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Das Juwel

Plance/Pikelavar
von

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Das Juwel

Endlich. Es war endlich in ihrem Besitz.. Das Juwel des Jitan.

Es war kleiner als der Ninja-Assassine erwartet hatte, aber das machte nichts. Dafür glänzte es unnatürlich stark in drei verschiedenen Farben, je nachdem in welchem Winkel man es in die Sonne hielt.

"Pike!", riefen seine Begleiter, keuchend und erschöpft vom Kampf, den sie alle zusammen bestritten hatten. Ein Blick auf die HP-Anzeige ließ nur erahnen wie stark der Gegner gewesen sein musste.

"Ich hab's!", ließ Pike verlauten und spielte mit dem Juwel auf seiner Handfläche herum. Zufrieden lächelnd kam er ihnen entgegen und stämmte die freie Hand in die Hüfte.

"Gut. Dann lasst uns zum nächsten Gasthaus und ruhen uns aus. Der Kampf hat mich echt hungrig gemacht.", schlug Block vor.

"Wenn wir direkt zu meinem Dorf gehen und das Juwel zurück bringen können wir uns dort ausruhen. Es wird dort genug zu essen geben.", warf Meklavar ein, doch als sie die Hand nach dem Juwel ausstreckte, zog der Assassine diese zurück.

"Nah-ah-ah! Wie wäre es, wenn wir es einfach verkaufen und uns damit eine eigene, feine Hütte kaufen? Wahrscheinlich würde es sogar für ein Schloss reichen, so begehrt wie das kleine Schätzchen ist..", schwärmte Pike und hielt es noch einmal höher, in einige Sonnenstrahlen, die ihren Weg durch die Baumkronen des sonst so düsteren Waldes fanden.
 

Meklavar stämmte sich auf ihre Axt, war jedoch nicht zu erschöpft um ihrer Wut ausdruck zu verleihen.

"Ist das dein ernst?! Dieses Juwel gehört meiner Familie, es ist unser Famileinschatz! Das ist MEINE Quest, also rück es gefälligst raus!"

Block's Magen grummelte laut. Mit einem leidenden Gesichtsausdruck hielt er sich seinen runden Bauch.

"Hey, Leute. Also... Könnten wir das vielleicht auf dem Weg nach draußen besprechen? Ich unterbreche euch da ungern, aber wir haben alle nur noch wenig HP, keiner von uns hat mehr etwas das uns heilen könnte und ich bin mir sicher, dass hier noch mehr Monster lauern die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf uns aufmerksam werden, wenn ihr hier so herumbrüllt. Wollt's nur gesagt haben."

Der Dieb mit den Katzenohren schmiegte sich an seinen Begleitern vorbei und warf es noch einmal provokant in die Höhe. Diesmal verlief der Fang nicht so glimpflich ab. Während er versuchte es noch zu jonglieren, hob Meklavar die Axt und schwang sie in seine Richtung.

Kreischend machte Pike einen Satz nach vorn und umklammerte das Juwel nun in beiden Händen, auf dem Boden kauernd wie ein verängstigtes Kätzchen.

"Wolltest du mich etwa umbringen?!", schrie er hysterisch und setzte sich auf um seinen aufgebauschten Schweif zu sich zurück zu ziehen und zu kontrollieren. Alles noch dran, zum Glück!

Allerdings dauerte es etwas, bis sich das Fell wieder hinab senkte.

"Ich hole mir mein Juwel zurück!", brüllte Meklavar ihm entgegen.

"Leute?!", rief Block panisch dazwischen, wurde jedoch wenig ernst genommen.

"Nicht jetzt, Block!", keifte die Zwergenkriegerin, mit dem Blick auf den Dieb gerichtet.

Erst als ein ohrenbetäubender Schrei ertönte und die Anwesenden dazu zwang inne zu halten, drehten auch Pike und Meklavar sich um.

Ein riesiger Schlangenähnlicher Kopf, mit einem Gebiss, welches doch eher dem eines Haifisches ähnelte, benetzt mit einer zähen Flüssigkeit die im dunkeln in einem hellen Blau leuchtete.

"LEUTE! Ich hab's euch gesagt! Ich hab's doch gesagt, warum hört nie Jemand auf mich?!", schrie Block der seinen Stab hervor holte. Er hatte noch nicht genug Mana um damit zu fliegen, geschweige denn auch noch zwei weitere Personen zu tragen.

"LAUFT!"
 

Dabei waren sie sich alle einig.

Auch die beiden anderen mussten ihren Streit vorerst vergessen und rannten zusammen mit Block um ihr Leben. Sie waren momentan zu geschwächt um sich gegen so ein Monster verteidigen zu können, geschweige denn es zu besiegen, auch wenn sie zu dritt waren.

Es war noch nichteinmal ein Ausgang in Sicht und das Monster kam immer Näher, fauchte und zischte, während es sein Maul weit öffnete und dieses bereits über die Gruppe streckte.

Es wurde dunkel für die drei, denn auch das Licht der bunten Glühwürmchen war im Schatten des Maules nicht mehr vorhanden. So wie der Speichel leuchtete, so schluckte das innere des Mauls anscheinend auch alles Licht in der Nähe, wenn es geöffnet war.

"Nein!!!", schrie Meklavar verzweifelt und kniff die Augen zusammen, ihre Beine trugen sie jedoch weiter.

Das konnte nicht sein, wenn sie hier starb war alles umsonst und sie würde diese Quest nie mehr erfüllen können!

Plötzlich schrie das hungrige Wesen erneut und riss den Kopf in die Höhe, ehe es in sich zusammenbrach.

Überrascht schaute die Truppe zurück und musste feststellen, dass es von einem riesigen Brocken getroffen wurde. Aber woher? Hier waren keine Berge, dafür aber entdeckten sie wenig später eine riesige Maus.

"Hey, nicht schon wieder! Es wurde gerade spannend!", schimpfte Coran, der die Maus vom Holo-Feld hinunter hob und auch die Krümmel weg pustete.

"So eine Schande, ihr hättet im Magen dieses Monsters vielleicht noch ein paar Schätze finden können."

"Schätze?! Können wir es nicht einfach aufschneiden?", fragte Lance interessiert.

"Nein! Diese Schätze bekommt man nur, wenn man durch das Maul in den Magen gelangt.", erklärte der Spielemacher fast schon eingeschnappt, als wäre es selbstverständlich.

"Das ergibt überhaupt keinen Sinn...", grummelte Lance und verschränkte die Arme vor der Brust, doch sein Kommentar wurde ignoriert. Hunk hatte noch Luft geholt um etwas zu sagen, hatte den Gedanken daran aber wohl im nächsten Moment aufgegeben und es dabei belassen.
 

Nachdem sie also gerade noch mit ihrem Leben davon gekommen waren, hatten sie es auch noch zusammen aus dem Wald geschafft. Doch trotzdem war die Stimmung recht düster. Viel düsterer als der Wald je hätte gewesen sein können.

"Also... uhm.."; begann Block, welcher sich sichtlich unwohl zwischen den beiden fühlte und sich kaum traute etwas zu sagen. Allerdings musste das ja irgendwie geklärt werden. Und wenn er ehrlich war, wollte er nicht die Trennwand spielen, nur damit sie sich nicht an die Gurgel gingen.

"Ich gehe hin, wo auch immer er hin geht.", sagte Meklavar plötzlich mit fester Stimme und durchbohrte den Assassinen förmlich mit ihrem Blick, noch bevor der sanfte Magier etwas sagen konnte.

"Ich habe nachgedacht!", kündigte Pike an und hob stolz sein Kinn.

"Wir gehen in dein Dorf und dann sahne ich dort meine Belohnung ab. Wenn dieses Schätzchen hier schon so viel Wert ist muss die Belohnung dort doch noch mehr einbringen."

Auch wenn der erste Impuls Meklavar dazu brachte den Mund zu öffnen um ihrem Begleiter die Hölle heiß zu machen, allein schon weil er ihre Familiensituation ausnutzen wollte, hielt sie im nächsten Moment die Luft an. Eigentlich sollte es ihr Recht sein.
 

Am Ende bekam ihre Familie ihr Juwel zurück, im Grunde war dies ja ihr Ziel, auch wenn es ihr lieber wäre es persönlich abzugeben. Nicht wegen der Belohnung, es ging ihr ums Prinzip. Sie hatte es sich und ihrer Familie versprochen bevor sie los gezogen war. Naja, zumindest dem Hund. Und wenn sie ehrlich war, war es ihr auch lieber als tatsächlich gegen einen Verbündeten kämpfen zu müssen. Sie würde schon einen Weg finden.

Trotz des Kompromisses, wie Pike es schimpfte, behielt sie ihn im Auge. Was, wenn er irgendwie eine Fälschung anfertigte und dann doch mit dem echten Juwel abzog? Oder wenn er nicht einmal das tat und verschwand sobald das Gold seine Pfoten berührte.

Den ganzen Weg entlang konnte sie es sich nicht sparen immer wieder Seitenhiebe zu verteilen. Verzeihen würde sie ihm nicht so einfach, zumal er sich auch noch immer nicht davon abbringen lassen würde, so wie es aussah!

Aber warum auf einmal? Hatten sie sich so sehr in ihm getäuscht? Auch Block wurde das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmte. Pike tat zwar so als wäre alles total einfach, aber er sprach nicht viel. Und gerade das war untypisch für diesen trotteligen Dieb.

Nicht weit entfernt vom Dorf befand sich eine Hütte. Sie war nicht groß, aber gemütlich, eine kleine Bleibe in der man sich gut erholen und sogar etwas Gebäck aufstocken konnte.

Endlich! Es war so als konnte der Zauberer das Fleisch schon riechen. Wenn es möglich wäre, würden sich seine HP allein schon vom Gedanken daran wieder füllen.

Normalerweise hätten sie diesen Ort auch ignorieren können, aber ausnahmsweise waren sich alle einig bei der Entscheidung sich wenigstens kurz auszuruhen.

Auch wenn die Strecke zum Zwergendorf nicht mehr lang war, so hatten sie genug Erfahrungen mit plötzlichen Gegnern gemacht. Sich nun kurz vor dem Ende der Quest in Sicherheit zu wiegen wäre fatal.
 

So saßen sie wie immer zusammen an einem Tisch, trotz all der Differenzen die sie hatten, obwohl auch an den anderen Tischen genug Platz war. Merkwürdigerweise waren hier keine anderen Gäste.

Diesmal sprach eine Weile lang keiner.

Nachdenklich biss jeder in sein Gebäckstück um sich zu stärken, bis Meklavar die Hand sinken ließ bevor sie den Mund erreichte. Vor ihr lag ein weiteres Gebäckstück, welches nicht von ihrem Teller stammte. Der Ninja-Assassine hatte es ihr vor die Nase gelegt, ohne großartig nachzudenken.

Wie die ganze Zeit schon, unterwegs, bevor sie das Juwel ergattern konnten, hatte er sämtliche Sachen gesammelt und sie immer wieder zu ihr gebracht, obwohl sie nicht danach gefragt hatte.

Gräser für die Ausdauer, kleinere Juwelen die Geld einbringen konnten, Früchte und auch schonmal einen kleinen Hasen, den sie aber am Ende wieder frei gelassen hatten.

"Ich glaube das nicht.", sagte sie plötzlich.

Die beiden Begleiter schauten verwirrt auf.

"Was glaubst du nicht?"; fragte Block, der sich bereits die Finger sauber leckte.

Meklavar's Blick richtete sich auf Pike und ruhte eindringlich auf ihm.

"Das hier! Das was du tust, das ergibt alles überhaupt keinen Sinn!"

Eingeschnappt verschränkte der Katzenmensch die Arme vor der Brust.

"Keinen Sinn?! Ich bin ein Dieb! Was soll denn daran keinen Sinn machen, ich werde Steinreich damit! Ich könnte mir damit sogar ein eigenes Dorf-"

"Das meine ich nicht!", fauchte sie und hielt ihm den Keks entgegen, den er ihr vor die Nase gelegt hatte.
 

Sofort zuckte etwas in ihrem Gegenüber zusammen, da nun auch er seine Tat realisiert hatte.

"Ist doch egal ob etwas Sinn macht, oder nicht. Diebe müssen sich nicht rechtfertigen. Wisst ihr was, ich bin hier fertig! Ich gehe jetzt ins Dorf und sacke mir das Gold ein!", maulte er und stand bereits auf, doch er wurde am Schal gezwungen stehen zu bleiben.

"Hey, spinnst-.."

"Du gehst nirgendwo hin! Du schuldest uns für das alles hier mindestens eine Erklärung! Nicht nur, weil wir das Juwel zusammen zurück geholt haben sondern auch weil wir Freunde sind!"

Pike's Ohren senkten sich, bis sie schlussendlich platt gedrückt waren. Noch immer wandte er den beiden den Rücken zu, auch wenn der Schal an seinem Hals stramm gezogen war.

Langsam ließ Meklavar ihn locker, da er sich nicht wehrte.

"Es wird alles vorbei sein.", sagte er leise und ließ den Kopf hängen.

"Dafür machen wir es ja auch!"

"Nein, du verstehst nicht. Wenn ich das Juwel hergebe, ist das alles hier vorbei! Unsere gemeinsame Zeit, unsere Abenteuer..."

Er sah auf den Familienschatz hinab, ballte seine Hand zur Faust und drückte sich diese gegen die Brust.

"Es ist nicht so als würden wir uns in Luft auflösen, sobald die Quest vorbei ist.", erwiderte Block und schaute zwischen den beiden hin und her.

"Oder?", fragte er dann doch verunsichert.

Endlich gab der Assassine sich einen Ruck und drehte sich wieder zu ihnen um.

"Du wirst doch bestimmt im Dorf bleiben, wenn du fertig bist, oder? Deine Quest wäre beendet, also was hättest du noch für einen Grund zu reisen?"

Es wurde still, diesmal jedoch aus einem anderen Grund.

Meklavar ließ den Schal nun vollends los und betrachtete ihn lange, ehe sie ihre Stimme wieder fand.

"Es gibt sicher neue Aufgaben zu erledigen und außerdem haben wir Block's Dorf noch nicht gerettet."

"Das wäre nicht das selbe. Auch das hat irgendwann ein Ende. Hör mal, ich bin ein Ninja-Assassine. Ein Dieb. Aber auch wenn ich deses Juwel in meiner Hand halte, bin ich nicht zufrieden. Ich könnte mir mit dem Gewinn wahrscheinlich alles kaufen was ich will. Aber in dem Moment, in dem ich es hergebe, egal an wen, verliere ich mehr als ich dadurch je gewinnen könnte."

"Wie meinst du das?"; fragte Block vorsichtig, der die ganze Zeit versucht hatte einen Moment zu finden, in dem er auch etwas sagen konnte.

"Ich will einfach nicht, dass das hier vorbei ist, okay? Das ist alles!"
 

"Das muss es auch nicht sein!"

Meklavar's Stimme wurde lauter.

"Keiner hat je gesagt, dass wir uns alle auf einmal trennen! Auch wenn der Schatz wieder da ist, würde ich noch mit euch durch die Welt ziehen. Es gibt so viel neues zu entdecken! Natürlich bleiben wir zusammen!"

Sie waren doch soetwas wie eine Familie!

"Entschuldigt, dass ich gelauscht habe, obwohl ihr ja gewiss nicht zu überhören seid.", mischte sich die Bedienung ein, die ihrem Spielemacher sehr stark ähnelte.

Was hatten sie erwartet? Die kleine Hütte hier trug den Namen Naroc.

"Ich habe von einer Quest gehört, die euch dabei vielleicht behilflich sein könnte.", sagte er und legte eine kleine Schriftrolle in die Mitte des Tisches.

"Es ist lediglich eine kleine Sidequest, aber die Belohnung wird sich für euch lohnen! Diese Quest ist äußerst selten und wurde außerdem noch nie getestet. Die Belohnung ist also noch nicht bekannt, aber sie soll wohl nicht nur viel Gold einbringen sondern auch die Bindung derer stärken, die sie zusammen bestreiten. Ich würde selbst zu gern wissen, was es damit auf sich hat. Was sagt ihr dazu?"

Pike schien noch zu emotional von der Situation zu sein, daher übernahm Meklavar dies, ohne weiter großartig zu zögern.

"Wir nehmen die Quest an!"

Sie wussten nicht, was sie dort zu tun hatten, aber es war auch keine Rede davon, dass sie zeitlich begrenzt war.
 

"Sobald wir die Quest mit dem Juwel beendet haben, öffne ich diese Quest-Rolle!", versprach sie, während sie Pike anschaute und stand auf.

"So einfach ist das nun auch nicht. Sie wird sich selbst öffnen, wenn die Zeit gekommen ist."

Erst perplex, sah sie den Besitzer an, nickte dann aber entschlossen.

"Dann lasst uns keine Zeit mehr verlieren, je eher desto besser."

Kaum hatte sie dies gesagt, schmiss sie ein paar Goldmünzen auf den Tisch und verließ als erste die Bleibe.

Block klopfte seinem Freund auf die Schulter und ging vor, wartete jedoch auf seinen Assassinen-Freund der dann doch mit kam.

Norac, der Besitzer der Hütte grinste zufrieden und streichelte seinen langen Bart mit den Fingerspitzen entlang. Er drückte auf einen Knopf an einer versteckten Stelle.

Kurze Zeit später klappte die Hütte in sich zusammen und hinterließ eine riesige Staubwolke, aus der ein surrendes Geräusch kam, welches sich als Flieger entpupte. Norac winkte der Gruppe noch zu, bevor er sich seine Fliegerbrille hinunter zog und am Horizont verschwand.

Die Truppe war gerade mal ein paar Meter weit gekommen, betrachtete das ganze Schauspiel mit gemischten Gefühlen.

"Ihr habt das gerade auch gesehen, oder?", fragte Block, der seinen Blick nicht vom Himmel abwenden konnte.

"Yup.", kam es synchron von den anderen beiden.

"Wir sollten gehen.", sagte Meklavar.

Die anderen stimmten ihr nickend zu und folgten ihr.

Die Spieler ernteten einen schmollenden Blick von Coran, der etwas mehr Begeisterung erwartet hatte.
 

Dann war es so weit. Das Dorf ließ sich bereits aus der Ferne erkennen, Qualm stieg auf, doch dies war kein Grund zur Sorge. Die Zwerge hier waren gute Handwerker und brauchten dementsprechend auch Öfen um gute Rüstungen und Waffen herzustellen. Es roch nach Feuer und nach Öl, ganz so wie Meklavar es in Erinnerung hatte.

Den ganzen Weg hatten sie nicht mehr über die Sache gesprochen, die Pike erwähnt hatte. Und das war auch nicht nötig, da sie es ihm beweisen würden.

Aber es war kaum zu glauben, wie sehr man es doch vermisste. Diese nervige, verquatschte Art. Es schien ihn wirklich zu belasten und das so sehr, dass ihm nicht mal nach Scherzen zu mute war.

Block hatte immer mal wieder versucht ihn aufzuheitern, aber es hielt nicht für lang.

"Meklavar! Du bist wieder da!", rief Jemand, es war eine männliche Stimme.

Ein Mann kam auf sie zugelaufen, mit grauem Haar und einem gestutzten und vorallem gepflegten Bart.

Anders als einige andere Zwerge, war er alles andere als muskulös, dafür aber recht groß. Dieser Mann besaß rote Streifen an den Wangen, genauso wie Meklavar. Aber keiner der anderen Zwerge, die man von hier aus sehen konnte, hatten diese Markierungen. Er trug einen Hut, aber irgendetwas an ihm kam dem Ninja-Assassinen komisch vor. Und dann sah er es. Er hatte einen Schweif. So wie er!

"Dad!", rief Meklavar zurück und umarmte ihn.
 

"DAD?!", fragte Pike schockiert und musterte die beiden.

"Ja, das ist mein Vater. Hast du was daran auszusetzen?!", keifte Meklavar gleich giftig, während sie ihren Vater an sich presste.

"N-nein. Es ist nur.. ich dachte du wärst ein Zwerg!"

"Bin ich ja auch."

Wortlos gestikulierte der verwirrte Dieb und zeigte am Ende auf den Vater, der ganz klar kein Zwerg war, zumindest nicht äußerlich wie es schien. Oder kannte er diese Welt einfach noch nicht gut genug?!

Seine Verwirrung wurde von einer weiteren Person unterbrochen, unsanft.

Eine Zwergenfrau kam nahezu wütend auf die Truppe zugestapft und stellte ihren Hammer mit einer deutlichen Wucht neben sich auf den Boden ab.

"Mein liebes Fräulein, es wurde auch mal Zeit, dass du wieder zurück kommst! Nicht nur, dass du einfach abgehauen bist ohne etwas zu sagen, du hast dich auch nicht ein einziges mal gemeldet!", schimpfte sie. Sie hatte langes Haar, so Braun wie das seiner Gefährtin und ebenso eine kleine, knubbelige Nase.

Meklavar machte einen Satz zurück, doch entgegnete sie ihrer Mutter ganz und gar nicht devot.

"Wenn ich euch geschrieben hätte, hättet ihr herausgefunden wo ich bin und hättet mich zurück geholt! Aber du solltest mir lieber danken, ich habe unseren Familienschatz zurück gebracht!", fauchte sie. Ihre Blicke trafen wie Blitze aufeinander, ehe die Mutter ihren Hammer los ließ und die Axtkriegerin in die Arme zog.

"Der Schatz ist doch jetzt nicht wichtig! Wenn du gestorben wärst, hätten wir einen viel größeren Schatz verloren!", sagte die Mutter noch immer aufgebracht, wischte sich dann aber die ein oder andere aufkommende Träne weg.
 

Block war so gerührt von dem Wiedersehen, dass er selbst ein Tuch hervorholen musste, um sich damit die Nase zu putzen.

Pike war eher abwesend. Er hörte durchaus zu und sah auch alles, aber dennoch folgte er seinen eigenen Gedankengängen.

Langsam glitt seine Hand in seine Tasche, aus der er das Juwel holte.

Betrübt beschaute er es sich noch einmal, blickte dann zu der Familie und hielt es ihnen hin.

"Hier ist es.", sagte er, konnte ihnen jedoch nicht in die Augen sehen.

Der Vater nahm das Juwel an und lächelte zufrieden, nein, sogar glücklich. Nicht nur das Juwel war zurückgekehrt, auch seine Tochter war wieder da.

Er nahm seinen Hut ab und verbeugte sich vor den beiden Begleitern. In diesem Moment, kamen auch seine Katzenohren zum Vorschein.

"Ich danke euch, dass ihr meine Tochter begleitet und ihr geholfen habt. Bitte ruht euch hier aus, fühlt euch wie Zuhause. Ihr könnt so lange in unserem Dorf bleiben, wie es euch beliebt."

Die Mutter stimmte dabei ein und verbeugte sich ebenfalls.

Pike verschränkte die Arme hinterm Kopf und drehte den Anwesenden den Rücken zu.

"Danke, aber ich denke ich gehe lieber wieder.", sagte er.

Ohne die Absicht sich weiter erklären zu wollen, ging er ein paar Schritte, wurde aber diesmal am Arm gepackt und sofort zurück geschleift.

"Du bleibst hier!", schimpfte Meklavar, die ihn offensichtlich unter keinen Umständen gehen lassen wollte.
 

"Ich sagte doch-"

"Nein! Du bist ein Teil meiner Familie und du bleibst!"

Ihre Wangen waren nun nicht mehr nur durch ihre Markierungen rot, es war auch ihr Blut, das unterhalb der Haut nahezu zu kochen schien.

Mit geweiteten Augen sah Pike zu ihr runter, doch die Sicht wurde schon bald durch eine Papierrolle blockiert, die plötzlich aus Meklavar's Beutel sprang.

Sie schwebte nun vor ihren Augen und leuchtete golden.

"Glückwunsch! Ihr habt die Rolle geöffnet!", ertönte die Stimme des alten Kauzes Norac, sie schien aus der Rolle zu kommen.

"Eine Sechs-Sterne-Quest!", rief Block erstaunt.

Ein kleines Orange-blaues Feuer manifestierte sich vor der Rolle. Es war gerade mal Handgroß und besaß einen Mund, so wie auch einen Monokel. Und sogar kleine Ärmchen! Es trug sogar einen kleinen Schnurrbart aus Flammen.

"Mit der Öffnung dieser Rolle beginnt auch eure eigene Quest. Sie wird erst erfüllt sein, wenn ihr, die ihr ein unzerstörbares Band besitzt, geheiratet habt. Erst dann wird euer Inventar wieder befüllbar sein, eure HP-Werte werden auf die Hälfte reduziert, bis diese Quest abgeschlossen ist."

"BITTE WAS?!", brüllten Pidge und Lance gleichermaßen.

"Hey, was soll denn das?!", maulte Lance und deutete mit einer energischen Geste auf das Spielfeld.

Coran zupfte sich selbstsicher an seinem Bart.

"Was habt ihr erwartet? Es ist eine Sechs-Sterne-Quest, sie sollten eine Herausforderung sein und kein Spaziergang."

"Wir haben sie noch nicht mal angenommen und trotzdem haben wir schon diese Effekte auf unseren Charakteren! Das ist Zwangsheirat!"

"Ihr müsst auch zuhören! Diese Questrolle öffnet sich nur unter bestimmten Bedingungen und dann wird sie aktiv. Das bedeutet ihr habt sie zusammen geöffnet, indirekt!"

"Das ist doch ein Witz!", schimpfte Pidge, die sich den Kopf hielt und aufs Holobrett schaute.

Auch wenn es nur ihr Charakter war. Dieser sollte den Charakter von Lance heiraten?!

Hunk schaute zwischen den dreien hin und her, hatte sein Gesicht auf beiden Handflächen abgestützt und begann breit zu lächeln.

"Im Grunde hört sich diese Quest total einfach ein. Ihr müsst doch nur heiraten, oder? Oh man, eine Heirat, das ist so aufregend! Endlich passiert mal etwas schönes in diesem Spiel!", schwärmte er.

Lance und Pidge schauten sich beide nur kurz aus den Augenwinkeln an, beschlossen dann aber mit zu machen. Irgendwo hatte Hunk ja recht. Aber eine Heirat war doch trotzdem zu viel des Guten, oder?

Eine andere Wahl hatten sie offensichtlich nicht, wenn sie ihre Charaktere weiterhin uneingeschränkt spielen wollten. Pidge hatte es schon immer gewusst, Liebe war wie ein Virus der alles wichtige lahm legte!
 

"Aufgabe Eins der Quest besteht darin, dem anderen einen Heiratsantrag zu machen. Dabei ist es egal, wer wem einen macht. Die Belohnung ist ein freier Slot im Inventar.", sagte das kleine Feuer und schob seine Brille hoch.

Schon längst hatte Meklavar die Hand ihres Begleiters wieder los gelassen und wusste gar nicht wohin mit sich und ihren Gefühlen. Sie war komplett überfordert mit der Situation. Pike ebenso, aber er hatte auch schon so einigen anderen Schönheiten schöne Augen gemacht und es war nur eine Quest, oder? Das würde er schon hin bekommen.

"Also...", er räusperte sich und rieb sich den Nacken. Es könnte schlimmer sein, nicht wahr?

Im Grunde war diese ganze Sache nicht einmal schlimm. Sein Herz hüpfte sogar vor Freude und vor Aufregung, so wie man sie eher empfand, wenn man verliebt war. Nicht nur so, wie wenn man ein hübsches Mädchen auf der Straße traf. Das hier war irgendwie anders.

Und selbst die Hände von Lance kamen ins schwitzen bei dem Gedanken. Es war ein Spiel, aber diese Quest kam völlig unerwartet.

Und irgendwie fühlte es sich an als hätte man ihn gerade kalt erwischt.

Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen und sah dabei eher aus wie ein kleiner Junge der dringend mal auf die Toilette musste, starrte unentwegt aufs Spielfeld. Er war einfach nicht gut darin, seine Gefühle so zu verbergen, irgendwann platzte er noch! Momentan wünschte er sich, dass er sich auch einfach unsichtbar machen könnte und es sich so wenig anmerken lassen konnte wie sein Charakter, denn der tat auch nur das, was er ihm sagte.

Pidge sah erneut aus den Augenwinkeln zu ihm und wusste nicht, wie sie diese Reaktion interpretieren sollte.
 

Warum benahm er sich so? War es denn so unangenehm? Oder genierte er sich einfach selbst im Spiel bei so einem 'großen Moment'? Lance war ja schon ein eher emotionaler Typ, es würde sie nicht wundern, wenn er schon allein bei dem Gedanken an so eine Sache das Flattern bekam.

Was sie gerade viel eher störte war die Tatsache, dass sie sich selbst auch Gedanken darum machte. Vorallem weil ihr unwohl wurde. Nicht nur unwohl, es war mehr wie ein Schmerz. Als würde ihr Jemand in die Brust boxen. Das empfand sie bei dem Gedanken daran, dass sich Lance mit dieser Sache so unwohl fühlte. Und auch irgendwo Scham.

Konzentriert, mit zusammen gezogenen Augenbrauen starrte sie ihre eigene Figur an und fragte sich wie sie in so eine Situation gekommen war. Gerade sie.

Diejenige, dessen Mutter schon fast sicher war, dass ihr Schwiegersohn ein selbst gebauter Roboter werden würde. Die, die noch nie eine Beziehung romantischer Art hatte und sich eigentlich auch nie wirklich dafür interessiert hatte.

Sie hatte es nie verstanden, diesen ganzen Wind darum, wie sich die Leute für andere selbst aufgaben und alles für sie taten. Sogar bereit waren zu sterben. Bei diesem Gedanken realisierte sie etwas.
 

"Pidge!"

Eine Stimme holte sie aus ihren Gedanken zurück. Erschrocken hob sie den Kopf und sah die erwartungsvollen Blicke auf sich ruhen.

"Du bist dran. Willst du dazu nichts sagen?", fragte Coran skeptisch.

"Wozu?"

"Muss ich das jetzt echt wiederholen?!", fragte Lance gestresst und raufte sich das Haar.

Hunk schaltete sich ein. Dieser hatte es sich gemütlich gemacht und knabberte nun selbstgemachte Salzstangen.

"Vielleicht besser so, der Antrag war echt lahm. Kein Wunder, dass sie nichts verstanden hat, so wie du genuschelt hast.", kommentierte er.

"Mach's besser!!", fauchte Lance aufgebracht mit hoher Stimme.

"Wer weiß, so lange wie du brauchst tut es vielleicht echt ein anderer."

"Nope! No-no! Nein! Ich ziehe das jetzt durch, das ist nicht für andere bestimmt!", verteidigte er die Quest ohne zu zögern.

Das hatte Coran selbst gesagt. Es musste einen Grund gegeben haben weswegen es für sie beide bestimmt war.
 

"Ich kann auch einfach ja-"

"Nein, ich mache es nochmal!", unterbrach sie Lance.Nun bestand er darauf. Sein Feuer war entfacht.

"Wow, jetzt ist der Löwe wach!", staunte Hunk und lehnte sich begeistert nach vorn um sein Gesicht wieder auf seinen Händen zu stützen.

Coran gefiel es, wie sich die Situation hier hoch schaukelte, zwar war es nicht unbedingt dramatisch, aber es wurde ziemlich intensiv.

Als Lance dann auch noch aufstand, war es so als könnte man ein kleines blitzen in den Augen des Alteaners sehen. Es war wie eine Show und er genoss es in vollem Maße!

Tief holte Lance Luft und räusperte sich etwas länger, als dass es noch angenehm sein konnte.

"Also, Pidge, möchtest-"

"Meklavar.", korrigierte ihn Hunk, weswegen er von Coran ein "Pshht!" kassierte.

"N-Natürlich meinte ich Meklavar, ihr bringt mich alle total durcheinander!!", beschwerte sich Lance der schon bald keine Stimme mehr hatte.

"Meklavar. Also. Wir haben viel erlebt, vielleicht auch nicht immer nur gute Zeiten. Aber wir haben trotzdem zusammen gehalten und..."

Plötzlich brach Lance ab und musste schlucken. Sein Charakter, es war sein Charakter der da sprach. Und dennoch glühten nicht nur seine Wangen selbst in rot, sondern auch die alteanischen Markierungen in blau.

"Deswegen dachte ich.. Nein, ich weiß, dass es eine gute Idee wäre, wenn wir heiraten würden. Wenn du das auch so empfindest. Wir zwei - Mann und Frau. Hört.. sich doch gar nicht so schlecht an, oder? Also, möchtest du mich heiraten?", fragte er schließlich. Und man, das hatte ihn echt einiges an Überwindung gekostet!

Pidge's war überfordert mit dieser Situation und wusste gar nicht welchem Gefühl sie überhaupt zuerst folgen sollte. Oder ob überhaupt! Sie stützte ihren Kopf auf ihren Händen und hielt diesen gesenkt, damit man ihr rotes Tomatengesicht nicht in voller pracht begaffen konnte.

"Ja.", antwortete sie schließlich, natürlich im Namen ihres Charakters.

Groß gezögert hatte sie nicht, was selbst sie überraschte, ebenso wie die anderen.

Verlegen schaute sie auf und schaute kurz in die Runde, zuckte dann mit den Schultern.

"Was?!", fragte sie schließlich gereizt, als die Blicke noch immer auf ihr klebten.

"Ich sagte JA, ich will!", wiederholte sie noch einmal, doch das Zupfen am Schnurrbart des alteanischen Mannes kündigte wieder irgendeinen Plan an.
 

"Gut, gut. So sei es, ihr seid nun verlobt, aber noch längst nicht verheiratet. Wie versprochen bekommt ihr einen freien Slot, allerdings wird dieser mit den notwendigen Ringen wieder belegt.", sprach das glühende Feuer, welches nun wieder die Aufmerksamkeit auf sich zog.

"Heiraten?!", fragte Meklavar's Vater alarmiert.

"Moment mal! Ihr könnt nicht einfach so heiraten! Meklavar, was hat das zu bedeuten?!"

Meklavar drehte sich irritiert zu ihren Eltern um.

"Warum sollten wir das nicht tun können?!", fragte sie verständnislos, doch bevor ihr Vater noch etwas sagen konnte, fuhr sie fort.

"Wir haben das Juwel zurück gebracht und außerdem bin ich längst volljährig!", schimpfte sie ihm entgegen.

"Du magst zwar volljährig sein, aber du bist noch immer unsere Tochter und wir werden nicht zulassen, dass du einfach so einen Fremden heiratest!"

"Er ist kein Fremder, er ist mein Freund! Mein bester Freund und sogar noch mehr als das! Ich vertraue ihm mein Leben an!"

Pike verschluckte sich fast an seiner eigenen Spucke, er war sich nicht sicher, ob er sich da einmischen sollte, aber zu einer Hochzeit gehörten immer zwei und es konnte nicht sein, dass sie sich allein dafür einsetzen musste.

"Und ich ihr meines! Sie kennen mich vielleicht nicht, aber wir beide kennen uns schon lang genug! Wir haben bereits gute und auch schlechte Zeiten durchgemacht und wir haben beides überstanden! Das wird auch in Zukunft so sein! Ich verspreche Ihnen hoch und heilig, dass ich auf Ihre Tochter aufpassen werde, mein ganzes Leben lang und darüber hinaus!", sagte er und kniete sich vor ihre Eltern.

"P-Pike?!", entkam es ihr beinahe atemlos.
 

Coran bewegte seine Hand schwungvoll und öffnete die Faust, in der sich ein Würfel befand.

"Dieser Würfel wird nun darüber entscheiden, ob Pike Meklavar heiraten darf, oder ob eine wütende Meute ihn aus dem Dorf jagt und für immer verbannt."

"Für immer verbannt?! Das ist doch voll übertrieben!!", beschwerte er sich und stützte seine Hände auf dem Tisch ab.

"Wenn du das schon übertrieben nennst, es hätten auch andere Dinge passieren können, wie dass dein Charakter einfach am lebendigen Leibe verbrannt wird, weil-"

"Okay, okay, genug!", sagte er und wedelte wild vor sich herum als würde er die Worte abwehren wollen.

Dann schnappte er sich den Würfel aus der Hand des Älteren und starrte auf ihn runter.

Leise murmelte er etwas zu sich und gab dem Würfel einen Kuss, ehe er ihn über das Spielfeld warf.

Die Schüchternheit die bis eben noch herrschte, hatte sich in ein Feuer umgewandelt, mit dem die Anwesenden nicht gerechnet hätten. Hunk, der bis eben noch ruhig zugesehen hatte fühlte sich so als würde er gerade eine spannende Serie schauen.

Diese plötzliche Leidenschaft hatte ihn umgehauen und selbst er bangte nun um den Würfel! Wenn es nicht klappen sollte, würde er sich sogar selbst für dieses Paar einsetzen! Zunächst hatte er das ganze nur amüsant gefunden.

Gerade die beiden, ein Paar. Aber auch er konnte nicht leugnen, dass er das nicht einmal für so unrealistisch hielt.

Sie hätten es jedenfalls verdient!

Der Würfel verlangsamte sich und wackelte auf einer Ecke, drehte sich dann einmal herum und fiel schlussendlich auf eine Seite. Vorsichtig beugten sich die Anwesenden drüber um zu sehen welche Zahl er anzeigte.
 

Meklavar's Eltern schauten sich beide an und nickten dann.

"Gut. Wir akzeptieren die Hochzeit.", sagte ihr Vater und nickte.

"Du hast nun die Chance zu beweisen, dass du dein Wort hälst. Solltest du es brechen, wird dir nichts gutes blühen. Aber natürlich freue ich mich, meine Tochter glücklich zu sehen und das ist alles was zählt. Willkommen in unserer Familie."

Das war das abschließende Wort.

"YES!!", gröhlte Hunk und riss seine Arme in die Höhe.

Aber er war nicht der Einzige der jubelte, Pidge und Lance waren aufgestanden und sprangen sich in die Arme. Je weiter die Quest ging, desto unzertrennlicher wurden die beiden.

Meklavar und Pike standen nun endlich auf dem offiziellen Platz. Zwar waren sie nicht fein gekleidet, aber die Zwergendame hatte ihren Helm abgenommen und tatsächlich.

Sie hatte ebenfalls Katzenohren! Ihr Schweif befand sich irgendwo unter ihrer Rüstung.

Es kam sehr unerwartet, dass sie anscheinend mindestens zur Hälfte zur selben Spezies wie er gehörte, aber im Grunde war es ihm immer egal gewesen. Ob Zwerg, Mensch oder Katzenbandit, sie war die Richtige.

"Und nun, da ihr euch das gegenseitige Versprechen gegeben habt, dürft ihr euren Pakt mit einem Kuss besiegeln.", sprach das kleine Feuer.

Das ganze Dorf hatte sich für diesen großen Moment auf dem großen Platz versammelt und schaute den beiden zu. Doch die beiden hatten nur Augen für sich.

Sanft strich der Ninja-Assassine über ihr Haar, streifte dabei über eines ihrer weichen Ohren, welches nervös zuckte, bevor die Handfläche ihre Wange berührte.

Als er sich mit dem Gesicht zu seiner Verlobten hinunter beugte, kam sie ihm bereits entgegen, die Lippen trafen sich leidenschaftlich in der Mitte und schlossen somit auch ihre Quest ab.

Nicht nur die Menge tobte nun vor Freude und beschloss eine Feier zu starten, auch die Schriftrolle vor ihnen leuchtete stärker und verwandelte sich in eine Truhe, nachdem das Feuer sich mit einem Zwinkern wieder dort hin zurück gezogen hatte.

Sie schauten sich an und öffneten sie beide zusammen.

Darin vorhanden waren eine Menge Gold und zwei Halsketten. 'Ewiges Glück' hießen sie und steigerten das Glück des Trägers um 50%. Es war keine so riesige Beute, wie sie es sich am Anfang erhofft hatten, aber das war nun eher nebensächlich. Denn eigentlich hatten sie nun auch etwas schöneres.
 

Coran streckte sich und lehnte sich zufrieden zurück. Das war doch besser gelaufen als er es geplant hatte! Auch er wollte damit nur Spannung in die ganze Sache rein bringen und nun war es so, als hätte er ein riesiges Geheimnis freigeschaltet.

Pidge und Lance, die auf der Sitzbank so gut wie zusammen geklebt waren, standen nun beide auf.

"Wo geht ihr hin?", fragte Hunk verwundert, schnäuzte nocheinmal in sein Taschentuch, das er sich die ganze Trauung lang unter die Nase gehalten hatte. Bei Hochzeiten wurde er immer so emotional.

"Sachen erledigen, die Zeit bleibt nicht stehen.", erwiderte Pidge und sah dann zu Lance.

"Recht hat sie.", bestätigte dieser und schaute auch von ihr aus wieder zu Hunk.

"Wir haben noch etwas dringendes zu erledigen. Aber bald spielen wir wieder zusammen, versprochen.", sagte Lance und drehte sich zusammen mit Pidge um, um den Raum zu verlassen.

Kurz vor der Tür legte er ihr noch den Arm um ihre Schulter, das war das letzte was sie von den beiden sahen, bis die automatische Schiebetür sich schloss.

"Was.. zur Hölle ist hier passiert?", fragte Hunk, der nun völlig durcheinander war.

Coran jedoch lächelte breit und zufrieden, wie schon lange nicht mehr.

"Ein riesiges und wundervolles Ereignis."; antwortete er und schaltete das Brett aus.

Auch wenn das Spiel nicht aktiv war, das Band der Liebe würde ewig bleiben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank, dass du diesen Oneshot zuende gelesen hast!

Wie du dir sicher denken kannst, gehen die beiden nicht nur weil sie tatsächlich Arbeit haben, sondern um Zeit für sich zu haben. Vielleicht sogar zusammen. Das werde ich deiner Fantasie überlassen.
Nach all der Zeit und all den unterdrückten Gefühlen haben sich die beiden viel zu erzählen und auch zu zeigen, denn gegen die Hochzeit im Spiel haben sie sich aus gutem Grund nicht lang gewehrt.

Ich hoffe es hat Spaß gemacht. <3 Komplett anzeigen

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