Prolog
Weißer Schnee fiel lautlos auf die Erde. Die weiße Decke schluckte alle Geräusche. In der weißen Landschaft war nur ein bunter Fleck zu erkennen. Aber auch dieser wurde bald von der weißen Decke bedeckt.
Ein weißer Rabe krächzte, flog von seinem Baum herunter und landete auf dem Fleck. Es stellte sich heraus, dass dieser Fleck ein bewusstloser Junge war, nicht älter als Fünfzehn. Immer wieder versuchte der Vogel erneut den Jungen zu wecken. Es gelang ihm aber nicht. Erbost krächzte das Tier auf. Wen er nicht bald aufstehen würde, wird er hier und heute erfrieren. Aber es gelang ihm nicht.
Mit hängenden Schnabel ergab sich das Tier. Er kauerte sich über den immer kälter werdenden Körper des Jungen und versuchte ihn so etwas zu wärmen.
Schwere Schritte knirschten im Schnee. „Was hast du da?“, rief eine raue Männerstimme, als dieser langsam näher gekommen war. Der Mann blieb vor seinen gefiederten Freund und dessen Fund stehen. Ohne lange zu überlegen fühlte dieser nach dessen Puls „Er hat noch Puls. Auch wen dieser schon ganz schwach ist“ Er wollte den Jungen hochheben, um ihn sich über die Schulter zu werfen. Das Tier krälte laut los und schlug mit den Flügeln heftig aus. „Ganz ruhig, ich will ihm nur helfen!“, versuchte er ihn zu beruhigen. Der Rabe krächzte etwas unverständliches und landete auf der freien Schulter, seines Freundes. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, zu einer kleinen, schäbig aussehenden Holzhütte. Dort legte er seine Last auf das ramponierte Sofa ab.
„Er war der Grund, warum du mich hier her, in diese Bruchbude, geführt hast. Nicht war, Raven“, fragte er den Raben. Aber dort wo eben noch ein Vogel saß, stand nun eine junge Frau mit langen weißen Haaren. Aus dunklen blauen Augen sah sie den Jungen an. „Ja, er ist der Grund“, lächelte sie. „Er hat viel durchgemacht“, meinte sie mehr zu sich selbst, als zu ihrem Reisegefährten. „Scheint so“, brummte der Mann.
Kurz sahen sich die Beiden an. Sie nickten und begannen dem Jungen zu heilen. Das hieß Raven heilte seine Verletzungen. Ihr Bekannter begann eine Tee zu kochen und das Feuer im Kamin zu entfachen.
