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Marionette

Dofladile (AU)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Nacht wird in Doflamingos Villa fortgeführt und unser Marionettenspieler versucht seinen Schwarm weiter zu umgarnen ;)

Lest selbst :D Viel Spaß :D

bye
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Kapitel 2

Nachdem ihnen beiden im Foyer die Mäntel abgenommen worden waren, führte Doflamingo seinen Gast ins große Wohnzimmer im Erdgeschoss, welches das Herzstück der Villa bildete. Wie er es bereits beschrieben hatte, waren die Fenster hier sehr hoch. Tagsüber ließen sie helles und warmes Sonnenlicht hinein; da draußen jedoch tiefste Nacht herrschte, war es derzeit zarter Mondschein, der ihnen den Raum ein wenig erhellte.

„Bitte, setz dich doch.“ Doflamingo führte Crocodile zu seinem Lieblingssofa hinüber und beobachtete, wie dieser sich niederließ und interessiert umsah; zumindest hoffte Doflamingo, dass er da Interesse in den Augen seines Gastes sah, und nicht etwa Argwohn. Während er seine Dienstleute anwies das Holz im Kamin zu entzünden und die beste Flasche Wein aus dem Keller hoch zu holen, fragte er sich, was sein stilbewusster und überaus anspruchsvoller Gast von seinem Zuhause wohl hielt.

Bedächtig setzte er sich neben Crocodile auf das Sofa und achtete penibel darauf, genug Platz zwischen ihnen beiden zu lassen, damit dieser sich nicht unwohl oder eingeengt fühlte. Um ein peinliches Schweigen zu vermeiden, bis der Wein kam, meinte Doflamingo: „Es trifft nicht ganz deinen Geschmack, oder? Mein Zuhause, meine ich. Du scheinst mir eine Person zu sein, die dunklere Farben und kantigere Formen bevorzugt. Habe ich Recht?“

Allein schon der Ausdruck in Crocodiles Augen, als das Kaminfeuer endlich den großen Raum erleuchtete und die Farben der Tapeten und Teppiche deutlich erkennen ließ, beantwortete seine Frage. Doflamingo gluckste.

„Es trifft nicht einmal ansatzweise meinen Geschmack“, erwiderte Crocodile und Doflamingo fragte sich, ob es wohl am Alkohol oder einfach bloß am Charakter seines Gastes lag, dass dieser kein Blatt vor den Mund nahm. Wahrscheinlich eher letzteres. Crocodile war ein mächtiger Mann, der es nicht nötig hatte, sich beliebt zu machen, indem er jeder Aussage seines Gegenübers höflich zustimmte. Doflamingo nahm es ihm nicht übel. Dass sein verehrter Gast durchaus seine eigene Meinung vertrat und nicht mit allen Mitteln versuchte, ihm zu gefallen, war schließlich einer der Gründe, warum er ihn und nicht etwa Lilli oder Mani zu sich nach Hause eingeladen hatte.

Leider allerdings spürte Doflamingo, dass Crocodile sich in dieser ungewohnten Umgebung nicht ganz wohl zu fühlen schien. Womöglich bereute er es sogar, nicht doch mit dem Taxi zurückgefahren zu sein, anstatt ihm in seine Villa zu folgen. Daher bemühte Doflamingo sich darum, die Anspannung zwischen ihnen beiden ein wenig zu lösen

Ein Dienstmädchen servierte ihnen den besten Wein, den man in seiner Villa finden konnten. Crocodiles Blick verriet, dass er ein Weinkenner war und sich über den edlen Tropfen ehrlich freute. „Worauf sollen wir anstoßen?“, fragte er und sah zu Doflamingo hinüber, der den leichten Anflug von Misstrauen und Unbehagen in dessen Stimme zu ignorieren versuchte. Doflamingo zuckte mit den Schultern und bemühte sich um einen besonders unbekümmerten Tonfall, als er sagte: „Im „New World“ haben wir auf eine schöne Nacht angestoßen. Wie wäre es, wenn wir dieses Mal auf uns anstoßen? Uns beide, meine ich.“

„Gut, von mir aus“, erwiderte Crocodile und erhob sein Glas. „Auf uns“, sagte Doflamingo, als sein eigenes Glas mit einem hellen Klirren gegen das seines Gastes stieß.

Crocodile tat der Wein gut. Auch wenn er noch immer sehr stark angetrunken war von den vielen harten Drinks, die er im „New World“ getrunken hatte, schüttete er ihn nicht hastig hinunter, sondern genoss den Wein ganz ruhig und bedächtig. Gleichzeitig schien ihn jeder einzelne Schluck ein wenig mehr zu beruhigen, worüber Doflamingo überaus froh war. Er hatte zwar nicht damit gerechnet, dass sich ein Mann wie Crocodile so leicht durch Alkohol beeinflussen ließ, doch er war durchaus bereit dazu diesen Umstand für seine Zwecke zu nutzen. Kaum war das Glas seines Gastes geleert, schenkte Doflamingo ihm großzügig nach.

„Dieser Wein ist ausgezeichnet“, ließ Crocodile nach dem dritten Schluck aus seinem zweiten Glas verlauten, „wo hast du ihn gekauft?“

Doflamingo lächelte. „Mir gehört eine Weingut, ich stelle ihn also so gesehen selbst her. Es liegt weit östlich von hier, fast schon in den Bergen. Wenn du möchtest, kann ich gerne ein paar Flaschen zu dir nach Hause schicken lassen.“

„Sehr gerne“, erwiderte Crocodile und leerte sein Glas in einem Zug. „Dann musst du mir nur noch sagen, wie ich dir das Geld zukommen lassen soll. Soll ich es deiner Winzerei oder lieber dir persönlich überweisen?“

Doflamingo trank einen kleinen Schluck Wein aus seinem eigenen Glas. Er freute sich darüber, dass Crocodile nicht mehr so beunruhigend zugeknöpft war wie eben noch im Taxi, doch gleichzeitig ärgerte es ihn sehr, dass sein Gast noch immer jede freundliche Geste von ihm abwies. Ganz gleich, ob es um das Bezahlen ihrer Drinks im „New World“, der Taxifahrt zu seiner Villa oder den Flaschen Wein ging, von denen sie gerade sprachen: Crocodile wehrte sich vehement dagegen, sich von ihm einladen zu lassen. Er hätte dann immer das Gefühl der entsprechenden Person seinerseits etwas zu schulden und das könnte er nicht ausstehen, hatte er gesagt.

Dieser Aussage zum Trotz meinte Doflamingo: „Bitte red doch nicht so einen Unsinn, mein lieber Crocodile. Natürlich schenke ich dir den Wein. Sieh ihn als ein Gastgeschenk zu Ehren unserer neu geknüpften Beziehung an. Und versuche ja nicht, mir dieses Geschenk auszureden. Ich würde mich schämen dafür Geld von dir zu verlangen oder anzunehmen.“

Er war nun schon so weit gekommen! Inzwischen saß Crocodile gemeinsam mit ihm im Wohnzimmer seiner Villa. Es war definitiv an der Zeit, ihm klar zu machen, dass er nicht bloß im geschäftlichen Sinne an ihm interessiert war, sondern eine deutlich intimere Art der Beziehung mit ihm anstrebte. Zugleich musste er allerdings darauf achten, seinen Gast nicht zu verschrecken oder in die Ecke zu drängen. Hier war Fingerspitzengefühl gefragt! Für Doflamingo gab es bloß diese eine Möglichkeit, das perfekte Mittelmaß zwischen diesen beiden Polen zu finden, um einen so extravaganten Mann wie Crocodile von sich zu überzeugen. Wenn er auch nur um ein weniges fehl trat, wäre alles, was er heute Nacht bereits erreicht hatte, umsonst gewesen.

„Ich sagte doch schon, dass ich mich nicht gerne einladen lasse“, entgegnete Crocodile. „Ich möchte nicht in der Pflicht sein meinerseits eine Gefälligkeit anzubieten.“

„Du bist zu überhaupt nichts verpflichtet“, widersprach Doflamingo und schenkte erneut nach. „Ich erwarte keine Gegenleistung jedweder Art von dir. Vielmehr tust du mir einen Gefallen, indem du mich mit deiner Gesellschaft erfreust. Und mittels des Weins als Geschenk möchte ich diesen Gefallen zurückgeben.“

Daraufhin sagte Crocodile nichts mehr zu diesem Thema, doch Doflamingo bemerkte überaus zufrieden, wie sein Gast die ersten Schlücke aus seinem dritten Glas Wein trank.
 

Der antiken Uhr an der Querwand seines Wohnzimmers war zu entnehmen, dass sich die Nacht dem Ende zuneigte. Inzwischen war es vier Uhr morgens geworden. Crocodile und Doflamingo hatten sich noch etwa eine Stunde lang miteinander unterhalten und eine zweite Flasche Wein geleert. Diese hatte zwar fast ausschließlich Crocodile allein getrunken, doch Doflamingo wollte sich nicht beschweren. Nach etwa einem Dutzend harter Drinks im „New World“ und zwei Flaschen Wein bei ihm in der Villa hatte sein Gast den Zustand des Angetrunkenseins endlich hinter sich gelassen; Crocodile war jetzt komplett betrunken. Auch wenn er es nicht allzu deutlich zeigte, entgingen Doflamingos aufmerksamen Blick die kleinen Anzeichen, wie etwa der leicht glasige Blick, die geröteten Wangen oder das enthemmte Verhalten, nicht.

Er hielt den Zeitpunkt für reif, um endlich auf sein Anliegen zu sprechen zu kommen und ihr Gespräch auf Themen intimer Natur hinzulenken. „Ich habe noch niemals einen Gast gehabt, Crocodile, der mir so gut gefällt wie du. Es ist schwierig in Worte zu fassen, aber man könnte sagen, dass mich einfach alles an dir fasziniert, jedes noch so winzige Detail. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass ich heute Nacht im „New World“ auf dich getroffen bin. Es ist einfach wunderschön mit dir zusammen zu sein und ein Glas guten Wein zu trinken“, sagte Doflamingo. Kein Wort davon war gelogen und er hoffte sehr, dass auch Crocodile ehrlich zu ihm sein würde, als er ihn fragte: „Wie lange ist es denn bei dir her, dass du eine solche Bekanntschaft hattest?“

„Sehr lange“, antwortete Crocodile mit einer überraschend bedächtigen Stimme.

„Oh, tatsächlich?“, hakte Doflamingo nach und unterdrückte zum vierten Mal in dieser Nacht ein triumphierendes Grinsen. „Das kann ich mir bei einem so eleganten und gutaussehenden Mann wie dir gar nicht vorstellen.“

Und urplötzlich schlug Crocodiles Stimmung völlig um. Doflamingo konnte sich nicht erklären, woher dieser Stimmungswechsel kam, schließlich hatte er niemals irgendetwas Negatives verlauten lassen, sondern immer nur Komplimente verstreut, doch mit einem Mal schien sein Gast ein völlig anderer zu sein. Crocodiles Griff um sein leeres Weinglas verstärkte sich, sein Lippen presste er zu einem schmalen Strich zusammen und in seinen Augen lag ein Blick, der sowohl Wut als auch Verletztheit ausdrückte.

Doflamingo leerte nervös sein eigenes Glas und kämpfte mit aller Kraft gegen die aufkommende Panik an. Jetzt gerade in diesem Augenblick war kaum mehr etwas von dem mächtigen Marionettenspieler übrig, der nach Belieben seine Puppen bewegte und selbst stets geschickt im Hintergrund verblieb; stattdessen musste er sich ernsthaft darum bemühen, seinen eigenes, viel zu schnell schlagendes Herz wieder unter Kontrolle zu bringen. Hier ging es nicht um irgendwelche Geschäfte, um Erfolg oder Geld oder Macht - hier ging es um Crocodile. Um den einzigen Menschen, in den Donquixote Doflamingo sich in seinem ganzen Leben jemals verliebt hatte. Er konnte damit umgehen, wenn er Geld oder Kunden verlor und an Macht einbüßen musste, er konnte mit wirklich vielen schlimmen Dingen umgehen, aber er könnte es nicht ertragen, Crocodile zu verlieren.

Doflamingo zwang sich dazu, Ruhe zu bewahren und sich zu überlegen, was schief gelaufen war und damit den unerwarteten Stimmungsumschwung seines Gastes verursacht hatte. Doch ganz gleich, wie lange und gründlich er sein überaus gutes Gedächtnis auch durchforstete - ihm fiel einfach nichts ein, was er falsch gemacht haben könnte.

Schließlich wandte er sich an Crocodile selbst und fragte seltsam unbeholfen: „Was hast du denn auf einmal?“

Angesprochener stellte sein Weinglas unsanft auf dem Wohnzimmertisch ab; seine Lippen waren noch immer fest aufeinander gepresst und er mied den Blickkontakt mit ihm. Gerade, als Doflamingo schon glaubte, er würde überhaupt keine Antwort mehr auf seine Frage bekommen, meinte Crocodile plötzlich: „Ich lasse mich nicht verarschen, Donquixote.“ Dann stand er auf und ging in Richtung der Türe, die zum Flur und damit Ausgang führte.

Doflamingo gab sich selbst zwei kurze Atemzüge, ehe er entschied, was er jetzt tun sollte.

Auf irgendeine Art und Weise hatte er seinen Gast unabsichtlich verletzt. Nicht bloß beleidigt oder verärgert, sondern ehrlich verletzt. So sehr, dass Crocodile nun beschlossen hatte seine Villa zu verlassen.

Doflamingo war sich absolut sicher, dass jede Chance Crocodile jemals für sich zu gewinnen ein für alle Mal verloren sein würde, sobald dieser den ersten Schritt aus seiner Haustüre herausgetreten hätte. Crocodile war ein stolzer Mann. Er würde ihm keine zweite Chance gewähren, um zu beweisen, was er taugte. Er musste Crocodile davon abhalten, jetzt seine Villa zu verlassen! Sie durften auf keinen Fall in so furchtbar schlechter Stimmung auseinandergehen!

Kaum hatte Doflamingo diesen Schluss gedanklich gefasst, sprang er selbst ebenfalls von dem Sofa auf und hastete zu Crocodile hinüber, um diesen aufzuhalten. Er bekam ihm am linken Unterarm zu fassen, gerade in dem Moment, als dieser die Hand an die Türklinke legen wollte.

Crocodile quittierte dieses Verhalten mit einem tödlich giftigen Blick, der Doflamingo einen schmerzhaften Stich versetzte. „Lass mich los, verdammt nochmal, du Bastard!“, knurrte Crocodile wütend und befreite sich aus dem Griff seines Gastgebers.

„Ich weiß leider nicht, womit ich dich verletzt habe“, begann Doflamingo und hastete Crocodile hinterher, als dieser die Wohnzimmertüre geöffnet hatte und in den Flur hinaustrat, „aber es tut mir aufrichtig leid! Bitte verzeih mit, Crocodile! Sag mir doch bitte, was ich falsch gemacht habe, und ich verspreche dir, dass ich es in meinem ganzen Leben niemals wieder tun werde!“

„Lass mich bloß in Ruhe!“, war Crocodiles Erwiderung, als er im Flur ungeduldig darauf wartete, dass ein Dienstmädchen ihm seinen Mantel brachte, „ich habe deinen einlullenden Worten schon viel zu lange zugehört! Ich hätte gar nicht erst zulassen dürfen, dass du mich im „New World“ ansprichst! Es war dumm von mir auf deine Masche hereinzufallen. Dieser Fehler wird mir kein zweites Mal passieren!“

„W-was denn für eine Masche?“ Es war das erste Mal seit Jahrzehnten, dass Doflamingo ein Stottern in seiner eigenen Stimme vernahm. Doch das interessierte ihn jetzt gerade im Augenblick herzlich wenig. Das einzige, was ihn interessierte, waren Crocodile und die Frage, wie er ihn zum Bleiben bewegen konnte. Handelte es sich bei dem Grund für Crocodiles Wut lediglich um ein Missverständnis?

„Halte mich nicht für blöd!“, gab Crocodile zurück und schlüpfte in seinen Mantel, den ihm ein junges Dienstmädchen hinhielt, „obwohl ich mich heute vielleicht tatsächlich verhalten habe wie ein Idiot.“

„Du hast dich überhaupt nicht verhalten wie ein Idiot“, sagte Doflamingo, „und ich habe heute Abend auch nicht versucht dich und deine Geschäfte auszuhorchen, damit ich sie für meine Zwecke nutzen kann, falls du das vermutest.“

Mit Hilfe dieser Aussage gelang es ihm tatsächlich Crocodile zum Stehenbleiben zu bewegen. Sein Gast sah ihn aus unsicheren Augen heraus an und schien nicht recht zu wissen, was er sagen sollte. Währenddessen gelangte Doflamingo mit jeder Sekunde zu seiner alten Selbstsicherheit zurück. Allem Anschein nach hatte er hiermit genau ins Schwarze getroffen.

„Ich habe dich im „New World“ nicht angesprochen, weil du ein hochrangiger Geschäftsmann bist. Das ist mir völlig egal. Und erst recht nicht wegen deines Geldes. Ich bin nämlich mindestens einhundertmal reicher als du. Ich habe dich angesprochen und zu mir nach Hause eingeladen, weil ich dich gerne näher kennenlernen wollte. Dich als Person. Nicht mehr und nicht weniger.“

Doflamingos sah das Zögern und die Verunsicherung in Crocodiles Augen. Der Andere war tatsächlich stark betrunken, dessen war Doflamingo sich nun absolut sicher. Ansonsten würde er seine Gefühle nicht so einfach offen darlegen. Überhaupt hätte er eben ganz anders reagiert. Nicht so emotional verklärt, sondern viel rationaler und geschickter.

Vielleicht lag die Wut jedoch nicht ausschließlich an dem vielen hochprozentigen Alkohol, den sein Gast an diesen Abend getrunken hatte. Hoffnung begann in Doflamingos Herzen zu keimen und wuchs mit jeder Sekunde, die Crocodile in seinem Flur verbrachte. Noch war er nicht nach draußen gestürmt und hatte sich ein Taxi gerufen, obwohl er nun inzwischen seinen Mantel trug und auch ansonsten abreisefertig war.

Vielleicht, dachte Doflamingo und sah ihm ins Gesicht, vielleicht hat Crocodile die ganze Zeit über bereits verstanden gehabt, dass er Interesse an ihm hatte. Nicht geschäftlich, sondern hauptsächlich persönlich. Und vielleicht interessierte dieser sich seinerseits ja ebenfalls für ihn. Doch eben hatte er sich auf den Arm genommen gefühlt und war darum nun verletzt. Vielleicht war das hier nur ein böses Missverständnis. Er interessierte sich für Crocodile und dieser sich für ihn. Und alles, was einer gemeinsamen Beziehung im Weg steht, war genau dieses Missverständnis.

Er musste nur dieses Missverständnis aus dem Weg räumen und dann würde alles gut werden.

„Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du noch eine Weile bleibst“, fuhr Doflamingo fort. „Wir könnten uns noch ein wenig länger miteinander unterhalten. Was hältst du von einer weiteren Flasche Wein? Außerdem kann ich uns einen Imbiss auftragen lassen. Du scheinst ja inzwischen doch ein wenig angetrunken zu sein; da tut es gut, wenn man eine Kleinigkeit isst.“

Kaum hatte Doflamingo zu Ende gesprochen, schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass Crocodile womöglich seiner Gesellschaft nicht überdrüssig geworden war, sondern den Abend aus anderen Gründen beenden wollte. Um dem vorzubeugen, fügte er also rasch noch hinzu: „Falls du müde geworden sein solltest, kann ich dir allerdings auch mein bestes Gästezimmer anbieten. Dann verschieben wir unseren Imbiss einfach auf den morgigen Tag. Sehr gerne würde ich dich bei einem gemeinsamen Frühstück begrüßen. Nur bitte bleib noch! Man wird denken, ich wäre meinen Pflichten als Gastgeber nicht nachgekommen und hätte dich unhöflich behandelt, wenn du zu dieser Uhrzeit aus meiner Villa stürmst.“

Hoffnungsvoll beobachtete Doflamingo seinen Gast, dessen Wut glücklicherweise langsam wieder zu verrauchen schien. Stattdessen nahmen nun Misstrauen und Verunsicherung ihren Platz ein: Nicht zum ersten Mal in dieser Nacht konnte Doflamingo den Gefühlszustand von Crocodile an dessen Gestik und Mimik genau ablesen. Es vergingen einige Sekunden, die ihm vorkamen wie Stunden, während sein Gegenüber, ganz der Geschäftsmann, alle Vor- und Nachteile seines Angebots sorgsam gegeneinander aufwog.

Doflamingos Herz schlug beinahe schon schmerzhaft heftig in seiner Brust. Erst, als Crocodile sich schlussendlich dazu entschied, zu bleiben, spürte er, wie der Ballast von seinen Schultern genommen wurde und seine Selbstsicherheit zurückkehrte.

„Die Leute, die behaupten, du seist ein schlechter Gastgeber, kennen dich nicht“, sagte Crocodile mit bedächtiger Stimme und in einem überraschend sanften Tonfall. „Du hast dich während unseres gemeinsamen Abends überaus höflich und zuvorkommend verhalten. Na gut, ich bleibe, allerdings nur, weil ich deinem guten Ruf keinen Schaden zufügen möchte. Zumindest nicht ungerechtfertigt.“

Doflamingo musste seine Zähne so fest aufeinander pressen, dass sie zu schmerzen begannen, um das fünfte triumphierende Grinsen an diesem Abend zu verbergen. Er räusperte sich kurz und meinte dann: „Möchtest du den Imbiss also heute Nacht noch oder lieber morgen nach dem Aufstehen zu dir nehmen?“

„Welche Option würdest du bevorzugen?“, fragte Crocodile, während er seinen Mantel an eines der Dienstmädchen zurückgab. Inzwischen wirkte er wieder völlig ruhig und gefasst; es schien Doflamingo, dass der Wutanfall seines Gastes genauso schnell vorübergegangen wie er gekommen war. Unweigerlich fragte er sich, ob dies am Alkohol lag oder ob Crocodile prinzipiell ein sehr jähzorniger Mensch war. Möglich wäre, dachte er schließlich, auch eine Mischung aus beidem.

„Mir ist es ganz gleich“, erwiderte Doflamingo und führte seines Gast in das Innere der Villa zurück; ihm gefiel es nämlich ganz und gar nicht, dass sich dieser in so beunruhigender Nähe zum Eingangstor aufhielt. Vor dem Absatz der imposanten Treppe, durch die man in die höheren Stockwerke gelangte, kamen sie zum stehen. Wenn man der Treppe nach oben folgte, erreichte man unter Anderem die Gästezimmer im ersten Stock; bog man im Foyer allerdings linkerhand ab, kam man in das Wohnzimmer, in dem sie sich die bisherige Nacht über gemeinsam aufgehalten hatten. „Ich richte mich, was diese Entscheidung angeht, selbstverständlich nach meinem lieben Gast.“

„Ich würde gerne noch eine Kleinigkeit zu mir nehmen, bevor ich ins Bett gehe“, sagte Crocodile. „Auf eine weitere Flasche Wein möchte ich allerdings lieber verzichten, so gut er auch gewesen sein mag. Ich befürchte, dass ich heute Abend schon mehr als genug Alkohol getrunken habe.“

„Sehr gerne“, erwiderte Doflamingo und begleitete seinen Gast ins Wohnzimmer hinüber. „Worauf hättest du denn Appetit?“

„Könntest du etwas Vegetarisches auftragen lassen?“, antwortete Crocodile.

„Natürlich, das ist überhaupt kein Problem“, meinte Doflamingo und gab dann mittels eines Dienstmädchens in der Küche Bescheid, man solle verschiedene vegetarische Kleinigkeiten für sie beide herrichten. Nachdem er die Bestellung aufgegeben hatte, setzte er sich neben seinen Gast auf das Sofa, wobei er erneut großen Wert darauf legte, einen angemessenen Abstand zwischen ihnen beiden wahren. Er wollte Crocodile gegenüber nicht aufdringlich erscheinen.

Jetzt, kurz nachdem sich die Wogen wieder geglättet hatten, wollte er wegen eines solchen Fettnäpfchens keinen zweiten Sturm entfachen. Doflamingo war unfassbar glücklich darüber, dass es ihm gelungen war, die aggressive Stimmung, die sich eben zwischen ihnen ausgebreitet hatte, zu negieren. Inzwischen fühlte er sich wieder ganz wie er selbst; er hatte die Situation wieder unter Kontrolle gebracht. Die Nervosität und die Angst waren verschwunden. Trotzdem wollte er lieber kein Risiko eingehen.

Eben hatte Doflamingo festgestellt, dass es wohl keine gute Idee gewesen war, sein Anliegen an seinen Gesprächspartner so direkt zu äußern. Vielleicht, dachte er, hatte Crocodile sich von seinen Worten auf den Arm genommen gefühlt, weil diesem die Annäherung seitens seines Gastgebers als zu voreilig und darum unglaubwürdig erschienen waren. Schließlich handelt es sich heute um ihren allerersten gemeinsamen Abend. Doflamingo machte sich eine gedankliche Notiz sich nicht ein zweites Mal von seinen Gefühlen hinreißen zu lassen, sondern auf seinen Verstand zu bauen und die ganze Sache deutlich langsamer und vor allen Dingen taktisch klüger anzugehen. Er durfte nichts überstürzen.

„Ich wusste gar nicht, dass du Vegetarier bist“, sagte Doflamingo, um ein möglichst harmloses Thema anzuschneiden. Außerdem interessierte ihn diese Tatsache wirklich; er wusste zwar bereits eine ganze Menge über seinen Gast, doch dieses Detail war ihm bisher entgangen. Ein Zustand, den er gerne ändern würde. Am allerliebsten brächte er einfach alles, was es über den Anderen zu wissen gab, in Erfahrung. Er hatte sich, zumindest was Crocodile anging, zu einem überaus neugierigen Menschen entwickelt. „Wie lange ernährst du dich denn schon vegetarisch? Und aus welchen Gründen?“

„Seit etwa sechs Jahren“, antwortete Crocodile und rieb sich die Schläfe mit seiner rechten Hand; der linke Arm lag in seinem Schoß. „Und die Gründe... Nun ja, ich bin hauptsächlich aus moralischen Gründen Vegetarier geworden, denke ich. Obwohl andere Faktoren auch eine Rolle spielen. Meine Gesundheit zum Beispiel: Ich bin nicht mehr so oft müde, seit ich auf Fleisch verzichte.“

„Sechs Jahre sind eine sehr lange Zeit. Wirklich sehr bewundernswert“, erwiderte Doflamingo, auch wenn er sich selbst nicht vegetarisch ernährte; um ehrlich zu sein, hatte er eine solche Form der Ernährung für sich selbst niemals auch nur in Erwägung gezogen.

Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als ein paar Dienstmädchen die vegetarischen Imbisse servierten, die er beordert hatte. Zufrieden stellte Doflamingo fest, dass man für seinen Gast eine sehr vielfältige Auswahl an Lebensmitteln bereitgestellt hatte. Er wollte nicht, dass Crocodile die Gelegenheit gemeinsam mit ihm zu essen ausschlug, bloß weil die angebotenen Kleinigkeiten womöglich seinen Geschmack nicht trafen.

„Bitte bedien dich doch“, meinte er und wies mittels einer einladend wirkenden Geste auf den großen Wohnzimmertisch hin, der überladen war mit Köstlichkeiten verschiedener Art. Crocodile nickte, bedankte sich leise und griff dann anscheinend relativ wahllos nach einem Imbiss. Doflamingo tat es ihm gleich.

Für eine Weile saßen sie stumm nebeneinander auf dem Sofa und aßen. Crocodile ließ seinen Blick über den Wohnzimmertisch schweifen und zog anschließend skeptisch die Augenbrauen zusammen. An Doflamingo gewandt fragte er: „Ernährst du dich auch vegetarisch? Ich sehe nirgendwo eine Fleischbeilage.“

„Ach, das ist mir nicht so wichtig“, antwortete Doflamingo; auf der einen Seite bemühte er sich darum seinem Gast zu gefallen, auf der anderen Seite allerdings sah er es überhaupt nicht ihm dafür etwas vorzumachen. Doflamingo war ein sehr authentischer Mensch und er hatte nicht vor sich wegen Crocodile zu verstellen. Ganz im Gegenteil: Er wünschte sich, dass dieser ihn genau so kennenlernte, wie er war. Und dass er ihm gefiel, natürlich. „Ob ein Gericht Fleisch enthält oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich bin kein Vegetarier, aber auch kein Typ, für den eine Mahlzeit erst dann eine Mahlzeit ist, wenn eine dicke Scheibe Fleisch mit dabei ist. Mir schmecken auch viele vegetarische Gerichte.“

Crocodile rieb sich ein weiteres Mal die Schläfe, ehe er nach einer mit Käse gefüllten Blätterteigrolle griff; unweigerlich fragte Doflamingo sich, ob sein Gast vielleicht Kopfschmerzen bekommen hatte oder müde geworden war. Als er einen Blick auf die Uhr warf, stellte er fest, dass es bereits fünf Uhr morgens war. Für Doflamingo selbst stellte die fortgeschrittene Uhrzeit kein Problem dar: Er war ein Mensch, der nur wenig Schlaf brauchte und auch keinen festen Rhythmus besaß. Allerdings war er sich dessen bewusst, dass dies bei anderen Leuten durchaus völlig anders sein konnte.

„Eine sehr lange und mindestens ebenso schöne Nacht neigt sich dem Ende zu“, sagte Doflamingo, während er seinem Gast dabei zusah, wie dieser eine zweite Blätterteigrolle verspeiste. „Ich kann mir gut vorstellen, dass du inzwischen müde geworden bist. Wenn du möchtest, dann begleite ich dich jetzt zu dem besten Gästezimmer in meinem Haus.“

„Vielleicht sollte ich doch lieber ein Taxi nehmen“, entgegnete Crocodile zögerlich und überraschend offen; dass er seinem Gastgeber mit dieser Aussage einen schmerzhaften Stich versetzte, schien er hingegen überhaupt nicht zu bemerken.

„Aber, aber“, erwiderte Doflamingo mit tadelnder Stimme, während er sich darum bemühte Ruhe zu bewahren. „Wir haben fünf Uhr morgens und meine Villa liegt am äußersten Stadtrand. Wenn du dir jetzt ein Taxi rufst, dann erreichst du die Innenstadt frühestens bei Sonnenaufgang. Das kann ich dir als meinen Gast unter keinen Umständen zumuten. Schließlich sehe ich doch, wie müde du inzwischen geworden bist.“

Als wollte Crocodile die Aussage seines Gastgebers unterstreichen, konnte er ein leises Gähnen nicht ganz unterdrücken, auch wenn er sich sehr schnell die rechte Hand auf den Mund legte, um das zarte Geräusch abzudämpfen.

„Genau das meine ich“, fuhr Doflamingo grinsend fort. „Bitte übernachte doch in meinem Gästezimmer. Abreisen kannst du dann ganz in Ruhe morgen. So müde und alkoholisiert wie du gerade bist, kann ich es wirklich nicht verantworten, wenn du meine Villa verlässt.“

„Ich möchte keine Umstände bereiten“, hielt Crocodile dagegen, rieb sich jedoch gleichzeitig in einer verräterischen Bewegung über die Augen.

„Unsinn, du bereitest mir überhaupt keine Umstände“, erwiderte Doflamingo. „Wenn ich deine Gesellschaft nicht schätzen würde, dann hätte ich dich schließlich wohl kaum dazu eingeladen bei mir Zuhause zu übernachten. Und außerdem bietet meine Villa mehr als genug Platz für hunderte Gäste. Ich feiere nämlich sehr gerne Parties, weißt du, und irgendwann wird selbst der zähste Partygast müde und möchte sich schlafen legen.“ Er gluckste kurz angesichts dieser kleinen Anekdote und bemühte sich darum, auf Crocodile möglichst unbefangen zu erscheinen.

„Nun gut“, sagte der glücklicherweise und stand sogleich von dem Sofa auf. „Aber ich bleibe wirklich nur für eine einzige Nacht. Sobald ich meinen Rausch ausgeschlafen habe, verschwinde ich sofort wieder.“

„Wie du möchtest“, war der einzige Kommentar seitens Doflamingo. Er stand ebenfalls auf und bedeutete seinem Gast ihm zu folgen.

In einem gemächlichen Schritttempo führte er Crocodile nach oben in den ersten Stock und blieb schließlich vor der edlen Flügeltüre stehen, durch die man in das beste Gästezimmer seiner Villa gelangte. Es lag gleich neben seinem eigenen Schlafzimmer.

„Hier sind wir“, sagte Doflamingo, während er die schwere Türe öffnete und somit das Innere des Zimmers preisgab; darin standen in schlichter Eleganz bloß ein großes Himmelbett und zwei Nachtkonsolen. Rechterhand zweigten allerdings zwei Türen ab. „Die erste Tür führt in dein Badezimmer“, erklärte Doflamingo seinem Gast, der ihm einen fragenden Blick zugeworfen hat. „Die zweite in deinen begehbaren Kleiderschrank. Ich wünsche dir eine gute Nacht. Solltest du irgendetwas brauchen, dann scheue dich bitte nicht dem Dienstpersonal oder mir persönlich Bescheid zu geben.“

„Danke“, sagte Crocodile, der -wie sein Gastgeber überaus zufrieden feststellte- sehr beeindruckt von diesem luxuriösen Gästezimmer zu sein schien. „Dir auch eine gute Nacht.“

Doflamingo lächelte ihm ein letztes Mal zu und verabschiedete sich mit einem freundlichen Nicken, ehe er den Weg zu seinem eigenen Schlafzimmer ansteuerte.
 

Kaum hatte er die breite Flügeltüre hinter sich geschlossen, konnten seine beiden Beine sein Körpergewicht nicht mehr halten; wie eine leblose Puppe sackte er in sich zusammen und blieb mit dem Rücken an die Tür gelehnt sitzen. Sein Gesicht zierte das breiteste und verrückteste Grinsen, das er jemals zustande gebracht hatte.

Tatsächlich konnte Doflamingo sein Glück kaum fassen.

Es war ihm nicht bloß gelungen, mit Crocodile im „New World“ eine nette Unterhaltung zu führen. Nein. Er hatte es sogar geschafft, diesen zu sich nach Hause in seine Villa einzuladen. Aber das war noch nicht alles. Er hatte wirklich dafür gesorgt, dass Crocodile bei ihm übernachtete.

Doflamingo wurde schwindelig vor Augen bei der Erkenntnis, dass sein Schwarm sich in genau diesem Augenblick nur wenige Meter von ihm entfernt befand und sich bettfertig machte. Vielleicht duschte Crocodile, schoss es Doflamingo durch den Kopf und dieser Gedanke jagte ihm einen heißen Schauer über den Rücken. Vielleicht stand Crocodile -jetzt gerade in diesem Moment und nur durch eine einzige Mauer von ihm getrennt- nackt unter der Dusche. Und vielleicht dachte dieser an ihn, während er seinen blassen und empfindlichen Körper einseifte.

Träge schleppte Doflamingo sich zum großen und gemütlichen Bett hinüber, auf das er sich breitbeinig liegend niederließ. Er öffnete den Knopf seiner Hose und schloss seine Augen, ehe er mit der rechten Hand nach seinem bereits halb steifen Penis griff. Er brauchte sich nur vorzustellen, wie Crocodile nackt unter Dusche stand, um eine vollständige Erektion heraufzubeschwören.

Während Doflamingo langsam sein Glied rieb, gab er sich ganz seiner Fantasie hin: Überaus detailreich stellte er sich vor, wie sein Gast sich aus seiner Kleidung schälte. Weil dieser so stark betrunken und völlig übermüdet war, gelang ihm dies nur sehr langsam. Ganz genau malte Doflamingo sich aus, wie Crocodile sich in einer fast schon schleppend wirkenden Bewegung die engen Boxershorts über die Beine zog und anschließend vollständig aus dem engen Stück Stoff heraus schlüpfte. Die Boxershorts blieben auf dem Badezimmerboden liegen, während sein Gast zur geräumigen Duschkabine hinüber huschte.

Vor allen Dingen die Gewissheit, dass die Fantasie, zu der er gerade masturbierte, real war und sich nur wenige Meter von ihm entfernt tatsächlich abspielte, gab Doflamingo den besonderen Kick. Er bemühte sich darum, das prasselnde Geräusch der laufenden Dusche auszumachen, doch leider war die Villa so gut schallisoliert, dass nichts zu hören war, auch wenn sie beide nur durch eine einzige Wand getrennt wurden.

Doflamingo rieb mit seinem Daumen über seine bereits feuchte Eichel, während er sich vorzustellen versuchte, wie Crocodile wohl nackt aussah. Da dieser sich, zumindest Doflamingos Beobachtungen entsprechend, zumeist sehr konservativ kleidete und nur selten Haut zeigte, musste er nämlich leider raten. Hoffentlich würde sich diese Sache bald ändern. Es gab kaum etwas, das Doflamingo lieber besäße als die Gewissheit darüber wie Crocodile nackt aussah. Er stellte sich einen blassen Körper mit langen Beinen und weicher Haut vor.

Doflamingo erhöhte den Druck und ließ seine Hand immer schneller über die volle Länge seiner Männlichkeit gleiten. Währenddessen fragte er sich, ob Crocodile wohl noch weitere Narben besaß als die diejenige im Gesicht. Und wie wohl der linke Arm aussah, an dem die entsprechende Hand fehlte?

Mühsam erhob Doflamingo sich von seinem Bett und schleifte sich schwerfällig zu der Wand hinüber, die sein Zimmer von dem Gästezimmer, das Crocodile zurzeit bewohnte, trennte. Er blieb stehen und lehnte sich an genau das Stück Wand, von dem er wusste, dass sich gleich auf der anderen Seite die Duschkabine befand, die sein Gast gerade wahrscheinlich benutzte.

Doflamingo spürte, dass er seinem Höhepunkt bereits nahe war, als er sich ausmalte, wie Crocodiles wundervolles Haar wohl ausschaute, roch und sich anfühlte, wenn es gerade mit teurem Shampoo eingerieben worden war. Schwer atmend und mit erhitztem Gesicht stellte er sich vor, wie er den Körper seines Schwarms mit Duschgel einrieb. Weil er wusste, dass Crocodile ein Mensch war, der viel Wert auf Sauberkeit legte, ließ er keine Stelle aus... keine einzige...

Doflamingo war längst nicht mehr dazu in der Lage seine perverse Fantasie in Zaum zu halten. Ungeniert stellte er sich die Frage, wie es sein würde, wenn er Crocodile an dessen allerintimsten Stellen berührte. Ob er einen großen oder eher kleinen Penis hatte? Und ob er wohl rasiert war? Doflamingo konnte es sich bei einem so pedantischen Mann wie Crocodile gut vorstellen, dass dieser sich im Intimbereich rasierte.

Nur zu gerne wüsste Doflamingo darüber Bescheid, welche seiner Vermutungen nun tatsächlich zutraf. Der Gedanke daran, dass diese Gewissheit in greifbarer Nähe gerückt war, erregte ihn besonders. Heute Abend war einfach alles so unfassbar gut gelaufen. Mit Sicherheit würde sich ihm in den kommenden Wochen oder vielleicht sogar schon Tagen die Gelegenheit bieten Antworten auf all seine Fragen zu finden.

Es war diese Aussicht, die Doflamingo schlussendlich zum Orgasmus brachte. Der Gedanke daran, dass seine Fantasie bald zur Wirklichkeit werden würde. Er murmelte leise Crocodiles Namen, während er sich in sechs oder sieben harten Schüben in seine Hose ergoss, die noch immer lose um seine Hüften hing.

Nachdem er sich von seinem Höhepunkt halbwegs erholt hatte, stolperte Doflamingo schwerfällig zurück zu seinem Bett und ließ sich kraftlos auf die Matratze fallen. Er schlang die Bettdecke um seinen erhitzten Körper und nahm in einer müden Bewegung die Sonnenbrille von seiner Nase, ehe er völlig erschöpft rasch einschlief.
 

bye

sb



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lexischlumpf183
2019-06-21T04:29:43+00:00 21.06.2019 06:29
😁😂 so ein kleines Ferkel 😂😂 schönes Kapitel, vor allem das Ende, freu mich bald lesen zu können wie es weitergeht 👍😁
Antwort von:  kleines-sama
21.06.2019 09:52
Danke für deinen Kommentar :) Freut mich, dass dir die FF gefällt
Doflamingo ist und bleibt eben ein echter Lustmolch, auch wenn er so tut als wäre er ein Gentleman ;)

bye
sb


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