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One Perfect Week

Perfect World Shipping Week 2024
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Inhalt: Flordelis wurde ein freier Tag verordnet - und Platan möchte diesen überwachen.

Zeitpunkt: Irgendwann vor den Spielen.

Eigentlich bedeutete der Prompt Freier Tag, dass man sich ein Thema selbst aussuchen darf, aber ich hab ihn einfach wörtlich genommen. :,D Komplett anzeigen

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Tag 6: Freier Tag


 

»Entspann dich einfach«, sagte Platan noch, ehe er in die Küche verschwand und Flordelis nicht einmal die Gelegenheit ließ, ihm das zu versichern.

Immerhin musste er Platan dann aber auch nicht anlügen.

Er wartete einige Sekunden, Platan kam nicht zurück. Also nutzte er die Gelegenheit, sein Telefon aus seiner Tasche zu ziehen. Es war ausgeschaltet, genau wie er es seinem Gastgeber am Anfang versprochen hatte. Wenn er es nur kurz anmachte, um nachzusehen, ob er Nachrichten bekommen hatte, würde Platan ihm doch bestimmt verzeihen, oder? … Oder er würde es nicht einmal bemerken.

Sein Finger schwebte bereits über dem Schalter, aber sein schlechtes Gewissen hielt ihn noch davon ab. Er hatte Platan immerhin versprochen, sein Handy zu ignorieren. Nur für einen Tag. Aber was, wenn …?

»Flordelis!«

Bevor er den Gedanken beenden konnte, war Platan ins Wohnzimmer zurückgekehrt und sah ihn nun enttäuscht an. Enttäuscht. Das war bei Platan schlimmer als wütend.

Um Entschuldigung heischend hob Flordelis das Handy, dessen Display immer noch schwarz war. »Ich habe es nicht benutzt.«

»Aber du wolltest.« Platans Stimme war ungewohnt finster, genau wie sein Blick. »Der Arzt hat gesagt, dass du dich erholen sollst.«

Daran musste er Flordelis nicht erinnern, das wusste er noch zu gut. Auch sein eigener Hinweis, dass er sich um seine Firma kümmern musste und keine Zeit für Erholung in seinem Terminkalender fand, war ihm noch im Gedächtnis. Genau wie die darauf entstandene Diskussion, zu der Platan – sehr zu Flordelis' Ärger – hinzugerufen worden war. In dieser hatte der Arzt mehrmals betont, dass Flordelis sich zumindest einen Tag lang Entspannung gönnen sollte, wenn er jemals wieder in Ruhe schlafen wollte.

Und natürlich hatte es sich Platan zur Aufgabe gemacht, diese Erholung zu überwachen. Nur deswegen sah er gerade so finster aus.

Er streckte die Hand aus. »Gib es mir.«

Flordelis wagte es gar nicht, noch einmal zu widersprechen. Schweigend reichte er Platan das Handy. Dieser bedankte sich lächelnd und ließ es in seine Kitteltasche gleiten. Dann sah es so aus, als wollte er sich schon abwenden, aber da fiel ihm noch etwas ein: »Gib mir am besten noch deinen Holo-Log.«

»Platan«, sagte Flordelis schmunzelnd, »ich bin hierher gekommen, um mich zu entspannen. Denkst du wirklich, dass ich unter diesen Umständen meinen Holo-Log dabei habe?«

Statt einer Antwort streckte Platan einfach nur weiter seine Hand aus. Er kannte ihn einfach zu gut.

Kommentarlos zog Flordelis seinen Holo-Log aus der Tasche und übergab ihn Platan.

»Fein, fein~«, sagte sein Freund darauf und steckte auch dieses Kommunikationsgerät ein. »Denk daran, dass es hier um deine Gesundheit geht. Ich will nicht, dass du noch vor Erschöpfung zusammenbrichst.«

»Das wird schon nicht passieren«, erwiderte Flordelis.

An dem plötzlich besorgten Blick seines Freundes änderte sich nichts. Er traf Flordelis direkt ins Herz, deswegen sah er leise murmelnd zu Boden. Glücklicherweise konnte niemand seiner Geschäftskontakte ihn im Moment so sehen; in diesem Zustand wäre er leichte Beute, wie ein Pokémon, dem ein Ariados bis zum Nest gefolgt war.

»Du hast recht«, sagte Platan. »Das wird nicht passieren, denn ich werde darauf achten, dass es nicht geschieht. Unter meiner Aufsicht wirst du dich erholen.«

»Das klingt wie eine Drohung.«

Platan beugte sich zu ihm hinunter, bis sie auf einer Augenhöhe waren. Ernst sah er ihn an. Sein Duft umhüllte Flordelis, sein warmer Atem war auch viel zu nah.

Flordelis' Kehle wurde trocken, er musste schlucken, hoffentlich nicht zu offensichtlich; vor Platan war Schwäche eigentlich in Ordnung, aber im Moment war er sich da gar nicht mehr so sicher.

Und dann lächelte er plötzlich. So herzlich wie zuvor. »Natürlich nicht, mein Lieber. Das ist keine Drohung, es ist ein Versprechen

Unter anderen Umständen hätte Flordelis darauf hingewiesen, dass es manchmal ein- und dasselbe war, aber im Moment schlug sein Herz viel zu heftig. Deswegen deutete er nur ein Nicken an, ehe er sich räusperte, in einem verzweifelten Versuch, seine Haltung zurückzubekommen. »Da bleibt mir wohl nur, mich zu bedanken. Vielen Dank, Platan.«

»Für dich mache ich das gern.« Zufrieden richtete sein Freund sich wieder auf. »Da wir das nun geklärt haben, gehe ich in die Küche zurück und schaue nach dem Kaffee~. Entspann dich einfach, mein Lieber.«

Damit fuhr Platan herum und ging wirklich wieder davon, mit Flordelis' Handy und seinem Holo-Log, so dass er ihm nur hinterhersehen konnte. Sein Herz schlug immer noch viel zu schnell, Reste von Platans Parfüm wogten um seine Nase, die Erinnerung an Platans warmen Atem, der viel zu nah an seinem Gesicht gewesen war … das war alles zu viel für ihn. Wie sollte er sich unter diesen Vorzeichen wirklich entspannen?

Seufzend lehnte Flordelis sich auf dem Sofa zurück und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.

»Bei Arceus …«, murmelte er, »hätte ich gewusst, dass es so enden würde, wäre ich nicht zum Arzt gegangen.«

Jedenfalls nicht wegen simpler Schlafprobleme – denn nach heute glaubte er ganz genau zu wissen, woher sie rührten.
 



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