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Lebe um der Liebe willen 2

BulmaXVegeta
von

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Understanding

Understanding
 

Was war das denn? fragte Vegeta sich. Er ließ kurz Revue passieren wie ihr Streitgespräch abgelaufen war. Er knirschte mit den Zähnen. Was hatte er nur wieder angerichtet. Der Nachhall ihres körperlichen Duftes hing noch in der Luft und an seiner rechten Hand. Eigentlich konnte er es gerade nicht ertragen permanent an sie erinnert zu werden, den Duft wollte er aber dennoch nicht auslöschen. Er legte seine Finger an den Mund, ein unsagbar ferner Kuss, den er nicht bereute, aber alles was mit ihm in Zusammenhang stand. Er war sich schon bewusst, dass er wieder zu weit gegangen war, aber diese Demütigung frass ihn auf. Sie musste endlich ein Ende finden. Sie hatte gesagt, dass sie ihn lieber hätte sterben lassen sollen. Ja, vielleicht wäre das die bessere Entscheidung gewesen, wenn er daran zurückdachte, dass er ihr bisher nur Kummer bereitet hatte.
 

Bulma lag bitterlich weinend, bäuchlings auf ihrem Bett. Wie konnte sie nur etwas so Verbotenes sagen. In dem Moment hatte sie es aber tatsächlich so gemeint. Was falle ihm ein, sie nachdem sie nach Jahren endlich wieder ins Leben zurückgefunden hatte, alles in nur wenigen Momenten zu zerstören und ihr die Schuld zuzuschieben. Sie wusste nicht mehr was sie denken sollte. Er war ein solch großes Arschloch zu ihr, fast schon immer gewesen. Andererseits hatte sie das Gefühl nicht ohne ihn leben zu können. Es war erkennbar, dass sie irgendwie nicht ohne ihn konnte, obwohl er sich ihr gegenüber unmenschlich verhielt. Das Schloss in ihrem Herzen bekam schon wieder die ersten Risse. Immer wenn sie sich sicher war, dass sie sich nicht mehr um ihn bemühen wollte, tat es im Herzen und in der Seele so weh, dass sie sein Verhalten versuchte zu legitimieren. Immerhin war sie indirekt an seinem Zustand schuld. Aber wie konnte es ohne ihre Anwesenheit soweit kommen? War Vegeta so abhängig von ihr gewesen? Was hatte sie schon getan? Das Dach, das Essen, Wasser und Trainingsmöglichkeiten waren nicht von ihrer Person abhängig. Was also war bitte so schlimm daran gewesen, dass sie sich ein paar Monate eine Auszeit gegönnt hatte. Vielleicht lag ihm ja doch etwas ganz speziell an ihr. Quatsch, das sind alles Hirngespinste, schallte sie sich selbst. Allmählich beruhigte sie sich wieder. Natürlich würde sie nicht wollen, dass er sterben sollte, nur deshalb war sie ja so bedacht darauf, dass er sich endlich seiner Genesung zuwendete. Sie war fast schon wieder so weit zu sagen, dass sie ihn ins Krankenhaus einweisen lassen wollte, nur damit es endlich vorangehen würde. Dann aber, dachte sie sich, würde er sie für den Rest seines Lebens hassen. Und das wollte sie doch nicht riskieren. Sie war noch immer traurig darüber was er gesagt, oder eher nicht gesagt hatte, aber auch was sie sich furchtbares gewünscht hatte.

Sie verweilte eine lange Zeit unter der Dusche, unter dem heißen Strahl, der ihr wieder einmal die schlechten Gedanken von der Haut brennen sollte. Seine Augen waren so lodernd vor Zorn, dass sie auch innerlich das Gefühl hatte zu verbrennen. Als es körperlich und seelisch nicht mehr auszuhalten war, begann sie mit der Wechseldusche.
 

Im Wohnzimmer blätterte sie in einer Zeitschrift, aber so richtig darauf konzentrieren konnte sie sich nicht. Ihre Gedanken schweiften immer wieder zu ihm und was sein Verhalten sollte. Sie rieb sich den Arm. Er war abgeschwollen, aber es waren rote Striemen zurückgeblieben und die Haut ein wenig aufgeplatzt. In der Tat, tat der Arm ziemlich weh, aber der körperliche Schmerz würde vorbeigehen.

Durch die Decke vernahm sie ein lautes Poltern. Alarmiert horchte sie auf, wartete ab, ob noch ein Poltern folgen sollte. Wartete auf irgendein Geräusch, das ihr sagen würde, dass alles in Ordnung ist. Aber es folgte nichts mehr. Was war jetzt wieder passiert? War er aus dem Bett gefallen? Hatte er irgendwas mit der Galick Gun zerstört? Zutrauen würde sie es ihm ja, wenn er gesünder gewesen wäre, so zornig wie er gewesen war, aber eher unwahrscheinlich. Möglicherweise war er umgekippt und lag jetzt unter Schmerzen auf dem kalten Boden. Sollte sie jetzt nach ihm sehen? Er hatte ihr ja unmissverständlich klar gemacht, dass er nichts von ihr wollte, keine Hilfe von ihr wollte und sie ganz und gar verabscheute. Aber im Nachhinein schuld daran zu sein, dass er an einer Verletzung starb, weil sie keine Hilfe geleistet hatte, war jetzt doch nicht das was sie wollte. Dass sie es vor ein paar Stunden in seinem Beisein laut ausgesprochen hatte, war ihr selbst so zuwider, dass sie sich nicht mehr in seine Nähe traute. Aber jetzt war es wahrscheinlich ein Notfall. Da musste sie handeln.

Sie stand auf und eilte die Treppen hoch. In seinem Türrahmen sah sie, dass er nicht in seinem Bett war. Das Bett war leer und am Fußende hatte sich eine große Pfütze gebildet.

„Oh mein Gott, Blut.“, fuhr es durch Bulmas Kopf. Sie stürzte auf die uneinsichtige Bettseite zu und erwartete schon einen wehrlosen, stark blutenden Körper. Aber da war nichts. Nur die Teekanne war vom Nachttisch gefallen und ergoss ihren Inhalt auf das rötlichbraune Parkett. Im Augenwinkel sah sie, dass Licht im Badezimmer brannte.

»Vegeta?« horchte sie leise. Sie hörte ihn schwer atmen, husten und röcheln. Möglicherweise konnte er ihr nicht antworten. Sie ging auf das Badezimmer zu und sah ihn am Waschbecken stehen, nur in Unterwäsche bekleidet. Auf seinem Rücken konnte sie deutlich die Wirbelsäule erkennen. Die Muskeln waren nicht vollständig verschwunden, aber hatten deutlich an Volumen eingebüßt. Er hustete ein weiteres Mal entsetzlich und spuckte dann ins Waschbecken.

»Vegeta, ist alles in Ordnung?« fragte sie noch einmal vorsichtig.

»Verschwinde.« kam es nur zischend von ihm. Das „Bitte“ in seinem Kopf blieb stumm.

Er wollte nicht, dass sie ihn so sah, wie er sich wackelnd am Waschbecken festhalten musste, um nicht umzukippen.

Er wollte nicht, dass sie das Blut sah, dass er gerade hervorgewürgt hatte.

Er wollte nicht, dass sie seinen Körper in dieser entsetzlichen Verfassung sah, so splitterfasernackt wie er sich fühlte.

Sie konnte das Zittern seines Körpers schon förmlich hören und nicht nur in dem Spotlight des Spiegels sehen. Das war doch kein Zustand mehr. Jetzt war es an ihr, dass endlich einmal durchgegriffen wurde. Sie ging starken Schrittes auf ihn zu und… Klatsch!!!

Hatte er ihre Hand auf der Wange kleben. Er schaute sie überrascht an. Das war nun nicht das, was er erwartet hatte.

» Halt endlich deine Klappe. Ich ertrage dich nicht mehr. Das hier ist kein Kinderspiel mehr. Ich dachte du seist ein Mann. Demütigung hin oder her. Hier wird jetzt nach meinen Regeln gespielt. Du jagst mir keine Angst mehr ein!« Brüllte sie schon fast. Sie griff ihm sorglos unter die Arme und schleppte ihn zum Bett. Seine Füße schleiften nur hinterher. Woher hatte sie diese ungeahnte Kraft und warum so plötzlich? Sie schubste ihn aufs Bett, breitete die Decke über ihm aus und drückte ihm die Spritze in die Hand.

»Los!« bellte sie in Rage.

Fassungslos wie er war, tat er einfach stumm was sie von ihm verlangte und gab sich die Spritze selbst. Sie funkelte wütend auf das Häufchen Elend hinunter.

Er rieb sich wieder schmerzend den Magen. Das Gefühl, dass ihn überhaupt dazu bewogen hatte das Bett zu verlassen und ins Bad zu gehen.

»Hast du Hunger?« keifte sie. Er schüttelte den Kopf kaum merklich und schaute auf seine Hände.

»Ich bringe dir später trotzdem Etwas, aber jetzt kann ich dich nicht mehr sehen!« schnaubte sie und verließ das Zimmer. Die Tür schlug sie lautstark hinter sich zu.
 

Am Abend kam sie mit einem gefüllten Tablett wieder rein, nicht minder befehlend.

» Ich habe mit Dr. House gesprochen.« Er sah sie an.

» Er sagt, wenn das so weitergeht, muss ich dich wieder einweisen lassen und sie müssen dich zwangsernähren. Willst du das?«

»Wieso, es geht mir doch besser?«

» Ja das hab ich gesehen.« sagte sie sarkastisch.

» Es geht dir besser wegen der Infusionen, die du im Krankenhaus bekommen hast. Das was du hier veranstaltest macht deinen Körper nur noch mehr kaputt. Es reicht nicht, dass du nur schläfst. Du würdest im Schlaf verhungern. Du musst wieder anfangen zu essen.

» Ich kann den Geruch aber schon nicht ertragen. Allein beim Gedanken daran wird mir schlecht.« maulte er noch immer verblüfft von ihrem starken Auftreten.

Urplötzlich änderte sich ihre Miene. Von der keifenden Frau wurde sie plötzlich zu einer verständnisvollen Freundin.

» Vegeta ich weiß wie du dich fühlst. Ich war in der gleichen Situation wie du. Ich wäre seelisch verhungert. Du musst dieses Gefühl überwinden. Ich habe das nur geschafft, weil du mich gerettet hast. Also lass mich dich bitte retten!« Ihre Stimme war so sanft und inständig geworden, dass er nicht anders konnte, als ein warmes Gefühl in seiner Brust zu verspüren. Seine Hände bebten, als sie sich in die Bettdecke verkrampften. Er verzerrte sein Gesicht und schien mit sich selbst zu kämpfen. Er wand sich hin und her bis er etwas Unglaubliches sagte.

» Danke, dass du mir heute geholfen hast.« und schaute dabei starr auf das Fasermuster seines Bezuges.

» Meinst du das ernst?« fragte Bulma baff. Er nickte, aber sie sah, dass es ihm sichtlich schwer fiel sowas zu sagen und zuzugeben.

» Wirst du denn heute wenigstens probieren zu essen?«

Sie reichte ihm das übelriechende Sirupgetränk.

» Ich hab es auch nicht vergiftet. Es schmeckt nur so.« scherzte sie schon wieder. Zum ersten Mal seit Monaten schien zwischen ihnen eine menschliche Unterhaltung stattzufinden. An Versöhnung war zwar wohl noch nicht zu denken, dafür war die Auseinandersetzung einfach zu heftig gewesen, aber dieses Problem konnte zunächst beiseitegeschoben werden.

Er nippte kurz an dem Getränk und verzog gleich darauf das Gesicht.

» Was zur Hölle ist das?« fragte er angewidert.

» Das weiß nur der Pharmazeut, aber es soll dir wieder auf die Beine helfen.«

» Das geht nicht. Das krieg ich nicht runter.«

» Dann probiers hiermit« sagte sie lächelnd und gab ihm die Schüssel mit dem Püree und einen Löffel in die Hand. Zögernd nahm er einen Löffel, behielt das Mus einen Moment lang im Mund und schluckte es schwer hinunter. Schon beim Gedanken einen weiteren Löffel essen zu müssen, wurde ihm speiübel und der Magen begann wieder zu krampfen.

» Magst dus lieber süß oder salzig?« fragte sie einfach ohne auf seine Reaktion zu achten. Er schaute sie an und versuchte zu ergründen, war das mit dem Mus zu tun hatte.

» Gurke oder Orange?« fragte sie weiter. Was wollte sie von ihm?

» Ich kann entweder Orange und Honig reinmixen oder Salz und Gurken. Was möchtest du lieber?« fragte sie fröhlich.

» Ähm, Gurken denke ich.« sagte Vegeta etwas überrascht.

» Wenn ich den Brei schmackhaft mache, isst du dann noch einen weiteren Löffel für mich?« erkundigte sie sich weiter.

Sie wartete seine Antwort gar nicht ab, sondern verließ fluchtartig das Zimmer mit der Schüssel. Wenige Minuten später kam sie wieder und drückte ihm den Brei wieder in die Hände. Diesmal roch er etwas frischer und hatte eine leicht grünliche Farbe angenommen. Er häufte sich eine weitere Ladung auf den Löffel, obwohl sein Körper gar keine Lust darauf hatte. In ihrem Blick erkannte er Vorfreude. Das Essen jetzt wieder zu verweigern, das konnte er ihr jetzt nicht antun. Er überwand sich und nahm den Löffel in den Mund. Unerwartet angenehm mild war der Geschmack mit einer leichten Salzigkeit. Die Gurken waren nicht so klein geschnitten, dass er sie einfach hätte runterschlucken können. Daher biss er das erste Mal seit Wochen wieder auf etwas herum. Ungewohnt war es die Kaumuskeln wieder benutzen, aber ein befreiendes Gefühl. Sein Magen begann schon zu rebellieren. Das Völlegefühl nahm mit jeder Sekunde zu. Mehr ging wirklich nicht, aber er zwang sich noch einen halben Löffel zu essen, ihr zuliebe. Dann ging es einfach nicht mehr. Das musste auch Bulma verstanden haben, nahm ihm die Schüssel aus der Hand und reichte ihm noch einmal das Sirupgetränk.

» Nur ein Schluck.« drängte sie und drückte ihm die Abendspritze in die Hand.

» Ich will es sehen.«

Er tat was sie von ihm wollte, nahm einen tiefen abscheulichen Schluck aus dem Glas, das dadurch schon halb leer war und gab sich erneut eine Spritze.

» Willst du, dass ich bleibe, dir Gesellschaft leiste, oder soll ich dich schlafen lassen?« Aber eine Antwort erübrigte sich, denn das Essen und auch der Streit sowie seine Wanderaktion ins Badezimmer hatten ihn so angestrengt, dass er sich vollkommen ausgeknockt fühlte. Sie blickte ihm verständnisvoll in die müden Augen und wollte gehen. Er war schon fast wieder im Halbschlaf versunken, da hatte er sie noch an der Hand zurückgehalten. Er strich ihr über die Schrammen, die er ihr heute zugefügt hatte.

» Es tut mir leid.« murmelte er schlaftrunken und war im nächsten Moment im Land der Träume.

Ein neues Meer bildete sich in ihren Augen. Ein Meer das ausbrechen wollte. Sie spürte deutlich die Berührungen, die er zurückließ. Sowohl die Schmerzhafte, Gewaltreiche als auch die Sanfte, Zärtliche. Wie unterschiedlich sie diesen Arm jetzt betrachten konnte. Wie Tag und Nacht. Ein Meer aus Licht und Schatten in ihren Augen. Das Meer aus Licht, hell wie Sterne in der Nacht gewann die Oberhand und ergoss sich in die Dunkelheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Daskleine
2016-07-13T19:46:54+00:00 13.07.2016 21:46
Was haben wir in Dragon Ball Super gelernt?? Sayajins brauchen herrische Frauen :) langsam wird's..Mensch..die beiden ..


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