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Samurai Rebel

von

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Gesucht

Die Sonne erhob sich über den entfernten Bergen des Reiches Qusqu und erhellte die Landschaft des Edoreichs. Die Beiden Samurai mit ihrem neuen Begleiter Goemon waren die ganze Nacht durchgelaufen. Sie wollten den Schrecken des Dorfes Shuryo hinter sich lassen und einfach nur die nächste Stadt erreichen. Dicke Augenringe standen den Dreien ins Gesicht geschrieben. Die Landschaft war bescheiden, mit einigen Hügel versehen und in der Ferne konnte man einen Fluss hören. Das nächste Dorf war noch mindestens einen Tagesmarsch entfernt, sie waren also gezwungen im Freien zu übernachten. Auf der Karte war es sogar eingezeichnet, wie Kazuki bemerkte. „Okay. Das Nächste Ziel ist die Onsenstadt Suchimu. Haido ist von dort aus nur noch ein paar Tage entfernt.“ Sein Blick galt dabei dem Neusten Mitglied der Truppe Goemon. „Und du behälst deine Finger dort wo wir sie sehen können klar?“

Der Dieb hob dabei unschuldig seine Hände in die Lüfte als hätte man ihn ertappt. „Ich weiß mich durch aus zu benehmen! Eure Karte ist mir immerhin auch ins Auge gefallen, aber ich habe sie nicht angerührt..außerdem ist diese Stadt ein wahres Paradies wenn es um Entspannung geht. Da denke ich doch nicht an so etwas..“

Meinte er, während sie müde den Fluss ansteuerten. Vielleicht wäre es langsam vom Vorteil sich Pferde anzuschaffen, doch für Kazuki waren sie Erstens zu teuer und Zweitens zu unhandlich und Drittens konnte er Tiere einfach nicht leiden.

Wieso sollten sie sich Pferde anschaffen, wenn sie auch genauso gut zu Fuß unterwegs sein konnten. Auf ein paar Tage mehr kam es immerhin nicht an.
 

Müde ließ sich Kuzanagi am Ufer zu Boden werfen und sein Schwert neben sich fallen. Es störte ihn nicht wirklich, dass es schon Hell wurde. Er war viel zu Müde um sich über Sonnenlicht oder dergleichen aufzuregen. Alles was er brauchte war Schlaf. Selbst den Hunger ignorierte er nur um seinen Augen etwas Ruhe zu gewähren. Doch die Ruhe hielt nicht lange an, denn kurz darauf hatte er schon Kazukis Schwertrücken an der Seite zu spüren bekommen. „Steh auf. Ich würde auch gern schlafen. Doch wir brauchen Feuerholz, ein Dach und Nahrung. Da wir Drei Leute sind können wir das perfekt aufteilen. Ich bau uns den Unterschlupf, du suchst Holz und Goemon vertrau ich die Lebensmittelbeschaffung an. Das wirst du mit deinen Langfingern ja irgendwie hinkriegen, oder?“

Goemon grinste breit ehe er sich auf den Weg machte. „Überlasst das nur mir“

In Kazuki machte sich hierbei jedoch ein ungutes Gefühl auf, jedoch ignorierte er es einfach. Viel schief gehen konnte hierbei ja nicht. Mit Ästen, Blättern und Farn bastelte Kazuki eine provisorische Überdachung. Kuzanagi hatte sich einfach wieder hingelegt, ehe er sich noch einen Hieb mit der Scheide von Kazukis Schwerts fing und widerwillig begann am Rande des Waldes Holz zusammen zu tragen. Zumindest war er noch nicht todmüde, weswegen er sich noch ganz gut auf den Beinen halten konnte. Jedoch müde genug um zu übersehen, dass er beobachtet wurde.

Selbst das rascheln des Laubs ließ ihn kalt, stattdessen hob er noch mehr Holz auf.
 

Als er zum Lager zurückkehrte stand schon Kazukis Grundgerüst. Sie brauchten jetzt noch nicht direkt ein Feuer, aber das Holz schon einzusammeln sparte ihnen den Stress später. Kuzanagi ging davon aus, dass er jetzt endlich zur Ruhe kam und setzte sich breitbeinig auf den Boden.

Als es erneut in einem naheliegenden Gebüsch raschelte packte Kazuki sofort sein Schwert um es zu ziehen. „Wenn das ein Tier ist müssen wir nicht auf Goemon warten..“ Dabei sah er mit stechendem Blick auf die Quelle des Geräuschs. Als ein Bolzen mit rasanter Geschwindigkeit raus schoss. Binnen Millisekunden reagierte Kazuki und mit einem zielgenauem Schwerthieb zerteilte er diesen in der Mitte. Eine Hälfte rauschte vorbei während die andere Kuzanagi nur knapp verfehlte. Dieser sah geschockt neben sich und erhob sich direkt um auch sein Schwert zu greifen.

Fluchend erhob sich dann langsam eine mittelgroße Gestalt aus dem Busch und schob sich seine Kapuze hoch, damit er besser sah. „Verdammt. Die Gerüchte stimmen also Meister Samurai. Ihr seid wahrlich aufmerksam..ich fürchte, ein schneller Tod aus dem Hinterhalt ist bei Euch nicht möglich.“

Kazuki fletschte leicht bedrohlich seine Zähne und deutete mit der Spitze seines Katanas in die Richtung des unbekannten Angreifers. „Wer bist du und wieso willst du uns töten?!“

Der Mann trat einen Schritt näher, seine Waffe hatte er dabei lässig an seine Schulter angelehnt. Es war eine Hölzerne Armbrust deren Bogen aus Metall war. Sie passte nicht zu so einem schäbigen Kerl wie ihm, da sie dadurch ziemlich hochwertig wirkte. Ihr Träger war ein mittelgroßer Mann mit dunklen, kurzen Haaren. Er trug einen heruntergekommenen und ausgefranzten Umhang mit Kapuze. Das Gesicht war rau, unrasiert und ausdruckslos. Es wirkte ein wenig gelangweilt was noch dadurch zum Ausdruck gebracht wurde, dass der Mann sich mit dem Zeigefinger die Wange rieb. „Das ist jetzt ein echtes Problem..wir wollten uns aus dem Hinterhalt eure Köpfe holen.“

Kazuki senkte sein Schwert nicht und sah ihn dabei ernst an. „Unsere Köpfe? Also hat man uns wohl wirklich auf die Suchliste gesteckt..das habe ich schon befürchtet. Und wieso jagt ihr dann ausgerechnet uns?“
 

Kuzanagi wirkte nicht so vorsichtig wie sein Bruder und schritt direkt auf den Mann zu. „Mir egal was du von uns willst, ich habe miese Laune weil ich nicht schlafen konnte und jetzt stört ihr uns?! Spüre Kuzanagis Zorn!“ Kazuki wollte seinen Bruder noch aufhalten, während der Mann seine Armbrust erneut ansetzte. Doch er musste sie nicht nutzen. Ein dumpfer Schlag ertönte und Riss Kuzanagi von den Füßen, sodass er zu Boden fiel und sich schmerzlich keuchend den Hintern rieb. „Autsch! Du verdammter..!“

Ohne dass die Beiden es bemerkt hatten, konnte sich eine weitere Person einmischen. Sie war größer als der Armbrustschütze, trug eine demolierte Hose -was sehr untypisch für das Edoreich war- eine Lederweste und ein Halstuch. „Du mischt dich da nicht ein Bursche. Du gehörst ganz mir~“ In seiner Hand hielt er eine Art Dreizack. Der Griff war aus Holz, seine Spitzen waren aus Metall und überall verteilt. Eine große Waffe für einen großen Mann.

„Wir sind die Kopfgeldjägerbrüder Luck und Luke, entschuldigt den Überfall. Aber da ihr in Kabuki ganz schön Aufsehen erregt habt und als gefährlich eingestuft wurdet, wollten wir unsere Leben nicht riskieren..“
 

Kuzanagi machte ziemlich große Augen als er die Waffe betrachtete. „Wahnsinn! Das Teil ist echt cool! So etwas hätt' ich damals wirklich gebrauchen können! Auf den Kuzaklopper war zwar verlass, aber das Teil hätte mir bei vielen Rivalen Respekt verschafft!“ Sein Augen strahlten wie die eines Kindes, während der Große Kerl Luck sich verlegen die Unterseite seiner Nase rieb. „Hab ich selbst gebaut, danke. Tut mir Leid dich damit überfallen zu müssen. Aber sieh es mal so: Du wirst sie dafür auch in Aktion erleben“ Dabei richtete er langsam die Spitze der Waffe an Kuzanagis Brust ehe er ohne Vorwarnung zustieß. Um Haaresbreite konnte Kuzanagi dem starken Stoß entkommen, indem er sich zur Seite drehte und erschrocken die Augen aufriss. Doch dieser Stoß war nicht der Einzige. Immer wieder begann Luck nach Kuzanagi zu stechen, welcher offenbar mit mehr Glück als Können panisch ausweichen konnte. „H-Hey Moment! Ich bin gar nicht vorbereitet!“ Meinte er ehe er den nächsten Stoß mit seinem Schwert abfing. Es glitt in die Mitte des Dreizacks und wurde von dem viel kürzeren mittleren Stachel aufgehalten. Es begann ein dezenter Kraftvergleich bei dem jeder der Beiden versuchte die Waffe wegzudrücken. Allerdings unterlag Kuzanagi diesem leicht und wurde immer mehr zurück gedrängt ehe Luck erneut ausholte um zu zustechen. Dieses mal wehrte Kuzanagi den Stoß jedoch mit einem Hieb ab.

„Du kämpfst ohne deine Klinge? Nimmst du mich nicht ernst oder was?!“ Meinte Luck empört ehe er es erneut versuchte.

„Ich bin es Leid es jedem zu erklären! Ich hasse es Leute zu verletzen! Außerdem kann ich es eh nicht ziehen!“ danach wehrte er auch diesen Stoß ab. Es war nicht sonderlich schwierig bei so einer großen Waffe daneben zu schlagen. Das Problem war die Körperkraft des Kopfgeldjägers.

Denn diese machte diese Waffe erst so gefährlich und schwierig zu kontern.
 


 

Während Kuzanagi mit Luck beschäftigt war und verzweifelt versuchte nicht getroffen zu werden, war Kazuki deutlich offensiver. Er wehrte die Bolzen ab oder wich ihnen einfach aus. Als er zum Angriff überging da Luke seinen letzten Bolzen verschossen hatte war der Kampf scheinbar vorüber. Kazuki holte mit dem Katana aus und setzte zum Schnitt an, als Luke den Hieb mit dem eisernen Bogen abfing. „Mag ja sein, dass du mich abwehren kannst, aber das kannst du nicht ewig und ohne deine Bolzen bist du in der Defensive gefangen.“ Meinte Kazuki arrogant und holte erneut aus. Allerdings hatte er ein Detail übersehen. Denn an der Außenseite des Bogens war das Metall zu einer Klinge geschärft, welche damit einer Doppelsense ähnelte. Kazuki konnte gerade noch ausweichen, sodass er nur am Ärmel getroffen wurde. Mit einem Satz nach hinten ging er wieder auf Abstand und hielt sich die Stelle wo zum Glück nur der Stoff erwischt wurde. „Damit habe ich nicht gerechnet..“ Meinte er und biss die Zähne zusammen, da er sich selbst für seine Unsicherheit verfluchte. Er dachte er wäre im Nahkampf im Vorteil. Ganz so leicht war es dann doch nicht. Jedoch brauchte er nur kurz um sich wieder zu fangen, ehe er erneut zum Angriff überging. Mit grazilen und durchdachten Hieben trieb er Luke in die Enge. Dieser hatte Schwierigkeiten mit der kleinen Armbrust die lange Klinge des Katanas abzuwehren. Um sich zu aus der Lage zu befreien zog er mit seiner linken Hand ein Messer aus dem Umhang hervor um es Kazuki in die Seite zu stechen. Empört wich er zurück und tastete sich die Stelle ab um zu überprüfen ob er dem hinterhältigen Angriff entkommen war. „So etwas ist unehrenhaft!“ Maulte er Luke an. Dieser lachte nur kurz auf und wedelte provokant mit dem kleinen Messer in der Hand um. „Unehrenhaft? Ihr vergesst, Meister Samurai, dass ich nicht zu eurem Kriegervolk gehöre. Ich bin Kopfgeldjäger. Die Kopfgeldstelle gibt sich auch mit euren Köpfen zufrieden. Wieso also sollte ich ehrenhaft kämpfen?!“ Meinte er erbost und schleuderte ihm das Messer entgegen ehe er direkt hinterher rannte um auch mit seiner Hiebarmbrust anzugreifen.

Kazuki nutzte das Messer aus, blockte es mit seinem Schwert ab und kickte es Luke entgegen. Dieser sah dies jedoch nicht kommen und wurde am Arm erwischt. Damit hatte Kazuki seinen Angriff abgebrochen und konnte nun selbst wieder in die Offensive gehen. Luke schaffte es zwar einige Hiebe abzuwehren, jedoch erlag er schlussendlich einem tödlichen Hieb und ließ mit aufgerissenen Augen seine Waffe fallen ehe auch er zu Boden glitt.
 

Luck sah im Augenwinkel wie sein Bruder getroffen wurde und zu Boden sank. Er schrie noch kurz ein ''Nein!'' heraus, ehe er wütend Kuzanagi mit seinem Dreizack zu Boden schleuderte und auf seinen Hals zustach. Glücklicherweise reichte die kurze Spitze in der Mitte nicht aus um Kuzanagi die Kehle aufzustechen. Lediglich die seitlichen Spitzen ritzten ihm leicht die Haut auf was ihn kurz aufschreien ließ. Allerdings war es schwierig für ihn sich aus den Fesseln zu befreien. Er wand sich und versuchte den Dreizack wegzuschieben, jedoch war der Druck den Luck ausübte zu stark. Kuzanagi konnte sich nicht mehr anders helfen, als Luck mit einem Tritt von sich wegzustoßen. Sofort schob er den Dreizack von sich weg und begann hektisch zu atmen, während er sich die Schrammen am Hals hielt und wütend zu ihm sah. Jetzt wurde auch Kuzanagi aggressiver und schlug mit seinem Katana zu. Luck jedoch fing dieses problemlos mit der Hand auf, wodurch Kuzanagi ihm eine Kopfnuss verpasste und sich kurz darauf zischend die Birne rieb. Bei Luck trug der Angriff jedoch Früchte, denn dieser rieb sich ebenfalls den Schädel und kniff dabei die Augen zusammen. Jetzt konnte auch Kuzanagi beweisen, dass auch er kämpfen konnte und verpasste Luck mit einem direkten Treffer auf die Backe einen heftigen Hieb welchen Luck wegschleuderte.
 

Dieser kam am Boden auf und hielt sich die verletzte Stelle. Kuzanagis Hieb war Kraftvoll und selbst ohne Klinge sehr schmerzhaft. Geschockt sah er zum Leichnam seines Bruders welcher weiter weg lag, während die Beiden Samurai langsam auf ihn zu gingen.

„So war das nicht geplant..“ Meinte er immer wieder zu sich selbst. Er erhob sich wieder und warf eine kleine Kapsel auf den Boden. Diese sonderte sofort starken Rauch aus welcher ihn umschlang. Kazuki blieb sofort stehen und hielt sich einen Arm vor den Mund um es nicht einzuatmen.

Doch Kuzanagi war wütend und stürmte mitten in die Rauchwolke. Jedoch begann er kurz darauf zu husten.

Es war glücklicherweise kein gefährlicher Rauch und hatte nur dazu gedient, dass Luck verschwinden konnte. Man konnte das Wirren eines Pferdes hören mit welchem sich Luck davon machte. Kazuki blickte ihm dabei nach und schnaubte leicht verächtlich, ehe er sein Schwert zurück steckte und seinen Bruder aus der Rauchwolke zog. „Ich glaube wir müssen ihn nicht verfolgen. Eine wirkliche Gefahr stellten sie ja nicht da und uns angreifen wird er sicherlich auch nicht. Aber das beweist wohl meine Theorie: Man hat uns Kopfgelder gegeben. Wir sollten Goemon nichts davon sagen. Der ist nur aufs schnelle Geld aus.“

Kuzanagi grinste leicht und rieb sich dabei die Schrammen am Hals. „Das sagt der Richtige..aber gut..“

Damit war der kleine Überfall auch getan. Zusammen begruben sie Luke mit seinen Sachen ein wenig abseits vom Lager und machten sich daran Feuer zu entzünden.
 

Jetzt gesellte sich auch langsam Goemon wieder zu den Beiden. Er saß auf einem Pferd und mit 2 dicken Säcken beladen , welche er vor ihren Augen zu Boden warf. Einer öffnete sich und offenbarte allersamt Kram wie Decken, Wasserkanistern und anderem Kram welchen man eben so mit sich rumschleppte.

Im anderen Sack hingegen waren allerhand Lebensmittel. Hauptsächlich jedoch gesalzenes Fleisch.

Kuzanagi sah dabei gierig auf einen Schinken welchen er sich sofort krallte und rein biss. „Endlich was zum beißen!“

Kazuki war dem ganzen jedoch ein wenig skeptisch gegenüber. „Wo hast du das her? Gestohlen?“

Goemon wank lachend ab und setzte sich zum Feuer. „Nicht wirklich. Es hing unbeaufsichtigt an dem Pferd dort. Und wer es findet darf es auch behalten. Es waren sogar 2 Pferde. Aber eins davon hat so ein komischer Typ genommen und ist davon geritten.

Goemon hatte also das Pferd von Luke geplündert. Damit gab sich Kazuki zufrieden.Von Halunken klauen war immerhin nicht verwerflich.

Sie aßen zusammen ehe sie sich endlich ausruhen konnten. Jedoch entschloss sich Kazuki dazu, dass jeder von ihnen zwei Stunden Wache hielt. Nicht, dass noch mehr Kopfgeldjäger auf sie lauerten.
 

Gegen Abend waren sie auch endlich ausgeruht in Suchimu angekommen. Sie hatten ihr Pferd angebunden und sich eines der vielen Gasthäuser ausgesucht. Kazuki hatte wie üblich den Preis etwas runter geschraubt und sich dann dazu entschieden die Onsen auszunutzen.

Da ging es allen ähnlich, weswegen sie kurz darauf im heißen Wasser saßen und sich den Schmutz von der Seele wuschen.

„Haa tut das gut~“ Meinte Kuzanagi und sank etwas tiefer ins Wasser, während er seine Augen genüsslich geschlossen hielt.

Kazuki hatte sich am Rand angelehnt und Goemon nicht darauf verzichtet auch im Wasser seinen Mundschutz zu tragen.

„Wieso zeigst du uns nicht dein Gesicht? Wie sollen wir dir da vertrauen?“ Meinte Kazuki mit einem geöffnetem Auge.

Goemon seufzte nur und schob sich den Schutz tiefer ins Gesicht. „Ich hab ein hässliches Muttermal und will darüber nicht reden..respektiert das Bitte..ich frage euch ja auch nicht über das Brandzeichen an eurer Hand aus..“

Dabei deutete er auf Kazukis Unterarm an dessen Innenseite das Zeichen für Bruder eingebrannt war. Auch Kuzanagi trug dieses Symbol und hielt es voller Stolz hoch. „Das ist nichts wirklich intimes. Das haben wir uns damals in Mutters Dojo eingebrannt. Man war die danach sauer..“ Bei dem Gedanken fuhr es ihm eiskalt den Rücken runter und er erschauderte.

Kazuki seufzte lediglich aber stimmte Kuzanagi innerlich zu. Das war schon eine verrückte Zeit.
 


 

~Sie waren damals noch Kinder. Kazuki trug jedoch damals schon stolz seinen Kimono. Kuzanagi hatten seine Klamotten damals auch noch gepasst, sodass er seinen Yukata nicht offen trug. Allerdings hatte er Shioko nachgeeifert weswegen er diesen auf einer Seite offen trug und seinen Arm heraushängen ließ. Hinzu kamen seine damals noch dunklen Haare. Der Dritte war Shitsu. Dieser trug auch die Tracht eines Kriegers. Gemeinsam hatten sie beschlossen sich das Zeichen für Bruder gut einzuprägen. Immerhin trainierten und wuchsen sie zusammen auf. Das schweißte einen zusammen. Kuzanagi wollte sich zwar mal wieder abheben und ihm lieber das Zeichen für Rivale oder Konkurrent einbrennen. Doch mit einer Mehrheit von Zwei zu Eins war auch das entschieden. Nachdem sie die schmerzhafte Tortur hinter sich hatten setzte es eine ordentliche Tracht Prügel Shioko. „Seid ihr eigentlich total bescheuert?!“ Hatte sie ihre Schüler dabei noch angeschnauzt ehe jeder einen saftigen Schlag kassierte. Doch das Zeichen hatte sich bis zum heutigen Tag als Brandnarbe gehalten.~
 

Kazuki hatte beschlossen, dass sie 2 Tage in Suchimu verweilen würden. Ihre Identitäten mussten sie jedoch geheim halten da sie nun gesucht wurden. Kuzanagi war zwar strickt dagegen und rebellierte auch offen, musste sich jedoch am Ende abfinden. Er wollte endlich nach Puroresu um den Kerl zu finden welcher ihnen damals ihre Mutter nahm.

Der Anblick hatte sich ihm tief ins Gedächtnis gebrannt. Vor allem die trügerische Maske und das Zeichen des Fürstentums auf dem Rücken. Die Maske war weiß, hatte Augenschlitze und als Verzierung das Gesicht eines Drachen. Noch heute verfolgte diese Kuzanagi in seinen Albträumen. Jedoch schlief er diese Nacht ruhig. Die kurze Rast am Fluss hatte einfach nicht gereicht nach solch einem überraschendem Kampf.
 

Wenigstens verliefen die 2 Tage der Genesung relativ ruhig und zusammen machten sich die Drei auf zu ihrem nächsten Ziel. Die Hafenstadt Haido im Westen des Reiches. Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung nach Puroresu.

Begleitet wurden sie von einem neuem Kameraden und dem Pferd welches Goemon sich angeeignet hatte. Kuzanagi hatte es Jigoku genannt, da es ihn laut seiner Aussage immer so böse anstarrte. Es war nicht stark genug um alle 3 zu tragen, weswegen sie es für ihr Gepäck nutzten. So reiste es sich auch gleich viel angenehmer.
 

Puroresu war das Fürstentum welches direkt am Niemandsland angrenzte. Eine graue und dunkle Zone, welche von Kriegen und Plünderungen geprägt wurde. Meistens verbargen sich in dessen Schatten Gauner der übelsten Sorte. Diebe, Mörder, entflohene Sträflinge... Die Liste war lang. Jedoch verbarg sich in diesem Gebiet auch eine Stadt ohne Namen. Eine Stadt erbaut von Abschaum und Verjagten. Diese Stadt war munter belebt und es herrschte ein rauer Ton. Ein Herrscher gab es nicht. Man beschützte sein Hab und Gut mit dem was man hatte. Schlägereien, Mord und Raubzüge standen hier an der Tagesordnung. Es herrschte blanke Anarchie.

Die Stadt wurde aus Trümmern und Müll erbaut. Man baute sich sein Haus eben aus dem was man gerade hatte. Weswegen einige Gebäude ziemlich baufällig aussahen und es täglich zu Unfällen kam. Es gab nur eine Straße, wenn man diese überhaupt so nennen konnte. Und in einem heruntergekommenem Salon herrschte reges treiben. Man betrat ihn durch eine Flügeltür. Kurz nachdem man ein halbes Hemd hinaus geworfen hatte betrat ein bekanntes Gesicht diesen. Es war Luck welcher bis hier her geflohen war. Er wurde skeptisch von einigen Gesichtern gemustert, welche sich danach jedoch wieder in ihre Kartenspiele oder Gespräche zurückzogen.
 

Am Ende des Salons hing eine große Tafel um die einige Personen herumstanden. Es wurde lautstark diskutiert ehe sie sich zu Luck umdrehten und ihn auslachten. „Na wie ist es mit den Rookies gelaufen? Hat es dienen Bruder erwischt? Aber gut für uns. Dann gehört ihr Kopfgeld einem von uns.“ Sie waren alle ziemlich Schadenfroh und zogen ihren Profit aus dem Ableben Lukes.
 

Jedoch dauerte es nicht lange bis die Flügeltür erneut aufschlug. Als die Leute die Person erblickten verstummte sofort jedes Gespräch. Es war ein mittelgroßer Mann. Er trug einen dunklen Mantel mit übergezogener Kapuze welcher noch einige Blutflecken aufwies, große Stiefel, schwarze Handschuhe und einen Nietengürtel. Das Auffälligste an ihm war jedoch die Maske in seinem Gesicht. Sie war weiß, hatte zwei Augenschlitze und verziert wie ein Drachenkopf.

Der Mann schritt langsam auf die Tafel zu und ignorierte die Leute welche schon ihre Waffen zogen. „Du bist hier nicht mehr Willkommen... Tsujigiri... Also was willst du?“ Meinte einer, bereute es jedoch direkt als Tsujigiri ihm als Antwort sein Katana direkt an den Hals hielt und leicht zudrückte. Es war so scharf, das nur ein kleiner Schnitt genügte um ein wenig Blut hervor zu locken. „Darf ich etwa nicht mehr meine Kehle mit etwas Alkohol benetzen und mir die Neusten Steckbriefe ansehen?“ Meinte er kühl ehe der bedrohte Mann zitternd den Mund hielt. Tsujigiri steckte sein Katana wieder weg und lief weiter auf die Tafel zu. Die Menge machte ihm hierbei Platz und hielt genug Abstand um nicht mit ihm in Berührung zu kommen. Als dieser dann vor der Tafel stand erblickte er zahlreiche Steckbriefe. Es waren die der 12 berüchtigsten Verbrecher auf dem Kontinent. Der Steckbrief von Jin dem Stier war bereits durchgestrichen. „Ho? Wer von euch inkompetenten Idioten hat es gepackt Jin zu holen?“
 

Es brauchte kurz eine Weile ehe einer aus der Menge sprach. „Es waren 2 Samurai..sie..sie werden jetzt auch steckbrieflich dafür gesucht, dass sie Kabuki abbrannten und den Schwarzen Drachen verärgerten..“

Tsujigiri suchte interessiert die Wand ab. „So? 2 Samurai? Das enttäuscht mich jetzt, dass irgendwelche Rookies eine so große Nummer erwischt haben...und wer sind sie? Von einem berühmten Dojo?“ Er bekam natürlich nicht sofort eine Antwort. Damit hatte er ja auch nicht gerechnet. Lieber wanderte er neugierig mit seiner Klinge über die verschiedenen Steckbriefe um sich etwas auszusuchen.
 

Minako der Drache – 850.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Kabuki.

Atlas die Ratte – 570.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Puroresu

Rein der Tiger – 630.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Jam

Masaaki der Hase – 900.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort ''Unbekannt''

Corrin das Pferd – 610.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Inka

Lithius die Ziege – 690.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Tensa

Lazarettus der Affe – 770.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Pompa

Lydia der Hahn – 590.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Klerus

Tan der Hund – 370.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Zun
 

Schließlich nahm sich Tsujigiri freudig 2 andere Steckbriefe. Mit einem Schwerthieb trennte er sie sauber von der Wand und nahm sie entgegen.

„Das sind die Beiden die Jin erledigt und Kabuki in Asche gelegt haben?“

Tsujigiri gab nur ein leichtes Zischen von sich.

„Kazuki die Schlange und Kuzanagi das Schwein. Kopfgelder 750.000 Quetzal. Letzter bekannter Aufenthaltsort Kabuki. Interessante Rookies. Doch schon bald wird ihr kleines Abenteuer enden.“ Mit den Worten wand sich Tsujigri den Halunken wieder ab und schritt auf den Ausgang zu. „Die beiden sind jetzt miene Beute! Und ihr wisst ja was passiert..wenn sich einer von euch mir in den Weg stellt...“ Mit diesen drohenden Worten verließ er schließlich den Salon und brach auf um die Beiden Samurai zur Strecke zu bringen.



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