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Das eigene 'Ich'

Bis Kapitel 2 nachbearbeitet.
von

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::Wahrheit zu sehen, Wahrheit zu verstehen, und doch die Lüge zu kennen::

So schnell (oder langsam) kanns gehen. Da zeigt sich, was Geschichte ist und was noch eine werden will.. Weia.. meine gehört wohl eher zur Kategorie zwei.. Aber schämen tu ich mich trotz allem nicht, auch wenn der Stil immer alterstümlicher wird. Und das ist noch nicht einmal das Ende.. Wollt ihr das euch wirklich antun? Wenn ja, dann danke ich euch von ganzem Herzen!!!

Überhaupt auch für die lieben Kommentare großen Dank!!!

Nun will ich euch aber nicht sinnlos zulabern, sondern lieber lesen lassen.

Viel Spaß beim neuen Chapter!! He he...
 


 


 

Chapter 15::Wahrheit zu sehen, Wahrheit zu verstehen, und doch die Lüge zu kennen::
 


 


 

Yûgi blickte sich um. Er saß zu Füßen einer großen Empore, welche aufragte und weit in den Saal des Wesires reinreichte. Glorreich oder nicht. Bisher schien alles zu funktionieren, mehr als er selbst gedacht hatte. Joey hatte es ihm gleichgetan. Sein dunkler Umhang verhüllte Gesicht und Haare, seine Stimme war dunkel gefärbt von zitternden Erwartungen und der Hoffnung, dass es gelingen möge. Yûgi hatte ihm seinen Plan verraten, war danach zur Tür getreten und rief einen der hiesigen Diener, damit diese ihnen Decken und mit Stroh gestopfte Kissen gaben. Diese sollten nicht nur als Tarnung, sondern auch als Kleidung dienlich sein; Sollten ihre Gesichter wie auch die wahren Absichten abschirmen. Nun unterschied sie nichts mehr von den Handelsleuten, die hineinkamen, sich verbeugten und auf eine kleine Stärkung aus dem Küchentrakt warteten. Manchmal wurden sie angesprochen, nach Namen oder nach Dingen gefragt, die sie bei sich führen würden, doch nie hatte Yûgi mehr verraten als das, was auch die anderen Gestalten von sich gaben.
 

Die große Tür am Saalende, durch welche sie auch reingeführt worden waren, öffnete sich und ein herrschaftlicher Herold klopfte drei Mal mit seinem weißlackierten Stab auf den Boden. Laut klangen die Stöße in der Höhe des Saales wider, bevor alle Gespräche verstummten und die Blicke sich umwandten. Taitji, gefolgt von seiner Leibwache und drei Schreibern, betrat wohlig lächelnd den Saal.

"Seid gegrüßt, werte Kaufmannsleute und Adlige aus den Provinzen." Das in seiner Ansprache eine kleine Beleidigung mitschwang, schienen die Meisten schlichtweg zu überhören. Kein Gemurmel schwoll auf, nur das leise, schabende Geräusch der langen Gewänder auf dem Fliesenboden.

"Erhebt Euch nicht, edle Herren.", fuhr der Wesir fort und bewegte sich zusehends auf das kleine Podium zu, auf welchen ein goldbeschlagener Sessel stand und blieb schließlich davor stehen.

"Meine Herren, ich danke euch für euer zahlreiches Erscheinen. Gewiss haben meine Dienerschaften Euch schon wohl genährt, so dass wir fortfahren können." Abermals lag in seinen Worten eine Spur Hohn, die Yûgi und auch Joey dazu veranlasste die Augenbrauen anzuheben und sich noch weiter unter den Kapuzen zu verstecken. Es war warm und stickig unter dem festen Leinenstoff, so dass beide merkten, wie langsam der Schweiß aus den Poren drang und ihre Kleidung an die Haut heftete.

Unsicher warf Yûgi einen Blick auf seinen größeren Freund. Dieser bewegte sich nicht, zog nur weiter seine Beine an den schlanken Körper und versuchte so den Schein des Unbedarften weiter zu wahren.
 

"Wir wollen mit den Lieferungen aus Achmin, Normarche Oberägyptens fortfahren, bevor ich zum Hauptprogramm des heutiges Tages kommen möchte." Seine vollen Lippen verzogen sich zu einem weiteren Grinsen, welches unbeachtet der Menschen um alle herum boshafter denn je schien.

"Doch dazu später. Ich bitte die Kaufleute aus Achmin hier nach vorne zu treten und mir ihre Waren zu zeigen." Gemurmel schwoll auf, als sich aus den hinteren Reihen Männer erhoben und gesenkten Hauptes auf den Sessel zutraten.

Sie hatten schwere Leinenbeutel in den Händen, welche sie mit einem leisen Klacken auf den Fussboden stellten und auf die Knie gingen.

"Großer Wesir Kêmets, wir bedanken uns bei Euch vorsprechen zu dürfen." Ihre Stimmen zeugten von gewissen Erfahrungen, die wohl niemand anderer teilen wollte, aber Joey und Yûgi eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
 

"Wir kommen von weit her, um Euch die geforderten Waren zu bringen." Mit einem Klirren entrollten sie die Leinensäcke. Mit einem leisen Scheppern landeten Schmucksteine auf den Boden vor ihren Füssen.

"Lapislazuli aus unseren Minen in Punt, ebenso Bronze und Silber, zu feinstem Fries verarbeitet, Herr." Er hob eine Hand in die Höhe, zeigte auf die Maler und Handwerker um sich herum und lächelte unter der dunklen Kapuze auf.

"Möget Ihr ewig leben, Wesir!" Dann erhoben sie sich. Mit leisen Schlürfen wandten sie sich ab und verließen die vorderen Reihen um sich weiter hinten abermals nieder zu lassen.
 

Taitji lächelte, zeigte an, das ein Diener hervortreten solle und warf dann einen Blick auf die vielen Steine zu seinen Füssen.

"Habt vielen Dank, Gesandte. Geht hinaus, und lasst Euch von meinem Haushofmeister die Vergütung geben." Gespanntes Rascheln erklang, als sich die Aufgeforderten wieder erhoben und ohne weiteren Wortes den Saal verließen.

"So kann es gehen, liebe Menschen. Tretet nun auch ihr hervor und zeigt, was ihr mitgebracht habt." Joeys Nackenhaare stellten sich jäh in diesen Moment auf. Mit einem panischen Blick, in dem eine ungeäußerte Frage mitschwang, versuchte er Yûgi zu erhaschen. Waren.. Daran hatten sie natürlich als letztes gedacht. Was sollten sie dem Wesir bringen, nur damit sie dann aus dem Saal und so aus dem Tempel kamen? Und vor allem.. Wie wollten sie soweit kommen, dass sie sich auch Kaiba schnappen und diesen gleich mitnehmen konnten?
 

Absichtlich hielt Yûgi sich in den hinteren Reihen auf. Kaufleute traten nach vorn und legten ihre Beigebrachten Waren auf Tücher, die zuvor rasch auf den Boden gelegt worden waren. Steine, Amulette, Farben in Pulvern, edle Schminktöpfe, Öle, süß duftende Salben und vieles mehr, sammelte sich zusehends auf den Boden und häuften sich an.

Nach einen Moment stand auch Yûgi auf, winkte Joey zu sich heran und trat dann ebenfalls nach vorn.

Er beugte sich nieder, legte etwas hin und wandte sich dann wieder ab. Der Blick des Taitji, der bei jeder der Waren stehen blieb, fiel herab und blieb auf den Stück Metall hängen, welches Yûgi hatte zu Boden gelegt.

"Ihr da!", rief er und stand von seinen großen Sessel auf.

"Woher stammt Ihr und was sind das für seltsame Dinge, die ihr mir hier vorbringt!"

Yûgi wandte sich um, blickte unter der Kapuze hervor und suchte sichtlich nach Worten.

"Dies sind Kanopen, gefüllt mit duftenden Sand. Sie sollen Euch und Eurem Gefolge Glück bringen!" Seine Stimme klang hell, fast wie die eines jungen Mannes, doch schien er sie so verstellt zu haben, das selbst Joey Probleme hatte seinen Freund daraus zu erkennen.
 

Taitji lachte leise auf.

"So.. Mit Duftsand gefüllte Kanopen. Denkt Ihr, dass ich die benötige?"

Er machte einen forschen Schritt auf Beide zu, während die anderen Kaufleute zurücksprangen um so dem Wesir Platz zu verschaffen.

"Ich bin ein angesehener Edelmann hier in Ägypten. Gefäße, in denen die Eingeweide der großen Einen aufbewahrt werden, brauche ich nicht." Die Stimme war zu einem lauten, fast bissig klingenden Gedröhne geworden.

"Sprecht woher Ihr seid, bevor ich meine Wachen hole und Euch wegen Lästerung einsperren lasse!" Er hob eine Hand. Sofort war das Schaben der Bronzeschwerter an den Eingängen der Halle zu hören.

"So, ich warte!" Yûgi trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Er wagte es nicht zu sprechen, geschweige denn einen Blick mit Joey zu wechseln.
 

"Wir stammen aus Chemmennu, edler Herr und sind nur hier um Euch unsere Waren Pfeil zu bieten." Yûgi wirbelte herum, als der die klare Stimme seines Freundes vernahm. Joey trat entschlossen nach vorn, das Haupt gesenkt und zu Boden schauend. Das lange Gewand, welches seine Knöchel in geklauten Binsensandalen umspielte, raschelte leise bei jeden Schritt, den er weiter auf den Wesir zutat. Den Städtenamen hatte er von einem Priester aufgeschnappt, welcher die selben Unterkünfte genossen hatte, wie auch die Beiden Freunde. Keiner von ihnen wusste ob es diese Stadt wirklich gab, beziehungsweise, welchen Gott diese angehörte.

"Es ist zuweilen bekannt, das Ihr, großer Wesir, kein Verkenner der edlen Düfte der Stadt seid. Deswegen kamen wir auf die Idee Euch wertvolle Kanopen zu bringen, die schön duften und nicht nur die Götter, sondern auch Euch erfreuen sollen." Erstaunt trat der Wesir einen Schritt zurück. Da Joey bisher noch nie gesprochen hatte, konnte er die Stimme des jungen Mannes weder zuordnen, noch diese verdächtigen.

"So, so.. Ihr stammt aus der Stadt des Thot, bringt Kanopen mit Euch und wagt also damit anzudeuten mich zu kennen, Kaufmann? Nun denn.." Plötzlich erhob er einen Arm und rief einen harschen Befehl in den Saal hinein. Sofort kamen Wachen angerannt, die sich hinter den Beiden postierten und auf weitere Befehle warteten.

Die anderen Kaufleute, die sich raschen Gemurmels weiter nach hinten verzogen hatten, standen so nicht zwischen Yûgi, Joey und den Wachen.
 

"Eine wirklich grandiose Idee, ihr Beiden. Aber dachtet ihr wirklich, dass ich das darauf hineinfallen würde?" Er bückte sich und hob eines der gefälschten heiligen Gefäße in seine Hand.

"Mit einfachen Sand gefüllte und bestäubte Lederbeutel.. Dachtet ihr wirklich mich damit hinters Licht führen zu können?" Mit einem verächtlichen Blick warf er die unwirkliche Kanope wieder zu Boden und funkelte den Kleineren an.

"Ich habe euch meine Gastfreundschaft angeboten. Mich verwundert es, dass ihr sie so barsch abzuweisen wisst." Er wandte sich um, sein dunkler, weiter Umhang umschwang die schlanken, hellen Fesseln in den Goldverzierten Sandalen.

"Holt meine kleine Überraschung für den heutigen Tag. Wir möchten doch, dass unsere Gäste es selbst mit eigenen Augen sehen können, oder?"

Eine Wache grinste auf, während die anderen mit einem süffisanten Lächeln sich abwandten und sich aufteilten. Einige von ihnen nahmen Yûgi und Joey in die Mangel und drängten sie zur Seite neben den Sessel, andere wandten sich zu den anderen Gästen um und ließen diese einige Schritte zurücktreten.
 

Eine spaltete sich ganz ab und verließ raschen Schrittes den Saal. Taitji kehrte währenddessen zu seinem Sitz zurück. Um ihn herum scharrten sich die Wachen, welche beide Gefangenen bei sich hatten. Speerspitzen blitzten im seichten Licht, welches durch die hohen Fenster und die Windfänge fiel, auf, als sie diese vor den 'Gästen' verschränkten, abwartend was als nächstes geschehen würde. Gemurmel schwoll auf, als sich nach einigen Momenten die Saaltür wieder öffnete und beide Flügel an der Seite fixiert wurden. Ein Diener, welcher in einem hellen, goldgerandeten Lendenschurz hineinkam, verbeugte sich kurz, wandte sich dann aber um, um seiner Gefolgschaft den Weg in den Raum zu zeigen. In der Mitte der jungen Männer, die sich niederknieten, sobald sie den Raum betreten hatten, wandte sich eine hohe Gestalt neugierig und musternd um. Goldener Schmuck leuchtete auf, als Licht darauf fiel, das blaue Gewand, welches eigentlich eines der Trauer war, raschelte leise bei einen jeden Schritt. Schminkmeister hatten sorgfältig Kohell aufgelegt und auch die Hand- und Fußflächen, der Tradition, wegen mit Henna gefärbt. Blaue Seen sahen sich jeden Winkel im Raum genau an, ein Raunen mit einschließend, welches sich in den Reihen der Kaufmänner erhob. Spöttisch zog der Besucher eine Augenbraue hoch, wandte sich langsam von der Dienerschaft ab, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgte und zeigte ihnen mit einer harschen Handbewegung, dass sie sich zurückziehen könne.

Taitji ließ sich langsam von seinen Sessel gleiten und stieg die wenigen Stufen der Empore herab.

"Seid gegrüsst. Ich hoffe der Aufenthalt war zu Euer Zufriedenheit, Priester." Er zeigte eine höfliche Verbeugung an, und trat langsam auf den Mann zu.
 

Dieser kam ihm etwas entgegen und trat auch so in das Blickfeld von Yûgi und Joey. Deren Augen weiteten sich, als sie sahen, um wem es sich dabei handelte.

"Was.. Kaiba?", hauchte Joey ohne Glauben.

Der Wesir wandte sich um und zeigte auf die zwei Gefangenen. Die Speere wurden herabgesenkt und so angezeigt, dass sie sich bewegen dürften.
 

Yûgi fing den stolzen Blick des Neuankömmlings auf, während Joey harsch einen Schritt nach vorn wagte und schon dachte er würde aufgespießt. Die Wachen aber blieben still stehen und regten sich nicht.

"Kaiba, aber was..." Yûgi streckte eine Hand nach seinem Freund aus, und erwischte ihn an den langen Umhang, der mehr als zuvor an den Körpern Beider zerrten.

"Halte dich zurück. Das ist nicht Kaiba!", hauchte er leise, zog seinen blonden Freund etwas zurück und bedeutete ihm sich still zu verhalten.

Joey ballte beide Hände zu Fäusten und ging zähneknirschend einen Schritt zurück. Bis auf das flache Atmen der angespannten Kaufmänner und das gelegentliche Schürfen der Bronzewaffen auf den Fliesenboden war nichts zu hören. Selbst Yûgi und Joey hielten den Atem an und warteten.

"Was soll die Versammlung hier, Taitji", fragte der Gast und trat weiter nach vorn "und wer sind die Gestalten dort?" Er hob eine beringte Hand und zeigte auf Yûgi und Joey. Zweiterer wollte nach vorn treten und etwas hineinrufen, wurde jedoch von Yûgi am langen Umhang gepackt und zurückgezogen. Er drückte ihn fast auf den Boden und kam Joeys Ohr näher. Dieser konnte den warmen Atem seinen Freundes an seiner Haut spüren, zog reflexartig die Schultern ein, und blickte dann wieder auf.

"Ich denke nicht dass er weiß wer wir sind. Also verhalte dich ruhig." Seine Stimme klang sicher, mehr als er selbst empfand. Sein Herz krampfte sich bei jeden Schlag aufs Neue zusammen, wissend, das dies nicht so friedlich war, wie es den Anschein machte. Kaiba hatte man gereinigt, hatte ihn frisches, sauberes Leinen angelegt und in die Robe eine Priesters des hohen Hofes gekleidet. Yûgi wusste instinktiv, das Kaiba zurückgekehrt war. Zurück in seine eigene, ganz alte Welt- Einer, in welcher sie nun verharrten.
 

Seto trat einen Schritt nach vorn, sah auf die Gestalten verächtlichen Blickes herab und lachte leise auf.

"Habt ihr Angst? Wollt ihr nicht einmal eine einfache Frage beantworten?"

Fehlt nur noch der Stab und wir hätten Kaibas alter Ego, dachte sich Yûgi im Stillen. Er erhob sich etwas, trat umständlich unter den Umhang auf den Fliesenboden und wollte gerade ansetzen, als Taitji abermals das Wort erhob.
 

"Dies sind Kaufmänner, die in meine Ungunst gefallen sind, werter Priester des Rê. Sie reden nicht viel und stammen wohl auch nicht aus unserem schönen Lande." Joey wäre am liebsten vor seinen Freund aufgesprungen und hätte ihn in das herablassende Gesicht geschlagen, doch seine innerliche Würde hielt ihn zurück. Es würde nichts bringen. Umso eher würden sie wahrscheinlich wieder eingesperrt, oder gar getötet. Mit reinem Hass in seinen braunen Blick, bedachte er den Wesir, der sich nun abwandte und nicht den kalten Blick des'Priesters sah, der hinter ihm herglitt.

Seto hob eine Augenbraue und setzte Taitji etwas nach, Belustigung in seiner Stimme mitschwingend.

"Was haben sie Euch getan? Schlechte Feigen gebracht, oder gar Euch um einen Schati Kupfer zuviel erleichtert?" Ein Lachen ertönte, welches an den hohen Wänden des Saales widerhallte.

"Aber nein, werter Gast. Sie sind Betrüger, wollten sich davon stehlen und haben mich zutiefst beleidigt." Mit einem Grinsen wandte er sich zu Kaiba um.

"Mir kommt gerade eine Idee, werter Herr. Was wäre ich für ein Gastgeber, würde ich Euch, einen Priester vom Hofe des großen Einen vorgreifen und bestimmen was mit ihnen geschieht. Was haltet Ihr davon, wenn Ihr sie als Diener mitnehmt. Ich habe nicht weit von hier, in Achmin, eine Laube, die ich Euch gern zur Verfügung stellen will, solltet Ihr noch nicht an den Hof Eures Herrn zurückkehren wollen." Seine weißen Zähne blitzen etwas in den schummrigen Licht auf. Man konnte genau sehen, wie sich eine feingeschwungene Augenbraue des Angesprochenen hob und dann auch auf dessen Gesicht ein Grinsen erschien. Er trat wieder näher an die Beiden heran, hockte sich etwas hin und griff nach unten. Joey Kinn wurde gepackt und nach oben gerissen. Seine braune Augen trafen auf die bekannten des Priesters.
 

"Der Junge sieht kräftig aus, fürwahr. Ich bin überrascht von Eurem Urteilsvermögen, Wesir." Er ließ Joey los und wandte sich wieder auf.

"Nur für den Anderen sehe ich keinerlei Verwendung. Was soll der mir bringen?"

Taitji blickte überrascht auf Seto, der einen Schritt auf ihn zutrat. Dann aber erwiderte er das süffisante Lächeln seines Gegenübers.

"Wie Ihr seht, befinde ich mich als Euer Gast hier. Wollt ihr mir sie als Tribut für Eure Treue geben?" Seine blauen Augen fuhren herum und die Lippen verzogen sich zu einem noch offenerem Lächeln.

"Ich denke nicht, das dies nötig sein wird, oder, Taitji?" Der Wesir war verblüfft. In seinen Augen schien etwas wie Respekt auf, als er selbst das Lächeln erwiderte und dann zu Kaiba aufsah.

"Eure Scharfsinnigkeit ehrt mich, Priester, jedoch muss ich Euch enttäuschen. Ich machte Euch das Angebot nicht um Euch zu erkaufen, sondern einzig als Geschenk um meine Treue zu beweisen. Nehmt es an, und seht es als kleinen Gefallen unter Freunden." Die Stimme war zu einen kleinen Raunen geworden, welches die Worte im hohen Saale hängen ließ, wie ein Schleier sanften Tuches.

Seto wandte sich ab und schritt in diesen hinein. Er breitete die Arme aus, blickte zur Decke empor und schloss einen Moment die Augen.

"Ihr besitzt so vieles, werter Wesir" Seine Stimme hallte im hohen Raume wider, manifestierte sich an den Stuckbestückten Wänden und den Behängen, die wie auch die Bemalungen Szenen aus Alltag und Leben zeigten. "doch glaubt ihr nicht, das zwei einfache Gefangene Meiner nicht wert sind? Das ich nicht mehr verlangen könnte, für Eure so sorgfältig geheuchelte Treue?" Blitzartig wandte er sich wieder um, sein schwerer Umhang hinter sich aufbauschend.

"Glaubt Ihr allen ernstes, das ich mich so kaufen lasse, edler Herr?" Seine Stimme hatte den freundlichen Ton verloren, seine Augen blickten wie tiefgefrorene Seen auf den schlanken Mann herab. "Wollt IHR mich beleidigen?"
 

Zusehends war die Farbe aus den Wangen des Wesirs gewichen. Er schritt eine Elle zurück, verharrte und senkte seinen Blick zum Boden, bevor er aufsah und den des jungen Priesters vor sich suchte.

"Ihr nehmt Euch viel heraus, Priester. Ihr mögt ein Hüter sein, aber menschlich seid Ihr ein Nichts, weit unter Meiner gelegen und nicht in der Lage im Abwesenheit des Einen ein Land zu führen." Er hob das Insignium seiner Macht an und zeigte damit auf Seto der vor ihm stand.

"Ihr seid es nicht wert Euch Geschenke zu machen, und doch tue ich es. Zweifelt niemals an meiner Treue, Priester!" Die Stimme des schlanken Mannes zitterte. Er schien ehrlich betroffen über die harschen Worte zu sein, die ihm entgegengeschleudert wurden.

Seto aber reagierte nicht. Weiterhin war sein Blick auf ihn gerichtet, während sich um seine noch recht blassen Lippen ein Lächeln bildete.

Er trat selbst einen Schritt nach vorn, sich fast vor dem Wesir aufbauend.

"Ihr nehmt Euch zu viel heraus, Wesir. Ihr ragt in Eurem Stand hinein, aber einen Finger krumm macht Ihr nicht. Ihr seid nicht der jenige, welcher das Land weiterführt, Steuern erhebt, oder die Getreideernte registriert. Ihr seid einzig ein Mythos, der zwar lebt, sich aber nicht an diesem beteiligen kann- Ein einfacher Schein, ohne wirkliche Befugnisgewalt oder Macht. Ein Traum, welchem Ihr hinterher jagt." Ein Murmeln im Saal erschwoll und zog sich bis in die hinteren Reihen weiter. Die Arbeiter und Maler an den Wänden hielten kurz inne und machten sich dann schnell daran weiter zu machen. Niemand wollte danach bezichtigt werden, dank des Lauschens Hochverrat begangen zu haben, so interessant es auch zu sein schien.
 

Der Priester hob eine Hand zur Faust und zeigte dann in die Höhe.

"Ihr leitet einen mächtigen Tempel. Der Eine würde sich beleidigt fühlen, würdet Ihr ihm als Treuebeweis zwei einfache Sklaven geben! Ihr mögt im Stande über mir sein, doch als Mensch seid Ihr dagegen ein Nichts. Ihr habt nichts, und ihr werdet auch nie Macht erlangen. Denn diese entspringt des eigenen Willens und des Handelns, und nicht nur eines Traumes, welchen man sich für wenige Momente hingeben kann!" Damit schloss seine Rede.

Noch wenige Momente später hallte die kraftvolle Stimme des jungen Priesters in der Halle fort. Menschen hatten in ihrer Arbeit inne gehalten, blickten zu den stolzen Mann herab, welcher sich den Taitji, der sichtlich bestürzt war, zugewandt hatte und seinerseits schwieg.
 

Wie konnte er es wagen! Wie konnte dieser Mann es wagen seine Befugnisse so in Frage zu stellen! Taitji ballte seine Hände zu Fäusten. Sein schönes Gesicht war zu einer grausamen Maske des Unglaubens erstarrt, abwartend, ob nicht die Götter herabfuhren und diesen Sünder bestrafen würden.

Aber nichts geschah. Wie ein tödlicher Kreisel zogen sich die Momente hin, bis zu einer Stelle, in der das Warten unerträglich wurde. Hier und da war das leise Kratzen der Binsengriffel auf Stein zu hören, ansonsten aber war es still.

Selbst die Wachen schienen gefangen zu sein, von den harten Worten die hervorgebracht wurden.

Seto wandte sich um, blickte auf die staunende Menge herab und winkte dann einigen Wachen zu.

"Bring mich und dieses unglücksselige Pack in den Besitz, von dem Euer Herr sprach!", befahl er schlicht und zeigte mit einer Hand ausschweifend auf Yûgi und Joey, die noch immer abwartend in der Nische hockte, getrieben zuvor von den Wachen, welche sie nun wegbringen sollten.

Aus ihrer Erstarrung erwachend, nickten sie sich gegenseitig unsicher zu und wandten sich leise bedacht von den Stellen, auf denen sie standen. Schnell reihten sich vor und hinter dem Priester ein, schritten langsam zur Seite und wollten auch Yûgi und Joey auf die Beine helfen, als Seto sich schon umwandte und sich antrug den Raum zu verlassen.
 

Taitji aber rührte sich nicht. Bloßgestellt vor seinen Untertanen, wusste er nichts zu sagen. Seine Glieder waren wie zu Blei erstarrt. Erst als die kraftvolle Stimme des Anderen erklang, rührte er sich und trat nun seinerseits nach vorn.

"Wartet, Priester. Ich sehe, das Ihr mein Angebot annehmt. Kommt zu mir, wenn es Euch beliebt, doch werde ich diese Schande nicht auf mir sitzen lassen. Merkt es Euch!" Seine Stimme schien ruhig und gefasst, doch hörte man undeutlich die schwelende Wut darin heraus.

Er machte einen Schritt Richtung Ausgang und hielt dann inne.
 

Seto aber wandte sich nicht noch einmal um. Sein Umhang streifte langsam und schwer über die Erde, während er sich weiter zur Tür bewegte.

Erst kurz bevor er aus dem Raum trat, hob er noch einmal grüßend die Hand.

"Taitji! Vergesst nicht, das wir einen gemeinsamen Feind haben!" Mit diesen Worten verschwand er ganz und die schweren Flügel schlossen sich hinter ihm.
 

Der Wesir und die noch immer verblüfften Kaufleute blieben zurück. Taitji ballte eine Hand zur Faust; Ein Lächeln glitt über seine Lippen.

"So, Priester. Wir haben also einen gemeinsamen Feind. Schön zu wissen, das der Tribut doch nicht so verloren ist, wie es scheint.." Schnell wandte er sich noch zu den Verbliebenen um.

"Erhebt Euch und bereitet für die Kaufleute, die noch anwesend sind ein Fest! Es soll Wein und Bier in Massen fliessen!"

Schnell schickten sich die Bediensteten an den Wunsch zu entsprechen und verließen Scharenweise den Saal.

Es war eine Niederlage für den jungen Wesir gewesen, doch es war auch eine Lehre. Niemand sollte sich ihm in den Weg stellen, weder ein herbeigekommener Priester, der in seinem Egoismus nicht mehr das Wesentliche sehen konnte, noch eine Bande verrückter, die nicht aus dem Land zu sein schienen. Niemand sollte ihm seine Würde nehmen. Niemand! Er wandte sich rasch um und verließ langen Schrittes ebenfalls den Raum, sämtliche Würde nach außen tragend, welche er noch im Herzen besaß.
 

+++
 

Knarrend erhoben sich die schweren Pforten der Festung, welche von Menschenhand beschützt und bewacht wurde. Karim packte selbst an den dicken Damastseilen an und wuchtete so die schweren Flügel auseinander. Menschen liefen geschäftig umher, Dienerschaften wurden zur Seite gedrängt und Esel, die Essen und Bierkrüge in die Lagerstätten bringen sollten, zur Seite getrieben. Immer weiter nährte sich die verheißungsvolle Staubwolke in der Wüste, immer weiter, schienen die Türen sich zu wehren, gegen die Gäste, die herannahten.

Karim ließ das Seil los, griff nach der Waage, dessen Hüter er war und lief auf die breite Öffnung zu, welche den Blick auf die Wüste preisgab.
 

Shimon trat neben den jungen Mann.

"Ihr wisst es also, Priester.", sagte er leise und wandte sich dann zur Seite. Karim nickte und senkte die, mit Kohell geschminkten, Lider.

Ja, er wusste es. Ein Gefühl, welches unbestimmt im Tempel aufgetreten war, hatte es ihm verraten. Er blickte auf, wandte sich dann selbst ab und trat auf die Seite. Seine Züge verhärtete sich, als die Wagen hörbar näher kamen. Wachen schauten verdrossen auf, nichts mit sich anzufangen wissend und warteten auf neue Befehle. Karim wusste, dass sie uninformiert waren, dass sie nicht wussten wem oder was sie erwartete, doch war es richtig so. Nach drei Jahren würden sie es nicht verstehen, das alles so einfach gehen sollte. Niemand konnte es wirklich verstehen.
 

Die Zöpfe seiner dunklen Perücke leuchteten etwas in der Sonne auf, als er sich niederkniete und das Haupt senkte. Seine Lippen waren zusammengekniffen und spiegelten so die Anspannung wider, welche er empfand. Sie würden also wiederkehren. Ob nun mit oder ohne, ob lebend oder sterbend, konnte niemand sagen, so auch die beiden Berater des einstigen Herrn nicht. Karim blickte auf, als das Fußgetrappel immer näher kam.

Shimon trat abermals neben ihn, den Sand der aufgewirbelt wurde ignorierend und erhob seinen Amtsstab.

"Zu Füssen zu mit euch!" Er deutete auf den Boden und sofort gingen alle in die Knie und legten ihre Häupter auf den erhitzten Stein. Niemand wusste was war, so dass sich Gemurmel erhob, als das Auftreffen der Hufe immer lauter wurde. Shimon kniete mühesam nieder, reckte so auch sein Haupt den Boden entgegen und wartete bis der Lärm, den die Pferde machten, verstummt war. Ein junger Mann hielt den Streitwagen an, ein anderer lenkte sein Gespann noch ein Stückchen weiter und zog dann straff die Zügel an, damit dieses zum Halten kam. Verwirrte Augenpaare reckten sich über den, von huldigenden Menschen übersäten Boden. Menschen stiegen aus den königlichen Wagen, auf dessen Masten die blaue Fahne wehte und betraten sachte den Boden.

"Erhebt Euch, Menschen, so auch Ihr, Shimon und Karim." Die Stimme des Sprechers war sanft, dennoch aber kräftig. Ein blaues Augenpaar folgte lächelnd den Worten und blickte auf die Menge herab, die sich teilweise mühesam erhob. Die Menschen, die aufsahen und die Ankömmlinge betrachteten, warfen sich sofort erneut zu Boden um ihre staunenden Blicke nicht weiter auf den jungen Mann zu werfen, welcher eine schlanke Peitsche in der Hand haltend vor den Menschen Stand und mit Verwunderung herumstarrte. Die amethystfarbenen Augen musterten jeden einzelnen auf das genauste, bevor sie sich wieder den Anderen zuwandten.

"Wollen sie nicht auf mich hören oder ist es neuerdings hier Gang und Gebe.." Der blauäugige lachte auf und zeigte dann Shimon an, das dieser das Wort erheben solle.

Sofort kam dieser schwerlich auf die Beine und erhob von Neuem seinen Stab.
 

"Priester des Amun-Rê Seto und Mahaado und König der zwei Länder, Herrscher der Götter und der Insignien, Majestät, starker Stier und königliche Maât, Sohn des Rê, der von der Binse, der von der Biene, Herrscher der zwei Länder, Pharao Atemu!" Ein Raunen ging durch die Menge. Die Leute, die den Herrscher noch nie gesehen hatten, schauen ungläubig auf, andere, die ihn vor seinem Verschwinden kannten, weinten leise für Freude und Bestürzung. Atemu, gekleidet in einen einfachen Schurz, die Haare voller Sand und abgemagert, stand da und blickte mit unverhohlenen Stolz auf alle herab. Manche blickten auf, traten dann auf den jungen Mann zu, trauten sich aber nicht wirklich näher zu kommen. Atemu erhob die Hand. Sofort verstarben die leisen Äußerungen der Dienerschaften und Höflinge.

"Menschen, mein Volk, hört mich an. Ich habe es den Göttern und auch euch zu verdanken wieder bei euch sein zu können. Ich möchte das ihr euch alle erhebt und in meine Augen blickt, wissend wer ich bin!"

Mahaado trat neben Seto, gefolgt von einem staunenden Rias.

"So wird das nichts..", sagte er leise. "Die Menschen wollen nicht glauben, sehen teilweise nur einen jungen Mann, den sie nicht kennen, in Bauerntracht gekleidet und dünn, keines Königs gleich.." Seine Stimme war leise, während er sprach, doch schien sie unnatürlich laut in der wartenden Menge.

Seto nickte und wandte sich wieder zu den Streitwagen um.

Er winkte einen Diener heran und zog diesen näher. Die Hände des Priesters, waren, wie die der Anderen voller Sand, sein Haar auf welchem keine Perücke thronte, hing ihm in Strähnen in das hübsche Gesicht. Das Kohell um seinen blauen Augen herum schien nicht mehr vorhanden zu sein, verwischt vom Sand und vom Wind der rauen Wüste. Sein Schurz war staubig und dunkel verfärbt.

"Bringe die Pferde in die Ställe und reibe sie ab. Gib ihnen Nahrung und Wasser.", zischte er leise und ließ ihn wieder los. Sofort hechtete der Mann los und stolperte von dannen. Seto richtete sich auf und ging auf Karim zu, der an der Seite stand und noch immer nicht glauben wollte, was er sah. Seine grünen Augen blickten misstrauisch, gleichzeitig aber auch überrascht auf die jungen Männer, inmitten der knienden Menge.

"Wenigstens von Euch, Priester der Waage, hätte ich erwartet das Ihr ihn wieder erkennt." Er wandte sich ihm näher zu und kam dem erschrockenen, ausdrucksstarken Gesicht immer näher.

Rê strahlte vom Himmel, freute sich mit den Menschen am Hofe des Jungen Herrschers, sah aber auch mit Argwohn und Sorge auf seine Abkömmlinge herab.

Seine Strahlen kitzelten die nackten Körper, versuchten so in Leib und Geist einzudringen und zu zeigen was Maat war und was nicht.
 

Seto streifte kurz über die Perücke des verwirrten Mannes und richtete sich dann wieder etwas auf.

"Ich bitte Euch, Karim. Lauft und holt die anderen Priester, so auch Haushofmeister des Einen, Shada und bringt sie hier her." Der Oberbefehlshaber nickte steif, sich nicht einfallen lassend, seinen Kollegen und Freund zu wiedersprechen und rannte los. Das Geklapper der Sandalen war auch noch Momente später hallend zu vernehmen.

Seto wandte sich den Menschen zu und blickte dann auf Mahaado, der ebenfalls nach vorn getreten war und sichtlich amüsiert die Menge musterte. Auf seiner nackten, gebräunten Brust, hing klirrend der Millenniumsring, in seinen Händen noch immer die feine Lederpeitsche, mit der er die Pferde angetrieben hatte. Auch er hatte keine Perücke oder sonstigen Kopfschmuck angelegt, so dass sein braunes Haar weit über seine Schultern fiel und das feingeschnittene Gesicht betonte.

Er blickte mit klaren, graublauen Augen auf die noch immer kniende Menge herab.

"Menschen, erhebt Euch und bringt und ein Begrüßungsmahl. Habt ihr eure guten Manieren vergessen?" Sofort, so als wäre ein unsichtbarer Schalter betätigt worden, sprangen die wissenden unter ihnen auf und hasteten davon. Mahaado konnte in mancher Augen die Freude sehen, aber auch Bestürzung über den Zustand des jungen Pharao.

"Priester aller Art, kehrt in Tempel zurück und betet zu den Göttern und dankt ihnen!", fuhr Mahaado dann fort. Wieder erhoben sich einige von ihnen, darunter auch ein älterer Mann mit einem Leopardenfell um die knochigen Schultern und hasteten über die Fliesen in ihre Behausungen.

Es war einerseits amüsant die Bestürzung der Menschen zu sehen, doch ließen ihre ungläubigen Minen ein seltsames Gefühl zurück. Mahaado wandte sich ab, seine braunen Augen suchten die weisen des Herolds und Beraters. Shimon trat auf die Ankömmlinge zu und verbeugte sich förmlich.

"Bevor ihr sprecht, Priester, möchte ich sagen, dass ich ungläubig bin, ebenso wie die Menschen hier. Manche kennen den jungen Pharao nicht, weichen deswegen angstvoll zurück und schaudern." Er brach ab und schüttelte das behütete Haupt. Sein wacher Blick schweifte zu den jungen Mann, welcher in Gedanken versunken zu den großen Toren starrte und sich nicht regte. Seine amethystenen Augen, welche so einzigartig in ihrer Pracht waren, blickten scheinbar verloren auf die wuchtigen Mauern und Pylonen, welche sich vor ihm auftaten.
 

Atemu machte einen unsicheren Schritt auf Mahaado zu und blickte dann geistesabwesend auf Shimon.

Seine Lippen zierte ein Lächeln, als er sich umwandte und zu den Toren sah, aus welchem nun ein kleiner, erfreuter Schrei drang. Eine junge Frau, gefolgt von drei anderen kam angelaufen und warf sich vor den jungen Mann in den Sand. Das feine Kohell, welches ihre Augen umrandeten, lief ihr tränengleich unbehelligt über die erhitzten Wangen. Ihre Begleiter machten einen Fußfall und verbeugten sich tief. Erst nachdem Atemu unwissentlich bedeutet hatte, sie mögen sich erheben, richteten sie sich wieder auf und starrten mit Unglauben auf die Reisenden. Ein älterer Mann, welcher in den Zügen die Kälte und Gerissenheit Setos trug, wandte sich als erstes an den jungen Mann der erstaunt auf die kleine Ansammlung herabstarrte.

"Pharao, ich dachte ich höre nicht recht, als Karim verlauten ließ, dass Ihr hier auf dem Hof verweilen würdet!" Er senkte sein stolzes Haupt und blickte auf die polierten Fliessen herab. In seiner Kutte und mit dem metallenen Auge sah er eher wie ein gemeiner Taststreicher aus, doch seine stolze Mine und seine würdevolle Art, straften seines Aussehens Lügen.

"Verzeiht unser spätes Erscheinen, Herr..", sprach nun auch ein anderer junger Mann, welcher einen Ankh, den Schlüssel des Lebens, in den Händen hielt und blickte mit wohlgeschminktem Augen auf den jungen Mann herab. "Wir wollten nicht glauben, was die Götter uns schon so lange versuchten zu sagen." Abermals kniete er nieder, senkte seinen kahlrasierten Kopf, auf welchen in regelmäßigen Mustern Zeichen eintätowiert waren und blickte zu Boden. Die junge Frau trat nach vorn und verneigte sich ebenso.

"Wir freuen uns Euch wieder hier zu wissen.", waren ihre einfachen Worte.
 

Atemu nahm alles nur wie in einem Schleier wahr. Sein Geist wirbelte herum, seine starren Augen blickten auf die herbeieilenden Diener, die in schneller Manier Sonnensegel brachten und diese versuchten über der anwachsenden Menge zu spannen, sahen auf die Menschen herab, die sich erstaunt erhoben und versuchten näher zu treten und hörte nur schwach auf die gesagten Worte, die alle in seinem Inneren versuchten zu verhallen. Seine Hände erhoben sich, legten sich zu einer jeden Seite an die inzwischen pochenden Schläfen und wollten das Gehörte einsperren- Wollte allein sein.
 

Seine Knie knickten ein, er wankte hart zu Boden und versuchte nicht einmal Halt zu finden. Wie ein Sack Getreide, fiel er nach vorn, landete knallend auf den steinernen Boden und zog die Beine an. Nein, es war alles zuviel. Die Menschen, deren Stimmen sich nun von Neuem erhoben, schienen auf ihn einwirken zu wollen, ihn den Verstand nehmend, ihn wegtragend. Seine Gedanken kreisten, als er aufgehoben wurde; Seine Schläfen pochten, während die Laute immer kräftiger in seine Ohren drangen.
 

Er konnte nicht mehr entscheiden, wer sprach, wer agierte, oder wem die starken Arme gehörten, auf denen er zum ruhen kam. Nichts sollte so schrecklich sein, wie der Gedanke abermals schwach in den Augen seines Volkes zu werden. Schwach, untröstlich und unwürdig vor allem vor sich selbst. Niederknienend und klagend.
 

Niemand sollte ihm jemals sagen, das dies die Realität war, so ungenau und schrecklich sie auf ihn einwirkte.

Atemu wusste nicht, ob dies nur ein Traum war, den ihm seine wiederkehrenden Erinnerungen brachten oder ein Streich der Götter, welche sich so dem auferlegten Schicksal fügen wollten.

Alle Stimmen waren so bekannt, doch konnte er nicht behaupten derer wirklich wissend zu sein. Zu neu waren sie noch, verfügten über Klänge und Laute, die er, wie es schien, seit einigen Hentis nicht mehr gehört hatte. Sie waren so weit weg und doch näher und schmerzhafter, als er ertragen konnte.

Sein Wille war stark, doch schien er benebelt von dem Unwissen, welches Seiner anlastete und auch von der Resignation, welche bei einem jeden Herzschlag mitschwang.
 

Der schlanke Körper wurde erhoben und auf Arme gehoben, welche ihn in das riesige Gebäude hineintrugen- von Gemurmel begleitet. Nichts war wie es schien. Noch weniger das majestätisch anmutende Haus zu seinen Füssen, über welches er selbst noch regieren sollte.
 

+++
 

Seto hatte sich umgezogen und gewaschen. Auf seinem Kopf thronte, in alter Manier, die Insignien seines Amtes, ebenso wie er den Stab in den Händen hielt. Mehrere Stunden waren sie wieder im Palast, doch schien es als wären sie Jahre weg gewesen. Die gesamte Hohe Priesterschaft hatte sich zurück gezogen und war nun im Amtszimmer versammelt um die derzeitige Lage zu besprechen. Doch niemand sagte etwas. Jeder blickte zu seinen Füssen, oder spielte mit den Knöchelchen, einem alltäglichen Spiel aus der Bauernkaste.

Seto schritt über den hellen, mit marmorierten Steinen verzierten Boden und schwieg. Mahaado, der an einem schweren Ebenholztisch lehnte, hielt seinen Blick auf sein weißes Gewand gesenkt, welches er anhatte. Die anderen saßen auf den niedrigen Stühlen, spielten oder drehten ihre Weinbecher unwirsch in den Händen. Niemand sagte etwas; Niemand wollte etwas sagen. Noch immer schien alles so unwirklich, so surreal, als das es wirklich wahr sein konnte. Der Pharao war zurück, doch nun lag er krank und ausgezehrt in seinem eigenen Gemach, schlafend und von Mohnsaft betäubt. Die Diener erzählten, dass er noch im Schlafe um sich geschlagen haben soll, einen Namen murmelnd, den sie nie zuvor gehört hatten. Kurze Zeit sei er schreiend aufgewacht, die schönen Augen von Schrecken und Trauer verzerrt, im nächsten Moment aber, sei er wieder nach hinten gekippt und hätte die Augen, wie auch die anderen Sinne vor allem verschlossen. Eines Verrückten Menschen, nicht eines Herrschers gleich. Die Dienerschaften waren zurückgewichen, hatten wohlwollend einen Arzt gerufen, der aber seinerseits nur noch mehr Mohn verabreichen konnte. Die priesterlichen Gebete hatte er abgelehnt und statt dessen die Männer verständigt, die ihn hergebracht hatten.
 

Noch ungewaschen waren Seto, Mahaado und ein völlig verwirrter Rias erschienen und hatten Einlass zum Gemach des Einen gefordert, doch auch ihre Ankunft hatte nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Es schien als würde der junge Herrscher mit einem inneren Geist kämpfen, einer, der ihn die Kraft zum regieren, und auch seine Göttlichkeit genommen hatte.
 

Seto trat auf die Tür zu, folgte so einem leisen Klopfen, welches fast unnatürlich streng in den Raum hineingeschallt war.

Er öffnete die dicke Holztür und blickte Rias in die Augen. Dieser war in einen neuen Schurz gekleidet und gewaschen worden, dennoch trug er noch immer das bäuerliche Aussehen mit sich, mit welchem er geboren war.

Seto trat zur Seite und winkte ihn herein. Der junge Mann trat ein, und verbeugte sich tief vor den anderen Würdenträgern. Er blickte mit grünem Augen auf die reich geschmückte Gruppe und wandte sich zu einem Fenster um, welches den hellen Blick nach draußen bot.

Mahaado stieß sich vom Tisch ab und ging einige Schritte auf ihn zu. Er stellte sich hinter ihm und teilte für einen Moment den atemberaubenden Blick auf den inneren Hof. Dann erst erhob er das Wort.

"Hast du etwas von den Dienerschaften gehört, welche den Pharao betreuen?" Der junge Mann wandte sich um und schüttelte verhalten den Kopf.

"Nein, edler Herr." Seine Stimme war leise, während er den Blick zu Mahaado hob und ihn ansah.

"Nein. Ich habe nur dann und wann mal einen Euer Bediensteten gesehen, aber alleine vorgelassen hat man mich nicht." Er senkte den Blick. In seinen Ohren hallten noch immer die erstickten Schreie der sich windenden Kreatur wider, die Herrscher dieses Landes war.
 

Mahaado nickte, wandte sich aber dennoch nicht ab. Sein suchender Blick schweifte über die lustlose Gemeinde, die sich noch immer ihren Interessen hingab, wenn auch mit dem Gefühl eines Fellachen, welcher das trockene Land bestellen sollte. Wieder trat eisernes Schweigen ein. Rias wandte sich ab. Sein schwarzes Haar lag wie ein Fächer auf den kräftigen gebräunten Schultern, seine feinen Gesichtszüge waren verzogen von innerer Sorge und äußerlicher Not. Er schritt leise auf den Tisch zu, sah kurz zu den Anderen auf und suchte dann den Blick Setos, welcher den Kopf gesenkt nun an diesem lehnte und die Arme verschränkt hielt.

"Hat man dich schon in den Tempel aufgenommen, oder arbeiten die Priester dort noch immer nur während den kurzen Pausen, denen sie mal nicht ihren Vergnügungen frönen." Es war eher eine Feststellung als eine Frage, doch war es nicht schwer die Kritik aus dem Gesprochenen heraus zu hören. Rias schüttelte den Kopf.

"Nein.. Ich würde gewaschen und bekam einen neuen Schurz, aber den Weg zum Tempel zeigte man mir nicht." Leise knurrend, stieß Seto sich vom Tisch ab und trat etwas in den Raum hinein, das leise Klackern der Knöchelchen in den Händen der Anderen ignorierend. Er atmete tief ein und blickte dann mit eisigen Augen die restlichen Anwesenden an.

"Ihr habt ihn gehört. Kann sich einer erbarmen und ihn zum Tempel bringen?" Mahaado trat vorn mit tiefblauen Augen die von Seto suchend.

"Nein. Er wird nicht zum Tempel gebracht. Wie Ihr selbst noch wisst, war er es der unseren Herrn ein Freund und Diener war, auch in der Zeit seines Verschwindens. Ich habe beschlossen ihn selbst zu lehren." Rias Kopf schoss in die Höhe und er blickte ungläubig, wie alle Anderen auch, auf den jungen Mann zu seiner Rechten, welcher fest in die Runde sah. Eine Totenstille trat ein, als alle Geräusche verstummten und nur noch das warme, aber tiefe Atmen übrig blieb. Mahaado machte eine feste Handbewegung und trat dann weiter auf den jungen Mann zu, der vollkommen verwirrt sein Augenmerk auf den Hüter des Millenniumringes gelegt hatte.
 

Rias wankte einen Schritt zurück.

"Das würde heißen, dass ich, Mahaado, dein Herr bin. Welchen Gott du dienen möchtest, sei einerlei, nur wirst auf andere Art unterrichtet werden. Ich halte dich für einen fähigen jungen Mann, der mehr Talent hat, als in einer normalen Tempelschule gefördert werden kann. Nimmst du mein Angebot an, wirst du dann in meiner Nähe wohnen und ich werde für dich aufkommen. Überleg es dir!" Er wandte sich um, seinen braunen Augen auf den erschrockenen Seto gelegt.

"Ich kenne Eure Sorge bezüglich meines Entschlusses, und ich weiß auch, dass das Amt eines Priester momentan eine große Macht bedeutet, doch bin ich der Meinung, das solange wir den Staat führen müssen, jede Hand gebraucht werden kann. Ich kann nicht sagen was es ist, aber ich denke nicht, das der Wesir vom Südtempel noch lange ruhen wird. Als Ihr, Seto, ihn vor drei Jahren des Palastes verwiesen habt, scheint dieser eine Vergeltungswut entwickelt zu haben, die der Seths weit überlegen ist." Er drehte sich ab. Seine Mine war zu einem Zerrbildnis Seiner selbst verzogen, so ernst schien es ihm zu sein. Er war nicht mehr der ruhige, immer freundliche Priester, sondern nun von einem Ziel beseelt, welches sein ganz eigener Triumph werden sollte.
 

Akunadin, der Hüter des Auges, stand auf und blickte ihn erstaunt aber auch betroffen an.

"Machen wir uns doch nichts vor. Der Herrscher ist zwar zurückgekehrt, doch scheint er selbst so angeschlagen, dass er die Zügel allein nicht übernehmen kann. Nur Mahaado, so sehr ich auch Euren Scharfsinn und Eure Idee bewundere, halte ich nichts davon ausgerechnet einen einfachen Bauernjungen das Privileg zu geben in Eure Dienste zu treten." Mit seinen wissenden Augen, wandte er sich um und blickte Rias an.

"Ich misstraue dir, weil ich dich nicht kenne. Solltest du zusagen, dann zeige, dass du das Vertrauen des Herrschers und auch das Unsere wert bist. Solltest du aber versagen, werde ich dir eigenhändig eine Strafe zukommen lassen. Festen Tritt und ein langes Leben, Euch Priestern." Mit diesen Worten wandte er sich ab und strebte auf die Tür zu. Alle außer Karim, Seto und Mahaado erhoben sich ebenfalls und verbeugten sich im Vorbeigehen leicht. Auch sie verließen das Zimmer, die Meinung des Ältesten teilend.
 

Rias blickte nervös in die Runde, während die Türe leise hinter ihm klappte und eine unheimliche Stille zurück ließ. Er senkte seine Lider und blickte auf den kühlen Steinboden. In unheimlicher Manier pochte sein aufgeregtes Herz in seinem Brustkorb.

Mahaado wandte sich ab, suchte den kurz den Blick von Seto, welcher sich seit Anfang nicht mehr gerührt hatte. Unbewegt lehnte er am großen Tisch und hatte nun aber die Augen geschlossen. Erst jetzt blickte er auf. In seinen blauen Augen sah man nicht ein Gefühl aufschwimmen.

Er holte tief Luft und stieß sich ab, das gestärkte Gewand leise bei einer jeden Bewegung raschelnd.

"Mahaado, ich verstehe Eure Beweggründe, doch möchte ich Euch warnen. Die Priesterschaft, bis auf uns Beide hat Rias nie kennen gelernt und weiß daher auch nicht woher er kommt und welche Geschichte ihnmit dem Einzig-Einen verbindet. Wir jedoch haben ihn in den letzten Tagen erlebt und seine Eigenschaften kennen gelernt. Dennoch aber denke ich, das Ihr auch aus eigenem Interesse ihn bei Euch aufnehmen wollt." Er sah auf. Seine Kohellumrandeten Augen leuchteten seicht im schummrigen Licht des späteren Tages, welches durch die Fenster fiel.

"Rê wird bald von Nut verschluckt werden. Überlegt bis morgen am besten Beide, was Euch dieser Pakt bringen würde, und ruft dann erneut zusammen." Er senkte sein Haupt, zeigte so an das alles seinerseits gesagt wäre und lehnte sich erneut gegen den schweren Tisch. Scharf traten die Konturen des ernsten Gesichtes im Licht heraus, zeigten etwas des inneren Verwürfnisses und auch einen Teil der Müdigkeit und Verwirrung, die seinen Körper heimgesucht hatte. Er wirkte in diesen Moment älter als er wirklich war. Die Muskeln seiner Arme zeigten sich scharf unter der gebräunten Haut, die Uräusschlange, welche auf seinem Kopfschmuck thronte, warf einen harten Schatten auf das denkende Gesicht. Die Arme hielt er verschränkt.
 

Eine schneidende Stille entstand, breitete sich aus. Wieder war das leise Klacken der Knöchelchen zu hören, mit welchen nun Karim leise spielte. Er ließ sie geschickt durch seine Finger gleiten, seine Augen aber, blieben auch weiterhin auf das Gespräch geheftet.

Dieser war es auch, welcher sich Momente des Schweigens später aufwandte und im Raum zum stehen kam.

Er blickte von einem zum nächsten, dann aber zu Rias. Seine grünen Augen musterten den Jüngling, nahmen jede Einzelheit in sich auf. Vom schwarzen Haar, welches glänzend auf die Schultern fiel, bis hin zu den schlanken Beinen und den, jetzt in Sandalen steckenden, Füßen.

Er wandte sich ab, ging einen Schritt auf Mahaado zu und blickte diesen forschend an. Das Licht brach sich in allen Einzelheiten Bahn. Das Gold, aus denen ihre Insignien waren, leuchtete geheimnisvoll im sanften Hell auf.
 

Rias blickte erst nach Momenten auf. Es kam ihn unwirklich vor, wie alles begonnen hatte. Er hatte den Pharao, mit seinem Vater zusammen, in der Wüste gefunden, hatte ihn zu einem Teil versorgt und soweit gepflegt, bis dieser sich allein bewegen konnte, doch nie hatte er nach der Herkunft des jungen Mannes gefragt. Alles war selbstverständlich gewesen, ebenso selbstverständlich, wie es nun für diesen Priester schien ihn bei sich aufzunehmen. Manchmal brauchte es keine Gründe um etwas zu tun, manchmal reichte schon ein einfacher Gedanke dafür aus. Doch was ließ ihn hadern? Der Gedanke an sein trautes Heim, an die Pflichten und Dinge, die er gern noch in Freiheit ausgeübt hätte.. Vielleicht auch einfach nur die Schlichtheit sich auf einen Stein setzen zu können, den Sonnenuntergang beobachtend. Er wusste es nicht. Kein ersichtlicher Grund war vorhanden, und doch schien es als würden Arme und Beine, vor allem aber die Zunge, lieber inne halten, als sich zu regen.
 

Langsam nur ballte sich seine Hand zur Faust, je mehr sich gegen oder für dieses Unterfangen äußerten. Er wusste das dies seine eigene, alleinige Entscheidung sein sollte, doch erschien sie ihm so groß, dass er eine solche nicht fällen wollte. Er wollte nicht so über sein Leben entscheiden, er wollte aber auch nicht abwarten bis alle Möglichkeiten im Sande verrannen. Innerlich war seine Aufruhr groß, sein Herz schwer, doch zeigte sich dieses nicht nach außen, nur die Unentschlossenheit, die seinem Herzen inne wohnte.

Karim war der Einzige, welcher sich keiner Meinung anschloss. Der Oberbefehlshaber der königlichen Armee und Hüter der Waage, verstand sowohl die eine, noch die andere Seite.

Langsam trat er an ihm vorbei, den Blick auf das sanfte Rot gerichtet, welches das Blut Rês darstellen sollte und grenzenlos den Himmel überzog. Seine Arme waren nun ebenso wie auch Setos verschränkt vor der muskulösen Brust, das wissende Gesicht zu Boden gewandt, die Lider geschlossen. Er wandte sich vollends zum Fenster ab, wissend, das Augenpaare jeden einzelnen Schritt begleiten würden. Erst dort kam er zum stehen. Der bodenlange Schurz, welcher durch einen Schal mit den königlichen Symbolen und den Namen seines Amtes bestickt war, hing herab und hielt das große Leinentuch an seinen Platz. Schwer lag die Waage in den kräftigen Händen, die Muskeln unter der sonnengebräunten Haut zeichneten sich klar ab.

Rias konnte diesen Mann nur beneiden. Nicht wegen seines Status sondern wegen seiner anscheinenden Weisheit und wegen der Kraft, die diesem Körper innezuwohnen schien.
 

Karim blickte auf, seine grüne Augen richteten sich auf die Tempelbauten und Obeliske, welche im Schein des sterbenden Rês glänzten.

"Was willst du selbst, Bauernjunge?", fragte er nach einer ganzen Weile eisigen Schweigens. Er wandte sich vom Fenster ab, schritt auf Rias zu und blieb vor diesem stehen. Sein Blick war fest, ebenso auch die Stimme mit der er fortfuhr.

"Du hast nun unsere Meinung gehört und du kennst wohl auch die des Horus, doch was ist dein eigener Wille?"

Er blickte Rias durchdringend an und wartete kurz, während Seto unberührt zur Seite schritt und etwas roten Wein in einen Becher fließen ließ.
 

Dieser beobachtete die Szene von weitem. Karim hatte angesprochen, an was sonst niemand in seiner Gier, die eigene Meinung zum besten zu geben, gedacht hatte. In seiner taktischen und neutralen Art und Weise hatte er wieder auf ein Neues bewiesen, dass er den richtigen Posten inne hatte. Er wandte sich ab und hielt erneut auf den großen Tisch zu, gegen den er abermals zum stehen kam. Die Antwort würde interessant werden, so wie das gesamte Gespräch es werden konnte.
 

Es schien unbedeutend, wie ein Herz wirklich schlug, wusste es weder ein noch aus. Eine solche Entscheidung, die über Leben und den sicheren Tode, in einer der kleinen, verwinkelten Gassen Kuru Erunas, urteilte, war seinem Herzen ferner als der große Mond selbst. Er hatte sein Heim und auch seinen Vater zurückgelassen, doch wurde ihn hier auf eine überlegene Art gezeigt, wie weit entfernt er doch vom Reichen und Mächtigen war. Er, in einfacher Bauernjunge, der sich nun erdreistete in den heiligen Dienst des Falken selbst zu treten.

Er wandte sich ab, gleich ob Blick Seiner folgen würden, oder ob Menschen sich das Maul zerissen. Seto zog eine Augenbraue in die Höhe und hob den alabasternen Becher an seine Lippen. Karim blickte ihn aus wartenden Augen an, studierte aber gleichzeitig seine Miene und seine Bewegungen.
 

War dies nicht das, was ich immer erträumte? Rias wusste das er im Inneren seine Entscheidung schon längst gefällt hatte. Im Grunde würde alles beim Alten bleiben, nichts würde sich ändern, außer das sein Lehrer einer der Hüter der Gegenstände sein würde und nicht ein einfacher Priester aus dem Tempel des Amun-Rê. Auch seine Lehrart würde eine andere sein, doch schien dies nicht Mangel sondern Nutzen zu bedeuten.

Er wandte sich dem Tisch zu, stützte seine schlanken Finger auf das Holz und beugte sich etwas nach vorn. Schwarzes, schimmerndes Haar, fiel in sein Gesicht und versperrte den Anwesenden so den Blick auf seine Augen.

Nein, er konnte nicht mehr zurück. Eher würde er in Schimpf und Schade sterben anstatt als Feigling, den Kopf zwischen den braunen Händen, zurück zu kehren. Sein Vater, ein Bauer und Priester unteren Grades, verließ sich auf ihn. Auf ihn, einen einfachen Jungen, der von Schreiben ebenso wenig wusste, wie vom Bildhauen, oder von den Göttern selbst. Niemand anderen hatte er bisher gedient, außer dem Gott seiner Selbst. Rê.

Langsam wandte er sich auf. Sein Herz wusste was zu tun war, doch seine Lippen schienen versiegelt, als wolle jemand verhindern, dass sie die entscheidenden Worte aussprachen.

Verzweifelt zog er die Luft tief in die weiten Lungen und achtete nicht auf den blauen Becher, welcher, den süßen Duft des Weines verströmend, hingehalten wurde.
 

Seto tippte ihn kurz an der Schulter an, wollte den Becher schon wieder zurücknehmen, als Rias sich ruckartig aufrichtete.

"Ich werde es tun! Noch nie ist mir ein Angebot solcher Tragweite begegnet, eines, welches in meinen Augen, mehr als nur die Gnade eines einzelnen Menschen ist, sondern ein Werk der Götter!" Er sprach in Rage, gestikulierte mit seinen Armen, während die Mimik und seine Augen eine eigene Sprache zu haben schienen. Mit Belustigung beobachtete Seto diesen Wandel. Er stellte sachte den Becher auf dem Tisch ab und hob eine Hand, die den jungen Anwärter in seinem Schwall innehalten ließ.
 

"Halte ein. Ich denke wir alle haben deine Antwort verstanden und vernommen."

Seto umrundete den Tisch und kam vor dem Anderen zum stehen. Seine blauen Augen musterten die erhitzte Gestalt vor ihm, bevor er sich abwandte und erneut etwas in den Becher eingoss. Diesen reichte er Rias, wartend, das dieser ihn ergreifen würde.

"Trink, damit du dich und deinen Kopf abzukühlen vermagst."

Entschlossen drückte der junge Priester den Bauernjungen den Kelch in die zitternden Hände.
 

Mahaado hatte sich erhoben, blickte großen Blickes auf den Jüngling und lächelte dann.

"In Ordnung. Sei morgen bei Sonnenaufgang am Tempel des Lebens, damit wir den Gott huldigen können." Er deutete eine kleine Verbeugung in Richtung der anderen beiden Priester an und schickte sich dann an, das Zimmer zu verlassen. Rias' Knie sanken ein, seine Hände streckten sich nach vorn. Er dankte ihm damit, zeigte aber auch, das er bereit war ihn als Lehrmeister, aber auch als Freund zu sehen. Der Kelch rollte zu Boden, losgelassen von den müden Fingern, die an dem Tage nichts mehr zu tragen vermochten.

Mahaado nickte gütlich und senkte dann nochmals sein Haupt, als Zeichen der Freundschaft und des Abschieds. Dann wandte er sich um, steuerte auf die Holztür zu und klopfte. Sofort wurde sie von draußen geöffnet und einer der bereitstehenden Medjai nahm sich Seiner an. Die Tür schloss sich, hinterließ aber abermals eine klopfende Stille.

Seto bückte sich, tippte Rias abermals auf die Schultern und packte schließlich einen seiner Arme.

"Steh auf!" Geschickt zog er ihn in eine aufrechte Position nahm noch den Becher an sich, dessen Inhalt sich weiter auf den steinernen Boden ausbreitete.

"Ruhe dich aus." Mit diesen Worten ließ er, müde grinsend, den jungen Mann los wandte sich nun selbst der Tür zu, welche abermals sofort geöffnet wurde.
 

So ging ein Tag zuende, welcher in vieler Leben ein ereignisreicher sein sollte. Noch hatte Nut nicht den ganzen Himmel bedeckt, da wurden schon die Lichter in den Zimmer der Reisenden gelöscht.

Rias hatte eine Zelle zugeteilt bekommen, die nahe der seines Herrn lag und zuvor eine der Dienerschaftsunterkünfte gewesen war. Mahaado hatte darauf bestanden, das sein Lehrling in seiner Nähe verweilte, obgleich der Weg zum

Tempel nicht weit war.
 

Rias stand an einer Wand, an der leise vor sich eine der kleinen Lampen flackerte. Er hob seine Hand an, senkte sie in das Feuer und löschte so den langen Doch ab. Dunkelheit legte sich über den Raum, schob das Licht von sich und nahm schließlich alles in seiner Herrlichkeit ein.

Der junge Mann ließ sich auf die Steinpritsche sinken, welche mit Heu und einer Matte abgedeckt war. Eines Bettes gleich, und dennoch nicht mit einem solchen zu vergleichen.

Sein Oberkörper bog sich nach vorn, die Ellenbogen stützte er auf seine Oberschenkel und legte sein Kopf auf die Schalen. Er schloss seine Augen, welche brannten wie heiliges Feuer, und seufzte leise auf. Ein Tag war zuende, einer, der in seinem Leben mehr bedeutete, als so manche Jahre zuvor. Seinen Vater hatte er zurück gelassen, ebenso seine Freunde und seine Art zu Leben. Alles war einem neuen Abenteuer gewichen, einem Unternehmen, über dessen Ausgang er nicht einmal im Zeichen der Götter hätte was sagen können.

Sein Herz pochte laut und stetig gegen seine Brust.

Rias wusste das nun alles neu beginnen würde, und auch wenn er sich selbst sagte, das alles gut werden würde, wusste er doch, das es nicht so war.

Nichts kam von allein- Nichts wurde einem in die Wiege gelegt. Ein golddurchwirktes Gewand wappnete nicht gegen ein falschen Menschen oder ein falsch gewähltes Schicksal. Nur man selbst konnte letzten Endes bestimmen was geschah oder was nicht. Nur man allein...
 

Sacht erhob sich die gleißende Scheibe am Horizont, strahlte mit Wärme herab und nahm die Leiber der Menschen in sich gefangen. Noch stand Rê tief am Himmel, noch konnte er seine gesamte Kraft nicht zu der, der Erde machen, doch wuchs er stetig aus Nuts Körper und stieg so immer weiter empor um die Menschen zu begrüßen.

Das Leben im Palast war noch nicht ganz erwacht. Nur dann und wann schlichen ein paar gähnende Höflinge entlang der reich verzierten Gänge, oder Priester, die verschlafen in die Sonne blinzelten, machten sich langsam auf den Weg in den hiesigen Tempel des Rê. Unterirdisch, in den Gemächern vom Gefolge des Einen jedoch, wurde schon hart gearbeitet. Diener bereiteten in schnellen Schritten Mahlzeiten zu, schöpften Wein, Bier oder Wasser aus den Bottichen, welche im Flur über Nacht abgekühlt waren, füllten damit Krüge und Kannen um die dürstende Menge zu versorgen. Fleisch brutzelte, ebenso wie Fisch, auf hochangebrachten Rosten über offenen Feuern und Frauen klopften Brotlaibe, die dazu gereicht werden sollten. Leise Gespräche wurden geführt, sannen über den neusten Klatsch aus den Gemächern der hohen Leute und schickten Lachen in die Gesichter der Menschen, die sich den neusten Gerüchten erfreuten.
 

Mahaado wandte seine Beine aus dem Bett. Sein braunes Haar stand in langen Strähnen von seinen Kopf ab, als er abwartete, bis sein Haushofmeister langsam klopfte, eintrat und sich verbeugte.

Der junge Priester stand langsam auf, kniete vor den kleinen Schrein des Amun-Rê nieder und verrichtete ein rasches Gebet und verbrannte Weihrauch. Geduldig wartete der ältere Mann mit einem Leinentuch, welches Mahaado dann annahm und es sich um die Hüfte schlang. Er folgte ihm in den anliegenden Baderaum und ließ sich auf den steinernen Schemel nieder, während der herbeigeeilte Leibdiener das Wasser erhitzte.

Später, als das warme Nass über seine Haut rann, konnte er selbst beginnen sich über das Geschehene Gedanken zu machen. Er stützte sein Haupt auf den aufgerichteten Handteller und schloss die Augen. Düfte von Myhrre und Lotus zogen durch den kleinen Raum, während der Leibdiener geschickt mit einem Tuch über seine Haut fuhr.

Der Tag würde Neues bringen, sowie einen Bauernjungen, welchen er nun unterrichten sollte. Er konnte nicht sagen ob Rias die Strapazen, Gebete und die trockene Lernerei durchstehen würde, doch schüttelte er im nächsten Moment den Kopf. Innerlich und für sich selbst. Er hatte sich nicht für den Jungen entschieden, weil er sich seines Scheiterns sicher war, sondern weil er dachte, das dieser es schaffen konnte. Unwahr oder wahr, dennoch schätzte er ihn stark genug für die Aufgaben ein, welche ihm bevorstanden.
 

Der Leibdiener zeigte auf eine Bahre, welche an einer der Längswände im Raum stand. Mahaado erhob sich, und steuerte langsam auf diese zu. Er legte sich darauf, verschränkte die Arme unter dem Kopf und ruhte seine Wange darauf. Während der geschickte Mann mit flinken Händen reichhaltiges, duftendes Öl in seine Muskeln massierte, schloss er seine Augen, dachte an das Bevorstehende und konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. Er musste nur daran glauben, dass er es schaffen konnte. Wie es schien, war er mit seiner Meinung nicht allein, auch wenn sich nicht alle offen äußern wollten. Karim war neutral, doch schätzte der den Jüngeren schon jetzt für dessen Mut. Seto sah dem meisten misstrauisch entgegen, konnte aber selbst dem etwas positives und interessantes abgewinnen. Der Priester lächelte darüber, genauso wie er es aber auch begrüßte.
 

Sein Diener trat zur Seite und verbeugte sich wortlos. Mahaado schwang seine Beine von der Pritsche und richtete sich auf. Er nahm den frischen Schurz und dann seinen Überwurf aus feinem Leinen entgegen. Nachdem er das Oberteil übergeworfen hatte, griff er selbst noch nach dem langen Schal auf welchem Stand und Haus eingestickt war. Er schlang sich den hellen, langen Stoff um die gebräunten Hüften, und band beide Enden zusammen. Die lange Stoffbahn wurde darüber gelegt und verknotet. Lang und weich fiel das leichte Material um seine Hüften und Beine, den Boden entgegen.

Sein Insigienverwahrer war schon vor Ort und hielt im Fußfall die Kopfbedeckung und den Millenniumsring bereit. Zuvor aber trat Mahaado an den Schminktisch und ließ sich Kohell und Parfum auftragen, wessen Duft sich rasch aber zart im Raum verteilte.

Er nahm die Haube entgegen und ließ sie langsam auf sein, inzwischen gebürstetes Haar sinken, welches unter den langen Seiten nicht herausschaute.

Er stand auf und nickte den Dienern zu, welche sich rasch verbeugten.

"Holt mir Priesteranwärter Rias hier her und bringt dazu Wein und Speisen!" Sofort wandten sich die Leute ab, verließen das Gemach und der Priester blieb allein mit seinen Gedanken zurück. Langsam ließ er sich abermals auf die Pritsche sinken, schnupperte den letzten Rest des Weihrauches und atmete tief durch. Seine Glieder waren noch immer müde, aber kräftig genug den Tag zu beginnen. Wie dieser sein würde, konnte niemand sagen, auch nicht, wie alles einmal werden konnte. Klar war nur, das alles in etwas Neuem enden würde, in etwas was niemand vorbestimmen konnte, so sehr man auch wollte.
 

Leise klopfte es an der Tür. Mahaado erhob sich, wartete einen Moment ab, und hoffte den schwarzen, langen Schopf im Rahmen erkennen zu können. Das schwere Holz wurde aufgeschoben, ein Kopf hereingesteckt. Nur war dieser nicht dunkel wie erwartet, sondern grau, wie der seines Haushofmeisters.

"Inue, wo ist der Priesteranwärter, den ihr holen solltet?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Seine Finger vergruben sich im weichen Stoff seines Gewandes.

"Herr.. Der Junge ist nicht da. Er ist verschwunden.."
 


 


 

TBC
 


 


 

So, das wars auch schon. Schon? Hey, der Teil war doch recht lang.. ganze siebzehn Wordseiten.. geht doch, oder? Ich steigere mich von mal zu mal in der Länge. Mir fällt erst immer nach mindestens fünfzehn Seiten auf, dass ich langsam mal enden könnte.. (Was ich dann dennoch selten tue ^.~) Aber immerhin.. Oder?
 

Seid auch beim nächsten Mal dabei, wenn es heißt, dass sich ein verzweifelter Autor an einem Cliffhanger versucht.
 

Aiso, noch eine Frage... Hat jemand was gegen Zeitsprünge?

*fragend umgugg*
 


 

Vegetaac



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-01-06T02:07:46+00:00 06.01.2008 03:07
So, da bin ich mal wieder. Meine Ferien neigen sich dem Ende zu und da dachte ich mir ich muss unbedingt noch mal von mir hören lassen und eines deiner wunderbaren Kapitel lesen ^…^

Zu allererst, bevor ich es noch vergesse, wollte ich dir sagen, dass ich dich echt darum beneide was du für Kapitelüberschriften findest. Ich selbst habe eine solche Schwierigkeit damit und deine Überschriften allein bringen mich schon in Versuchung zu lesen. Dein Schreibstil ist dabei aber natürlich nicht zu verleugnen.
Ich weiß ehrlich nicht, wie du es machst, aber ich war schon wieder vom Anfang an gefesselt! Es ist spät und ich sollte eigentlich zu Bett gehen, aber ich konnte nicht aufhören zu lesen. Schon im ersten Absatz solch eine Spannung!
Ich habe so gebibbert, so auf meinem Stuhl herumgezappelt als Joey und Yugi da vor dem Wesir knieten. Dachte panisch, wo sie denn Ware herbekommen sollten und das sie sicher enttarnt würden. Dass dann alles aus wäre und dann entlarvt dieser Typ sie auch noch!
Doch kaum das der erste Schock so halbwegs verdaut ist, kommt schon die nächste Überraschung zur Tür herein. Also ehrlich so wie Seto dort aufgetaucht war, dachte ich, dass es jetzt wirklich aus ist, aber wie der den Wesir runter gemacht hat. Wow, dass war wirklich Seto wie er leibt und lebt. *lach* Wirklich sehr, sehr gut rübergebracht!
Erst war ich sehr verwirrt, wusste nicht welcher Seto es war. Jener welcher geschwächt, ja halbtot im Bett lag oder aber jener welcher Atemu geleitete. Bei letztem kamen mir leichte Zweifel, so hätte er den Pharao und auch die anderen mitnehmen müssen. Dann kam der Gedanke, dass sie vielleicht zu einer Person verschlossen waren, aber das hat sich ja dann als Irrtum erwiesen.
Auch die Entscheidung welche Rias fällen musste war nicht leicht und doch fand ich es toll, dass ihm Mahado dieses Angebot gemacht hatte. Er scheint ihn ins Herz geschlossen zu haben oder aber es ist Dankbarkeit die ihn zu dieser Tat geleitet hat. Dankbarkeit darüber, dass sich Risa um Atemu gekümmert hatte und ihm ein Freund war. So oder anderes ist es toll, dass Rias das Angebot angenommen hat, wobei ich gespannt bin wie sich die Ausbildung entwickelt und ob er bald von den anderen Priestern anerkannt wird. Was mir jedoch Sorgen bereitet ist die Tatsache, das Rias verschwunden ist. Irgendwas stimmt doch da nicht oder? *komisches Gefühl bei der Sache hab und hoffen tu, dass es sich nicht bewahrheitet*


Auch die Spannung die sich vor und im Palast selbst aufgetan hatte, war beinahe zum greifen nahe. Wenn man die Augen schließt, konnte man fast den Herzschlag Karims hören und man stellt sich richtig vor, wie alle Welt den Atem anhält. In freudiger, aber zweifelnder Erwartung auf das Kommende. Hoffend und sich doch belehrend, dass es nicht möglich war, nicht sein konnte. Ebenso der Unglauben des Volkes, so war ihr Herrscher doch seit drei Jahren verschwunden, hätte tot sein müssen und stand nun doch dort vor ihnen. Wenn man es sich bildlich vorstellt, muss dies ein wirklich atemberaubender Augenblick gewesen sein.
Auch, dass niemand sich traute aufzusehen, dem Herrscher in die Augen zu blicken ist verständlich. Während manche wohl aus Respekt, aus Angst einem Traum zu erliegen die Bitte oder besser den Befehl des Pharaos zu befolgen, waren andere skeptisch, so wirklich Atemu sicher wie alles aber nicht wie der Herrscher welcher er war. War abgemagert, schmutzig und geschwächt, nicht das Bild welches sich viele im Stillen für sich selbst gemacht hatten.
Die Ansprache Simons war irgendwie erschlagend, aber auch lustig. Ich meine sich solch einen langen Titel merken zu können, ist bestimmt nicht leicht und doch erschien es als hätte er es nicht verlernt, so als wären die drei Jahre in welchen Atemu verschwunden war, nie existent.
Für jene war aber wohl alles etwas zu viel. Die immer neuen, wiederkehrenden Erinnerungen, die kürzlich erlebten Strapazen, die lange wohl auch erschwerliche Reise und nun dieser ganze Trubel. Kein Wunder, dass er zusammengebrochen ist. Fast ein Wunder, dass er so lange durchgehalten hat und doch war eben dieser Zusammenbruch, dass was er nicht erleiden wollte. Keine Schwäche zeigen wollte und doch ist sie doch nur all zu verständlich.
Die Freude, die Anspannung war mit einem Schlag, mit Atemus Zusammenbruch, der erdrückenden Stille, der Hilflosigkeit gewichen. Niemand wusste so Recht was zu tun war, was geschehen war. Auch für die Priester, das Volk kamen mit einem Schlag so vieles zusammen. Nun auch die Sorge um ihren Herrscher.

Oh, so spät schon? Wie die Zeit vergeht, wenn man etwas Gutes zu lesen hat, was?
Eine Frage hätte ich da aber dennoch bevor ich dich (du wirst jetzt denken, endlich) in Ruhe lasse und off gehe. Was genau ist ein „Hentis“? Du hast dieses Wort im Laufe des Teiles erwähnt, kurz nach Atemus Zusammenbruch.

Ich wünsch dir eine gute Nacht und hoffe sehr, dass ich bald die Zeit finde die bisher letzten drei Kapitel zu lesen und wer weiß, vielleicht schließt sich dem ja dann ein neues an^^ Kann ja noch eine Weile dauern bis ich durch bin, bei meinem Schneckentempo.

Gruß Kiree

Von:  Umi
2005-11-07T18:33:55+00:00 07.11.2005 19:33
Wie, nur 2 Kommies? o__O
*kopfschüttel*
Dem muss man Abhilfe schaffen!
*mal mit Lesen anfang*

*mit Nasenbluten nach hinten wegkipp und sich nicht mehr bewegt*
*in Sabberlache absauf*
*Setos Auftreten den absoluten Rest gegeben hat*
*jedes seiner Worte noch mehr zerfließen lässt*
Mir tut sich allerdings die Frage auf, wie es kommt, dass der Gute diese Wortwahl trifft und überhaupt mit solchem Wissen um sich schleudern kann o_O Der eigentliche Seth tuckert ja noch durch die Wüste... *verwirrt*
Ich les mal weiter, wer weiß was dazu noch kommt ^^'
Aber sein ganz eigener Charakter kommt trotz allem durch *lacht*

Bei der Aufzählung der abertausend Titel von Ati kam zweimal "Herrscher der zwei Länder" ^_~ *sich bei den ganzen Titeln auch immer amüsiert, wenn n ägyptischen Roman les* (Btw: der tollste Ausspruch den ich je in einem Buch gelesen habe war "Bei den Hoden des Seth, das kann doch nicht wahr sein!" *über Boden gekullert ist*)

Wie kann man Atis Frisur nicht wieder erkennen? o_O
*kopfschüttel*

Der sennen ring....... *mit Zunge schnalz und Hände danach ausstreck* Mein Schaaa~aaatz.........

Arrrrrmes kleines Ati, wird völlig von der Situation und der Welt in die er da geschlittert ist überrannt... schööööööön ^____^ ... äh, schön beschrieben, meine ich ^^'

Welcehn namen mag er nur gemurmelt haben? Aibou, Aibou, Aibou oder Aibou? *lacht* Na ja, in der Serie besteht sein Wortschatz zumindest zu 80% aus diesem Wort. Oder hat er Kaiba gerufen? *hrhr*

Akunadin, mein alter Kumpel... weiß Seth hier, dass der Mann sein Daddy ist? o_o

Ich will auch ne morgendliche Massage ;__;'

Huch? o_O wieso is der weg? Nani?
*mal schnell zum nächsten Chappie wander*
Von: abgemeldet
2005-07-28T16:19:28+00:00 28.07.2005 18:19
das war wieder ein tolles kap das ich mit voller genuss gelesen hab.
armer yugi und joey jetzt sind sie sklaven geworden und das noch von kaiba.
freu mich schon wenn es weiter geht.
Von:  Miisha
2005-07-28T00:11:25+00:00 28.07.2005 02:11
Ah, endlich geht's weiter! *freu*
Hatte schon Angst gehabt, es würde nie weitergehen. ^^'
Oh ja, das war wirklich ein sehr langes Kapitel! Hat mir aber sehr gut gefallen. Obwohl ich ja viel lieber mehr wissen wollen würde, wie's mit Joey und Yugi weitergeht. Jetzt wo sie praktisch Kaibas Sklaven sind. XD
Und wo ist eigentlich Rias abgeblieben? Ich glaub' kaum, dass er plötzlich gekniffen hat.
Hoffe, es geht schnell weiter! ^^

Bye, Miisha ^^


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