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Birds

von

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Als ich am Gebäude der Hafenmafia ankomme, werde ich sofort von einer Menschentraube umzingelt. Keine zehn Sekunden später, steht der Boss vor mir. Mit geschocktem Blick beobachtet er mich, wie ich dich vor mir auf den Boden lege. Ganz behutsam bette ich deinen Kopf auf den harten Steinboden, ziehe dir den Hut dabei leicht ins Gesicht, dass er deine Augen verdeckt. So siehst du aus als würdest du schlafen. Ganz friedlich.

„Dazai... erstatte Bericht.“, sagt der Boss mit betroffener Stimme. Als wäre es nicht eindeutig.

„Die Mission des Feindes hat sich als Hinterhalt herausgestellt. Es waren Söldner, bezahlt von der Kröte.“ Ich höre den Boss erschrocken einatmen. „Das Ziel des Feindes war die Eliminierung von Chuya Nakarara.“, fahre ich fort, schließe kurz die Augen während ich deinen Namen ausspreche. „Die Mission des Feindes war erfolgreich.“ Meine Brust fühlt sich leer an. Der Schmerz ist verflogen, hat nur Taubheit hinterlassen.

Schuhe schreiten auf mich zu. Der Boss geht vor mir in die Hocke und legt seine Finger an deinen Hals. Hörbar atmet er durch, dann richtet er sich wieder auf, schiebt in der selben Bewegung den Hut von deinem Kopf. Meinem leeren Blick entgegnet er mit stechendem Ausdruck in den Augen. Er holt aus und schlägt mir mit der flachen Hand auf die Wange, dass ich zur Seite stolpere. „Und deine Mission?“, zischt er.

Ich wende mich ihm wieder zu, senke den Blick. „Meine Mission war ein vollkommener Fehlschlag.“

„Das sehe ich.“, entgegnet er forsch, winkt Männer zu sich, gibt stumm Befehle. Zwei von ihnen neigen sich zu dir runter, heben dich an, um dich davon zu tragen. Ich sehe dir nicht nach, fokussiere überhaupt nichts. „Wir setzen umgehend zum Gegenschlag an.“ Jetzt sehe ich doch auf. Der Boss sieht wütend aus. Kein Wunder. Ich hab ihm sein liebstes Spielzeug zerbrochen nach Hause gebracht. „Die Vernichtung der Kröte hat äußerste Priorität. Der Angriff erfolgt Morgen Nacht. Dazai.“ Ich sehe ihn erwartungsvoll an. „Du wirst die Operation anführen.“ Was? „Das ist deine einzige Chance die Schmach, die du über dich gebracht hast, wieder auszugleichen.“ Ich nicke kaum merklich, während der Boss sich runter neigt und deinen Hut an sich nimmt. „Sieh zu, dass Chuyas Opfer nicht umsonst gewesen ist.“ Sein Blick durchbohrt mich förmlich. Er drückt mir deinen Hut in die Hand, woraufhin mein Herz kurz schneller schlägt.

Ich sehe ihm in die Augen, mein Blick wird fest. „Jawohl, Boss.“
 

Die Krankenschwester legt mir einen strammen Verband an der linken Hand an, der die Beweglichkeit der Finger trotz des gebrochenen Daumengelenkes wieder herstellt. Es tut weh, doch ich weiß, dass es nötig ist. Ich werde meine gesamte Kraft mobilisieren, um den Feind restlos auszuradieren.

„Versuch zu schlafen, Dazai.“, erklingt ihre helle Stimme.

Auch wenn ich darauf keine Zeit verschwenden möchte, so weiß ich, dass ich ausgeruht sein muss für den Gegenschlag. Diesmal darf mir kein Fehler unterlaufen. Ich drücke deinen Hut an meine Brust. Ich werde dich rächen, koste es, was es wolle.

Ich begebe mich zu meinem Zimmer und stoße vor der Türe auf eine Tageszeitung. Jeden Tag wird mir eine gebracht, damit ich über das Geschehen in der Stadt informiert bin. Nicht unbedingt inhaltlich, dafür haben wir andere Quellen, doch was die Bewohner Yokohamas angeht und was ihnen am Herzen liegt. Ich hebe sie auf mit einem mulmigen Gefühl, wissend dass die morgige Überschrift wohl das zerlegte Firmengelände betiteln wird. Die Schlagzeile heute betrifft jedoch wieder den Tiger. Ich beginne zu lesen. „Tiger getötet“ Dies ist wohl sein letzter großer Auftritt. „Nachdem der weiße Tiger, in Flussnähe, von mehreren Kugeln getroffen wurde, fiel er in das Fließgewässer. Eine Suche nach dem Kadaver im Flussbett blieb dabei ohne Erfolg. Statt dessen fand man die Leiche eines 18-jährigen Jungen, der wohl kurz zuvor von mehreren Pistolenschüssen getötet worden war.“, lese ich leise und hebe die Augenbrauen. Tja. Da hat er wohl das schlimmste überstanden.



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