Steinige Wege
"Wir haben so langsam echt ein riesen Problem..." Mimi seufzte bei diesen Worten und drehte sich leicht zu Taichi um der hinter ihr lief, dieser wusste gar nicht worauf sie hinaus wollte. War ihr erst jetzt aufgefallen das sie hier fest saßen? "Was meinst du?" er war nun wirklich überfragt "Naja... überleg mal, wie lange sind wir nun schon hier? Über 2 Wochen? Die Ferien gehen nun mal nicht ewig..." Nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, die Schule würde bald wieder anfangen "Wir können unsere Eltern ja schlecht bitten für uns zu Lügen..." Nun Seufzte auch Taichi einmal bedrückt "Du hast recht, sollen wie vielleicht einen Schritt zulegen?" Mimi, Agumon und Palmon nickten ihm zu und wollten nun nicht mehr halt mache bis der Abend herein brechen würde. Als alle wieder den Blick zum Ziel richteten mussten sie allerdings schwer schlucken, der Berg war immer noch gefühlte 20 km von ihnen entfernt. Im Urwald hatten sie vor lauter hitze kaum strecke zurück gelegt, und auch jetzt kamen sie nur mühevoll voran da alles mit großen Steinen die es zu überklettern galt überseht war, wie ein Felsenmeer das vor ihnen lag. Nun galt es Fels für Fels zu überklettern, einen Weg drum herum kam für sie nicht in frage. Egal in welche Richtung sie blickten, überall waren diese Felsen, ohne ein Ende in Sicht. "Puh, das geht ganz schön in die Beine" Agumon jammerte nun ein bisschen und auch Palmon und Mimi waren sichtlich aus der Puste, der einzige dem es nicht so schwer fiel war Taichi, wen wunderte es auch, er war härteres von seinem Trainer gewohnt, der schubste die Mannschaft nämlich gerne mal rum bis spät in die Nacht. Mimi wollte gerade auf den nächsten Fels hinauf klettern als sie von Taichi an der Hand gepackt und rauf gezogen wurde. Zum dank lächelte sie ihn an und sie gingen Hand in Hand weiter.
"Wir sollten schauen das wir es spätestens in 2 Tagen geschafft haben, 20 km sind jetzt wirklich nicht so weit, nur die Felsen stehen noch zwischen uns und dem Berg..." Taichi schien entschlossen und funkelte das Ziel finster an. Der Große einsam stehende Berg mit seinen Hell zuckenden Blitzen und der dunklen Wolkendecke drum herum schien immer bedrohlicher je näher sie ran kamen. Alle schauderte es beim Gedanken daran was sie dort oben erwarten würde. Sie waren alle so damit beschäftigt über die Felsen zu klettern das sie gar nicht mitbekommen hatten das sie von etwas beobachtet wurden. Stunden vergingen und der Tag neigte sich nun so langsam seinem Ende zu. Sie wollten noch ein paar der Felsen hinter sich lassen und dann ein Nachtlager errichten. Zum glück hatten sie sich dazu entschieden, denn nur ein paar Felsen von ihnen entfernt war einer von Izzy's Snackautomaten in eine kleine Spalte gefallen und aufgeplatzt. Sie entnahmen sorgfältig den Inhalt und setzten sich dann ein paar Meter weiter weg um zu nächtigen. Taichi konnte aber nicht an Schlaf denken, immer wieder starrte er zum Berg und dann wieder geknickt auf den Boden. Als Mimi aufwachte und ihn so sah brach es ihr fast das Herz, sie rappelte sich auf und ging zu ihm. Bei Taichi angekommen setzte sie sich mit ihrem Rücken an seinen, genau wie an dem Abend als sie ihm ihre Liebe gestand. "Du machst dir sorgen oder?" Ihre Worte rissen ihn aus seinen Gedanken, und wieder wanderte sein Blick zum Berg. "Ja... ich bin so angespannt seit dem unser Ziel immer näher rückt... was wird uns dort wohl erwarten?" "Taichi... das Thema hatten wir doch schon... wir wissen es nicht, aber wir geben nicht auf, wir kommen nach Hause zu unseren Freunden und Familie..." Mimi versuchte dabei sehr Hoffnungsvoll zu klingen, doch auch sie hatte Angst davor was noch kommen würde "Wir sollten versuchen zu schlafen" Taichi nickte leicht und stand dann auf um sich mit ihr zusammen zu den anderen zu legen.
Als Mimi aufwachte lag Taichi hinter ihr und hatte einen Arm um sie gelegt, sie schaute in den Himmel der je näher sie kamen immer Finsterer wirkte, der Blaue Himmel über ihnen lies sich nun immer seltener Blicken. Sie fühlte sich in diesem Moment richtig unwohl, nicht weil Taichi bei ihr lag, sondern weil sie sich schon die ganze Zeit beobachtet fühlte, aber egal wo sie hin sah, nirgendwo war etwas zu sehen. Dann zuckte sie allerdings richtig zusammen als sie ein unheimliches Lachen vernahm, und auch Taichi, Palmon und Agumon erwachten davon "Was war das denn?" Agumon verspürte große Angst und kam nun zu Taichi um sich leicht an ihn zu klammern "Vielleicht das Begrüßungskomitee?" Taichi sah angespannt in den verheißungsvollen Himmel hinauf, woher kam das nur? Sie entschlossen schnell weiter zu gehen und ihr Frühstück unterwegs zu sich zu nehmen, also packten sie noch schnell die restlichen Sachen aus dem Automaten ein und gingen los. Mimi und Taichi schauten sich abwechselnd immer wieder in der Gegend um, sie wurden das Gefühl einfach nicht los das sie etwas beobachtete und wohl möglich jeder Zeit auf sie zugestürmt kommen könnte. Diese Momente dauerten gefühlte Stunden für die vier, denn auch Agumon und Palmon spürten die Anspannung ihrer Partner. Sie sahen sich besorgt an "Mimi... da ist schon nichts, los wir müssen schnell weiter, es wird immer dunkler und das Ziel ist nicht mehr fern" Palmon nahm nun Mimi's Hand und zog sie mit sich nach vorne, und auch Agumon schnappte sich Taichi's Hand und entriss ihn so seinen Gedanken. Es war früh am Morgen, Izzy hatte schon seinen gewohnten 'Anruf' bei der kleinen Gruppe getätigt und war froh das ihnen in dieser Zeit nichts weiter passiert war, doch auch er konnte die Anspannung seiner Freunde spüren. "Passt bitte auf euch auf, ich behalte den Monitor im Auge, wenn was ist schalte ich mich sofort ein, wenn ihr am Fuße des Berges seit werde ich da sein." Mit diesen Worten verabschiedete er sich von ihnen.
Am Abend waren die vier wirklich fast am Fuße des nun immer höher wirkenden Berges angekommen, nur noch ein paar hundert Meter trennte sie vom Aufstieg. "Hoffentlich gibt es einen einfachen Weg da hoch" Mimi versuchte sich selbst zu belügen, aber sie wusste das der Weg nicht einfach werden würde, zusammen gingen sie Zielstrebig auf den Berg zu der nun nur noch ein paar Meter von ihnen entfernt war und suchten mit ihren Augen einen Trampelpfad oder ähnliches der nach oben führte. "Wir sollten einmal drum herum gehen... vielleicht finden wir ja was" gesagt, getan, der Weg um den Berg erschien ihnen unendlich lang. Als Mimi kurz stehen blieb um etwas zu Trinken aus ihrem Rucksack zu kramen hörte sie ein grollen wie von Donner, aber es war viel zu nahe, und auch der Boden vibrierte. Als sie nach oben sah verlor sie die Fassung und wurde panisch, einige große Felsen hatten sich vom Berg gelöst und rollten nun auf sie zu, sie wollte wegrennen doch war wie gelähmt vor Angst. Taichi schaffte es gerade noch im letzten Moment sie am Arm zu sich zu ziehen und die gigantischen Felsen rollten mit einem Affenzahn an ihnen vorbei Richtung des Felsenmeeres aus dem sie kamen. Nun wussten sie auch wie dieses 'Meer' entstanden war. Mimi krallte sich mit geschlossenen Augen an Taichi's T-Shirt fest, sie hatte immer noch Panische Angst, er Umarmte sie und strich ihr beruhigend über das Haar, sie wurde immer ruhiger bis sie schließlich den griff löste und ihrem Retter in die Augen sah "Du bist wirklich mein Retter in der Not" Sie wurde bei diesem Satz richtig Rot, stellte sich auf die Zehenspitzen und Küsste ihn sanft als Dankeschön. "Lass uns weiter gehen Prinzessin, je schneller wir da hoch kommen umso besser"
Kaum hatte Taichi diesen Satz ausgesprochen piepte sein Digivice und Izzy erschien auf dem kleinen Display "Wie ich sehe habt ihr den Fuß des Berges erreicht?" Das war aber weniger eine Frage als eine Feststellung von ihm, er wusste es ja genau durch sein GPS System. Beide nickten ihm zu "Gut, habt ihr schon einen Weg nach oben gefunden?" Nun schüttelten sie bedrückt den Kopf " Ihr werdet schon einen Weg finden, aber es ist schon spät, die anderen sind auch schon wieder nach hause gegangen, macht euch bitte erst Morgen an den Aufstieg wenn es etwas Heller ist..." Izzy klang besorgt "Keine Sorge Chef, wir suchen uns nun einen Unterstand, hier können wir nicht bleiben, es fallen immer wieder Felsbrocken von oben herab" bei diesen Worten riss Izzy entsezt seine Augen auf "A..aber euch ist nichts passiert oder?" man konnte die Panik in seinen Augen sehen "Alles gut Izzy, Taichi passt schon auf das uns nichts passiert" Mimi gab ihm nun einen kurzen Kuss auf die Wange und lächelte in das Digivice. Izzy wirkte zusehnends entspannter und Atmete einmal erleichtert aus. "Ich melde mich dann Morgen wieder so früh ich kann, ich versuche auch die anderen zusammen zu trommeln, vielleicht können wir euch ja Helfen" "Das wäre Klasse" Taichi grinste ihn an und so beendeten sie auch schon wieder ihr Gespräch. Nun gähnte Agumon einmal auf und rieb sich die Augen "Ich bin echt müde, können wir einen Schlafplatz suchen?" Alle mussten lachen und taten Agumon den gefallen. Zu ihrem Glück fanden sie einen kleinen Felsvorsprung der von den hinab stürzenden Felsen schützen würde und schlugen dort ihr Nachtlager auf, doch Mimi und Taichi hatten immer noch dieses beklemmende Gefühl beobachtet zu werden.
