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Lindseys Tagenbuch

Gedanken eines Toten
von

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Tag 15 - 21

Tag fünfzehn

Als ob er es geahnt hätte, dass ich IHM sagen wollte, dass ich gehen will. Seit gestern Nacht. Oh God gestern Nacht. Seine Hände auf meinem wunden Rücken - die kühlende Salbe auf meiner heißen Haut -sein Finger in mir - er in mir. Das ist es was ich brauche, dass ist es was ich will. Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Gestern wollte ich noch zu ihm gehen und IHM sagen, dass ich aussteigen will und heute - heute ist alles anders. Heute würde ich alles für IHN tun.

Ich knie neben IHM, seine Hände kraulen über meinen Nacken. Mir laufen Schauer über den Rücken und sammeln sich in meinem Schritt. Wie kommt es nur, dass ich mich so unendlich nach der Berührung seiner Hände sehne.
 

Tag sechzehn

Ich kündige:

Wieder sitzt er am Schreibtisch. Ich habe grade versucht ihn zum Spielen zu bewegen und meine Hand in seinen Schritt gelegt, ich wollte grade seine Hose öffnen, doch er hat nur gesagt. „Du sollst Tagebuch schreiben."

Er hat wörtlich gesagt: „Wenn dein Herr dir befiehlt Tagebuch zu schreiben wirst du seinem Befehl folgeleisten."

Mein Herr hat mir befohlen Tagebuch zu schreiben. So ein Blödsinn. Ich werde kein Tagebuch mehr schreiben.

Er hat gesagt: „mindestens 100 Wörter." Als ob das wichtig wäre. Ich werde einfach nicht mehr schreiben.

Jetzt habe ich die gefordert Anzahl von Worten wohl doch geschrieben.
 

Tag siebzehn

Mein Herr hat mir befohlen Tagebuch zu schreiben. So ein Blödsinn. Ich werde kein Tagebuch schreiben.

Wie kommt er dazu mir plötzlich mit der HERR-Nummer zu kommen. Bisher hat er es doch auch nicht so eng gesehen, wenn ich ab und zu Mal Liam gesagt habe.

Er besteht jetzt darauf, dass ich HERR sage, oder Master. Ehe ich Master sage beiße ich mir die Zunge ab.

Doch er wird immer strenger. Mir wird klar, dass ich IHN nicht kannte. Ich wusste nur wie er spielt, nicht wie er ist.

Jetzt habe ich dich gefordert Anzahl von Worten geschrieben. Hundert Stück
 

Tag achtzehn

Mein Herr hat mir befohlen Tagebuch zu schreiben. So ein Blödsinn. Ich werde kein Tagebuch schreiben.

Wie sich das schon anhört: "Mein Herr hat mir befohlen."

Wobei anhört ja falsch ist, da Tagebücher gelesen werden.

Den Satz zu schreiben impliziert, dass ich, der Schreiber dieses Satzes einen Herrn habe. Des Weiteren lässt er Rückschlüsse auf meinen Bildungsstand zu, da der im Befehl zum Schreiben eines Tagebuches implizit, dass ich schreiben kann. Es sei denn der Befehl wäre gegeben worden um die Unfähigkeit des Sklaven zu schreiben zu dokumentieren, und damit die Möglichkeit zu haben den Sklaven für die Nichterfüllung eines Befehls zu strafen.

Doch ist der Sachverhalt, dass dieser Satz geschrieben wurde ein Indiz dafür, dass nicht die Dokumentation der Unfähigkeit Gegenstand der Aufgabe war.

Hah über Hundert
 

Tag neunzehn

Ich habe mich Gestern schon zu den, durch den Satz. 'Mein Herr hat mir befohlen Tagebuch zu schreiben.' Getroffen Aussagen über den Schreiber des Satzes geäußert. Daran werde ich heute weiter schreiben.

Der Sachverhalt, dass der Schreiber einen Herrn hat lässt die Aussage: "Beim Schreiber handelt es sich um einen Sklaven." Mit so hoher Wahrscheinlichkeit korrekt sein, dass der Schreiber keinen Anspruch auf Entschädigung hätte, wenn sie die Aussage als Diffamierung heraus stellen sollte."

Im weiteren Verlauf der Analyse legt der Sachverhalt, dass der Schreiber des Satzes Sklave ist und trotzdem schreiben kann die Vermutungen nahe, dass es sich um eine Person handelt, die nicht als Sklave geboren wurde.
 

Tag zwanzig

Gestern habe ich meine Ausführungen mit der Vermutung geendet, dass der Schreiber des Satzes nicht als Sklave geboren wurde. Dieser Vermutung möchte ich einige Gegenargumente entgegen setzen. Da es Herren gibt, die ihre Kinder zum Unterricht von Sklaven begleiteten lassen wären diese Sklaven, sofern sie die Kinder regelmäßig begleitet und Interesse an dem Unterricht zeigen nach einigen Jahren durchaus in der Lage diesen Satz zu schreiben. Die Fähigkeiten den Befehl korrekt auszuführen und ein Tagebuch zu schreiben hätten diese Sklaven jedoch wahrscheinlich nicht, es sei denn ihr Herr hätte die grundlegende Fähigkeiten der schriftlichen Kommunikation dahingehend erweitert, dass er die Sklaven für die Verfassung von einfachen Schriftstücken eingesetzt hat.
 

Tag einundzwanzig

Heute komme ich zurück zur der inhaltlichen Differenz zwischen dem Satz. "Wie sich das schon anhört." und dem Sachverhalt, dass dieser Satz geschrieben ist.

Das geschriebene Wort kann, besser formuliert, wird vom Leser, sofern dieser die Fähigkeiten zur auditiven Wahrnehmung hat, phonetische im Geist wiederholt und somit von ihm auch gehört, auch wenn es nicht verbal kommuniziert wurde.

Trotzdem ändere ich den Einstieg in die Frage: "Welche Informationen erhalten wir durch das Lesen dieses Satzes?"

Als Antwort auf die Frage, die ich gerade formuliert habe fasse ich die Ausführung der letzten Tage zusammen.

Nein, das mache ich morgen. Jetzt habe ich dich gefordert Anzahl von Worten geschrieben.



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