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Between Love and Friendship

Zwischen Liebe und Freundschaft
von

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Kapitel 01 - Eskalation

„Maaan, es ist gleich Mittag, Genzo... muss das echt sein?“, fragte Frank, der hinter dem Schwarzhaarigen hinterher trottete, „Er ist erst... vor ein paar Stunden aus München zurück. Und Lena findet das sicherlich auch nicht toll, wenn wir gleich vor deren Haustür stehen.“
 

„Es ist Trainingszeit. Wir müssen uns koordinieren und wir wissen alle, das Karl viel verpasst hat. Da muss er halt-“, sagte er stur, stoppte aber abrupt, als er Geschrei und Gepolter hörte.
 

„Was zum Teufel...“, kam von Frank und sie kamen beide am Wohnhaus an, in denen Lena und Karl zusammen in der 2. Etage wohnten.
 

Das Fenster stand offen und es flogen diverse Klamotten aus diesem, Bilderrahmen, Trikots, sogar kleinere Medaillen. Und das Geschrei war dabei nicht zu überhören.
 

„Verpiss dich! Hau einfach ab!“
 

„Lena... beruhige dich doch.“
 

„Beruhigen? BERUHIGEN? Da! Nimm deine scheiß Blumen und geh dich vergraben!!“
 

Kurz wurde es still, bis man die junge Frauenstimme abermals hörte.
 

„Du bist widerlich und kotzt mich an! Geh! Bevor ich mich vergesse!“
 

Eine Tür knallte zu und wenig später kam ein hektischer blonder Mann aus dem Wohnhaus.
 

„Karl.. was ist passiert?“, fragte Genzo und sah seinen jahrelangen Freund sprachlos an.
 

„Nichts.“, zischte dieser nur, ohne sich wohl zu fragen, was seine Freunde und Fußballkameraden hier taten.
 

Er schnappte sich die wichtigsten Sachen vom Boden, die vorher aus dem Fenster flogen und drückte sich an beide vorbei.
 

„Karl! Warte.“, sagte Genzo erneut und schnappte sich seinen Arm um ihn herumzuziehen,
 

„Was is-“
 

„Es geht dich einen Scheiß an, Genzo! Okay! Lass mich einfach.“, sagte er wütend und wollte sich ihm entreißen, doch Genzo blieb standhaft.
 

„Was hast du angestellt?!“
 

„ICH?! Wieso gehen immer alle davon aus, dass ich hier das Arschloch bin?! Frag sie doch einfach selbst! Danach kannst du dich auch liebend gern an sie heran werfen. Ist mir so was von egal!“, schrie er ihn an und entriss sich ihm, „Du warst doch eh die ganze Zeit scharf auf sie!“, sagte er und zog wutschnaubend von dannen.
 

Genzo schluckte. Die harten Worte kannte er schon von Karl. So was sagte er immer, wenn er auf irgendetwas wütend war. Er versuchte dann immer alles auf andere abzuwälzen, anstelle dass er die Fehler bei sich suchte.
 

„Ich geh ihm mal hinterher, bevor er noch mehr Dummheiten macht.“, sagte Frank, klopfte Genzo eine Hand auf die Schulter und folgte dem blonden Fußballstar.
 

Genzo blieb stattdessen minutenlang am selben Ort stehen, bevor er sich umwandte und ins Haus hineinging. Wäre er mit Lena nicht so gut befreundet, würde er Karl beistehen. Aber da dies nicht so war, und er zu Lena einen viel besseren Draht hatte, als jemals mit ihm, musste er einfach schauen wie es ihr ging und... was überhaupt los war.
 

Er stieg die Treppen hinauf in die 2. Etage und fand ein Minenfeld vor, als er in die Wohnung hinein sah.
 

„Lena?“, rief er leise, um sie nicht zu erschrecken, „Lena? Ich bin's... Genzo. Er ist weg, also...“
 

„Kann man nicht mal in seiner eigenen Wohnung allein sein?!“, kam es leise und er trat in die Wohnung.
 

Er schaute nach links in die Küche, auf deren Boden sie saß. Knie angewinkelt, den Kopf auf den Knien abgelegt. Ihre Haare waren wild durcheinander und ihre Arme hatten sich um ihre Beine gelegt.
 

Vor ihr auf dem Boden lagen kaputte Bilderrahmen, in denen die Fotos schon herausgenommen worden waren. Die Papierfetzen neben dran ließen nur vermuten, was dort zerstört worden war.
 

Gegen ihren Wunsch setzte er sich in Bewegung und ließ sich neben ihr an der Küchenzeile nieder.
 

„Was ist passiert?“
 

„Hab ich draußen irgendwie ein Schild aufgehangen, auf dem Tag der Offenen Tür drauf steht?! Ich...“
 

„Ich mach mir nur Sorgen um dich.“, sagte er wahrheitsgemäß und sie schaute zu ihm auf.
 

Sie sagte vorerst nichts, bis sie es das erste Mal aussprach.
 

„Er ist fremdgegangen...“
 

„Niemals,... das... das würde er dir nicht antun.“, sagte er gleich darauf.
 

„Siehst du, genau deswegen wollte ich, das du gehst, Genzo. Du bist sein Freund, natürlich verteidigst du ihn!“
 

„Ich meine...“, überdachte er seine Worte, „Du bist dir sicher?“
 

„Du willst Beweise?“, sagte sie schnippisch und holte ihr Smartphone unter den Beinen hervor. „Hier schau. Maya hat mir das erste Bild letzten Samstag geschickt. Und sie hat auf mein Bitten bisschen herumgeschnüffelt. Er ist mir nicht einmal oder zweimal, nein er ist mir in den letzten drei Jahren mehrmals fremdgegangen. Mit mehreren Frauen, die wahrscheinlich nicht mal wissen, dass es da andere gibt! Und mit der aus München... ist er offenbar auch schon zwei Jahre in einer Beziehung! Verstehst du?!“, redete sie sich in rage und wurde gegen Ende immer lauter. „Er hat mich von vorne bis hinten verarscht!“
 

Genzo besah sich die Textnachrichten und die Fotos. Er konnte nicht glauben, das Karl so etwas machen würde. Natürlich, er war ein Weiberheld. Schon immer gewesen. Die Frauen liebten ihn, aber seitdem er mit Lena fest zusammen war, hatte er doch alle möglichen Avancen abgelehnt. Aber die Fotos hier waren eindeutig.
 

„Er ist eben nach Hause gekommen... mit einem Strauß Blumen... als ob er sein schlechtes Gewissen bereinigen wollte. Ich konnte einfach nicht mehr. Das... ist zu viel. Vielleicht... hätte ich ihm einen Seitensprung vergeben und verziehen. Aber... das ist einfach ein Sprung zu viel...“
 

„Was hat er.. dir darauf gesagt?“
 

„Du meinst, ob er sich entschuldigt hat? Oder ob er eine Erklärung hatte? Nein. Keines von beiden. Ich hab ihn wohl auf dem falschen Fuß erwischt.“, sagte sie regungslos. „Vielleicht mag mich jetzt sein Vater, weil ich endlich aus seinem Leben bin.“
 

„Sag das nicht. Vielleicht... wird das wieder gut zwischen euch.“
 

„Genzo im ernst. Denkst du, ich gehe zu dem zurück? Er hat mich mehrmals betrogen. Mit komplett unterschiedlichen Frauen. Die eine Barkeeperin, die andere bei der Zeitung, eine andere vom Fanclub... ich bin nicht seine Matratze, die man austauschen kann. Und wenn die anderen auch abgenutzt sind, dass man wieder zum Altgewohnten zurückkehrt. Der kann gerne weiter durch irgendwelche fremde Betten hüpfen, ist mir egal. Soll er leben wie er will, aber das macht er nicht mit meinem Leben!“
 

„Tut mir leid.“, sagte er, weil er nicht wusste, was er sonst hätte sagen sollen.
 

„Sieben Jahre meines Lebens verschwendet... den ganzen Stress den ich hatte mit seinem Vater , der mich vom ersten Moment nicht leiden konnte. Die Mutter, die nie etwas gegen ihren Mann sagte, weil sie sich unterbuttern lässt. Marie haben sie jahrelang den Kontakt zu mir verboten, die Presse hat so oft drauf herumgehackt und diese ganzen Drohbriefe der Fans...“
 

„Ich versteh das auch nicht... ihr hattet keine Differenzen gehabt zuvor?“
 

„Nein. Gar nichts. Er ist oft nicht in Hamburg, ja, das war aber von vornherein klar gewesen. Ich war auch zeitweise im Trainingscamp. Für acht Wochen von der Außenwelt abgeschnitten, aber er hat mir keinen Grund gegeben ihm zu misstrauen, und ich hab nie etwas mitbekommen, dass er mit der Situation unzufrieden war... da war einfach nichts, Genzo. Nichts.“
 

„Ich rede mit ihm.“, sagte er nur und wollte schon aufstehen, als Lena ihn zurückhielt.
 

„Nein, auf gar keinen Fall. Du machst das Ganze nur noch schlimmer. Ich bin fertig damit!“, sagte Lena aufgebracht, „Lass es einfach so stehen.“, kam es recht ruhig von ihr, doch er konnte erahnen, dass sie alles andere als ruhig war.
 

„Es ist schon gleich halb zwei. Du kommst zu spät zum Training.“, sagte sie dann plötzlich resigniert.
 

„Ich gehe nur, wenn ich mir sicher sein kann, dass du alleine keine Dummheiten machst.“
 

Kurz lächelte sie.
 

„Maya kommt heute Abend. Sie sitzt schon im Flieger. Bis dahin mache ich keine Dummheiten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  tchutomu
2022-05-13T07:54:19+00:00 13.05.2022 09:54
Also das nenne ich eine Explosion!! O.O Dass Karl-Heinz sie so betrügt, ist echt unfassbar!! Ich finde es toll, dass Lena die Schuld bei Karl-Heinz sucht, und nicht schlecht über die anderen Frauen redet, die er auch verarscht hat. Sowas sieht man ja häufiger in fics. Aber Frauen müssen zusammenhalten, vor allem, wenn Sie so verarscht werden!!
Ich finde es auch super, dass Genzo zu ihr geht. Ja, OK, sie sagt sie will niemanden sehen, aber sie ist psychisch so fertig, da finde ich es auch besser, dass er sich um sie sorgt, und hingeht um zu schauen ob er irgendwas für sie tun kann.
Ich bin ja mal gespannt, wie es jetzt weitergeht … ob Karl-Heinz um Lena kämpfen wird, und wie sich die Beziehung zwischen Genzo und Lena entwickelt. Tolles Kapitel! :3


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