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Schreibaufgabe 2016

Eine kleine Geschichte pro Tag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
10. August

Thema: Ohnmacht
Serie: Attack on Titan
Charaktere: Mikasa, Eren, Armin
Wörter: 558
Anmerkungen: Eventuell Spoiler, ich bin nicht mehr ganz sicher, in welchem Kapitel Events passiert sind, auf die der One Shot anspielt, ich glaube aber, dass es ein Stück nach Ende des Animes war. Komplett anzeigen

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Tag 114: Ohnmacht (Attack on Titan)

Sie war nicht glücklich über die Situation. Ganz und gar nicht glücklich, aber sie wusste, dass nichts, was sie sagen oder tun konnte etwas daran ändern würde.

Alles, was ihr blieb war stumm neben seinem Bett zu sitzen und zu warten, zumindest für den Moment. Wenn niemand sonst im Raum war, erlaubte sie sich sanft nach seiner Hand zu greifen und darüber zu streichen, um sich selbst zu beruhigen und in der vagen Hoffnung vielleicht eine Reaktion von ihm zu bekommen.

Aber bisher blieb Erens Gesicht ausdruckslos. Seine Hand war warm und es beruhigte sie, dass sie seinen gleichmäßigen Puls spüren und die leisen Atemzüge hören konnte. Sie hatte gleicht gesagt, dass es eine dumme Idee war, ihn seine Grenzen auf dem brutalen Weg testen zu lassen.

Wie er ausgesehen hatte, als sie ihn nach dem letzten Versuch bewusstlos aus dem Titanen geschnitten hatten, würde sie ewig verfolgen. Das grauenvolle Bild hatte sich in ihr Gedächtnis gegraben und sie war fast sicher, dass es sie in ihre Albträume verfolgen wurde. Trotz allem wissen über seine Heilrate und Hanjis Versicherung, dass er wieder in Ordnung kommen würde, war sie in dem Augenblick überzeugt gewesen ihn verloren zu haben. Diese Verletzungen und Hautfetzen sahen zu grauenhaft aus, als dass sich ein Mensch davon erholen konnte.

Alle Alarmglocken in ihrem Inneren hatten gleichzeitig geschlagen und sie hatte sich unendlich hilflos gefühlt, als sie dort stand und ungläubig auf Eren herab sah. Es war nichts, dass sie hätte verhindern können, aber es war so ... unnötig. Alles war so unnötig. Sie hasste diese Ohnmacht, dieses nichts tun können. Sie hatte stark werden wollen, um genau so etwas zu verhindern.

Ein leises Seufzen entwich ihr, aber Eren rührte sich noch immer nicht. Dafür öffnete sich die Tür und Mikasa zuckte fast ertappt zusammen und ließ schnell los. Als sie sich umdrehte, war es aber nur Armin, der mit einem Tablett näher kam.

„Was Neues?“, fragte er sacht und schob sich mit dem Fuß den Stuhl neben sie. Mikasa schüttelte nur stumm den Kopf und stellte fest, dass er zwei Schalen mit Suppe und etwas Brot gebracht hatte.

Armin nickte langsam und atmete einmal durch. „Keine Sorge, er wird aufwachen. Es ist keine Ohnmacht im eigentlichen Sinn, er schläft nur.“ Sie sagte dazu lieber nichts, aber Armin kannte sie zu gut, er fuhr bereits fort: „Mikasa, hier“, er hielt ihr eine Schale hin, „Iss etwas. Es hilft Eren nicht, wenn es dir auch schlechter geht.“

Sie sah ihn einen Moment lang stumm an, dann nahm sie die Schüssel entgegen und begann ein paar Löffel zu essen. Natürlich hatte er recht und sie brauchte ihre Stärke, aber ihr wäre deutlich lieber, sie könnte im Augenblick irgendetwas tun, dass Eren helfen würde anstatt neben ihm Suppe zu essen.

Ein paar Minuten saßen sie dort schweigend, ehe Armin leise flüsterte: „Ich mag es auch nicht ... das Gefühl nur warten zu müssen und nichts tun zu können.“ Er lächelte etwas ironisch. „Aber, Mikasa, diesmal brauchen wir uns wirklich keine Sorgen machen, Eren ist nur erschöpft, er ist weder verletzt noch in einem bedenklichen Zustand.“

Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande angesichts der Aufmunterung und sah zu Eren herüber, der leicht im Schlaf zuckte.

Armin hatte recht, Eren hatte sich schon in deutlich bedenklicheren Zuständen befunden. Trotzdem mochte sie diese Ohnmacht nicht ... weder seine noch ihre eigene.



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