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Inazuma Eleven

Road to Ragnarok
von

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Totalschaden

Mit einem lauten Quietschen rauschte ein dunkelblauer Kleinwagen durch die Straßen von Inazuma Town und bretterte gerade noch so über eine gelbe Ampel. In dem Wagen saßen zwei junge Männer von 20 Jahren, die beide rote Haare hatten.

Der Mann auf dem Beifahrersitz hatte sich in seinen Sitz gekrallt, während seine türkisfarbenen Augen auf dem Fahrer ruhten: „Du meine Güte, Haruya! Fahr langsamer, oder willst du uns umbringen?“

Der Fahrer drehte den Kopf zur Seite und zog eine Augenbraue nach oben: „So schlimm fahr ich jetzt auch wieder nicht, Tatsuya.“

Der Beifahrer sah nach hinten auf die Rückbank, wo zwei Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren saßen und den Anschein machten, als müssten sie sich gleich übergeben. Die Person hinter Haruya hatte kurzes, verwuscheltes, blondes Haar und große, blaue Augen, auf seinem Kopf thronte ein silberner Kopfhörer mit Katzenohren. Der Mitfahrer hinter Tatsuya hatte rosafarbenes Haar, welches zu einem Zopf gebunden war und ihm seitlich ins Gesicht hing, links und rechts war je eine schwarze Schleife ins Haar gebunden.
 

Besorgt richtete Tatsuya das Wort an die beiden Schüler: „Naoki, Rin, seid ihr beide okay?“

Ersterer richtete seine Kopfhörer und versuchte sich etwas zu beruhigen: „Es geht schon... Haruya-senpai, fahr bitte langsamer. Das Auto gehört Hitomiko-san, die wird dir den Hals umdrehen, wenn da was passiert.“

Der Fahrer schien sich daran nicht zu stören, denn er winkte ab und meinte, dass da schon nichts passieren würde. Wirklich überzeugt war keiner der Autoinsassen, weshalb die Stimmung weiter in den Keller sank.

Als der Wagen um die nächste Kurve bretterte, begann Rin sich zu beschweren: „Tatsuya, mir ist schlecht!“

„Nicht nur dir, Rin...“, erwiderte der Rothaarige und sah wieder nach vorne, wo er das Schulgebäude entdeckte, „Da ist die Amanogawa Academy. Haruya, bring uns einfach sicher auf den Parkplatz, okay?“
 

Der Fahrer rollte mit den Augen und fuhr auf den besagten Parkplatz, wo es leider nur noch sehr wenige freie Plätze gab. Nach einigem Suchen fand Haruya eine Lücke, die ihm angemessen erschien.

Beim Anblick eines schwarzen Sportwagens neben besagter Lücke machten die beiden Schüler große Augen: „Wahnsinn, hast du jemals so einen Wagen gesehen, Rin?“

„Nein, der ist bestimmt so teuer wie der von Hiroto-san“, kam die Antwort von Rin, wobei Tatsuya ein ganz anderes Gefühl hatte.

Haruya drehte das Lenkrad und steuerte die Lücke an, als Naoki ihn darauf hinwies, dass da nur noch sehr wenig Platz war, um zu manövrieren.

Da sein Kommentar wohl nicht gehört wurde, wiederholte Tatsuya den Einwand, weshalb Haruya leicht gekränkt zur Seite sah: „Könnt ihr mich nur kritisieren? Ich kann das scho...“

Weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment ruckten alle nach vorne, als ein lauter Krach direkt hinter ihnen ertönte.
 

Die beiden Schüler schrien leicht panisch auf, als sie sich hilfesuchend umsahen. Langsam stiegen alle aus dem Wagen und sahen jetzt, was den Krach verursacht hatte: Beim Einparken war Haruya leider Gottes in den Sportwagen gekracht, dessen Heck nun völlig deformiert war. Während die beiden Erwachsenen in eine hitzige Diskussion gerieten, standen die beiden Schüler ein Stück abseits.

„Oh nein, das ist ein echt toller Schulanfang...“, murmelte Rin und ließ den Kopf hängen, während Naoki hin und her lief: „Wir werden eingesperrt! Das ist eine Katastrophe! Haruya-senpei, warum hörst du nicht auf mich?“
 

Die rosahaarige Person sah etwas hilflos nach oben in den Himmel, denn dieses übertriebene Verhalten war typisch für Naoki. Er war extrem schreckhaft und so ein Unfall machte ihn mental vermutlich komplett fertig. Immer wieder lief der Blonde um die Autos und murmelte vor sich hin, dass sie dafür ins Gefängnis kommen würden. Manchmal konnte Rin ihn wirklich nur als übertriebenes Kleinkind bezeichnen, so wie er sich verhielt, doch war Tatsuya momentan wichtiger.

Der Rotschopf schüttelte den Kopf und steckte gerade das Handy weg, als sein Schützling die Arme um seine Hüfte schlang: „Tatsuya, was machen wir jetzt?“

„Ich hab jemanden gerufen, der sich darum kümmern sollte. Haruya darf das gerne selbst mit Hitomiko-nee klären, dafür halt ich nicht den Kopf hin“, erklärte er und tätschelte seinem Schützling den Kopf, was Rin ein wohliges Geräusch entlockte.
 

Die Vier standen ein paar Minuten an der Stelle, als eine junge Frau mit schwarzer Kleidung und grünen Haaren an sie herantrat: „Ich dachte mir schon, dass Profisportler wohl einige Schwächen haben, aber nicht einmal rückwärts Einparken können ist schon ein starkes Stück.“

Tatsuya drehte sich mit Rin an seiner Hüfte um und Haruya wollte schon eine Antwort geben, doch blieb ihm das Wort im Hals stecken: „Wow, sie ist wunderschön...“

Der erste Rotschopf rollte mit den Augen, als Rin sich vorwagte: „Es war keine Absicht, das schwöre ich. Bekommen wir jetzt Ärger?“

Naoki jammerte leise und sprach mit sich selbst: „Natürlich kriegen wir Ärger, wir fliegen von der Schule, noch bevor wir drin sind.“
 

Die Grünhaarige strich sich einige Haarsträhnen hinter ihr Ohr und fixierte die beiden Jüngsten mit ihren goldgelben Augen: „Momoshi Naoki und Minami Rin, nehme ich an?“

Die beiden nickten und sahen die Frau neugierig an, wobei Naoki von ihrem leicht herrischen Auftreten etwas eingeschüchtert war.

Rin wiederum sah sie mit strahlenden Augen an, denn selten sah man eine so hübsche Frau, die sich derart durchsetzen konnte: „Sind Sie unsere Trainerin?“

Zustimmend nickte sie und verschränkte die Arme vor der Brust: „Ja, das ist korrekt. Meine Name ist Matsuyama Reina und ich bin die Trainerin des Fußballclubs der Amanogawa. Ich hoffe, dass ihr beide das haltet, was eure Mentoren versprechen. Wie geht es Hitomiko?“
 

Nun war sie in ein Gespräch mit Tatsuya verwickelt, weshalb die beiden Schüler sich ein wenig zurückzogen.

„Das ist unsere Trainerin? Sie wirkt etwas unhöflich... Meinst du, dass sie uns für die Sache böse ist?“, fragte Naoki unsicher und sah traurig zu Boden, weshalb Rin ihm sanft die Hand auf die Schulter legte.

„Werd nicht wieder sentimental, Naoki-kun. Sie wirkt doch ganz nett und... alles in Ordnung?“, fragte Rin erschrocken nach.

Dem Blonden war sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen, weshalb Rin die Hand zurückzog: „Entschuldige, hab ich vergessen. War nicht böse gemeint.“

„Ist okay... geht schon. Danke, dass du mich aufheitern willst, Rin“, versuchte der Junge mit den Kopfhörer seine Angst etwas runter zu spielen, doch so ganz gelang es ihm nicht, weshalb er sich sicherheitshalber zu seinem Mentor stellte, der gerade am Telefon zur Schnecke gemacht wurde.
 

Zur gleichen Zeit ging eine Gruppe von drei Leuten durch die Eingangshalle der Schule. Vorneweg lief ein Teenager mit gebräunter Haut und blonden Haaren, die er unter der Kapuze seines schwarzen Hoodies verborgen hatte. Wütend murrend rieb er sich das linke Ohr, während er aus dem Augenwinkel zu den beiden Personen schaute, die hinter ihm gingen. Rechts lief ein junger Mann mit gebräunter Haut und braunen Haaren, die von einem orangefarbenen Stirnband gehalten wurden. Neben ihm ging eine junge Frau mit hüftlangem rot-braunem Haar, die das Ziel des verstimmten Blickes war.

Sie bemerkte die Aufmerksamkeit des Jungen jetzt und hob tadelnd den Finger: „Du brauchst gar nicht zu meckern, Tatsumi-kun. Das ist eine hoch angesehene Schule und da kannst du nicht einfach so durch ein Fenster einsteigen.“
 

Besagter Junge murrte nur als Antwort, während der Stirnbandträger versuchte, die Situation zu entschärfen: „Komm schon Natsumi, du musst nicht gleich so streng sein.“

„Doch, Endou-kun. Amanogawa ist eine geachtete Schule, vom technischen Stand sogar über Raimon und da muss Tatsumi einen guten ersten Eindruck machen. Das gilt übrigens auch für dich, Endou-kun!“, meinte sie streng, stemmte die Hände in die Hüfte und musterte die beiden Männer, die synchron den Kopf einzogen und ein leisen „Ja...“ von sich gaben. An sich hatte Tatsumi etwas dagegen, wenn ihm jemand Befehle erteilte, jedoch hatte Natsumi eine Art an sich, gegen die er manchmal lieber nicht rebellierte und nachgab. Stattdessen widmete er sich der Schule, die er ab heute besuchen würde.
 

Das Gebäude war locker dreimal so groß, wie seine alte Schule und dabei war diese schon nicht klein gewesen. Vermutlich lag es daran, dass die Amanogawa eine Schule war, in der es jede Altersstufe gab. Das Gebäude hatte einen Ost- und einen Westflügel, wie er auf einem Gebäudeplan in der Eingangshalle feststellte, sowie ganze sechs Stockwerke. Im Erdgeschoss waren die Räume für die Clubaktivitäten, die Bücherei sowie alles andere, was für die Schüler irgendwie interessant sein könnte. Naja, für alle anderen Schüler. Tatsu fand auf Anhieb keine der angebotenen Annehmlichkeiten sonderlich interessant. Die Stockwerke über ihnen waren jeweils für eine Schulstufe reserviert: erster Stock die Grundschule, zweiter Stock die Mittelstufe, dritter Stock die Oberstufe und im vierten Stock waren diejenigen untergebracht, die studierten. Im fünften Stock befanden sich die Räumlichkeiten für die Lehrer und im sechsten Stock war das Büro des Direktors, welches Natsumi gefolgt von Endou und Tatsumi ansteuerte. Die junge Frau setzte ein freundliches Lächeln auf, klopfte an und trat nach der Einladung ein.
 

Tatsumi ließ kurz den Blick durch das Büro schweifen, das mit Vitrinen und Schränken zugestellt war. Ihnen gegenüber stand ein prunkvoller Mahagonitisch, mit dem der Direktor wohl angeben wollte. Er hätte schon fast etwas dazu gesagt, doch brachte ihn die Freundin seines Mentors mit einem leichten Knuff in die Seite zum Schweigen.

Hinter dem Tisch saß ein sehr korpulenter Mann mit Halbglatze, der sich gerade mit einem Tuch die Stirn abtupfte: „Ah, Raimon-san, Endou-san. Ich freue mich sie hier begrüßen zu dürfen, es ist uns eine Ehre. Und dieser junge Mann muss dann Tsukishima Tatsumi sein.“

Die drei Besucher verneigten sich, während der Direktor um den Tisch kam und sich verneigte: „Mein Name ist Kishimoto und ich bin der Direktor. Als meine Kollegin sagte, dass sie Endou Mamoru für unser Team gewinnen konnte, traute ich meinen Ohren nicht.“
 

Tatsumi knurrte leise, denn er konnte solche Schmeicheleien überhaupt nicht leiden und zu seiner Freude, ging auch Endou nicht darauf ein: „Danke für das Lob, aber in diesem Team geht es nicht um mich, sondern um Tatsumi.“

Der Direktor sah nun den Jungen an und verneigte sich erneut: „Verzeih mir, mein Junge, aber wir haben hohe Erwartungen an dich.“

„Die können Sie ruhig haben und ich werde diese auch erfüllen, da können Sie ihre letzten Haare drauf verwetten“, erwiderte der Blonde und verschränkte die Arme vor der Brust, als er wieder einen Knuff in die Seite bekam.

Er sah hoch und bekam einen strengen Blick von Natsumi zu spüren, doch dachte er nicht daran seine Worte zurück zu nehmen, denn er hatte sie genauso gemeint, wie er gesagt hatte.
 

Bevor die Situation eskalieren konnte ging die Tür ohne vorheriges Klopfen auf und eine junge Frau mit schwarzer Kleidung und grünen Haaren trat ein. Ihr folgten vier Leute, von denen Tatsumi einen sofort erkannte: Kiyama Tatsuya, einen Teamkollegen von Endou. Neben ihm stand ein Mann mit ebenfalls roten Haaren und leicht gescholtenem Blick, der immer wieder zu der grünhaarigen Frau schaute. Nun wanderte der Blick des Jungen zu den beiden Personen hinter den Erwachsenen. Ein Junge mit blonden Haaren und silbernen Kopfhörern mit Katzenohren und ein rosahaariges Mädchen mit schwarzen Schleifen in den Haaren. Waren das etwa seine Teamkollegen? Das konnte doch nur in die Hose gehen.
 

Die Rosahaarige hatte seinen Blick wohl bemerkt und winkte ihm fröhlich zu: „Hallo, bist du auch im Fußballclub? Ich bin Minami Rin und das ist Momochi Naoki, schön dich kennen zu lernen.“

Der Blonde hob grüßend die Hand und es schien die Erwachsenen nicht zu stören, denn diese unterhielten sich gerade darüber, dass einer der Rothaarigen eben einen anderen Wagen gerammt hatte.

"Trottel...", kommentierte der Junge trocken, was ihm einen weiteren bösen Blick von Natsumi einbrachte, und wand sich dann wieder dem Mädchen zu, "Oh, ja, ich bin im Fußballclub. Mein Name ist Tsukishima Tatsumi und ich bin Torhüter."

"Cool, dann auf gute Teamarbeit. Ich bin übrigens Verteidiger, also arbeiten wir ja direkt zusammen", wand sie ein, was Tatsu eine Augenbraue heben ließ.

„Hättest du gerne. Ich halte den Kasten alleine sauber, du wirst nicht benötigt“, erwiderte der Blonde und rückte seine Kapuze zurecht, als der Junge mit den Kopfhörern sich einmischte: „Dann halt du den Kasten sauber und ich schieße die Tore. Auf gute Zusammenarbeit, Tsukishima-kun.“
 

„Wehe du versaust es, Catboy. Aber von mir aus, auf gute Zusammenarbeit!“ Nach einem strengen Blick von Natsumi reichte er Naoki die Hand, doch macht dieser keine Anstalten den Händedruck zu erwidern.

Er wollte gerade etwas einwerfen, als ihm die Grünhaarige zuvorkam: „Damit wären neun Spieler schon da. Mir wäre es ja lieber, wenn alle auf einmal kämen, aber was will man machen.“

Die drei Spieler sahen ihre Trainerin neugierig an, als Endou sich nicht mehr bremsen konnte: „Sag schon Reina, wer hilft noch alles mit. Sag schon, bitte.“ Das letzte Wort zog er extrem in die Länge, was Natsumi nur Seufzen ließ.

Reina konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen und warf ihr Haar etwas zurück: „Tut mir leid Mamoru, das wirst du selbst herausfinden müssen. Also warte einfach ab.“
 

Tatsumi wich einen Schritt zurück, was seine Teamkollegen etwas irritierte, doch konnte er die Aura des Zorns sehen, die um Natsumi glühte, als seine Trainerin Endou mit dem Vornamen angesprochen hatte. Diesem Zorn wollte er sich ganz bestimmt nicht aussetzen, weshalb er lieber den Rückzug antrat.

Reina setzte sich den Finger ans Kinn und lächelte dann: „Ich will mal nicht so sein, Mamoru. Von denen, die ich um Hilfe gebeten habe, sind bisher die Fubuki-Zwillinge, Sakuma Jirou, Yuukoku Hiroyuki, Afuro Terumi und Gouenji Shuuya angekommen. Den Rest verrate ich noch nicht.“

Bei den Namen machten die Schüler große Augen, denn ihre Mannschaft hatte damit eine enorme Unterstützung und eins war Tatsumi sofort klar: er wollte Testen, wozu die Schüler von Gouenji und den Fubukis imstande waren. Rin und Naoki schienen auch schon Feuer und Flamme zu sein, doch beorderte die Trainerin sie als erstes ins Wohnheim, damit sie ihr Zimmer besichtigen und vor allem ihre Taschen auspacken könnten.



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