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B steht für Bereitschaftsdienst

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Bereitschaftsdienst und Blind Dates


 

Du weißt dass ich dich liebe. Aber egal wie stark die Liebe ist, so wissen wir beide dass es nicht funktionieren kann, denn wir sind noch nicht bereit dafür.

- Sasuke

Eine Träne tropft auf die weiße Seite, „Nein. Sind wir nicht.“

~>*<~
 

Bereit sein. Wer hätte gedacht dass das jemals einer Beziehung im Weg stehen würde. Nicht die Freunde oder Eltern, die mit dem anderen nicht einverstanden sind, keine weitläufigen Probleme wie große Distanz, hoher Altersunterschied oder ähnliches. Nein, sie waren damals noch jung und unerfahren und einfach nicht bereit dazu. So wie sie auch nicht bereit war für ein gebrochenes Herz. Heute weiß sie, dass sie beide sehr wohl bereit waren, für einander, für mehr, für eine Beziehung aber was anderes stand ihnen im Weg, welches sie beide falsch interpretiert haben. Angst. Sie hatten beide einfach Angst vor dem danach, was wenn es nicht funktioniert hätte oder sie sich gestritten hätten? Wie sollten sie sich dann gegenübertreten, mit einander umgehen? Das war ihre Angst, ihr nicht bereit sein. Sie hatten zu sehr Angst vor dem möglichen danach, dass sie es nicht einmal versucht haben. Hätte sie es doch nur damals schon gewusst, denn alles was ihnen gefehlt hatte, war ein bisschen Mut.
 

Lächelnd bettet die Rosahaarige ihre Hand auf dem Kopf des Jungen und wuschelt ihm im nächsten Moment schon leicht durch die Haare. „Ist es sein Herz?“, erkundet sich die Frau neben ihr besorgt. Angst und Sorge treiben sie in diesem Moment an, lassen sie ihre Hände durchkneten wie einen Keksteig. Die Ärztin erhebt sich vom Krankenbett des Jungen und legt die Hand, die sie auf seinen Kopf gebettet hatte, auf die Hände der Mutter, um diese daran zu hindern, das nervöse kneten fortzuführen. „Er hat sich nur eine Erkältung eingefangen, weil er immer ohne Jacke rausgeht. Es ist nichts schlimmes, nur leider müssen wir zuerst die Erkältung behandeln, bevor ich seine Mitralklappe operieren kann. Wir müssen die OP also um ein paar Tage verschieben.“, klärt sie die besorgte Mutter auf. Der kleine Pieper in ihrer Westentasche verkündet mit einem zweimaligen kurzen Piepen das Eingehen einer neuen Nachricht. „Vielen Dank, Frau Doktor.“, gibt die Frau vor ihr erleichtert von sich und betrachtet ihren Sohn liebevoll. „Doktor Rollins wird seine Erkältung behandeln und wir geben ihm ein Schmerzmittel, das er jetzt gleich in Ruhe schlafen kann.“, erklärt die grünäugige Ärztin und verweist auf die junge Assistenzärztin im Raum, in deren Obhut der Junge seit seinem Eintreffen schon ist. Kurz lächelt diese der Mutter zu. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.“, verabschiedet sich die Oberärztin mit einem Lächeln von der Mutter und dem Sohn, ehe sie ihre Handtasche und Jacke nimmt und das Zimmer verlässt, währenddessen ihren Pieper aus ihrer Tasche zieht und die Nachricht liest. Ein Seufzen und gleichzeitig auch etwas genervtes Stöhnen kommt über ihre Lippen. Wollte sie doch eben schon nach Hause gehen und sich für das Blind Date herrichten, in der Hoffnung dass sie wenigstens einmal während ihres Bereitschaftsdienstes nicht angefordert wird. Aber heute scheint sie das Krankenhaus gar nicht mehr verlassen zu dürfen. Erneut seufzt sie auf und macht sich auf den Weg zu den Operationssälen.
 

Hätte sich doch nur damals schon gewusst, dass er die Liebe ihres Lebens sein würde, dass sie ihn nie vergessen und einfach weiter macht könnte. Dann hätte sie ihn damals nicht gehen lassen. Sie hätte ihn nicht so einfach gehen lassen, mit seinen wenigen auf eine Seite geschriebenen Worten, und ihn seitdem nie wieder gesehen. Wer weiß vielleicht wären sie heute schon verheiratet oder hätten sogar schon ein Kind. Das sind Dinge die sie nie erfahren wird, denn sie hat zugelassen, dass er ihr mit diesen Zeilen gleichzeitig ihre Sorgen genommen und ihr das Herz gebrochen hat, bevor er für immer aus ihrem Leben verschwunden ist. Er hat damals seine Sachen gepackt und ist weg gegangen auf ein fernes College und eine ebenso ferne Universität, während sie geblieben ist. Sie weiß nicht einmal wo er ist, was er macht, ob er lebt. Er könnte nun überall in Amerika sein und sie ist noch immer hier, am selben Fleck, in der gleichen Stadt, wartet dass er zurückkommt. Sie hat ihn nie vergessen oder aus ihrem Kopf verdrängen können. Ebenso wenig haben sich ihre Gefühle für ihn verändert.
 

Weswegen das Blind Date an diesem Abend von vornherein eine Schnapsidee war. Sie weiß nicht wie ihr bester Freund es geschafft hat, sie dazu zu überreden, immerhin war er auch sein bester Freund und hat gewusst dass sie ihn immer noch liebt. Ihm sollte doch klar sein dass es nie jemand anderen für sie geben wird. Aber nach all den Jahren, die Naruto immer für sie da war, will sie ihm wohl einfach diesen Gefallen tun und zumindest mal mit jemanden ausgehen, es muss sich daraus ja nichts entwickeln. Aber trotz allem bleibt die Idee von ihm eine Schnapsidee, vor allem die Idee das Blind Date ausgerechnet für den Abend zu arrangieren an dem sie Bereitschaftsdienst hat und sie beide wissen dass sie da selten Zuhause ist oder überhaupt das Krankenhaus verlässt. Da sie der neue Stern am Horizont der Chirurgie ist und sie als voll ausgebildete Oberärztin, für Herz-Thorax-Chirurgie, oft gebraucht wird. Ihr Ruf eilt ihr bereits nach kurzer Zeit voraus weswegen die Menschen von überall herkommen um von ihr operiert und geheilt zu werden.
 

Mit einem leisen Seufzen drückt die Ärztin die Tür zum Waschraum des OP-Saals auf. Stille Leere empfängt sie, als sie den Raum betritt und sich sogleich ans Waschbacken stellt, ihre Operationshaube über ihren Haaren zubindest und sich anschließend sogleich die Operationsmaske vor Nase und Mund bindet, ehe sie sich schon dem waschen ihrer Hände und Unterarme zuwendet. Durch das Fenster, welches in der Wand, welche den Saal vom Waschraum trennt, eingelassen ist, kann sie ins Innere sehen, wo sich bereits unzählige Menschen versammelt haben. Die jungen wissbegierigen Assistenzärzte drängen sich aneinander um so viel wie möglich von der OP sehen zu können, während die Oberärzte soeben von den Operationsschwestern eingekleidet werden. Kurz betrachtet sie ihre Kollegen, um so auch zu erfahren welche anderen Körperregionen verletzt sind. Neben dem Anästhesisten, ist auch eine Orthopädin, der Unfallchirurg und Viszeralchirurgin anwesend. „Doktor Haruno.“, ertönt eine weibliche Stimme, gleich nach dem sich die Schiebetür zum OP-Saal geöffnet hat. Aufmerksam richtet die Ärztin ihren Blick auf die Assistenzärztin, welche mit Bildern zu ihr kommt.
 

„Sind das die Bilder vom Thorax?“, fragt sie sogleich während sie sich die Arme und Hände mit Seife abschrubbt. „Ja.“, bestätigt die junge Anfängerin. „Zuerst das Röntgen bitte.“, weist sie die Haruno die jüngere an, ihr das Bild ins Licht zu halten, was diese sogleich auch tut. „Mehrere Rippenfrakturen.“, sie verzieht kurz die Lippen als sie diese sieht, den sie ahnt schon was der Bruch verursacht hat. „Das CT.“, fordert sie nun die anderen für sie wichtigen Bilder an, wäscht die Seife wieder ab. Sogleich hält die Assistenzärztin das andere Bild in die Höhe. „Eindeutig ein Hämatopneumothorax.“, stellt sie das erste sogleich fest, was ihr auffällt. Ihre Augen verengen sich und fixieren eine Stelle. „Eine Aortendissektion.“, erkennt sie weiter auf dem Bild, schüttelt ihre Arme ab und umrundet dann die Assistenzärztin. Die Schiebetür öffnet sich für sie und sie betritt den Saal. Der Patient liegt schon vorbereitet auf dem Tisch. Ein Tuch verdeckt das Gesicht der Patienten, eine Methode die sie vorzieht, da sie so nicht weiß wen sie operiert und nicht von diesem Wissen abgelenkt wird. „Du warst jetzt aber schnell hier, Sakura.“, bemerkt die Orthopädin, eine enge Freundin von ihr, während sich die Rosahaarige die Arme ordentlich abtrocknet und dann in den Operationsumhang schlüpft, welcher ihr sogleich am Rücken und im Nacken zugebunden wird. „Ich war noch im Haus und habe mich nur schnell umgezogen.“, erklärt sie kurz und fährt in die Handschuhe, welche ihr noch über einen Teil der Ärmel gezogen werden. Pieper und Smartphone werden ihr noch abgenommen und auf den Tisch gelegt wo diese Geräte gesammelt werden.
 

„Was haben wir hier?“, erkundet sie sich obwohl sie es in gewisser Weise schon denken kann. „Mann gegen Auto.“, berichtet der Unfallchirurg während er den Bauchraum öffnet. „Eine gebrochene Rippe hat die Lunge durchstoßen.“, erklärt die Vizeralchirurgin, die ehemalige Ausbildnerin der Haruno. „Ja, er hat ein Hämatopneumothorax und eine Aortendissektion.“, erwidert die Rosahaarige, während sie den Brustkorb öffnet um sich Zugang zu Herz und Lungs zu verschaffen.
 

„Doktor Cruisoe.“, wendet sie sich an die Assistenzärztin, welche ihr zuvor die Bilder gezeigt hat. „Ja.“, aufmerksam betrachtet die jüngere sie. „Würden Sie bitte mein Handy zur Hand nehmen und an Naruto Uzumaki eine Nachricht schicken.“, weist sie die Braunhaarige an, welche sogleich einen Schritt vor macht zu dem Tischchen und das Gerät in die Hand nimmt. Konzentriert trennt die Grünäugige die Rippen vom Brustbein und setzt dann den Rippenspreizer ein. „Was soll ich schreiben?“, fragt die Assistenzärztin. Die Haruno drückt ein paar Tücher in das Gewebe um das Blut von den Organverletzungen aufzusaugen. „Ich wurde soeben zu einem Notfall gerufen, weswegen ich das Blind Date heute leider absagen muss.“, antwortet sie der jungen Frau. „Erledigt.“, murmelt diese einen Augenblick später. „Danke.“, meint Sakura darauf nur und nimmt die blutigen Tücher wieder aus dem Brustkorb, betrachtet die vom Blut freigelegten Organe kurz, ehe sie nach einem neuen Tuch verlangt um die Blutung, durch den Einstich der Rippe vorerst zu stillen.
 

„Du hättest heute Abend ein Blind Date? Davon wusste ich gar nichts. Du erzählst nie etwas in dieser Richtung.“, erkundet sich die Orthopädin interessiert, während sie den Mehrfachbruch am Schienbein korrigiert. „Ich dachte um ehrlich zu sein dass Sie nie ausgehen und Zuhause einen Freund haben, von dem Sie auch nie etwas erzählen.“, bemerkt auch ihre ehemalige Auszubildende, nach ein paar Minuten, in denen jeder sich darum gekümmert hat, die Blutungen in seinem Bereich in den Griff zu bekommen. Ein Lächeln legt sich auf die Lippen der Rosahaarigen. „Als ich auf der High School war gab es diesen einen Jungen, er war der beste Freund von meinem Freund. Ich hatte mich in ihn verliebt und er in mich, aber wir waren wohl einfach noch nicht bereit für eine Beziehung und er ging dann weg auf ein College ziemlich weit weg und ich ging nach Harvard. Seit dem bin ich nicht mehr mit irgendwelchen Jungs oder Männern ausgegangen. Nicht aus Angst das es wieder so laufen könnte, sondern weil ich nach all den Jahren noch immer diesen einen Jungen liebe und es für mich keinen anderen als ihn gibt.“, erzählt sie kurz, während sie die Verletzung an der Hauptschlagader des Herzens behandelt, „Aber leider haben wir uns seit damals nicht wieder gesehen.“
 


 

~>*<~
 

Bereitschaftsräume waren schon immer ihre besten Freunde wenn sie diese Dienstschicht zugeteilt bekommen hat. Viele ihrer Kollegen und vor allem auch die Anfänger verwenden diese Räume aber nicht so wie sie gedacht sind, zum Ausruhen während des Bereitschaftsdienstes, sondern für das eine oder andere Schäferstündchen. Aber die Haruno nicht, sie verwendet diese Räume nur um zu entspannen und zu schlafen. Immerhin kommt es oft genug vor dass sie zurück in die Klinik gerufen wird, meistens macht dann heimfahren und schlafen gehen gar keinen Sinn, weswegen sie schon relativ viele Stunden in diesen Räumen verbracht und vor allem geschlafen hat. Schon während der Ausbildung haben ihr diese Räume das ein oder andere Mal den Arsch gerettet, weil sie sich einfach mal 10 Minuten oder so hingelegt hat und sich einfach ausgeruht hat. Ihre Kollegen haben sich immer lieber mit Kaffee zugeschüttet, nur sie hat immer wieder ein Nickerchen gemacht und nun verbringt sie teilweise die Nächte in diesen Räumen, hat sich sogar schon ein Bett mit einer Lieblingsmatratze gefunden, welches noch dazu ganz in der Nähe der Kardiologischen Station ist, Vorteilhafter kann es ja gar nicht sein.
 

Müde gähnt die Rosahaarige und streckt sich erstmal ausgiebig in dem Bett, ehe sie in den halbhellen Raum blinzelt. Die Notfall-Operation des vergangenen Abends hat noch lange gedauert, aber sie konnten den Mann retten und wenn alles gut läuft wird er wieder komplett gesund, nur muss er sich in der nächsten Zeit wohl ziemlich schonen und zurück stecken, auch bei der Arbeit. Jedenfalls hat sie nach der Operation keine Lust mehr gehabt, auch noch nach Hause zu fahren, zumal sie wenige Stunde später wieder im Krankenhaus hätte sein müssen, weswegen sie sich entschieden hat einfach gleich hier zu bleiben. Zusätzlich bestand die Gefahr, dass irgendetwas mit dem Notfall-Patienten ist, ein weiterer Grund warum sie im Klinikum verblieben ist, so braucht sie sich nicht her hetzen, wenn etwas sein sollte. Eben dieser sollte auch über den Berg sein, wenn er die Nacht gut überstanden hat und da sie nicht geweckt wurde, scheint es wohl keine Probleme gegeben zu haben.
 

Langsam schält sich Sakura aus der Bettdecke, schlüpft wieder in ihre Schuhe und den weißen Krankenhauskittel, reibt sich den restlichen Schlaf aus den Augen und steckt ihr Smartphone und ihren Piper in die Taschen, legt sich das Stethoskop um den Hals. Ein letztes Gähnen kommt über ihre Lippen, ehe sie den Raum verlässt und direkt auf die Ärzteumkleide zusteuert um sich zu erfrischen und ihre Zähne zu reinigen, das Make-Up auszubessern, immerhin soll keiner sehen, das die Nacht nicht leicht war und sie bis vor einen Moment noch zufrieden in einem Bett gelegen hat. Die Grünäugige öffnet die Tür zu der Umkleide der Oberärzte und steuert auf ihren Schrank zu, nimmt sich aus diesem sogleich die kleine Tasche mit ihrem Kram und verschwindet ins angrenzende Bad. Sobald sie sich frisch gemacht hat und einen Kaffee hatte, holt sie sich die Akte ihres Notfall-Patienten, wobei ihr auffällt dass sie keine Ahnung hat, wer er überhaupt ist, und sieht mal nach ihm. Der Patient sollte mittlerweile auch schon wach sein.
 

Ein leises Seufzen kommt über die Lippen der Oberärztin, als sie bei der Schwesterstation der Intensivstation ankommt und ihren leeren Kaffee-Becher in den Mülleimer wirft. „Guten Morgen Doktor Haruno.“, grüßt eine der Schwestern sie sogleich freundlich. „Morgen.“, erwidert die Rosahaarige mit einem Lächeln, „Ich bräuchte die Akte von dem Patienten mit der Notfall-OP von letzter Nacht.“, bittet sie freundlich um die Hilfe der Krankenschwester, da sie selber ja nicht weiß, wesen Akte genau sie nehmen muss. „Bitte schön, es ist gleich das Zimmer hier, wo die beiden Herren davor stehen.“, lächelt die Schwarzhaarige ihr zu und deutet auf das gemeinte Zimmer. Etwas überrascht blickt sich Sakura um, warum stehen Männer vor der Tür ihres Patienten. Als sie sich umdreht erblickt sie aber nicht irgendwelche Männer, sondern zwei Polizisten und zu ihrer Verwunderung, ist auch die Jalousie des Fensters unten weswegen, man nicht sehen kann wie es dem Mann im Inneren geht. Gleichzeitig ist sie überrascht als sie sieht wer vor der Tür steht. Mit der metallenen Akte in der Hand geht sie sogleich auf die Tür zu. „Naruto, was machst du denn hier?“, erkundet sie sich lächelnd bei ihrem besten Freund, dem blonden Polizisten, welcher sie wohl schon die ganze Zeit mit einem Lächeln beobachtet hat. „Hey.“, grüßt er sie kurz und nimmt sie einen Augenblick in den Arm. „Ich passe nur ein bisschen auf.“, zuckt er gelassen die Schulter. „Aso. Ich hoffe es war nicht schlimm dass ich das Date gestern absagen musste.“, entschuldigt sie sich sogleich noch einmal bei ihrem besten Freund, immerhin hat er es nur gut gemeint. „Nein, passt schon, meinem Kollegen ist auch etwas dazwischen gekommen.“, winkt Naruto leicht lachend ab. „Und dann ist der Mann den ich gestern notoperiert habe, also ein Täter?“, kurz nickt sie auf die Tür zwischen ihm und seinem Kollegen.
 

Der Blonde lacht auf. „Nein, es ist viel mehr mein Kollege selber den du notoperiert hast.“, korrigiert er ihre Annahme. „Der Mann der vom Auto erfasst wurde, ist dein Kollege?“, überrascht und erstaunt blickt sie ihren besten Freund an. „Ja, er wollte einen Tatverdächtigen stellen, welcher in einem Pick-Up unterwegs war, er hat ihn angeschossen, aber leider konnte er dem Wagen nicht mehr ausweichen und wurde voll erwischt. Aber so hatten du und er doch noch irgendwie euer Blind Date, nur wusstest du es nicht und er war bewusstlos.“, Naruto lacht amüsiert auf und kratzt sich sogleich am Hinterkopf. Auch die Rosahaarige kichert einen Moment. „Versteht dein Kollege den Spaß?“, will sie mit einem Lächeln wissen. „Manchmal ja.“, zuckt er die Schultern während er gleichzeitig nickt. „Okay.“, mit einem Lächeln auf den Lippen wendet sie sich der Tür zu, klopft kurz an diese und betritt dann den Raum, richtet ihren Blick sogleich auf das Krankenblatt, welches sie aufgeschlagen hat und die Notizen der Kollegen und Schwestern durchliest, die Tür hinter sich wieder schließt. „Hallo, Entschuldigung Sie die Verspätung ich musste Ihnen erst das Leben retten.“, begrüßt sie den Patienten mit einem Lächeln und blickt von der Akte auf.
 

Scheppernd fällt die Akte zu Boden, während das Lächeln auf ihren Lippen gefriert und sie wie geschockt gerade aus auf das Gesicht des Patienten starrt. Ihr Herz setzt einen Schlag lang aus. Das kann nicht wahr sein! Das muss ein echt übler Scherz von Naruto sein. Es kann nicht sein dass wirklich er letzte Nacht vom Wagen angefahren und so schwer verletzt wurde. Es kann nicht sein dass er es war der unter ihr am OP-Tisch gelegen hat, in dessen Brust sie mit Nadel und Faden, Skalpell und was noch alles gearbeitet hat. Auf dessen Organe sie konzentriert war, während sie ihren Kollegen genau von ihm und ihrer damaligen Zeit erzählt hat. Er sollte doch gar nicht hier sein! Sie hat ihn vor einem Jahrzehnt das letzte Mal gesehen! Ist er wirklich zurückgekehrt und niemand hat ihr etwas gesagt, stattdessen führt sie an seinem Herzen und Lungen eine Not-OP durch. Das muss alles ein Scherz sein! Verzweifelt wendet sie den Blick zu Boden, in der Hoffnung in der Akte den Namen eines ganz anderen zu lesen. Auf der ersten Seite aufgeschlagen liegt die Akte vor ihr am Boden. Ihr Herz verkrampft sich schmerzhaft als sie die Gewissheit erlangt das es wirklich er ist. Ihr Augen sind auf den Namen gerichtet der ganz oben eingetragen ist: Sasuke Uchiha.
 

„Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen.“, dringen seine schwachen Worte an ihr Ohr und holen sie so aus ihrer Schockstarre zurück. „Du solltest nicht hier sein.“, wirft sie ihm nur leise und etwas aufgebracht vor, ehe sie in die Knie geht und die Akte vom Boden aufhebt. „Und schon gar nicht in diesem Bett hier liegen.“, Sakura beißt sich auf die Unterlippe während sie sich ihm langsam nähert. Tränen wollen aus ihren Augen treten, ihr Körper und ihr Verstand verlangen von ihr einfach los zu weinen, weil er wieder da ist, weil er gestern unter ihrer Aufsicht und Verantwortung hätte sterben können. Ein Fehler von ihr hätte seinen Tod bedeuten können. Dabei sollte er doch irgendwo sein, vielleicht nicht mal mehr auf diesem Kontinent. Er sollte irgendwo sein nur nicht hier. „Naruto wollte es dir sagen. Aber ich war dagegen, wollte stattdessen das Blind Date mit dir.“, erklärt er kurz als er in ihr Gesicht sieht, wohl lesen kann das sie sich fragt warum sie davon nichts wusste. „Ich wollte dein Gesicht und deine Reaktion sehen, wenn ich plötzlich wieder vor dir stehe.“, erzählt Sasuke ihr leise, von der Operation noch geschwächt. „Tja.“, die Haruno lacht gekünstelt auf, „Du hast dir wohl eine andere Reaktion erwartet.“ Sie richtet ihren Blick auf die Akte welche sie nun wieder aufschlägt, um sich die Daten darin anzusehen. „Irgendwie schon.“, stimmt er ihr kurz zu, ehe er verstummt. Sie kann seinen Blick auf sich spüren als sie sich die Unterlagen und Notizen ihrer Kollegen ansieht.
 

„Und was willst du dir ansehen?“, murmelt der Schwarzhaarige nach einem Augenblick, war wohl schon wach als ihre Kollegen nach ihm gesehen haben. Leicht lächelnd schließt sie die Akte und wendet ihren Blick auf sein Gesicht. Tränen hängen noch immer in ihren Augenwinkeln, muss sie doch erst einmal verstehen und realisieren, dass sie dem Mann den sie all die Jahre geliebt hat, das Leben gerettet hat und er wieder da ist. „Ich bin für dein Herz verantwortlich.“, erklärt sie ihm kurz. Am liebsten würde sie sich einfach nur an ihn werfen und weinen, vor Glück und Erleichterung. Seine Hand schließt sich um ihre gleichzeitig gibt er flüsternd ein paar Worte von sich, die sie trotzdem versteht, und ein Zug durch ihren Arm und ihren Körper geht, der sie zu ihm nach unten zieht. Seine Worte hallen durch ihren Kopf, „Ja, das warst du schon immer.“ Ihre Augen weiten sich als sie seine Worte vernimmt. Seine Hand legt sich an ihrem Hinterkopf und drückt sie sanft aber bestimmt zu sich, seine Lippen gegen ihre.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)

Freut mich dass du diesen One-Shot gelesen hast. Ich hoffe er hat dir gefallen!
Ich selber bin zumindest mit dem Ende nicht ganz zufrieden, es liegt aber wohl auch daran das es für mich schwer war die Geschichte so kurz zu halten, da ich es einfach nicht mehr schaffe kurze Texte zu verfassen. >.<
Aber in der Kürze liegt bekanntlich die Würze und ich hoffe das ich die Vorgaben im Sinne von BlackWolfLucy umgesetzt habe.

Sagt mir auf jeden Fall eure Meinung dazu.

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2020-07-15T20:39:28+00:00 15.07.2020 22:39
Ohhhh, schon wieder voll süß!
Gut so, ich habe mir irgendwie gedacht das er es war
♡♡♡☆♡♡♡♡☆♡♡♡♡☆♡♡♡♡☆♡♡♡♡☆♡♡♡
LG Hayaku_chan
Von:  jillianZ
2015-12-05T20:25:32+00:00 05.12.2015 21:25
Ein wunderschöner OS. Mir hat er sehr gut gefallen. Mach weiter so lg ^ω^
Von:  -Zerschmetterling-
2015-12-02T23:50:37+00:00 03.12.2015 00:50
Also ich weiß gar nicht was du hast,
ich fand das Ende sehr gelungen.
Gerade Sakuras Emotionen als sie realisiert,
dass sie nicht irgendwen sondern Sasuke operiert hat.
Eigentlich sind diese OPs ja Routine für sich,
aber ich denke, dass es trotzdem ganz gut war,
dass sie erst später erfahren hat, wer ihr Patient ist.

Die Idee mit dem Krankenhaus und dem Bereitschaftsdienst fand ich sehr gut,
vor allem weil es einfach wunderbar zu Sakura passt.
Außerdem hatte ich den Eindruck,
dass du dich mit der Thematik sehr gut auskennst.
Die vielen kleinen Details und auch die Fachbegriffe
haben es jedenfalls sehr authentisch wirken lassen.

Ab und zu war der Lesefluss mal durch ein paar Schachtelsätze gestört.
Vielleicht kannst du da einfach zwei kürzere Sätze draus machen,
aber ich kenn das selber auch nur zu gut,
bei mir werden die auch oft viel zu lang und kompliziert. ;)

Herzliche Grüße
-Zerschmetterling-
Von:  Kleines-Engelschen
2015-11-29T17:59:03+00:00 29.11.2015 18:59
mal wieder sowas gigantisch tolles von dir :D mal wieder hin und weg und einfach begeistert :)
ich mag die geschichte wirklich sehr, obwohl sie so kurz ist ;)
mach weiter so!

greetz
Von:  steffi1801
2015-11-29T17:47:58+00:00 29.11.2015 18:47
😊😊😊😊😊
Lg

Von:  Scorbion1984
2015-11-29T14:57:22+00:00 29.11.2015 15:57
Du hast diesen One Shot super rueber gebracht ! Mir war bein lesen als wenn ich das alles sehen kann ,toll !!!!!
Von:  Haruno
2015-11-29T12:22:18+00:00 29.11.2015 13:22
Hey :)
Eine wirklich toller one shot <3
Ich hatte sofort Kopfkino mit der Begegnung der beiden weil ich wahrscheinlich nicht anders reagiert hätte XD
Aber Danke :)
Es gibt mir einen kleinen funken Hoffnung.

Bitte mach weiter so :)
& du kannst es auch im kurzen sehr gut halten ;)

Gruß Cherry
Von:  LilienBluete
2015-11-29T09:34:37+00:00 29.11.2015 10:34
Eigentlich eine schöne Story, die du hier geschrieben hast. Mir gefällt besonders, dass du Sakura als Ärztin eingebaut hast (was eigentlich nichts mehr Neues ist ...) Aber trotzdem mag ich es. :)

Dein Schreibstil ist schön, nur leider haben sich einige Grammatikfehlern eingeschlichen, die man aber beim Drüberlesen ganz leicht wieder finden kann. In der Kurzbeschreibung hast du "SauSaku" geschrieben. Da fehlt zwischen a und u noch ein s. Hie und da fehlen Kommatas. Vor einem "dass" folgt ein Komma.
Ich werde jedoch nicht alle Fehler aufschreiben, weil dann könnte ich eigentlich sofort deine Betaleserin sein. :'D Oh und Begriffe wie "Der Schwarzhaarige" oder so liest man nicht so gern. Also ich jedenfalls nicht. ^^ Du könntest einfach "er" oder "sie" schreiben; Nachnamen ohne Artikeln, oder ganz simple: Den Vornamen.

Fühl dich bitte nicht angegriffen. Dies ist nur meine Meinung, und die musst du auch nicht annehmen. Du kannst, bist aber nicht dazu gezwungen. ^^

Jedenfalls gefällt mir das Ende sehr gut. :)
Zwar ein offenes Ende, aber ich mag's. :D

lg,
LilienBluete


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