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Fallende Blätter

von

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Landen

Während der restlichen Herbstferien treffe ich mich noch ein paar Mal mit Amane. Obwohl sie fast zwei Jahre jünger ist als ich, verstehen wir uns wirklich gut. Einmal kommt sogar Bakura mit, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob er nicht einfach nur von seiner Schwester zum Tütentragen verdonnert wurde – sie geht wirklich gerne einkaufen. Er behandelt mich zwar nicht abweisend, aber so offen wie an Maliks Geburtstagsfeier ist er auch nicht mehr.

Aber selbst wenn er nicht mit mir befreundet sein mag, so habe ich zumindest in Amane eine gute Freundin gefunden, und das obwohl wir uns erst seit einer Woche kennen.

„Amane, warum machst du eigentlich so viel mit mir?“, frage ich am Wochenende vor Schulbeginn, als wir wieder einmal in der Stadt sind. Sie hat doch sicher auch noch andere Freunde in ihrem Alter. Sie legt ihren Kopf schief, mustert mich kurz mit einem nachdenklichen Blick und lächelt dann.

„Ich mag dich. Und Bakura mag dich auch. Neben Malik hat er keine Freunde, also ist es doch noch toller, wenn wir uns so gut verstehen.“ Ich bin bei ihrem zweiten Satz hänge geblieben. Bakura mag mich? Ich lege die Stirn in Falten.

„Er mag mich?“ Ungläubig schau ich zu Amane herunter.
 

Ihr Lächeln wird noch etwas breiter und sie nickt kurz.

„Er ist etwas komisch und zeigt das nicht so, ich weiß. Aber wenn er jemanden nicht mag, dann gibt er sich mit so einer Person nicht ab. Du magst ihn doch, oder?“ Kurz glaube ich so etwas wie Sorge in ihrem Blick zu erkennen. Doch nachdem ich zögerlich nicke, lächelt Amane wieder. Bakura soll mich mögen? Mir war schon klar, dass er mich nicht gerade hasst, aber ich dachte eher, ich wäre ihm egal. Aber Amane ist immerhin seine Schwester, sie muss das doch wissen, oder? Ich mustere ihren Rücken, auf den ihr bläuliches Haar fällt, während sie sich vor mir durch die Fußgängerzone schiebt. Wie unterschiedlich können Geschwister eigentlich sein?
 

Mein Wecker reißt mich unsanft aus meinen Träumen. Es ist Montagmorgen. Schule. Ein paar Sekunden bleibe ich noch in meinem Bett liegen, ehe ich mich seufzend aufrichte und duschen gehe. Ich bin ziemlich aufgeregt.

Ob nach diesen Ferien irgendetwas anders sein wird? Ob Kisara und die anderen wieder auf mir rumhacken werden? Oder ob sie mich doch weiter ignorieren? Ob mich Bakura weiter ignorieren wird? Das macht mich fast noch etwas nervöser, als der Gedanke an meine nicht ganz so netten Klassenkameraden. Es wäre tolle einen Freund in der Schule zu haben. Amane meinte, Bakura mag mich, aber irgendwie habe ich trotzdem meine Zweifel.

Zusammen mit meiner Mutter frühstücke ich. Mein Vater musste, wie so oft, schon sehr früh zur Arbeit. Als ich mich danach auf den Weg zur Schule mache, wünscht mir meine Mutter viel Spaß. Viel Spaß. Das sagt sie immer. Aber irgendwie habe ich heute das Gefühl, dass es vielleicht sogar stimmen könnte. Hoffentlich werde ich im Nachhinein nicht wieder total enttäuscht sein.
 

Draußen ist es nicht nur sehr kühl, sondern auch noch ziemlich dunkel. Langsam aber sicher geht der Herbst zur Neige und ich rechne schon fast damit, dass jeden Augenblick die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen. Ich vergrabe mein Gesicht bis zur Nasenspitze in meinem dicken Schal und mache mich auf den Weg zur Schule.

Um diesen Morgen noch etwas unangenehmer zu machen, hat sich das Wetter für weißgrauen Nebel entschieden, der mich schnell umschließt und meine Haut mit einer unangenehm feuchten Schicht benetzt. Dieses diesige Wetter ist echt nichts für mich.

Möglichst schnell versuche ich den dichten Nebel, der mich kaum weiter als ein paar Meter schauen lässt, hinter mir zu lassen. Ich fühle mich nicht sonderlich wohl in dieser Suppe und bin froh, dass sie sich etwas lichtet, nachdem ich in die Straße, die zur Schule führt, einbiege.

Die kahlen Bäume, die das Schulgelände umschließen, sehen in dem Nebel noch trister aus. Ich hoffe, dass sich die Sonnenstrahlen möglichst bald um das Verschwinden des Nebels kümmern. Zumindest sieht es heute nicht nach Regen aus.
 

An der Schule angekommen ertappe ich mich dabei, wie ich meinen Blick suchend über den Schulhof schweifen lasse. Weit und breit kein weißes Haar zu sehen. Peinlich berührt senke ich meinen Blick zu Boden und mache mich auf den Weg in die Klasse. Wie üblich ist es am ersten Tag nach den Ferien noch ziemlich leer und ruhig in der Klasse. Gerade mal die Hälfte der Schüler sind da, als ich den Raum betrete, und scheinbar sind die meisten damit beschäftigt noch halb zu schlafen.

Nervös lasse ich mich auf meinen Platz fallen und beginne damit, mein Buch für die erste Stunde herauszuholen. Ich stelle mich ja fast so an, als wäre das mein erster Schultag überhaupt. Langsam beginnt sich der Raum zu füllen. Ich vermeide es aufzuschauen, wenn ich sie nicht sehe, dann sehen sie mich vielleicht auch nicht. Gerade will ich mich über diesen blöden Gedanken ärgern, als sich jemand neben mich setzt. Der Platz neben mir ist eigentlich leer. War ja klar, dass meine Vermeidungsstrategie Schwachsinn ist.

„Hey.“ Verdattert schaue ich auf, als ich Bakuras Stimme höre. Mein Herz stolpert einige Schläge, ehe es zu rasen beginnt und mir unweigerlich das Blut in den Kopf schießt. Wie habe ich es nur geschafft, ihn in den letzten Minuten zu vergessen?

„H-hi“, stottere ich zurück. Nicht nur ignoriert mich Bakura nicht mehr, er hat sich auch noch neben mich gesetzt. Wie soll ich jetzt damit umgehen?
 

Bakura nimmt diese Entscheidung für mich ab, als er seinen Kopf im nächsten Moment auf die Tischplatte legt und seine Augen schließt. Malik hat mir ja gesagt, dass er ein Langschläfer ist. Und dass er kein Gespräch beginnt passt auch zu ihm. Ich werde einfach nicht schlau aus diesem Jungen. Einige Sekunden mustere ich ihn noch, ehe ich meine Augen wieder auf meine eigenen Hände, die ich ineinandergelegt habe, richte. Ich wage es nicht, meinen Blick auch nur für eine Sekunde zu heben. Ziemlich sicher schauen uns, oder vor allem mich, gerade einige Augenpaare an, und ich kann es ihnen nicht verübeln. Bakura, der sich für niemanden aus der Klasse interessiert, setzt sich neben mich, für die sich niemand aus der Klasse interessiert. Mein Herz schafft es einfach nicht zur Ruhe zu kommen und ich bin froh, als endlich unser Lehrer auftaucht und die erste Stunde beginnt.
 

Nach der Stunde möchte ich Bakura zu seinem Sinneswandel befragen, immerhin habe ich schon den ein oder anderen Nachmittag mit ihm verbracht und weiß, dass er niemand ist, bei dem man sich zurückhalten müsste. Doch kaum hat der Lehrer den Raum verlassen, steht Kisara mit ihren üblichen zwei Freundinnen vor meinem Tisch. Na ganz große Klasse.

„Hey, Bakura. Warum sitzt du denn jetzt hier so alleine? Wenn du willst kannst du zu uns kommen.“ Sie lächelt Bakura an und erst jetzt bemerke ich, dass sie mich einfach ignorieren, auch gut. Trotzdem schnüren ihre Worte meinen Brustkorb zu. Ist sie jetzt nur hierher gekommen, um mich indirekt fertig zu machen? Mein Blick ruht auf Bakura, der zum ersten Mal, seit er sich neben mich gesetzt hat, seinen Kopf von der Tischplatte hebt und Kisara von unten her anschaut.

„Du nervst. Miho nicht“, erklärt er mit monotoner Stimme, was Kisara ein verdutztes Schnauben entlockt.

„Klar, dass sich die beiden Außenseiter gut verstehen“, wirft sie Bakura an den Kopf, als wäre es eine Beleidigung, dreht sich um und geht dann wieder. Ich kann noch sehen, wie eine ihrer Freundinnen irritiert dreinschaut, ehe auch sie von dannen zieht. Kisara wirkte gerade wirklich wütend. Mein Blick richtet sich wieder auf Bakura, der nach wie vor keine Miene verzieht.
 

Bakura murrt irgendetwas vor sich hin, was ich nicht verstehe.

„Tut mir leid“, entschuldige ich mich leise und fühle mich wirklich schlecht. Wenn Kisara jetzt anfängt auch noch auf ihm herumzuhacken, dann ist das meine Schuld.

„Was?“ Bakura schaut mich verständnislos an.

„Na dass Kisara jetzt so mit dir umgeht“, erkläre ich ihm und gebe mir alle Mühe, zumindest einmal in seine braune Augen zu schauen. Er legt den Kopf etwas schief.

„Ist mir doch egal“, sagt er schließlich. „Und das sollte es dir auch sein.“ Verdutzt schaue ich ihn an. Bakura hat natürlich Recht.

„Ähm, ja“, entgegne ich nur und versuche mich kurz zu sortieren. Die Pause geht nicht mehr lange, aber jetzt kann ich mit ihm reden. „Warum hast du dich zu mir gesetzt?“, frage ich nach einer kurzen Pause und merke, wie ich wieder rot werde. Warum muss ich so eine Frage auch stellen, kann ich mich nicht einfach freuen?

„Stört dich das?“ Er schaut mir direkt in die Augen, als würde er dort die Antwort finden. Schnell schüttele ich den Kopf.

„Nein, das mein ich nicht. Ich dachte nur, na ja, weil du immer so... kühl bist.“ Kühl trifft es nicht wirklich, immerhin ist Bakura auch freundlich, auf seine Art, aber es ist das Erste, was mir einfällt. Gerade möchte ich einen neuen Erklärungsversuch starten, als Bakura leise seufzt und sich durch sein langes Haar streicht.
 

„Amane meinte, das wär eine gute Idee. Ich bin nicht gut in so etwas. Malik sagt mir immer, was er denkt und Amane kenn ich auch schon ewig.“ Ist ja logisch bei seiner Schwester. Ich denke kurz über seine Worte nach. Also soll ich ihm immer sagen, wenn ich was möchte? Das geht doch nicht.

„Es ist eine gute Idee. Ich freu mich wirklich.“ Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Bakura ist echt ein komischer Kerl, so ein typischer Einzelgänger. Aber er mag Malik, und Amane, und scheinbar auch mich.

Der restliche Schultag vergeht ziemlich schnell. In den Pausen bleiben wir drinnen, hauptsächlich, da sich der Nebel auch nach Sonnenaufgang kaum verflüchtigt. Wir reden kaum etwas. Eigentlich ist das ganz angenehm, auch wenn ich nichts gegen ein paar Gespräche hätte. Aber bei Bakuras Charakter müsste ich da wohl die Initiative ergreifen.

„Amane fragt übrigens, ob du am Wochenende zu ihr kommen magst“, sagt Bakura, als hätte er meine Gedanken gehört. Überrascht schaue ich auf.

„Zu... euch?“ Ich weiß, dass die beiden in einer Wohnung leben. Ihre Mutter arbeitet im Ausland, so dass die zwei die meiste Zeit alleine dort sind. Bakura nickt.

„Sie meinte was von Übernachten.“ Augenblicklich breitet sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus.
 

Der Freitag kommt fast schneller, als ich schauen kann. Während der ersten Tage dieser Schulwoche, hatte Kisara immer wieder versucht, Bakura verbal zu verletzen. Aber nachdem er so gar keine Reaktion von sich gegeben hat, hat sie schließlich bereits am Mittwoch das Handtuch geschmissen. Zu so Aktionen wie mit meiner Schultasche traut sie sich bei Bakura wohl gar nicht, verständlich. Ich bin wirklich froh darüber, dass es sich so entwickelt hat, auch wenn ich etwas Angst davor habe, Kisara irgendwann alleine über den Weg zu laufen. Ob sie mich dann auch ignorieren wird? Gleich werde ich es erfahren, vielleicht.

Wir stehen vor der Sporthalle. Während der ganzen Woche war Bakura in der Schule immer irgendwie in meiner Nähe, auch wenn er mich nur selten in Anspruch genommen hat. Bei einem Telefonat mit Amane meinte sie, dass es Bakuras Art sei, sich so bei Leuten, in deren Gegenwart er sich wohlfühlt, zu verhalten. Das freut mich natürlich, aber manchmal ist es doch befremdlich, wenn wir die ganze Zeit nur schweigen. Zumal ich weiß, dass er bei Malik durchaus gesprächig ist.

Gleich endet die Pause. Wenn ich schnell genug bin muss ich vielleicht nicht erfahren, wozu sich Kisara entschieden hat.
 

Leider habe ich kein Glück. Keine Minute, nachdem ich in der Umkleide bin, kommen die ersten Mädchen nach. Darunter natürlich auch Kisara. Erst sieht es so aus, als will sie mich auch hier ignorieren, als ich aber in die Halle gehen will, tritt sie mir in den Weg. Ich atme einmal tief ein, da muss ich jetzt wohl durch. Ich rufe mir Bakura ins Gedächtnis und wie er mit Kisara umgegangen ist. Wenn ich es ebenfalls so mache, kann ja nichts schiefgehen, oder?

„Also, ihr seid doch zusammen, oder?“ Bitte? Es klingt nicht so, als würde sie mich jetzt fertig machen wollen. Ich bemerke, wie sich die restlichen Mädchen erstaunlich leise umziehen. Das beschäftigt sie also?

„Du weißt doch bestens, dass es nicht so ist“, antworte ich mit einigermaßen fester, wenn auch leiser Stimme. Bakura hat sich Kisara gegenüber immerhin auch geoutet. Wie viele es wohl wissen?

„Wieso hängt er dann an dir wie eine Klette?“ Es klingt vorwurfsvoll. Verständnislos schaue ich Kisara an, während ich all meinen Mut zusammen kratze.

„Das nennt sich Freundschaft.“ 'Etwas was du nicht kennst', huscht es mir augenblicklich durch den Kopf. Aber diesen Gedanken auszusprechen wäre einfach zu fies, außerdem habe ich so viel Mut dann auch wieder nicht. Doch meine Antwort war schon so ausreichend, dass mich das weißhaarige Mädchen verdattert anschaut. Wie schon damals an der Klassentür, nutze ich diesen Moment, um mich an ihr vorbei in die Halle zu schieben. Vielleicht gleicht das einer Flucht, aber ich habe keine Lust auf so sinnlose Gespräche. Mein Körper ist danach so voller Adrenalin, dass ich das Rundenlaufen zum Aufwärmen sehr begrüße.
 

Nach den Sportstunden wartet Bakura vor der Halle auf mich. Heute werde ich mit ihm nach Hause gehen, zu ihm nach Hause. Zu Amane. Ich werde heute bei den beiden Geschwistern übernachten und ich freue mich wirklich sehr darauf. Die letzten Tage hat mit der letzten Stunde auch unsere, Bakuras und meine, Zeit miteinander geendet. Bakura wohnt in eine etwas andere Richtung, so dass sich ein gemeinsamer Nachhauseweg nicht lohnt. Aber immerhin kann er ebenfalls von der Schule aus zu Fuß gehen. Ich war noch nie bei ihm zu Hause und bin dementsprechend aufgeregt.

Während wir schweigend nebeneinander hergehen, schaue ich mir alles aufmerksam an versuche mir den Weg einzuprägen. In dieser Gegend war ich noch nie. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in Zukunft noch des Öfteren hier herkommen werde.

Auf unserem Weg kommen wir durch einen Park. Im Sommer ist er sicherlich schön, doch jetzt stehen hier nur nackte Bäume und zwischen dem ganzen Laub auf dem Boden sieht man hier und da etwas verdorrtes Gras. Mein Blick huscht wieder zu den Bäumen und ich muss, warum auch immer, an diesen lächerlichen Vergleich denken, den ich damals gemacht habe. Ich bin einer dieser Bäume und mit jedem Blatt verliere ich ein wenig Hoffnung. Im Nachhinein ist mir dieser Gedanke wirklich peinlich. Aber was ist dann jetzt, wo alle Blätter am Boden liegen?
 

Ich komme nicht wirklich zu einem Ergebnis, und da die Wohnung der Geschwister gleich hinter dem Park liegt, werde ich ziemlich schnell von einer, mich stürmisch umarmenden, Amane abgelenkt. Sie freut sich immer so sehr mich zu sehen, mir ist es fast schon ein wenig unangenehm.

„Hast du Hunger, Miho? Ich koche gerade Nudeln.“ Natürlich habe ich Hunger, also nicke ich nur, bevor ich endlich meine Schuhe, Jacke und Schal ausziehen darf.

„Spaghetti?“, fragt Bakura und es klingt fast so, als würde er keine anderen Nudeln haben wollen.

„Natürlich“, entgegnet sie, grinst uns an und verschwindet dann wieder.

Die Wohnung ist nicht sehr groß. Im Wohn- und Esszimmer befindet sich ebenfalls eine offene Küche, in der Amane gerade eine Tomatensoße anrührt. Es gibt ein kleines Badezimmer und im Flur habe ich zwei Türen gesehen, die wohl jeweils in die Zimmer der beiden führen. Die ganze Wohnung wirkt sehr ordentlich und ist schön dekoriert. So wie ich das hier sehe, Bakura aufs Sofa gelümmelt, während ich mich zu Amane in den Küchenbereich gesellt habe, scheint sie sich wohl um den Großteil der Hausarbeit zu kümmern. Sollte das nicht eigentlich die Aufgabe des Älteren sein?

„Bakura! Jetzt sei nicht so faul und deck schon mal den Tisch.“ Der Weißhaarige grummelt kurz, steht dann aber wirklich auf. Irgendwie ist es amüsant mit anzusehen, wie Bakura, der so aussieht als würde er auf niemanden außer sich selbst hören, von seiner zwei Köpfe kleineren Schwester Anweisungen erhält und diese auch ausführt.
 

Als wir schließlich am Tisch sitzen und essen, erzählt Amane von ihrem Schultag. Hin und wieder werfe ich etwas ein, während Bakura seine Spaghetti in der Tomatensoße ertränkt. Ein Schmunzeln meinerseits ist unvermeidbar. Nachdem Amane nichts mehr zu erzählen hat und ebenfalls ihren Bruder beobachtet, setzen meine Gedanken wieder dort an, wo sie vorhin von dem Mädchen unterbrochen wurden. Auf einmal habe ich eine Antwort auf meine Frage gefunden.

Vielleicht stand jedes Blatt ja auch für eine Last. Etwas was mich bedrückt hat, oder einen Fehler den ich gemacht habe. Es ist, als hätte ich in den vergangenen Wochen all das von mir abgeworfen, wie ein paar vertrocknete Blätter, damit ich, wenn ich mich von allem befreit habe, neu anfangen kann. Ein Grinsen huscht über meine Lippen. Das ist immer noch ein total bescheuerter und peinlicher Gedanke. Aber immerhin macht er mich nun glücklich.

Es stimmt schon, es fühlt sich an wie ein kleiner Neuanfang. Ich habe Freunde gefunden, etwas was ich mir die ganze Zeit gewünscht habe, und muss meine Tage nicht mehr in Einsamkeit verbringen. Amane lächelt mich breit an, als sie mein Grinsen bemerkt und ich kann nicht anders als dankbar zu sein.

Es ist als wäre ein Traum in Erfüllung gegangen, und mit diesen Aussichten scheint es so, als könnte ich noch viele Träume wahr werden lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2016-11-11T19:13:30+00:00 11.11.2016 20:13
Hi,^^
schade das es schon vorbei ist.
Fand es gut das sich Miho endlich wehren konnte.

Das Ende deine Story, fand ich sehr schön schrieben, wie ihr auffällt, dass sie nun einen Neubeginn Anfangen kann. :)

Lg ^-^


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