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50 Wörter, 50 One Shots

von

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Debt ~ Schuld

Im Radio lief gerade Pink Spider von Hide, während Makoto dabei war das Gemüse zu schneiden. Da Sousuke im Wohnzimmer am staubsaugen war, drehte er das Radio etwas lauter, um auch was zu hören. Leise mitsingend nahm der Jüngere überhaupt nicht wahr, wie die Geräusche aus dem Wohnzimmer verstummten und sein Freund in die Küche kam. Es kam nicht oft vor, dass Makoto zu Liedern mitsang, doch heute hatte er gute Laune. Immerhin würden am Abend Rin und Haru zu Besuch kommen. Die Beiden waren endlich mal wieder in Tokio, da sie die meiste Zeit des Jahres in Australien verbrachten. Rin hatte es geschafft den ruhigen Freistilschwimmer zu überreden, mit ihm gemeinsam nach Down Under zu gehen und dort für die nächste Etappe auf ihrem Weg zu Olympia zu trainieren.

Um alles rechtzeitig zu schaffen, bis der Besuch kam, hatten sich Makoto und Sousuke geinigt, dass der Ältere das Putzen und der Kleinere das Kochen übernehmen würde.

 

Schmunzelnd beobachtete der ehemalige Samezuka-Schwimmer seinen Freund. Meist stand er selber am Herd, daher war dieser Moment etwas Besonderes für ihn. Leise, um den Jüngeren nicht vorzuwarnen, schlich er sich an Makoto an und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken. In Sousukes Fantasie war es so, dass sein Freund sich daraufhin lächelnd etwas nach hinten lehnen und dadurch an ihn schmiegen würde, während er das Gemüse weiter schnitt.

Doch leider zeigte sich, dass Fantasie und Realität nicht immer den selben Verlauf nahmen. Durch den Kuss im Nacken wurde Makoto aus seinen Gedanken gerissen und erschrak so sehr, dass er die Paprika mit dem Messer verfehlte und ausversehen in seinen eigenen Finger schnitt. Aus einem Reflex heraus nahm der Jüngere seinen Finger in den Mund um die Blutung zu stoppen und sah seinen Freund dabei kurz sauer an.

 

„Entschuldige, so war das nicht geplant“, hob Sousuke abwehrend die Hände, ehe er ins Bad ging um den Verbandskasten zu holen. Als der Ältere zurück war, nahm er sanft Makotos Hand, spülte ihm unter dem Wasserhahn die kleine Wunde aus und versorgte diese darauf hin mit dem mitgebrachten Pflaster. Noch einen zärtlichen Kuss auf den Finger hauchend, um sich zu entschuldigen, gab Sousuke die Hand wieder frei.

„Tut mir leid, ich mach das nie wieder“, flüsterte der Ältere und sah seinem Freund dabei in die Augen. Dieser lächelte ihn inzwischen wieder an und stahl sich noch einen kleinen Kuss, ehe er den Größeren sanft aus der Küche schob.

Auch wenn der Schnitt ärgerlich war, so konnte ihm Makoto einfach nicht böse sein dafür.

 

Da der ehemalige Iwatobi-Kapitän jetzt wieder seine Ruhe hatte, beschloss er sich wieder dem Gemüse zuzuwenden. Immerhin musste er noch einiges vorbereiten, bevor er mit dem eigentlichen Kochen loslegen konnte.

So kümmerte sich Makoto wieder gut gelaunt um die Vorbereitungen und als alles soweit fertig geschnitten war, suchte er sich die weiteren Utensilien zusammen. Abgesehen vom Messbecher hatte er bereits alles gefunden. Da Sousuke für gewöhnlich der Chef in der Küche war, hatte dieser auch seine eigene Ordnung in den Schränken.

Um sich nicht die Blöße geben zu müssen und seinen Freund zu fragen, beschloss Makoto einfach nochmal alles genau zu durchsuchen. Daher durchwühlte er erst die oberen und dann die unteren Schränke.

 

In der Zwischenzeit hatte Sousuke das Wohnzimmer fertig geputzt und beschloss eine kurze Pause einzulegen. Dies war der ideale Zeitpunkt um zu schauen wie weit Makoto mit dem Essen war und ob er vielleicht Hilfe benötigte. Auch wenn der Ältere wusste, dass sein Freund nicht zum ersten Mal in der Küche stand, so war dies doch sonst immer sein Reich. Vorsichtig ging Sousuke zum Jüngeren in den Raum und musste einmal schwer schlucken, als er ihn sah. Makoto hing mit dem Kopf und einem Arm in einem der unteren Schränke, während er auf allen Vieren davor kniete. Scheinbar suchte der Jüngere irgendetwas, doch das konnte jetzt warten. Wie hypnotisiert ging Sousuke zu seinem Freund und konnte einfach nicht wiederstehen ihm über den dargebotenen Hintern zu streicheln. Auch wenn der ehemalige Iwatobi-Kapitän nicht mehr so viel trainierte wie früher, war er immer noch sehr muskulös. Sein Po war noch immer wohlgeformt und allein die Vorstellung, wie Makoto sich gleich damit an Sousukes Hand drücken und vielleicht sogar leicht lasziv wackeln würde, sorgte dafür, dass sich der Verstand des Älteren verabschiedete.

 

„Au, Sousuke, was soll das?“, holte Makotos Stimme den ehemaligen Samezuka-Schwimmer zurück aus seinen Tagträumen. Kopfreibend kroch der Kleinere aus dem Schrank und sah den Älteren schon zum zweiten mal heute böse an. Als Makoto die Hand an seinem Hinterteil gespürt hatte, erschrak er so, dass er sich den Kopf im Schrank gestoßen hatte. Erst der verletzte Finger und jetzt die Beule am Hinterkopf, scheinbar wollte Sousuke ihm durch die Blume sagen, dass der Jüngere in der Küche nichts zu suchen hatte. Grüne funkelnde Smaragde trafen auf irritierte stahlblaue Augen, deren Besitzer sich das alles mal wieder irgendwie ganz anders vorgestellt hatte.

„Tut mir leid, meine Hand wurde von deinem Po magisch angezogen. Das ist wie bei zwei Magneten, verstehst du?“, versuchte der Größere zu erklären. Doch statt ein verständnisvolles Lächeln zu bekommen, schob Makoto seinen Freund kurzerhand wieder aus der Küche. „Nix da Magnete, wenn du so weiter machst hab ich überall Verletzungen und das Essen ist immer noch nicht fertig, wenn Rin und Haru hier eintreffen. Warn mich bitte das nächste Mal vor, wenn du in die Küche kommst.“

 

Mit diesen Worten schloss Makoto die Küchentür vor Sousukes Nase, welcher immer noch etwas irritiert dastand. Irgendwie reagierte der Jüngere in der Realität ganz anders als in der Fantasie des Älteren. Hinzu kam, dass sein Freund heute irgendwie gereizt war oder bildete sich Sousuke das nur ein? Vielleicht lag es ja daran, dass ihre Freunde heute zu Besuch kamen und der Kleinere im Zeitplan etwas hinterher hing. Oder es lag daran, dass der Kleinere sich bereits zwei mal verletzt hatte wegen ihm. Schuldbewusst und mit hängendem Kopf ging Sousuke zum Bad, um dort sauber zu machen.

 

Währenddessen nahm sich Makoto ein Glas und füllte es mit Wasser. Sein Kopf brummte nach dem Zusammenstoß mit dem Küchenschrank und darum beschloss er ersteinmal eine Tablette zu nehmen. Nachdem dies erledigt war, holte der ehemalige Iwatobi-Kapitän den Messbecher, welchen er gerade greifen wollte, als ihn Sousukes Hand so erschrocken hatte. Da jetzt alles zusammengetragen war, was der Grünäugige benötigte, konnte er sich endlich dem Kochen widmen.

 

Etwa eine halbe Stunde später öffnete sich die Küchentür und Makoto hörte nur die vorsichtige Anfrage seines Freundes, ob dieser reinkommen durfte. Na wenigstens hatte sich der Ältere seine Bitte zu Herzen genommen und ihn diesmal vorgewarnt.

 

„Ja, aber nur, wenn du mich nicht wieder mit irgendwas verletzt“, kam es darauf hin vom Kleineren. An der Stimmlage konnte Sousuke erkennen, dass Makoto wieder bessere Laune hatte. So betrat der Ältere den Raum und ging zu seinem Freund. Bevor er es wagte diesen irgendwo zu berühren, machte er sich erstmal ein Bild davon, was der Jüngere gerade genau machte und was er in den Händen hielt. Nachdem sich Sousuke versichert hatte, das es nichts in der näheren Umgebung gab, was zu Verletzungen führen konnte, legte er seine Arme von hinten um Makotos Hüften und kuschelte sich an den Kleineren. Da der Ältere den halben Tag mit putzen verbacht hatte, sehnte er sich nach der Nähe seines Freundes, welche ihm durch seine beiden missglückten Annäherungsversuche bisher verwehrt blieb. Zärtlich hauchte Sousuke einen Kuss in den Nacken des Jüngeren und musste schmunzeln, als er die leichte Gänsehaut sah. Zum ersten Mal seit heute Morgen reagierte der ehemalige Iwatobi-Kapitän so, wie es sich der Größere erhofft hatte.

 

„Sousuke...nicht...das Essen“, flüsterte Makoto, musste aber zugeben, dass sein Protest nicht sehr überzeugend rüber kam. Da scheinbar auch sein Freund den kaum noch vorhandenen Wiederstand bemerkt hatte, spürte der Kleinere, wie er in den starken Armen des Anderen vom Herd weggedreht wurde. Kurz darauf fand er sich in einem leidenschaftlichen Kuss wieder, welchen er nur zu gern erwiederte. Was sollte es, das Essen würde auch eine Minute alleine klar kommen. Langsam schloss Makoto die Augen und ließ sich mehr in den Kuss fallen.

 

Frech schoben sich Sousukes Finger unter das Oberteil des Jüngeren und begannen die darunter liegende Haut zu erforschen. Wie konnte ein Mann nur so zarte Haut haben? Doch irgendwie passte es zu dem sanften Charakter des Grünäugigen, welcher fast immer ein Lächeln auf den Lippen trug. Langsam fuhr der Größere die Wirbelsäule des Jüngeren hinauf und schob damit seine Hand immer weiter unter das störende Oberteil. Unter seinen Fingerspitzen spürte er die einzelnen Wirbel, welche direkt unter der Haut lagen. Als dem Jüngeren ein genießerisches Seufzen entfuhr, musste Sousuke in den Kuss lächeln. Sein Freund schmolz gerade wie Butter in seinen Armen dahin.

Bestimmt dirigierte Sousuke den Jüngeren zur Arbeitsplatte und hob ihn kurzerhand darauf. Nun saß Makoto direkt vor ihm, während ihre Zungen noch immer einen kleinen Kampf ausfochten.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit mussten sie sich voneinander lösen, da Beide nach Luft japsten. Lächelnd betrachtete Makoto den Älteren und legte seine Hände an das Gesicht seines Freundes. Zärtlich streichelte er mit seinem Daumen über die Wange des Anderen. „Ich...“, begann er, doch weiter kam der Jüngere der Beiden nicht, da ihm in diesem Augenblick ein unangenehmer Geruch in die Nase stieg. Irritiert sah er sich um und bemerkte jetzt erst, dass die Luft in der Küche sich bläulich verfärbt hatte. Panisch sah der ehemalige Iwatobi-Kapitän zum Herd und erkannte, dass das Fleisch in der Pfanne inzwischen einem Kohle-Brikett glich. „Mist“, fluchte Makoto nur, während er Sousuke von sich schob, von der Arbeitsplatte runter glitt und zum Herd hastete. So schnell der Grünäugige konnte stellte er die Herdplatten aus und nahm alles vom Herd runter, doch das Essen war eindeutig nicht mehr zu retten.

 

Als Sousuke von Makoto so überhastet beiseite geschoben wurde, sah er seinen Freund kurz fragend an, doch als auch er die Situation realisierte, beeilte er sich damit das Küchenfenster zu öffnen, damit der Qualm abziehen konnte. Ein kurzer Blick zu den Pfannen auf ihrem Herd verriet ihm, dass das Essen eindeutig nicht mehr genießbar war. Um die Küche würden sie sich später kümmern, jetzt mussten sie aber erstmal hier raus. Daher packte der Ältere seinen Freund am Unterarm und zog ihn mit sich ins Wohnzimmer. Die Küchentür schloss er vorsichtshalber, damit nicht noch mehr Rauch in den Rest der Wohnung gelangen konnte.

 

Nachdem Makoto genügend frische Luft eingeatmet hatte, sah er zu Sousuke.

„Erst erschrickst du mich, so dass ich mir in den Finger schneide, dann verursachst du eine dicke Beule an meinem Hinterkopf und jetzt sabotierst du mein Abendessen so, dass es ungenießbar ist. Was genau hab ich dir heute eigentlich getan? Ist dir klar, dass Haru und Rin in 20 Minuten hier sind?“, fragte der Kleinere leicht verzweifelt seinen Freund. Nicht nur, dass ihre Wohnung jetzt wahrscheinlich überall nach verbranntem Essen stank, sie würden den anderen Beiden auch erklären müssen, wieso es nichts zum Abendessen gab. Dabei hatte sich Makoto solche Mühe gegeben und wollte beweisen, dass nicht nur Sousuke kochen konnte. Doch scheinbar wollte das Schicksal einfach nicht, dass es so kam. Wobei...das Schicksal hatte damit eigentlich weniger zu tun. Wenn der Jüngere es recht bedachte, dann war das alles Sousukes Schuld. Immerhin hatte sein Freund jedesmal die Finger im Spiel, wenn heute irgendetwas schief lief.

 

Seufzend betrachtete Sousuke den Kleineren. Er wusste genau, dass dieser Recht hatte und konnte es ihm nicht verübeln, wenn er sauer auf ihn war. Doch zum Glück erwarteten sie nur ihre Freunde zum Abendessen und nicht irgendeine hochtrabende Persönlichkeit. Daher nahm der Ältere die Sache wesentlich lockerer als sein Freund. Klar war es ärgerlich um das schöne Essen, doch Rin würde sich auch mit einer Pizza zufrieden geben und wenn man auf diese vereinzelt Makrelen drauf legte, dann würde sicher auch Haru nichts dagegen haben. Daher zog Sousuke seinen Freund an sich und flüsterte „Es tut mir leid, dass ich den Schnitt und die Beule bei dir verursacht habe und auch, dass das Essen jetzt ruiniert ist. Ich weiß wie viel Mühe du dir gegeben hast und ich werde es wieder gut machen, versprochen. Lass uns heute Abend einfach Pizza bestellen und wenn irgendwer fragt, wieso wir nicht selber gekocht haben, dann sag ich ihnen einfach, dass meine Hormone Schuld waren.“



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