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Das Medaillon der Götter

NaNoWriMo Projekt November 2015
von

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Eine unerwartete Begegnung

Als Latoya und Toban wenige Tage später in der Hauptstadt eintrafen gab es kaum ein Durchkommen. Überall waren Menschen. Selbst die Seitengassen waren verstopft. Toban seufzte. Hatte er irgendwas verpasst? Stand ein Staatsbesuch eines Botschafter aus den angrenzenden Reichen oder gar des Kontinents an oder etwas in der Art? Gab es vielleicht eine unangemeldete Parade? Anders konnte er sich das alles nicht erklären. Es sei denn...
 

Toban schwang sich von dem Rücken seines Pferdes und bedeutete Latoya es ihm gleich zu tun. Durch die Straße zu reiten grenzte an ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst die Pferde durch die Menschenmasse führen würde schwierig werden. „Wenn es wenigstens ein Platz geben würde wo wir die Pferde anbinden könnten“, überlegte Toban, ohne es zu bemerken, laut.
 

„Oh den gibt es“, war mit einem Mal eine Stimme zu vernehmen.

Toban wirbelte herum. „Und wo ist das, wenn Ihr mir die Frage gestattet?“, wollte er wissen.

Der Mann der ihnen gegenüber stand lachte. Es war ein angenehmes Lachen, weder übertrieben noch hysterisch oder aufgesetzt, fand Latoya und musterte den jungen Mann neugierig. Seine haselnussfarbenen Haare waren kurz und seine Augen funkelten amüsiert. Ebenso wie Toban trug auch er einen Umhang auf dem das Wappen von Aranica gut zu erkennen war. Nur die Abzeichen von Rang und Einheit fehlten seltsamerweise. Dennoch konnte man aufgrund dessen wie aufwendig sein Schwert und seine ganze Kleidung gearbeitet war daraus schließen, dass sein Rang nicht der eines einfachen Soldaten war. Toban hatte Latoya mal erzählt, dass es eine besondere Einheit gab die dem König unterstand, vielleicht gehörte er ja dazu. Unmöglich war das jedenfalls nicht.
 

Zacharias lächelte dem jungen Mädchen, welches nicht viel älter als sechzehn oder siebzehn sein konnte, charmant zu. Dies brachte ihm zwei Reaktionen ein. Das Mädchen errötete auf einen Schlag, ihr Begleiter jedoch schenkte ihm einen überaus finsteren Blick. Zacharias berührte dies kein bisschen. Er war daran gewöhnt, dass nicht immer alle das gut fanden was er tat und er hatte gelernt damit umzugehen. Er nahm es zur Kenntnis, doch mehr war da auch nicht.

„Im Hof des Königspalast“, sagte er schließlich.

„Wie bitte?“, der Begleiter des Mädchen sah ihn irritiert an.

„Ich glaube er meint, dass wir die Pferde dort abstellen können“, mischte sie sich jetzt ungeduldig ein.

Zacharias schmunzelte. Auf den Kopf gefallen war sie jedenfalls nicht, so viel war schon einmal ganz klar.
 

„Aber das können wir nicht machen!“, widersprach der Begleiter des Mädchens heftig.

Zacharias runzelte die Stirn. „Was oder wer sollte euch daran hindern?“, wollte er wissen.

„Zum Beispiel der den wir bekommen wenn die Bediensteten oder der König höchstpersönlich davon erfährt?“, schlug der Begleiter des Mädchens ihm vor.

Zacharias grinste. Er konnte es einfach nicht verhindern. „Glaubt mir das wird nicht geschehen...“

„Toban. Und das ist meine langjährige Freundin Latoya“

„Also Toban. Es wird nicht geschehen, dass ihr Ärger bekommt. Zumindest dann nicht wenn Ihr erklärt, dass ich es war der Euch das vorgeschlagen hat“

„Und Ihr seid wer?“

„Zacharias, König von Aranica“, Zacharias Grinsen wurde noch ein Stück breiter. Dann geschah mit einem Mal etwas womit er nicht gerechnet hatte und was ihn für einen Moment zutiefst erschreckte. Latoya die kalkweiß, um nicht zu sagen leichenblass, geworden war wich vor ihm zurück. Einen Grund weshalb das so war, und dann auch noch so plötzlich, verstand er nicht. Er konnte es sich einfach nicht erklären.

Zacharias wandte seinen Blick nun Toban zu. Auch dieser schien nicht so ganz zu verstehen was los war.

„Geht es Eurer Freundin nicht gut, Toban?“, erkundigte er sich trotzdem.

„Scheint so...“, murmelte Toban, der nicht genau wusste was er von all dem was gerade geschah halten sollte. Geschweige denn was er tun sollte.
 

Die Ratlosigkeit der beiden Männer bekam Latoya selbst gar nicht mit. Das einzige was in ihrem Kopf ungefähr tausendfach wiederhallte war wie der junge Mann sich vorgestellt hatte. Nämlich als Zacharias, König von Aranica. Kaum hatte er dies getan überkam Latoya eine schier unbändige Angst. Nicht direkt Angst vor ihm als Person, nein. Eher davor eine Vision zu bekommen. Eine Vision in der ihr gezeigt wurde wie der König sterben würde. Sie wollte es nicht wissen. Was sie vor allem anderen auf keinen Fall wollte war schuld daran zu sein. Das wäre etwas was sie sich niemals würde verzeihen können. Dabei würde sie ihn gerne näher kennen lernen. Denn er erschien ihr nett, um nicht zu sagen sehr nett. Und so ganz anders als sie sich einen Herrscher bisher vorgestellt hatte. Doch ein Gefühl, welches sie nicht benennen konnte, riet ihr nicht seine Nähe zu suchen. Vielleicht war es auch nur ein Bauchgefühl. Trotzdem. Wie aber sollte sie es ihm erklären? Wie konnte sie ihm klar machen was in ihr vorging ohne sich und Toban lächerlich zu machen? Gut, Toban wusste dass sie ab und an Visionen bekam aber von denen die sie zuletzt hatte, hatte sie selbst ihm nichts erzählt. Wie also sollte ein Fremder ihr glauben? Wohl eher würde er sie der Lüge bezichtigen und...
 

Zacharias wusste nicht was er tun sollte. Also tat er eben das erste was ihm einfiel. Er fasste Latoya bei den Schultern und schüttelte sie kräftig. Das schien sie wieder ein wenig zur Besinnung zu bringen was ihn ziemlich erleichterte.

„Wenn Ihr Euch nicht wohlfühlt, solltet Ihr vielleicht mit mir mitkommen“, schlug Zacharias Latoya vor. Dann wandte er sich an Toban: „Und was Euch angeht: Ihr meldet Euch am besten erst einmal bei Eurem Vorgesetzten“.

Toban nickte zustimmend. „Es wäre eine große Erleichterung für mich wenn Ihr Euch kurz um Latoya und die Pferde kümmern könntet, Majestät“, sagte er und verneigte sich knapp.

Zacharias lächelte und verbeugte sich ebenfalls. „Es wäre mir eine Ehre“, entgegnete er. Und fügte noch hinzu: „Zumal mir diese ganze Menschenmenge auch auf den Geist geht“.

„Was ist hier eigentlich los?“, erkundigte sich Toban nun doch.

„Darüber bin ich leider selbst noch nicht so richtig informiert“, antwortete Zacharias und ihm war anzusehen, dass ihm das nicht besonders gefiel.

Zacharias räusperte sich. „Also wir machen es wie folgt Toban: Ihr meldet Euch auf der Wache und dann kommt Ihr zur Abendstunde zu mir in den Palast. Ich werde meinem Bruder und Dienern Bescheid geben. Dann können wir alles weitere gemeinsam besprechen“.

Toban nickte erneut und verneigte sich ein weiteres Mal. „Ganz wie Ihr wünscht, mein König“, meinte er und ließ die beiden damit stehen um zur Wache zu gehen.
 

Als sie allein waren nahm Zacharias sich endlich die Zeit Latoya zu mustern. Im Gegensatz zu vorhin wirkte sie nun etwas verschüchtert. Die Augen hatte sie auf ihre Stiefel gerichtet, fast so als wolle sie um jeden Preis verhindern ihn anzusehen. Doch das war natürlich unsinnig. Oder war er etwa so furchteinflößend Mädchen gegenüber, dass sie sich nicht trauten ihn anzusehen. Nun gut, er war der König eines großen Reiches, doch wollte er doch immer nur das Beste für sein Volk. In diesem Fall ganz speziell für sie. Zacharias seufzte leise. „Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sage mir bitte wie“, bat er sie schließlich. Zacharias konnte nicht genau erklären warum, doch es war tatsächlich so. Er wollte ihr helfen. Sie erschien ihm im Moment so verloren, wie er noch nie jemanden gesehen hatte. Jedenfalls bis jetzt niemanden.

„Nein“, war plötzlich ihre Stimme zu vernehmen.

„Nein?“, verwundert sah Zacharias sie an.

„Nein Ihr könnt mir nicht helfen, Majestät“, sagte Latoya zu ihm. „Jedenfalls in dieser einen Sache nicht. Das heißt vielleicht schon... Doch ich möchte es nicht. Das Risiko, dass etwas passiert, ist zu groß“.

„Wovon redet Ihr?“, nachdenklich, sowie auch mit einem gewissen Anteil Neugierde, musterte er sie nun genau.

„Es würde nichts bringen wenn ich es Euch sage, Majestät“.

„Dies zu entscheiden überlasst bitte mir“.

„Majestät, glaubt mir. Je weniger Ihr wisst, desto besser ist es für Euch“, versuchte Latoya ihm klar zu machen. Allerdings ohne nennenswerten Erfolg, wie sie kurz darauf feststellte.

„Also jetzt bin ich wirklich neugierig“, Zacharias grinste.

„Das habe ich befürchtet“, murmelte Latoya resigniert.

Zacharias zwinkerte ihr aufmunternd zu. „So schlimm kann es doch gar nicht sein, oder?“, wollte er wissen.

„Doch für mich ist es das schon, Majestät“, sagte sie leise.

Zacharias verstand sie dennoch. „Also?“, hakte er freundlich nach.

„Ich habe Visionen“, sagte Latoya schließlich.

„Visionen? Visionen, so wie die Magier welche haben?“, Zacharias blinzelte überrascht. Mit allem hatte er gerechnet nur nicht hiermit. Zu unglaublich hörte sich das in seinen Ohren an. Zu unglaublich, als dass er es überhaupt in Betracht ziehen würde. Jedenfalls wäre es sonst so gewesen. Doch irgendwas an ihrer Haltung, ihrem Blick oder was auch sonst es war machte ihm klar, dass sie keinesfalls scherzte. Dennoch war da irgendwas, was ihm zuflüsterte, dass sie die Wahrheit sagte.

„Was für Visionen?“, hörte Zacharias sich plötzlich sehr zu seinem eigenen Erstaunen fragen.

Latoya zuckte mit den Schultern. „Bis vor ein paar Tagen war es nichts Besonderes. Alltägliches eben, zumindest für mich, doch seit meinem letzten Geburtstag, sehe ich wie die Menschen denen ich begegne sterben werden. Und das kann ich seit wenigen Tagen immer sehen wenn ich meinem Gegenüber für längere Zeit in die Augen blicke“, erklärte sie.
 

Zacharias nickte. Dann kannte er wenigstens schon einmal den Grund, weswegen sie immer noch ihre Fußspitzen betrachtete als sei dort etwas sehr interessantes. Sie tat es um nicht sehen zu müssen wie er starb. Zumindest wenn ihre Geschichte der Wahrheit entsprach. Doch wenn er sich ganz ehrlich gegenüber war, so zweifelte er keine Sekunde daran, dass sie ihn nicht belog. Im Moment war er so sehr von dem Gehalt der Wahrheit in ihren Worten verwundert, dass es ihn selbst überraschte. Normalerweise war es nämlich nicht so, dass er zu besonders voreiligen Entschlüssen neigte oder sich sofort auf etwas festlegte. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund war das jedoch bei ihr anders. Und sie war schließlich nicht die erste junge Frau mit der er sich umgab. Ebenso wenig wie sie jetzt, ohne es böse zu meinen, besonders auffallend oder schön. Sie besaß natürlichen Charme. Das wäre es wohl wie man ihr Äußeres am besten beschreiben könnte, überlegte Zacharias. Dann räusperte er sich.

„Und du hast also Angst, dass du sehen könntest wie ich sterbe“, sagte Zacharias und musste sie nicht ansehen um zu wissen, dass sie nickte. Also redete er auch gleich weiter. „Aber warum denn? Der Tod holt uns schließlich alle irgendwann zu sich“, gab er zu bedenken.

„Das stimmt. Aber ich möchte nicht dass es meine Schuld ist. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein wenn jemand stirbt“

„Die meisten Menschen denken so. Was ja auch nur natürlich ist. Aber nur weil du Visionen davon hast wie die Menschen sterben, ist es doch noch längst nicht deine Schuld wenn es auch so eintritt“

„Ich kann nicht genau sagen warum, doch ich glaube da irrt Ihr Euch, Majestät!“, widersprach Latoya Zacharias unerwartet heftig.
 

Zacharias zog eine Braue in die Höhe. Er gestand es sich nur ungern ein, doch dieses Mädchen faszinierte ihn. Nicht weil sie von Visionen und dergleichen sprach sondern ganz allgemein. Nun erschien sie ihm auch wieder etwas gefasster zu sein. Vielleicht hat es ihr ja das Reden geholfen darüber zu reden, spekulierte Zacharias. Doch was brachte es ihm schon jetzt darüber nachzudenken? Nichts. Dennoch nahm er sich in genau diesem Moment vor sie besser kennen zu lernen. Oder vielleicht wäre es besser zu sagen: Sie interessierte ihn. Er wollte wissen wer sie war und vor allem wie er ihr helfen konnte. So manch eine Hilfe war nun einmal mit einem gewissen Risiko verbunden. Und was er dann machen würde, würde er entscheiden wenn es so weit war. Was brachte es schließlich sich vorher den Kopf zu zerbrechen? Nichts.

„Also würdet Ihr mich jetzt begleiten?“, erkundigte Zacharias sich schließlich, nachdem er die beiden Pferde beim Zügel gefasst hatte.

„Ihr bringt mich zum Palast, oder?“

„Ja. Ich würde mich nämlich sehr darüber freuen, dich als Gast bei mir begrüßen zu dürfen. Natürlich nur dann wenn es auch für dich in Ordnung ist“, Zacharias lächelte.

„Ihr seid seltsam“

Zacharias lachte. „So direkt hat mir das, außer meinem Bruder wie ich zugeben muss, noch keiner gesagt. Vor allen Dingen keine Frau“

„Es gibt für alles ein erstes Mal“

„Das merke ich auch gerade. Allerdings wäre es vielleicht besser wenn wir das alles nicht hier weiter besprechen“, Zacharias hielt ihr seinen freien Arm hin. „Wenn du mich also begleiten willst, darfst du dies gerne tun“, sagte er.
 

Latoya hob den Blick und sah Zacharias nun noch einmal ganz direkt an. So langsam fand sie ihn wirklich sympathisch und es machte ihr Spaß mit ihm zu reden. Besonders gefiel ihr seine Offenheit, die nicht aufgesetzt wirkte sondern ganz natürlich war. Auch erschien er ihr mit keinem Stück überheblich oder eingebildet, sondern eher verschmitzt und schlagfertig. Und das keinesfalls auf eine negative Art. Was sie jedoch ganz besonders beeindruckte, oder sie vielmehr dankbar sein ließ, war dass er ihr Glauben schenkte. Dass er sie nicht auslachte, als sie ihm von ihren Visionen erzählte sondern er ihr aufmerksam zuhörte. Schließlich war das nicht selbstverständlich. Zumindest sah sie es so. Sie atmete tief durch und hakte sich dann, wenn auch zögernd, was Zacharias ein erneutes Lächeln entlockte wie sie bemerkte, unter. Ohne es verhindern zu können erwiderte sie es.

„Danke“, meinte sie dann.

Er sah sie einen Augenblick verwirrt an. „Wofür?“

„Dafür dass Ihr mir so gut zugehört habt. Was dieses Thema angeht können das nicht viele“

„Ich freue mich immer wenn ich helfen kann. Besonders bei so schönen Frauen...“, er beendete den Satz nicht.

Latoya schüttelte lächelnd den Kopf. „So etwas solltet Ihr nicht sagen“, meinte sie schließlich.

„Warum denn nicht?“, Zacharias blieb stehen.

„Weil... Ist ja auch egal. Jedenfalls seid Ihr so ganz anders als ich mir Euch vorgestellt habe“

„Das kann ich nur zurückgeben“

„Aber Ihr kennt mich doch gar nicht!“

„Eben drum. Allein das und die Gespräche mit dir wecken in mir den Wunsch dich näher kennen zu lernen“

Latoya errötete. „Ihr beliebt zu scherzen“, war alles was sie heraus brachte.

Nun war er es der den Kopf schüttelte. „Nein. Keinesfalls. Ich amüsiere mich zwar gerne doch niemals auf Kosten andere, das kann ich dir versichern“
 

Latoya konnte nicht sagen was es war, doch da war etwas an ihm was sie glauben ließ, dass er es tatsächlich ernst meinte. Irgendwas an seiner Ausstrahlung, seiner ganzen Körperhaltung sagte ihr, dass er wollte dass sie ihm vertraute. Und sie wollte es auch. Dennoch war sie noch immer etwas verunsichert. Wenn gleich auch nicht mehr so sehr wie noch zuvor, als er sie gebeten hatte zu erzählen was mit ihr los war. Auch schaffte er es, scheinbar ohne jede Mühe, ihre trüben Gedanken einfach so zu treiben. Indem er ihr lediglich nur zuhörte oder wenige Worte mit ihr wechseln tat. Das war etwas was sie nicht erwartet hatte. Genauso wenig wie sie überhaupt nicht erwartet hatte ihn hier zu treffen. Schließlich stammte er aus einer ganz anderen Welt. Einer Welt von der bisher nicht einmal im Traum daran gedacht hatte sie einmal betreten zu können und dürfen. Natürlich nicht. Es war also schon ein kleines Wunder, dass sie jetzt eingehakt bei ihm zum Palast ging. Und ein noch viel größeres, dass er sie eingeladen hatte sein Gast zu sein. Zusätzlich hatte es sich als er sie fragte so angehört als ob er befürchten würde, dass sie ablehnen würde - worüber sie ehrlich gesagt auch kurz nachgedacht hatte. Doch natürlich siegte auch in diesem Fall, wie so oft, ihre Neugierde. Schon immer war diese eine ihrer Charaktereigenschaften gewesen, welche sie des Öfteren in Schwierigkeiten oder unangenehme Situationen gebracht hatte. Doch was sollte schon groß passieren? Doch warum jetzt darüber nachdenken? Im Moment schien alles gut zu sein und allein das zählte. Was Toban anging - auch hierüber würde sie sich erst später Gedanken machen. Und vorwerfen konnte man ihr das schließlich nicht, oder?
 

Toban ärgerte sich gerade ziemlich über sich selbst. Und zwar insbesondere deswegen weil er nun doch immer noch den Brief bei sich trug, den er doch abgeben sollte. Dabei wäre die Gelegenheit vorhin so gut gewesen! Aber dadurch, dass es Latoya nicht gut ging war er mit seinen Gedanken ganz woanders. Überhaupt war alles so komplett anders gekommen als er es sich vorgestellt hatte. Noch nicht einmal das Geschenk von ihm hatte er Latoya geschafft zu geben. Erbärmlich. Und wieso war er eigentlich auf die Idee gekommen diesem seltsamen Kerl, Damian, vorzuschlagen dass er die Nachricht für ihn überbrachte. So etwas hatte ihn doch nun wirklich nicht zu interessieren. Toban fluchte leise. „Kann es nicht einfach mal ganz normale Tage geben“, ihm fiel gar nicht auf, dass er laut dachte.

„Also das wäre nun wirklich zu langweilig!“, hörte er plötzlich jemanden sagen.

„Meril!“, Toban wirbelte herum als er die Stimme seines besten Freundes erkannte.

„Ebenfalls schön dich zu sehen“, Meril grinste breit. „Und wie hat es geklappt? Was hat sie gesagt? Du hast es ihr doch gegeben?“

„Können wir bitte über etwas anderes reden?“

„Oh, das hört sich nicht gut an. Sag bloß du hast die ganze Sache in den Sand gesetzt?“

„So würde ich es nicht zwingend nennen aber ja: Es ist etwas dazwischen gekommen“

„Ich glaube es ist besser wenn ich dir nichts weiter dazu sage, habe ich nicht recht?“,Merils Grinsen wurde noch eine Spur breiter.

„Sehr gut, dann weißt du ja Bescheid“, Toban verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist hier eigentlich los? Als ich mit Latoya angekommen bin sind wir kaum durch die Stadt gekommen. Ist irgendetwas besonderes passiert?“



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