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Birds

von

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Prolog

Markerschütternde Schreie. Sie hallen durch die gekachelten Wände, werden zurückgeworfen und treffen meine Ohren erneut. Eine Explosion reiht sich an die nächste. Wände stürzen ein, die Lautstärke um mich herum vervielfacht sich stetig. Vollkommen ruhig verharre ich an meinem Platz, folge den Lichtblitzen und umherfliegenden Trümmern nur mit den Augen. Einige Männer an meiner Seite werden von umherfliegenden Ziegelsteinen niedergeschlagen. Scharfes Metall fliegt an mit vorbei, reißt einen Schnitt in meine Wange. Der Luftstrom lässt meine dunklen Locken tanzen, da spüre ich bereits das Blut mein Gesicht hinunter fließen. Wieder schreit er auf, beugt den Rücken fast unmenschlich nach hinten, während rote Lichtkugeln aus purer Energie um ihn herum schwirren. Auf seiner Haut sind rote Male zu erkennen. Seine Finger graben sich tief in das rote Haar, das ihm bis zum Kinn reicht als seine Augen sich weiten und den Blick auf reines Weiß freigeben. Seine Iris, die Pupille, alles ist verschwunden. Er wütet blind und ziellos, zerlegt ausnahmslos alles und jeden, der sich ihm nähert. Die Männer, welche noch an meiner Seite stehen, brüllen sich Kommandos zu. In ihrer Verzweiflung ziehen sie die Waffen und beginnen zu schießen. Schon bevor ihr Ziel reagiert, ist mir klar, dass dies wohl eine der schlechtesten Optionen ist, die sie hätten wählen können. Eine Energiewelle rollt über sie und mich, da drehen sich die Patronen in ihrem Flug um, schießen auf ihre Schützen zurück. Glucksende Geräusche dringen an mein Ohr als mehr und mehr Männer zu Boden gehen. Ich schiebe meine Hände tiefer in die Hosentaschen, beobachte das Schauspiel desinteressiert.

„Idioten!“, höre ich die Stimme vom Boss, der nun durch eine Tür in meinem Rücken den Raum betritt. „Und ich habe euch ausdrücklich gewarnt.“, knurrt er.

Ich sehe weiter nach vorne, schaue zu wie das Blut über seinen Mund und den Kiefer läuft als er hustet. Es läuft ihm aus Mund und Nase, auch sein Haar ist von dunklem Rot durchzogen, von Platzwunden an seiner Stirn, die er sich in seiner rücksichtslosen Wüterei selbst zugefügt hat.

„Er hat vollkommen die Kontrolle verloren.“, haucht der Boss kaum hörbar. „Er wird töten, bis er selbst stirbt.“

Ich schnaufe verächtlich. Was bringt es einem, wenn man eine solch mächtige Fähigkeit besitzt, doch man kann sie nicht kontrollieren, ja stirbt sogar, wenn man sie einsetzt. Vollkommen nutzlos. Wie langweilig.

„Dazai.“ Ich hebe den Blick, als der Boss mich anspricht. „Halt ihn auf.“

„Muss das sein?“, stöhne ich. „Er ist doch unbrauchbar.“

„Das entscheidest nicht du.“ Ich seufze.

„Vielleicht reißt er mich gleich mit in den Tod.“ Obwohl, das klingt gar nicht so übel, wenn ich genauer darüber nachdenke.

„Mach schon.“

Wie es aussieht habe ich keine Wahl. Mit schlurfenden Schritten gehe ich auf ihn zu. „Hey, Monster!“, rufe ich. Er gibt nur ein Krächzen von sich, stolpert von einem Bein aufs andere. Er ist ziemlich schwer verletzt. Ich bin mir nicht sicher ob er es überhaupt überleben wird, selbst wenn ich jetzt einschreite. „Hey!“ Er zuckt, wendet mir den Oberkörper zu. Sein Kopf kippt ungesund knackend hinterher. Ein roter Ball formt sich an seiner linken Hand den er auf mich zu schleudert. Unbeeindruckt hebe ich die Hand und lasse die rote Kugel an meiner Handfläche verpuffen. „Du bist wahrlich ein Monster. Zu dir passt meine Fähigkeit.“ Ich gehe weiter auf ihn zu, vernichte alle seine Angriffe, bis ich schließlich sein Handgelenk zu fassen bekomme. „Du seist als Mensch disqualifiziert.“ Blaue Ringe bilden sich um meine Hand, hüllen ihn in gleißendes Licht, bis seine Fähigkeit unter meiner Berührung spürbar zerbricht. Ein gequälter Luftzug presst sich in seine Lunge als seine nun blauen Augen mich fokussieren. Augenblicklich bricht er in sich zusammen, landet in einer Lache aus seinem eigenen Blut. Ich drehe mich um und entferne mich wieder, während ein paar Leute an mir vorbei rauschen. Auch das Medizinteam ist mittlerweile eingetroffen.

„Gut gemacht, Dazai.“, lobt mich der Boss mit einem knurrenden Seufzen. Naja, das muss er ja selber wissen. Ich höre ein Stöhnen hinter mir, schmerzverzerrtes Wimmern. Dieses Geräusch. Es hat sich tief in mein Gedächtnis gebrannt. Das war der erste Laut, den ich von dir gehört habe, in deiner menschlichen Form. Damals als wir uns das erste mal begegneten. Chuya.



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