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In die Arme des Bösen

Wichtelgeschichte für Sturmdrache
von

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Prolog

Kyojuro erinnerte sich noch sehr genau daran, wie er aufgewacht war. Seine Lunge hatte sich unglaublich schwer angefühlt – sein ganzer Körper hatte sich so unglaublich schwer angefühlt. Als hätte man seinen Körper mit unendlich vielen Steinen gefüllt.

 

Es war stockfinster gewesen.

 

Seine Augen wollten sich nicht öffnen, bis er sich auf eines speziell konzentrierte. So konnte er zumindest aus einem Auge heraus sehen, obwohl es nicht viel zum Sehen gegeben hatte. Die Dunkelheit hatte über ihn geherrscht und obwohl diese für viele an seiner Stelle wohl unglaublich furchterregend sein könnte, so fühlte es sich für Kyojuro friedlich an. Obwohl er sich so schwer fühlte, nur ein Auge öffnen zu können schien und im Grunde nichts sah – hatte es etwas Beruhigendes an sich.

 

Im Nachhinein war ihm klar, dass dies an den Unmengen von Medikamenten lag, welche in seinen Körper fast schon gepumpt worden waren.

 

Kyojuro schaffte es nicht, einen Laut von sich zu geben, aber vielleicht hatte er es auch nicht genug versucht. Er folgte einfach dem harmonischen Gefühl, als würde er auf Wolken schweben.

Dann starrte er geradewegs in leuchtende Augen, mit Sklera, wie zerbrochenes Glas. Upper Moon Three, konnte er lesen, aber nicht ganz erfassen. Es schien, als würde sein Herz prompt schneller schlagen und mit aller Kraft gegen seinen Brustkorb hämmern.

 

„Du hast es geschafft“, hauchte die fremde und doch so vertraute Stimme ihm entgegen. „Das ist unfassbar. Unmöglich. Oh Kyojuro~.“ Er konnte eine Berührung wahrnehmen, so kalt wie Eis, die sein Gesicht berührte – vielleicht seine Stirn oder seine Wange, ganz definieren konnte er es nicht. „Du musst einfach einsehen, dass du perfekt wärst. Du bist einfach auserwählt, um so zu werden wie ich. Mit deiner Stärke ... du würdest es so weit bringen!“

 

Kyojuro versuchte zu verstehen, was ihm erzählt wurde, versuchte immer noch zu erfassen, wen er da vor sich hatte. Sein Verstand war so wattig, es gab kaum einen klaren Gedanken, den er erfassen konnte.

 

„Aber dein Kampfgeist ist fast vollkommen verschwunden. Nun, das sollte ich wohl darauf schieben, dass du in keiner sonderlich guten Verfassung bist, was?“, er hörte ein klares Auflachen, spürte eine Gänsehaut an seinem Körper, aufgrund des Geräusches. „Du reagierst nicht einmal ansatzweise auf mich, wie lästig. Ich hatte gehofft nochmal sehen zu können wie du ... leuchtest.

 

Kyojuro schaffte es immer mehr wahrzunehmen, es war immer noch unglaublich dunkel, aber die Person, die da war, stand perfekt im Mondlicht, welches in das Zimmer leuchtete. Er konnte blasse Haut erkennen, die fast zu glänzen schien, aber ebenso auffällige Bemalungen. Pinkes Haar. Es ließ wieder sein Herz schneller schlagen, Adrenalin durch seine Adern pumpen.

 

„Ohhh“, machte sein Besucher. „Du bekommst mich doch mit. Ich kann dein Herz hören.“ Plötzlich lag eine weitere Schwere auf seinem Brustkorb, schwer und kalt. „Ich könnte es dir einfach herausreißen. Genau das will er. Aber so ein Tod ist nicht, was du verdienst. Du hättest einfach sterben sollen, aber dein Wille zu Leben ist ... unglaublich. Wieso siehst du nicht, dass du als Dämon so viel mehr Zeit hättest? Ich würde bei dir bleiben, dich anleiten – wir könnten bis in alle Ewigkeit kämpfen und die Ränge durcheinander bringen. Es wartet so viel Spaß auf uns.“

 

Es lag eine schwere Stille für den Moment in der Luft. Sein Verstand versuchte anzunehmen, was er gehört hatte. Dämon. Bis in alle Ewigkeit. Er kannte diese Worte, wieso konnte er also nichts damit verbinden. Er war einfach ... viel zu müde.

 

„Nein ... ich kann dich nicht einfach sterben lassen ...“

 

Kyojuro fühlte wie sein Auge zuschlug, welches er eben noch offen hatte halten können.

 

„Ich werde dir helfen und dann wirst du es verstehen.“

 

Die Stimme war nur noch wie ein Flüstern, welches sanft zu ihm durchdrang. Noch immer nicht genug, um ihn wirklich verstehen zu lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sturmdrache
2023-10-08T15:38:01+00:00 08.10.2023 17:38
Hier bin ich (*-*) Ich bedanke mich herzlich für diese wundervolle Story.
Der Prolog fängt schon sehr spannend an. Wie Kyojuro seine Umgebung wahrnimmt und auf Akaza reagiert, der ihn mehr oder weniger erkennt. Und Akaza selbst. Seine Sätze und Gedanken passen einfach zu ihm. Als Dämon besitzt er noch einige seiner menschlichen Eigenschaften, die ihn irgendwie einzigartig machen. Alles ist sehr dynamisch beschrieben, deshalb liebe ich es auch. Echt freundlich von Akaza, ihn nicht sterben zu lassen. Nur deswegen gibt es weitere coole Kapis.


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