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Internat der Verliebten

Langweiliger Geschichtsunterricht?
von

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Der Morgen danach

Wenig später trat Thomas zu ihm, ließ sich auf dessen Bett fallen und begann zu reden: "Und bist du jetzt glücklich mit deiner Cecile?" Der Junge setzte sich langsam auf, antwortete: "Ja, mal sehen, was daraus wird, so viel kann ich dazu jetzt auch nicht sagen. Aber sie ist schon wirklich nett."

"Boah, Chris, wieso stellst du dich eigentlich so an, du hast doch alles, was du möchtest. Du könntest sämtliche Mädchen haben." Ernst blickte er seinen Freund an.

Chris betrachtete seinen Freund erst eine längere Zeit, bevor er aufmunternd erwiderte, ihm dabei auf die Schulter klopfte: "He, Thomas, jetzt lass den Kopf mal nicht hängen, Manuela war eine blöde Kuh, du findest auch wieder eine. Wie wäre es mit Tamara, die hat wirklich ein Auge auf dich geworfen das würde sogar einem blinden auffallen. Sie ist auch echt nett, ist intelligent, sieht gut aus, nervt nicht." Doch Thomas starrte seinen Freund nur weiterhin still an. 'Wie kann man ihm nur helfen!?!' Chris fuhr weiter fort, diesmal eindringlicher: "He, Thomas, ich kann ja verstehen, dass dich die Trennung mitgenommen hat, aber nicht jeder ist so scheisse wie deine Ex, willst du ewig alleine sein, es gibt auch noch glückliche Beziehungen!2 Erst jetzt wurde ihm wieder schlagartig bewusst, dass auch er keine glückliche Beziehung führt oder führen wird, wenn Oliver weiterhin so in seinen Gedanken rumschwirrt. 'Und das sollte gerade überzeugend sein, herzlichen Glückwunsch, Herr Leblanc!' Selbstironie schadete ja bekanntlich noch keinem.

Endlich lächelte sein Freund wieder: "Vielleicht hast du wirklich Recht, Manuela ist kein Maßstab. Danke." Er erhob sich langsam und streifte seine Klamotten ab, um danach in seine Boxershort zu schlüpfen und unter seine blaue Decke zu kriechen. Chris lächelte zurück, schritt dann in Richtung Bad. Als er nach zehn Minuten wiederkam, war sein Freund schon tief und fest am schlafen, was ihm zum schmunzeln brachte. 'Keinen Alkohol und trotzdem schon am schlafen. Wo bleibt eigentlich Phil?' Nicht weiter darüber nachdenkend ging auch er ins Bett.

Fünf Minuten später erschien Phil, leicht taumelnd, ließ er sich auf das Bett fallen. Er grinste vor sich hin. Chris stützte sich auf seinem Ellenbogen auf, beobachtete ihn: "Was ist los, Kleiner?" "Nix, ich bin nur ein bisschen müde." Ein leichtes Stöhnen, als er sich wieder erhob und zum bad torkelte. Seine Bewegungen schienen in seiner jetzigen Lage noch schlaksiger und unbeholfener. 'So süß!' Dachte Chris im Stillen, bevor er sich wieder in sein Kissen fallen ließ.
 

Die Nacht war kurz gewesen, als eine schrille Handymelodie, eher Gejaule sie aus ihrem nicht sehr erholsamen Schlaf riss. "Phil, mach diese Scheisse aus, Idiot." Ranzte Thomas verschlafen seinen Freund an, bevor sein Kopf unter der Bettdecke verschwunden war. Chris wagte mit einem Auge offen den Blick auf die Anlage neben seinem Bett: 11:33. Eine mörderische Zeit an einem Samstagmorgen. Stöhnend schloss er wieder die Augen um sie danach gleich wieder zu öffnen. Phil sprang wie von der Tarantel gestochen aus seinem Bett, wedelte mit seinen Armen hin und her um mit dem Handylärm loszukreischen: "Ich find, wo ist... mein Handy. Hilfe...!" Nach einer unendlichen Zeit wie es Chris vorkam, hatte er es endlich unter einem Zeitungsstapel neben seinem Bett entdeckt. Der Gesichtsausdruck des Kleineren besserte sich nicht als er auf das Display schaute und Chris wusste auch wieso. Nach dem Abnehmen ertönte bis zum Bett gut wahrnehmbar, die Laute Stimme von Phils Mutter, schlimmer ging es fast gar nicht. Der arme Phil, Chris hatte mitleid, denn diese Frau am Morgen konnte nichts Gutes bringen, aber wirklich nicht.

Phil murmelte verschlafen und gleichzeitig wütend, trotz dem Reden der Mutter: "Mum, nerv nicht, wir schlafen, tschüss." Er legte auf, ließ das Handy zu Boden fallen. "Scheisse, Mann, sorry, murmelte er bevor er sich zu Chris aufs Bett setzte, der ihn jetzt belustigt angrinste. Wenn er einmal wach war, konnte er eh nicht mehr schlafen. "Du hast es schon schwer Kleiner, nicht!?!" Verbesserte er nicht gerade die Laune seines Freundes. "Ach Chris, hör auf meckerte er!" Musste aber selber wieder grinsen über seine Mutter. Wehleidig ließ er sich gegen Chris fallen, drückte sich an ihn, wie ein Baby an seine Mutter. Warme Hände streichelten fortan seinen Rücken rauf und runter. Diese entlocktem ihm ein wohliges Stöhnen und er schloss genießerisch seine Augen. Zufrieden mit sich, trotz einer lähmenden hinterhältigen Müdigkeit, schielte Chris zu Thomas, dieser war nur schwer unter dem gigantischen Berg von Stoff auszumachen. Chris glaubte etwas arm-ähnliches zu erkennen.
 

"Was machen wir heute?" Durchbrach Phil die angenehme Stille. Blickte auf zu Chris. "Gehen wir wieder feiern, war doch super-lustig gestern Abend, oder!?!" Ein bettelndes Grinsen folgte. Der Angesprochene zuckte mit den Schultern, er musste zugeben, er war doch noch zu müde, um den heutigen Tagesablauf festzulegen, deshalb versuchte er der Frage intelligent auszuweichen: "Ich schlage vor, wir suchen erstmal etwas Essbares und gucken dann weiter." Noch einmal berührte er den straffen Rücken, um danach in Richtung Bad zu stolzieren. Phil verfolgte seinem Weg mit halbgeschlossenen Lidern, ließ seinen Kopf aber kurz danach zurück in die einladenden Kissen fallen. Genüsslich drehte er sich auf die Seite, schnupperte den angenehmen Geruch Chris' Aftershave ein. Er mochte diesen herben männlichen Geruch, viel besser als dieses widerliche Frauenparfum, schoss ihm dabei wieder durch den Kopf, bevor er wieder in seine wundervolle Traumwelt abdriftete, die ausschließlich aus Markus und ihm bestand.
 

Ein weiters Mal an diesem Morgen schreckte er hoch, als Chris neben dem Bett stehend seinen Namen rief: "Phil, he Phil, jetzt steh endlich auf." Auch Thomas musste von dem Weckruf seinen Träumen entrissen worden sein, mit halbgeschlossenen Augen, eine Hand davor haltend, um sie vor dem grässlichen Licht zu schützen, musterte Chris. Unbeholfen stutzte er sich mit der anderen ab und murmelte unverständlich: "Wasn' los hier. Wie früh?"

Chris drehte sich zu seinem Freund und antwortete ruhig: "Halb eins, jetzt beeilt euch mal." Freudig sprang er von einem Fuß auf den anderen. Nach seiner Dusche war er aus seinem Halbschlaf erwacht und wollte jetzt schleunigst seinen grummelnden Magen besänftigen. Phil blickte verdattert auf, erhob sich dann aber stöhnend und kroch, die Hände fast den Teppich berührend zum Badezimmer.

Thomas wollte sich gerade wieder in die Kissen fallen lassen, als Chris eine fieser Gedanke traf. 'Wenn du halt nicht hören willst, musst du halt fühlen' Fies grinsend stürmte er auf seinen Freund, da dieser in dem Stoffberg gefangen lag, eine leichte Beute für Chris, platzierte er sich auf seinen Beinen und kitzelte ihn ordentlich durch. Der grosse Körper wand sich hin und her, aber es gelang Thomas sich nicht zu befreien. Stattdessen maulte er zwischen dem ständigen Lachen und Hilferufen: "Boah, Leblanc, lass mich los, du kriegst so Ärger. Du Spasty! Ich bring dich um!" Doch Chris kannte keine Gnade, machte unaufhörlich weiter, total fasziniert von den scheiternden Befreiungsversuchen seines Freundes.

'Wusste doch, dass das klappt.' Nach einer geraumen Zeit ließ er triumphierend von ihm ab, setzte sich selbst leicht ausser Atem auf sein Bett. Thomas musste nun selber grinsen. 'So ein Spinner, der ist echt total verrückt, aber das werde ich dem noch heimzahlen.' Nach der Kitzelattacke sprang er aus seinem Bett, sich schon ausmalend, wie er das bloß rächen konnte.

" Phil, du kleine Tunte, geh aus dem Bad, wir wollen nicht noch fünf Stunden warten, bis es was zu Essen gibt!" Im gleichem Moment wurde die Badezimmertüre aufgerissen und ein völlig nackter Phil, hielt die aufgedrehte Duschbrause direkt auf Thomas nur mit einer Boxershorts bedeckt. Dieser sprang nach einer Starre des Schrecks und einem Aufschrei auf Phil los, Chris konnte zwar nix sehen, hörte nur die hilfesuchenden Schreie von Phil. Dieser war dem Riesen Thomas natürlich körperlich und kräftemäßig dreimal unterlegen. "Thomas, Thomas, bitte, nein, hör auf, nicht da!" Nach circa fünf Minuten tappte ein klitschnasser Phil aus dem Bad, so klitschnass wie er war ließ er sich erstmal auf sein Bett nieder und mummelte sich ein. Chris lag immer noch auf dem Boden vor lachen, er wollte und konnte seinem Freund gar nicht helfen. Nachdem er sich dann schließlich beruhigt hatte, wandte er sich dann an seinen Kumpel: "Tolle Aktion, ich würde nur mal sagen, Boomerang-Aktion! Ihr Spakmaten, mach mal da die Sauerei weg, sonst könne wir hier ja anfangen zu schwimmen." Chris deutet auf die riesige Wasserpfütze, die sich gebildete hatte, wo Thomas bis vor kurzem noch stand. Nicht dass Chris keinen Spass vertrug, das ganz und gar nicht, aber bei ihrem Talent würde wahrscheinlich das Wasser durch die Decke tropfen und in irgendeinem Klassenraum braune Flecken hinterlassen, was nur zu überflüssigen Ärger führen würde und das wollte er sich wirklich ersparen. "Hast Recht, ich mache das gleich weg, hole gleich ein Handtuch, wenn Thomas fertig ist, dem möchte ich jetzt nicht noch mal im Bad begegnen, besonders nicht in der Nähe eines Wasseranschlusses." Antwortete der Kleinere. Chris bewunderte ihn wieder einmal für seine Ordnungsliebe, er war wirklich der Ordentlichste von ihnen drei. Bei ihm war eigentlich immer Alles ordentlich und sauber, vor allem seine Klamotten, dass er mit denen nicht noch jeden Tag redete und sie streichelte war mal Alles, lachte der Junge in sich hinein. 'Du bist schon ein Süsser, Philipp!' Manchmal fragte sich Chris wirklich, ob Phil so ordentlich war, weil er auch schwul war, auch wenn sich das jetzt idiotisch anhörte, aber er glaubte da echt dran. Alle Schwule, die er so kannte, waren so eitel und ordentlich, wenn man da hingegen Thomas sah, er liebte und lebte im Chaos. Er würde sich wahrscheinlich auch in einer Mülltonne zufrieden geben. Den Gedanken nicht ganz zu ende gedacht, stolzierte Thomas auch bibbernd aus dem Bad, galant über die Pfütze springend, ohne sie auch noch weiter zu beachten, was Chris noch mehr grinsen ließ. 'Herzlichen Glückwunsch!' Bestätigte er sich selber.

Thomas streifte stattdessen sein rotes Badetuch vom Basketballverein ab und zog unwillkürlich irgendwelche Klamotten aus dem Kleiderchaos seines Schrankes. Phil war in der Zwischenzeit auch unter seiner Decke hervorgekommen, nahm sich seine Sachen ordentlich aus seinem Schrank und zog sie an. Dann trat er ins Bad und entfernet den Wassersee vom Teppich. Chris beobachtete dies Alles sehr zufrieden, ein typischer Morgen im Internat!



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