Zum Inhalt der Seite

Not Alone

Draco x Ginny
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ginny

„Sirius lebt?“

 

Ein Raunen ging durch die Menge. Aufgeregt redeten alle durcheinander. Das war zu schön, um wahr zu sein. Das war die beste Nachricht seit langem!

 

Harry nickte. In seinen Händen hielt er ein Stück Pergament – ein Lebenszeichen von Sirius. Man hatte ihn seit der Schlacht in Hogwarts nicht mehr gesehen und längst alle Hoffnung auf sein Überleben aufgegeben.

 

„Aber wir wissen nicht, ob dieser Brief echt ist!“, warf Hermine beunruhigt ein und die anfängliche Euphorie war schnell wieder verschwunden.

 

Remus ging auf Harry zu und streckte seine Hand nach dem Brief aus. „Sie hat recht, es könnte eine Falle sein.“

 

Harry runzelte verunsichert die Stirn. Zögerlich gab er seinem ehemaligen Professor den Brief.

 

„Es ist seine Handschrift“, stellte Remus nach einem prüfenden Blick fest, doch er schien nicht wirklich überzeugt zu sein.

 

Moody knurrte: „Womöglich hat man ihn mit dem Imperius dazu gezwungen.“

 

„Wir müssen es riskieren“, sagte Harry entschlossen. Er sah die Mitglieder des Ordens der Reihe nach an. „Wenn jemand von uns gefangen genommen werden würde, dann würde Sirius auch versuchen ihn zu befreien! Wir müssen es versuchen. Das sind wir ihm schuldig.“

 

Sie hatten sich im großen Saal im Grimmauldplatz Nummer zwölf, dem Haus von Sirius, der dieses dem Orden des Phönix als Hauptquartier zur Verfügung gestellt hatte, versammelt, und saßen an einem großen runden Tisch. Viele Stühle blieben inzwischen unbesetzt. Früher hatte der Widerstand mehr Mitglieder aufzuweisen gehabt. Draußen war bereits die Sonne untergegangen und das Feuer im Kamin warf lange Schatten an die Wände. Die Mienen der Anwesenden hätten nicht unterschiedlicher sein können. Manche nickten enthusiastisch und einige sahen unsicher zu Boden.

 

Tonks war die erste, die sprach: „So lange es einen Funken Hoffnung gibt, sollten wir es riskieren.“

 

„Aber wir müssen vorsichtig sein“, mahnte McGonagall.

 

Harry wirkte erleichtert. Es wäre schwer geworden – wenn nicht unmöglich – ihm auszureden, Sirius zu retten. „Also, der Plan ist folgendermaßen“, begann er. Ron legte eine Pergamentrolle auf den Tisch und rollte sie auf, woraufhin sich alle Köpfe über den Gebäudeplan von Hogwarts beugten. Während Harry seinen Plan erläuterte lauschten ihm alle aufmerksam.

 

In Ginnys Kopf überschlugen sich die Gedanken. Ein tiefes Gefühl der Erleichterung durchströmte sie. Sirius lebte. Welch ein Glück. Die Schlacht von Hogwarts war schnell aussichtslos gewesen. Die Todesser hatten sie überrannt und ihnen war zum Schluss nur noch die Flucht übrig geblieben. Viele waren an diesem Tag gefallen. Dumbledores Tod hatte sie alle am meisten getroffen und sie glaubten auch Sirius verloren zu haben, da er es nicht mit hinausgeschafft hatte. Seitdem waren nun schon sechs Monate vergangen. Augenscheinlich war heute ein Brief an Harry gelangt, verfasst von Sirius, der von Voldemort in Hogwarts gefangen gehalten wurde, dem neuen Hauptsitz der Todesser, und dem es erst jetzt gelungen war ein Lebenszeichen von sich zu geben. Nur durch einen Maulwurf war die Nachricht zu ihnen gelangt. Sie alle wussten, dass sie einen Spion in Voldemorts Reihen hatten, doch nur Harry und Dumbledore hatten die wahre Identität dieser Person gekannt und Harry wahrte dieses Geheimnis noch immer.

 

In den vergangenen Jahren war ihr Sirius sehr ans Herz gewachsen. Egal wie aussichtslos eine Sache zu sein schien, egal wie düster und schrecklich die Zeiten des Krieges waren, er hatte nie die Hoffnung aufgegeben. Sein aufmunterndes Lächeln und seine zuversichtlichen Worte hatten Ginny oft Trost gespendet. Er war zu einem ihrer engsten Vertrauten geworden und von ihm hatte sie auch reichlich gelernt. Viele der offensiven Zaubersprüche, die ihr in manchen Zauberduellen zum Sieg verholfen hatten, hatte ihr Sirius beigebracht.

 

Sie mussten versuchen ihn zu retten, das waren sie Sirius schuldig. Sie konnten nicht zulassen, dass er sich weiterhin in Voldemorts Händen befand, der ihn vermutlich in diesem Moment folterte, nur um an Informationen über den Orden zu gelangen. Bei dem Gedanken daran schnürte es Ginny die Kehle zu.

 

„Wir bilden drei Gruppen“, erklärte Harry. „Gruppe eins geht rein und macht den Weg frei. Das sind ich, Remus, Charlie und Mad-Eye.“ Moody nickte grimmig während sein rotierendes Glasauge den Plan von Hogwarts studierte. Harry fuhr fort: „Gruppe zwei holt Sirius raus. Das sind Ron, Bill, Tonks und Fred. Gruppe drei hält uns draußen den Rücken frei, für eventuelle Zwischenfälle.“ Er hob den Blick. „Kingsley, Minerva, George und Gin-“

 

Nein!“, rief Molly bestimmt, womit sie die komplette Aufmerksamkeit auf sich zog. Aufgebracht verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Ihr Blick war entschieden. Sie wirkte unerschütterlich, nur ihre bebende Unterlippe deutete daraufhin, dass sie kurz vorm nervlichen Zusammenbruch war. „Ich erlaube es nicht! Sie ist zu jung!“

 

„Mom!“ Ginny verdrehte innerlich die Augen. Die übertriebene Angst ihrer Mutter konnten sie jetzt nicht gebrauchen. „Ich bin kein Kind mehr.“ Ginny wandte sich an Harry. „Ich werde mitkommen.“

 

„Nein“, wiederholte Molly. Und dann brach es aus ihr hervor: „Ich will nicht noch ein Kind verlieren!“ Sie brach in Tränen aus und vergrub ihr Gesicht weinend an Arthurs Schulter, der sie tröstend in den Arm nahm.

 

„Ach, Molly-Schatz“, seufzte er traurig.

 

Jedes Mal versuchte Molly ihre Tochter davon abzuhalten sich in Gefahr zu begeben. Ginny wusste, dass ihre Mutter das allein aus Liebe und aus Sorge um ihr Leben tat und es wärmte ihr Herz bei dem Gedanken daran. Aber Ginny ließ sich nicht aufhalten. Sie wollte nicht hier bleiben und Däumchen drehen, nur weil ihre Mutter seit Percys Tod panische Angst davor hatte noch ein Kind begraben zu müssen. Ginny wollte helfen. Sie hatte bereits mitgekämpft und sich nicht nur einmal als fähige Hexe erwiesen. Sie alle waren in diesem Krieg viel zu schnell erwachsen geworden. In diesem Krieg kämpften einige mutige Hexen und Zauberer, die weitaus jünger waren, als Ginny. Und als sie vor einigen Wochen im Ministerium mitgekämpft hatte, hatte sich auch keiner für ihr Alter interessiert. Und vor allem Voldemort nahm keine Rücksicht auf das Alter seiner Gegner.

 

Harry sah Molly mitfühlend an. „Ich verstehe dich ja, aber wir brauchen deine Tochter. Und du weißt wie tapfer sie ist. Ich würde Ginny nicht mit einplanen, wenn ich es ihr nicht zutrauen würde. Außerdem können wir jede Hilfe gebrauchen. Voldemort wird mit jedem Tag stärker und die Zahl seiner Widersacher immer kleiner.“

 

Molly schluchzte immer noch leise, gab aber keine Widerworte mehr und Arthur nickte Ginny zu. „Geh ruhig, Kind. Aber pass auf dich auf.“

 

„Moment mal“, begann Fred. „Wieso kommt kein Einwand, dass wir mit sollen?“ Er zeigte auf sich und seine Brüder.

 

„Na weil Ginny ihr kleiner Liebling ist“, antwortete George. „Aber du hast recht. Es tut schon weh.“ Er zog eine beleidigte Schnute und griff sich tragisch ans Herz.

 

Somit war es entschieden und Harry fuhr mit seinem Vortrag fort. In diesem Moment bemerkte Ginny eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Ihr Blick fiel auf das Fenster. Jemand hatte die Vorhänge nicht richtig zugezogen. Durch einen handbreiten Spalt sah man draußen die pechschwarze Dunkelheit. Und noch etwas. Ein Rabe saß draußen auf dem Fenstersims.

 

Ginnys Herz fing an schneller zu schlagen.

 

Sein Zeichen.

 

Draco.

 

Er wollte sie sehen.

 

Wieso ausgerechnet jetzt? Sie konnte jetzt schlecht einfach die Versammlung verlassen. Wie sollte sie das erklären? Außerdem war die Versammlung zu wichtig, um sie abzubrechen. Es half nichts, er würde warten müssen. Und sie wusste, dass er es hasste, warten gelassen zu werden. Ginny presste die Zähne zusammen. Ihr blieb nichts anderes übrig. Sie bemühte sich, sich weiterhin auf Harrys Worte zu konzentrieren und es sollte noch eine geschlagene halbe Stunde vergehen, bis er sie alle entließ.

 

Währenddessen wanderten Ginnys Gedanken immer wieder zu ihm. Was Draco wohl zu dieser Neuigkeit sagen würde? Zu Sirius? Ob er schon die ganze Zeit über gewusst hatte, dass er noch lebte, dass sie ihn in Hogwarts gefangen hielten? Ob er ihm begegnet war? So viele Fragen schwirrten Ginny durch den Kopf. Fragen, auf die sie nie eine Antwort erhalten würde. Denn wenn sie sich sahen, dann sprachen sie nie über die Angelegenheiten des Krieges.

 

In Momenten wie diesen malte sie sich aus, wie es wohl wäre, wenn sie nicht auf unterschiedlichen Seiten stehen würden, wenn er jetzt hier wäre, bei ihr. Wenn sie Seite an Seite gegen Voldemort kämpfen würden. Aber das würde nie geschehen. Das war nur das naive Wunschdenken eines dummen Mädchens. Sie beide hatten ihre Seite gewählt.

 

Und es hatte ihr das Herz gebrochen.

 

Draco war ein Todesser und das würde sich nicht ändern. Vermutlich betrachtete er Sirius als Blutsverräter, wie der Rest seiner Familie. Eines Tages hatte Ginny den Stammbaum der Familie Black auf einem Wandteppich an der Salonwand entdeckt und darauf auch Dracos Namen gefunden. Langsam waren ihre Finger über die goldene Stickerei seines Namens gestrichen. Sirius‘ Name war hingegen weggebrannt. Stattdessen befand sich dort ein schwarzes verkohltes Loch. Auf dem Stammbaum der Familie Black hatte Ginny viele Namen von Personen erkannt, gegen die sie seit Jahren kämpften. Sie alle waren Todesser. Durch und durch böse. Grausam. Und Draco war einer von ihnen. Er war ihr Feind und dennoch liebte sie ihn. Ginny wusste, dass er ihr nie ein Leid zufügen würde.

 

Niemand wusste davon. Niemand würde je etwas davon erfahren. Dieses süße Geheimnis von ihnen beiden war Glück und Last zugleich. Oft wünschte sie sich jemanden mit dem sie darüber reden konnte, dem sie ihr Herz ausschütten konnte, aber das ging nicht. Es war zu gefährlich. Zu viel stand auf dem Spiel. Und das sorgte dafür, dass sie sich manchmal wie der einsamste Mensch der Welt fühlte.

 

Als die ersten Personen sich erhoben und begannen einander eine angenehme Nacht zu wünschen versuchte Ginny nicht zu schnell aus dem Saal zu entkommen, um nicht verdächtig zu wirken. Bemüht gelassen ging sie die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer, das sie mit Hermine, Cho und Luna teilte. Sie schloss hinter sich die Tür und eilte zum Fenster. Kaum hatte sie dieses geöffnet landete der Rabe auf dem Fensterbrett. Er krächzte einmal laut. „Schhh!“, zischte Ginny. Sie musste sich beeilen, bevor eins der anderen Mädchen kam und den Raben entdeckte. Niemand durfte ihn sehen. An seinem Bein war ein Zettel befestigt. Sobald Ginny ihm die Nachricht abgenommen hatte flog der Rabe davon und verschwand lautlos in der Dunkelheit. Auf dem Pergament standen lediglich eine Adresse und eine Uhrzeit.

 

Mehrere Male las sie die Wörter und prägte sie sich ein, ehe sie ihren Stab zog und ihn auf die Nachricht richtete. „Incendio!“ Ginny ließ das Pergament fallen, als es Feuer fing und noch ehe es den Boden erreichte war es zu Asche verbrannt. Sie schloss das Fenster, dann fasste sie sich ans Herz und gestattete sich einmal tief durchzuatmen. Er wollte sie sehen. Endlich. Ein unbeschreibliches Gefühl der Freude durchströmte ihren Körper. Sie hatte ihn so sehr vermisst, so lange auf seine Nachricht gewartet, sich so sehr nach ihm gesehnt.

 

Die Tür zu ihrem Zimmer ging auf und Luna und Cho kamen herein. Beide waren in ein Gespräch vertieft und nahmen von daher kaum Notiz von Ginny. Es dauerte nicht lange bis auch Hermine hinzukam und sich alle vier schlafen legten. Ginny legte sich in ihr Bett, deckte sich zu und starrte an die Decke. Es kostete sie ihre ganze Selbstbeherrschung hier zu liegen und zu warten, so sehr sehnte sie sich nach ihm. Ihr letztes Treffen lag nun schon drei Wochen zurück. Seitdem war so vieles passiert.

 

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie das sanfte Atmen ihrer Bettnachbarinnen vernehmen und sie sichergehen konnte, dass sie endlich eingeschlafen waren.

 

„Muffliato.“

 

Leise und vorsichtig schlich sich Ginny aus ihrem Bett, sehr darauf bemüht, keine lauten Geräusche zu machen. Sie zog sich ihren Umhang über und nahm ihren Zauberstab vom Nachttisch. Dann griff sie nach dem Besen unter ihrem Bett. Auf Zehenspitzen ging sie aus dem Zimmer.

 

Mit dem Besen in der Hand schlich sie die Treppe leise hinunter in den dunklen Hausflur. Sie verzichtete darauf, den Zauberstab zu entzünden, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Viele waren nach der Versammlung schlafen gegangen und sie wollte sie in dem Glauben lassen, dass auch sie zu Bett gegangen war. Als sie an der Küche vorbeischritt konnte sie gedämpfte Stimmen miteinander reden hören. Wer es war oder was gesagt wurde konnte sie allerdings nicht verstehen.

 

Ginny zog sich die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf. Gerade als sie am Haupteingang angekommen war erregte eine Bewegung ihre Aufmerksamkeit. Sie erstarrte, als sie eine Person im Türrahmen zum nächstgelegenen Zimmer stehen sah. In der Dunkelheit konnte sie die Umrisse von Mad-Eye erkennen. Beide sagten nichts und sahen sich nur an. Es schien eine gefühlte Ewigkeit zu dauern, bis Moody leise sagte, als würde er mit sich selbst reden:

 

„Immer wachsam.“

 

Dann ging er einfach weiter und verschwand aus ihrer Sicht, als wären sie sich nie begegnet. Erleichtert atmete Ginny aus. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. Vorsichtig öffnete sie die Tür und schritt hinaus, leicht irritiert davon, dass Moody keine Fragen gestellt hatte, wohin sie so spät nachts noch hinwollte, aber darüber würde sie sich ein anderes Mal Gedanken machen. Leise flüsterte sie einen Unsichtbarkeitszauber. Vor dem Grimmauldplatz durfte sie nicht gesehen werden. Ein Dutzend Zaubersprüche lag zwar über dem geheimen Aufenthaltsort des Orden des Phönix, und doch konnte sie kein Risiko eingehen. Ginny apparierte an einen entfernten Ort, dann stieg sie auf ihren Besen und stieß sich vom Boden ab. Die kühle Herbstluft peitschte ihr ins Gesicht. Sie flog einige Meilen, bis sie wieder apparierte, alles um ihre Spuren zu verwischen.

 

Es war gefährlich. Bei Merlin, wenn ihre Mutter wüsste, dass sie sich nachts manchmal hinausschlich, würde sie sie einen Kopf kürzer hexen! Und nicht nur das. Es stand so viel auf dem Spiel. Jedes Mal wenn sie sich fortstahl riskierte sie ihr Leben.

 

Aber das war es wert.

 

Mehrmals schon war sie haarscharf den Todessern auf einem ihrer nächtlichen Abenteuer entkommen. Ginny hatte es im Laufe der Jahre geschafft unauffällig zu sein. Wie ein dunkler Schatten bewegte sie sich inmitten ihrer Feinde ohne aufzufallen.

 

Ginny apparierte bis nach Coventry und flog den restlichen Weg mit dem Besen. Bisher war sie niemandem begegnet. Der kleine Vorort, über dem sie gerade flog, befand sich in tiefem Schlaf. Es dauerte nicht lange, bis sie die Adresse von der Nachricht gefunden hatte.

 

Geräuschlos landete sie auf der Straße und stieg vom Besen. Mit zügigen Schritten ging sie die kleine Gasse entlang, bis sie das Haus mit der Nummer zweiundzwanzig erreicht hatte. Erst dann nahm sie den Unsichtbarkeitszauber von sich. Ihr Herz klopfte wie wild. Nicht nur vor Angst entdeckt zu werden, sondern auch vor Vorfreude.

 

An der Tür angekommen klopfte sie – dreimal kurz, zweimal lang – wie vereinbart. Augenblicklich hörte sie von der anderen Seite der Tür ein Klacken und die Tür wurde magisch entriegelt. Ginny warf einen letzten Blick auf die leere Straße, um zu sehen, ob ihr jemand gefolgt war, dann schlüpfte sie durch die Tür. Sie schloss sie hinter sich und murmelte „Colloportus“. Ein Knacken ertönte. Das Türschloss war wieder verschlossen.

 

„Du bist zu spät“, sprach es aus der Dunkelheit.

 

Ginny drehte sich um und setzte ihre Kapuze ab. In dem Haus war es dunkel. Nur durch ein Fenster drang leichtes Straßenlicht und erhellte somit die Konturen einer Gestalt, die neben dem einzigen Fenster in diesem Raum stand. Er warf einen vorsichtigen Blick durch die Vorhänge, dann nahm auch er seine Kapuze ab.

 

„Ich dachte schon, es wäre etwas dazwischen gekommen“, sagte Draco. Langsam ging er auf sie zu und steckte dabei seinen Zauberstab in die Tasche seines Umhangs. Sein Gesichtsausdruck war reglos, doch Ginny wusste, was seine Worte bedeuteten. Ich dachte schon, du würdest nicht kommen, ich dachte schon, du wärst vielleicht tot.

 

Ginny überbrückte mit mehreren Schritten die Distanz zwischen ihnen, dann schlang sie ihre Arme um ihn. „Es tut mir leid.“ Sie drückte sich fest an ihn, spürte, wie auch er seine Arme um sie legte. „Ich konnte nicht eher kommen.“ Es tat so gut wieder bei ihm zu sein, ihn zu spüren, seine Stimme zu hören.

 

„Jetzt bist du ja da.“

 

Sie sah zu ihm auf. Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und zog sie näher zu sich heran. Seine Lippen legten sich auf ihre und sie verloren sich in einem leidenschaftlichen Kuss.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück