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Freunde bleiben

[Mario x Elsa | Frühlingswichteln 2022]
von

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◊ Kapitel drei


 

Nach dem gemeinsamen Joggen mit Gregor war sie noch einmal kurz bei ihren Eltern zu Hause gewesen um sich frisch zu machen, ehe sie sich zu ihrem Treffen mit Mario auf machte. Es war kurz vor 12 Uhr und ihr kleiner Bruder hatte sich nicht davon abhalten lassen, sie bis zu dem Treffpunkt an ihrer ehemaligen Grundschule zu begleiten. Es war ein wenig komisch, schließlich hatten Mario und Elsa damals entschlossen, dass es besser war sich nicht weiter zu treffen um die Freundschaft zwischen Gregor und Mario nicht zu gefährden und nun begleitete dieser Gregor sie zu dem Treffpunkt.Sie hatte sich laut stark dagegen gewährt, ihn aber nicht davon abbringen konnte. Elsa konnte ihrem Bruder lediglich das Versprechen abringen, sie nur bis zum Gelände zu begleiten und dann weiter zu ziehen.

Gregor hatte zugestimmt und versprochen weiter zu seinem alten Freund Kevin zu gehen, der ebenfalls gerade zu Besuch bei seinen Eltern war. Er hatte es ebenfalls geschafft in eine höhere Liga aufzusteigen und hatte nur noch hin und wieder Zeit um nach Hause zurück zu kommen. Kevin – so erzählte Gregor – hatte vor als jüngster Japaner überhaupt ins Ausland zu wechseln.

»Du triffst dich mit Mario«, sagte Gregor plötzlich. Er wirkte unsicher, als wäre es ihm unangenehm das Thema anzusprechen.

»Ja«, erwiderte Elsa lediglich. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Es war sein bester Freund mit dem sie sich traf.

»Das ist gut!« Gregor grinste breit und verschränkte seine Arme lässig hinter seinem Kopf. Er wirkte beinahe schon erleichtert. »Ich habe mich eh gefragt, warum ihr euch plötzlich nicht mehr verabredet habt.«

Es wahren Frühlingsferien und der Parkplatz der Lehrer ihrer ehemaligen Grundschule war bis auf drei Autos komplett leer. Elsa parkte ihr Auto und sie stiegen aus. Gregor verabschiedete sich kurz und eilte dann auch schon weiter.

»Er wird nie erwachsen«, murmelte Elsa, während sie ihm lächelnd nach sah. Korrekter wäre gewesen, das Gregor sich nie verändern würde, egal wie viel Zeit vergehen würde. »Mein kleiner Bruder.« Sie driftete kurz in angenehme Erinnerungen an ihre Kindheit hier im Ort ab, doch dann schlug mit einem Mal ihre Nervosität zu. Sie würde sich seit Jahren wieder mit Mario treffen. Mit Mario. Mit diesem Mario. Mit Mario. Mario.

Vor Schreck und Scharm ging Elsa neben ihrem Auto in die Hocke, als würde sie sich vor jemanden verstecken. Am aller liebsten würde sie sich wieder in ihren Wagen setzen und einfach wieder nach Hause fahren, doch genauso sehr wollte sie Mario wiedersehen und deswegen blieb sie.

»Elsa?« wurde sie skeptisch gefragt und sie wusste ganz genau wem die Stimme gehörte: »M-mario … Ha-hallo«, murmelte sie verlegen und schielte nur über ihre Schultern. Da stand er und sah sie mit einer Mischung aus Sorge und Verwunderung an.

»Was machst du da auf dem Boden?«

»Was ich hier mache?« fast schon panisch suchte sie nach einer Ausrede für ihr Verhalten. Schließlich steckte sie ihre Hand in ihre Tasche und zog ihren Schlüssel heraus. Sie hielt ihn hoch. »Mir ist mein Schüssel heruntergefallen und ich habe ihn gesucht. Hier ist er ja zum Glück.« Schwungvoll erhob sie sich, in der Hoffnung das ganze vertuschen zu können. »Du bist früh hier«, sagte sie.

»Naja«, fing Mario an. »Ich hatte eigentlich vorgehabt vor dir hier zu sein.«

»Das«, sie lächelte und trat einen Schritt auf ihn zu. »Hat leider nicht funktioniert.«

Elsa war immer noch nervös und ihr Herz klopfte wie wild, während sie Mario gegenüber stand, doch die Freude und Aufregung übertraf alles. Einfach alles. »Gehen wir ein wenig spazieren? Und dann vielleicht ein Eis essen?«

»Ja … Warum nicht.« Es war nicht so, dass Mario kein Interesse daran hatte mit ihr spazieren zu gehen, oder nur Zeit mit ihr zu verbringen. Er war einfach schon immer zurückhaltender gewesen wenn es um Mädchen ging, fast schon schüchtern.

»Gut«, sagte sie und setzte sich in Bewegung. Sie gingen nebeneinander die Straße entlang, ohne ein klares Ziel vor sich zu haben, das über „Zeit gemeinsam zu verbringen“ hinaus ging. Elsa war diejenige die am meisten erzählte. Wie es ihr erging und wie ihr neues Leben war, wie ihr Alltag aussah und warum sie sich für diesen Schritt entschieden hatte. Sie fragte Mario unendlich viele Löcher in den Bauch, die dieser mit knappen Sätzen beantwortete. Auch er würde sich wohl niemals verändern und das war gut so.

Ihr zusammen sein fühlte sich nicht so an, als hätten sie sich vor Jahren schon getrennt, sondern als wäre das niemals passiert. Als hätten sie sich nicht mehr als ein paar Wochen gesehen. Und irgendwie hatte sie Angst, dass sie einfach wieder auseinander gingen. Sie hatte ihn vermisst, das wurde ihr nun klar, als sie über belangloses redeten.

Plötzlich ertönte ein schrilles Hupen und ein Ruck ging durch ihren Körper. Es ging alles so schnell. Das Hupen wurde schriller, Reifen quietschten und sie stürzte. Als Elsa realisierte, dass sie auf dem Boden lag, schien sich alles zu drehen. Mario lag unter ihr und ein fremder Mann brüllte wütend auf sie ein, sodass sie kaum in der Lage war die Szene zu realisieren und zu ordnen.

»Pass doch mal auf du verdammte Göre«, brüllte die fremde Männerstimme. Die sonst immer so wortgewandte Elsa war jedoch nicht in der Lage etwas zu erwidern, weil sie sie Szene selbst noch nicht verstand. Dafür aber Mario: »Sie sind doch selber viel zu schnell gefahren.« Ruhig, aber dennoch eindeutig wütend.

Er hielt sie sanft und beschützend in seinen Armen, während sie sich nicht wagte sich zu bewegen. War das wirklich passiert? Lag sie tatsächlich in seinen Armen? Langsam begann sie die Situation zu verstehen. Allen Anschein nach war sie in Gedanken versunken auf die Straße gegangen, ohne auf den Verkehr zu achten – egal ob der Fahrer nun zu schnell war, oder nicht – und Mario hatte sie zurück gezogen, so dass nichts schlimmes passieren konnte und sie nun auf ihm lag. Auf ihm. »Mario!«

Mario und der Fremde unterbrachen ihre Auseinandersetzung, aufgrund ihrer aufgebrachten und lauten Stimme.

Elsa setzte sich auf und sah auf ihn hinab. »Geht es dir gut? Was ist mit deinem Kopf? Bist du irgendwo verletzt? Deine Beine? Dein Rücken? Wie geht es dir?!«

Er lächelte. »Mir geht es gut, alles okay. Wie ist es bei dir?«

Tränen, die gefühlt die Größe von Perlen hatten, quollen aus ihren Augenwinkeln und sie warf sich um seinen Hals. »Ich bin so froh, dass es dir gut geht!«

»A-aber …«, fing Mario an. Eigentlich wollte er etwas sagen wie „Aber du wärst doch beinahe von einem Auto angefahren worden“, doch er schwieg und ließ Elsa sich bei ihm ausweinen, bis sie sich beruhigt hatte.

Irgendwann – der Autoraser war schon abgehauen – saßen sie auf dem Gehweg und unterhielten sich. Sie ließen die Passanten an ihnen vorbei gehen und ignorierten ihre verwirrten Blicke. Sie nahmen nur sich wahr. Sie saßen so dicht beieinander, Händchenhalten, dass man sich fragen konnte, wer eigentlich bei wem auf dem Schoß saß.

»Wie lange wirst du noch in der Stadt sein?«, fragte Mario plötzlich ernst.

Elsa sah weg. »Morgen muss ich zurück«, sagte sie. Sie hatten nur diesen Tag miteinander. Sie ließ seine Hand los und rutschte von ihm weg. Elsa wollte aufstehen, doch Mario hielt sie in der halben Bewegung fest. Sie hielt inne und sah auf ihn hinab. Der Schirm seiner Basecap verhinderte, dass sie ihm ins Gesicht sehen konnte.

»Was ist?«, fragte sie fast schon ängstlich. Warum auch immer.

»Ich möchte nicht, dass du einfach wieder verschwindest.«

Elsas Herz fing laut an zu pochen, als hätte man es an einen Verstärker angeschlossen.

»Bitte, ich möchte dich anrufen und dir schreiben dürfen.«

Es war erneut wieder alles so schnell, dass es ihr so vorkam als wäre sie eine außenstehende. Ihr Körper schlang sich erneut um ihn und sie küsste ihn, ehe sie es realisieren konnte. Als das, wenige Augenblicke später, geschehen war, wich sie von ihm weg, als hätte sie sich an ihm verbrannt. »E-es tut mir leid … E-es ist einfach … Ich …« Sie schluckte.

»Schon gut«, sagte er. Sie konnte seinen Tonfall nicht deuten. War er ihr böse? War er wütend? Er hasste sie doch, oder?

»Bleiben wir in Kontakt?«

Sie nickte zögerlich.

»Ich werde dich sicherlich besuchen kommen, so oft es geht.«

Elsa sah zu ihm. Seine Wangen waren rötlich gefärbt und sein Blick wich ihr aus. »Ja«, sagte sie und nahm seine Hand in die ihre. »Ich bitte darum.«

Während die beiden da saßen und sich in die Augen sahen, wiegten sich über ihnen Zweige mit Maikätzchen im sanften Frühlingswind. Es sah aus, als würden sie im Sonnenlicht für die beiden tanzen.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Goetterspeise
2023-03-24T09:11:29+00:00 24.03.2023 10:11
Ach Gottchen ~
Das wird jetzt ein kurzer, letzter Kommentar, weil ich gar nicht weiß, was ich groß dazu sagen soll :D Es ist einfach so mega süß und niedlich und ich liebe, liebe, liebe die Stelle, als sie vor Scham hinterm Auto in die Knie geht XD
Es ist auf jeden Fall ein sehr süßer (Vorerst)Abschluss und ich hoffe natürlich auf mehr zu den beiden <3 Sie sind einfach so ein Zucker und hach. Viel Liebe dafür und so, weißt schon :D
Mein Fangirlhirn ist leider nicht in der Lage irgendwie mehr Substanz zustande zubringen ^^"

:*
Von:  Moorleiche
2022-07-12T20:09:47+00:00 12.07.2022 22:09
Wie witzig sie sich plötzlich vor lauter Aufregung neben dem Auto versteckt und genau dann Mario vorbeikommt. Wie ein Teenie und zack sind plötzlich wieder die Gefühle da, die so lange verdrängt wurden.

Oh Gott und dann bricht alles aus ihr heraus. Die Arme weiß ja gar nicht wohin mit ihren Gefühlen.

Ein angenehmer Schreibstil und eine tolle Idee die Lust auf mehr macht.
Von:  Tasha88
2022-06-28T18:43:32+00:00 28.06.2022 20:43
Hallo und willkommen hier im Kickers Forum :D
wenn man es denn so sagen kann ;)
ich freue mich immer sehr, wenn eine neue KickersGeschichte online kommt ... die nicht von mir ist >.< - auf jeden Fall habe ich mich über deine geschichte gefreut und dass es dann auch noch mein Lieblingspaar ist, hat die Sache gleich doppelt so schön gemacht ^^

Der Inhalt gefällt mir sehr gut und auch dein Schreibstil ist super angenehm zu lesen.

Schön, dass Elsa und Mario sich wieder näher kommen, dass sie doch noch aneinander hängen.
Das erste Kapitel war schon sehr lustig - mit Gregor und Elsa, die aus zwei verschiedenen Ausgängen raus sind. Elsa, die bei Mario in die Umkleide stürzt und sie dann endlich quitt sind

die Katze im zweiten Kapitel und dass Elsa sie immer noch hat.

Dann das Date, dass Mario sie beschützt, wie sie da auf dem Gehsteig sitzen und reden und Mario dann endlich das sagt, was man hören will - "Ich will dich weiter sehen und sprechen" - mit anderen Worten: dich nicht noch einmal verlieren.

So, alles in allem genug der Worte - ich mag es und freue mich über jedes weitere Kapitel,

Liebe Grüße
Tasha


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