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Überraschende Gefühle

von

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Kapitel 1

Er konnte es nicht glauben. Für ihn brach eine Welt zusammen.

Seine stärkste Karte, seine Lieblingskarte, sein schwarzer Magier war vernichtet worden. Wie in Trance starrte er auf das Feld der Duellarena, auf der kurz zuvor noch sein schwarzer Magier gestanden war.

Ein hinterhältiges Lachen riss ihn aus seinen Gedanken. Seine düster wirkende Gegnerin musterte ihn herablassend. "Tja, das war's dann wohl. Dein schwarzer Magier gehört der Vergangenheit an."

Yugi seufzte. Schließlich nickte er. "Das muss ich leider zugeben."

Sie grinste geheimnisvoll. "Allerdings haben wir noch nicht über den Einsatz gesprochen!"

Yugi stutzte. "Was für ein Einsatz?"

"Armer kleiner Yugi. Dachtest Du etwa ein Duell mit mir wäre umsonst?"

"Und was willst Du von mir?"

Langsam kam seine Gegnerin auf ihn zu; fast lauernd, raubtierhaft. Yugi wurde mit jedem ihrer Schritte nervöser. Als sie nur noch 2 Schritte von ihm entfernt stand, schienen ihre Augen aufzuleuchten.

"DEIN LEBEN!"
 

Yugi öffnete die Augen und setzte sich schlagartig auf. Er holte tief Luft. Seine Sachen waren durchgeschwitzt und klebten an seinem Körper. Mit einer müde wirkenden Bewegung strich er sich die Haare aus der Stirn. Yugi zitterte immer noch, doch zumindest sein Herzschlag schien sich bereits wieder zu normalisieren. Langsam stand er auf und ging ins Bad. Nachdem er sich das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen hatte, stand er vor dem Spiegel und kam ins Grübeln. Der Traum war ihm eine Spur zu real, zu beängstigend vorgekommen. Soviel er auch überlegte, er hatte nicht die geringste Vorstellung, was für eine Bedeutung dahinterstecken könnte. Er spielte kurz mit dem Gedanken den anderen davon zu erzählen, entschied sich aber dann dagegen. Er wollte nicht, dass sie sich unnötig Sorgen machten. Schließlich ging er zurück in sein Zimmer um sich fertig zu machen. Er hatte nicht vor, sich den Tag durch diesen Traum verderben zu lassen. Yugi hängte sich sein Milleniumspuzzle um den Hals, nahm seine Karten vom Nachtkästchen und machte sich auf den Weg zur Schule.

Unterwegs traf er Bakura. Als er ihm die Hand gab, beschlich ihn ein sehr eigenartiges Gefühl.

In Gedanken fragte er unsicher: "Yami?"

Doch Yami erwiderte nur: "Du brauchst nichts zu sagen. Ich habe es auch gespürt."

Yugi seufzte. "Aber was ist das? Ich kann mir das nicht erklären." Er schien ziemlich verzweifelt zu sein.

Yami versuchte ihn zu beruhigen. "Das weiß ich im Moment leider auch nicht, aber es wird schon einen Grund für das Ganze geben. Was auch immer dahinter steckt, wenn wir zusammenhalten schaffen wir das. Oder vertraust Du mir etwa nicht?"

Yugi wusste, das die letzte Frage nicht wirklich ernst gemeint war und lächelte. "Natürlich tue ich das."

Yami erwiderte nur. "Na also!"

"Yugi? Yugi? Hey, ich rede mit Dir. Alles in Ordnung?" Jetzt erst bemerkte Yugi, das Bakura vor ihm stand, mit der Hand vor Yugi's Gesicht rumwedelte und mit besorgter Miene versuchte, dessen Aufmerksamkeit zu erlangen.

"Oh, entschuldige Bakura. Ich war mit meinen Gedanken gerade ganz woanders."

"Das habe ich gemerkt. Alles okay? Kann ich Dir irgendwie helfen?"

Yugi schüttelte den Kopf. "Nein, nein, alles in Ordnung. Ich bin nur etwas müde. Das ist alles."

"Wirklich?" fragte Bakura skeptisch. Yugi nickte.

Bakura seufzte. "Dann solltest Du zusehen, dass Du wach wirst, sonst kommen wir noch zu spät." Und nach einem Blick auf die Uhr rannten beide los.

Als sie in der Schule ankamen traute Yugi seinen Augen nicht. Joey hatte wieder eine seiner "Ich-bin-der-Größte-und-keiner-kann-mich-schlagen-Phase". "Na los. Wer will es mit mir, dem Meister der Duellanten aufnehmen?" fragte er, während er jeden herausfordernd ansah und sich in seinen eigenartigen Posen eher lächerlich machte. Das Tristan den Kopf schüttelte und irgendetwas von "...2.Platz..." vor sich hin murmelte, schien er absichtlich zu ignorieren.

Da entdeckte er Yugi. "Hey Alter, alles klar? Du siehst ziemlich fertig aus?!"

Yugi setzte sich seufzend auf seinen Platz und schüttelte den Kopf. "Nein, es ist nichts. Ich bin nur müde, dass ist alles." Joey sah ihn zwar etwas skeptisch an, schien sich aber letztendlich doch mit der Antwort zufriedenzugeben.

Nach der Schule trafen sich Tristan, Joey, Tea und Yugi in der Stadt, denn sie hatten vor ins Kino zu gehen. Auf dem Weg dorthin machte Joey seine Freunde auf ein großes Werbeplakat aufmerksam. "Seht mal. In 2 Monaten findet wieder ein Duellmonsters-Turnier statt. Wie sieht's aus Yugi? Wollen wir den anderen wieder einmal beweisen, dass wir die besten sind?" fragte er.

Yugi senkte den Kopf und schien zu überlegen. "Ich weiß nicht recht. Ich habe diesmal kein sehr gutes Gefühl bei der Sache."

"Mir ist auch nicht wohl bei der Sache, aber ich denke, wir sollten trotzdem dabei sein." erwiderte Yami. Er schien so eine Art Vorahnung zu haben.

"Hey Yugi, schlaf nicht ein. Wenn Du jetzt nicht mitkommst, verpassen wir noch den Film." sagte Tea und riss ihn damit aus seinen trüben Gedanken.

Yugi wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ihm eine bekannte Stimme aus einer Seitenstraße zuvorkam. "Wenn Yugi sich darauf einlässt, werde ich natürlich auch dabei sein." Die Freunde drehten sich fragend um. "Kaiba?" Yugi sah ihn nur an und sagte: "Okay, ich werde mitmachen. Allerdings müsste Dir klar sein, dass Du gegen mich nicht die geringste Chance hast." "Ha, das werden wir ja sehen, kleiner Yugi." lachte Kaiba. Und mit herablassendem Ton fuhr er fort. "Will Dein Schoßhündchen denn auch wieder dabei sein?"

Joey wurde wie immer ziemlich wütend. "D-duuu..." Doch Tristan unterbrach ihn. "Lass ihn doch einfach reden. Kommt Leute, ich denke wir wollten ins Kino."

"Du hast recht," stimmte Yugi ihm zu. Mit etwas ernsterer Stimme wandte er sich ein letztes Mal an Kaiba: "Wir sehen uns." Und damit drehte er sich um und setzte mit seinen Freunden den Weg fort.

"Diesmal werde ich Dich besiegen, Yugi. Und Du wirst keine Chance haben. Nicht die geringste." murmelte Kaiba. Plötzlich hatte er das Gefühl beobachtet zu werden. Er wandte sich um, konnte aber niemanden entdecken. Allerdings vernahm er statt dessen eine seltsame Stimme. "Ihr habt ja noch keine Ahnung, was Euch wirklich erwartet." Kaiba hörte noch ein überlegenes Kichern, bevor die Stimme wieder verschwand. Er macht sich nicht wirklich Gedanken darüber was gerade geschehen war. Er hatte jetzt andere, wichtigere Dinge im Kopf.

Doch Kaiba war nicht der Einzige, der die Stimme gehört hatte. Auch Yami hatte es mitbekommen. Langsam war er sich nicht mehr so sicher, ob sie wirklich an dem Turnier teilnehmen sollten.

"Yugi? Hast Du das auch gehört?"

"Was denn?" fragte Yugi.

Yami erwiderte verwirrt und nachdenklich: "Diese Stimme...? Ich bin mit mittlerweile nicht mehr so sicher, was das Turnier angeht. Ich befürchte, dass diesmal etwas wirklich Böses auf uns zu kommt; etwas, das außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt."

Yugi winkte ab. "Das war vielleicht eine Täuschung. Es ist ein ganz normales Turnier. Vorhin hast Du mich noch beruhigt und gesagt, dass wir mitmachen sollten. Aber jetzt Schluss mit der Grübelei. Genieße einfach den Film."

"Den Film?" fragte Yami verwirrt und ehe er protestieren konnte, war Verwandlung abgeschlossen.

"Ich glaube, ein bisschen Abwechslung kann Dir nicht schaden." meinte Yugi lachend und versuchte dabei, seine eigenen Zweifel wegen des Turniers zu überspielen. Ein freier Tag würde Yami bestimmt gut tun und ihn auf andere Gedanken bringen. "Wir haben doch schon so viel gemeinsam geschafft. Und das wird sich auch bestimmt nicht ändern. Also genieße die Zeit einfach." sagte er und tat dabei so, als ob nichts geschehen wäre.

Einen Monat später:

Yami hatte sich überreden lassen, mit Tea shoppen zu gehen. "Was meinst Du, Yami? Steht mir das?" fragte Tea ihn mit strahlenden Augen, während sie in einem Kleid vor ihm umher stolzierte. Yami musterte sie und meinte schließlich: "Ja, das sieht gut aus." Er versuchte dabei verzweifelt, sich seine Langeweile nicht anmerken zu lassen. Er nahm sich fest vor, Yugi abends zur Rede zu stellen, warum ausgerechnet er das mitmachen musste.

Nachdem Tea und Yami den ganzen Nachmittag damit verbracht hatten, in fast alle Läden der Stadt zu gehen, entdeckten sie gegen Abend ein kleines Eiscafe, das scheinbar neu eröffnet hatte. Da es sehr gemütlich wirkte, beschlossen die beiden, sich noch ein Eis zu gönnen. Sie suchten sich einen freien Tisch und bestellten sich Eisbecher.

"Hmm,... das ist sehr lecker." meinte Yami, der inzwischen schon beim zweiten Becher angekommen war. Ohne Vorwarnung rempelte ihn jemand an und das Eis landete zu seinem Entsetzen auf seiner Kleidung. Wütend wandte sich Yami um. "Kannst Du nicht aufpassen?"

"Sorry, tut mir leid. Das war keine Absicht. Ach, ihr seid es. Entschuldige. Hallo Tea." Es war Bakura, der ziemlich außer Atem vor ihnen stand.

Ehe Yami etwas dazu sagen konnte, rief Bakura: "Sorry, aber ich muss weiter. Ich hab es ziemlich eilig." Und mit diesen Worten drehte er sich um und lief schon wieder davon. Yami seufzte und wandte sich an Tea: "Entschuldige mich bitte für einen Moment." Er stand auf und ging zu den Toiletten, um zumindest die schlimmsten Flecken zu entfernen. Er zog sein Hemd aus, hielt es kurz unter fließendes Wasser und versuchte, das Eis herauszubekommen. Zu seiner Erleichterung gelang es ihm auch. Nebenbei warf er einen Blick aus dem Fenster und entdeckte zu seiner eigenen Überraschung Kaiba auf der anderen Straßenseite. Er trat noch näher an die Scheibe heran. Sein Rivale schien sich mit einigen Leuten herum zu streiten. "Hm, anscheinend hat er mal wieder Ärger. Aber mir sollte das egal sein." Und damit wandte Yami sich wieder vom Fenster ab, um Tea nicht noch länger warten zu lassen.

Es war schon ziemlich spät geworden, ehe sich die beiden auf den Heimweg machten. "Dann bis morgen." rief Tea und winkte ihm noch einmal zu, bevor sie in der Seitenstraße verschwand. Yami beschloss, noch durch den naheliegenden Park zu gehen, um noch ein wenig nachdenken zu können. Allerdings fing es plötzlich an zu regnen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Zu seinem Glück entdeckte er ein Holzhaus, mehr eine Art Unterstand und rannte darauf zu, um dort zu warten, bis der Regen etwas nachgelassen würde.

Dort angekommen stellte er überrascht fest, dass er nicht alleine war. Er hatte nicht damit gerechnet, Kaiba zu begegnen, der ihn nur kalt ansah.

"Was machst Du denn hier?" fragte Yami. "Das geht Dich nichts an." erwiderte Kaiba böse.

Er schien Pläne für eine neue Entwicklung zu bearbeiten. Als Yami das bemerkte und näher herantrat, stellte sich ihm Kaiba in den Weg. "Lass bloß Deine Finger weg, sonst..." Die Drohung blieb unausgesprochen, während sich Kaiba und Yami gegenseitig anstarrten.

In der Zwischenzeit war der Regen schlimmer geworden. Es blitzte und donnerte. Kaiba packte seine Pläne und wollte scheinbar gehen. "Wo willst Du hin, Kaiba? Du solltest wenigstens warten, bis sich das Unwetter gelegt hat." Da wurde es ihm zuviel. Er drehte sich um, packte Yami am Kragen und fuhr ihn an. "Das kann Dir doch wohl egal sein, also lass mich in Ruhe! Du nervst!" Yami wurde nun auch wütend, weil er es schließlich nur gut gemeint hatte und stieß Kaiba von sich. Dabei fielen leider auch dessen Pläne auf den Boden.

Kaiba schien einen Moment wie erstarrt zu sein. Doch im nächsten Moment stürzte er sich auch schon auf Yami und verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht. "Du Idiot!" schrie er los, während Yami ihn nur böse ansah. "Weißt Du eigentlich was Du angerichtet hast?" Kaiba drängte Yami bis zur Wand zurück und hielt ihn schließlich an den Schultern dagegen gedrückt fest. "Du hast wochenlange harte Arbeit durcheinander gebracht!" Wütend funkelte er Yami an. Dieser versuchte sowohl die Situation, als auch Kaiba wieder zu beruhigen und sagte deshalb mit ruhiger Stimme. "Ich helfe Dir dabei, das Ganze wieder in Ordnung zu bringen. Zusammen schaffen wir das doch schnell."

Yugi, der das mitbekommen hatte, sagte warnend: "Lass es. Reiz Kaiba lieber nicht noch mehr."

Er kannte Kaiba gut genug, daher befürchtete er nichts Gutes. Doch Yami hatte scheinbar beschlossen ihn zu ignorieren, also verzog sich Yugi wieder.

Plötzlich wurde Yami die Stille bewusst, die auf einmal zu herrschen schien. Selbst die Natur hatte scheinbar gespannt den Atem angehalten, denn sogar das Unwetter hatte sich gelegt.

Kaiba war anscheinend auch nicht mehr wütend auf ihn. Jedenfalls kam Yami der Blick von Kaiba nicht mehr ärgerlich, sondern eher neugierig vor. Allerdings hielt er Yami immer noch fest.

Er näherte sich Yami langsam, was diesen verwirrte. Blaue Augen trafen auf lilafarbene. Yami wusste nicht, was er von der Situation halten sollte, als Kaiba auch den letzten Abstand zwischen ihren Gesichtern überwand und Yami zärtlich küsste. Yami war viel zu überrascht, als das er sich dagegen hätte wehren können und ehe er sich versah, hatte Kaiba auch schon von ihm abgelassen und packte stattdessen seine Sachen zusammen. Er wandte sich zum Gehen, drehte sich allerdings noch einmal zu Yami um. "Das bleibt unser Geheimnis." sagte er leise und verschwand.

Yami war total durcheinander und rutschte an der Wand herunter. Was war das denn jetzt gewesen? Er war verwirrt. Schweigend saß er noch eine ganze Weile da und sah Kaiba hinterher, der schon längst im Dunkel der Nacht verschwunden war.
 

To be cuntiniued



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2003-11-19T15:51:18+00:00 19.11.2003 16:51
Einfach Geil die Story, hoffentlich bald fortgesetzt!!!


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