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Typisch du!

von

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Typisch du!

Drei Monate später!

Als Reika aufwachte, lugte schon die Sonne ins Zimmer. Es war Sonntag und da ihre Mutter auf Geschäftsreise war, war es in der Wohnung still. Obwohl... ganz still war es nicht denn es schnarchte jemand neben ihr, leise vor sich hin. Daiki!

Die beiden hatten gestern ihre erste Nacht zusammen verbracht. Auch wenn Reika etwas Angst gehabt hatte, sie kannte ihren raubeinigen Freund, war er im entscheidenden Moment sehr vorsichtig gewesen. Jetzt schlummerte er selig neben ihr. Schnell schnappte sie sich ihr Handy und knipste ein Foto. Vom Geräusch der Kamera, öffnete Daiki die Augen.

„Hey... was machst du da?“, fragte er schlaftrunken.

„Ich mache Beweismaterial, wenn du mal böse zu mir bist“, grinste sie.

„So so...“, murmelte er und mit einem Ruck schnappte er sich seine Freundin und kitzelte sie.

„Iiiieks!“, quietschte sie.

„Lösch das!“

„Nein. Das werde ich gegen dich verwenden!“, kicherte sie.

„Du bist ganz schön aufmüpfig, seit du entjungfert wurdest Fräulein“

„Das hast du jetzt davon, dass du deine Hormone nicht im Griff hast“, lachte Reika.

„Ich kann nichts dafür, wenn du mir deine Wahnsinnsbrüste ins Gesicht hältst“

„Tjaaa, ich kann auch nichts dafür, wenn dein Blut aus dem Kopf in andere Teile des Körpers rutschst“

„Mach mir lieber Frühstück, dann kann mein Blut wieder nachwachsen“

„Aber nur, weil ich gerade Lust drauf hab“
 

Reika rauschte in die Küche und Daiki war damit beschäftigt, über letzte Nacht nachzudenken. Er hätte es zwar niemals zugegeben aber er hatte ziemlich Schiss gehabt. Doch im entscheidenden Augenblick hatte er sich gar nicht so doof angestellt. Es war auf alle Fälle geiler als es sich dauernd selber zu machen. Aus der Küche kam jetzt Musik und er schälte sich gähnend aus dem Bett. Reika war dabei, summend den Tisch zu decken.

„Du hast ja gute Laune“

„Hab ich auch. Du nicht?“

„Nicht so früh am Morgen und nicht wenn ich Hunger hab“

Reika schob ihm einen Teller Eier mit Speck rüber.

„Dann iss, dann bist du besser drauf“

Nach zwei großen Portionen war dann sogar Daiki satt.

„Was machen wir heute?“

„Rausgehen! Ich muss nach draußen, ich habe Energie für Zwölf!“, rief Reika.

„Gern geschehen“,grinste Daiki dreckig.

„Halt die Klappe!“, lachte Reika und bewarf ihn mit einem nassen Lappen.
 

Wenig später spazierten die beiden händchenhaltend in die Innenstadt. Sie kamen an einem Basketballfeld vorbei, auf dem eine Horde Halbstarker spielten. Reika ließ Daiki´s Hand los.

„Was soll das denn werden?“, fragte er.

„Na ja... vielleicht willst du nicht, dass die da sehen, dass wir zusammen sind“

„Seit wann interessiert mich die Meinung anderer? Hand her aber sofort“

Reika lehnte ihren Kopf an seine Schulter und rieb ihre Nase an seinem Arm.

„Du bist süß“

„Ja, dass bin ich“, zwinkerte er.

Die Horde Jungen beachteten das Pärchen gar nicht und unbehelligt kamen sie in der Stadt an. Zuerst gingen die beiden in ihr Lieblingsmaidcafé. Die niedlichen Mädchen in ihren Uniformen waren immer wieder ein Hingucker. Das Daiki mit ihrer Bedienung flirtete, passte Reika allerdings nicht. Sie zog einen Schmollmund.

„Findest du die hübsch?“

„Ja, wieso?“

„Hübscher als mich?“

„Natürlich nicht, sonst wäre ich ja ihr Freund und nicht deiner“

„Vielleicht bereust du es ja, erst mich und dann sie getroffen zu haben!“

Daiki rollte mit den Augen. Typiiiisch Frauenlogik.

„Reika, lass das!“

„Ich bin schon ruhig“

Innerlich seufzte sie. Genauso eine quengelige Liese hatte sie nie werden wollen.
 

Aber lange konnte Daiki seiner Freundin nicht böse sein. Nur bei hübschen Mädchen war sie etwas empfindlich.

„Kann ich verstehen, du guckst ja auch vielen hinterher“, musste Satsuki auch noch Öl ins Feuer gießen.

„Ich gucke nur, dass ist alles“

„Ja, aber doch nicht wenn Reika dabei ist! So was macht man nur, wenn man alleine ist“

„Sie weiß doch, dass sie die Einzige ist“

„Trotzdem, lass das!“, rief Satsuki energisch.

„Herrgott, Frauen!“, knurrte Daiki.

„Was würdest du denn sagen, wenn sie jedem Typ hinterher glotzt“

„Tut sie nicht, ich bin toll genug“

„Und wenn doch?“

„Dann... verbiete ich es ihr!“

Jetzt rollte Satsuki mit den Augen.

„Ich möchte gerne dabei sein, wenn du ihr das sagst“

„Der einzige Grund warum ich eine Freundin habe, ist, dass ich Sex kriege“, murmelte Daiki.
 

Ein paar Tage später waren Reika und Daiki verabredet. Reika hatte noch Theaterprobe gehabt und war etwas spät dran. Daiki´s Mutter war da und ließ sie rein.

„Hallo Reika, er ist in seinem Zimmer“

„Danke“

Sie ging hinauf und ohne anzuklopfen, betrat sie sein Zimmer und... erstarrte. Daiki lag mit heruntergelassenen Boxershorts auf dem Bett und onanierte. Und neben sich das neueste Magazin von Mai Horikita.

„Da...iki!“

„Reika! Ich...“

„Das... das... ist so erniedrigend!“, schluchzte sie und lief davon.

Sie rannte so schnell sie konnte und reagierte weder auf Daiki´s Rufen, noch auf das seiner Mutter. Warum tat er das? Wieso brauchte er immer noch dieses Mädchen um sich abzureagieren? Reichte sie ihm denn nicht? Zum Glück war ihre Mutter noch nicht da und sie musste keine lästigen Fragen beantworten.

Es wurde ein trauriger Abend, den sie sich so anders vorgestellt hatte. Ihr Handy klingelte unaufhörlich aber Reika drückte die Nummer ihres Freundes immer wieder weg. Erschöpft vom Weinen, schlief sie schließlich ein.
 

Als Satsuki von dem Zwischenfall hörte, seufzte sie. Auf der einen Seite konnte sie Reika verstehen. Es war sicher nicht schön, seinen Freund zu erwischen. Auf der anderen Seite wusste sie natürlich von Dai-chan´s Vorliebe für Mai. Sollte sie nun ihren Kindheitsfreund in Schutz nehmen oder nicht?

„Weißt du... ich glaube, dass ist ganz normal. Daiki ist eben ein Kerl. Die brauchen das ab und zu. Das müssen wir Mädchen nicht verstehen aber..., sei ehrlich, hast du nicht auch ab und zu erotische Träume von jemanden Berühmtes? Und hast es dir heimlich unter der Decke selber gemacht?“

Reika wurde rot.

„Also... ich... ja“

„Siehst du und Daiki hat nichts anderes getan. Nur hätte der dämliche Trottel es ja nicht gerade mitten am Tag machen müssen“

„Meinst du... er macht das nur wenn er diese Mai anguckt oder auch wenn... er mein Foto anguckt?“

„Reika, er ist sechzehn! Er findet alles geil was einen kurzen Rock trägt und Brüste hat. Und bei dir ganz besonders, schließlich bist du seine Freundin. Die Auserwählte!“, zwinkerte Satsuki.

Reika war wieder getröstet, trotzdem hatte sie Bedenken.

„Und wenn ich ihn nochmal erwische?“

„Ganz einfach! Dann legst du dich zu ihm, schiebst die Magazine weg und fragte, ob er nicht lieber mit dir weitermachen möchte oder... ob du ihm zur Hand gehen kannst“

„Satsuki, du bist ein böses Mädchen“, kicherte Reika.

„Ja, aber nur manchmal“, lachte Satsuki.
 

Doch auch Daiki hatte sich Gedanken gemacht. Die erschrockenen und traurigen Augen seiner Freundin gingen ihm nicht aus dem Kopf. Verdammt, er war aber auch ein Trottel! Verdammte Hormone! Mit einer einfachen Entschuldigung war es wohl nicht getan. Sie antwortete nicht auf seine Anrufe und in der Schule hatte sie ihn komplett ignoriert. Er wollte sie um keinen Preis verlieren und traf eine folgenschwere Entscheidung. Daiki schrieb ihr eine Nachricht.

>Bitte komm heute Abend zur Brücke am Fluss. Um 18 Uhr. Es ist wichtig. Bitte<

Reika las sie und überlegte. Eigentlich hatte sie ihm schon verziehen und sie wollte sich wieder mit ihm versöhnen. Aber warum bestellte er sie zur Brücke? Sie war neugierig und machte sich rechtzeitig auf den Weg. Die Sonne ging bereits unter und Reika sah schon von Weitem das ein Feuer vor sich hin fackelte. Und dann sah sie auch schon Daiki.
 

„Daiki, was machst du denn da?“, fragte sie.

„Hör zu. Ich habe nachgedacht. Du weißt doch, dass du mir sehr wichtig bist, oder?“

„Ja, schon“

„Ich will es dir aber noch einmal beweisen. Und dafür brauche ich das Feuer. Siehst du die Tüte da?“

Daiki zeigte auf die Plastik Tüte neben sich.

„Ja.“

„Guck rein“

Reika sah nach und holte einen ganzen Stapel Magazine heraus.

„Was ist das?“

„Das sind meine Magazine von Mai Horikita“

Daiki nahm sie ihr ab und dann... warf er eins nach dem anderen ins Feuer.

Reika starrte erst auf die Hefte, die nacheinander im Feuer verbrannten und dann auf Daiki.

„Das tust du... für mich?“

„Ja. Du bist mir eben wichtiger als diese Hefte. Das nächste Mal nehme ich eben dein Foto und mach es mir selber, wenn du nicht greifbar bist“, grinste er und zwinkerte ihr zu.

Reika lachte befreit und fiel ihrem Freund um den Hals.

„Du bist klasse, ich danke dir!“

„Es ist nur Papier... hübsch bedrucktes Papier zwar aber... Papier“, murmelte er.

„Typisch du“, kicherte Reika leise.
 

Die beiden sahen noch eine Weile den Flammen zu bis alles komplett zu Asche geworden war. Danach gingen sie zurück nach Hause. Mai war dem Flammentod zum Opfer gefallen aber Reika´s und Daiki´s Liebe neu entflammt.
 

ENDE



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