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Umwege einer Liebe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :D

Es tut mir leid, dass dieses Kapitel so lange gedauert hat, aber erst hatte ich keine Zeit und dann keinen flow D: Aber hier ist es und ich bin zufrieden ^-^

Nach diesem werden noch vier weitere Kapitel folgen und dann ist diese Geschichte vorbei D: Unfassbar, aber ich schreibe gerade am Ende T^T Und es fühlt sich komisch an, aber es wird ein tolles Ende! Und denkt dran, Teil 2 wird nach einer Pause in Arbeit gehen ;D

Aber jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen und liebste Grüße an euch <3
Cathy Komplett anzeigen

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Wiederaufnahme eines Rituals

Donnerstag, 19.07.
 

Iwaizumi war etwas nervös, als er draußen vor der Tür stand und telefonierte. Die Dame am anderen Ende der Leitung war aber sehr freundlich und nahm seine Reservierung entgegen. Er legte auf und steckte sein Smartphone in seine Hosentasche. Gut, dann hatte das immerhin geklappt.

Kurz studierte er noch einmal die Visitenkarte, die Matsukawa ihm heute Morgen noch gegeben hatte und seufzte dann. Damit waren die Vorbereitungen für morgen abgeschlossen. Morgen … Die Nervosität kroch seine Wirbelsäule hoch und reflexartig schüttelte er sich kurz. Lange war er nicht mehr so aufgeregt gewesen wie jetzt, aber er war sich sicher, dass sich der ganze Aufwand lohnen würde. Er fühlte sich bereit, mit Toru den alles entscheidenden Schritt zu gehen. Mit ihm zu schlafen. Die Blowjobs in der letzten Woche hatten ihn angeturnt und er hatte sich noch weitere von Makkis Pornos angeschaut. Für ihn war klar, was er ausprobieren wollte und prinzipiell war er sich sicher, dass Toru das auch gefallen würde, so wie er auf gewisse Dinge reagiert hatte, aber trotzdem sollte er das vielleicht vorher ansprechen … Andererseits war ihm die Sache so peinlich, dass er da gar nicht drüber reden wollte. Doch immer wenn ihm dieser Gedanke kam, meldete sich Makki in seinen Gedanken, dass das besser wäre, damit der erste Sex nicht in einer Katastrophe enden würde. Aber wie sollte er das Gespräch anfangen? Außerdem sollte das morgen eine Überraschung für den Setter werden. Schließlich war es sein Geburtstag, den er sich dafür ausgesucht hatte. Da konnte er schlecht heute Abend fragen: Hey sag mal, welche Lieblingsstellung hast du? Ich frage nur, damit ich schon mal Bescheid weiß, wenn es in ein paar Wochen ernst wird …

Nein, so wäre die Überraschung futsch. Toru konnte eins und eins zusammenzählen. Also würde er morgen seine Reaktionen im Blick behalten und würde sie deuten müssen. Wobei er auch davon ausging, dass sich sein Freund schon melden würde, wenn ihm etwas nicht gefiel. Hoffentlich ging das alles halbwegs gut morgen …
 

„Hey, du bist ja schon da!“, rief Makki und Iwa drehte sich zu ihm um. Neben ihm schlenderte Mattsun, einen Arm um die Hüfte seines Verlobten gelegt. Sie waren ein tolles Paar und passten so gut zusammen. Sie ergänzten sich und waren sich teilweise so ähnlich. Waren Toru und er das auch? Manchmal hatte er eher das Gefühl, dass sie so gegensätzlich waren, dass es schon wieder passen könnte. Aber andererseits kannte er ihn auch noch nicht gut genug. Obwohl sie seit so langer Zeit befreundet waren, war es als Paar noch anders und er lernte gerade ganz andere Seiten von dem Setter kennen. Und er musste sagen, dass ihm diese anderen Seiten durchaus gefielen, wenn Oikawa sich abends entspannt an ihn kuschelte und sie einfach im Einklang dasaßen und sich vom Fernseher berieseln ließen. Auch seine aufgesetzte Art war fast vollkommen verschwunden. Selbst in der Uni und bei den Trainings verzichtete er mittlerweile größtenteils darauf, sich so aufzuführen. Wobei das auch daran liegen konnte, dass mittlerweile sowieso alle die Wahrheit kannten und es keinen Grund gab. Schon die Woche über hatte er immer wieder den Gedanken gehabt, dass das künstliche Lächeln nur dazu gedient hatte, dass er nicht merkte, dass Toru mehr von gewollt hatte. Zusätzlich wirkte es rückwirkend betrachtet hin und wieder so, als hätte er das manchmal getan, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Oikawa konnte halt sehr manipulativ sein und es hatte ja geklappt. Und er hatte ihm jedes Mal eins dafür übergebraten – sei es verbal, mit der Faust oder mit einem Volleyball. Die Kopfschmerzen hatte er in solchen Fällen wohl in Kauf genommen. Vielleicht war er auch einfach ein Trottel. Nun ja, er konnte es nicht mehr ändern und es war zum Glück Vergangenheit. Also sollte er das ruhen lassen.

„Ja, die Vorlesung war früher zu Ende“, erklärte er knapp, als sie zu ihm aufgeschlossen hatten und schaute noch einmal auf sein Smartphone, wo ihm eine Nachricht von Toru angezeigt wurde. Ah, er war also in zehn Minuten da, dann konnten sie auch noch draußen warten und alle zusammen reingehen.

„Und? Wie läuft es?“, erkundigte sich Matsukawa und das Ass reichte ihm die Visitenkarte zurück.

„Gut. Ich habe für morgen alles vorbereitet und hoffe, dass das alles nicht in einer Katastrophe enden wird“, murmelte er und starrte die Straße runter ins Nichts. Schon seit Tagen machte er sich Gedanken über den morgigen Tag und im Speziellen über den Abend. Die Angst, dass das irgendwie schief gehen könnte, war allgegenwärtig, aber er hoffte einfach, dass sein Kopf das Denken aufgab, wenn es ernst wurde und er das aus dem Gefühl heraus angehen konnte.

„Das wird es nicht. Ihr werdet einen tollen Abend haben und es genießen, sobald die Lust eure Gedanken vernebelt“, prophezeite Makki mit einem Grinsen und Iwa nickte leicht. „Hoffen wir’s“, erwiderte er seufzend und rieb sich den Nacken. Er war einfach so verdammt nervös. Es wäre sein erster Sex mit einem Mann – und das auch noch ausgerechnet mit seinem besten Freund. Das klang irgendwie noch immer absurd, wenn er das dachte, aber wenn er an die Abende in den letzten Tagen dachte, dann spürte er mehr und mehr die Lust, weiterzugehen und aus dem besten Freund einen Partner zu machen. Und da Torus Geburtstag zufälligerweise morgen war, wäre das genau das richtige Geschenk für ihn. Denn Iwa wusste, dass der Setter darauf wartete, dass er den nächsten Schritt ging. Und wenn er selbst die Lust dazu verspürte, wollte er ihn – und auch sich – nicht unnötig lang warten lassen.

„Aber sag mal, warum wollt ihr da eigentlich nicht übernachten? Du hattest ihnen doch das Lovehotel um die Ecke empfohlen, oder Schatz?“

Makki schaute zu seinem Verlobten und das Ass spürte wieder, wie die Röte in ihm heraufkroch. Wie konnten sie hier auf offener Straße darüber reden, welches Lovehotel er weiterempfohlen hatte? Das war doch nicht deren Ernst! Wenn die Passanten das hörten, die an ihnen vorbeischlenderten. Gott, wie peinlich war das denn bitte!? Reflexartig hielt er sich eine Hand vor das Gesicht und brummte leise. Manchmal konnten ihn die Zwei ganz schön Nerven kosten.

„Nein, mir ist noch das am Fluss eingefallen, wo wir früher oft hingefahren sind. Das ist zwar weiter entfernt, aber Iwaizumi wollte sowieso einen Wagen leihen. Ich denke, das wäre mehr was für die Zwei.“

„Ach das. Ja stimmt, das ist auch sehr schön. Und in der Tat etwas ruhiger gelegen. Wir könnten da auch mal wieder hin“, schnurrte Makki an Mattsuns Ohr und der Schwarzhaarige grinste selig, als er sich zu Taka runterbeugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte, was er nicht hören konnte, aber höchstwahrscheinlich war das auch besser so. Die Zwei küssten sich, als eine Gruppe von drei Typen stehen blieb und würgende Geräusche von sich gab und anfing über sie herzuziehen. Sofort stellte sich Iwa dazwischen und pöbelte: „Verpisst euch, ihr Arschlöcher und kümmert euch um eure eigene Scheiße!“

„Ach was denn? Das ist in Wirklichkeit ein Dreier? Das wird ja immer perverser.“

„Das einzig perverse hier sind eure kleinen Hosen, in denen nichts drin sein kann und jetzt verpisst euch!“, meldete sich Makki zu Wort und einer der Kerle fing an zu lachen.

„Ach ja!? Sollen wir dir Schwuchtel mal zeigen, was wir zu bieten haben!?“

„Um Gottes Willen, bitte nicht. Ich habe keine Lupe dabei, sorry Jungs.“

Makki hatte wirklich ein Talent, Leute auf die Palme zu bringen. Wenn das bis jetzt noch nicht klar gewesen war, dann konnte Iwa das hier in Zukunft als Paradebeispiel nutzen. Die Kerle waren alle Drei auf 180 und krempelten die Ärmel hoch, um das ganze jetzt körperlich zu klären, da es in ihren mausgroßen Gehirnen keine weiteren Argumente gab. Das war zu erwarten gewesen, aber man hätte das ja vielleicht doch etwas diplomatischer lösen können. Naja, sei es drum. Mit den Dreien würde er auch allein fertig werden. Also bedeutete Iwaizumi seinen Freunden, dass sie ruhig stehen bleiben konnten und sie nickten und hielten sich raus.

Jahrelang hatte er trainiert, mit den Augen dem schnellen Ball von Oikawa folgen zu können, immer zu sehen, wo der Ball gerade war und seine Reflexe verbessert, um auch im Bruchteil einer Sekunde auf seinen Freund reagieren zu können. Da konnten ihm diese Möchtegern Typen gar nichts anhaben.

Sie stürmten auf ihn zu und er wich dem ersten Schlag aus, rammte dem Kerl eine Faust in die Magengrube. Der zweite wollte auf seiner anderen Seite an ihm vorbeirennen, doch mit einem schnellen Tritt mit dem Schienbein gegen die Brust kam er ins Straucheln und röchelte leise, offenbar perplex, dass er so weit oben getroffen worden war. Mit den beiden, die sich rechts und links von ihm krümmten, schaute er den dritten an, der langsamer wurde und noch außer Reichweite stehen blieb.

„Verschwindet.“ Er legte so viel Kälte in die Stimme, wie er konnte und es wirkte Wunder.

„J-ja! Natürlich!“ Der Typ griff seine Kumpels und zog sie weg. Sie verschwanden in der nächsten Nebenstraße und genervt verschränkte er die Arme. Hatten die Menschen denn keine eigenen Probleme!?

„Hach, unser Held!“, rief Takahiro hinter ihm zuckersüß und sofort lief er knallrot an.

„Lass meinen Freund in Ruhe, Makki! Kümmere du dich um deinen!“, meldete sich eine Stimme zu Wort und Iwa drehte den Kopf und entdeckte Toru, der auf sie zukam. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als sich der Setter zu ihm stellte und er gab ihm einen Kuss.

„Was ist denn jetzt? Ich dachte, du magst das nicht vor den Beiden?“, murmelte Toru in den Kuss, erwiderte ihn aber sofort.

„Ach, die sollen mich nicht nerven“, brummte er und legte einen Arm um Toru.

„Na endlich! Wo warst du so lange? Wir haben uns hier die Beine in den Bauch gestanden und wir mussten Iwa schon als Ritter in strahlender Rüstung engagieren, damit er uns vor ein paar Idioten beschützt. Nicht, dass wir uns nicht auch wehren könnten, aber es waren ja nur Drei, da kommt dein Ass auch allein mit zurecht.“

„Na komm, Schatz. Das Essen ist in greifbarer Nähe, hm?“, beruhigte Mattsun ihn mit einem Lächeln und gab seinem Verlobten einen Kuss auf die Schläfe.

„Du hast dich geprügelt?“, hakte Toru hingegen nach, doch Iwa winkte ab.

„Das war keine Prügelei. Dafür hätten sich die Typen wehren müssen. Es war mehr eine Lektion, dass sie sich um ihre eigenen Probleme kümmerten sollten und sich nicht über Schwule lustig machen.“

„Ach so. Na dann rein jetzt, bevor Makki noch zu einer richtigen Diva wird“, meinte Toru grinsend und Iwa führte ihn in ihr Stammlokal, während sich ihr Kumpel hinter ihnen beschwerte, dass es in der Clique ja wohl nur eine Diva gab und die eindeutig violette Haare hätte, bis es hinter ihnen plötzlich still wurde. Wahrscheinlich wurde er gerade geküsst. Das war bei ihm noch das effektivste Mittel, um ihn zu beruhigen und Mattsuns – verständlicherweise – Lieblingswaffe, um ihn zum Schweigen zu bringen.

Sie setzten sich an den einzigen Vierertisch, der zum Glück leer war und sie hatten sich noch nicht einmal richtig sortiert, als Herr Suzuki auf sie zukam.

„Da seid ihr ja! Wo wart ihr denn die letzten vier Monate? Alles in Ordnung bei euch?“

„Ähm ja, jetzt wieder. Die letzten Wochen ist viel passiert, weshalb wir es nicht geschafft haben, herzukommen. Aber jetzt ist alles wieder gut und wir freuen uns riesig auf unser Essen!“, erklärte Oikawa grinsend.

„Ja, wir haben ihr Essen echt vermisst! Keiner macht besseres Sushi als Sie!“, stimmte Makki zu.

„Na dann werde ich euch gleich welches zaubern. Trinken auch wie immer?“

„Nein, wir hätten gern noch einen Sake dazu“, sagte Iwa und Toru schaute ihn kurz irritiert von der Seite an, sagte aber nichts und der Koch verschwand wieder hinter seiner Theke.

„Das letzte Mal waren wir hier im März … Verdammt, wir waren hier wirklich seit vier Monaten nicht mehr …“, fiel Mattsun auf und lehnte sich in dem Stuhl zurück.

„Stimmt, wir haben nur ab und zu welches hier abgeholt, aber hier gesessen … Wie die letzten Wochen einfach verflogen sind. Schon krass“, murmelte Oikawa und Iwa lupfte eine Augenbraue, als er das nachdenkliche Gesicht seines Freundes sah. Dachte er etwa, dass er daran schuld war, dass die letzten Wochen nur Chaos geherrscht hatte?

Aufmunternd strich er ihm über die Haare und Torus Kopf drehte sich zu ihm, schaute ihm in die Augen.

„Du kriegst graue Haare und Falten, wenn du so viel nachdenkst“, zog er ihn mit einem leichten Grinsen auf und Torus Wangen färbten sich rosa.

„I-ich denke gar nicht nach!“, verteidigte er sich und die anderen Drei fingen an zu kichern. Einen Moment lang stockte der Setter, wurde richtig rot, dann musste er auch kichern.

Iwa genoss es, dass sie ihre alte Tradition wieder aufnahmen und sie beschlossen, dass sie während der Uni Zeit nie wieder so lange dem Laden fernblieben würden. Sie konnten den alten Herrn Suzuki schließlich doch keinen Kummer bereiten, weil seine Stammgäste nicht mehr zu ihm kamen. Das war unverantwortlich von ihnen und musste geändert werden. Außerdem liebte Iwa ihr Zusammensein hier, wenn sie sich über alles Mögliche unterhielten und von einem Thema zum nächsten sprangen, gespickt aus Gegenwart und Vergangenheit.

„Ach so, bevor ich es vergesse …“, fing Oikawa an und die anderen schauten zu ihm. „Ich habe beschlossen, meinen Geburtstag nächste oder übernächste Woche nachzufeiern. Mir steht da gerade nicht so der Sinn nach und ich möchte einfach einen gemütlichen Abend mit euch verbringen.“

„Klar, lässt sich einrichten. Makki und ich haben noch nichts vor, also spricht da nichts gegen“, stimmte er zu und Taka neben ihm nickte.

„Klar, können wir machen“, bestätigte auch Iwa und lächelte ihn an. Damit würde seine Überraschung noch besser funktionieren, wenn Oikawa so gar nichts ahnte.

Im Augenwinkel fiel ihm auf, wie sich ihr Pärchen kurz so komisch verschwörerisch anschaute und er hob misstrauisch eine Augenbraue, sagte aber nichts. Die Zwei hatten oft Unsinn im Kopf, also würde es ihn nicht wundern, wenn am Wochenende doch noch irgendetwas kommen sollte, aber jetzt war das egal. Jetzt wollte er nur das gute Essen, den Sake und die Gespräche genießen. Alles andere konnte warten.



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