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Tag der Freundschaft

von

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One and Only

Sakura warf einen Blick auf die Uhr, als sie ihre Schuhe anzog um das Haus zu verlassen. Sie war zwölf Minuten zu spät und wusste, dass ihre beste Freundin keine Geduld besaß und ihr ihre Verspätung den ganzen Tag vorhalten würde. Zwar gab es keine Garantie dass Ino bereits an ihrem Treffpunkt war, da sie sich selbst gerne verspätete, aber je länger Ino auf sie warten müsste desto schlimmer würde ihr Treffen ablaufen. Deswegen nahm Sakura die Abkürzung über den Dächern Konohas und hoffte wirklich dass Ino diese Hetzerei zu schätzen wusste, was wahrscheinlich nicht der Fall sein würde. In der Nähe der Shinobi-Schule sprang die Rosahaarige schließlich wieder auf die Straße und kämmte ihre Haare noch einmal grob mit ihren Fingern durch, in der Hoffnung einen möglichen Schaden in ihrer Frisur wieder auszubessern. Dabei hörte sie wie jemand hinter ihr plötzlich einen anerkennenden Pfiff von sich gab. Verwundert sah sich Sakura nach dem Übeltäter um, da kam ihr auch schon ihre beste Freundin mit einem breiten Grinsen entgegen.

"Nun durftest du auch einmal an dem Wunder teilhaben und mitempfinden wie es sich anfühlt begehrt zu werden", begrüßte Ino die Rosahaarige scherzhaft und zog sie in eine feste Umarmung. Lachend umschloss Sakura ihre Freundin mit ihren Armen. Früher hatten sich die beiden Frauen ständig gegenseitig angestachelt und der Anderen jedes noch so kleine Kommentar übel genommen, aber mittlerweile gehörten solche Sprüche einfach zu Ihrer Beziehung dazu. Dennoch verspürte Sakura das Bedürfnis beleidigt darüber zu sein, dass ihre Freundin sie gerade als nicht begehrenswert abstempelt hatte. So hässlich war sie schließlich auch wieder nicht. Sakura war nicht zu hundert Prozent mit ihrem Aussehen zufrieden und fand jeden Tag einen neuen Makel an ihrem Körper, aber im Großen und Ganzen konnte sie sich sehen lassen, wie sie fand.

"So möchtest du also den Valentinstag mit mir verbringen? Ich fürchte da musst du mich mehr Ladylike behandeln und dein groteskes Machogehabe ablegen", entgegnete Sakura mit einem frechen Grinsen, als sie sich wieder von der Blondine löste. Zwar wollte Sakura es bis heute nicht zugeben, aber die Tatsache dass sie den Valentinstag nicht mit Sasuke verbringen konnte verpasste ihr einen kleinen Stich, da sie sich insgeheim schon darauf gefreut hatte. Sie wollte eigentlich schauen ob er von alleine darauf kam heute etwas mit ihr zu unternehmen, es hätte nicht einmal etwas hochromantisches sein müssen, aber stattdessen wurde er vor einigen Tagen mit einer neuen Mission beauftragt. Deswegen hatte sie sich von ihrer schlechteren Hälfte, wie sie Ino stets so liebevoll nannte, breitschlagen lassen die ewig währende Liebe ihrer Freundschaft zu feiern.

Ino grinste nur darüber dass sie nun anscheinend der männliche Part war und strich eine verirrte Haarsträhne aus Sakuras Stirn, ehe sie ihren Weg gemeinsam fortsetzten. Auch sie hatte gehofft ihren ersten gemeinsamen Valentinstag mit Shikamaru verbringen zu können, aber dieser faule Blödmann musste

natürlich ausgerechnet jetzt auf einer Mission sein. Irgendwo ganz hinten im letzten Eckchen ihres Gehirns wusste die Blondine zwar, dass ihr Freund nichts dafür konnte ausgerechnet kurz vor Valentinstag einer Mission zugeteilt zu werden, aber sie schaffte es trotzdem Shikamaru diesen Umstand übel zu nehmen. Und wofür besaß man denn eine beste Freundin, mit der man alles teilen und Unternehmen konnte was man wollte, wenn nicht für solche Fälle? Schließlich stand nirgends geschrieben, dass man den Valentinstag nur mit seinem festen Partner verbringen durfte, richtig? So sehr sie einen romantischen Tag mit ihrem Freund auch zu schätzen wusste, ein einfacher Tag ohne Erwartungen und Kopfzerbrechen war mindestens genauso wertvoll.

"Wo gehen wir überhaupt hin?", fragte Sakura neugierig, während sie ihrer Freundin folgte. Ino hatte ihr von Anfang an klar gemacht dass sie bereits einen Plan für den heutigen Tag hatte und da sie per se nichts gegen Überraschungen hatte und ihre beste Freundin sehr gut in dem Punkt war, hatte Sakura keinen Widerspruch eingelegt. Doch anstatt einer Antwort, legte Ino ihren Zeigefinger auf ihre geschlossenen Lippen und zwinkerte ihrer Freundin zu, um ihr verstehen zu geben dass es noch immer ein Geheimnis war. Ino wusste dass die meisten Menschen sie für oberflächlich hielten. Deswegen machte es ihr auch so viel Spaß solche besonderen Tage mit ihren engsten Vertrauten zu verbringen und ihnen zu zeigen was noch alles in ihr steckte und wie sehr sie diese Menschen in ihrem Leben schätzte.

Sakura wunderte sich zwar dass sie mittlerweile einen Hügel bestiegen, da sie fest damit gerechnet hatte dass Ino den Tag entspannt in einem Restaurant verbringen würde, realisierte auf halbem Weg nach oben allerdings was das für ein Hügel war. Auf diesem Hügel befand sich das Blumenfeld, auf dem Ino sie damals vor einigen ganz fiesen Mädchen gerettet hatte. Bei dem Gedanken wie die Blondine die Blumen wie Kunai geworfen hatte musste Sakura augenblicklich grinsen.

"Ohne dich wäre ich damals ziemlich aufgeschmissen gewesen..", seufzte Sakura oben angekommen und setzte sich in das Feld voller herrlicher, bunt blühender Blumen. Ino hatte Sakura damals den Anstoß gegeben mehr aus sich raus zu kommen und aus sich zu machen. Sakura war sich nicht einmal sicher ob sie ohne Ino irgendwelche Freunde gefunden hätte und ob sie den Weg zum Shinobi wirklich von Anfang bis Ende durchgezogen hätte. Zwar wollte Sakura vor allem Sasuke beeindrucken und auf sich aufmerksam machen, was ihr heute wirklich peinlich war, aber ohne ihrer liebsten Rivalin hätte dennoch ein gewisser Antrieb gefehlt.

"Danke für all die Jahre, an denen du immer an meiner Seite warst, selbst als wir uns gegenseitig den Kopf abreißen wollten. Ich bin wirklich froh, dass ich den Tag mit dir verbringen kann", sagte Sakura ehrlich und breitete ihre Arme aus. Ino, die noch immer stand, erwiderte das Lächeln ihrer Freundin und stürzte sich in Sakuras Arme, sodass sie umfiel und schließlich beide lachend auf dem Boden lagen.

"Wenn du hin und wieder jemanden brauchst der dir den Kopf abreißt kannst du dich stets an mich wenden", antwortete Ino gelassen und streckte sich auf dem Boden aus. Es war ihr nicht wirklich peinlich, dass die beiden versucht haben sich in allem möglichen zu Übertrumpfen, denn das hatte auch aus Ino eine bessere Kunoichi, eine bessere Freundin und vor allem eine bessere Frau gemacht. "Lass uns nie wieder wegen einem Mann streiten, das ist die ganze Mühe gar nicht Wert." Die beiden Frauen seufzten ausgiebig, kaum waren diese Worte über Inos Lippen gekommen und warfen sich verschwörerische Blicke zu.

"Es sei denn wir bekommen irgendwann beide einen Sohn. Meiner wird natürlich zehn Mal talentierter, hübscher und intelligenter sein wie deiner", fing Sakura in einem überheblichen Tonfall an, weshalb Ino ihren Kopf gegen den der Rosahaarigen stieß.

"Hättest du wohl gerne, ich werde meinem Sohn von Anfang an alles mitgeben was er braucht um deinen Sohn in den Schatten zu stellen", konterte Ino mit einem Schnauben und beide fingen erneut an zu lachen. Dabei war das erst der Anfang denn mit der Zeit steigerten sich die beiden Freundinnen immer mehr in zukünftige Rivalitäten, während das Blumenmeer sich geduldig ihr Gezanke anhörte und die Zeit an ihnen vorbei flog.

"Ich muss zugeben ich war heute morgen noch etwas angeschlagen, weil ich den Tag nicht mit Shikamaru verbringen konnte, aber wenn ich mit dir zusammen bin ist das alles vollkommen unwichtig und unsere gemeinsame Zeit ist genauso schön und wertvoll", sagte Ino lächelnd, während sie die Blumen um sich herum betrachtete. Manchmal waren es eben doch die kleinsten und einfachsten Dinge die einen glücklich machten.

"Vielleicht sollten wir das jedes Jahr machen. Ich fürchte Sasuke und Shikamaru sind ohnehin keine großen Befürworter des Valentinstags", entgegnete Sakura erheitert und setzte sich wieder auf, wobei sie sich ausgiebig streckte. Solange sie wusste dass Sasuke sie liebte war der Valenstintag unwichtig. Schließlich kam es nicht nur auf einen einzigen Tag im Jahr an, sondern darauf wie man all die anderen Tage gemeinsam verbrachte, sich respektierte und füreinander da war und bis jetzt konnte sie sich diesbezüglich kein Stück beschweren. Ja, sie war wirklich glücklich mit Sasuke.

"Ich hatte zwar immer eine komplett andere Vorstellung vom Valentinstag, aber wenn wir ihn absofort zusammen verbringen ist es für mich genauso schön", schwärmte Ino von einem festen Freundschaftstag und setzte sich ebenfalls auf. "Und um unseren romantischen Tag zu besiegeln überreiche ich dir feierlich dein Geschenk", fügte sie hinzu und zog die kleine Schachtel aus ihrer Rocktasche, um sie Sakura zu übergeben. Diese betrachtete die Schachtel einige Zeit lang, ehe sie sie entgegen nahm und öffnete. Zwei roséfarbenen Ohrringe in Rosenform blitzten ihr dabei entgegen, weshalb Sakura ihre Freundin überrascht ansah, bevor sich ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte.

"Für einen Macho scheinst du dich ganz schön ins Zeug zu legen", sagte die Rosahaarige und nahm die Ohrringe heraus, um sie sich anzustecken. Ino verdrehte bei diesem Spruch ihre Augen und funkelte ihre Freundin an.

"Da du langsam zu alt für ein Haarband bist, dachte ich es wird Zeit für etwas Neues. Du scheinst nicht sonderlich gut darin zu sein dir guten Schmuck zu besorgen, deswegen ist es als beste Freundin meine Aufgabe dich hübsch aussehen zu lassen", antwortete die Blondine und streckte ihrer Freundin die Zunge raus. "Die Ohrringe stehen dir wirklich ausgezeichnet. Ich hoffe du kommst nicht auf die dumme Idee sie mir auch irgendwann zurück zu geben."

Lächelnd betastete Sakura die Ohrringe. Sie hatte zwar keinen Spiegel dabei aber wenn Ino so etwas sagte wusste sie dass es der Wahrheit entsprach. Außerdem suchte ihre Freundin solche Geschenke meist mit großer Sorgfalt aus, sodass sie sich sicher sein konnte dass die Ohrringe tatsächlich zu ihr passten. "Danke Ino, das ist so süß von dir." Obwohl sich Sakura freute, hatte sie in diesem Moment ein schlechtes Gewissen weil sie nicht ein genauso hübsches und wertvolles Geschenk für Ino dabei hatte. Sie würde ihr Present sogar eher als mickrig bezeichnen. Aber Ino liebte Pflanzen und Mini-Tomaten, deswegen sollte das Geschenk eigentlich passabel sein. Sakura fasste ihren Mut zusammen und holte den Strauch vorsichtig aus der Tasche, ehe sie ihn der Blondine überreichte.

"Ich habe wirklich mein Bestes gegeben diesen Tomatenstrauch für dich am Leben zu erhalten und ich hoffe dass er dir gefällt", sagte sie Bescheiden während Ino die Pflanze überprüfte und sich sichtlich freute. Sie liebte Mini-Tomaten und benutzte sie gerne für allerlei Gerichte, weshalb Ino nie genug von diesen Sträuchern besitzen konnte. Außerdem waren ihre anderen Sträucher fast eingegangen nachdem sich Shikamaru während ihrer letzten längeren Mission um ihre Pflanzen kümmern sollte. "Das ist wirklich das beste Geschenk überhaupt, endlich habe ich wieder einen lebendigen Tomatenstrauch."

Die beiden Freundinnen lachten und redeten noch eine ganze Weile, bis sich der Himmel langsam Orange färbte und sie sich für den Aufbruch bereit machten. "Ich weiß du stehst total auf diese langweiligen Quizrunden, also wenn du möchtest können wir heute Abend daran teilnehmen und weil ich ein Gentleman bin darfst du auch gerne bei mir übernachten", schlug Ino vor. Mit einem zufriedenen Summen hackte sich Sakura bei ihrer Freundin unter um erst einmal die Pflanze in Sicherheit zu bringen, bevor sie den Rest des herrlichen Tages noch gemeinsam ausklingen ließen und wer wusste schon was für Überraschungen der heutige Abend noch für die beiden Freundinnen bereit hielt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Quiana
2017-06-17T19:34:25+00:00 17.06.2017 21:34
Hallöchen! :)

Und vielen Dank für deine süße Geschichte.
Es hat mich wirklich sehr gefreut, als ich die Nachricht gelesen habe :)

Das hier fällt genau in die Kategorie an Geschichten, die ich gerne lese. Einfach etwas kleines, schönes für zwischendurch, über das man schmunzeln oder einfach nur lächeln kann und muss. Dankeschön ♥
Ich lese nicht mehr wirklich aktiv hier, aber als ich es noch getan habe, war ich immer der Meinung, dass Sakuras und Inos Freundschaft immer zu kurz kam oder nur in eine größere Geschichte mit eingebaut wurde. Es war dann eher selten, dass sie wirklich nur für sich gestanden hat.

Deine Idee gefällt mir sehr. Ich bin zu hundert Prozent dafür, dass man den Valentinstag doch auch genauso gut mit seinen Freunden verbringen und eine schöne Zeit zusammenhaben kann! Mein Lieblinsaugenblick ist wahrscheinlich der, als du von dem Ort geschrieben hast, an dem Ino Sakura als kleines Mädchen beschützt hat. Da, wo sozusagen alles angefangen hat :)


Oh weh, dass war ja alles wirklich zuckerwattenwolken-flauschig und hat mir sehr, sehr gefallen :3

Danköö! ♥
Von:  SarahSunshine
2017-06-17T15:45:08+00:00 17.06.2017 17:45
Eine wirklich fluffige Geschichte ♡

Ich finde es sehr schön wie du die Freundschaft der beiden beschreibst und auch immer wieder ein paar alte Erinnerungen von ihnen hervor holst.
Mit gefällt es auch sehr, dass du immer wieder Charaktersprünge machst und die Gefühle von beiden beschreibst.

Ein paar Tippfehler sind noch drin und Kommata fehlen ;) lohnt sich vielleicht noch mal drüber zu schauen, aber sie haben den Lesefluss nicht zwingend gestört :)

Liebe grüße


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