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Samurai Rebel

von

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Kurtisane gesucht

Die Sonne prasselte ohne Gnade auf die Beiden Samurai nieder. Am Tag zuvor war es noch relativ angenehm bis erträglich gewesen, doch heute war gefühlt der heißeste Tag des Jahres. Einige Schweißperlen flossen Kazuki die Schläfe hinab, wobei er sich nicht wirklich viel anmerken ließ. Doch ihm war sichtlich heiß, dazu musste man nur genauer hinsehen.

Kuzanagi hingegen schliff sich nur mit Mühe, Not und laut hechelnd einige Schritte hinter ihm qualvoll vorwärts. Das war einfach zu viel für ihn, immerhin war er schon immer eher der Wintermensch gewesen. Sein Fett hielt ihn warm und im Sommer ließ es ihn nur unaufhörlich schwitzen. Dennoch wirkte er in diesem Moment eher wie nach einem 10 Stunden Marsch.

Wahrscheinlich lag es aber auch eher an seiner Vorstellung, was Kazuki nach ihrem kleinen Auftrag vor hatte. Er wollte den Tempel auf dem Berg besuchen, welcher einen Weg mit sehr vielen Stufen besaß. Er übte nur schon einmal die Erschöpfung welche er danach verspüren würde. Allerdings trugen die Hauptschuld die heißen Temperaturen und die pralle Sonne. Wenn es hier schon so heiß war, wie sah es wohl im Gebiet der Barbaren aus? Irgendwie hatte Kuzanagi jetzt doch ein wenig Mitleid mit Jin und Con, da sie diese Temperaturen früher täglich ertragen mussten.
 

Sie waren auf dem Weg zum Schneider, da dieser der Vater der Kurtisane war welche letzte Nacht aus dem vom Schwarzen Drachen geleiteten Bordell geflohen war. Sie erhofften zwar nicht sie dort zu finden, jedoch wusste ihr Vater sicherlich mehr. Immerhin würde sie wohl kaum verschwinden ohne ihren Vater vorher zu besuchen. Vermutlich war er allerdings schon darauf vorbereitet und hatte sich mit ihr aus dem Staub gemacht. Es war nun mal alles möglich. Die letzte Theorie wurde noch einmal damit untermalt, dass sie vor geschlossenen Türen standen. Die kleine Schneiderei sah zumindest nicht so aus, dass sie es sich erlauben könnte auch nur einen Tag zu schließen. Der Mann war Spielsüchtig und hatte viele Schulden, würde er diese nicht zurückzahlen bliebe seine Tochter auf ewig eine Gefangene der Prostitution. Es war traurig wie sich Menschen selbst so zu Grunde richten konnten.

Zumindest war dies der erste Gedankengang Kuzanagis, bevor er ohne zu Fragen das kleine Gebäude betrat. Kazuki hätte ihn zwar aufhalten können, allerdings war es ohnehin sinnlos. Er hörte nie auf Kazuki, wieso sollte er es jetzt tun? Er wollte schließlich auch nur seinen Job zu Ende bringen.
 

Im Gebäudeinneren war es schwer etwas zu erkennen, es war ziemlich sperrig und dunkel. Außerdem lag ziemlich viel Staub in der Luft, welchen man gut in den paar Sonnenstrahlen sehen konnte die hineinschienen. Als Kuzanagi einige Schritte voraus ging knarrte sogar der Boden laut. Es klang zwar weniger charmant, aber die Hütte war ein Drecksloch. Man merkte sofort, dass der Mann nicht viel Geld hatte. Allerdings konnte ein Schneider in diesem Viertel sich doch wenigstens ein bisschen besser um den Arbeitsplatz kümmern. Hätte Shioko früher ihr Dojo so vorgefunden, hätte Kuzanagi einheitliche augen und 2 Veilchen. Selbst Kazuki wäre nicht glimpflich davon gekommen. Damals gab es nur Kollektivstrafen. Die gute alte Zeit.

Allerdings blieb nicht gerade viel Zeit in Erinnerungen zu schwelgen, denn sie fanden den Schneider. Oder vielmehr das was von ihm übrig war.

„Ist das eklig...“ murmelte Kuzanagi leise und drückte sich die Nase zu. Kazuki schüttelte nur abweisend mit seinem Kopf. „Erbärmlich trifft es eher..“
 

Den Vater der Vermissten hatten sich wohl Beide gänzlich anders vorgestellt. Sie dachten an einen verzweifelten Mann, welcher sich um seine Tochter sorgte und diese noch einmal in den Arm nehmen wollte bevor sie zurück ins Bordell musste.

Kazuki dachte eher an einen strengen Mann, welchem sie nicht einmal mit Folter etwas entlocken könnten. Stattdessen fanden sie keines von Beiden vor.
 

Trotz der Dunkelheit konnte man eine kümmerliche Gestalt erkennen. Als Kazuki mit seinem Katana die Fensterklappe aufschlug krümmte sich der Mann ängstlich zusammen. Nun konnte man den besagten Schneider erkennen. Er war nicht sonderlich groß und man sah ihm anhand der Falten und Leberflecken das Alter an. Ebenso die Halbglatze, welcher in Hufeisenform langes, graues Haar folgte sprach für ein gewisses Alter. Angeblich war der Mann nicht einmal 60, sah aber aus wie ein 80 jähriger. Auch wenn dies in diesem Land wirklich selten war, dass man über die 60 hinausschritt.

Der Kimono war mit Flecken übersät, welche man nicht zuordnen konnte.

Das Schlimmste jedoch waren die ganzen leeren Flaschen welche im Zimmer verteilt waren. Hier hatte ewig keiner mehr aufgeräumt und somit hatte sich einiges an Dreck und Müll angesammelt.

„Alter Mann, ich kann mir vorstellen, dass das Geschäft nicht läuft. Ich will das Gespräch kurz halten und dich nicht unbedingt bei deinen...Geschäften stören....wir suchen deine Tochter. Wo ist sie?“ Sprach Kuzanagi in seinem üblichen rüpelhaftem Ton und trat dabei einige Flaschen mit seinen Holzsandalen sanft zur Seite.
 

Dies ließ den alten Mann allerdings nur nochmal aufwimmern, ehe er sich auf das Wort Tochter besann. „Meine...Tochter? Meine...Mei? Sie haben sie mitgenommen...seitdem...hab ich sie nicht mehr gesehen...“ Meinte er leise und erhob sich mit zittriger Stimme.

Ein wenig musste Kuzanagi dabei Lächeln, es war wie er erwartet hatte. Der Mann sorgte sich um seine Tochter und war total verbittert. Vermutlich war seine Frau lange tot und das Haus somit verkommen. In diesem Zustand konnte er nicht arbeiten und der Schwarze Drache konnte die Schulden dank der Zinsen erhöhen. Ein wahrhaftiger Teufelskreis, welchen ihn einfach nur anwiderte. Die Karte war ihm egal, er konnte doch nicht für sein wohlbefinden eine Familie auseinander reißen. Genau das sagte auch sein Blick aus als er Kazuki ansah. Dabei stieß er allerdings auf taube Ohren.

Eine starke Alkoholfahne stieß ihm dabei jetzt schon entgegen. An der Gestik des Mannes konnte man erkennen, dass er stark angeheitert war.

„Wo steckt sie, Schneider? Wir können auch deine Schneiderei durchsuchen und alles vernichten wenn du nicht singst.“ Meinte Kazuki kühn. Für ihn hatte die Karte Priorität. Der Mann war selbst Schuld. Er hatte zugelassen, dass man ihm seine Tochter nahm. Mitleid gab es nicht umsonst und bei Kazuki schon dreimal nicht.
 

Immer wieder wiederholte der Schneider einige Worte. „Mei war nicht hier...ich habe sie seit Monaten nicht gesehen....diese.....dieses....MISTSTÜCK!“ Mit Wucht warf er dabei die halbvolle Flasche zu Boden, welche sofort zerbarst. Schützend verdeckte sich Kuzanagi das Gesicht ebenso wie Kazuki. Man könnte es jetzt auf den Alkohol schieben, dass dieser spontane Wutausbruch zustande kam. Allerdings steckte wohl ein wenig mehr dahinter.

„Wenn ich wüsste wo dieses Miststück wäre, hätte ich sie doch längst zu eurem Boss gebracht! Ich habe meine Ruhe seit sie weg ist! Endlich sind diese widerlichen Schlägertypen vom Schwarzen Drachen weg! Und als ich hörte, dass diese Schlampe verschwunden sei, war mir klar dass ihr euch bald blicken lasst!“
 

Kuzanagi weitete dezent seine Augen. Bedeutete ihm seine Tochter nichts? „Jetzt komm mal runter Alter Mann, ich weiß nicht ob du es verstanden hast, aber deine Tochter ist verschwunden und könnte sonst wo sein! Ich bin nicht hier um dich zu bedrohen! Ich will sie finden! Du machst dir doch Sorgen um sie oder? Wir werden sie finden und wohlbehütet zurück bringen...der Schwarze Drache wird auch nichts erfahren! Wir sagen einfach...sie ist aus der Stadt! Hier sehen sie wohl ohnehin nicht nach! Zieht einfach weg...schlimmer als hier ist...“

Weiter kam Kuzanagi allerdings auch nicht, da er sofort unterbrochen wurde von dem lallenden Säufer. „Jetzt pass mal auf du elender Yakuza, mir ist egal was ihr mit diesem Miststück vorhabt! Sie ist ein totaler Nichtsnutz! Mehr als ein schönes Gesicht hat sie nicht! Was bringt MIR das?! Sie sieht nur ihrer verdammten Mutter ähnlich. Alles wozu sie scheinbar gut ist, ist mit Sex meine Schulden abzubezahlen!“

Geschockt schluckte Kuzanagi, das war wirklich nicht einfach zu verdauen. Selbst Kazuki traute nicht so ganz seinen Ohren. Der Kerl scherte sich nicht um seine Tochter, es war ihm wirklich recht gewesen, dass man sie mitnahm. Ein herzloser Bastard ohne Moral und Anstand. Kein Wunder, dass Mei hier nicht bescheid gegeben hatte.

„Jetzt pass mal auf wie du über deine Tochter redest Alterchen, ja? Sowas kann ich überhaupt nicht leiden!“ Dabei packte Kuzanagi ihn an seinem Kimono und zog ihn nah an sich ran. Die Alkoholfahne war ihm dabei egal. „Ich schieb das jetzt mal auf den Alkohol, dass da ein paar Dinge gesagt werden die nicht so gemeint sind...“

Dafür handelte sich er allerdings nur Spucke ins Gesicht ein, ehe er den Alten Sack losließ und dieser zurücktaumelte. „Nein...nein...ich bin nicht so betrunken! Mei ist wertlos für mich. Sie kann nicht schneidern, mit Geld kann sie nicht umgehen, nicht einmal singen kann sie. Als ihre nutzlose Mutter starb, dachte ich das Geld ihrer Familie gehöre mir. Und was machen meine Schwiegereltern? Sie geben mir die Schuld an ihrem Tod. Ich habe diese elende Schlampe nicht angefasst als sie starb! Verstanden?! Und jetzt wo Mei einmal etwas in ihrem Leben richtig machen konnte um wenigstens meine Spiellust abzudecken, haut sie einfach ab?! Dieses Miststück soll mir bloß unter die Augen kommen, die Schlag ich grün und blau!“ Irgendwie driftete dieses Gespräch ins sonderbare ab. Es hatte nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun, die Geschichte jedoch war tragisch. Und vor allem machte es Kuzanagi ziemlich aggressiv. Wütend ballte er eine Hand zu einer Faust und musste unter starken zittern die Wut zurück halten. „Du redest hier von deiner Familie...es ist mir egal was der Alkohol mit dir gemacht hat! Deine Tochter hat was besseres verdient klar?!“
 

Eigentlich hob Kuzanagi nur drohend seine Faust, der Effekt war jedoch äußerst überraschend. Von den Aggressionen des Schneiders war nicht mehr viel zu sehen. Vielmehr erbärmlich und verängstigt kauerte er vor Kuzanagis Füßen. „Verschont mich Samurai, bitte...ich...sag euch wo sie sich aufhalten könnte...meinetwegen dürft ihr mit ihr Schlafen, aber verschont mich dafür!“

Schützend hatte er dabei seine Hände um den Kopf gelegt und nur die Füße Kuzanagis angestarrt.

Dieser knirschte angewidert mit den Zähnen und hatte einen Fuß angesetzt um den Mann zu treten. Schloss dann allerdings die Augen um sich zu beruhigen. Selbst Kazuki hatte Kuzanagi selten so erlebt. Das kam seinen Wutanfällen wenn man ihn fett nannte gleich.

„Wo...kann sie stecken? Rede und wir gehen. Und wir schlafen sicher nicht mit ihr! Ich nutze sowas nicht aus! Ich habe auch Selbstachtung!“ Auch wenn der letzte Teil ziemlich gelogen war, stimmte es größtenteils. Er würde nie eine Frau verletzen, egal in welcher Weise.

„Sie..hatte früher einen Freund...sie haben sich oft gesehen. Ich..weiß nicht wie er hieß...aber er trug immer sehr noble Kleidung...“ Mit dieser Information konnten die Beiden überhaupt nichts anfangen. „Und wo haben die sich getroffen? In dieser Bruchbude sicher nicht...“ Meinte Kazuki ruhig und bestimmt, während Kuzanagi immer noch schwer atmete um sich zusammen zu reisen.
 

Auch wenn der Mann bei jedem zweiten Satz hikste und mehrmals ansetzen musste um ein Wort vernünftig auszusprechen, verstanden sie die nächsten Worte gut. „Am See, Am See. Sie waren verliebt, was sonst? Ich hätte damals schon auf die Idee kommen sollen, diesen reichen Idioten die Zeit mit ihr in Rechnung zu stellen...er war sicherlich nicht adelig, trug aber das Wappen des Fürsten auf dem Rücken. Also hatte er sicher Geld...ich glaube er war eine der Wachen des Palastes...bin mir aber nicht sicher...und nun lasst mich gehen!“ Flehte der alte Mann während er sich tief verbeugte. Als er jedoch aufsah war Kuzanagi schon hinaus gelaufen und nur Kazuki stand noch bei ihm und sah ihn mit Verachtung in den Augen an. „Sie sind eine Schande für die Gesellschaft...“ Meinte er, zerschnitt mit seinem Katana eine Flasche und verließ dann das Haus.

Kuzanagi wartete dort schon mit verschränkten Armen und sah in den Himmel. „Das war definitiv widerlich...so ein elender alter Sack...ich wette er hat sie geschlagen...Wir müssen dieses Mädchen finden Kazuki, um jeden Preis...aber ich werde sie nicht zurück ins Bordell bringen...“
 

Kazuki hatte seine Augen geschlossen und lauschte den Worten Kuzanagis angespannt. „Keine Widerworte Kuzanagi. Wir müssen, sie ist entflohen und egal was unsere Meinung dazu ist, wir werden sie zurück bringen. Ansonsten geht uns das nichts an. Der Schwarze Drache hat diese Stadt im Griff, selbst jetzt beobachten uns welche von denen.“ Dabei deutete er mit dem Finger auf ein paar finstere Gestalten welche hinter Gebäuden lauerten wie Ninjas die ihre Opfer ins Visier nahmen. „Also vergiss deinen Stolz als Samariter und geh mit mir zu diesem See. Mir tut sie auch Leid, aber dennoch beende ich meine Aufgabe. Und das solltest du auch.“ Noch ehe Kuzanagi reagieren konnte war Kazuki losgelaufen. Auch wenn er sich hier nicht auskannte, war es relativ einfach zum See zu finden. Er lag ziemlich außerhalb, sie hatten ihn ja gesehen als sie auf Kabuki zugelaufen waren. Das einzige Problem war, dass er ziemlich groß war und sich dort sicher einige Leute tummelten. Die Wahrscheinlichkeit sie zu finden waren gering. Zumal sie nicht einmal genau wussten wie sie aussah. Auch die Beschreibung des Mannes war sehr knapp, allerdings die einzige Spur die sie hatten.
 

Auf dem Weg zum See befragten sie verschiedene Leute ob sie etwas über die Beiden wüssten. Immerhin waren sie noch in der Nachbarschaft. Allerdings bekamen sie nicht wirklich viel Informationen. Keiner wusste wie der Mann hieß. Einige meinten ebenso wie der Schneider, dass er ein Wachsoldat war und eine Liebschaft mit Mei hatte. Wirklich nachweisen konnte das aber keiner.

Zumindest solange nicht, bis der Name Hideki fiel. „Hideki? Ist das der Name des Kerls?“

Fragte Kuzanagi neugierig, als er die alte Frau anstarrte. Diese lächelte fast schon sanftmüdig und zwickte Kuzanagi erneut in die Backen. „Ohh du siehst genauso aus wie mein Enkel...er war mit ihm befreundet...ja, ich bin mir ziemlich sicher dass er Hideki hieß...“ Meinte sie mit kratziger Stimme und Kuzanagi seufzte erleichtert auf. „Also heißt Meis Freund Hideki? Damit können wir was anfangen!“ Meinte Kuzanagi und wollte fast schon losrennen, wurde jedoch noch einmal aufgehalten von der alten Frau. „Wer redet denn von dem Soldaten? Mein Enkel heißt Hideki. Er ist so ein netter Junge...du siehst ihm sehr ähnlich. Er hat kaum noch Zeit für mich, da er jeden Tag am See zum fischen raus fährt...“

Kuzanagi rollte nur mit den Augen und seufzte. Lächelte dann aber wieder. „Vielen Dank für die Information!“ Rief er der alten Frau zu und eilte dann los zu seinem Bruder. Er hatte nichts gegen Alte Leute, aber sie waren oft sehr anstrengend.
 

Als sie den See erreichten waren dort bereits einige Fischer in ihren Booten. Das Ufer allerdings relativ leer, als sie es entlang liefen. Keine Besonderheiten zu entdecken, auch wenn man die Beiden ansah wie einen bunten Hund. Offenbar fielen die Beiden Samurai auf. Hielt man sie für Mitglieder des Schwarzen Drachen? Zumindest kam ein Mann direkt auf sie zu. Auch wenn an sich nichts bedrohlich an dieser Situation war, hatte Kazuki sein Schwert griffbereit. Kuzanagi hatte natürlich wieder die Intuition eines Sacks Reis und lief auf den Mann ebenso zu. „Kann ich dir helfen?“ Meinte er und starrte den an sich normal aussehenden Kerl an. Er hatte zotteliges dunkles Haar und verdeckte seinen Mund und die Nase mit einem Halstuch. Er war ziemlich beleibt, fast schon wie Kuzanagi und aus der Maske konnte man ein paar Barthaare erkennen. Ein ziemlich sonderbarer Mann, aber äußerst sympathisch.„Ihr Beide seid doch Samurai oder?“ Meinte er neugierig und sah die Beiden musternd an. „Ich brauch eure Hilfe!“ Kazuki schob den jungen Mann allerdings nur zur Seite und lief dann weiter. „Keine Zeit, wir suchen einen Fischer mit dem Namen Hideki...such dir 2 Bodyguards beim Schwarzen Drachen. Mehr als zuschlagen können die dort eh nicht.“ Murrte Kazuki und ging dann weiter. Kuzanagi sah kurz den jungen Mann an und eilte dann Kazuki hinterher.
 

„Sagtet ihr Hideki? Ich kenne ihn. Er fischt gleich dort drüben.“ Er deutete mit seinen Fingern auf einen weit entfernten Fleck am See. „Er fährt immer so weit raus. Dort gibt es seiner Meinung nach den Besten Fisch... Ich habe euch geholfen, jetzt helft bitte mir!“ Meinte er dabei ziemlich aufdringlich. „Hideki ist sowieso nicht vor der Dämmerung zurück“ Meinte er bettelnd und sah sie fast schon mit Rehaugen an. Da hatte er wohl Recht. Und vielleicht wusste auch er etwas.

Der Mann hieß Soma und war ein Koch. Er hatte Kuzanagi etwas vom See gelockt um ihm das Problem zu schildern. Auch wenn seine Art an sich sympathisch war, war er doch ziemlich penetrant. Kuzanagi dachte dabei an alles Mögliche. Zumindest lag es daran, dass er dabei ausreichte. Damit er Kazuki nicht verärgerte, hatte er gemeint, dass auch einer dafür reichen würde. Und dieser jemand war eben Kuzanagi. Das mit Hideki wollte Kazuki ihm nicht anvertrauen, er hoffte nur nicht selbst auf ein Boot zu müssen. Er wurde leicht Seekrank. Kuzanagi schaffte das sowieso ohne ihn. Hoffte er, aber auch wenn er es verbockte, hatten sie wenigstens ihre Ruhe vor Soma. Und in diesem Moment hatte Kazuki etwas Ruhe vor Kuzanagi und konnte sich gemütlich ins Gras legen, das Katana immer Griffbereit. Bis zur Dämmerung dauerte es ohnehin noch einige Zeit.
 

Kuzanagi hingegen war hellwach und aufmerksam. Gebannt hörte er Soma dabei zu wie er ihm die Probleme schilderte die ihn daheim plagten. Er hatte Ärger mit dem Schwarzen Drachen und konnte das Schutzgeld für sein Restaurant nicht zahlen. Am Liebsten würde er das ganze Kochleben hinter sich lassen um einen Neustart in einer fremden Stadt zu wagen. Allerdings fehlte ihm dazu das Geld, welches er am leichtesten bekäme wenn jemand sein Restaurant übernehmen würde. Doch dank des Schwarzen Drachen war keiner so dumm sich darum zu kümmern. Kuzanagi konnte hierbei auch nicht viel helfen. Er war zwar ein begnadeter Koch, allerdings war er nicht gerade sesshaft und hatte schließlich eine Mission zu erfüllen, von welcher er Soma auch berichtete. Er erzählte ihm alles mögliche. Von Shioko und Kazuki. Von Mei und auch was sie von Hideki wollten. Allerdings konnte auch Soma nicht viel dabei helfen. Er bezog nur den Fisch von Hideki und kannte ihn nicht privat. Von einem Wachsoldaten der etwas mit einer Kurtisane hatte wusste er nichts.

„Ihr sucht also den Mörder eurer Mutter Shioko Shikanami? Ich wusste nicht, dass sie Kinder hatte...tragisch...mein Beileid..ich habe meine Mutter auch früh verloren...ich hoffe ihr findet denjenigen! Ich wünschte ich könnte mit euch reisen, das wäre sicher spaßig. Ich meine ich kann auch kämpfen. Ich hab den Kochkampfstil. Im Messerkampf schlägt mich niemand!“ Meinte er dabei lachend und Kuzanagi lachte mit. Er wusste was damit gemeint war. Insiderwitz.

„Aber erst muss ich genug Geld auftreiben damit ich wenigstens das Schutzgeld noch abbezahlen kann...sonst lässt mich der Schwarze Drache garantiert nicht gehen..Sag mal...braucht ihr sicher nichts? Messer? Pfannen? Wetzstein? Die Messer sind fast so scharf wie eure Katanas!“
 

Bei Wetzstein wurde Kuzanagi hellhörig. Auch wenn er schwören konnte, dass Soma ihm irgendwie bekannt vorkam wurde er abgelenkt von diesem Wort. „Oh ein Wetzstein kann ich gebrauchen! Der von meinem Bruder ging...abhanden...“ Log er dabei um sich nicht selbst zu belasten. Das musste Soma ja nicht wissen. „Wie viel willst du denn dafür?“ Meinte er neugierig und sah ihn dabei an.

„Du hast Glück Kuzanagi, dass du mir begegnet bist. Ich weiß du hast nicht viel Zeit und halt mich für verrückt, aber ich hab immer ein paar Sachen dabei! Und den Wetzstein...“ Er zog diesen aus seinem Kimono um ihn Kuzanagi zu präsentieren.

„Der sieht fast so aus wie Kazukis! Das ist perfekt! Was willst du dafür???“ Meinte Kuzanagi begeistert und hielt den Wetzstein in den Händen. „Ich nehm gleich 2 davon! Dann habe ich auch meinen eigenen!“ Begeistert sah er dabei Soma an, welcher sich ein wenig schurkenhaft die Hände rieb. „Nun weil du es bist...für 2 gerade mal 15.000 Quetzal! Den anderen musst du aber morgen hohlen bei mir...warte...ich geb dir meine Adresse!“ Er kramte noch einmal in seinem Kimono und zog einen kleinen Zettel heraus auf welchen er etwas mit seinem tragbaren Tintenfass und Pinsel notierte. Kuzanagi fand das nicht merkwürdig, denn auch Kazuki trug so etwas bei sich

Auf den Zettel legte er den markanten Wetzstein und hielt es Kuzanagi hin. Dieser hatte natürlich sofort die Geldsäckchen parat, von denen er ein paar bekommen hatte. Es war so etwas wie Taschengeld. Auch wenn er geholfen hatte Jin zu töten.
 

Als er das Geld an Soma überreicht hatte lächelte dieser und sah in den Himmel. „Oh schau nur, es dämmert. Wir haben ganz schön lange gequatscht Kuzanagi! Ich mach dann los! Aber denk dran den Stein auf der Adresse abzuhohlen. Und erzähl mir dann ob du fündig wurdest!“

Mit den Worten hatte sich Soma von Kuzanagi entfernt, welcher ziemlich stolz den Wetzstein anstarrte und Soma zum Abschied zuwank. „Netter Kerl. Auch wenn 15.000 Quetzal teuer sind...aber Kazuki freut sich sicher über den Wetzstein!“ Grinsend und in Selbstgespräche vertieft lief Kuzanagi zurück auf Kazuki, welcher ein kleines Nickerchen hielt.

Sanft weckte er diesen natürlich auf. „Kazuki, ich hab ein Geschenk für dich wach auf...“ Meinte er grinsend und hielt ihm jetzt schon den Stein entgegen. Er war gespannt was er sagte. „Den hab ich für dich mitgenommen!“
 

Kazuki brauchte nie lange um aufzuwachen, vielmehr sah er fast schon verschlafen auf den Stein ehe er Kuzanagi mit einer hervorgehobenen Augenbraue ansah. „Du schenkst mir...einen Stein?“

Meinte dieser und erhob sich langsam um den Dreck abzuklopfen.

„Nein! Den hab ich von Soma! Der sieht fast so aus wie dein Wetzstein! Er war recht teuer! Aber das Beste ist, ich krieg morgen auch einen! Für gerade mal 15.000 Quetzal!“

So schnell hat man Kazuki noch nie den Gesichtsausdruck wechseln sehen. Von verschlafen zu leicht geschockt, bis hin zu fremdscham. „Kuzanagi...das ist...ein normaler Stein...das ist kein Wetzstein..und Teuer erst Recht nicht! Du Vollidiot hast 15.000 Quetzal für einen Stein ausgegeben?!“
 

Kuzanagi nahm die Predigt zuckend entgegen. Dabei zog er den Kopf ein und sagte kleinlaut und verbessernd, dass es sogar 2 Steine waren. Allerdings war das wohl nicht die gewünschte Antwort. „Aber..macht doch nichts Kazuki! Dann hat sich Soma vertan! Ich hab ja die Beschreibung zu seinem Restaurant!“ Meinte er etwas verwirrt und nervös und sah dabei auf den Zettel. Allerdings wusste er kurz darauf auch endlich, wieso Soma ihm so bekannt vor kam.

Auf dem Zettel standen nur 3 Sätze.
 

Ich kann´s nicht glauben

Du bist echt einfach dämlich

Dümmer als ein Stein



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