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Internat der Verliebten

Langweiliger Geschichtsunterricht?
von

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Armer, kleiner Phil

Nachdem Cecile den Raum verlassen hatte, trat Thomas zum Bett des Kleineren: "Was ist los, du heulst ja?!?" Er ging vor ihm in die Hocke.
 

"Mann, wieso behandelt der mich so scheiße! Was habe ich denn gemacht?" Phil hob seinen Kopf, die Tränen waren jetzt deutlich sichtbar. "Der wird sich schon wieder einbekommen, war doch gar nicht so schlimm. Du musst dich doch auch nicht so anstellen, oder?" Tröstend legte Thomas eine Hand auf den Oberschenkel seines Freundes.

Bevor Phil etwas sagen konnte, mischte sich Chris auch noch ein: "Ja, Thomas hat Recht, jetzt hör auf hier Trübsal zu blasen!"
 

Doch Phil ließ sich nicht beirren, er schrie förmlich: "Ja, klar, ihr versteht doch gar nichts, ausgerechnet heute muss der so einen Aufstand machen!" Eine Pause folgte, er holte tief Luft und fügte dann noch leise hinzu: "Heute sind wir schließlich einen Monat zusammen, aber das scheint ihn ja überhaupt nicht zu tangieren!" Der Junge senkte seinen Kopf wieder, man hörte wieder nur ein leises Schluchzen.
 

Thomas drehte sich nun rum zu Chris, um zu gucken, wie er darüber dachte. Dieser hob den Kopf, blickte zu dem weinenden Phil und begann leise: "He, Kleiner, beruhige dich, vielleicht ist ihm das wirklich dadurch gegangen, es war doch heute auch ein stressiger Tag, morgen tut es ihm bestimmt schon wieder leid." Thomas bewunderte Chris, wie gefühlvoll und verständnisvoll er doch über das Thema reden konnte. "Jetzt hör auf zu weinen, morgen sieht das ganze schon ganz anders aus, er hat das vorhin bestimmt nicht so gemeint."

Phil schien sich echt wieder etwas beruhigt zu haben, etwas beschämend hob er den Kopf, lächelte leicht zu Chris, bevor er versuchte aus Thomas Hand wieder loszuwerden und im Bad zu verschwinden.
 

Als er weg war, begann Thomas sofort seine Gedanken auszusprechen: "Boah, Chris, ich finde es echt irre, wie du es immer wieder schaffst, dieses Depri-Fass aus seinen Phasen zu holen. Das den das aber auch so mitnimmt."

Chris musste lächeln: "Jetzt komm, so schwer ist das auch nicht. Und zum Zweiten, du kennst Phil doch, so was nimmt den halt mit, er ist halt etwas sehr labil, das zeichnet ihn doch aus, oder?" Thomas nickte zustimmend, Phil kam auch schon wieder aus dem Bad. Seine Augen schienen getrocknet, er lächelte schüchtern. Zielstrebig steuerte er aber die Fensterbank an, nahm sich eine der vielen Flaschen Wasser, die auf ihr standen.
 

"Sag mal, Kleiner, wieso wissen wir eigentlich nichts davon, dass ihr schon seit einem Monat ein Paar seid? Wieso hast du uns das denn nicht schon vorher gesagt?" Interessiert musterte Thomas seinen Freund, der an dem Verschluss der Wasserflasche hin und herschraubte.

Damit hatte Phil wohl nicht gerechnet, in seiner typischen Art lief er rot an und stotterte: "Ja, also..., das war..., wir waren uns halt nicht so sicher, oder eher gesagt Markus."

'Wie süß der doch ist!' Chris musste lächeln, sein Freund war wirklich zu niedlich, so ganz anders als Thomas, der stets versuchte seine Gefühle zu verstecken. Was ihm natürlich auch nicht immer so gelang, insbesondere auf seine Exfreundin bezogen.
 

"Ach, komm, uns hättest du das ja wohl sagen können, oder Chris, was meinst du denn dazu?" Neugierig betrachtete Thomas seinen besten Freund. "Ja, eigentlich hat Thomas ja Recht, du hättest uns ja echt mal einweihen können. Aber im Grunde ist es ja eh deine Sache." Fügte er doch noch schnell hinzu, um Phil nicht zu kränken.

"Ja, genau deswegen habe ich euch auch nichts davon erzählt, weil wir uns erst richtig sicher sein wollten."

"Ach ja und du bist dir so sicher, dass Markus es ernst mit dir meint?" Fragte Thomas, wobei Chris nicht wusste, ob dessen Stimme jetzt besorgt, oder besserwisserisch klang.

"Was soll das denn jetzt schon wieder heißen, natürlich meint Markus das ernst." Phil regte sich schon wieder so auf, er schien auch irgendwie verletzt zu sein. "He, war ja nur so ne Frage, wenn du das sagst, du solltest es ja eigentlich wissen, so als Freund!" Fügte Thomas zu seiner eigenen Verteidigung bei.

"Mann, das ist doch alles totale Scheisse! Fuck! Ach, ist jetzt auch egal, ich will schlafen." Immer noch etwas traurig, kam er auf sein Bett zu, setzte sich auf die Bettkante.
 

"Nee, Kleiner, es ist noch nicht die Zeit fürs Schlafen, auch für dich nicht, wir gucken jetzt einen Film, der lenkt dich auch was ab." Thomas lächelte ihn aufmunternd an, wuschelte einmal kurz durch die blonden Haare und trat zu einem kleinen Eicheschrank neben seinem Bett. Unter den interessierten Blicken seiner Freunde kramte er in einem unglaublichen Chaos nach der gewünschten DVD.
 

Chris musste grinsen, er war doch immer wieder von der Unordnung seines Freundes fasziniert. "Kann man dir vielleicht irgendwie helfen, Thomas, nur so eine kleine Frage."

"Boah, Leblanc, halt die Klappe. Ich finde das schon, was ich suche, warte es ab." Aber er selbst schmunzelte über seine Unordnung, er war wirklich der Schlimmste von Allen.

"Na, wir warten dann noch was, Phil hol schon mal die Chips und so." Dieser stand immer noch etwas unzufrieden auf, trat zur Fensterbank, wie ihm gesagt und kam nach langem Suchen, zwischen halbvollen Tüten mit einer vollen Chipstüte, drei Gläsern und einer Flasche Coke zu Chris' Bett zurück, von diesem hatte man auch einen ziemlich guten Blick auf den Fernseher. "Bist du jetzt fertig, können wir jetzt anfangen?" Chris wendete sich an Thomas, der auf dem Boden hockend mehrere CD-Stapel durchforstete, um den Film zu finden, den er unbedingt gucken wollte. "Hier, ich habe ihn." Strahlend kam er wieder hoch, hielt den anderen triumphieren den Film unter die Nase, den gucken wir jetzt, ist wenigstens keine Schnulze!" Er grinste stolz.
 

"Was ist das so ein Film, sag mal bitte." Phil beobachtete seinen Freund, wie er den Film einschob und zum Bett zurückkam. "The day after tomorrow" und jetzt fang ja nicht an zu meckern, wir gucken heue mal nicht deine langweiligen und schmalzigen Filme. Und jetzt leise, der Film fängt jetzt an." "Aber, aber... ich will...." Phil wollte gerade anfangen zu protestieren, als Thomas ihn kurzerhand anfuhr: "Halt die Klappe, du Monster!" Dabei knuffte er ihn kurz in die Seite und grinste ihn fies an. Dieser quiekte nur kurz zurück und ließ sich gegen Chris fallen und legte seinen Kopf in dessen Halsbeuge.
 

Nach circa zwei Stunden erhob sich Thomas und holte den Film aus dem Player, Phil hob müde seinen Kopf, er war schon während des Films fast eingeschlafen, er konnte sich nur mit mühe wach halten. "Bin müde, will schlafen", grummelte er leise an Chris Ohr, dieser zuckte kurz unter dem kitzelndem Atem seines Freundes zusammen. "Ja, Kleiner, dann leg dich doch hin und schlaf, komm schon." Sanft streichelte er über den schmalen Rücken, lächelte vor sich hin. Er genoss doch immer wieder die Streicheleinheiten zu dem Kleineren, es war eine Nähe die ihm gut tat, hier so alleine auf diesem Internat brauchte man auch mal Liebe, selbst er als Junge.
 

"Seit ihr gleich fertig ihr beiden, ihr turtelt ja fast wie ein glückliches Paar rum. Ihr seit doch echt verrückt!" Thomas schüttelte grinsend den Kopf. So etwas war nix für ihn, dafür war er nicht zu gebrauchen, obwohl Chris sich gut vorstellen konnte, das er sich genauso, wie er, Zärtlichkeiten wünschte, das war einfach menschlich. "Möchtest du nicht zu uns kommen, du kannst gerne, wenn du möchtest, wir halten dich nicht davon ab, bitte!" Chris zeigte einladend in sein Bett, jetzt musste Thomas wirklich losprusten: "Boah, Chris du Möchte-Gern-Schwuchtel, bist du eigentlich total verrückt geworden, ich mach mich lieber fertig, nachher ist das noch ansteckend." Mit diesen Worten war er im Bad verschwunden.

Auch Phil regte sich langsam und richtete sich auf, ich bin ja so was von müde, er kroch galant über seinen Freund und stellte sich vor sein Bett. Ganz bedacht begann er seine Klamotten auszuziehen und legte sie trotz Müdigkeit sorgfältig auf seinen Stuhl neben dem Bett. Phil war immer so ordentlich, egal wie müde er auch war, seine Klamotten lagen immer ordentlich zusammengelegt. Er legte die Bettdecke zurück, ergriff seine Boxershorts schlüpfte hinein, zog sich sein dunkelblaues Shirt über, was ihm wirklich viel zu groß war und verschwand fast vollständig unter der decke. "Nacht." Das war das einzige, was Chris noch vernehmen konnte, Phil schien echt müde zu sein, aber nach dem Tag, war das ja auch nicht sehr verwunderlich. "Gute Nacht." Flüsterte er noch kurz zurück.
 

Langsam versuchte auch er sich zu erheben, gerade als er aber versuchte aufzustehen kam Thomas aus Dem Bad. "He, lass den Quatsch, ich helfe dir." Lächelnd trat er zum Bett seines Freundes. "Ich kann das auch sehr gut alleine, also lass mich das mal so machen, das geht schon." Chris protestierte immer noch weiter, Thomas hingegen ließ sich davon überhaupt nicht beirren, er machte sich langsam an Chris Hemd zu schaffen, knöpfte es auf und warf es auf einen nahegelegenden Stuhl. "Leblanc, halt die Klappe, ich mach das jetzt." Er guckte Chris nicht an, sondern knöpfte langsam die Hose auf, die wenig später dem Hemd folgte, stolz erhob sich der dunkelhaarige Junge und grinste zu Chris, der jetzt nur in Boxershorts auf dem Bett hockte. "Fertig." Kommentierte Thomas zufrieden. Drehte sich um, entledigte sich selbst seiner Sachen, die direkt vor ihm auf dem Fußboden landeten. Er zog sich sein Schlafzeug an und schlüpfte unter seine Decke. "Gute Nacht Chris, wenn was ist und du was brauchst, kannst du mich ja wachmachen, okay?" Er löschte das große Licht, das Nachttischlämpchen warf noch einen hellen Strahl durch das Zimmer, Thomas schielte zu Chris rüber, wartete auf eine Antwort von ihm. "Ja, danke, ich werde es mir merken, gute Nacht." Chris schloss seine Augen, das letzte was er vernahm war das Klicken des Schalters der Nachttischlampe und wie Thomas sich umdrehte und leicht aufseufzte.
 

Noch nicht mal fünf Minuten später bewegte sich etwas Neues, Chris versuchte auszumachen was es war, es musste aus Phils Richtung kommen, vielleicht das Vibrieren eines Handys, oder so etwas in der Art, eine Minute später meinte er Phil zur Tür gehen zu sehen. Als er das Klacken der Tür hörte, wusste er, dass er richtig gelegen hatte.
 

"Chris, bist du noch wach?" Thomas wartete erst gar keine Antwort ab und schaltete im gleichen Moment auch schon das kleine Licht wieder ein. "Ja." Gab Chris trotz leichter Müdigkeit amüsiert zurück. "Glaubst du der Kleine ist zu Markus?" Thomas blickte interessiert zu ihm. "Ja, das glaube ich auf jeden Fall, wo sollte der sonst sein, das war doch klar das die sich wieder einbekommen. Phil kann sich aber auch in was reinsteigern." Chris musste lachen. "Yo, da hast du recht, der macht vielleicht einen Stress nur wegen diesem Kerl. Boah, ätzend!" Etwas genervt ließ sich Thomas wieder in seine Kissen fallen, nach außen hin gab er sich wieder cool und unnahbar, aber selber musste er sich eingestehen, dass auch er gerne wieder eine Freundin hätte, bei der er sich könnte fallen lassen und bei der er seine Gefühle zeigen könnte. Ihm fehlte wirklich eine Bezugsperson. Auch wenn er seinen beiden besten Freunden ihr Liebesglück gönnte, fand er es schlimm es zu sehen und selber es nicht zu haben und es genießen zu können. Mit diesem letzten wehmütigen Gedanken machte er das Licht wieder aus und dreht sich auf seine Seite um zu schlafen.
 

Übrigens, falls jemand Lust hat Beta zu lesen, kann er sich gerne bei mir melden! :-)
 

Danke nochmal für die lieben Kommis, enjoy reading! Liebe Grüsse Kilia



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-06-12T11:37:41+00:00 12.06.2004 13:37
Ich mag Phil wahnsinnig gerne, er ist einfach zu süss!

Ich hoffe sehr, dass er sich mit Markus versöhnt und natürlich auch, dass dieser es ernst mit ihm meint.

Ich warte schon auf das nächste Kapitel.....


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