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Das Beta-Guard Projekt

Die Vorgeschichte der Alphas
von

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Sam und Evelyn

Zugegeben, ausgerechnet in Jonathan und William reinzulaufen war ganz und gar nicht mein Plan gewesen. Überrascht sehe ich die beiden an und sie mich ebenfalls. Um nicht in eine längere Unterhaltung verwickelt zu werden fasele ich eine kurze und dennoch plausible Erklärung für meine Anwesenheit hier. Danach nehme ich die Beine in die Hand und verlasse das Wohnheimgebäude so schnell wie möglich. Um den beiden am schnellsten aus dem Blickfeld zu entkommen, nehme ich eine Kurve und bin damit um eine Ecke gegangen, die nicht meinem üblichen Weg entspricht. Ich kann nur hoffen, dass es den Beiden nicht aufgefallen ist. Ich warte zur Sicherheit knappe fünf Minuten und gehe wieder zurück auf meinen eigentlichen Weg. Fynn hatte mir versprochen einen Weg zu finden, durch den wir beide zusammen bleiben könnten, doch fürs erste haben wir beschlossen so zu tun, als seien wir nicht mehr zusammen und würden gerade eine Trennung durchleben. Das Buch über Genetik, gehört eigentlich mir, aber wir haben eben ein Loch in die Mitte der Seiten geschnitten und nun kann man dort einen kleinen, schmalen Gegenstand drin verstecken. Die restlichen Papierschnipsel habe ich in meine Handtasche gestopft, damit weder William noch Jonathan sie zufällig im Papierkorb finden und Fynn darauf ansprechen können. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass wir unsere Freunde anlügen.

Manchmal zweifle ich an Fynns und meinem Vorhaben, aber als ich ein Video von Fynn geschickt bekommen habe, auf dem William sich wegteleportiert und ein weiterer Teilnehmer der Versuchsreihe urplötzlich in Flammen aufgeht nur um dann in der nächsten Sekunde unverletzt wieder da zu stehen, war ich nicht nur verblüfft, sondern auch davon überzeugt, dass es Wege geben wird, wie man mit solchen Fähigkeiten anderen Menschen helfen kann. Wissenschaftlich gesehen, ist es höchst interessant die Genetik eines Menschen so zu beeinflussen, dass er binnen kürzester Zeit eine so enorme Veränderung durchmacht und sogar eine Fähigkeit entwickeln kann. Es ist einfach unglaublich.

Als ich diesen Gedankengängen nachhänge komme ich an Evelyns Kunstwiese vorbei. Sie sitzt dort und bringt Farben auf ihre Leinwand. Sie und William haben sich wirklich getrennt. Neulich haben wir die ganze Nacht in meinem ehemaligen Wohnheimzimmer über ihre Trennung von Will gesprochen. Meine frühere Mitbewohnerin war an dem Tag nicht da und an besagtem Abend war sie auf einer der vielen Partys am Campus. Ich gehe über die Wiese und setze mich neben Eve, neugierige Studenten bleiben stehen und starren Eve über die Schulter. „Hey Eve“, begrüße ich sie und setzte mich im Schneidersitz hin. Eve sieht mich nicht einmal an, nicht weil sie beleidigt mit mir ist, sondern weil sie so in ihre Leinwand vertieft ist. Sie hat diesen festen Blick, den sie immer aufsetzt, wenn es in ihr brodelt. Sicher geht es um William. Ich sehe auf ihre Leinwand und das Bildnis, welches sich dort bildet während Eve die Ölfarben aufträgt. Es sind bunte Farben kreuz und quer über die gesamte Leinwand verteilt und in der Mitte ein dunkler Fleck, der aussieht als könnte er eine Art Schatten von etwas sein. Wenn ich genauer hinsehe, erkenne ich, dass es mehrere solcher Schattierungen auf der Leinwand gibt. Außerdem fällt mir auf, dass die bunten Farben aus verschiedenen Rot- und Orangetönen gewählt worden sind. Kurz bekomme ich ein beklemmendes Gefühl, als ich das Bild länger betrachte. „Sam…“, begrüßt mich Eve dann zurück, als ich wieder in der Realität ankomme und registriere, dass sie den Pinsel vom Stoff der Leinwand genommen hat und mich nun ansieht. Die Leute um uns herum fangen an, sich wieder ihrem stressigen Alltag zu widmen. Eve seufzt kurz und steckt ihren Pinsel dann in ihre Metalldose zurück. „Ich denke ich bin fertig für heute“, teilt sie mir mit und erhebt sich von ihrem Schemel. Ich nicke und stehe ebenfalls auf. Wollen wir in ein Cafe gehen?“, schlage ich ihr vor und sie nickt. Ich helfe ihr dabei ihre Sachen aufzuräumen und trage ihre Staffelei zusammen mit ihr in ihr Wohnheim zurück. Zuerst schweigen wir noch, aber kaum sitzen wir in unserem üblichen Lieblings Café, schon beginnt unsere Unterhaltung.

„Ich kann einfach immer noch nicht glauben, dass er nicht vorher mit mir wenigstens darüber gesprochen hat“, sagt Eve, während sie an ihrem Keks kaut. Sie ist frustriert, das kann ich ihr deutlich ansehen. Ich kann ihren Frust über William sogar verstehen, wären Fynn und ich an ihrer und Williams Stelle, hätte ich Fynn sehr wahrscheinlich auch den Laufpass gegeben.

„Er hat sicher nicht gedacht, dass es funktionieren würde“, versuche ich Will zu verteidigen, auch wenn ich seine Entscheidung, nichts zu ihr zu sagen, nicht billigen kann. Eve sieht mich erneut an. „Dann hätte er ja nicht teilnehmen brauchen“, wirft sie berechtigterweise ein. Ich nicke kurz, bis mir wieder einfällt, welche Vermutung Fynn damals hatte, weshalb William so versessen darauf war am Programm teilzunehmen. „Eve… ich denke das Ganze hatte eher damit zu tun, dass er seinem Vater wieder näher kommen wollte“, sage ich schließlich und sehe sie an. Natürlich weiß sie ganz genau, wie es um das Verhältnis zwischen Peter und William steht. Sie weiß es sogar besser als Fynn oder ich. Immerhin ist Eve im vergangenen Jahr mittendrin gewesen. Eve wirkt nachdenklich und rührt langsam mit dem Löffel in ihrem Getränk. Sie seufzt. „Okay… das kann ich ihm ja wohl kaum übel nehmen,“ sagt sie und spricht sofort weiter, „er hätte es mir nur vorher erzählen sollen. Wir hatten nie Geheimnisse voreinander. Zumindest habe ich das geglaubt. Wann bin ich für ihn zu einer Person geworden der er nicht mehr vertrauen kann?“, fragend sieht sie mich an. Ich fühle mich schlecht dabei zu tun als wüsste ich, was in Williams Kopf abgeht. „Nun ja, das solltest du ihn vermutlich selbst fragen?“, schlage ich ihr vor. Ich weiß, dass Will ihr alles erklären könnte und auch würde, wenn sie ihm nur noch einmal die Chance dazu lässt.

Als wir bei dem Kellner zahlen, sehe ich aus dem Augenwinkel, dass Eve das Foto von William und sich noch in ihrer Brieftasche hat. Es gibt also noch Hoffnung für die Beiden, was mich ungemein erleichtert. „Wie wäre es, wenn du William noch heute anrufen würdest, zum Reden?“. Wir verlassen gemeinsam das Cafe und gehen die Straße entlang. Zu dieser Uhrzeit sind viele Menschen unterwegs und wir können teilweise nicht nebeneinander auf dem Gehsteig laufen. Eve sieht mich an. Sie scheint unsicher zu sein. „Was ist denn mit dir und Fynn?“, eine Gegenfrage mit der ich nicht wirklich gerechnet hatte. Sie trifft mich so unvorbereitet, dass ich mich etwas in unserer Lüge verhasple: „Bei uns ist alles okay…“, als ich meinen Fehler bemerke bremse ich ab und versuche zu retten, was noch zu retten ist, „ich meine… wir werden heute auch noch miteinander reden. Genau genommen, sind wir verabredet und ich bin schon etwas spät dran“, was teilweise ja auch stimmt. Fynn und ich sind wirklich verabredet, nur nicht um zu reden, zumindest nicht hauptsächlich. Im ersten Moment wirkt Evelyn überrascht, aber dann wünscht sie mir viel Glück für das vermeintliche Gespräch und wir verabschieden uns, nachdem sie mir erzählt hat, dass sie William eine SMS geschrieben hatte, als ich meine Rechnung bezahlt habe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Timin
2019-07-15T20:35:45+00:00 15.07.2019 22:35
...ist es möglich...das Reed sich selbst gewandelt hat?! ━(◯Δ◯∥)━ンdundunduuuuuuun
<- ist...ist das Mitleid? Neeeein das kann nicht sein oder doch?!
Gruppenstalking! Dass sind echte Bros! Niemand sollte je gezwungen sein die Ex alleine zu stalken XP
Warum habe ich das Gefühl das es KEINE so gute Idee ist sich DARCY anzuvertrauen?!?!?!?!?
Reed hat diese Fähigkeit deinen Denkprozessor gekillt?! DIE FRAU ISt n PSYCHO!!!

Lieblingszitat: "bringt Farbe auf ihre Leinwand"
Ich werde mich jetzt auch mit ner Leinwand in die Gegend stellen
Und wenn wer fragt was ich male sage ich "Ich male nicht. Ich bringe Farbe an die Leinwand!" XP

Aber was ist mit Erin? Würd voll gern mehr von ihr lesen. Und gibts auch Alphas mit Eliots oder Rubys Fähigkeit?

Fehlerdetektor: Am Ende von Kapitel 9 : dafür zu sorgen das Darcy mich einhört -> anhört
Antwort von:  Yomiuri
21.07.2019 12:44
pssst Timin! Die Geschichte ist noch nicht zu Ende, warte einfach mal ab, was noch alles mit Jonathan passiert bis er zu Reed wird^^

nach und nach werden noch mehrere Alphas auftauchen, vielleicht nicht jeder mit den Fähigkeiten aus dem RPG, aber schon noch mehr als jetzt gerade^^

Uuuuuhhhh danke für den gefundenen Fehler! Manchmal schreibe ich einfach zu schnell und dann flutscht mir sowas wortwörtlich durch die Finger^^
Antwort von:  Timin
21.07.2019 20:15
Wow 눈_눈 Arbeitest du für Disney? XP Aus dir Infos rauszukriegen ist so wie wenn man versucht Infos über die Handlung von Frozen 2 rausfinden zu wollen...hinterher is man NULL schlauer (⇀‸↼) Kommt Erin nochmal vor? Gibts Alphas wie Eliot und Ruby? ...nach und nach...vielleicht... (┛ಠДಠ)┛彡┻━┻ Why Adminheit, WHY, do you play with my feelings?!!

Lässt du jemand Korrekturen lesen bevor du veröffentlichst?


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