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Sumpfige Worte und Kalte Gedanken

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Titel: Sumpfige Worte und Kalte Gedanken

Autor: Drakea

Serie: Dragon Age Inquisition

Genre: Gen

Hinweis: Spoiler, da das Kapitel nach der Quest "Enthüllungen" spielt

Altersfreigabe: ab 12 Jahren

Teil: 2 von 2

Wörter: 762

Disclaimer: Die Figuren sind nur geliehen und alle Rechte bleiben bei ihren Erschaffern. Geld wird mit dieser Geschichte keines verdient.
 


 

Auf dem Balkon wehte dem Inquisitor der kalte Abendwind entgegen, als er auf das Torhaus und die dahinter liegende Brücke sah. In ein paar Stunden würden Lelianas Leute den Mann dort hindurch bringen, den sie vormals als Blackwall kannten. Anschließend würde es an Trevelyan sein den Mann zu verurteilen und das bereits am nächsten Tag. Wenn er zu lange wartete, würde das nur Unfrieden unter seinen Männern schüren.

Trevelyan atmete tief durch und hoffte, die frische Luft würde ihm bei seiner Entscheidungsfindung helfen.

Die vermeintlich einfachste Entscheidung wäre es Blackwall zum Tode zu verurteilen, doch welchen Sinn hätte seine Befreiung dann haben sollen. In Val Royeaux hing bereits ein Strick für ihn und die Bürger warteten begierig auf die Hinrichtung von Thom Rainer.

Ihn freisprechen? Das konnte der Inquisitor nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Auch wenn es nicht Rainers Absicht gewesen war, trug er die Verantwortung für den Tod der gesamten Familie Callier. Selbst einem Freund, und das war Blackwall bis zu dem Zeitpunkt gewesen, als er die Himmelsfeste verließ, konnte Trevelyan den Mord an Unschuldigen, und besonders Kindern, nicht verzeihen.

Und Rainer sich selbst auch nicht. Der Mann, der seit ihrem Treffen am Luthias See immer für Recht und Ordnung eingetreten war, war sich seiner Schuld bewusst und sie lastete schwer auf seiner Seele. In den Zellen unter Val Royeaux hatte ihn kein Krieger um eine gerechte Strafe angefleht, sondern ein gebrochener Mann.

Vielleicht wäre Vergebung in diesem Fall sogar die größte Strafe, da Rainer sich niemals selbst vergeben konnte, doch wäre es Unrecht und Trevelyan konnte dieses Urteil unmöglich vor der Inquisition rechtfertigen.

Am liebsten würde Trevelyan Rainer wie einen Hund in eine Zelle sperren und nur für den Kampf herauslassen. Auf diese Weise konnte er weder fliehen, noch sie hintergehen. Doch war das nötig? Es war unwahrscheinlich, dass nachdem Rainer sich freiwillig gestellt hatte, er noch einmal vor seiner Verantwortung fliehen würde. Seine Bewachung außerhalb der Zellen würde nur Soldaten binden, die an anderer Stelle dringender benötigt wurden. Außerdem würde diese Behandlung Missfallen bei seinen Gefährten wecken. Dafür würde Sera Sorge tragen. Sie stand immer noch zu Rainer. Trevelyan beneidete sie für diesen Luxus. Als Inquisitor, und besonders als Richter, musste er Neutralität wahren, auch wenn seine persönliche Meinung eine andere war.

Eine andere Möglichkeit war Rainer zu den Grauen Wächtern zu schicken. Der ehemalige Hauptmann konnte den echten Blackwall zwar nicht ersetzen, aber er war ein fähiger Soldat. Nach den Verlusten, die die Wächter in Adamant hinnehmen mussten, konnten sie diese Art der Verstärkung gut gebrauchen. Und eventuell würde dort Rainer einen neuen Sinn in seinem Leben finden.

"Ein guter Soldat", wiederholte Trevelyan laut. Ja, Rainer war ein ausgezeichneter Krieger, der die Inquisition in vielen Situationen unterstützt hatte. Sie waren zusammen nach Redcliffe gereist, um Alexius aufzuhalten. Gemeinsam hatten sie die Kaiserin in Halamshiral gerettet. Und auch in Adamant hatte Rainer alles für den Kampf gegen den Magister und den Aspekt des Albtraums gegeben.

Für den Kampf gegen Corypheus war er ein wichtiger Verbündeter.
 

"Leliana", rief Trevelyan nach seiner Meisterspionin, als er das oberste Stockwerk des Turms erreichte. Um ihn herum kreischten Raben und beobachteten ihn kritisch.

"Inquisitor." Leliana erschien von der anderen Seite des Rundwegs und bemerkte sofort das Schreiben in seiner Hand. "Wären Josephines Kuriere nicht besser geeignet eine Nachricht zu zustellen?"

"Nein", entgegnete der Inquisitor und reichte das Schriftstück an Leliana weiter. "Ich möchte, dass es sicher und vor allem ohne Zwischenfälle nach Weisshaupt gelangt. Ein offizieller Kurier erregt zu viel Aufsehen."

Neugierig drehte Leliana die Nachricht in der Hand. "Versiegelt und für die Wächter bestimmt. Verratet Ihr mir was darin steht?"

"Eigentlich möchte ich es nicht, aber da Ihr den Brief ohnehin lesen werdet, kann ich es Euch auch erzählen", sagte Trevelyan und bemerkte, dass flüchtige Lächeln in Lelianas Gesicht. Sie beide wussten, dass sich eine ausgezeichnete Spionin, wie Leliana es war, nicht von einem Wachssiegel aufhalten ließ. "In der Nachricht steht alles über Rainers Vergangenheit und Verbrechen, wie er den echten Blackwall traf und wie er sich der Inquisition anschloss und ihr half. Außerdem teile ich Stroud mit, dass nachdem Corypheus besiegt wurde, die Grauen Wächter über Rainer richten können."

"Dann habt Ihr Euer Urteil bereits gefällt und Ihr möchtet, dass sich die Wächter ein eigenes Bild über Rainer machen und beschreibt ihnen daher seine Geschichte", fasste Leliana zusammen und nickte. "Ich denke das ist eine gute Idee. Wir können jeden fähigen Krieger in dem kommenden Kampf gebrauchen."

Die Spionin deutete eine Verbeugung an. "Ich werde einen vertrauensvollen Boten entsenden, der schnell und ohne großes Aufsehen diese Nachricht an Wächter Stroud übergeben wird."



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