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Inazuma Eleven

Road to Ragnarok
von

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Ein neuer Anfang

Völlig überrascht starrte ein junges Mädchen mit roten Haaren auf den Strom an Schülern, die gerade aus dem Schulgebäude herauskamen. Die Amanogawa Academy war eine hoch angesehene Schule in Tokio, die im selben Bezirk wie die Teikoku Gakuen lag. Nervös strich sie sich eine ihrer schulterlangen Haarsträhnen hinter das linke Ohr, während ihre goldfarbenen Augen das Schulgelände absuchten. Sie fühlte sich etwas unsicher bei all den Leuten, doch legte sich eine Hand beruhigend auf ihre Schulter.

Sofort hob das Mädchen den Kopf und sah in das Gesicht eines jungen Mannes mit eisgrauem Haar, der ihr ein aufmunterndes Lächeln schenkte: „Keine Sorge, Yumi-chan. Du wirst hier bestimmt gut zurecht kommen.“

Mit einem leisen Jammern senkte das Mädchen den Blick und sah auf ihre Schuhe: „Da bin ich mir nicht so sicher, Shirou-niichan.“
 

Der Grauhaarige sah sich noch einmal um, bis sein Blick auf ein großes Gebäude am rechten Ende des Schulgeländes fiel: „Ich glaube mal, dass das da hinten das Wohnheim ist. Sehen wir mal, ob schon jemand da ist.“

Yumisa fuhr erschrocken hoch, als ihr Begleiter sie einfach stehen ließ und loslief: „Hey, lass mich nicht allein!“

Sie konnte sehr schlecht mit anderen Leuten umgehen und deshalb war sie auf ein vertrautes Gesicht angewiesen. Daher wollte sie so nah wie möglich bei Shirou bleiben, der locker über das Gelände schlenderte. Während die Rothaarige ihm folgte, hielt sie den Blick gesenkt und machte sich einige Gedanken über die Zukunft. Sie war ausgewählt worden, dem neuen Fußballclub beizutreten, doch nicht wegen ihrer Fähigkeiten, sondern lediglich weil sie von dem Grauhaarigen trainiert wurde.
 

Das Wissen darüber machte es für sie nicht unbedingt leichter, doch würde sie es auf jeden Fall versuchen, denn sie hatte oft genug den Kopf in den Sand gesteckt und das wollte sie ändern.

Im leichten Laufschritt erreichte sie das Gebäude und war von der Größe erst einmal völlig erstaunt: „Wahnsinn. Und hier soll ich von jetzt an wohnen? Mama würde vermutlich ausflippen, wenn sie das wüsste.“

Bei dem Gedanken lachte der Grauhaarige laut auf und tätschelte dem Mädchen den Kopf: „Würde sie vermutlich, aber jetzt wollen wir mal sehen, ob schon einer der anderen Spieler da ist.“

Sofort verzog die Rothaarige das Gesicht und seufzte einmal auf: „Na schön, wenn es sein muss.“

Damit öffnete sie die Tür und betrat das Wohnheim, wo ihr direkt die Augen übergingen. Von der Tür führte ein kleiner Gang in den Hauptraum. Dieser hatte links eine große Küche und rechts ein Wohnzimmer mit mehreren Sitzecken und einem großen Fernsehen. Sogar eine Spielekonsole stand vor dem Fernseher, doch war das nicht unbedingt Yumi’s Fall.
 

Neben der Küche und dem Wohnzimmer führte jeweils eine Treppe nach oben in den ersten Stock, doch galt die Aufmerksamkeit der beiden Neuankömmlinge den vier Türen, die gegenüber dem Eingang lagen, je zwei auf der linken und rechten Seite.

Neugierig neigte die Rothaarige den Kopf und musterte die Türen: „Sind das schon Wohnräume?“

„Gut möglich, schauen wir mal nach“, erwiderte der junge Mann und steuerte die erste Tür auf der linken Seite an.Noch bevor Shirou die Tür öffnen konnte, ging sie auf und ein Junge von etwa 15 Jahre trat heraus.

Er strich sich kurz mit der Hand durch sein wuscheliges schwarzes Haar und musterte den Grauhaarigen mit seinen schmalen, grauen Augen: „Nanu? Fubuki-senpai, du bist schon hier? Oh und Matsuyama-chan ist ja auch dabei.“

Dabei grinste er Yumisa an, die sich sofort hinter dem Grauhaarigen versteckte: „Oh... H-hallo, F-Fujiwara-kun.“

Etwas geknickt verzog der Schwarzhaarige das Gesicht und musterte das rothaarige Mädchen, das sich immer noch vor ihm versteckte: „Ernsthaft jetzt? Wir spielen seit anderthalb Jahren im selben Verein und du hast immer noch Angst vor mir, Matsuyama-chan?“

„Gomen...“, murmelte die Kleinere und blieb hinter ihrem Senpai in Deckung, während dieser leicht seufzte: „Du musst es ihr nachsehen, Ryuichi. Du weißt doch wie sie ist.

“Der Schwarzhaarige nickte verstehend, neigte aber dennoch leicht den Kopf. Gut, er kannte das Mädchen, seit er vor sieben Jahren nach Hokkaido gezogen war, aber dass sie immer noch so ängstlich in seiner Nähe war, verletzte ihn schon ein bisschen.

Er wagte einen neuen Versuch und deutete auf die zweite Tür von rechts: „Sieh dir doch einfach mal dein Zimmer an.

Vorne am Eingang hängt eine Liste, wer wo untergebracht ist. Deins ist das zweite von rechts.“
 

Sehr zögerlich nickte Yumisa und zu dritt gingen sie auf die Tür zu, als Shirou sich noch einmal an den Jungen wandte: „Sag mal, Ryuichi, wo ist eigentlich Atsuya?“

„Hm? Atsuya-senpai wollte sich ein bisschen umsehen und wohl ein Wörtchen mit der Trainerin wechseln. Ich glaube allerdings eher, dass er sich am Telefon bei Nae-senpai melden will“, tat der Schwarzhaarige seine Meinung kund, während er sich überlegend ans Kinn tippte.

Nun wandte sich Yumisa an ihren Teamkollegen und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen: „Ich glaube, Atsuya-nii steht bei Nae-nee ganz schön unter dem Pantoffel.“

Bei der Vorstellung, wie der besagte Mann von seiner Freundin am Telefon rund gemacht wurde, brachen alle drei Anwesenden in schallerndes Gelächter aus.
 

Vorsichtig öffnete die Rothaarige die Tür zu ihrem Zimmer und warf einen vorsichtigen Blick hinein, doch war der Raum menschenleer. Auf jeder Seite hatte das Zimmer je ein Bett, einen Schreibtisch, sowie ein großes Bücherregal und einen Kleiderschrank. Das Zimmer war ansonsten komplett neutral und in weiß gestrichen, was das Mädchen ein bisschen an Schnee erinnerte.

Ryuichi sah sich kurz um, bevor er eine Erkenntnis hatte: „Die Räume scheinen alle gleich auszusehen. Mein Zimmer ist genauso eingerichtet. Wirkt allerdings ein wenig... wie soll ich das sagen?“

„Steril?“, warf Shirou in den Raum und erhielt ein zustimmendes Nicken, als eine ihm vertraute, männliche Stimme durch das Gebäude schallte: „Hey, Ryuichi. Ich bin wieder da!“
 

Die drei sahen sich erst an und verließen dann das Zimmer, wo sie einen jungen Mann mit orangefarbenen Haaren und grau-grünen Augen vorfanden.

Ryuichi grinste den Neuankömmling an, war es doch sein Mentor, der gerade seinen weißen Schal zurechtrückte: „Atsuya-senpai, hast du die Trainerin gefunden?“

„Ja schon, aber die Olle meinte nur, dass das Training losgeht, wenn alle Spieler da wären. Aniki, du bist ja auch schon da“, wandte sich Atsuya an seinen Zwillingsbruder Shirou, der bestätigend nickte, allerdings den Blick auf die beiden Personen richtete, die gerade das Gebäude betraten.

Vorneweg ging ein junger Mann mit gebräunter Haut und hochstehenden weiß-blonden Haaren. Ihm folgte ein Mädchen mit schulterlangen, braunen Haaren, die durch den Seitenscheitel ihr Gesicht einrahmten und auf der linken Seite von einer roten Haarspange gehalten wurden. Kurz weiteten sich ihre ovalen, hellblauen Augen vor Schreck, als sie die vielen Leute sah, doch dann nahm sie ein paar tiefe Atemzüge und folgte dem blonden Mann.

Die Fubuki-Zwillinge sahen den Mann an und begannen zu grinsen, als Shirou die Hand hob: „Gouenji-kun, du bist auch hier? Schön dich zu sehen.“

Der blonde Mann nickte und erwiderte den Gruß mit einem Lächeln: „Shirou, Atsuya, ihr beide seid auch um Hilfe gebeten worden?“
 

Die Zwillinge nickten und tauschten sich ein bisschen mit Gouenji aus, bis Ryuichi sich leicht nach vorne traute: „Sie sind Gouenji Shuuya? Das Stürmerass von Inazuma Japan?“

Die Frage wurde mit einem Nicken beantwortet, was den Schwarzhaarigen leicht Jubeln ließ, denn man begegnete nicht jeden Tag gleich drei Spielern der japanischen Nationalmannschaft. Yumisa musterte den Mann und zog es weiterhin vor, sich hinter Shirou zu verstecken, als sie bemerkte, dass die kleine Brünette dasselbe bei Gouenji tat.

Das schien dieser nun auch zu bemerken und schob sie leicht an der Schulter nach vorne: „Hey, nicht verstecken. Stell dich vor.“

Kurz sah die Braunhaarige den jungen Mann wehleidig an, doch dann wandte sie sich ihren beiden künftigen Teamkollegen zu und verneigte sich leicht unsicher: „Sch-Schön euch kennen zu lernen. Ich h-heiße Itō Arisu.“
 

Gouenji nickte aufmunternd, denn er war stolz auf seinen Schützling, der große Probleme mit solchen Situationen hatte. Die Zwillinge musterten nacheinander die drei Fußballer und schienen stumm einen Vergleich zwischen ihren jeweiligen Schülern zu ziehen.

Der Schwarzhaarige machte einen Schritt vor und hielt die Hand auf: „Schon dich kennen zu lernen, Itō-chan. Ich bin Fujiwara Ryuichi, auf gute Zusammenarbeit.“

Nur sehr zögerlich griff das Mädchen nach der Hand und sah dann zu der Rothaarigen, die sich ebenfalls an sie herangetraut hatte. Das Folgende überraschte die Brünette allerdings sehr, denn Yumisa setzte sich selbst eine Hand auf den Kopf und schob sie dann zu Arisu, wobei sie ihr leicht gegen die Stirn stieß.

Die Brünette war sich nicht sicher, was sie jetzt tun sollte, doch dann hörte sie ein leises Murmeln von der Rothaarigen: „Na super, die ist auch größer als ich...“

Fragend neigte die Braunhaarige jetzt den Kopf und schien zu verstehen, was das Problem war. Ryuichi war anscheinend um die 1,70 Meter groß und sie selbst maß 1,59 Meter. Dennoch überragten beide das rothaarige Mädchen, was dieser offensichtlich missfiel, wobei der Unterschied zu Arisu äußerst gering ausfiel.
 

Die drei Erwachsenen tauschten einen besorgten Blick, während ihre Schützlinge einfach nur dastanden. Arisu und Yumisa sahen betreten auf ihre Schuhe und Ryuichi musterte die beiden Mädchen abwechselnd, während er sich überlegte, wie er die Situation ein wenig auflockern könnte. Yumisa grummelte leise vor sich hin, denn die Situation gefiel ihr überhaupt nicht. Was sie nicht ahnte war, dass es in Arisu’s Kopf nicht anders aussah, denn das Mädchen würde sich am liebsten einfach in ihrem Zimmer verkriechen.

Um sich etwas Sicherheit zu verschaffen ging sie zu ihrem Mentor, der gerade auf sein Handy schaute: „Ähm Gouenji-senpai? Weißt du wo mein Zimmer ist, oder muss ich mir eins aussuchen?“

Etwas überfragt wandte sich der Blonde an seine Freunde. Atsuya deutete auf den Zettel im Flur.

„Da steht drauf, wem welches Zimmer gehört“, meinte er an Arisu gewandt, die sofort zu dem Zettel lief und nachsah.

Sie fuhr leise summend mit dem Finger über die einzelnen Vierecke, die die Zimmer darstellten und fand ihren Namen im Erdgeschoss: „Oh, da steh ich ja. Hoffentlich ist meine Zimmerkollegin nett.“
 

Etwas unsicher ging die Braunhaarige zu ihrem Mentor zurück, der sie auffordernd ansah: „Und? Wo ist dein Zimmer, Ari?“

„Direkt hier vorne. Meine Zimmerkollegin ist eine gewisse Matsuyama Yumisa. Hoffentlich ist sie nett“, murmelte das Mädchen, als Shirou zu grinsen begann: „Keine Sorge, Yumi-chan ist ganz harmlos. Übrigens, das ist der kleine Rotschopf hier.“

Damit deutete er auf seine Schülerin und die Erkenntnis überraschte Arisu doch ein wenig. Dieses schüchterne Mädchen war also ihre Zimmergenossin. Sie schien fast so schüchtern zu sein, wie sie selbst, also würde sie vermutlich nicht viel reden, was ihr ganz gelegen kam.

Gouenji schien ihre Gedanken lesen zu können, denn er stieß ihr neckisch in die Seite: „Auch wenn du ihr lieber aus dem Weg gehen würdest, versuch dich doch mit ihr anzufreunden.“

Sichtlich nervös sah die Brünette immer wieder von Gouenji zu ihrer Zimmergenossin, die ihren Blick unsicher erwiderte. Man konnte sehen, dass es beiden nicht leicht fiel, mit dieser Situation klar zu kommen, als Ryuichi endlich die rettende Idee kam.

„Hey, was haltet ihr davon, wenn wir uns erst einmal unsere neue Schule ansehen?“, schlug der Schwarzhaarige vor und sah die Mädchen an, die sich hilfesuchend an ihre Senpai wandten.
 

Die Älteren machten jedoch nur eine scheuchende Handbewegung, weshalb die beiden Mädchen sich ergaben und dem Schwarzhaarige auf eine Erkundungstour über das Schulgelände folgten.



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