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Sórek

von

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Familienzusammenkunft

Drei Wochen später riss ein Piepsen Tales aus dem Schlaf und benommen sah er sich um. Seufzend drückte er einen Knopf zu seiner Linken und schaltete das Weckgeräusch ab. Seine Muskeln fühlten sich verspannt an, durch das lange Sitzen und er fühlte ein Gewicht auf seinen Beinen. Plötzlich kamen die Erinnerungen mit einem Schlag wieder und mit klopfenden Herzen sah er an sich hinab. Gähnend rieb Radditz sich die Augen, ehe er lächelnd zu ihm aufsah.

„Sind wir bald da?“, fragte er neugierig und blickte nach draußen. Sein Atem stockte, als er einen riesigen, roten Planeten vor ihnen sehen konnte.
 

Tales setzte sich etwas aufrechter hin und schlang seine Arme um seinen Bruder. Lächelnd folgte er seinem Blick und seufzte glücklich.

„Wir sind fast Zuhause, Sórek“, wisperte er. Sein Herz machte einen Sprung und er war gespannt, wie seine Familie reagieren würde. Zwar war da immer noch der Umstand, dass er seine Mission nicht erfüllt hatte. Aber das war ihm im Moment wirklich egal. Sollte der König ihn dafür auspeitschen lassen. Das war ein geringer Preis, den er gerne zahlte!
 

Die Raumkapsel begann selbstständig mit dem Landeanflug. Innerhalb weniger Kátez landete sie sanft auf dem Raumhafen und die Luke öffnete sich. Radditz stieg heraus und Tales folgte ihm. Er lächelte und hob seinen Bruder auf seine Arme. Ein Saiyajin kam ihm entgegen und wollte sich um seine Kapsel kümmern, doch das interessierte ihn wenig.

„Lass uns heimfliegen“, sagte der Dunkelhäutige und hob ab. Radditz konnte zwar selbst fliegen, doch so ging es wesentlich schneller. Der Langhaarige nickte aufgeregt und hielt sich an ihm fest, während er staunend seine Umgebung musterte. Eigentlich musste Tales sofort dem König Bericht erstatten, doch er verzichtete vorerst darauf. Vielleicht sollte er später seinen Vater mitnehmen, da dieser den König kannte.
 

„Geht es dir gut?“, fragte Tales, als er gut die Hälfte der Strecke geschafft hatte und sie die große Stadt hinter sich ließen. Sein Bruder wirkte etwas schweigsam, daher machte er sich sofort Sorgen.

„Mir geht es gut, Sórek“, antwortete Radditz und drehte sich um. Seine Augen fixierten die, des Dunkelhäutigen und ein tiefes Seufzen entfloh ihm.

„Ich bin etwas nervös… dass hier fühlt sich nach Zuhause an, aber es ist alles so anders…“

„Es ist einige Zeit vergangen seit… mach dir keine Gedanken. Ich kann dir alles zeigen und vieles hat sich kaum verändert. Du hast uns, Sórek“, antwortete Tales unbeholfen. Zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, wie befremdlich, dass alles für Radditz sein musste. Es war siebzehn Jahre her, dass Radditz gestorben war. Dass wäre für einen erwachsenen Saiyajin schon ein Schock, nach so langer Zeit zurückzukommen. Aber Radditz war noch ein Kind.

„Da bin ich froh“, lächelte Radditz aufrichtig und wandte den Blick wieder nach vorne. Etwa fünfzehn Kátez später landete Tales im Garten ihres Heimes. Langsam ließ er Radditz herunter, der sich neugierig umsah.
 

Hier hatte sich wirklich kaum etwas verändert. Die kleine Hütte, in der er sein ganzes Leben gelebt hatte, sah genauso aus, wie früher. Das kleine Beet im Garten, dass seine Mutter so liebevoll pflegte, war so grün wie immer. Neugierig sah er zu der gläsernen Tür, die direkt in die Küche führte. Für eine Sekunde stellte er sich vor, wie er seine Mutter in der Küche vorfand und seine Brüder auf dem Boden spielten. Langsam hob er den Kopf und blickte zu Tales auf.

„Siehst du? Es hat sich nicht alles verändert“, lächelte der Dunkelhäutige und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Lass uns reingehen“
 

Sanft führte Tales seinen Bruder zum Haus und öffnete die Tür. Summend stand seine Mutter am Herd und bereitete das Mittagessen zu. Doch als sie die Tür hörte, drehte sie sich um. Ihre Augen weiteten sich freudig und lächelnd wischte sie die Hände an einem Geschirrtuch ab.

„Tales!“, rief sie erfreut und wollte einen Schritt auf ihn zugehen, als Radditz hinter ihm zum Vorschein kam. Erschrocken hielt sie inne und taumelte einen Schritt zurück. Sie stieß dabei gegen die Küchenzeile und ein Glas fiel herunter. Überwältigt sank Gine auf die Knie und legte eine Hand über ihren Mund, während ihr ein lautes Schluchzen entfloh.

„Takrá!“, rief Tales besorgt und wollte auf sie zugehen.

„Gine?!“, drang Bardocks besorgte Stimme zur selben Zeit durch das Haus. Blitzschnell erhob er sich aus dem Bett, wo er sich soeben noch von den Strapazen seiner Mission erholt hatte. Als er keine Antwort erhielt raste er in die Küche und ging erschrocken neben seiner Gefährtin in die Knie. Sanft zog er sie in seine Arme, ehe er ihrem Blick folgte. Geschockt weiteten sich seine Augen, als er Radditz erblickte, der langsam mit Tales näherkam.
 

„Radditz…“, wisperte Bardock heiser und sah Tales tief in die Augen. Dieser nickte und lächelte, unfähig ein Wort herauszubringen. Gine öffnete die Arme, ihre Lippen zitterten, als sie ihren ältesten Sohn direkt ansah. Radditz erwiderte den Blick, zögerte keine Sekunde und lief zu ihr. Fest nahm sie ihn in die Arme und drückte ihn an sich. Auch Bardock legte seinen Arm um seinen Sohn.

„Mein… Großer“, wisperte Gine erstickt und drückte ihr Gesicht in seine Haare. Wie lange hatte sie diese Worte nicht mehr gesagt?
 

„Wie ist das möglich?“, fragte Bardock heiser und sah zu Tales, der sich langsam vor seiner Familie hinkniete. Fasziniert strich Bardock durch Radditz‘ Haare und nahm deutlich seinen Geruch wahr.

„Auf dem Planeten, den ich erobern sollte, konnte man einen Drachen rufen, der jeden wiederbeleben konnte“, erzählte der Dunkelhäutige und wurde verwirrt von seinen Eltern angesehen. „Das erzähle ich euch in Ruhe“
 

Bardock nickte, im Moment war es nicht wichtig. Das Einzige was zählte, war das Tales dieses Wunder vollbracht hatte. Sie hatten Radditz zurückbekommen und dafür war er einfach nur dankbar. Langsam löste Gine ihren Griff und Radditz sah sie direkt an. Er blinzelte die Tränen weg, die ihm beim Anblick seiner Eltern gekommen waren. Er mochte es gar nicht, wenn seine Mutter weinte. Das hat ihm weh. Radditz spürte, wie sehr seine Eltern darunter gelitten hatten, dass er nicht mehr da war. Ebenso wie Tales und das tat ihm furchtbar leid.
 

Liebevoll hauchte Gine einen Kuss auf Radditz‘ Stirn und lächelte. Nur zögernd ließ sie ihn ganz los und betrachtete ihn einmal ausgiebig. Radditz sah genauso aus, wie an dem Tag wo er damals in die Kaserne geflogen war. Kurz blitzte vor ihrem inneren Auge das Bild seiner zerstörten, blutigen Rüstung auf, doch energisch schob sie es beiseite. Lächelnd wischte sie die Tränen aus ihrem Gesicht und erhob sich.

„Ihr beide müsst hungrig sein“, meinte sie schmunzelnd und kehrte zurück an die Herdplatte, wo sie gerade noch beim Kochen war. „Setzt euch, dass Essen ist gleich fertig“ Etwas verwundert sahen Bardock und Tales zu ihr rüber. Doch Gine grinste nur und beeilte sich, fertig zu werden. Radditz erhob sich ebenfalls und setzte sich an seinen Platz. Tales setzte sich neben ihm und seufzte. Es war schön, dass dieser Platz nicht mehr leer war. So oft hatte er sich gewünscht, Radditz würde plötzlich auftauchen und sich zu ihnen an den Tisch setzen. Jetzt war es Wirklichkeit. Bardock küsste seine Gefährtin auf die Wange und setzte sich ebenfalls. Alle schwiegen, keiner wusste was er sagen sollte. Die Situation war neu und jeder musste erst einmal damit klarkommen.

„Wo ist Kakarott?“, fragte Radditz neugierig.

„Er ist mit Broly unterwegs“, antwortete Gine lächelnd. Doch dann überlegte sie, ob ihr Ältester Broly überhaupt kannte. Schließlich fiel ihr ein, dass Broly ja genauso alt wie die Zwillinge war.

„Du erinnerst dich sicher noch. Paragus‘ Sohn“, meinte sie dann. Radditz nickte, ehe er nachdenklich auf den gedeckten Tisch sah.
 

„Bókra? Ich muss noch dem König von meiner Mission berichten“, sagte Tales und wurde ernst. „Ich habe den Planeten nicht erobert…“ Sofort stockte Gine und drehte sich um. Besorgt sah sie von Tales zu ihrem Mann, der nachdenklich die Stirn in Falten legte.

„Dann sollten wir das lieber gleich machen“, brummte Bardock ernst. Der König war sicher nicht begeistert, wenn er davon hörte. Aber wenn es dort eine Kraft gab mit der man Tote wieder erwecken konnte…

„Bekommst du jetzt Ärger, Tales?“, fragte Radditz besorgt. Tales schüttelte den Kopf und strich ihm durch die Haare.

„Mach dir keine Sorgen, Sórek“, antwortete er zuversichtlich und stand auf.

„Wir sind gleich wieder da“, sagte Bardock und gab seiner Gefährtin einen Kuss, ehe er Radditz kurz einmal an sich drückte. Kurz darauf verließen die beiden, die Hütte.
 

Radditz blieb auf seinem Stuhl sitzen und sah sich um. Hin und wieder, fielen ihm ein paar Dinge auf, die sich verändert hatten. Trotzdem fühlte er sich wohl, wie es Zuhause sein sollte. Gine sah immer wieder zu ihm und lächelte. Sie konnte nicht begreifen, dass sie wirklich ihren Sohn zurückbekommen hatte und hatte jede Sekunde Angst, er könnte verschwinden. Ein stechender Schmerz durchzog ihre Brust und ihre Hand begann zu zittern, während sie den Topf weiter umrührte. Sie wagte es nicht, den Kopf zu drehen, da sie Radditz ihre Tränen nicht zeigen wollte.
 

Radditz spürte, dass etwas nicht stimmte und rutschte von seinem Stuhl. Zögernd lief er zu seiner Mutter und legte eine Hand an ihre Seite. Erschrocken sah sie zu ihm hinab und erstarrte für einen Augenblick.

„Es tut mir leid, dass ich nicht da war, Takrá“, sagte Radditz bedrückt. Er fühlte sich schuldig. Gine schluchzte und sank überfordert zu Boden. Liebevoll schloss sie ihren Sohn in die Arme und weinte.

„E… es ist nicht deine Schuld, Radditz. Ich bin einfach nur froh, dich wiederzuhaben“, sagte Gine unter Tränen und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Von nun an, bleibe ich bei dir, Takrá. Ich verspreche es dir!“, sagte Radditz ernst und er meinte es auch so. Er würde aufpassen, damit ihm so etwas niemals wieder passierte. Seine Mutter sollte seinetwegen nie wieder so traurig sein!
 

Gine wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und versuchte zu lächeln. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus, als Radditz sich langsam von ihr löste, das Essen von der Herdplatte schob und sie ausdrehte. Ihr Ältester war schon immer unglaublich aufmerksam. Als sie Schwanger war, half er immer, wo er nur konnte, obwohl sie das nie verlangte. Selbst um seine Brüder kümmerte er sich liebevoll. Sie war immer stolz auf ihn gewesen.

Glücklich legte sie ihre Arme um ihn, als er sich zu ihr auf den Boden setzte. Eng drückte sie ihn an sich und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter.

„Ich liebe dich, mein Großer“, flüsterte sie gerührt und zum ersten Mal seit Jahren, bekam sie eine Antwort.

„Ich liebe dich auch, Takrá“
 

~~~
 

Einige Stunden später kam Tales mit seinem Vater zurück nach Hause. Das Gespräch beim König war sehr anstrengend gewesen und fast wäre er wirklich ausgepeitscht worden. Doch sein Vater schaffte es, den König zu überzeugen, dass er richtig gehandelt hatte. Der König war sehr interessiert an der Macht, die Radditz zurückgebracht hatte. Anfangs wollte er ihnen nicht glauben und es wurden sogar Wachen zu ihnen nach Hause geschickt, um ihn zu überzeugen, dass Radditz wirklich lebte.
 

König Vegeta schickte nun mehrere Elitekrieger los, die die Erde auskundschaften sollen. Mal sehen, was es dort noch über die Dragonballs herausfinden gab! Trotz diesem wirklich einmaligen Fund, bekam Tales keinen Lohn, da er seine Mission nicht erfüllt hatte. Das war ihm sogar egal, denn die größte Belohnung war ihm Radditz! Hauptsache er wurde nicht bestraft. Er hatte keine Lust jetzt stundenlang im Medi-Tank zu sein oder eingesperrt zu werden. Zum Glück kam es nicht soweit.
 

Was keiner der Saiyajins damals wusste war, dass die Erdenbewohner mit ihrer Wiederkehr gerechnet hatten. Gott nutzte seine ganze verbliebene Kraft um die Dragonballs erneut zu nutzen. Tales‘ Opfer wurden zu neuem Leben erweckt und die Erde evakuiert. Einzig Gott blieb zurück, um die Saiyajins zu empfangen. Als er ihnen nicht helfen wollte, wurde er von den Elitekriegern getötet und die Dragonballs waren verloren. Die geflohenen Menschen waren mit vier riesigen Raumschiffen durchs Weltall geirrt, auf der Suche nach einer neuen Heimat. Eines fiel den Saiyajins schon nach sehr kurzer Zeit zum Opfer. Die anderen Drei landeten auf einem unbewohnten Planeten, wo sie Jahrzehnte des Friedens verbrachten. König Vegeta schickte nach dem Tode Gottes, einen weiteren Suchtrupp nach Namek. Doch auch diese Suche blieb ohne Erfolg. Die Dragonballs waren endgültig verloren.
 

Als Tales und sein Vater das Haus an diesen Abend betraten, war es relativ ruhig. Der Tisch war noch für sie beide und Kakarott gedeckt. Das Essen sorgfältig eingepackt und kalt gestellt. Radditz und seine Mutter mussten schon gegessen haben. Gine schlief seelenruhig auf der Couch, auf die sie sich vorhin mit Radditz zurückgezogen hatte. Bardock kniete sich vor seiner Gefährtin nieder und Tales ging nach oben. Er wollte nach Radditz sehen und hatte auch keinen besonders großen Hunger. Nachdem anstrengenden Gespräch wollte er einfach nur schlafen.
 

Müde ging er in sein und Radditz‘ Zimmer. Das Zimmer gehörte schon immer seinem Bruder und es war geplant, dass er es sich später mit ihm teilen durfte. Selbst nach Radditz‘ Tod blieb das so. Der Dunkelhäutige hatte die Sachen seines Bruders, immer so gelassen, wie sie waren. Er fühlte sich in dem Zimmer wohl und Radditz nah. Doch als er heute die Tür aufmachte und den Raum wie gewohnt leer vorfand, erschrak er ziemlich.

„Radditz?!“, rief er erschrocken und dachte für einen schrecklichen Moment, dass sein Bruder alleine nach draußen gegangen wäre.

„Ich bin hier, Tales“, antwortete Radditz und sprang von dem Fensterbrett, auf dem er gerade noch gesessen hatte.
 

Erleichtert atmete der Dunkelhäutige auf und ließ sich auf sein Bett fallen. Radditz setzte sich neben ihn und sah ihn musternd an.

„Ist alles in Ordnung, Sórek?“, fragte Radditz besorgt. Tales nickte erschöpft.

„Ich dachte du wärst alleine raus gegangen“, nuschelte der Dunkelhäutige. Der Langhaarige legte den Kopf schief. Natürlich würde er niemals ohne Bescheid zu sagen, einfach abhauen. Aber war es denn verboten, dass er alleine rausging?

„Wäre das schlimm?“, wollte Radditz wissen.

„I…ich will nicht das dir etwas passiert, Sórek…“, nuschelte Tales und strich ihm mit den Fingern seiner rechten Hand über die Wange. „Also bitte bleib hier, ja?“

„Ich bleibe hier, Sórek“, wisperte Radditz. Er sah die Angst in Tales‘ Augen und wollte sie ihm nehmen. „Hast du Ärger bekommen?“
 

Tales schüttelte den Kopf und erhob sich schwerfällig, um seinen Umhang auszuziehen. Achtlos warf er ihn auf den Boden, sein Brustpanzer und die Stiefel folgten sogleich. Erschöpft ließ er sich zurückfallen und drehte sich auf die Seite, um Radditz anzusehen.

„Mir geht es gut“, nuschelte er. „Ich bin einfach nur müde…“ Jetzt da er wusste, dass Radditz nicht weggehen würde, schlief er fast auf der Stelle ein. Die Mission war es nicht, die ihn so geschlaucht hatte. Doch die ganzen Gespräche und seine Erinnerungen, die ihn quälten, hatten ihn doch ziemlich erschöpft.
 

Ein, zwei Stunden später wurde Tales durch einen Druck auf seine Hüfte geweckt. Schlaftrunken öffnete er die Augen und brauchte einen Moment, bis er sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Fragend blickte er zu Radditz auf, der sich auf seine Hüfte gesetzt hatte.

„Was ist los, Radditz?“, fragte er gähnend und rieb sich über die Augen.

„Ich will, dass du mich trainierst, Sórek!“, sagte Radditz ernst. Verwirrt kniff Tales die Augen zusammen. Training? Natürlich, trainierte er sehr gerne mit ihm, aber wieso wollte Radditz ihn genau jetzt darum fragen?

„Natürlich, dass kann ich gerne machen, aber…“, fing der Dunkelhäutige an.

„Versprich es mir, Sórek“, bat Radditz nun etwas eindringlicher.

„Radditz, was ist den los?“, fragte Tales verwirrt.

„Ich will nicht, dass ihr ständig um mich Angst habt. Also muss ich viel stärker werden und dass geht schneller, wenn du mit mir trainierst“, erklärte Radditz und seine Hände ballten sich auf Tales‘ Bauch zu Fäusten.

„Radditz…“, wisperte Tales überfordert.

„Versprich es mir, Sórek!“, bat der Langhaarige erneut. Tales schwieg einen Augenblick, überrumpelt durch Radditz‘ Wunsch nach Stärke. Er wollte das für sie tun? Ernst blickte er ihm in die Augen. Das war…

„Ich verspreche es“, antwortete Tales. Radditz lächelte glücklich und kuschelte sich erfreut an seinen Bruder. Der Dunkelhäutige schloss ihn in die Arme und drehte sich mit ihm auf die Seite, sodass Radditz nun direkt neben ihm lag. Es erinnerte ihn an den Tag, wo er damals als Baby mit seinem großen Bruder in einem Bett lag. Es fühlte sich schön an.

„Lass uns schlafen, Sórek“, wisperte Tales. Radditz nickte und wickelte seine Rute um den Bauch seines Bruders. Er fühlte sich wohl und geborgen. Jetzt wo er Tales‘ Versprechen hatte, konnte er beruhigt einschlafen.
 

Am Morgen wurde die Tür aufgerissen und ein erschöpfter Kakarott betrat das Haus. Er und Broly hatten mehrere Stunden trainiert und er hatte seinen Scouter nicht dabei gehabt. Deswegen bemerkte er erst heute Morgen die vielen Versuche seiner Familie, ihn zu erreichen. Zuerst war er ganz erschrocken, da sowohl sein Vater, als auch sein Bruder auf Mission waren. Doch als seine Mutter ihm den Grund nannte, dachte er zu Träumen. Er war sofort von Brolys Heim aufgebrochen. Sein bester Freund und Paragus begleiteten ihn hierher, als sie die frohe Nachricht hörten. Abgehetzt starrte Kakarott zu seinen Eltern, die ihn etwas erschrocken ansahen.

„Wo… wo ist er?“, fragte Kakarott nervös.

„Oben, Tales und er schlafen noch“, antwortete Bardock.

„Komm erst mal zu Atem, mein Schatz“, sagte Gine lächelnd, doch ehe sie sich versah, war Kakarott die Treppen hinauf gestürmt. In dem Moment landeten Paragus und Broly gerade im Garten. Kakarott war so schnell geflogen, dass er die Beiden sogar für einen Moment komplett hinter sich gelassen hatte. Vor der Tür seines Zwillings hielt Kakarott an und holte einen Moment Luft, ehe er sie langsam öffnete.
 

Seine Rute löste sich von seiner Hüfte und das Fell stellte sich auf. Tränen traten in seine Augen, als er Radditz friedlich schlafend, bei Tales im Bett liegen sah. Radditz hatte sich an den Dunkelhäutigen gekuschelt, der einen Arm um ihn gelegt hatte. Sie sahen so friedlich miteinander aus.

„Sórek“, wisperte Kakarott und sprang mit einem Satz in das Bett. Es war ihm egal, dass er beide aus dem Schlaf aufschreckte. Er dachte nicht eine Sekunde daran, sondern umarmte beide und weinte. Seine Familie war komplett und er konnte nicht glücklicher sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Saicke
2019-11-11T18:45:47+00:00 11.11.2019 19:45
Ich habe mich die ganze Zeit so mega gefreut für sie alle! Das war wirklic schön geschrieben und musste auch wirklich merkwürdig sein, den kleinen Radditz plötzlich wieder da zu haben. Aber die Freude überwiegt natürlich!
Auch finde ich es sehr gut wie du es beschreibst, dass sie wieder Angst haben Radditz erneut zu verlieren. Natürlich packen sie ihn mit Samthandschuhen an, aber nicht dass er sich zu sehr verhätschelt fühlt. ^^°
Deswegen ist es umso verständlicher, dass er sich von tales wünscht mit ihm zu trainieren. Das war meine Lieblingsszene in diesem Kapitel, da dies ein schöner Moment zwischen den beiden Brüdern ist, aber auch gleichzeitig zeigt, dass Radditz sein neu gewonnenes Leben in die eigenen Hände nehmen möchte. =)
Wie du es beschrieben hast, dass die Dragonballs verloren gehen und die Menschheit und Namekianer nicht mehr auffindbar waren...hast du sehr geschickt beschrieben und damit waren sie fein raus. Tja, dumm gelaufen für den König. xD
Am lustigsten fand ich Kakarott, wie er einfach mal Broly und Paragus davon geflogen ist. :D Kann das nur sehr gut nachvollziehen und dann die Attacke auf seine beiden Brüder im Bett. Kann es kaum erwarten zu sehen, wie die beiden miteinander umgehen und was sie sich zu erzählen haben. -^^-
Ein schönes Kapitel, hast du toll beschrieben. =)
Antwort von:  Tales_
17.11.2019 06:22
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Es freut mich, dass dir die Szene so gut gefallen hat. Mir hat es sehr viel Freude bereitet die Familienzusammenkunft zu schreiben. Ja, es ist für alle etwas befremdlich, auch wenn sie sich sehr freuen.

Die Angst Radditz nochmal zu verlieren ist einfach riesengroß. Wirklich? Ich mochte die Szene auch am liebsten :)

Um ehrlich zu sein, habe ich lange darüber nachgedacht ob ich noch etwas zu den Dragonballs schreiben sollte. Aber wenn sich nichts verändert hat und man nicht weiß, was da passiert ist, wäre das irgendwie unlogisch. Denn es ist klar, dass König Vegeta nach solch einer Macht giert.

Oh ja, Kakarott hat sich einfach so sehr gefreut.
Da konnte er gar nicht anders ^^
Aber ich glaube Tales und Radditz sind ihm da auch nicht böse.

Vielen Dank! :)
Von: Yugoku
2019-11-10T14:25:05+00:00 10.11.2019 15:25
Na, dass war doch mal ne schöne Familienzusammenkunft.^^
Die Reaktionen von Bardock und Gine hast du schön beschrieben. Jetzt bin ich gespannt wie Radditz auf Kakarott reagiert. :3
Antwort von:  Tales_
11.11.2019 04:29
Ja, das fand ich auch :3
Gine und Bardock waren natürlich vollkommen überrascht.
Vielen Dank!

lg Tales


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