Chains - Ketten
Knirschend beißt Daichi seine Zähne aufeinander. Immer wieder fragt er sich, wie er in diese Situation geraten konnte. Nach dem Ende seiner Ausbildung als Polizist hat er sich eine kleine Wohnung gesucht. Während seiner Ausbildung hat er mit Suga zusammengewohnt, in einer Studentenbude. Und nun, als er dachte, dass er das erste Mal allein wohnen wird … hat das vielleicht für fünf Wochen angehalten, dann stand Suga mit Sack und Pack vor der Türe und ist nicht mehr gegangen. Und so sehr er ihn als seinen besten Freund schätzt … so geht er ihm auch auf die Nerven.
“Boah, kannst du nicht einfach mal stillsitzen? Ich kann mich nicht auf den Film konzentrieren.”
“Stell dich nicht so an”, entkommt trocken neben ihm.
“Ich kette dich gleich fest.”
“Klar, mach nur.”
Während Suga weiterhin seelenruhig und sehr laut Popcorn mampft, knirscht Daichi noch stärker mit den Zähnen. Im nächsten Moment schieben sich Sugas Füße in seine Seite. Was soll das jetzt? Daichi springt auf und hastet in sein Schlafzimmer. Dort hängt an einem Herrendiener seine Uniform. Und an dieser …
Gleich darauf stürmt er zurück ins Wohnzimmer und aufs Sofa zu, auf dem Suga es sich nun komplett breit gemacht hat. Der sieht ihn zwar noch verwundert an, kann aber gar nicht so schnell reagieren, wie Daichi seinen Arm gepackt hat, ihn in die Ecke des Sofas drängt und … Klick - Klick.
Während er sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck wieder aufs Sofa fallen lässt, mit genug Abstand, sitzt Suga fassungslos da und hebt seinen Arm - zumindest ein kleines Stück.
Daichi wirkt immer noch zufrieden. So sollte doch fast Ruhe herrschen. Zumindest wird er nicht ständig getreten. Ein Hoch auf seine Handschellen, mit denen er seinen besten Freund gerade an das Sofa gefesselt hat.
“Daichi.”
“Ja?”, fragt er und greift in die Schüssel Popcorn und schiebt sich davon in den Mund - nur um es im nächsten Moment wieder hustend auszuspucken.
“Weißt du, ich hab ja schon öfter davon geträumt, dass du mich in Ketten legst und das mit deinen Handschellen. Aber da haben wir das eindeutig anderweitig genutzt. Würdest du also bitte den Fernseher ausmachen und wieder zu mir herkommen?”