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Robin' Hood/Heartmender

von

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Crysalis

Schwebte man über dem Herz von Paris, man hätte nur Sekunden später aus zahlreichen der nobleren Wohnungen und Häuser überraschte und entsetzte Schreie gehört, denn immer mehr und mehr der wertvollen Habseligkeiten der oberen Gesellschaft verschwanden spurlos. Und das einzige, das die Bestohlenen von ihrem Dieb vielleicht noch erhaschen konnten, war der Eindruck eines lebendigen Schattens, der ihre Schätze berührte, kurz bevor auch sie mit ihm verschwanden. Auch vor der Schärpe des Bürgermeisters machte die Diebin nicht Halt. Mit einer Berührung stahl sie ihm das Amtszeichen direkt von der Brust, ebenso, Augenblicke später, den Lieblingshut seiner Frau, allerdings nur um diesen sofort wieder an seinen Platz zurückzubringen. „Den kannst du behalten. Ihn zu tragen ist Strafe genug!“, rief Robin‘ Hood ehe sie, grausam lachend, wieder verschwand.

Doch all diese Diebstähle, sie würden nicht reichen und waren zu weit gestreut um die Aufmerksamkeit der Helden zu erwecken…

„Robin‘ Hood, konzentriere dich darauf Ladybug und Cat Noir herauszulocken. Wenn du ihnen ihre Miraculous nicht abnimmst werden sie dich irgendwann stoppen!“

„Ah, dann brauche ich wohl so etwas wie einen Köder! Mal sehen…“
 

Inzwischen hatte sich die Exkursion bereits in Bewegung gesetzt und in Wirklichkeit auch schon aufgelöst. Frei verteilte sich die Klasse auf dem weitläufigen Gelände.

Marinette und Alya hatten zuerst die Affen besucht während Nino und Adrien ganz in der Nähe den Raubkatzen einen Besuch abgestattet hatten, vertieft in allerlei belanglose Gespräche, damit ihre Freunde nur nicht die kleine List bemerkten, die sich das Paar für Marinette und Adrien ausgedacht hatte. Bald schon würden sie die beiden am Gehege der Pfauen zusammenbringen, und vielleicht, mit etwas Glück, im wahrsten Sinn des Wortes!

„Hey, da sind ja Nino und Adrien!“, bemerkte Alya gespielt überrascht und deutete auf die Burschen, die in diesem Moment aus der Gegenrichtung auftauchten.

Marinette biss die Zähne zusammen. „He-ey! Hallo, Jungs!“, winkte ihnen Alya energisch zu während sie ihrer besten Freundin leise zuflüsterte: „Das ist deine Chance! Lächeln!“

„Äh, hi!“, begrüßte Marinette verlegen wie immer ihren heimlichen Schwarm während er ihr ein warmes Lächeln schenkte.

„Toll, dass die Schule uns heute den Nachmittag hier verbringen lässt!“, meinte Adrien.

Marinette nickte nur.

„Ja, und wahrscheinlich haben wir das nur Marinette zu verdanken!“, eröffnete Alya.

„Stimmt, sie hat schließlich die Party für Chloé organisiert! Das ist Monsieur le Maire bestimmt aufgefallen!“, stimmte ihr Nino zu.

„Ach… das war doch nichts. Außerdem hätte es keine Party gegeben, ohne dass Chloé sich dieses eine Mal wirklich von ihrer guten Seite gezeigt hätte!“, winkte Marinette ab, aber auch Adrien stimmte den beiden zu.

„Chloés Taten waren zwar der Anlass, aber du hast erst die Idee gehabt. Und sie umgesetzt. Und das alles im Alleingang!“

„Naja, ein bisschen haben wir schon geholfen!“, zwinkerte Alya, bevor Nino sie an der Hand nahm und meinte: „Komm, ich muss dir noch was zeigen!“

Ihre schon leicht gesunkene Nervosität wieder ansteigen fühlend blickte Marinette auf das Paar, das winkend und erstaunlich schnell Richtung Wolfsgehege verschwand. „Habt viel Spaß, ihr beiden!“, rief Alya zum Abschied.

Marinette wandte sich zu Adrien. – Vielleicht hatte ihre beste Freundin ja doch Recht? Warum also sollte sie die Gelegenheit nicht nutzen?!

„Danke.“, sagte sie. „Ich hab es gern gemacht.“

„Vielleicht sollten wir für dich ja auch einmal eine Party organisieren.“, schmunzelte Adrien, locker auf das Geländer gelehnt.

Marinette errötete leicht. „W-wirklich? Würdest du… ich meine, findest du?“

„Nein! Wer würde schon für dich eine Party geben? Und warum?“, kam in diesem Moment Chloés quietschende Stimme samt Anhang in Form ihrer besten Assistentin Sabrina zwischen Gebüsch und Kinderrutsche hervor.

„Nein, warte! Wenn du Paris gerettet hast, schick mir ‘ne SMS, dann versprech‘ ich dir, lass ich Sabrina eine Party für dich organisieren!“

„Chloé, das ist nicht besonders nett nachdem, was Marinette und die anderen für dich getan haben!“

„Nett?“, fragte die Tochter des Bürgermeisters hämisch. „Weißt du was nett wäre, Adrien Cherie? Ein Selfie von dir und mir, gleich hier vor den Pfauen!“, ereiferte sie sich und schon war Marinette zur Seite gedrängt und die Pose eingenommen.

Sie streckte gerade ihre Selfie-Hand samt diamantbesetztem Handy in die Luft, als plötzlich der Schatten eines nahen Baums zum Leben erwachte und der Göre ihr wunderbares Handy, samt ihrer neuen, heiß geliebten Diamanthülle entriss!

„Hey! Gibt das sofort zurück!“, rief die Bestohlene, doch der Schatten summte nur ein amüsiertes „M-mm“ und ließ es vor sich tanzend in der Luft schweben.

„Ich… muss schnell… telefonieren!“, meinte Marinette und ließ Adrien einfach am Geländer des Geheges stehen, was ihr in diesem Moment ganz und gar nicht leicht gefallen war, und auch er hätte den Moment zu gern noch genutzt, aber es war Zeit!

Sobald sie beide außer Sicht der anderen waren, verwandelten sie sich um die Szene erneut zu betreten.

„Ah, da sind ja meine nächsten Opfer!“, rief ihnen Robin‘ Hood bereits entgegen.

„Okay, was auch immer du bist, man nimmt anderen nicht ihr Spielzeug weg!“, gab Cat Noir zurück, worauf Chloe sofort „Spielzeug?!“, erwiderte, doch weder Schurkin noch Helden beachteten ihren Zwischenruf.

„Diamanten sind ohnehin altmodisch, und diese hier dazu noch unecht!“, rief der Schatten und warf das Telefon zurück in Chloés Hände, die es sofort wie einen Geliebten in die Arme schloss und für den Moment verdrängte was sie gerade über seine funkelnden Steine gehört hatte.

„Das war leicht…“, meinte Ladybug als in diesem Moment der Schatten verschwand um einen Wimpernschlag später seine kalten Finger an Cat Noirs Ring zu legen.

„Ja, gut so, Robin‘ Hood! Bring mir ihre Miraculous! Sie haben keine Chance gegen dich!“, triumphierte Hawkmoth in seiner sicheren Festung, während Ladybug ihren Gefährten gerade noch mit einem schnellen Zug an ihrem Yoyo aus den Fängen des Schattens ziehen konnte.

„Zwei gegen einen, das ist nicht gerade fair!“, flüsterte Robin‘ Hood, nur um erneut zu verschwinden.

„Wo ist sie… er… es hin?“, fragte Ladybug verwirrt.

„Es ist wie ein Schatten. Ich fürchte wo immer es Schatten gibt, kann dieser Schatten auch auftauchen.“, versuchte Cat Noir eine Erklärung zu finden.

„Aber hier gibt es überall Bäume, Tiere und Pavillons! Aber vielleicht hilft uns ja das! – Glücksbringer!“

Doch auf Ladybugs Ruf erschein diesmal nur ein Paar Handschellen.

„Handschellen? Was soll ich denn mit denen? Diesen Schatten verhaften?“

„Ich bin sicher, du findest die Lösung, Milady.“, sprach Cat Noir ihr Mut zu, kurz bevor aus dem Schatten eines Zierstrauchs eine Hand fuhr, die ihn am Bein in die Luft zu heben versuchte.

Mit einem Rad wollte er sich aus der Umklammerung lösen. Ladybug erkannte ihre Chance und hechtete in mit den offenen Handschellen in seine Richtung und „Klack!“, schnappten sie zu.

„Was?“, kreischte der Schatten um augenblicklich von Cat Noir abzulassen.

„Du wagst es mir Handschellen anzulegen wie einem Verbrecher?“

„Nur vorübergehend, bis ich weiß wo dein Akuma sitzt!“

„Ich bin Robin‘ Hood! Ich bin Gerechtigkeit!“, rief der Schatten voll Zorn und ehe sie sich versah, fand sich Ladybug nicht mehr in der Menagerie – der Schatten hatte sie mit sich genommen! In eines der Becken des Aquarium de Paris!

Erst dort löste Robin‘ Hood sich aus den Fesseln um sofort zu Cat Noir zurückzukehren.

„Wo ist Ladybug? Was hast du mit ihr gemacht!?“, rief dieser als er versuchte den unberührbaren Gegner mit seinem Stab zu treffen.

„Oh, du willst zu deiner Komplizin?“, fragte Robin‘ Hood.

„Bring-mich-zu-ihr!“

„Wie du willst!“, und schon hatte sie ihn am Handgelenk gepackt und auf die andere Seite des verschlossenen Beckens gebracht. Dorthin wo eine Menge entsetzter Pariser beobachten mussten wie ihrer großen Heldin langsam der Atem schwand!

„Milady! Nein!“, rief Cat Noir, sofort gefolgt von „Kataklysmus!“

Mit einem lauten Knall barst das bruchsichere Glas und eine Flut von Wasser warf dem Helden seine Angebetete in die Arme.

Gemeinsam wurden sie zu Boden geschleudert und Cat Noir versuchte das Wasser aus ihrer Lunge zu pumpen ohne die schattenhaften Finger zu bemerken, die während dieser jähen Momente seinen Ring an sich nahmen.

„Ja-haha, gut gemacht, Robin‘ Hood!“, rief Hawkmoth, ungewahr, dass der Bursche, den er durch die Augen seiner Schurkin nur von hinten sehen konnte, in Wahrheit sein eigener Sohn war.

„Jetzt musst du nur noch Ladybugs Ohrstecker holen. Dann kann sich niemand mehr der absoluten Gerechtigkeit in den Weg stellen!“

„Niemand, sagst du?“, fragte Robin‘ Hood ihren vermeintlichen Meister.

Etwas stimmte nicht, das konnte Hawkmoth fühlen. Robin‘ Hood stand einfach nur da und betrachtete das bewusstlose Mädchen und den Burschen, der verzweifelt versuchte ihr Leben zu retten.

„Du kannst mich aufhalten. Du kannst mir alles nehmen, wenn ich dir erst ihre Ohrringe und den Ring gegeben habe.“

„Das war unsere Abmachung! Und du wirst dich daran halten!“, rief ihr Hawkmoth in Gedanken entgegen. Er wollte schon den ersten, bitteren Schmerz als kleine Warnung auf den Weg schicken als er sich plötzlich zurückverwandelte.

„Was? Nuuruu!“

Doch es war nicht der unter seinem Willen versklavte Kwami, an dem es lag, sondern das beherzte Zugreifen des Schattens zu seiner Rechten, der in diesem Augenblick sein Miraculous von seiner Brust abzog und spurlos mit ihm verschwand.

„Nein!“, hallte Gabriel Agrestes Ruf durch die unterirdische Kammer während das kleine Schmuckstück samt Schatulle anderswo, in einem kleinen Park erschien.

Fast hätte Susan es auch übersehen, doch das blasse Gelb des darauf klebenden Zettels hatte sie aufmerksam gemacht.

„Happy Birthday.“, stand darauf, in der Schrift ihrer Mutter.

„Wie kommt das denn hierher? Mum?“, fragte sie in die Umgebung, doch niemand antwortete.

Sollte sie es wirklich öffnen? Sie hatten doch nicht einmal das Geld um sich einen Zoobesuch zu leisten!

‚Und wenn es noch von Papa ist?‘, überlegte das Mädchen und beschloss das Geschenk nun doch zu öffnen.

Kaum hatte sie den oberen Teil der Schatulle vorsichtig angehoben, ging für einen kurzen Moment ein intensives Strahlen von seinem Inneren aus. In einer Sphäre aus Licht erschien ein kleines, blass-violettes Wesen mit einer Spirale auf dem Kopf gezeichnet.

„Was bist du?“, fragte Susan überrascht und das Wesen antwortete: „Ich bin Nuuruu. Was ich bin ist im Moment nicht so wichtig, aber deiner Mutter ist etwas Schreckliches widerfahren und nur du kannst ihr und den Menschen in Paris noch helfen!“

„Ich?“, fragte Susan ungläubig. „Was kann ich denn schon tun?“

„Sag einfach: Nuuruu, verwandle mich!“

„Nuuruu? Verwandle mich?“



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