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Schreibaufgabe 2016

Eine kleine Geschichte pro Tag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
24. Februar

Thema: Verräter
Serie: Attack on Titan
Charaktere: Jean, Armin, Rainer
Wörter: 592
Anmerkungen: Ja, die Charakterwahl in diesem One Shot ist beabsichtig, Setting ist direkt nach der Trost Arc, als Eren bei Team Levi ist. Komplett anzeigen

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Tag 42: Verräter (Attack on Titan)

Geschäftiges Klappern erfüllte den Raum, nur teilweise übertönt durch Unterhaltungen, ab und an sogar mal Gelächter. Aber irgendwie schien das alles in weiter Ferne und hörte sich ganz und gar nicht an, wie sonst.

Nichts schien mehr wie sonst zu sein, zumindest nicht mehr an ihrem Tisch, an jedem anderen - oder fast jedem anderen - lief die Zeit und das Leben weiter, wie bisher. Nur ihr Tisch schwieg. Und es machte ihn verrückt.

Es war nicht so, dass Jean es nicht verstand, auch an ihm nagte das Ganze, mehr als er bereit war sich selbst einzugestehen. Eren konnte sich in einen Titan verwandeln ... in einen der schlimmsten und bedrohlichsten Feinde der Menschheit. Jean würde vielleicht einen blöden Spruch darüber machen, dass Eren zu dumm wäre, um wirklich ihr Feind zu sein, aber wenn er ehrlich war, dann glaubte er es auch aus anderen Gründen nicht.

Eren war dumm, er war laut und nervig, aber kaum jemand würde eine solche Inbrunst und Verbissenheit vorspielen, wenn er nicht auffallen würde. Und es hatte keinen Grund gegeben sich so anzustellen, dass er sich verwandeln musste.

Nein, Eren war ziemlich sicher kein Verräter, aber ... der Gedanke ließ Jean nicht los. Was, wenn es jemand anderes war? Sein Blick huschte automatisch durch den Raum, über die Leute um sie herum. Jeder konnte es sein. Jeder einzelne könnte potenziell ein Titan werden ... der Mann, der dort drüben fast in seiner Suppenschüssel einschlief, die Frau, die darüber lachte, der Veteran, der ihn rügte. Jeder von ihnen.

Jeans Blick wanderte weiter zu seinem eigenen, schweigsamen Tisch, an dem jeder schwer damit beschäftigt schien das Essen zu mustern, das die gesamte Konzentration kostete. Er musterte jeden seiner Kameraden, würde er es einem von ihnen zutrauen? Nein, nicht wirklich ... aber er hätte es auch nicht von Eren erwartet. Wobei, das auch wieder nicht stimmte, denn offenbar wusste Eren ja auch nicht, was da vor sich ging. Andersherum, woher sollte er sowas können ohne es zu wissen?

Ach, verdammt war das verwirrend!

Ein wenig frustriert, tunkte Jean sein Brötchen härter als notwendig in seine Suppe, was sie leicht zum Überschwappen brachte. Er knurrte, ignorierte es dann aber und biss ab.

„Jean?“

Armin gegenüber sah ihn fragend an.

Jean knurrte nochmal. „Was?“

„Machst du dir Sorgen um Eren?“

Jean blinzelte und schnaubte. „Als ob ...“ Doch, tat er. Egal, was er sagen mochte, er stufte Eren als Kameraden ein und er war sich sicher, dass er absolut loyal war. Aber das konnte er nicht zugeben, das ging einfach nicht nach allem, was vorher war. „Mir ist nur gerade klar geworden“, meinte er und senkte die Stimme ein wenig, sah sich im Raum um, „Wenn Titanen verwandelte Menschen sind ... wie sollten wir sie erkennen? Jeder hier könnte einer sein. Du, Mikasa ... ich? Du würdest es nicht wissen?“

Armin runzelte leicht die Stirn, aber ehe er noch dazu kam zu antworten, schlug auf einmal eine Hand fest auf Jeans Schulter und als er aufsah, stand Rainer hinter ihm.

„Jean, beruhig dich. Sei ehrlich, hast du das Gefühl, dass hier ein Verräter am Tisch sitzt?“ Natürlich, sowas konnte nur von Rainer kommen und Jean schnaubte nur.

„Alter Optimist.“

Rainer lachte leise und etwas rau. „Um in dieser Welt zu leben brauchst du schon ein wenig Vertrauen und Zuversicht ...“

Jean seufzte nur und stocherte mit dem Löffel etwas in seiner Suppe. Vielleicht, aber jetzt hatte er auf jeden Fall etwas Neues gelernt: Die Angst einen Verräter unter sich zu haben. Sie würde ihn trotz allem vermutlich nicht mehr loslassen ...



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