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Schreibaufgabe 2016

Eine kleine Geschichte pro Tag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
4. November

Thema: Herbst
Serie: Naruto
Charaktere: Sakura, Naruto
Wörter: 685
Anmerkungen: - Komplett anzeigen

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Tag 151: Herbst (Naruto)

Sie mochte es nicht. Jeden Morgen hatte sie das Gefühl, dass es ein kleines bisschen kälter wurde und sie etwas mehr fröstelte, wenn sie in der Frühe zum Treffpunkt lief. Jeden Morgen wieder wog sie ab, ob es an der Zeit wurde den Schal und die dicke Jacke heraus zu holen, aber noch versuchte sie sich zu wehren, den Gedanken weit von sich zu schieben, als könnte sie damit auch verhindern, dass der Herbst mit großen Schritten näher kam oder voran schritt.

Sie wusste, dass es irrational und irgendwo ein wenig dumm war, aber sie hatte das sichere Gefühl, dass ab dem Tag, wo sie die warmen Klamotten hervor holte und damit zugab, dass es kälter wurde, die Jahreszeit wirklich begonnen hatte.

Sie wollte nicht daran denken, dass auf den Herbst der noch kältere Winter folgen würde, in dem sie zunehmend zu immer mehr Schichten und Lagen gezwungen sein würde. Und sie hasste die Tatsache, dass es sie weit mehr zu betreffen schien, als ihre Teamkollegen.

Auch wenn Sakura insgeheim gerne das Mädchen des Teams war, es gab ein paar Dinge, die sie gerne geändert hatte und ihre fast schon klischeehafte Tendenz schnell zu frieren war eine davon. Sie versuchte sie immer zu ignorieren, bis es fast schon ungesund wurde, aber die Ärztin in ihr und ihr gesunder Menschenverstand sagten ihr irgendwann doch, dass es bei einstelligen Temperaturen einfach nicht mehr schlau war in kurzen Röcken oder Kleidern nach draußen zu gehen und dass die warme Jacke Pflicht war.

Immerhin, was sie noch weniger gebrauchen konnte als warme oder dicke Kleidung war krank zu werden. Es frustrierte sie ungemein, wie Naruto mehr oder weniger das ganze Jahr über in den gleichen Klamotten zubrachte und weder Wärme noch Kälte zu spüren schien. Ebenso wie Kakashi, den sie eigentlich nie in etwas anderem als der Standard Jounin Uniform sah, seien es dreißig Grad im Hochsommer oder null Grad im Winter.

Von Sai wollte sie gar nicht anfangen, dass er sich bei den frostigen Temperaturen keine Verkühlung geholt hatte, grenzte an ein halbes Wunder.

Sakura seufzte. In solchen Momenten war es schwerer als ohnehin schon vernünftig mit ihren Klamotten zu bleiben, aber als sie an diesem Morgen die Tür öffnete, kam ihr ein eisiger Windstoß entgegen und sie schauderte. Es hatte langsam keinen Sinn mehr, mit einem weiteren, sehr tiefen Seufzen griff sie nach ihrem Schal und nach kurzem Zögern auch die Jacke. Machte jetzt sowieso keinen Unterschied mehr.

Der Herbst war da und egal, wie sehr sie das verleugnen wollte, sie konnte sich nicht leisten auszufallen. Unglücklich murrend vergrub sie das Gesicht halb in ihrem Schal und die Hände in den Jackentaschen, als sie durch die frostige Morgenluft stapfte.

Zu ihrer Überraschung war Naruto heute offenbar der Erste gewesen, saß auf dem Rand der Brücke am Treffpunkt und summte fröhlich vor sich hin, während er an irgendetwas herumfummelte. Erst beim Näherkommen sah sie, dass er offensichtlich dabei war aus Kastanien, Hagebutten und kleinen Ästen Figuren zu basteln.

Er zuckte kurz, als sie sich neben ihn lehnte - offenbar war er sehr vertieft und hatte sie nicht bemerkt - doch als er sie erkannte, strahlte er und hielt ihr eine der Figürchen hin. „Morgen, Sakura! Schau mal!“

Sie hob die Augenbrauen, musste insgeheim aber doch ungewollt schmunzeln. Er hatte offenbar Spaß gehabt und der kleinen Strichfigur noch einen Umhang aus einem großen, roten Blatt angezogen. Wie ein kleines, glückliches Kind, dachte sie und sah zu ihm, als er pfeifend gar nicht darauf wartete, dass sie etwas sagte, es ihr in die Hand drückte und sich an die nächste setzte. Auf dem Boden stand schon eine kleine Auswahl und bei genauerer Betrachtung merkte Sakura erst, dass er offenbar versuchte mehrere Leute aus ihrer Umgebung zu basteln. Da war eindeutig ein Hund neben der einen Figur - Kiba und Akamaru? - und eine der Figuren hatte ein Blatt um den Kastanienkopf gewickelt wie eine Maske.

Sakura konnte nicht anders, sie lächelte leise und versteckte es schnell in ihrem Schal. Offenbar hatte da jemand Spaß. Natürlich war der Herbst nicht nur schlecht. Aber etwas wärmer könnte er trotzdem gerne sein ...



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