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Hangover

von

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Am Morgen danach... Es war schon zehn Uhr durch, aber trotzdem noch stockfinster draußen und der Sturm, der nun schon seit einer Woche tobte, lies die Seine ungewöhnlich hohe Wellen schlagen. Und der Sturzregen trommelte auf das Dach des Hausboots, wovon ich dann schließlich auch aufwachte, nachdem ich solche Mühe gehabt hatte einzuschlafen, da die Wellen das Hausboot, trotz der guten Verankerung, wild hin und her stießen.
 

Ich griff, noch etwas benommen, nach dem Lichtschalter, doch nichts tat sich. Die Lampe musste wohl in der Nacht runtergefallen sein, schlussfolgerte ich. Vorsichtig streckte ich meine Füße aus dem Bett und stieß dabei gleich an etwas warmes weiches, das, wie ich nach einem unzufriedenen

"Hmm..." Feststellte, wohl ein Mensch gewesen sein musste. Langsam fiel mir die Party von gestern Abend wieder ein und ich war mir nicht mehr sicher, ob das flaue Gefühl in meinem Magen tatsächlich von dem nicht anhalten wollenden Schaukeln kam.
 

Vorsichtig, um niemanden zu treten, arbeitete ich mich zum Lichtschalter vor. Da es, wie bereits gesagt, schon zehn Uhr war hielt ich es durchaus für angebracht die Anderen zu wecken und knipste schonungslos das Licht an.

Wie zu erwarten zog Amanda, die es sich auf meinem ausgeklappten Sessel bequem gemacht hatte, ihre Wolldecke noch höher und drehte sich mit einem gequälten

"Duncan, mach das Licht aus!" Auf die andere Seite. Methos hingegen, der es gewesen war auf den ich fast getreten wäre, reckte unter einem herzlichen Gähnen die Arme. Und fragte gleich darauf, wie sollte es anders sein:

"Wie wäre es mit einem Bier?" Ich sah ihn an und wollte den Kopf schütteln, doch stattdessen machte ich mich auf zum Kühlschrank.
 

Auf dem Weg dahin merkte ich, dass ein Gesicht fehlte. Doch genau in diesem Augenblick hörte ich einen dumpfen Rums und Richie kam, sich den Kopf haltend, hinter dem Sofa vor, von dem er gerade gefallen war.
 

Als ich Methos sein Bier zu warf sagte dieser:

"Also ich muss sagen, ich habe auch schon besser geschlafen." Richie antwortete ihm:

"Ich habe ja gesagt, du kannst die Couch haben."

"Die hätte ich auch genommen, wenn ich gewusst hätte, dass Duncan mich nach der Hälfte der Nacht aus dem Bett wirft." Er sah mich dabei böse an und rieb sich den Nacken. Ich entgegnete zur Verteidigung:

"Was sollte ich denn machen? Du hast geschnarcht wie eine Motorsäge." Jetzt schien Amanda auch endgültig wach geworden zu sein und steuerte bei:

"Dem muss ich aber zustimmen."

"Dann hättet ihr mich eben nicht so abfüllen sollen." Knurrte Methos. Doch ich entgegnete:

"Du willst mir doch nicht weiß machen das du, als fünftausend Jahre alter Unsterblicher, dich abfüllen lässt."
 

Scheinbar beschloss er diese letzte Bemerkung zu überhören, da er sich sonst nicht so schnell zu schlagen gab, und beschloss stattdessen als Erster das Bad in Beschlag zu nehmen.

Richie ließ sich mit einem Seufzen wieder rückwärts auf das Sofa gleiten und Amanda kniff mir in die Wange und merkte an:

"Du siehst aber auch nicht viel besser aus." Während sie sich an der Kaffeemaschine zu schaffen machte.
 

"Gute Idee, ich nehme einen doppelt Starken." Tönte Joe, der aus dem Gästezimmer kam und scheinbar blendend geschlafen hatte. Er steuerte geradewegs auf das Bad zu und noch bevor ich ganz:

"Methos ist gerade..." Sagen konnte öffnete er die Tür.

Ich hörte nur ein:

"Hi Joe." Von Methos bevor Joe die Tür wieder hinter sich schloss. Ich dachte nur: Habe ich gestern Abend irgendwas verpasst? Das muss mir wohl deutlich im Gesicht gestanden haben, denn Amanda sagte:

"Du warst gestern schon ziemlich früh außer Gefecht."
 

Gerade als ich mich in den Sessel, auf dem Amanda geschlafen hatte, fallen lassen wollte, klopfte es an der Tür, begleitet von den Worten:

"Mr. MacLeod, Mr. MacLeod! Sind sie da?" Die Person der diese Stimme gehörte war zweifellos Mauricè, mein aufdringlicher quasi Nachbar und selbst ernannter Hausmeister. Dass er so dringlich klang, hatte unter Umständen nichts zu sagen, da es für ihn immer dringlich schien. Doch trotzdem blickte ich mich panisch um. Amanda stand in der Küche, nur mit meinem Hemd bekleidet, das ihr knapp bis über die Rundungen reichte. Ich sah an mir herunter, ich hatte nur meine Boxershorts an und Richie... Richie hatte überhaupt nichts an, wie mir jetzt auffiel. Man, dass muss wirklich eine wilde Party gewesen sein gestern, wunderte ich mich.
 

Ich schwang mich aus dem Sessel, warf Richie eine Wolldecke zu und dirigierte Amanda unter Protest in die hinterste Ecke der Küche, dann griff ich mir meinen Morgenmantel und versuchte möglichst würdevoll und entspannt auszusehen als ich die Tür öffnete, wobei mir Mauricè beinahe in die Arme fiel.

"Oh, Mr. MacLeod sind ja doch da." Sagte er überrascht.

"Ich war nicht so schnell an der Tür, denn... ich habe noch geduscht." versuchte ich es. Doch er hakte nach:

"Ich habe gar kein Wasser gehört."

"Äh, sagte ich duschen? Ich meinte ich habe gebadet." Improvisierte ich und just in diesem Augenblick sprang die Dusche an.

"Haben sie Besuch?" Fragte er, seine typische Neugier kaum verbergend.

"Äh, ja. Gibt es etwas Wichtiges?" Fragte ich nun in einem Tonfall der keinen Zweifel daran lies, das ich dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden wollte.

"Öh, äh ja. Es war nur, ich wollte sie fragen, ob sie Hilfe brauchen. Ich meine wegen des Sturms, der zerrt ganz schön an ihrem Boot."

"Nein danke Mauricè, ich komme schon zurecht." Antwortete ich mit der gerade noch gegebenen Höflichkeit, um ihn dann kurzerhand die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
 

Richie, der mit der Wolldecke um die Schultern geschwungen aufgestanden war und eine Tasse Kaffee in der Rechten hielt bemerkte:

"Mein Gott, ist das ein Sauwetter." Und zog die Wolldecke enger um seine Schultern.

"Ich wüsste was zur Aufwärmung." Schnurrte Amanda mir ins Ohr, während sie mir eine heiße Tasse Kaffee in die Hand drückte. Mit meiner freien Hand zog ich sie zu mir und versuchte ihren Hals zu küssen. Doch sie befreite sich spielerisch verärgert aus meinem Griff mit:

"Ich hatte eigentlich an Baden gedacht, falls Methos und Joe jemals wieder aus dem Bad kommen."
 

Und wie aufs Stichwort sprang die Tür auf und Methos kam mit einem weißen Handtuch um die Lenden und sich die Haare trocknend heraus, dicht gefolgt von Joe, welcher seinerseits voll bekleidet war.

"Ich muss sagen ich habe schon größere Duschen gesehen, doch die Umstände entschädigen für alles." Sagte Methos mit einem breiten Grinsen und warf mit dem Handtuch nach Joe. Ich traute meinen Augen nicht. Wo zum Teufel war ich nur gestern Abend gewesen, dachte ich. Hinter mir hörte ich Richie sagen:

"He Mac, du hast nichts dagegen, wenn ich schon mal unter die Dusche springe, oder?"

"Äh, nein..." Antwortete ich, mir nicht ganz sicher was er mit ‚schon mal‘ meinte.
 

Gerade als ich mich entschlossen hatte mir über gestern Abend Klarheit zu verschaffen und Amanda auszufragen, gab es einen lauten Rums und eine Erschütterung riss mich von den Füßen, so das ich unsanft auf Amanda landete. Aus dem Bad hörte ich Richie fluchen, der vermutlich weniger Glück und die Fliesen erwischt hatte. Methos war auf den Beinen geblieben, hatte gerade noch Joes Arm erwischt und stützte ihn besorgt.
 

"Was zum Teufel war das?" Sprach ich meinen Gedanken laut aus. Richie kam aus dem Badezimmer und hielt sich den Kopf, zwischen seinen Fingern quoll ein wenig Blut hervor. Methos, der neben Joe auf dem Sofa platz genommen hatte, war mit zwei Sätzen bei ihm:

"Lass mal sehen." Widerstrebend nahm Richie die Hand weg und Methos inspizierte seinen Kopf.

"Ist nur eine kleine Platzwunde, halb so schlimm." verkündete er beruhigend, während Richie die Zähne zusammen biss unter Methos nicht gerade zimperlicher Untersuchung.

"Mac, hast du irgendwo einen Erst-Hilfe-Kasten?" Fragte er mich, ohne den Blick von Richie zu wenden.

"Sicher." Sagte ich und eilte in die Küche.
 

Während Methos nun Richie verarztete blickte ich, während ich beim Anziehen war, aus dem Bull Auge und stellte fest das eins der Seile, mit dem das Haus Boot vertäut war, sich gelöst hatte; deshalb war das Boot an den Kai geschlagen.
 

Als ich die Tür nach draußen öffnete fragte Amanda, die es sich inzwischen auf meinem Bett bequem gemacht hatte:

"Wo willst du denn hin?"

"Na Irgendjemand muss doch das Boot wieder vertäuen." Antwortete ich. Methos, der mit Richie gerade fertig war, sagte:

"Ich komme gleich und helfe dir."
 

An Deck schlug mir der peitschende Regen ins Gesicht und mein Mantel flatterte im Wind. Schon auf den ersten Blick sah ich das, was ich vom Bullauge aus nicht hatte sehen können; und zwar das sich mehr als ein Seil gelöst hatte. Ehrlich gesagt hätte es mich auch gewundert, wenn das Boot wegen eines losen Seils so aus der Bahn kommen würde.
 

Gerade das ich an Land gegangen war und das erste Tau zu fassen bekam, steckte Methos auch schon wie versprochen seinen Kopf aus der Tür.

Während wir beide an dem Tau zogen sagte er:

"Warum musst du auch ausgerechnet auf einem Hausboot wohnen? Warum kannst du dir nicht eine schöne geräumige Wohnung suchen, wie normale Menschen?" Gerade als ich etwas erwidern wollte hörte ich Joe sagen:

"Das Boot hat ja ganz schön was abbekommen."

"Joe, was machst du hier draußen?" Fragte ich überrascht.

"Du lässt Richie und Amanda allein?" Fragte Methos überrascht

"Ach was, heute Morgen ging es doch auch." Sagte Joe.

"Ich erinnere dich ja nur ungern, aber sie hätte ihn gestern Abend beinahe geköpft."

"Was?" Schrie ich, teils aus Unglauben und teils um das Geräusch des Regens, der auf das Boot Dach klatschte, zu übertönen.

"Ich habe dir doch gesagt er kriegt nichts mehr mit." Rief Joe zu Methos.

"Wer?" Fragte ich.

"Na du, gestern Abend. Du hättest dich sehen sollen, `ne Schnaps Leiche war nichts dagegen."
 

"Danke, sehr liebenswürdig Joe. Und wenn du schon mal da bist kannst du das auch mal halten." Sagte ich und drückte ihm kurzerhand das Tau in die Hand, während ich zum Bullauge ging. Ich wollte mich mit eigenen Augen davon überzeugen, was da zwischen Richie und Amanda vorging. Doch was ich sah, als ich durch das Bullauge blickte, konnte ich noch weit weniger glauben, als das die Beiden sich in den Haaren lagen.
 

Richie hatte Mühe mit seiner rechten die Kaffeetasse zu balancieren, während er im rechten Arm Amanda hielt, die ihr bestes daran gab ihn vergessen zu lassen das ihm kalt war. Mann sollte ja glauben, dass einen vierhundert Jahre alten Unsterblichen so schnell nichts mehr überraschte, doch das hatte ich auf keinen Fall erwartet.
 

Plötzlich spürte ich wie jemand seine Hand auf meine Schulter legte und hörte Methos sagen:

"Überrascht mich gar nicht."

"Hatte ich auch nicht angenommen." Erwiderte ich.

"Lass uns rein gehen." Sagte er schon auf halbem Weg zur Kajüten Tür.

"Aber ich, äh... Ach, was soll’s." War alles was mir noch dazu einfiel.



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