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My (little) secret

von

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Für einen längeren Moment sah Tenn einfach nur in Rikus klare, rote Augen, die ihn so direkt anblickten.

„Was genau ... war das eben?“, fragte er schließlich nach, auch, weil er nicht so genau wusste, mit was er sonst anfangen sollte. Außerdem schien Riku wirklich nicht so einfach über seine Idolkarriere oder IDOLiSH7 reden zu wollen.

„Dieser Typ dachte, er könnte dich erwerben?“, fing Riku an, sah ihn etwas fragender an, „ist so ein Ding hier. Jede Woche findet unten in der Bar auch so etwas, wie eine Auktion, statt, in der du jemanden als dein persönliches Eigentum erstehen kannst. Manche bleiben länger bei einem, andere wechseln regelmäßig. Sind auch häufig die, die sich freiwillig anbieten und ersteigern lassen.“

Tenn blinzelte ihm ein wenig entgegen. Wo genau war sein Zwillingsbruder hier gelandet? „Das klingt ein wenig ...“, murmelte er, stoppte, da er nicht wirklich wusste, wie er es beschreiben sollte.

„Komisch, huh?“, vollendete Riku, zuckte mit den Schultern, „ich mag es auch nicht und lehne es ab, jemanden zu besitzen. Na ja ... bis jetzt.“

„Warum bist du dann hier?“, fragte Tenn nach, sah wieder ernster zu ihm, ignorierte dieses Gefühl, was genau Riku vorher gesagt hatte, als er ihn wohl genau davor gerettet hatte.

„Es ist ein netter Ort, wo man sich gut zurückziehen kann und niemand weitere Fragen stellt“, sagte Riku daraufhin, legte seinen Arm über die Lehne des Sofas.

„Das beantwortet nicht, wieso du überhaupt ...“, fing Tenn an, stoppte, senkte etwas seinen Blick.

„Sorry, Tenn-nii. Es ist besser, wenn du nicht mehr darüber weißt“, sagte Riku ruhig, lächelte ihn ein wenig mehr an, auch, wenn Tenn durchaus bemerkte, dass dieses Lächeln nichts von dem hatte, was Riku sonst zeigte. Es wirkte anders, als das, mit dem er ihn in ihrer Kindheit angesehen hatte. Oder mit dem er seine Fans angestrahlt hatte, wenn er mit IDOLiSH7 auf der Bühne gestanden hatte.

„Du willst wirklich niemandem etwas sagen?“, fragte Tenn dann nach, schluckte etwas mehr, sah ihm ernster entgegen, „du willst einfach so verschwunden bleiben?“

„Es ist schon riskant genug, dass ich dir etwas gesagt habe oder dich hierhin gerufen habe“, sagte Riku daraufhin, zog etwas seine Augen zusammen, „ich hoffe wirklich, du hast niemandem gesagt, dass du mich triffst.“

„Keine Sorge, ich habe niemandem etwas gesagt“, sagte Tenn, schüttelte den Kopf daraufhin, „aber du weißt, dass du viele dort draußen traurig machst?“

„IDOLiSH7 bedeutet mir nichts“, sagte Riku, sah ihn ernster an, „ich habe es dir bereits gesagt, oder? Es war nur vorübergehend. Sie werden einen Ersatz für mich finden müssen, aber wenn nicht ... ist es mir auch egal.“

„Riku“, fing Tenn an, starrte ihn zurück an, auch, wenn er nicht wusste, was er weiter sagen konnte. Er hatte bereits damals gespürt, dass es nicht Rikus wahre Gefühle waren. Er spürte auch jetzt, dass er nicht ehrlich war, aber seine wahren Gefühle nur mehr hinter einer Maske versteckte.

„Eigentlich habe ich auch gesagt, dass ich dir nur antworte, solange es nicht um IDOLiSH7 geht“, sagte Riku, legte den Kopf schief, schmunzelte etwas mehr.

„Du erwartest, dass ich das einfach stillschweigend hinnehme, dass du das alles zurücklässt?“, fragte Tenn nach, sah ihm ernster entgegen.

Riku lächelte ihm einfach nur entgegen, beugte sich etwas vor und strich ihm mit einem Finger über die Lippen. „Würdest du dich von mir küssen lassen, Tenn-nii?“, fragte er dann ruhig nach, kurz bevor er Tenn nach hinten auf das Sofa drückte.

„Was–“, fing Tenn an, blinzelte ihm etwas verwirrter entgegen, spürte, wie er leicht rot wurde. Er wusste, dass er sich lange nichts sehnlicher wünschte, nur, dass er immer gedacht hatte, dass Riku in ihm nur seinen Zwillingsbruder sah oder geschwisterliche Gefühle für ihn hatte.

„Oh, normalerweise müsste ich nicht fragen, jetzt, wo ich dich praktisch zu meinem Eigentum gemacht habe“, entgegnete Riku, lächelte ihn nur breiter an, „erst recht, wo du eine meiner Regeln bezüglich der Fragen gebrochen hast, nee.“

Tenn starrte ihm weiter einfach nur entgegen, bevor er etwas seinen Kopf zur Seite drehte. „Ist es nur deswegen? Willst du das nur deswegen?“, fragte er schließlich leiser nach, ohne in Rikus Gesicht zu sehen. Er wusste, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als Riku zu küssen.

Er hörte, wie Riku leise lachte, bevor er eine Hand an seiner Wange spürte und bemerkte, wie Riku ihn dazu brachte, wieder zu ihm zu sehen. „Ich will das hier“, flüsterte er ihm entgegen, kurz bevor Riku ihm einen kurzen, federleichten Kuss auf die Lippen gab, „... schon viel zu lange tun, Tenn-nii.“

„Riku“, flüsterte Tenn ihm entgegen, legte seine Arme um den anderen, „wenn du es nicht nur deswegen ... tun willst.“

Riku lächelte ihm nur weiter entgegen, küsste ihn dann erneut, diesmal eindeutig gieriger, so dass sie eine Weile länger darin versanken.

Tenn war sich nicht sicher, wie lange sie sich wirklich küssten, während er nur sah, wie sich Riku ein Stück zurückzog, während er allerdings weiterhin den Blickkontakt hielt. Nebenbei bewegte er einen Finger über seinen Hals. „Wenn wir uns allerdings häufiger treffen sollten, brauchst du etwas, was zeigt, dass du zu mir gehörst.“

„Du könntest auch zu mir kommen. Wir könnten Momente finden, in denen wir alleine sind“, entgegnete Tenn etwas leiser, auch, wenn er spürte, dass Riku vermutlich nicht darauf eingehen würde.

„Nein“, sagte Riku, schüttelte etwas den Kopf, „das hier ist die einzige Möglichkeit.“ Er seufzte etwas mehr. „Entweder du gehst darauf ein oder wir können uns nicht weiterhin treffen.“

„Du hast wirklich nicht vor, zurückzukommen?“, fragte Tenn etwas leiser nach, „war das hier auch dein Plan, als du gesagt hast, ich soll hierhin kommen?“

„Ich kann kein Idol mehr sein. Ich war nie ein Idol“, sagte Riku und lächelte etwas bitterer, „... mein Plan? Ich hatte nie vor, dich zu meinem Eigentum zu machen, aber wenn ich es nicht getan hätte, hätte dieser Kerl dich benutzt.“

Tenn schluckte, ignorierte das komische Gefühl bei dem Gedanken daran, dass Riku ihn damit gerettet hatte. „Du bist ein Idol. Du bist IDOLiSH7’s Center, Riku. Daran ändert sich nichts.“

Riku verdrehte etwas die Augen, rutschte dann zurück ins Sitzen und zog Tenn mit hoch. Schließlich seufzte er etwas mehr. „Nicht mehr. Tenn-nii ist ein Idol, nicht ich“, sagte er schließlich mit einem ernsteren Blick, „es ist Tenn-niis Aufgabe, als Idol zu strahlen, nicht meine. Sorg dafür, dass ihr weiterhin erfolgreich seid.“

Tenn schluckte, versuchte sich an einem Lächeln, während er Riku ansah, auch, wenn er selbst spürte, dass es gezwungener war als jedes andere Mal. „Ich habe nicht vor, aufzugeben. Solange wir können, werden wir weitermachen.“

Riku nickte langsam. „Gehst du auf mein Angebot ein?“, fragte er dann ruhiger nach.

Tenn seufzte etwas mehr, nickte allerdings langsam. „Wenn es die einzige Möglichkeit ist, dass wir uns sehen können.“

Außerdem war er sich weiterhin sicher, dass er nicht so einfach aufgeben würde, bis er eine Möglichkeit gefunden hatte, Riku zurückzuholen. Er wollte unter keinen Umständen, dass IDOLiSH7 so einfach verschwand.

Riku lächelte ihn daraufhin an, hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Du hast morgen einen Termin, oder?“

„Hm“, nickte Tenn daraufhin.

„Ich begleite dich zum Bahnhof“, sagte Riku, stand auf und ging durch das Zimmer, „und ich lasse dir demnächst etwas zukommen.“

Tenn nickte erneut, folgte Riku dann durch das Zimmer, lächelte ihn ruhig an und zog ihn kurz darauf in einen erneuten, etwas längeren Kuss, bevor er sich daran machte, seine Sachen wieder anzuziehen. „Du meldest dich vermutlich wieder, wenn du kannst.“

„Sobald ich Zeit für ein Treffen habe“, entgegnete Riku ruhig zurück, „und ich hoffe weiterhin, dass du dein Versprechen hältst und niemandem etwas sagst. Tu einfach so, als wenn Nanase Riku und Kujou Tenn nichts weiter als Rivalen waren.“

„Ich verspreche es dir, Riku“, sagte Tenn daraufhin, lächelte ihn ruhig an. Er ignorierte dieses Gefühl, dass sich dieser Satz aus Rikus Mund so seltsam anfühlte. Dabei war es doch das, was er die ganze Zeit selbst gewollt hatte.

 
 

––––

 

Es war bereits nach ein Uhr nachts, während Tenn auf seinem eigenen Bett lag und einzig über sich an die Zimmerdecke sah.

Er wusste, dass er schlafen sollte, immerhin hatten sie einen relativ frühen Termin, aber er konnte nicht wirklich.

Seit Riku ihn am Bahnhof verabschiedet hatte, erinnerte er sich an diesen einen Moment und an die Worte, die Riku ihm noch gesagt hatte, bevor er in die Bahn dort eingestiegen war.

„Ich liebe dich, Tenn“, flüsterte Riku ihm entgegen, während sie noch an dem Bahnhof gestanden hatten. Riku hatte die Kapuze seines schwarzen Pullovers über seinen Kopf gezogen, so dass einzig nur seine Augen darunter zu erkennen waren, „ich liebe es, dich mit TRIGGER auf der Bühne zu sehen. Ich will nicht, dass euch irgendetwas passiert.“

Es hatte dafür gesorgt, dass er sich nur noch mehr fragte, was genau es war, wieso Riku so einfach ohne ein Wort zu einem von ihnen verschwunden war. „Tu einfach so, als wenn Nanase Riku und Kujou Tenn nichts weiter als Rivalen waren.“

Warum sorgte dieser Satz aus Rikus Mund so sehr dafür, dass es ihn nur mehr schmerzte, obwohl es nichts anderes war, als das, was er die ganze Zeit gewollt hatte?

Er seufzte, richtete sich auf, schüttelte ernster den Kopf und stand dann auf, bewegte sich durch das Apartment und in die Küche. Er füllte sich ein Glas mit Wasser und lehnte sich gegen die Anrichte, trank einen großen Schluck und schloss ein wenig die Augen. Er musste unbedingt auf andere Gedanken kommen, damit er wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf finden konnte.

Seufzend stellte er das leere Glas in die Spüle, nachdem er den Rest getrunken hatte, und ging wieder zurück, stoppte ein wenig überlegend und klopfte dann gegen eine der anderen Zimmertüren, öffnete diese und blinzelte durch die Dunkelheit. „Ryuu?“, flüsterte er leise, bemerkte, wie der andere halb unter der Decke lag und friedlich schlummerte.

Tenn seufzte, trat zu ihm und ließ sich auf der Bettkante nieder. „Ryuu ...“, flüsterte er erneut, berührte ihn vorsichtig an einem Arm.

„Hmmmm ... Tenn?“, kam es leise nuschelnd von ihm, während er nur sah, wie Ryuu ein wenig ein Auge geöffnet hatte, kurz bevor er etwas rutschte und die Decke ein Stück anhob, „komm“, brummelte er dann, bevor er das Auge wieder schloss.

Tenn rutschte neben ihn unter die Decke, kuschelte sich gegen Ryuus Oberkörper und spürte kurz darauf, wie er von ihm festgehalten wurde. „Danke“, entgegnete er nur leise, auch, wenn er sich nicht sicher war, ob Ryuu es überhaupt noch hörte.



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