Zum Inhalt der Seite

Wir, am Strand

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Epilog

„Kira, bist du wach? Komm schon, Kira, wach auf!“, konnte ich jemanden neben meinem Ohr hören und für einen Moment hielt es ich es für einen Teil meines Traums. Gerade noch hatte ich sehr viel Spaß mit Stewie und Brian, zwei meiner Lieblingscharaktere aus dem Cartoon Family Guy, als ich auf einmal eine fremde Stimme vernahm. Sie kam aus Brians Mund und das fand ich sehr seltsam. Die Welt um uns herum begann zu wackeln und zu beben. Ehe ich mich versah, war ich aufgewacht und befand mich an einem ganz anderen Ort, wie noch vor wenigen Sekunden.

„Kira, kannst du mich hören?“, hörte ich die Stimme wieder und öffnete müde meine Augen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich die Person, die über mich gebeugt war, erkennen konnte: Sam stand neben meinem Bett und versuchte mich wachzubekommen.

„Keine Sorge, du kannst gleich im Auto weiterschlafen“, sagte er und schüttelte mich noch ein wenig, ich sah ihn nur verwirrt an. Der Raum wirkte dunkel und ich hatte nicht das Gefühl, dass es bereits Morgen war.

Was ist denn los, habe ich etwa verschlafen?Habwas w

„Was ist denn passiert, warum weckst du mich denn? Wie spät ist es?“, fragte ich und wollte mich am liebsten umdrehen, um weiterschlafen zu können. Offenbar konnte Sam das in meinem Gesicht ablesen, denn nun legte er eine Hand auf meine Wange und sah mich mit einem fürchterlich ernsten Blick an.

„Kira, es ist wichtig, dass du für die nächsten zehn Minuten wach wirst, es ist wirklich wichtig. Ich weiß, es ist mitten in der Nacht und niemand will um zwei Uhr geweckt werden, aber wir müssen uns jetzt beeilen. Komm, du musst aufstehen und deine Sachen zusammenpacken. Je schneller wir hier wegkommen können, desto besser!“

Daraufhin riss er meine Decke weg und ging ein paar Schritte weg, um seine eigenen Sachen zu sortieren und einzupacken. Ich hatte zwar nicht so viel, da sich die meisten meiner Gegenstände bereits in Tüten befanden. Aber solche Dinge wie Zahnputzzeug oder mein neues Kopfkissen, welches wir noch vor wenigen Stunden im Walmart gekauft hatten, mussten noch verstaut werden.

„Was ist denn eigentlich los?“, fragte ich, während ich gerade mein letztes loses Hab und Gut in eine Plastiktüte hineinstopfte. Sam blickte sich und nahm sein Handy in die Hand.

„Wir wurden vorhin vom Besitzer des Motels geweckt“, begann er schließlich hastig zu erklären.

„Ich werde es dir nachher genauer erklären, aber nur so viel: Es gibt wohl eine Unwetterwarnung, genauer gesagt eine Hurrikan Warnung“, sagte er und ich hatte das Gefühl, dass gerade sämtliche Farbe aus meinem Körper gewichen war.

„Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“, fragte ich, obwohl mir klar war, dass Sam über solche Dinge keine Witze machen würde. Vermutlich würde das nicht einmal Dean tun.

„Leider nein“, sagte er und beendete das Zusammenpacken seiner Sachen, wie ich hatte auch er nicht viel hier.

„Hast du alles?“, fragte Sam mich stattdessen, ich packte mein Kopfkissen unter den Arm.

„Ja, ich muss nur noch meine Tüten nehmen, dann habe ich alles“, war meine Antwort. Sams Blick flog noch einmal durch den Raum, auch guckte er sich das Bad noch einmal an, bevor er vollständig zufrieden war. Selbst in den wenigen Tagen, die wir zusammen in einem Zimmer verbracht hatten, hatte er bereits mitbekommen, wie verpeilt und vergesslich ich sein konnte. Daher fand ich es vollkommen in Ordnung, dass er noch einmal schnell nachsah und kontrollierte, dass ich auch wirklich nichts hatte liegen lassen. Oder er selbst.

„Gut, dann sind wir hier fertig. Zum Glück ist das hier unsere letzte bezahlte Nacht hier, das heißt, wir können uns einfach in den Impala setzen und von hier wegfahren.“

Kaum hatte er das gesagt, hatte er die Tür geöffnet und seine Tasche hinausgetragen. Als ich ihm aus der Tür mit meinen Tüten folgte, kam er mir entgegen und nahm mir die Tüten ab. Dies alles verstaute er im Kofferraum des Impalas, während ich ihn dabei beobachtete. Nur das Kissen, welches ich nach wir vor unter meinem Arm trug, gab ich nicht mehr her.

„In Ordnung, ich sage den Jungs Bescheid, dass wir fertig sind und dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden sollten“, sagte Sam und lief in das andere Zimmer hinein. Ich hingegen starrte zum Himmel herauf und sah einen Anblick, den ich vor wenigen Jahren noch befürchtet hatte zu sehen. Es war ein Anblick, vor dem Fierces Mutter damals gewarnt hatte, dass ich danach immer mal wieder Ausschau halten sollte.

Der Himmel über mir – war rot. Nicht komplett rot, wie man es in einem Horrorfilm zeigen würde, sondern mit einem unheimlichen roten Filter belegt. Auch die Sonne schien roter als normal zu sein. Davor hatte sie mich immer gewarnt.

Wenn du einen roten Himmel siehst, dann bedeutet es, ein Tornado kommt. Oder ein Hurrikan. Irgendwas in der Richtung. Hätte nicht gedacht, dass ich das mal wirklich sehen würde …

„Kira, komm, wir fahren JETZT los!“, konnte ich Sam schreien hören und riss meinen Blick vom Himmel. Die drei Männer waren derweil zum Auto gelaufen und Dean hatte wohl alle Habseligkeiten aus ihrem gemeinsamen Zimmer ebenfalls im Kofferraum verstaut.

„Steig ein, das hier wird ein Höllentrip“, sagte er und ich war mir sicher, ein Hurrikan war eine Erfahrung, die ich in meinem gesamten Leben nicht brauchte.

Kaum saßen wir alle im Auto, drückte ich das Kissen an mich.

„Keine Angst, wir kommen schon noch rechtzeitig weg. Uns wird nichts passieren“, sagte Sam und sah mich tröstend an, während Dean bereits am Fahren war. Ich nickte, doch mulmig war mir nach wie vor. In Deutschland gab es solche Dinge nicht, wir kannten keine Hurrikans oder Tornados oder gar Erdbeben, zumindest nicht in den Ausmaßen, wie sie in den USA normal waren.

„Schlaf dich doch ein wenig aus, bis du wieder wach bist, sind wir ganz weit weg und in Sicherheit!“, erzählte Sam mir und ich wollte es ihm glauben. Und auch wenn ich mich müde fühlte, so hatte ich nicht das Gefühl, dass ich einschlafen könnte. Dazu fürchtete ich mich doch zu sehr vor der Gefahr dort draußen.  Immer wieder warf ich ängstliche Blicke aus dem Fenster.

Sam sah derweil zu Dean herüber, bevor er sagte: „Halt an, ich möchte bitte mit Andy Platz tauschen. Andy, ist das für dich ok? Ich glaube, ich habe Kira doch mehr Angst gemacht als nötig war“, erklärte er und Dean stieg auf die Bremse.

„Aber beeilt euch, ja, ich habe vor, alt zu werden“, sagte er und die beiden angesprochenen taten, wie es ihnen befohlen war. Wenige Sekunden gab Dean wieder ordentlich Gas. Andy schien davon auch nicht sonderlich beeindruckt zu sein, entweder war das, was ihn verfolgte, noch viel schlimmer oder er war wie die Jungs es einfach gewohnt, dass es hier solche gefährlichen Stürme gab.

Sam saß dafür nun neben mir und rückte so nah an mich heran, bis wir dicht zusammensaßen. Dann legte er seinen Arm um mich, drückte mich damit sanft, aber auch bestimmt an sich heran. Kaum lehnte ich mich an ihn, begann er meinen Kopf zu streicheln.

„Psst, keine Angst, es ist alles gut, wir fahren aus der Gefahrenzone raus und dann werden wir weitersehen. Wir sind dafür noch rechtzeitig losgefahren. Ich werde auf dich aufpassen und du kannst ruhig einschlafen. Träum das weiter, was auch immer du vorhin geträumt hast“, flüsterte er mir zu und ich musste zugeben, dass mich das doch ziemlich schläfrig machte. Ich gähnte ein wenig und rieb mir die Augen.

„So ist es gut, denke einfach an nichts, lass dich fallen und schlaf weiter, so wie ich es dir vorhin versprochen hatte“, sagte er, doch dabei klang er mit jedem Wort, als würde er sich immer weiter von mir entfernen. Es dauerte noch ein paar Sekunden, aber dann hatte die Müdigkeit in mir das Steuer in die Hand genommen und ich kehrte wieder in das Land der Träume zurück. Doch in meinen alten Traum kam ich dagegen leider nicht mehr hinein.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und so endet abrupt unser Abenteuer am Meer :/ Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück