Zum Inhalt der Seite

fünfundzwanzig

less of earth in them than heaven
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

#4 - Wut (Aveline & Isabela)

»Man könnte meinen, dass der Champion von Kirkwall sich mit angemessenerer Gesellschaft umgibt.«
 

»Riechst du das? Whiskey und… ich will gar nicht wissen, was noch…«
 

»Könnte sie noch weniger anhaben? Das ist eine abscheulichen Unangemessenheit, ich kann es nicht fassen. Und sowas treibt sich hier in Hightown herum!«
 

Aveline hatte es jetzt schon mehrere Wochen beobachtet. Das laute Flüstern hinter vorgehaltenen Händen, das dazu gedacht war, dass man es hörte, wenn sie vorbei gingen. Hawke, der Champion von Kirkwall. Aveline selbst, die Kapitänin der Stadtwache. Merrill, die immerzu verträumt dreinblickende Dalishelfe. Und Isabela. Isabela mit ihrer knappen Kleidung, der scharfen Zunge. Isabela mit den langen Beinen und dem anzüglichen Lächeln, dem viel zu lauten Lachen und den schlechten, versauten Witzen, Isabela, die immer einen Geruch hinter sich herzog, der zwischen Whiskey, Abenteuer und dem Meer schwankte.
 

Isabela gehörte nicht nach Hightown, doch sie stolzierte über den Marktplatz und den Vorplatz der Kirche, als würde es ihr gehören. Isabela scherte sich kein bisschen darum, was andere von ihr dachte.
 

»Die kennen mich doch nicht. Ich kenne mich«, hatte sie zu Aveline gesagt. Aveline spürte es jedes Mal, wenn sie so eine flüsternde Stimme hörte. Zuerst dachte sie, dass sie lediglich davon genervt war, dass die Leute sich so offensichtlich unhöflich verhielten, aber nach einigen Wochen der Beobachtung stellte sie fest, dass es etwas anderes war. Aveline war wütend. Sie spürte die es wie heiße Lava in sich hochkochen und an ihren Inneren fressen. Es fühlte sich wie ein sehr haariges Ungeheuer an, das sich in ihren Eingeweiden eingenistet hatte und jedes Mal brüllte, wenn eine solche flüsternde Stimme an ihre Ohren drang.
 

»Man möchte gar nicht zu nahe heran gehen, wer weiß, was für Krankheiten sie mit sich herumschleppt…«
 

Avelines Maß an Geduld war erstaunlich hoch, da sie nun seit über drei Jahren Hawke und ihre all ihre Kumpanen babysittete, aber in diesem Augenblick war ihre Geduld am Ende. Das Ungeheuer in ihren Eingeweiden bäumte sich auf und brüllte, Aveline wirbelte herum und packte den Mann mittleren Alters am Kragen, der diese Worte geflüstert hatte, als sie gerade zu viert an ihm vorbei gegangen waren. Ein ersticktes Japsen entwischte ihm, als er sich Avelines Funken sprühenden grünen Augen gegenüber sah.
 

»Und was für nobles Verhalten soll das sein, so hinter jemandes Rücken zu tratschen?«, hisste sie und es war, als hätte sich eine Faust um ihren Magen geschlossen. Sie war so zornig, dass ihre freie Hand automatisch zu ihrem Schwertgriff wanderte.
 

»Und in Gedanken habt Ihr sie doch schon längst ausgezogen, Ihr verlogener, widerwärtiger, heuchlerischer–«
 

Eine Hand legte sich auf Avelines Unterarm und sie drehte leicht den Kopf. Isabelas Gesichtsausdruck schwankte zwischen Dankbarkeit, Erstaunen und Bewunderung. Aveline ließ den Kragen des Mannes los und hatte nicht übel Lust, ihm auch noch vor die Füße zu spucken, aber dann wäre der Ruf der Stadtwache vermutlich vollends ruiniert. Sie wirbelte herum und stapfte davon, die Hände immer noch zu Fäusten geballt.
 

»Erinner mich dran, dich nie sauer zu machen, Großes Mädchen«, sagte Isabela neben ihr. Aveline schnaubte missgelaunt. Die Wut in ihr kochte immer noch, aber Isabelas Reaktion hatte sie ein wenig besänftigt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  herzausglas
2016-07-15T23:23:52+00:00 16.07.2016 01:23
YESSSSS
Du weißt ja, dass ich Avelines und Isabelas Freundschaft auch total super finde und das hier ist alles was ich mir für die beiden gewünscht habe *___*


Zurück