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fünfundzwanzig

less of earth in them than heaven
von

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#25 - Misstrauen (Bethany & Fenris)

Bethany wusste, dass Fenris ihr nicht traute. Er gab sich keinerlei Mühe zu verstecken, aber gelegentlich musste sie einen Moment innehalten, um zu bedauern, wie sehr Magier sein Leben zur Hölle gemacht haben mussten.
 

Er wandte ihr niemals den Rücken zu, selbst im Kampf bemerkte sie zwischen blitzenden Zaubern, die sie auf ihre Gegner schleuderte, wie er um sie herum tänzelte, immer einen gewissen Abstand haltend, als würde er erwarten, dass der nächste Zauber ihn treffen würde, wenn er nicht achtgab.
 

Er saß niemals neben ihr, wenn sie gemeinsam im Gehängten Mann saßen. Seine Augen schienen alle paar Sekunden zu ihr zurückzukehren. Es war nicht einmal so, dass er sie feindselig anstarrte – es schien mehr ein Instinkt zu sein, erlernt von jahrelanger Erfahrung im Umgang mit seinen Peinigern in Tevinter.
 

Fenris bildete immer den Schluss, wenn sie sich durch enge Höhlengänge schoben, er schloss nicht wie Varric ab und an die Augen, wenn sie gemeinsam an einem Tisch saßen und Whiskey tranken. Er entspannte sich niemals. Er legte niemals seine Rüstung ab.
 

Bethany trat zu ihm, als sie eines Abends nach einem besonders anstrengenden Kampf im Gehängten Mann hockten, weg vom gewöhnlichen Getümmel der Kneipe, oben in Varrics Zimmer. Varric hatte ihnen einen etwas weniger scheußlichen Whiskey bestellt und Bethany hatte es geschafft, einen Platz neben Fenris zu ergattern.
 

Er hatte nicht widersprochen, aber er lehnte im Stuhl zur Seite, weg von ihr, während er sich mit ihrer Schwester über irgendetwas unterhielt. Bethany wusste, dass es nichts Persönliches war. Er behandelte Merrill und vor allem Anders genauso – und wenn Bethany ehrlich war, mistraute sie besonders Anders ebenfalls. Jemand, der plötzlich zu einem Berserker mutierte und auch Unschuldige angriff, war niemand, dem sie den Rücken zukehren wollte.
 

Sie stupste behutsam seine Schulter an, nachdem er das Gespräch mit ihrer Schwester beendet hatte. Jeder Muskel in seinem Körper schien sich anzuspannen, als er sich zu ihr umdrehte. Sie schob ihm ein Glas Whiskey hinüber und beobachtete, wie er es einen Augenblick lang musterte, ehe seine Augen wieder Bethanys Gesicht fanden.
 

»Es tut mir wirklich leid, weißt du«, murmelte sie leise. Isabelas lautstarkes Gelächter über einen von Varrics dreckigen Witzen gab ihr Deckung.
 

Fenris‘ Augenbrauen zogen sich zusammen, als er sie musterte.
 

»Was?«, gab er zurück. Forsch, wie fast immer. Bethany lächelte traurig und zuckte mit den Schultern.
 

»Alles«, entgegnete sie. Seine Augen weiteten sich einen Moment lang, dann griff er nach dem Whiskey und starrte hinein. Bethany konnte sich vorstellen, dass er darüber nachdachte, ob er Whiskey von ihr annehmen sollte. Es musste schrecklich sein, sein Leben in solchem Misstrauen zu verbringen. Ein kleines bisschen konnte sie es nachvollziehen. Sie waren gewissermaßen beide Gejagte.
 

»Danke«, murmelte er dann kaum hörbar und nahm einen Schluck Whiskey. Bethany lächelte und wandte sich ab, Fenris‘ wachsame Augen im Nacken spürend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Votani
2017-12-09T20:55:34+00:00 09.12.2017 21:55
Aw, ich find den OS sehr niedlich. Ich hab mir nie Gedanken um eine moegliche Begegnung zwischen Bethany und Fenris gemacht, aber Fenris' Verhalten ist natuerlich nur realistisch. Ich kann mir auch vorstellen, dass Bethany das bemerkt und den Grund dafuer versteht. Die Entschuldigt passt ebenfalls, genauso wie der Vergleich zwischen ihnen, dass sie beide Gejagte sind. Ich liebe die Kirkwall Crew einfach sehr. *-*
Antwort von:  Ur
09.12.2017 22:59
Aber die beiden kennen sich doch, wenn man Bethany am Leben lässt? *grübel* Oder nimmst du einfach immer Carver? :'D Danke fürs liebe Feedback jedenfalls! ^-^


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