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I will follow you... sometime...

Alles verloren?
von

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Prolog (viel mir nichts besseres ein?)

Ja, ich schon wieder, denn während meiner zwei Wochen kein I-net *heul* hatte ich Zeit auch schon eine meiner neuen Ideen für eine FF loszuwerden. Zwar sind auch hier schon vier Kapitel fertig, aber ich will euch doch so schön zappeln lassen *nicht fies sei*
 

"..." - sprechen

*...* - denken

[...] - Anmerkung meinerseits
 

Prolog:
 

Es ist mittlerweile ein halbes Jahr seit der Weltmeisterschaft vergangen.

Die Bladebreakers hatten sich aufgrund der Pflichten als Weltmeister im Beybladen noch nicht trennen können, was die meisten auch keineswegs bedauerten, hatten sie sich doch im Laufe der Zeit aneinander gewöhnt und viel Spaß miteinander gehabt. Durch die vielen Anfragen nach Interviews und PR-Matchen mussten sie weiterhin viel Zeit miteinander verbringen, so dass ihnen ein gemeinsames Haus von der BBA zur Verfügung gestellt wurde.

Wie gesagt war der Sieg nun schon über ein halbes Jahr her und auch die Nachfragen wurden immer seltener. Schließlich lohnte es sich deshalb nicht mehr ein gemeinsames Haus zu bewohnen und man hatte die Vereinbarung getroffen, das Team aufzulösen (sehr zum Leidwesen von Tyson und Max, zwischen denen sich eine Beziehung der besonderen Art entwickelt hatte *g*), wollte sich aber trotzdem nicht ganz aus den Augen verlieren.

Der letzte Abend des Zusammenseins rückte immer näher.

Schließlich war es soweit. Der verhasste oder vielleicht auch (in Kais Fall) herbeigesehnte Abend war gekommen.

Wie immer war man schon früh auf den Beinen gewesen, denn auch wenn sie nicht mehr zum Training mussten, scheuchte sie Kai beim ersten Hahnenschrei, der wohl nur in seinem Kopf existierte, da sie ja nicht auf einem Bauernhof wohnten, aus den Federn. Mit verschlafenen Gesichtern fand man sich zum alltäglichen gemeinsamen Frühstück ein und zur Abwechslung mal erschien Tyson pünktlich am reich gedeckten Tisch. Es war das letzte Mal, dass sie zusammen frühstücken würden und während des gesamten Frühstücks ertönten immer wieder gequälte Seufzer der Teammitglieder. Es war ein recht schweigsames Mahl und auch ziemlich schnell beendet. Selbst Tyson war nur zehn Minuten später mit essen fertig, da er wie die anderen auch, ebenfalls keinen Bissen runter bekam. [Dauert dafür aber doch recht lange *g*] Nur Kai schien es an diesem Morgen, ihrem letzten gemeinsamen Morgen, gut zu gehen wie immer. Nachdem die Tafelrunde beendet worden war, verkrümelte sich jeder in sein Zimmer, um seine Klamotten, die Trophäen und sonstigen Kram, der sich im Laufe der Zeit angesammelt hatte, in den Koffern zu verstauen. Auf den Gängen rempelte sich man immer wieder gegenseitig an und schnell herrschte bei allen eine ziemlich gereizte, zur Explosion gespannte Stimmung. Man fauchte sich an, knallte mit den Türen und war dennoch froh mit seinen Freunden im Haus zu sein.

Mittagessen war ausgefallen, da sowieso keiner etwas hätte essen können. Nur Tyson genehmigte sich einen Schokoriegel, den er beim Aufräumen unter seinem Bett gefunden hatte. Zu schnell war es bereits Nachmittag und alle hatten sich im Flur mit den überfüllten Koffern und Taschen versammelt. Betrübt saßen sie da, stumm vor sich hin starrend und in Gedanken versunken. Kai stand mit vor der Brust verschränkten Armen und konnte sich bald schon nicht mehr halten. Solche Jammerlappen hatte er seit dem letzten Training nicht mehr gesehen und selbst da war es eigentlich nur Tyson gewesen, der gemurrt hatte.

Ja, er gab es zu, selbst er würde diesen komischen Haufen vermissen. Er gab auch zu, dass ihm diese Truppe mittlerweile schon richtig ans Herz gewachsen war, doch deshalb musste man doch nicht hier im Flur sitzen und Trübsal blasen. [Jaja, da ist er ja wieder, unser alter Kai. Kein Gespür für traurige Momente!]

Diese Erkenntnis musste Max in dem Moment auch gekommen sein, denn er hob den Kopf, sah sich in der Runde um und sagte schließlich:

"Wie wäre es denn, wenn wir heute Abend zum Abschied ein Fest feiern würden?" Plötzlich war die betrübte Stimmung wie weggeblasen und alle nickten zustimmend, bis auf Kai, dem es egal war, solange er nicht mit irgendwelchen Sonderaufgaben belästigt wurde. Doch das war auch gar nicht nötig, denn jeder tat so viel er konnte, damit man nicht an den bevorstehenden Abschied denken musste und für Kai war deshalb auch nichts mehr übrig. Und so waren die Vorbereitungen schon nach kurzer Zeit in vollem Gange, wie Kai, der es sich draußen auf der Hollywoodschaukel bequem gemacht hatte, da es für ihn nichts weiter zu tun gab, anhand vom Gelächter der Teammitglieder hörte. Er selber genoss die natürliche Ruhe hier draußen.

Das Haus, in dem die fünf für mehr als ein halbes Jahr gewohnt hatten, lag außerhalb der Stadt, auf einem Hügel, eingesäumt von Wiesen und Feldern. Die Stadt selbst lag etwa einen Kilometer von ihrem Haus entfernt im Süden. Sollten sie das Bedürfnis gehabt haben in die Stadt zu wollen, kam ein eigens für sie gebuchter Chauffeur, der sie dort hin brachte, wo sie es wünschten.

Auf der gegenüberliegenden Seite lag das weite Meer mit einem fabelhaften Strand, an dem sie an heißen Tagen entspannen konnten. Doch bevor sie zu diesem Strand gelangen konnten, mussten sie hundert Meter weiter gehen, denn unmittelbar hinter dem Stückchen Grasfläche vor ihrem Haus befand sich eine steil abfallende Klippe. Ein guter Aussichtsort, aber zum Abstieg zu gefährlich.

Im Westen erstreckte sich ein riesiger Wald, den sie ab und an für Trainingseinheiten benutzt hatten.

Im Osten war weit und breit nichts als eine unendliche, hügelige und nie aufhören wollende Wiesen- und Feldlandschaft.

Mr Dickenson und die BBA hatten diesen Ort ausgesucht, damit die Bladebreakers einen Ort hatten, an dem sie sich von dem Rummel erholen konnten. Hier wurden sie weder von Fans noch von lästigen Reportern gestört.
 

Ja, das war der idyllische Ort, an dem innerhalb der nächsten 12 Stunden das Unglück passieren sollte.
 

Schreibt mir bitte viele Kommis, damit ich weiß wie ihr sie findet. Noch ist zwar nicht so viel passiert, aber das kommt noch.

Die Gelegenheit

Zweite Kapi ist da, aber etwas langgezogen durch eine bestimmte Aktion, also das, worauf ihr wartet, zieht sich somit noch etwas heraus. Nicht böse sein. *fleh*
 

"..." - sprechen

*...* - denken

[...] - Anmerkung meinerseits
 

Die Gelegenheit
 

Mit geschlossenen Augen zog Kai die frische Luft ein und ließ die letzten Monate Revue passieren. Ja, hier hatten sie eine schöne Zeit verlebt, aber das sollte heute Abend enden. Und das war auch gut so, schließlich konnten sie nicht für ewig zusammen bleiben. So behinderten sie sich nur gegenseitig bei ihrer eigenen Karriere, wie er fand. Sie mussten endlich ihre eigenen Wege gehen! Die WG musste ein für alle mal aufgelöst werden! Ja, und das würde heute Abend geschehen. Kai musste unweigerlich seufzen. Ein Wind kam auf und versetzte die Hollywoodschaukel in leichte Schwingungen. Das Zwitschern der Vögel und das regelmäßige Schaukeln ließen ihn ins Land der Träume überwechseln.
 

"So, das war die letzte Schüssel", zufrieden klatschte sich Ray in die Hände. Der Tisch im Aufenthaltsraum war über und über mit köstlichen Speisen beladen. Dazwischen befanden sich fast nicht zu erkennen die Tassen und Teller für die fünf Jungs. Auch Max, Kenny und Tyson kamen aus der Küche, um ihr Werk zu begutachten.

"Ja, das kann sich doch sehen lassen", stimmte Kenny zu.

"Fehlt ja nur noch einer", Tyson grinste.

"Kai!" kam es einstimmig von ihm und Max.

"Ich geh ihn mal holen, schließlich wollen wir doch nicht ohne unseren Teamchef anfangen, oder?" Ray war schon auf dem Weg zur Tür als er hörte wie Tyson meinte:

"Wir wollen nicht, sondern wir können nicht. Der würde uns die Hölle heiß machen, wenn wir ihm nicht Bescheid sagen würden. Obwohl er das Essen ja nicht verdient hat. Schließlich haben wir es ganz allein ohne ihn zubereitet." Ray blieb noch einmal stehen und drehte sich um.

"Ja, aber wir können es ja als eine Art Dankeschön für ihn ansehen."

"Dankeschön?! Wofür sollen wir ihm denn danken?!" Tyson stemmte empört die Hände in die Seiten. "Für die ganze Quälerei oder..."

"Schon gut Tyson. Ich erklär's ihm, Ray. Geh du und hol Kai her!" Max hielt Tyson fest und machte sich an die schwierige Aufgabe Tyson zu erklären, dass sie es ohne Kais, wie er meinte Quälereien, niemals an die Spitze der Blader geschafft hätten. Ray war schon im ersten Stock angekommen, wo sich ihre Schlafzimmer befanden, und klopfte an Kais Tür. Keine Regung. Wieder klopfte Ray, diesmal lauter. Da sich wieder nichts im Inneren rührte, öffnete Ray vorsichtig die Tür.

"Kai?" Doch das Zimmer war leer und machte den Eindruck niemals benutzt worden zu sein. Nur der süße Duft, der in der Luft schwebte, bestätigte Ray, das er im richtigen Zimmer war. *Dann ist er wohl rausgegangen.* Ray schloss die Tür wieder und wollte gerade nach unten gehen, als ihm einfiel, dass er seinen Fotoapparat ja noch auf seinem Tisch liegen lassen hatte. Er hatte sich vorgenommen noch einige Schnappschüsse der Freunde zu machen, bevor sie sich endgültig trennen würden. Schnell hatte er ihn gefunden und lief die Treppe ins Erdgeschoss runter. Bevor er die Tür ins Freie öffnete, sah er noch einmal in den anderen Zimmern nach Kai. Er war wohl wirklich draußen. Kalte Luft strömte ihm entgegen. Der Himmel hatte sich zugezogen und nur vereinzelt drangen noch Sonnenstrahlen auf das Grundstück. *Gibt wohl noch ein Unwetter heute. Gott findet es wohl auch nicht schön, dass wir uns trennen... ach was denke ich denn hier?! Ich sollte doch Kai suchen.* Ray hatte die Tür hinter sich zugezogen und wollte gerade die Treppe der Veranda hinab laufen, als ihn etwas aus den Augenwinkeln zurückhielt. Hastig drehte er sich zur Seite. Auf der Hollywoodschaukel saß jemand. Langsam ging Ray darauf zu. Er musste schmunzeln als er Kai erkannte, der anscheinend eingeschlafen war. *Wie süß er doch aussieht...* Eine Weile blieb Ray so vor seinem sonst immer so strengen Chef der Bladebreakers stehen und sah ihn einfach nur an, wie er so vor sich hin schlummerte. Plötzlich fiel Ray etwas ein. Leise entfernte er sich und nahm einen der Stühle, die mit der Hollywoodschaukel zusammen als eine Art Sitzecke aufgestellt waren. Ganz vorsichtig stellte er diesen in ein paar Meter Entfernung vor Kai auf, stellte die Kamera drauf, peilte genau, drückte auf den Selbstauslöser und lief schnell zu seinem geliebten Koi hin. Noch vorsichtiger, aber dennoch unter Zeitdrang, ließ er sich neben ihn auf die Schaukel sinken. Dabei versuchte er so wenig Bewegung wie möglich in die hängende Sitzbank zu bringen. Dann stockte er. Ihm war noch etwas eingefallen. Aber... sollte er das wirklich tun? Was wenn Kai aufwachte? Egal, fiel konnte ihm nicht mehr passieren, schließlich würde er nur noch für wenige Stunden mit Kai zusammensein und genau deswegen musste er es tun. Es war seine letzte Gelegenheit. Ganz sacht und so vorsichtig es eben ging hob Ray seinen Arm und legte ihn um seinen Koi. Nur dieses eine Mal. Er kniff die Augen zu und war auf alles gefasst. Doch nichts geschah. Schnell öffnete er seine Augen wieder, als ihm der Selbstauslöser einfiel. Gerade noch rechtzeitig sah er in die Kamera, lehnt sich ein wenig an Kai und lächelte, als auch schon das rote Blinken aufhörte und in ein Klicken überging. *Das wär geschafft! Jetzt nur noch ganz vorsichtig aufstehen...* Sachte zog er den Arm unter Kai heraus. Nun stand er auf, stoppte sofort die in Schwingung gekommene Schaukel und stellte den Stuhl auf seinen alten Platz. Dann nahm er seinen Fotoapparat und ging auf Kai zu, um ihn zu wecken. Die anderen warteten sicherlich schon ungeduldig auf sie.

Als Kai spürte, wie ihn jemand sachte rüttelte, schnellte er sofort auf.

"Was ist...", verschlafen blickte sich Kai um.

"Alles in Ordnung. Ich sollte dich holen. Wir sind fertig und wollten anfangen. Kommst du?" Ray lächelte ihn an.

"Was grinst du so?" Wütend und etwas unsicher über Rays Verhalten schnauzte er ihn an. Dann fiel sein Blick auf die Kamera, die in Rays Hand baumelte. *Er hat doch nicht etwa...* Mit grimmigem Blick deutete er auf die Kamera und fauchte Ray an: "Du hast doch nicht etwa..." Erschrocken blickte Ray auf die Kamera. Was sollte er jetzt bloß sagen. Da blieb nur eins:

"Natürlich nicht. Die ist für nachher. Ich wollte noch ein paar..." Doch schon war Kai aufgestanden. Wenn Ray ihn nicht fotografiert hatte, dann war ja alles in Ordnung. Der Rest interessierte in nicht.
 

"Man, ihr habt ja lange gebraucht. Wollt ihr uns verhungern lassen!" Durch den verschwundenen Trübsal war anscheinend Tysons Hunger zurückgekehrt. [Habe ja schon darauf gewartet, ganz ohne seine Angewohnheit, fehlt doch etwas *g*] Kai sagte kein Wort, sondern ließ sich einfach auf einen freien Platz am Kopfende des Tisches fallen. Ray zuckte nur mit den Schultern und zusammen setzten sich auch die vier anderen an den Tisch.

Schnell herrschte wieder die altbekannte Heiterkeit am Tisch und Kenny, Max und Ray fingen gerade wieder an, sich vor lachen schon fast zu kugeln. Denn Tyson schaffte mit seiner Verfressenheit und seiner komischen Art wirklich jeden. Naja, nicht ganz. Einer schien sich wie immer vom Geschehen auszuschließen - Kai. Als Ray ihn sah hörte er sofort auf zu lachen, sondern sah ihn ernst an. *Was kann ich nur machen, damit auch Kai diesen Abend mal Spaß hat und sich nicht von uns ausschließt. Schließlich ist es unser letzter gemeinsamer Abend... ja... unser letzter gemeinsamer Abend...* Als Ray das wieder ins Gedächtnis kam, wurde er beinahe schon wieder von der Trauer übermannt. Doch bevor der Trübsal Besitz von ihm ergriffen hatte, schüttelte Ray den Kopf und schlug das erste, was ihm einfiel, vor - das Saufspiel! Kenny und Max hörten auf zu lachen, auch Tyson sah ihn an und sogar Kai horchte auf. Das Saufspiel?

"Hört sich lustig an. Wie geht das denn?" Tyson war sofort Feuer und Flamme für das unbekannte Spiel. Auch Max und Kenny wollten wissen, wie es funktionierte.

"Meine Cousine hat es mir beigebracht. Auf ihrem Geburtstag hat sie es mit ihren Freundinnen gespielt... also zuerst brauchen wir ein Skatblatt und ich besorge unterdessen den Rest." Damit stand er auf. "Ach so und ihr könntet schon mal den Tisch abdecken und die Reste in die Küche bringen."

"Klar, die Scheißarbeit bleibt wie immer an uns hängen..." Tyson war schon wieder am Murren.

"Das hab ich gehört! Willst du das Spiel nun spielen oder lieber hier rum hocken?"

"Schon gut." Tyson trug zusammen mit Kenny die Schüsseln und Flaschen in die Küche und Max durchsuchte seine Taschen nach einem Skatblatt. Ray ging hinunter in den Keller und suchte zwischen den Flaschen. Endlich hatte er das gefunden, was er gesucht hatte. Mit einigen Schätzen beladen verließ er den Keller und stellte alles auf den vollkommen freien Tisch. Kai hatte dabei allerdings nicht mit geholfen und sich nicht vom Platz bewegt. Kenny und Tyson saßen schon gespannt am Tisch (Kenny hatte sogar seinen Laptop weggepackt, welch Weltwunder) und auch Max kam freudestrahlend mit dem gewünschten Skatblatt ins Zimmer. Als sie sahen WAS Ray da aus dem Keller mitgebracht hatte, stockte ihnen der Atem und selbst Kai fing an zu schmunzeln. Nun war auch er gespannt, WAS Ray mit ihnen vorhatte. Der Name des Spiels hatte schon einiges erahnen lassen, doch nun wollte auch Kai genaueres wissen. Deshalb verwarf er schnell den Gedanken sich in sein Zimmer zu verziehen und die anderen ihre Kleinkinderspiele spielen zu lassen. Das könnte noch sehr interessant werden.
 

Na, hab ich zuviel gesagt? Ich mein am Anfang, ziemlich langatmig, konnt mich mal nicht wieder kurz fassen. Hoffe es gefällt euch trotzdem.

Das Spiel möge beginnen

Wie gesagt, nun der dritte Teil.

Hoffe es gefällt euch.
 

"..." - sprechen

*...* - denken

[...] - Anmerkung meinerseits
 

Das Spiel möge beginnen
 

Nun ließ Ray stellte Ray seine Funde vor: da waren unter anderem eine Flasche Korn, eine angebrochene Flasche Whiskey, mehrere Flaschen Bier, Rigo und Smirnoff Ice und noch einige Flaschen mit ganz normaler Cola und Wasser.

"Was soll das denn werden?!" Tyson starrte auf das Sammelsurium an alkoholhaltigen Getränken. Ray grinste nur, doch aufgrund der ungeduldigen Mienen seiner Freunde fing er schließlich doch an zu erklären.

"Aber bevor ich es euch erkläre brauchen wir noch ein leeres Glas."

"Ein leeres Glas? Wir sind doch vier und mit Kai sogar fünf!" Rays Blick ließ Tyson aber aufspringen und mit einem leeren Glas wiederkommen. "Ist das nun endlich alles?", fragte er ungeduldig. Er konnte es kaum noch erwarten. Ray ließ einen Blick über die Sachen auf dem Tisch schweifen.

"Ja... wir können anfangen. Also, als erstes nimmt sich jeder von euch eine Flasche seiner Wahl... ich würde gut überlegen welche!", fügte er noch an, als er sah wie Tysons Hand sofort zur Flasche mit Whiskey schnellte. Doch Tyson ließ sich nicht beirren, sondern schnappte sich die Flasche und posierte sie vor sich. Die anderen hatten aber in ihren Bewegungen inne gehalten und warteten darauf, was sich Ray nehmen würde. Dieser stellte eine Flasche Smirnoff Ice vor sich und die anderen taten es ihm gleich. Nur Kai nahm sich lieber einen Rigo.

"Gut, hat jeder eine Flasche vor sich stehen?" Allgemeines Nicken. So fuhr Ray fort: "Als nächstes wird das Glas in die Mitte des Tisches gestellt." Dann nahm er den Stapel Karten. "Die Symbole auf den Karten haben alle eine bestimmte Bedeutung.

Bei der sieben muss jeder von uns einen Schluck aus seiner Flasche nehmen.

Bei der acht darf derjenige, der diese Karte gezogen hat, drei Schlucke verteilen, dass heißt, er könnte zum Beispiel sagen: 'Tyson muss zwei Schlucke und Max einen nehmen.' Verstanden? Gut.

Bei einer neun darf derjenige vier Schlucke verteilen.

Bei einer zehn darf derjenige eine Person bestimmen, die seine Flasche auf Ex austrinken muss.

Beim Buben müssen alle den Daumen auf den Tisch drücken. Der, der als letztes den Daumen auf den Tisch gedrückt hat, muss einen Schluck trinken.

Bei der Dame darf derjenige eine Regel aufstellen, die vor jedem Trinken eingehalten werden muss. Wer sie vergisst, muss noch einmal so viel aus der Flasche trinken, wie ihm befohlen wurde. So lange bis er die Regel nicht vergessen hat.

Bei einem König muss derjenige, der die Karte gezogen hat, das leere Glas ein Viertel auffüllen. Das geschieht auch noch zwei weitere Male. Der vierte, der einen König zieht, muss das Glas auf Ex austrinken."

"Selbst wenn da von allem etwas drin ist?" Angewidert schüttelte sich Max.

"Ja, selbst dann. Und schließlich bei einem Ass muss der, der die Karte gezogen hat eine Wortkette starten. Das müssen zusammengesetzte Wörter sein wie Haustür oder so. Der linke Partner muss dann mit dem zweiten Wort, hier also Tür, ein neues Wort bilden, wie Türschloss und so weiter. Das geht so lange, bis jemandem nichts mehr einfällt, der muss dann einen Schluck aus seiner Flasche nehmen. So, das wären die Regeln. Hat das jeder verstanden?"

"Äh, könntest du das nochmal wiederholen?", Tyson sah seinen Freund bittend an.

"Da fällt mir noch was ein: niemand darf jemandem vorsagen, sei es das was er machen muss, ihn an die Regeln vor dem trinken erinnern oder ein Wort bei der Wortkette vorsagen!" Die Jungs sahen ihn an, als hätte er sie gezwungen Kai zu umarmen. So wiederholte er die Regeln des Spiels noch einmal langsam und dem Spaß stand nichts weiter im Wege.

"Gut, dann fange ich jetzt an, damit ihr seht wie es geht." Ray zog die oberste Karte - den Kreuzbuben. "Na, was war das noch mal?", fragte er in die Runde.

Niemand sagte etwas, doch Kai drückte nur genervt den Daumen auf den Tisch. Auch Ray tat es ihm gleich und sofort machten es ihm alle nach. Doch Tyson, der keine so guten Reflexe besaß, reagierte zu spät und war somit der erst, der vom Whiskey trinken musste. So weit, so gut. Max, der links neben Ray saß, war als nächstes dran. Er zog - das Karoass.

"Jetzt muss ich eine Wortkette anfangen, oder?" Ray nickte. Nach kurzem Überlegen sagte Max: "Was ganz leichtes, Tyson, 'Schinkenwurst'."

Tyson überlegte wirklich nicht lange, sondern meinte: "'Wurstbrötchen'."

Dann kam Kenny: "'Brötchentüte'."

Er sah Kai an, der nur genervt sagte: "'Tütensuppe'."

Ray musste gar nicht lange überlegen: "'Suppenkasper'."

"Bin ich schon wieder dran?", fragte Max überrascht. Ray sagte nichts und sah die anderen scharf an, denn keiner durfte ihm vorsagen. "Hey, ich weiß doch das Wort, wollte nur wissen, ob ich etwas neues sagen muss. 'Kasperletheater'." Er wandte sich zu Tyson.

"Ähm, 'Theaterstück'?"

"'Stückzahl'", kam es von Kenny und wurde sofort von Kai mit "'Zahlwort'" weitergeleitet. Ray schickte es mit "'Wortsalat'" an Max weiter. Dieser überlegte kurz und meinte dann: "'Salatlöffel'" Er sah Tyson an, der nicht sofort reagierte. "Du bist dran, Tyson... Ups!" Nun musste Max einen Schluck seines Smirnoff Ice nehmen. Doch Tyson hatte gemerkt, dass er dran war, was ihm aber auch nicht viel brachte, da ihm partout nichts einfallen wollte, was mit Löffel begann. So blieb ihm nichts anderes übrig als erneut einen Schluck des Whiskeys zu nehmen. Danach war er dran mit Karte ziehen - eine Herzneun.

"Wer hat denn noch gar nicht?" Er sah sich in der Runde um und blieb schließlich an Kenny hängen. "Du musst einen Schluck trinken, Kenny. Du auch einen Ray und du, Kai, nimmst die restlichen zwei!" Alle taten wie ihnen geheißen und Kenny zog die nächste Karte - die Kreuzdame. Eine Regel war gefordert. Kenny sagte das erste, das ihm einfiel: Rülps!

"Ups! Das wollte ich zwar nicht sagen, aber warum nicht." So stand fest, vor jedem Schluck musste man einen Rülpser loswerden. Kai zog die nächste Karte - einen König.

"Habt ihr aber Glück", murrte er und füllte das Glas bis zu einem Viertel mit Rigo voll. So ging es eine Weile weiter, bis jeder schon einiges intus hatte.

Ray hatte die ganze Zeit Tyson mit den Regeln belastet, so musste er einmal ganze vier Schlucke des Whiskeys nehmen und da er vergessen hatte vorher zu Rülpsen nochmal vier. Er lallte schon ein wenig.

Gerade hatte er eine weitere Dame aufgestellt. Er sah Ray fies an und dann Max mit einem seligen Blick.

"Als nächses... *hicks* muss ma vor dem tringen... *hicks* seinen linken Partner auf den Mund küssen. Ray schockte dies allerdings keineswegs. Auf dem Geburtstag seiner Cousine war das schon gleich am Anfang gekommen.

"Wenn du meinst", war sein einziges Kommentar dazu. Schon hatte Kenny die nächste Karte vom Stapel genommen - eine sieben. Tysons Augen weiteten sich freudig. Da mussten sie ja gleich die neue Regel anwenden. Ray grinste nur zurück. Dann rülpste er und beugte sich nach links zu Max. Unter Tysons entsetzten Augen gab er ihm einen Kuss. Ray sah ihn nur mit einem Blick an, der zu sagen schien: 'Du hast es doch so gesagt!' Dann nahm er die Flasche in die Hand und trank mit einem Grinsen einen Schluck. Belustigt sah er, wie Tyson sich schnell zu Max beugte, damit auch er ihn küsste. Max nahm ebenfalls einen Schluck. Dann beugte sich Tyson zu Kenny, gab ihm einen Kuss. Doch Kenny... der zögerte heftig. Schließlich musste er KAI einen Kuss aufdrücken. Das konnte doch nie und nimmer gut gehen. Doch überraschenderweise kam von dem:

"Wird's bald! Ich möchte schließlich auch noch trinken." Zögerlich beugte sich Kenny zu Kai und... küsste ihn so schnell, dass man es fast nicht mitbekam. Doch Kai war das nur recht so. Endlich konnte Kenny sich einen Schluck genehmigen, den er hastig zu zwei großen Schlucken verwandelte, schließlich hatte er gerade Kai geküsst, ohne das der ausgerastet war! Das musste er erst mal verkraften. Ray schob schon Kai den Stapel mit Karten hin als der ihn ansah.

"Was ist?", fragte er verwundert.

"Ich war noch nicht dran!" Er rülpste laut und rutschte dann näher an Ray heran. Alle Augen ruhten auf den beiden. Ray lief leicht rot an. *Das habe ich ja total vergessen. Deshalb hatte Tyson so gegrinst, als er die Regel aufgestellt hatte.* Kais Lippen kamen immer näher und näher. Ray konnte es nicht fassen, Kai, sein Kai, würde ihn gleich küssen. Genüsslich schloss er die Augen.

Als sich ihre Lippen endlich berührten, durchströmte Ray ein solches Glücksgefühl wie er es noch nie erlebt hatte. Doch schon war der Kuss zu Ende und Kai setzte die Flasche zum Trinken an. Langsam öffnete Ray die Augen wieder und sah Kai verstohlen aus den Augenwinkeln an. Hatte er es genauso schön empfunden wie er selbst? Ray spürte, dass er immer noch rot war und blickte schnell auf seine Flasche vor ihm, in der Hoffnung, dass es so niemand bemerken würde.

Kai zog die nächste Karte - eine zehn.

"Wer darf denn hier mal exen?" Kai sah sich fies grinsend um. "Genau, wie wär's denn mit Kenny?"

"Tut mir leid, aber ich kann nicht. Meine Flasche ist leer." In der Tat hatte er soviel getrunken, dass seine Flasche bis auf den letzten Tropfen leer war.

"Macht nichts", Rays Gesichtsfarbe hatte sich wieder normalisiert, "du musst eine neue bekommen. Was hättest du denn gerne?" Kenny zuckte mit den Achseln und so übernahm Kai die Entscheidung. ER griff zur Flasche Korn, doch Ray hielt ihn zurück. "Das kannst du ihm doch nicht antun!" Doch Kai grinste nur fies. Er schraubte den Verschluss von der Flasche und schüttete etwa die Hälfte davon in ein Glas.

"Zufrieden?" Das reichte er dann Kenny. "Trink das auf Ex!" Kenny sah sich um. Doch weder Tyson noch Max schienen Mitleid mit ihm zu haben, sondern forderten nur "Trinken, trinken!" So setzte Kenny an und leerte das Glas mit einem Zug. Nachdem auch der letzte Tropfen in seinem Mund gelandet war, stellte er das Glas wieder ab. Zumindestens versuchte er es.
 

Und, werdet ihr's weiterverfolgen? Ich hoffe es mal ganz stark, denn ein nächstes Kapi ist schon fertig. *g*

Zu viel des Guten

Und hier kommt das insgesamt vierte Kapi (wenn man den Prolog mitzählt) und ich will auch gar nicht lange stören.

Viel Spaß und vielleicht sehen wir uns ja bei nem Kommi wieder. *g*
 

"..." - sprechen

*...* - denken

[...] - Anmerkung meinerseits
 

Zu viel des Guten
 

~ Rückblick ~

So setzte Kenny an und leerte das Glas mit einem Zug. Nachdem auch der letzte Tropfen in seinem Mund gelandet war, stellte er das Glas wieder ab. Zumindestens versuchte er es.

~ Rückblick Ende ~
 

Doch schon begann alles um ihn herum zu verschwimmen und sich zu drehen. Das Glas kippte um und kullerte über den Tisch. Ray fing es gerade noch rechtzeitig auf, bevor es auf dem Boden zerschellt wäre.

"Das hast du nun davon!" Vorwurfsvoll sah Ray Kai in die Augen, doch schon wurde er wieder rot, als er an den Kuss mit ihm dachte.

"Wieso, so sind die Regeln. Wir wollen doch mal ein wenig Action ins Spiel bringen oder nicht?" Er grinste hämisch. Tyson, der ihm gegenüber saß stimmte ihm lallend zu. Ray schüttelte nur den Kopf und schob Kenny eine Wasserflasche zu. Ja, er hatte sich schon was dabei gedacht, als er auch etwas Cola und Wasser mitgebracht hatte. Das gehörte zwar nicht zum Spiel, doch sie mussten morgen früh aus den Federn und das ging nicht sehr gut mit einem Kater.

Nun war Ray wieder an der Reihe. Er zog einen König. Erleichtert goss er das Glas um ein weiteres Viertel auf und schob dann den Stapel weiter an Max. Er war froh, dass er nicht jemanden aufzwingen musste, noch etwas zu trinken. Denn anscheinend vertrugen Tyson, Max und Kenny doch nicht so viel wie er gedacht hatte und schon bereute er es, das Spiel vorgeschlagen zu haben. Einzig allein er und Kai schienen noch bei vollem Bewusstsein zu sein.

Nachdem Max und Tyson beide eine Karte gezogen hatten, die erforderte, dass sie jemandem Züge aus der Flasche aufdrücken mussten und beide als Rache für Kenny Kai damit belastet hatten, bei dem der Alkohol aber nach wie vor immer noch keine Wirkung zeigte, war wieder Kenny an der Reihe. Ihm schien das Attentat von Kai nicht gut getan zu haben, denn ständig verfehlte er den Kartenstapel, bis Ray ihm schließlich zur Hand ging und an seiner Stelle die oberste Karte aufdeckte - einen König.

"Hey, aber er gießt jetzt nicht das Wasser in den schönen Cocktail!", mischte sich Kai ein, als Kenny schon die Flasche angehoben hatte, was ihm allerdings sehr viel Mühe kostete. Kai drückte die Flasche wieder auf den Tisch und nahm sich Tysons fast leere Whiskeyflasche. "Wir wollen doch, dass es demjenigen schmeckt, der die Ehre besitzen wird und das Glas leeren darf." Er grinste fies während er das Glas bis zum Rand auffüllte.

"He, das ist zu viel", bemerkte Ray leise aber dennoch empört. Etwas dagegen zu unternehmen traute er sich aber nicht, als Kai ihn ansah. Denn sofort kam ihm der Kuss wieder in den Sinn. *Oh man, wieso muss ich bloß immer daran denken? Er hat mich doch nur geküsst, weil er es MUSSTE, nicht weil er es WOLLTE! ...Aber er hat mich doch noch daran erinnert... hätte er es nicht gewollt, hätte er es doch nicht noch einmal sagen müssen... Quatsch, Kai wollte einfach was trinken und ehrlich dabei sein... Oder?*

Mittlerweile war Tysons Flasche leer, das Glas dafür randvoll. Kai ließ die Flasche auf den Boden plumpsen und schob Tyson eine neue Flasche über den Tisch. Anschließend zog er eine Karte und besah sie sich. Schon wieder breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. *So fröhlich habe ich ihn ja noch nie gesehen... das Spiel scheint ihm ja wirklich Spaß zu machen.* Eine Sekunde später wusste Ray auch warum.

*Tyson und Kenny sind ja schon voll, da muss ich ja nur noch einem nachhelfen, einen Absturz zu erleben. Haha, diesen Abend werden sie mit Sicherheit nicht vergessen!* Schon sah Kai Max an: "DU... Du wirst alle vier Schlucke nehmen!" Max sah auf die Karte in seiner Hand, dann setzte er an. Er hatte schon drei Schlucke zu sich genommen, als er Rays qualvolles Gesicht erblickte. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen... er hatte total die Regeln vergessen. Hastig setzte er ab und stieß einen herzhaften Rülpser aus. Dann drehte er sich zu Tyson. Vorbeugen musste er sich nicht einmal mehr, denn Tyson schien schon begierig auf den Kuss von Max zu warten. So trafen sich ihre Lippen sofort. Nachdem nun das 'formale' erledigt war setzte Max erneut an. *Was ist denn nun los?* Erschrocken beobachtete Ray wie sich Max' Gesicht während des Trinkens verfärbte und seine Augen immer glasiger wurden. Schon wollte er aufspringen, um Max die Flasche vom Mund zu reißen, doch Kai hielt sein Handgelenk mit der einen Hand zurück und drückte mit der anderen die Flasche weiterhin an Max' Lippen. Rays Augen weiteten sich immer mehr, doch gegen Kais festen Handgriff vermochte und WOLLTE er auch gar nichts tun. Doch schon fing Max an zu prusten. Als auch Kai dies mitbekam, stellte er ruhig, als wäre nichts passiert, die Flasche vor Max und ließ diesen wieder zu Atem kommen.

"Das war... nich feer *hicks*", Max taumelte und versuchte sich mit Mühe über dem Tisch zu halten. Ray sah zu Kai, der jedoch nur seelenruhig da saß und sich mit einem zufriedenen Grinsen die drei Schnapsleichen vor sich ansah.

"Spinnst du jetzt total? Wir fahren morgen nach Hause und du veranstaltest das hier?! Was willst du denn Mr Dickenson erzählen?" Ray strafte seinen Nachbarn mit einem finsteren Blick. Doch Kai saß immer noch einfach nur so da. Sein fieses Grinsen war verschwunden und der alte Kai wieder zum Leben erwacht.

"Ganz einfach. Ich erzähle ihm die Wahrheit... und zwar, dass du dieses Spiel vorgeschlagen hast. Ich hätte noch versucht dich davon abzubringen, weil ich mich als Team-Captain um die anderen gesorgt hätte, doch du hättest mich dazu gezwungen!" Ray klappte die Kinnlade runter. Wie konnte Kai mit ernster Miene behaupten, dass er, Ray, ihn und die anderen zu diesem Spiel gezwungen hätte? "Verführung Minderjähriger oder so heißt es doch, nicht wahr Ray?" Kai drehte sich zu dem sprachlosen Jungen um und blickte ihm mit ernster, kalter und mitleidloser Miene an. Das konnte er doch nicht machen! Doch Kais Blick schien das genaue Gegenteil zu sagen.

"Das wird er dir nicht abnehmen!" Rays Stimme klang jedoch nicht sehr zuversichtlich.

"Meinst du?" Kai blickte ihm aus kalten Augen heraus an. Ray wusste selbst, dass Kai sehr überzeugend klingen konnte. Erwachsenen hatte er schon des öfteren etwas vorgespielt und noch nie hatten sie an der Richtigkeit seiner Aussagen gezweifelt. Hatten sie doch immerhin meist sehr einleuchtend geklungen. *Na toll, was mache ich denn jetzt? Das mir Kai so etwas antun würde, hätte ich niemals geglaubt. Oh Kai, wieso nur? Wieso musste ich mich ausgerechnet in dich verlieben?* Seine Augen fingen an zu glänzen, das blieb auch Kai nicht verborgen. Erst jetzt sah er, was er Ray damit angetan hatte. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, hatte Ray sich schon erhoben und war auf Tyson zugegangen. Die drei Jungs waren nacheinander während der Konversation von Ray und Kai auf den Tisch geplumpst und schienen wirklich einen Absturz zu erleiden.

"Könntest du mir wenigstens helfen die drei in ihre Betten zu bringen?", mit flehenden Augen sah Ray Kai an, obwohl er sich sicher war, dass so etwas bei dem kalten, gefühllosen, unantastbaren aber dennoch auf eine gewisse Art und Weise süßen und liebenswerten Kai nicht wirken würde. *Was denke ich denn jetzt schon wieder?* Ray schallt sich dafür, dass er Kai trotz allem in Schutz nahm.

Doch dieser hatte sich nun erhoben und den schnarchenden Tyson unter den einen und Kenny unter den Arm genommen und hievte diese so die Treppe ein Stockwerk höher in ihre Zimmer. Ray sah ihm mit aufgerissenen Augen nur staunend nach. *Wie stark er doch ist. Wie sehr wünschte ich, ich könnte einmal von diesen starken Armen getragen werden.* Dann besann er sich wieder und legte sich nun den Arm von dem übrig gebliebene Max um die Schulter. Dieser war zum Glück noch nicht vollständig seinem Rausch verfallen, sondern konnte mit Rays Hilfe die Stufen der Treppe alleine hochgehen. Er wäre zwar einige Male fast hingefallen, doch das konnte Ray gerade noch verhindern. Trotz allem war es besser, als ihn hoch zu tragen, denn das hätte Ray nicht so einfach geschafft wie Kai.

Oben angekommen führte Ray Max zu seinem Zimmer. Dort ließ er Max samt Zeug behutsam ins Bett fallen. Sie ihm diese noch auszuziehen hätte sowieso nichts gebracht. Bevor er aus dem Zimmer ging, deckte er Max noch zu. Anschließend warf er einen Blick in die anderen beiden Zimmer. Was er da sah, traf ihn wie der Schlag. Denn in keinem der beiden Zimmer lagen die Jungs. Beide Betten waren so unberührt wie sie sie am Morgen hinterlassen hatten.

Doch auf einmal hörte er ein Stöhnen in Kennys Zimmer. Bei näherem Hinsehen erkannte er Kenny, der auf dem Boden vor seinem Bett lag. Wie es aussah hatte Kai die beiden einfach im wahrsten Sinne des Wortes nur auf ihren Zimmern abgeliefert, wie ein Postbote seine Pakete. Sofort zerrte er Kenny in sein Bett. Nach wenigen Sekunden hatte Kenny aufgehört zu stöhnen und Ray vernahm ein gleichmäßiges Atmen von dem jüngsten Teammitglied. Als er ein zweites Mal bei Tyson vorbeischaute erkannte er auch diesen auf dem Boden, doch diesen schien das nicht einmal zu stören, geschweige denn dass er es überhaupt merkte. Denn jetzt, wo er im Zimmer stand, konnte er sich nicht erklären dieses entsetzlich laute Schnarchen Tysons überhört zu haben. Mit aller Kraft zog er auch ihn ins Bett. Nach diesem Kraftakt musste er erst einmal im Türrahmen nach Luft schnappen. *Was hat sich Kai dabei nur gedacht? Er weiß doch selbst, dass die drei nicht annähernd so viel vertragen wie er. Für mich war es ja nicht das erste Mal aber bei ihnen... Das hätte auch schlimmere Folgen haben können! Was denkt Kai sich bloß? Ist das seine Art 'Auf Wiedersehen' oder besser gesagt 'Tschüss' zu sagen?!*

Während er so auf den friedlich schnarchenden Tyson starrte, wurde ihm bewusst, dass, wenn er jetzt wieder in den Gemeinschaftsraum ging, er dort alleine mit Kai sein würde... ganz allein...
 

An alle, die auch meine andere ff lesen: Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, dass es hier nicht so schnell weitergeht wie bei meiner anderen 'Exchange of feelings'. Hier habe ich noch ein weiteres schon fertig und auch genug Ideen wie's weitergeht.

Es hilft alles nichts

Sorry, dass das so lange mit hochladen gedauert hat, hatte in letzter Zeit viel zu tun, kam deshalb nicht ins Net.
 

"..." - sprechen

*...* - denken

[...] - Anmerkung meinerseits
 

Es hilft alles nichts
 

Da saß er. Auf dem in einer Ecke stehenden Sofa, Arme vor der Brust verschränkt und die Augen geschlossen.

Ray blieb im Türrahmen des Gemeinschaftsraumes stehen und blickte ihn einfach nur an. Das Bild, das sich ihm bot, strahlte so eine unbeschreiblich große und auf merkwürdige Weise anziehende Ruhe aus, dass es Ray den Atem verschlug. Er hatte noch nie, wirklich niemals seinen Teamcaptain so gesehen... so friedlich, als könnte er keiner Fliege etwas zu leide tun... Dieses Bild ließ ihn in seiner ganzen Schönheit erstrahlen... ja... Ray hatte ihn schon immer schön und anziehend gefunden, doch noch nie hatte er so ausgesehen... die ihm gebotene Anmut seines Körpers ließ ihn regelrecht erblinden.

Schnell und mit großem Widerwillen wandte Ray sein Gesicht von Kai ab. Was, wenn Kai gerade in diesem Moment aufsehen würde? Was, wenn er sehen würde, wie Ray ihn anstarrte? Ja, was wäre dann? Was würde geschehen???

Ray malte es sich lieber nicht aus. Er konnte es sich denken. Doch sollte das, was er sich dachte, wirklich eintreten, würde es ihn vollkommen an seinem Vorhaben hindern, für das jetzt die richtige Gelegenheit war und für das dies auch die letzte sein würde, die er dafür finden konnte. Doch bevor er sich dazu überwinden werden könnte, fehlte es ihm schlicht und ergreifend an einem... an einer großen Portion Mut und nicht zuletzt an einem ebenso großen Selbstvertrauen. Und dieses konnte er am besten durch eines erreichen. Alkohol!

So ging er auf den sehr verwüstet aussehenden Tisch zu und suchte sich das Stärkste was er finden konnte... doch was er schließlich fand ließ sein Selbstvertrauen noch weiter im Keller verschwinden... das Stärkste, was er unter diesem Schlachtfeld auftreiben konnte, war eine halbe Flasche... RIGO! Ja, ganz richtig, Rigo! *Damit kann ich es doch gleich vergessen. Eine Flasche Rigo ist nicht gerade wirklich Mut machend... und dann auch noch nur ne halbe... Wie soll ich mein Vorhaben denn damit in die Realität umsetzen?! Eine popelige, halbe Flasche RIGO?!... Na toll, aber besser als gar nichts.* Damit setzte er sich die Flasche an den Mund und stürzte das lasche Getränk seinen Hals hinunter. Dabei verschluckte er sich so heftig, dass ihm fast die Luft wegblieb.

Das Husten bewirkte allerdings das Schlimmste was ihm passieren konnte... Kai hatte seine Augen geöffnet und starrte ihn an... Nein, er starrte ihn natürlich nicht an, sondern sah einfach zu ihm, denn schließlich würde es ihn nicht aus der Ruhe bringen, wenn sich jemand seines Teams verschluckte. Wieso auch?

Ray wurde trotz seiner Einsicht ziemlich heiß im Gesicht und er spürte wie sich sein Gesicht mittlerweile in das einer Tomate verwandelt haben musste. Immer noch nach Luft ringend stellte er die leere Flasche wieder auf den Tisch und sah mit auf die Brust klopfender Hand zu Kai. Dieser sah ihn immer noch fragend an, sagte jedoch nichts und wandte wenig später sein Gesicht dem Fußboden vor zu.
 

Während Ray immer noch oben gewesen war, hatte Kai die Ohren gespitzt und angestrengt gelauscht, was dieser dort tat. Als auf einmal Stille herrschte (Ray stand zu der Zeit an Tysons Türrahmen gelehnt), war er schon drauf und dran gewesen nach oben zu stürzen, um zu sehen, was passiert wäre. Doch er hatte sich zurückgehalten und nach wenigen weiteren Minuten die erlösenden Schritte treppabwärts vernommen. Er spürte wie Ray im Türrahmen des Gemeinschaftsraumes wieder verharrte, er spürte dessen Blicke auf seinem Körper, er spürte sie ganz deutlich... und es war ihm zutiefst unangenehm, ja, er fühlte sich nicht gut in seiner Haut. Was dachte Ray wohl gerade über ihn? Lachte er insgeheim über ihn, weil er mit geschlossenen Augen auf dem Sofa saß? Lachte er insgeheim über ihn, weil er es nicht schaffte ihn anzusehen, weil er sonst verrückt geworden wäre? Wie sehr wünschte Kai es sich, jetzt seine Gedanken hören oder lesen zu können. Vielleicht hätte es auch genügt, hätte er einfach seine Augen geöffnet und Ray angesehen. Doch das konnte er nicht. Er wusste, dass Ray ihn immer noch ansah, und zu wissen, dass er in diese unbeschreiblich schönen, bernsteinfarbenen Augen sehen würde, würde er jetzt seine Augen öffnen, machte ihn noch verrückter. Nein, besser war es nichts zu tun. So lauschte er einfach Rays Bewegungen, die ihm verrieten, dass sich dieser gerade zum Tisch begeben hatte und nun darauf rumwerkelte. Was tat er da gerade? Kurz darauf hörte er hastige, schluckende Geräusche aus Rays Richtung. Und wenig später ein schauerliches Husten. Es hörte sich an, als würde er jeden Moment wegen Luftmangels tot umfallen. Nein, er hielt es nicht länger aus, seine Augen weiterhin geschlossen zu halten. Was, wenn er wirklich gleich sterben sollte? Was, wenn er ihn durch seine Feigheit nicht noch einmal lebend zu Gesicht bekommen würde? Nein, dass würde er sich niemals verzeihen können.

Schließlich öffnete er die Augen und blickte zu Ray hinüber. Wie es aussah, würde Ray nicht sterben, obwohl er doch recht rot im Gesicht war, und Kai war es peinlich so etwas überhaupt gedacht zu haben. Wieso hatte er das überhaupt gedacht? Heute war doch sowieso der letzte Tag der Bladebreakers, morgen würde das Team nicht mehr existieren. Wieso also machte er sich um eines seiner Mitglieder überhaupt Sorgen? Er hatte es doch sonst nie getan. Wurde er am letzten Tag doch noch so etwas wie sentimental? Nein! Das würde er nicht zulassen. Es hatte keinen Sinn mehr.

Er konzentrierte sich und ließ seine alltägliche Maske sämtliche Emotionen verdecken. Ja, das war schon viel besser. Er drehte seinen Kopf weg und schenkte nun dem Boden vor ihm jegliche Aufmerksamkeit. Ja, es war besser so. Besser wenn morgen alles vorbei wäre, besser wenn er einer gewissen Person nicht noch länger ausgeliefert sein würde, besser wenn er sich dann ausschließlich seinem Erfolg widmen konnte. Ja, es war einfach besser.
 

Rays Gesichtsfarbe hatte sich wiederhergestellt und sein Atem ging auch wieder geregelte Bahnen. *Wieso passiert das ausgerechnet mir und wieso ausgerechnet jetzt?! Wie ich befürchtet hatte, wirkt jetzt auch noch nicht mal das bisschen Alkohol!* Doch er musste es tun! Er musste sein Vorhaben in die Tat umsetzen! Und zwar heute noch! So nahm er allen Mut (und davon besaß er momentan nicht gerade viel) zusammen, stieß sich vom Tisch ab und überredete sich selbst auf das Sofa zuzugehen.

*Einen Schritt, ja, gut, weiter so... und noch einen Schritt...* Ray sprach sich selbst immer weiter Mut zu, doch seine Beine drohten dennoch gleich zusammenzubrechen. Nur noch ein Meter trennte ihn von dem herbeigesehnten Sofa. *Ok, ich geb's ja zu... Ich sehne mich nicht nach dem Sofa, sondern nach demjenigen, der schon drauf sitzt.* Ray sah von seinen Füßen auf zu Kai. Bis jetzt hatte er dies vermieden und sich auf seine Füße konzentriert, doch er musste einfach sehen was Kai gerade tat. Und genau das war sein Fehler. Denn nur eine Sekunde bevor er sich entschieden hatte aufzublicken, hatte Kai genau dasselbe gedacht.

So sah er nun genau in die tiefbraunen Augen Kais. Er drohte gerade in ihnen zu versinken, als seine Beine ihn daran hinderten. Diese hatten nämlich nun endgültig ihren Geist aufgegeben und sackten zusammen. Schon drohte Ray auf Kai zu fallen, doch schnell konnte er sich mit einer nicht sehr eleganten Bewegung in die andere Ecke des Sofas retten. *Oh man, dass hätte mir alles verderben können!* Ray schallt sich für seine Ungeschicktheit.

Kai dagegen starrte immer noch ganz perplex auf die Stelle, an der eben noch Ray gestanden hatte. Er hatte sich doch wirklich eingebildet Ray sei unter seinem Blick zusammengebrochen und würde nun auf seinen Schoß fallen. *Das kann ja wirklich nur mit einfallen! Das hätte ich wohl gerne! Weshalb sollte Ray? Er würde doch niemals schwach werden! Er nicht! Wo ich mich doch aber so danach sehne... Ich muss mich verstellen, damit nichts rauskommt, doch Ray, der müsste dies niemals tun, denn ihm würde sowas nie passieren. Er würde niemals schwach werden... nur ich... ich bin schwach...*

Lange Zeit saßen die beiden Jungs nur da, der eine in der einen, der andere in der anderen Ecke des Sofas und schwiegen. Niemand sagte etwas. Beide waren tief in Gedanken versunken.

Schließlich schielte Ray vorsichtig zur Seite und sah Kai an. Dieser blickte auf seine Beine. Doch dann stutzte er. Irrte er sich oder erkannte er wirklich einen Hauch von Angst, von Verwirrung oder Unsicherheit in Kais Blick? Nein, das konnte nicht sein, schallt sich Ray abermals. *Wie soll ich bloß anfangen? Heute ist meine letzte Chance! Ich hatte so oft Gelegenheit dazu, war so oft in seiner Nähe und habe nichts getan, aber wie konnte ich auch ahnen, dass wir uns irgendwann trennen würden? Wie konnte ich ahnen, dass sich das Team auflösen würde? Ich hätte es wissen müssen! Wie konnte ich bloß denken, Kai würde für den Rest des Lebens mit uns zusammensein? Wie konnte ich bloß denken, Kai würde seine Zeit dafür verschwenden sich mit uns abzugeben? Ich hätte es wissen müssen! Nun ist der letzte Tag, nein, die letzten Stunden der Bladebreakers angebrochen. Nun sind die letzten Stunden die ich noch mit Kai verbringen darf angebrochen. Nun ist meine letzte Gelegenheit ihm das zu sagen, was mir schon seit vielen, vielen Monaten auf der Seele liegt. Schwer wie ein Stein in meinem Magen, erdrückend wie ein Strick um meinen Hals. Ich muss es ihm sagen! Ich könnte das Team,... ihn nicht verlassen ohne es ihm vorher gesagt zu haben. Ich könnte nicht weiterleben, weiter mit dieser Last auf meinem Körper, auf meiner Seele. Ich sage es ihm! Ja, ich sage es ihm hier und jetzt! Jetzt kann mich niemand mehr stören! Wir sind ganz ungestört. Ich werde es ihm sagen! Werde ihm sagen...*
 

Dass ich ihn hasse! Muahaha, so könnte es jetzt weitergehen, oder auch nicht! Was denkt ihr?

Bitte um viele Kommis, je mehr, desto schneller gibt's die Fortsetzung.

Nur noch ein Mal...

Morgen an alle meine lieben Leser.

Bevor es hier weitergeht wollte ich mich noch mal bei allen netten Kommischreibern bedanken, die mich immer dazu anspornen weiterzuschreiben. Viiiieeleeen Daaank ^^
 

"..." - jemand sagt etwas

*...* - jemand denkt etwas

[...] - ich denke zur Abwechslung vielleicht mal
 

Nur noch ein Mal...
 

~ Rückblick ~

Ich sage es ihm! Ja, ich sage es ihm hier und jetzt! Jetzt kann mich niemand mehr stören! Wir sind ganz ungestört. Ich werde es ihm sagen! Werde ihm sagen...*

~ Rückblick Ende ~
 

"Wie konntest du das bloß mit Tyson und Kenny machen!" *Das hast du echt toll gemacht, Ray? Ich dachte du hattest dir etwas vorgenommen?!* Ray überhörte einfach die Stimme in seinem Kopf, er wusste selbst, dass es nicht das war, was er hatte fragen wollen.

Kai blickte überrascht auf, doch dann grinste er Ray fies an.

"Was denn? Das merken die doch sowieso nicht, so voll wie die sind", meinte Kai unschuldig. Empört sprang Ray auf. Er konnte nicht glauben was Kai da gesagt hatte, obwohl er natürlich recht damit hatte.

"Wie kannst du bloß so unschuldig tun?! Schließlich ist es doch deine Schuld, dass sie jetzt so hilflos in ihren Betten liegen! Auf das Gejammer von Tyson freue ich mich jetzt schon!", erwiderte er sarkastisch. Er musste sie schließlich verteidigen. Kai grinste ihn nur weiterhin fies an.

"Sei doch froh, dass es morgen das letzte Mal sein wird. Nur noch ein Mal Tysons Gejammer zu hören, nur noch ein Mal Kennys Laptopgeklapper, nur noch ein Mal Max' kindische Art. Ist das nicht eine Wohltat?" Kai wusste selbst, dass das alles nur gelogen war, doch das konnte er doch jetzt nicht vor Ray zugeben. Er musste noch einen Tag den kalten, unnahbaren Kai spielen, dann würde es vorbei sein. Dann müsste er sich nicht mehr verstellen, um seine Gefühle zu verbergen. Doch bis dahin war es noch ein Tag. Den würde er locker überstehen, oder nicht?

"So? Und was hast du an mir auszusetzen!" Ray riss ihn aus seinen Gedanken. Beinahe hätte Kai seine Maske vergessen und seinem überraschten Gesichtsausdruck Platz gemacht, doch rechtzeitig fing er sich und fing an zu überlegen:

"Nun ja,...ähm...", was sollte er denn nun sagen, schließlich hatte er doch nichts an ihm auszusetzen, "...nur noch ein Mal...dein...dein...deine lästigen Lippen auf meinen!" Kai war erleichtert, dass ihm doch noch etwas eingefallen war. So würde Ray niemals Verdacht schöpfen. Ray jedoch schien zutiefst verletzt.

>nur noch ein Mal...deine lästigen Lippen auf meinen!< Dieser Satz wiederholte sich immer und immer wieder in Rays innerem Ohr, wie eine CD, die einen Aufhänger hatte...Ray schloss die Augen und sah zur Seite. Ein tiefer Riss machte sich in seinem Herzen breit. War es wirklich so schlimm für Kai gewesen? Dieser eine Kuss, dieser eine einzige, jämmerliche Kuss? Ray musste mit den Tränen kämpfen, doch es gelang ihm einfach nicht diesen Kampf ganz für sich zu gewinnen. Ja, denn eine einzelne Träne zwängte sich aus seinem Augenwinkel, sammelte sich kurz um stärker, größer zu werden und lief dann stumm an seiner Wange hinunter. Ray hoffte Kai würde diese Träne nicht bemerken und drehte seinen Kopf noch weiter von ihm weg. Er biss sich auf die Lippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Dann entfernte er sich ein wenig vom Sofa, immer darauf bedacht Kai nur die Hälfte seines Gesichts zu zeigen, die frei von Tränenflüssigkeit war und hoffte Kai würde ihn nicht weiter großartig beachten. Kai jedoch sah Ray nun erst recht an. Was hatte der Chinese denn so plötzlich? Lag es an dem was er ihm erwidert hatte? Hatte Kai was falsches gesagt? Nein, was hatte er schon großartig gesagt außer...>nur noch ein Mal...deine lästigen Lippen auf m...< Moment mal,...aber,...das konnte doch nicht sein...War es das was Ray gekränkt hatte? Konnte er doch noch hoffen? Empfand Ray das selbe für ihn wie er für ihn? *Nun komm mal wieder auf den Teppich, Kai Hiwatari! Ray und etwas für dich empfinden? Für dich? Wo du doch immer so abweisend, so kalt und gefühllos gegenüber ihm warst? Ich dachte du wüsstest, dass träumen verboten ist!* Eine Stimme meldete sich in Kais Kopf und sofort war dieser wieder in die Realität zurückgekommen, hatte sich wieder unter Kontrolle und schalt sich selbst für den Unfug, den er eben noch versucht hatte zu glauben.

Währenddessen hatte sich Ray langsam wieder in der anderen Ecke des Sofas niedergelassen, denn seine Beine vermochten ihn bald nicht mehr zu tragen und bevor noch einmal so ein Malheur wie vorhin passierte, setzte er sich lieber gleich wieder. Nach kurzer Zeit hatte er sich wieder gefangen und wischte nun heimlich und so unauffällig wie möglich die Tränenspur aus seinem Gesicht. Und diesmal beobachtete Kai ihn nicht dabei, denn nun war dieser viel zu sehr beschäftigt mit seinen eigenen Gedanken und damit, seine fast verlaufene Maske wieder erstarren zu lassen. Eine ganze Weile sagte keiner der beiden auch nur ein Wort. Ray fing an, genauer über Kais letzte Worte nachzudenken.

*>nur noch ein Mal...deine lästigen Lippen auf meinen!< Wieso hat er das bloß gesagt? Ich war doch fast dabei ihm meine Gefühle zu gestehen. Obwohl, wenn ich so nachdenke, kann ich wirklich froh sein, dass ich es nicht getan habe, schließlich weiß ich nun ganz genau, dass er nichts für mich empfindet. Wie er dann wohl reagiert hätte, wenn ich ihm gesagt hätte, ich würde ihn lieben...nein, das will ich mir lieber nicht ausmalen! Wie konnte ich bloß denken Kai würde es verstehen, würde verstehen, dass ich ihn lieben würde...ein Junge einen anderen...schwul...nein, nie im Leben wäre Kai schwul, er ist zwar kalt und unnahbar, aber niemals unnormal...er ist einfach perfekt...perfekt für mich...schwul würde nicht in sein Leben passen, er und schwul? Oh mann, wieso nur er? Wieso ausgerechnet er, den, den ich niemals bekommen können würde? Es gibt sicher viele Jungs, die sich nicht schämen, schwul zu sein, die dazu stehen, es sind...aber Kai?* Ray war innerlich am verzweifeln. Wenn er daran dachte, dass genau der, den er so sehr begehrte, genau neben ihm, nur wenige Zentimeter, naja vielleicht auch n halben Meter -.-', entfernt saß, konnte ihm das Herz zerspringen. *Aber er hat gesagt, er hasst mich, hasste diesen Kuss, der so einmalig und schön gewesen war. Mein erster Kuss, er wird wohl der erste und einmalig bleiben. Denn ich bin mir sicher, weiß ganz genau, dass ich mich niemals in einen anderen verlieben werde, nie wieder jemanden so lieben werde, wie ich ihn, dich, Kai, liebe. Sei es Junge oder Mädchen. Niemand wird deinen Status erreichen, mein Herz erobern.

>nur noch ein Mal...< ein Mal...EIN Mal!!! Moment mal, dass heißt doch, dass...nur noch ein Mal. Meinte er es wirklich so. Nur noch ein Mal? Oder war es unbeabsichtigt? Egal, er hat es gesagt, selbst wenn er mich nicht liebt und lieben wird, so kann ich mich dennoch noch ein Mal richtig von ihm verabschieden...mit einem Kuss. Er wird nicht einmalig bleiben...es wird ihn in doppelter Ausführung geben...zwei Mal. Ich kann ihn küssen, egal was er dagegen hat, gesagt ist gesagt!* Dennoch blieb die Trauer in Rays Herzen, dass er Kai noch ein Mal küssen würde können, heiterte ihn nicht wirklich auf. Vielmehr machte es die ganze Sache noch viel schlimmer. Denn nun wusste er, dass es der letzte sein würde, dass darauf nichts mehr folgen würde, dass es endgültig sein würde...für immer...Hoffnungen waren verloren...

Wie sollte er es nun anstellen...den letzten Kuss...er musste etwas besonderes werden, schließlich sollte kein weiterer Mensch jemals diese Lippen berühren dürfen. Niemand, nur Kai! Er wollte, dass dieser letzte Kuss für ihn unvergesslich werden würde. [ist ein Kuss mit Kai nicht immer unvergesslich? *dahinschmacht* allein einer von ihm würde mir schon genügen, obwohl *süchtigumsichguck* ich will mehr! ^^'] Ray wusste immer noch nicht wie er es anstellen sollte. Sollte er Kai einfach festhalten und ihn küssen oder sollte er ihn darauf hinweisen, dass er es doch gesagt hatte und ihm somit nichts tun durfte? Überhaupt, was sollte das für ein Kuss werden - kurz und schmerzlos oder aber lang, innig, sinnlich und nie enden wollend? Rays Herz plädierte eindeutig für letzteres. Ihm zu sagen, dass Kai ihm nichts tun durfte, konnte er auch hinterher noch und das wäre wohl auch besser so. Denn wenn er Kai das schon im vornherein sagen würde, wüsste Kai, dass er ihn küssen wollte und würde und konnte sich wehren, ihn wegstoßen bevor es überhaupt so weit gekommen war.

Ray atmete tief durch. Ein Blick zur Seite zeigte ihm, dass Kai nichts von seinem inneren Chaos mitbekommen hatte. Gut so, dann würde das kein Problem mehr darstellen. Kai war abgelenkt und mit irgendwas beschäftigt, konnte ihm ja egal sein womit, Hauptsache er würde ihn jetzt bloß nicht ansehen. Denn das konnte ihm seinen letzten Willen rauben, sein Vorhaben, seinen letzten Wunsch, der im von Seiten Kais doch schon unbewusst genehmigt worden war.

Noch einmal hieß es tief Luft holen und Zähne zusammenbeißen, bevor er sich dem Unumgänglichen beugte, sich dem Schicksal fügte, dem Lauf des Lebens freie Bahn ließ.

Bevor er seine Augen schloss fixierte er noch einmal genauestens sein Ziel. Schließlich war es soweit, er konnte es nicht noch länger vor sich herschieben.

Ray schloss seine Augen, sein einzigster Gedanke war nur noch Kai, alles in ihm drehte sich nur noch um Kai, so wie es schon seit Monaten war, immer und immer wieder hörte er dessen Namen, Kai, Kai...langsam beugte sich Ray immer weiter nach vorne, wusste, dass es jetzt gleich geschehen würde, wartete auf das Auftreffen beider Münder...er hörte das Rauschen in seinen Ohren, das Schlagen seines Herzens, das Pulsieren des Blutes in seinen Adern, lauter als jemals zuvor...immer weiter beugte sich sein Oberkörper nach vorne...jetzt war alles zu spät...jetzt gab es kein zurück mehr...der Lauf der Gänge hatte begonnen...selbst wenn er es gewollt hätte, hätte Ray nicht mehr stoppen können...immer schneller ging sein Atem...langsam öffnete Ray wieder seine Augen...
 

Und wieder ein Stopp, geht aber weiter sobald ich mindestens 10 kommis bekommen habe *garnichunverschämtsei* *schnellwegguck*

cu I hope next chapter

KokoroKisu

Beherrschung am Ende

Also, bevor ihr euch aufregt, dass dieser Teil erst so spät kommt, obwohl ich ihn euch früher versprochen habe, will ich einmal klären, dass das nicht allein meine Schuld ist.

Ich gebe zu, dass ich mit den Kommis nicht so schnell gerechnet habe. *sprachlos sei* *freu* *euch abknuddel* Aber ich muss auch sagen, dass ich nicht so oft zum Schreiben gekommen bin, da wir seit einer Woche ein neues Mitglied in der Familie haben: eine mittlerweile 11 Wochen alte Katze und die braucht Beschäftigung!! Und da ich diejenige bin, die am häufigsten zu Hause bin, darf ich auch diejenige sein, die ihre vier(!!!) Geschwister ersetzen darf. *erschöpft sei*

Der nächste und triftigste Grund, weshalb es erst jetzt kommt, ist ein Typ, der sich mein Bruder nennt! Denn ich muss leider immer noch über seinen PC ins Net, weil er's bei mir noch nicht installiert hat, was er, bei dem Zoff, der grade zwischen uns herrscht, wohl auch so bald nicht tun wird. *sniff*

Und der letzte Grund *puh* ist der, dass, gerade als mein *peep* Bruder mal nicht da war und er auch nicht den PC ausgemacht hat, da ich sein neues Passwort leider (noch *fg*) nicht kenne, bei Animexx wohl der Server überlastet war und ich die FF nicht hochladen konnte (das Feld dafür gab's da irgendwie grad nich, keine Ahnung weshalb?)

Aber genug gelabert, will euch endlich das nächste Kapi präsentieren, von dem ich mal nicht behaupten kann, dass es nicht gut geworden ist. *stolz auf mich sei* Tadaaaaaaaaa!!!
 

"..." - sprechen

*...* - denken

[...] - mein Gelaber -.-'
 

Beherrschung am Ende
 

Noch immer schien Kai nichts von Rays Vorhaben zu merken, denn er starrte immer noch auf den Boden vor ihm, ganz in seinen Gedanken versunken. Ray hätte über diese Situation und Kais Gesichtsausdruck lächeln können, denn noch nie war Kai so angestrengt am Überlegen gewesen wie er es nun tat. Er sah wirklich süß dabei aus, und von seiner sonstigen ernsten Miene war nichts zu erkennen, das gab Ray den Mut weiter zu machen, noch diese winzigen Zentimeter bis hin zu Kais Lippen zu überwinden. Das Kai davon nichts mitbekam war für ihn unfassbar. Er konnte nicht verstehen wie Kai so dasitzen konnte, während ihm schon Schweißperlen auf die Stirn traten, es war bedrückend heiß, Kai schien eine enorme Wärme, nein, Hitze auszustrahlen, wie er das tat, war ihm ebenfalls unklar, da er doch immer so eisig zu sein schien.

Um nicht weiter nachdenken zu müssen, schloss Ray erneut die Augen, sah sein Ziel schon vor seinem inneren Auge und näherte sich diesem immer weiter...
 

Kai hatte von alledem tatsächlich nichts mitbekommen, nun jedoch sah er plötzlich etwas schwarzes in seinem Augenwinkel, dass sich ihm zu nähern schien. Ruckartig blickte er zur Seite und konnte gerade noch erkennen was es war, das da langsam auf ihn zugekommen war.

Doch schon spürte er etwas, was ihn zurückweichen ließ, ihm aber nicht erlaubte den Mund für Protest zu öffnen. Denn etwas feuchtes und warmes hatte diesen umschlossen. Kai riss die Augen noch weiter auf, doch alles was er sehen konnte, waren ein Paar geschlossener Augen direkt vor seinen. Er wollte nach Luft schnappen, konnte dies aber nicht, da sein Mund immer noch behindert war, so sog er mit einem scharfen Zug die Luft durch die Nase ein. Dies ließ seine Sinne vernebeln, denn der Duft, den er einatmete, ließ ihn hören und sehen und alles andere ebenfalls vergehen. Dieser Duft war einfach atemberaubend. Kein Wunder, denn es war ja auch SEIN Duft, den er eingeatmet hatte. Nachts, wenn er sich wieder mal ein Zimmer mit ihm hatte teilen müssen, hatte er ihn schon des öfteren vernommen, allerdings niemals so intensiv wie jetzt. Und so intensiv wie jetzt war es für ihn Droge pur. Er hatte etwas animalisches an sich, ließ seine Gedanken verrückt spielen und sämtliche Vernunft vergessen. Er wollte mehr davon, mehr von diesem Duft in sich haben...mit weiteren tiefen Atemzügen durch die Nase inhalierte er den Duft, der ihn schon umhüllt hatte und nicht mehr loslassen zu wollen schien.

Plötzlich vernahm er durch seine vernebelten Augen eine Bewegung vor ihm...langsam öffneten sich die Augen seines Gegenübers und sahen ihn unsicher und fragend an. Sein Gesicht begann sich leicht zu verfärben. Kais Sinne waren nun vollkommen im verloren...wie gebannt sah er das flüssige Gold vor ihm...es blendete, doch er konnte seinen Blick einfach nicht von ihnen wenden. Er spürte wie seine Kräfte ihn verließen, doch dann spürte er auch etwas weiteres, viel schlimmeres. Er spürte, wie der Druck auf seinen Lippen schon geringer zu werden schien. Nein, das wollte er nicht...wollte auch die Unsicherheit in Rays Augen nicht sehen...doch sein Verstand hinderte ihn etwas dagegen zu unternehmen...

Ein weiterer Atemzug Rays Dufts ließ ihn aber sämtlichen Verstand, den er bis eben noch besessen hatte und der ihn an seinem eigenen, kurz beschlossenen Vorhaben hindern wollte, zunichte machen und ausschalten. Sein Kopf war nun wie leer gefegt, frei von allem was ihn noch hätte zurückhalten können. Er konnte nicht mehr klar denken, folgte einfach seinem Gefühl, was sein Herz ihm sagte.

Bevor sich das warme, feuchte, dass er als Rays Lippen identifiziert hatte, vollständig von ihm gelöst hatte, griff er intuitiv mit beiden Händen nach Rays Kopf, ließ seine Hände in dessen Haarpracht versinken und gerade als sich ihre Lippen für einen Millimeter lösten, drückte er ihn wieder an sich, presste seine Lippen auf die seines Kois und schloss genießerisch die Augen.

Ein Zucken durchfuhr Ray, als dieser plötzlich eine Antwort in Form des erneuten Kusses vom Graublauhaarigen neben ihm bekam. Erst war sich Ray nicht sicher, ob er auch bei vollem Bewusstsein war, denn innerlich hatte er den Kuss schon als beendet gesehen, wollte seinen Teamkollegen nicht noch länger quälen, verärgern, ekeln oder was dieser sonst dabei fühlte...doch zu seinem größten Erstaunen war es nun dieser, der den Kuss nicht enden lassen wollte, ihn wieder zu sich zog und ihn von sich aus küsste. Nach einigen Sekunden des Schrecks gab sich Ray nun auch dem Kuss hin, ließ ebenfalls jeden gerade noch hochgekommenen Zweifel erlöschen und hatte nichts weiter im Kopf als Kai, dessen so unbeschreiblich sanften, weichen Lippen, die nichts von seiner Kälte widerzuspiegeln schienen und überhaupt war Kais ganzer Körper das einzige an das er im Moment denken konnte.

Kais Hände waren mittlerweile aus seinen Haaren geglitten und schlingen sich nun um seinen Körper. Auch Ray konnte nicht nur tatenlos dem ganzen beisitzen und so fuhren auch seine Hände langsam Kais Rücken hinauf, glitten über dessen Muskelshirt und stoppten schließlich an dessem Hals. Die Bewegungen in seinem Rücken schienen Kai wahnsinnig zu machen, denn schon fing er an während des Kusses zu stöhnen, wollte ihn aber dennoch nicht mal für nur eine Sekunde unterbrechen. Auch war sein anfangs noch sanfter, etwas unsichere Kuss stärker, verlangender geworden. Immer wilder presste er seine Lippen auf die Rays und nach einer Weile reichte ihm auch das nicht mehr aus. Er stoppte die wilden Küsse, doch nicht ohne Grund, nein, nun strich er mit der Zunge über Rays Lippen und umkreiste diese, während er Ray verführerisch in die Augen sah. Diese machten ihn so verrückt, dass er seinen Wunsch auch ohne Rays Zustimmung verwirklicht hätte. Doch er hielt sich zurück und fuhr noch einige quälende Sekunden fort Rays sahnige Lippen zu umspielen. Dann hatte Ray verstanden und gewährte Kai Zutritt. Er selbst hatte eigentlich schon von Anfang an das selbe gedacht und war glücklich, dass Kai ebenfalls danach gelüstete. Schon stieß dessen Zunge in seine Mundhöhle und begann erst zögerlich, dann aber immer stürmischer diese zu erkunden. Auch Ray wartete nicht mehr und begann ein wildes, leidenschaftliches Spiel mit Kais Zunge auszufechten. Ihre beider Atem wurde immer unregelmäßiger und verließ ihre Körper nur noch stoßförmig. Ray musste zugeben, dass er gegen eine kleine Pause nichts einwenden würde, denn er hatte Schwierigkeiten Luft zu bekommen. Schon schien Kai seine Gedanken lesen zu können und trennte die Verbindung beider Münder. Beide atmeten heftig aus. Ray musste leicht grinsen und wischte sich die verschwitzten Haare aus dem Gesicht, dann ließ er seine Hand weiter nach hinten fahren und beobachtete dabei Kais verwirrten Blick. *Wie süß er doch aussieht. Man könnte glauben jemand anderes säße mir gegenüber.* Sein Grinsen wurde breiter, Kais verdutzte Miene ebenso. Schon hatte Ray das erfasst was er gesucht hatte und löste mit einer verführerischen Bewegung seines rechten Armes den Halt seiner Haare. Diese fielen in seinem Nacken auseinander und bevor sie ganz zur Ruhe gekommen war, schüttelte Ray seinen Kopf, so dass ihre volle Pracht ausbreiteten und sie nun sein Gesicht und seine Schultern umhüllten. Ray neigte den Kopf und sah Kai von unten herauf mit einem verführerischen Augenaufschlag an. Der anfangs starre Kai wurde durch diesen Anblick fast wahnsinnig, alles in ihm schien unter Strom zu stehen, er konnte sich einfach nicht mehr halten, sein Körper lief außer Kontrolle, er hatte sich nicht mehr im Griff. Ein Kribbeln machte sich in ihm breit und er konnte seine aufgestaute LUST einfach nicht mehr nur unterdrücken, er wollte sie endlich ausleben, MUSSTE sie ausleben!

Mit einem Satz war er auf Ray, nagelte diesen unter sich auf dem Sofa fest. Ray hatte keine Chance sich zu wehren, geschweige denn überhaupt in irgendeiner Weise sich zu bewegen. Erschrocken über den plötzlichen Überfall sah er in die Augen Kais. Diese hatten einen merkwürdigen Wandel hinter sich, sie strahlten weder die übliche Kälte, noch die sanfte Wärme von vorhin aus, nein, nun leuchteten sie, strahlten eine norme Hitze aus, zeigten ein loderndes Feuer, dass in beiden entfacht war und nun mit einer wilden Leidenschaft auf ihn hinab blickten.

Ray musste grinsen, was er doch alles erreichen konnte bei seinem Koi...das alles hätte er niemals für möglich gehalten...wenn er bedachte, dass er vor knapp einer viertel Stunde noch gedacht hatte, Kai für immer verloren zu haben, ihn in unerreichbarer Nähe zu wissen, dann aber doch noch einen Weg gefunden hatte, Kais gesagtes zu umgehen...er grinste immer noch, und dass schien Kai noch mehr zu reizen. Schon verstärkte er den Druck auf Rays Arme, presste ihn in die Kissen des Sofas und begann von neuem in Rays Mund vorzustoßen. Ray hatte kaum Zeit Luft zu holen. Der Graublauhaarige über ihm fing nun an seine Hände über Rays erhitzten Körper gleiten zu lassen. Er erforschte dessen Körper und fuhr schon nach wenigen Sekunden mit beiden Händen unter Rays Kimono. Dieser zuckte erschrocken zusammen, doch Kai kümmerte sich nicht im mindesten darum, ließ seine Finger immer weiter am fremden Körper hochgleiten, erreichte dessen Brustwarzen und umkreiste diese. Seine Bewegungen wurden immer stürmischer und zu Rays Leid auch brutaler. Immer noch stieß Kais Zunge in seinen Mund, raubte ihm sämtlichen Atem. Rays offene Haare hatten sich in dem Trubel über sein Gesicht gelegt, so dass er nicht einmal mehr sehen konnte was Kai da über ihm tat. Er war ihm hilflos ausgeliefert. Wenn er dies auch anfangs noch ganz lustig fand und reizend empfand, so machte es ihm nun doch Angst. Wer weiß zu was Kai alles imstande war zu tun, wenn er so erregt war. Rays Ängste schienen sich zu bestätigen. Kais Finger waren zwar wieder unter seinem Kimono zum Vorscheinen gekommen, doch es wär ihm lieber gewesen sie wären dort geblieben, als das zu tun, was sie nun zweifellos vorhatten. Schon fingerten sie an den Verschlüssen seines Kimonos herum, bekamen diese aber nicht ohne weiteres auf. Kai, den jede Verzögerung nur noch mehr erregte und der seiner Lust schon ergeben war, riss die Verschlüsse einfach mit einem Zug auf, zerrten das weiße Hemd von dem Jungen unter ihm und warfen es achtlos beiseite. Sein nächster Akt war das Hinuntergleiten einer seiner Hände in eine bestimmte Gegend Rays. Diesem war das allerdings überhaupt nicht recht, ja, er liebte Kai und er hatte nichts dagegen, ja wollte es auch, wollte mit ihm eins werden, aber...irgendwie ging ihm das zu schnell...Kai machte ihm Angst, schien sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Fast schon hatte der Russe sein Ziel erreicht, musste am Hosenbund stoppen, dass ihm jeden weiteren Zug verwehrte. So musste er das rote Band erst lösen und es war nur eine Frage der Zeit bis er dies geschafft hatte.

Ray bäumte sich auf, stieß Kais Kopf von seinem, sammelte seine Kräfte und drückte Kais Körper mit aller Kraft von sich. Dieser hatte damit nicht gerechnet und flog nun auf den Boden neben das Sofa. Eine Sekunde blieb er dort reglos liegen und schon bereute Ray seine Tat und wollte ihm aufhelfen, doch das einzige was er vernahm, war ein wütendes Fauchen von seinem Captain. Ray sprang vom Sofa auf und ging ein paar Schritte nach hinten. Mit erschrockener Miene beobachtete er den Graublauhaarigen wie er sich vom Boden aufrappelte und sich seine Kleidung mit ein paar Klopfern abwischte. Dann drehte er sich um und ging zum Tisch. Er nahm einige Flaschen in die Hand, fand aber keine, in der sich noch etwas befand. Grummelnd ging er wieder zum Sofa zurück, sah es an, blieb aber davor stehen. Ray, der alles nur beobachtete hatte, hörte nun einen tiefen Seufzer von Kai und überlegte, ob er sich nun vielleicht doch etwas beruhigt hatte. Er wollte ihn doch nicht verärgern, es war ihm alles nur zu schnell gegangen, vor ein paar Stunden der erste Kuss, dann die Abweisung und dann das...um Kai zu signalisieren, dass er nichts falsch gemacht hatte, ging er auf ihn zu und umschlang ihn von hinten, dabei flüsterte er ihm ins Ohr:

"Ich liebe dich, Kai!" [Wow, die erste wörtliche Rede, fällt mir grad auf ^^] Für einen Moment stockte Kai der Atem. Dann drehte er sich jedoch wütend um und riss Rays Arme von sich. Nun stockte ebenfalls Rays Atem, als er Kais nicht mehr vor Leidenschaft, sondern vor Hass funkelnde Augen vor sich aufblitzen sah.

"Was soll das?! Willst du mich verarschen?", Kai brüllte ihn aus voller Kehle an, an die schlafenden Jungs weiter oben dachte er nicht im geringsten. Mit leiserer, bedrohlich fauchender Stimme fuhr er fort: "Ich hasse es, wenn man mich verarscht, das habe ich doch schon mal gesagt! Nein! Halt die Klappe!", schrie ihn Kai wieder an, als er etwas erwidern wollte.

"A...aber..."

"Halt die Klappe! Los, verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!" Kai funkelte ihn wütend an. Zur Untermalung seiner Worte streckte er seinen Arm aus und deutete mit dem Finger auf die Tür. "Verschwinde, habe ich gesagt! Auf der Stelle!" Ray ließ die zur Abwehr erhobenen Hände sinken und ging mit traurig gesenktem Kopf zur Tür.

*Was habe ich getan? Wie konnte ich mich so in ihm täuschen? War alles nur gespielt gewesen? Wollte er mich nur ausnutzen? Ich dachte, er würde die selben Gefühle für mich hegen.*

Leise schloss er die Tür hinter sich und ging auf die Veranda. Einen Moment blieb er noch stehen, atmete tief durch. Die kühle Luft verschaffte ihm wieder etwas Klarheit im Kopf. Dieser platzte ihm fast. Er hob ihn an, wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schrie dann aus Leibeskräften Kais Namen bevor er dann die Stufen zur Veranda hinunter lief und mit wehendem Haar in der Dunkelheit verschwand.
 

Freu mich über jeden Kommentar ^^

KokoroKisu

Passiert ist passiert!

"..." - blablabla, was auch sonst *g*

*...* - denken tun hier glaub ich auch welche, oder nich?

[...] - mal wieder ich, falls ich denn vorkomm *g*
 

Passiert ist passiert!
 

Nachdem Ray den Raum verlassen hatte, ließ sich Kai erschöpft wieder auf's Sofa fallen. Nun, da Ray weg war, dachte er auf einmal über Rays Worte nach. >Ich liebe dich, Kai!< *Hat er es wirklich ernst gemeint? Aber weshalb hat er mich dann weggestoßen? Das ergibt doch kein Sinn! Nein, er hat mich benutzt, wollte sich lächerlich über mich machen, wollte mich blamieren...wie konnte er nur?! Wie konnte ich so dumm sein und auf sein Spielchen reinfallen? Spätestens als er seine Haare geöffnet hatte, hätte ich es doch begreifen müssen! Niemals würde sich ein Junge so präsentieren, mich so anschauen! Es war alles nur gespielt. Und ich dachte mein Wunsch hätte sich erfüllt.

Aber...warum kam er noch einmal und nahm mich in den Arm? Sagte, er würde mich lieben. Wieso hatte er sich nicht über mich lustig gemacht, ist zu den Jungs gegangen und hat ihnen alles erzählt? Wollte er noch weitergehen? Mich noch weiter demütigen? Nein, das kann ich nicht glauben, so was würde Ray niemals tun, so was würde Ray niemals können? Er nicht! Aber...dann...war es wahr?* Eine schlimme Erkenntnis machte sich in ihm breit. Kais Augen weiteten sich. (Gerade hatte Ray draußen seinen Namen gerufen.) Kai blickte zur Seite, sah den auf dem Boden liegenden Kimono. Langsam bückte er sich, hob ihn auf und zog ihn an sich. Er drückte das Kleidungsstück fest an sich, atmete erneut den süßen Geruch ein, der von diesem ausging. Langsam ließ Kais seine Finger durch den weichen Stoff gleiten. Dann, wie von einer Biene gestochen, sprang er vom Sofa auf und lief zur Tür. Er riss sie auf und lief vors Haus. Ein Donnern erschütterte die Stille, die sich vor ihm ausbreitete.

"Ray!", rief Kai laut, "Ray, wo bist du nur? Was habe ich getan?" Dies sagte er mehr zu sich selbst, als dass er es rief. Er konnte nicht viel vor ihm erkennen, die Dunkelheit verschluckte alles, Ray inbegriffen. Das heraufziehende Gewitter verschlimmerte die ganze Sache. Warum hatte Kai ihn auch raus geschickt und nicht einfach nach oben in sein Zimmer, dann hätte er nur nach oben gehen müssen und ihn gefunden, so aber...er musste ihn einfach finden. Die ganze Sache klären. Wo war Ray nur? Da fiel es Kai wie Schuppen von den Augen [wie eklig, wenn man sich das mal bildlich vorstellt >.<] - die Klippe! Rays Lieblingsplatz! Dort hatte man ihn seit vielen Monaten immer antreffen können, wenn er nicht im Haus oder unterwegs war. Viele Stunden hatte er dort verbracht, was er dort jedoch immer tat, wusste keiner der Bladebreakers so genau. Aber eigentlich ging sie das ja auch nichts an und so hatten sie es immer dabei belassen.

Ja, dort musste er sein. Kai hätte auch nicht gewusst wo er sonst um diese Zeit hingelaufen sein könnte. Sofort lief er los.

Die Minuten zogen sich dahin. Kai hatte stark zu kämpfen, denn das Gewitter hatte sich zu einem Sturm weiterentwickelt und Regen peitschte ihm ins Gesicht. Immer wieder musste er stoppen, um zu sehen, ob er sich noch auf dem richtigen Weg befand, denn oft war Kai nicht zu den Klippen gegangen und kannte den Weg nicht halb so gut wie Ray. Und bei diesen schlechten Wetterbedingungen, bei denen man seine Hand vor Augen kaum sehen konnte, war es für ihn noch schwieriger. Endlich sah er den Vorsprung vor sich. Und auf ihm...
 

"Ray!" Nun fing er also auch schon an zu halluzinieren. Hatte er dem Unwetter so wenig entgegenzusetzen? Jetzt hörte er schon Kais Stimme, die ihn, IHN, rief. Nein, er WÜNSCHTE sich, dass Kai ihn rufen würde. Doch das war unmöglich.

"Ray!" Da war es wieder. *Nein, nein! Ich will das nicht!* Ray hielt sich den Kopf und kniff beide Augen zusammen. Doch war diese Stimme diesmal nicht näher gewesen? Er öffnete die Augen und wandte seinen Blick langsam nach hinten. Als er sah, dass es doch keine Einbildung gewesen war, sondern die nackte Realität, die süßeste, schönste und wärmste Realität, die er je wahrgenommen hatte, stand er von dem Stein, auf dem er sich niedergelassen hatte, auf und lächelte. *Aber...wieso? Habe ich mich doch nicht in ihm getäuscht? Aber...ich bin schon so oft an diesem Abend Kais Verhalten zum Opfer gefallen. Ich werde es bestimmt kein weiteres Mal tun!* Um dies zu testen und zu erkennen was Kai wirklich fühlte wiederholte er seine Worte:

"Ich liebe dich...Kai!" Gespannt starte er seinen Gegenüber an und wartete auf die Reaktion. Am liebsten hätte er weggesehen, die Augen geschlossen und die Antwort gar nicht erst hören wollen. Doch das konnte er nicht, diesmal nicht, musste Kais Blick tapfer standhalten. Musste die Antwort hören. Kais Augen hielten ihn fest, ließen es nicht zu, dass er wegsah. Sein Blick verschleierte sich. Der Regen stob beiden ins Gesicht.

Gerade regte sich Kai, als ein heftiger Wind aufkam. Die wehenden, langen schwarzen Haare klatschten Ray ins Gesicht, schnitten ihm in die Augen. Er kniff sie zusammen vor Schmerz und versuchte sie aus seinen Augen zu entfernen. Wieder kam ein Windstoß und Ray, der nichts sehen konnte, musste sich dagegen lehnen, um nicht auf dem nassen glitschigen Stein wegzurutschen und hinzufallen. Damit er breitbeinig dem Wind mehr entgegenzusetzen hatte, machte er für einen besseren Halt einen Schritt zurück. Doch...da war nichts...
 

Ray fiel...fiel immer weiter in die Tiefe...

"Nein!" Kai, der alles nur beobachtet hatte, war wie erstarrt. Das alles war so schnell geschehen, dass er nicht reagieren konnte. Sekunden, nachdem Rays Gesicht hinter der Klippe verschwunden war, realisierte Kai das Unglück. Das Bild von Rays im Wind wehenden Haaren war vor seinem inneren Auge verschwunden...Leere erstreckte sich nun vor ihm. Er schnellte zum Rand des Vorsprungs und streckte reflexartig seine Hand aus [bisschen spät der Reflex ^^], doch nichts ergriff sie, nichts erwiderte seinen Griff. Seine Hand landete im Leeren. Kai stieß einen markerschütternden Schrei aus.

"NEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNN!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

Viele Minuten, Stunden waren vergangen, doch Kai lag noch immer auf dem Vorsprung, sah mit dem Kopf über den Rand hinweg in die unendlich scheinende schwarze Tiefe, in der sein Koi verschwunden war. Der Regen prasselte immer noch unaufhörlich auf ihn nieder und seine Kleider waren schon komplett durchnässt. Er unterschied sich schon kaum noch von dem Untergrund.

Immer wieder hörte er Rays letzte Worte, sah ihn vor sich stehen, dann zurück gehen...er hatte schreien wollen, ihn vor dem Unglück bewahren wollen, doch nichts war über seine Lippen gekommen. Er sah Ray immer wieder hinter dem Vorsprung verschwinden, in die Tiefe stürzen...

Schließlich richtete sich Kai mühsam auf, stützte sich mit den verschmierten Händen ab, fiel wieder hin, da sie keinen Halt fanden auf dem glitschigen Stein. Mit einem Platsch landete er unsanft mit dem Gesicht auf dem nun auch Matsch bedeckten Stein. Es kümmerte ihn nicht wirklich. Im Grunde, fand er, hatte er nichts anderes verdient, war es doch seine Schuld, dass Ray sterben musste...

Der Gedanke, dass Ray allerdings immer noch dort unten lag, ließ ihn aber einen erneuten Versuch starten, der auch glückte. Schnell lief er zum gemeinsamen Haus zurück.
 

Dort angekommen, schleppte er sich mit letzter Kraft die Treppe zu den Zimmern hoch und weckte die dort schlafenden Jungen sehr unsanft. Gerade wollte Tyson protestieren, da sahen er und auch die anderen das matschverschmierte Gesicht und auch den Rest von Kai. Sofort umringten sie ihn und stützten ihn, da seine Kräfte ihn verlassen wollten.

"W...was ist denn passiert, Kai?", Max legte einen Arm um ihn, damit er nicht zusammenbrach. Auch Tyson und Kenny sahen ihren Captain besorgt an. Sie hatten seine Art nie besonders nett gefunden, aber ihn hassen taten sie deshalb noch lange nicht und waren so auch um ihn sehr besorgt, wie sie es um jeden anderen von ihnen ebenfalls gewesen wären. Und wenn er so kraftlos vor ihnen stand, musste etwas wirklich ernsthaftes passiert sein, dass wussten sie, denn Kai setzte so schnell nichts zu.

Kai hustete und musste erst einmal wieder zu Atem kommen und seine Kräfte sammeln, bevor er zum Sprechen ansetzen konnte:

"Ray...ist...>hust<...der Vorsprung...er ist...>röchel<...", seine Kräfte verließen ihn und er musste tief Luft holen. Doch mehr musste Kai auch gar nicht sagen. Kenny hatte aus den einzelnen Wortfetzen, die sie vernommen hatten, schon das richtige geschlussfolgert. Er erklärte den anderen beiden, die nicht so schnell verstanden hatten, was seiner Meinung nach passiert war, warum, das wusste allerdings nur Kai und der war gerade erschöpft vor ihren Augen zusammengebrochen.

Was danach passiert war, wusste Kai allerdings nur durch den Bericht der drei und von Mr Dickenson.
 

Nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, hatte Kenny das richtige erkannt und sofort einen Krankenwagen beordert. Er selbst und Max waren danach zur Klippe gelaufen und hatten nach Ray gesucht, ihn aber wie erwartet nicht gefunden. Tyson sollte in der Zwischenzeit bei Kai bleiben und ihn betreuen. Nach kurzer Zeit waren dann der Krankenwagen sowie ein Notarzt an der Unglücksstelle angekommen und fingen sofort mit der Bergung des Chinesen an. Dies erwies sich jedoch als schwieriger und dauerte dementsprechend lange. Als Ray dann endlich oben vor den Augen seiner Freunde auf eine Trage gelegt wurde, war nur noch sein Tod festzustellen. Ein gerufener Leichenwagen brachte ihn schließlich außer Sichtweite der beiden unter Schock stehenden Teammitglieder. Einige ebenfalls nachträglich gekommenen Polizisten nahmen die beiden schließlich beiseite und führten sie in eine ruhige Ecke, in der sie fragten, was denn genau passiert sei. Doch das hätten die beiden selbst nur zu gerne gewusst und so wollten die Polizisten die beiden erst einmal mit aufs Revier nehmen. Doch da meinte Kenny, dass sie hier gleich in der Nähe wohnen würden und zwei weitere Freunde dort auf sie warten würden. So beschloss man, das Verhör dort vorzunehmen. Kai war in der Zwischenzeit wieder zu sich gekommen und schilderte das Geschehene. Die Polizisten notierten sich zwar einige Fakten, gaben aber nicht Kai die Schuld an dem Tod des Schwarzhaarigen. Dann meinten sie, es sei das beste Mr Dickenson und die Eltern des verstorbenen Jungens zu informieren.

Gesagt, getan, schon nach ein paar Stunden kam Mr Dickenson mit einem Privatjet eingeflogen und übernahm die Betreuung der vier BladeBreakers. Die Polizisten verabschiedeten sich und gaben ihm noch eine Adresse einer Therapeutin, die sie jetzt oder später anrufen sollten. Mr Dickenson nahm dies dankend entgegen und versammelte anschließend alle im Wohnzimmer. Während die Jungen unter Schock auf dem Sofa Platz genommen hatten, wobei es Tyson von allen noch am besten ging, wenn man das so sagen konnte, da er weder den Sturz noch den tot daliegenden Ray gesehen hatte, rief Mr Dickenson Rays Onkel in Paris an, da er eine Nummer seiner Eltern nie bekommen hatte. Der Onkel meinte, er würde die Nachricht weitergeben und legte dann stumm auf.

Der neue Tag war schon ein paar Stunden alt, als Mr Dickenson die vier Jungs noch für ein paar weitere Stunden in die Betten schickte. Eigentlich konnte keiner so richtig schlafen, mit einer Ausnahme - Tyson [nicht böse gemeint], für ihn war die Nacht einfach zu viel gewesen und schon wenige Minuten später konnte man das regelmäßige Schnarchen aus seinem Zimmer hören. Max und Kenny lagen beide noch lange wach in ihren Zimmern, doch irgendwann überwog die Müdigkeit und sie fielen in einen unruhigen Schlaf. Kai hatte von allen am nächsten Morgen am wenigsten geschlafen. Und die Stunde, in der er doch die Augen zubekommen hatte, war der reinste Albtraum gewesen.

Völlig übermüdet standen sie am späten Vormittag gemeinsam im Flur und warteten auf den Bus, der sie alle zum Flughafen bringen sollte, von wo aus sie alle getrennt in ihre Heimat fliegen würden.

Die Fahrt dorthin war recht schweigsam, der Busfahrer hatte anfangs zwar versucht mit einigen Witzen die Stimmung zu bessern, doch das wurde von den vier Jungs nur mit strafenden Blicken missbilligt. So hielt auch der Busfahrer für den Rest der Fahrt den Mund.

Am Flughafen angekommen versprach man sich noch einmal weiterhin in Kontakt zu bleiben. Kenny, Max und Tyson sahen dem schon in Trance losgegangenen Kai hinterher. Er litt am meisten unter der ganzen Sache und den drei Freunden tat es in der Seele weh ihn so weggetreten, so niedergeschlagen, so hilflos zu sehen. Doch was konnten sie schon tun? So verabschiedeten sie sich auch noch einmal voneinander und gingen dann zu den unterschiedlichen Gates, von wo aus sie starten würden. Ihr letzter Blick galt dem mit dem Rücken zu ihnen gedrehten Jungen, der mit gesenktem Kopf einsam den Gang zu Gate 5 durchschritt.
 

~ Kapi Ende ~

Hoffe ihr seid nich allzu geschockt.

cu KaiLoverinKokoroKisu

Back home?

Das nächste Chapi. *freu* Oder besser auch nicht *auf *freu* deut* Ist nicht sehr erwähnenswert geworden. *sry*

Hoffe ihr stoppt trotzdem nicht schon nach diesem auch nicht sehr tollen Vorwort. *fleh*

Vorher wollte ich mich aber noch einmal ganz lieb bei allen mir hoffentlich auch hiernach treu bleibenden Kommischreibern bedanken. Ihr gebt mir einen Sinn zum Weiterschreiben. Viiieeeleeen Daaank!!!
 

"..." - sprechen, was auch sonst

*...* - kommt nicht so oft vor, tut man doch auch nicht, oder? *g*

[...] - meine sinnvollen Kommentare kommen auch nicht so häufig vor
 

Back home?
 

Mit rot unterlaufenden Augen verließ Kai das Flugzeug, dass soeben auf dem russischen Flughafen gelandet war und eine Stimme bekanntgegeben hatte, sie dürften erst aufstehen, sobald das Flugzeug zum Stillstand gekommen wäre. Als Kai den Tunnel betrat, der zum Flughafengebäude führte, musste er sich erst einmal strecken, um seinen Kreislauf in Bewegung zu setzen, denn ihm war schon bei den wenigen Schritten etwas komisch im Kopf geworden, was darauf schließen ließ, dass er zu niedrigen Blutdruck besaß. Ganz verschwand das Gefühl aber nicht, denn nicht nur sein Kreislauf war an seinem tiefsten Punkt angelangt, sondern auch Kais Konzentrationsfähigkeit. Diese litt momentan sehr an dem wenigen Schlaf, den Kai während der letzten 24 Stunden bekommen hatte. Zwar hatte Kai versucht während des langen Fluges nach Russland sein Schlafpotenzial aufzubessern, doch ihm wurde schon nach der ersten halben Stunde bewusst, dass er das gleich wieder vergessen konnte. Zu sehr nagten die letzten Ereignisse noch an ihm, ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Und wenn er das Grauen nicht wieder und wieder vor seinen Augen sehen wollte, war es besser gar nicht erst ans Schlafen zu denken.

Verschlafen rieb sich Kai also die Augen und wollte gerade hinter dem Mann vor ihm aus dem Tunnel hinaustreten, als sein Kopf mit einem Schlag so heftig weh tat. Grund dafür war das grelle Licht, das den Raum, in den er getreten war, mit solcher Intensität durchflutete, dass man meinen könnte, man würde sich direkt neben der Sonne befinden. Schnell verengte Kai seine Augen zu kleinen Schlitzen, so dass nur noch ein wenig Helligkeit in diese treten konnte und sofort ließ der stechende Schmerz in seinem Kopf etwas nach.

*Schön und nun? Wo muss ich denn jetzt hin? Sollte mich Voltaire nicht abholen?* Ja, in der Tat musste er zu eben diesem. Jetzt, wo seine Zeit mit den BladeBreakers ein Ende gefunden hatte, blieb ihm nichts anderes übrig. Schließlich war dies sein einzigster noch lebender Verwandter. Er hatte eine Zeit lang mal mit dem Gedanken gespielt Ray zu fragen, ob er ihn nicht mitnehmen und bei sich wohnen lassen könnte. Und nach dem Abend war er sich auch sicher gewesen, dass Ray ihm diese Bitte niemals abgeschlagen hätte, doch nun...tja, nun lebte seine einzigste Hoffnung nicht mehr. So bitter es auch war, nun hatte er keine andere Wahl als zurück in die Abtei zu gehen, zurück zu all den Qualen, zurück zu IHM!

Kai sah sich gezwungener Maßen suchend um, konnte aber niemanden entdecken. Keiner schien auch nur annähernd so auszusehen wie sein Großvater. Innerlich freute er sich, aber das half auch nichts. Würde er nicht hier sein, würde er irgendwo anders auf ihn warten. Vielleicht kam er ja aber gar nicht, vielleicht hasste er ihn so, dass er ihn niemals wieder sehen wollte. Ein Lichtschimmer am Ende eines grauen Tunnels flammte vor Kais Augen auf. Nein, bestimmt nicht. Mag sein, dass er Kai hasste, das konnte Kai sogar mit Bestimmtheit sagen, doch genau deshalb würde er Kai niemals entwischen lassen. Er würde sich doch nie die Gelegenheit entgehen lassen Kai bis aufs Äußerste zu quälen, seinen Hass, seine Wut auf ihn an ihm auszulassen. Nein, er nicht!

Da Kai nicht einfach mitten im Weg stehen bleiben konnte, ging er ziellos einfach weiter auf den Ausgang zu. Plötzlich ergriff ihn etwas von hinten, zog ihn mit festem Griff zurück, so dass Kai beinahe mit seinem Koffer hingefallen wäre. Doch bevor er sich auch nur umdrehen konnte um dem Übeltäter ins Gesicht blicken zu können, wurde er auch schon wieder gepackt und rückwärts durch die automatische Schiebetür nach draußen gezogen. Unbeholfen stolperte er dem Unbekannten hinterher auf eine Richtung zu steuernd. Schnell hatte sich Kai von dem ersten Schreck erholt und begann sich nun gegen die unerwünschte Handlung zu wehren. Mit ganzer Kraft strebte er in die entgegengesetzte Richtung, stellte schließlich auch noch seinen Koffer einfach ab, um ein besseres Gleichgewicht zu haben, und riss sich anschließend mit einem kräftigen Ruck aus dem Griff des immer noch Unbekannten. Überrascht torkelte er einige Schritte nach vorne als sich die Hand plötzlich von allein löste und ihm keinen Widerstand mehr leistete. Als er sich wieder gefangen hatte und das erste Mal wieder festen Stand verspürte, hörte er wie der Unbekannte mit tiefer Stimme meinte:

"Die Jahre mit den Amateuren scheint dir nicht gut getan zu haben!" Deutlich konnte Kai den Spott in der Stimme erkennen. Seine Augen weiteten sich als er die altbekannte Stimme erkannte, verengten sich jedoch sofort zu engen Schlitzen als er sich umdrehte und den Mann, der ihm nun gegenüberstand, finster anfunkelte.

"Boris!", stieß er bedrohlich leise hervor.

"Wie schön, dass du mich nach der langen Zeit wiedererkannt hast, Kai!" Der Mann grinste Kai immer noch an. "Ich hatte schon befürchtet, dein Gedächtnis könnte auch unter den Kleinkindern gelitten haben." Kai stieß nur verächtlich die Luft aus. "Du musst mir doch recht geben, Kai, früher hätte ich dich nicht einmal einen Schritt weit mit mir zerren können. Früher, als du noch in der Abtei warst, als du noch unter Meister Voltaires Aufsicht standst und noch deinen Stolz hattest. Da war es egal wer dich angepackt hätte, wehren muss man sich schon von der ersten Sekunde an, hast du das vergessen Kai? Hast du vergessen was es heißt Schüler der Abtei zu sein?! Schreckmomente gibt es dort nicht! Hast du alles vergessen was dir beigebracht wurde?!", Boris' Stimme wurde immer lauter und verärgerter. "Das wird Meister Voltaire aber ganz und gar nicht gefallen. Warte nur bis wir bei ihm sind! Dann kannst du was erleben!" Er streckte seine Hand nach dem Russen aus und wollte ihn wieder packen, doch dieser schlug sie nur mit einem kräftigen Schlag beiseite und ging dann zu seinem Koffer, hob ihn auf, rammte Boris mit der Schulter und marschierte auf das unverkennliche Auto der Abtei seines Großvaters zu.

"Oh, wie ich sehe besitzt du deinen Stolz doch noch. Wenigstens etwas, aber das solltest du dir schnellstens wieder abgewöhnen. Ab heute stehst du wieder unter meiner Aufsicht und hast zu tun was ich dir befehle, hast du das verstanden, Kai!" Boris rieb sich die Hand und drehte sich zu ihm um. Kai hatte seinen Koffer schon im Kofferraum des Wagens verstaut und hinten auf der Rückbank Platz genommen, wenn man das so sagen konnte. Mit verschränkten Armen wartete er darauf, dass Boris endlich einsteigen würde und ihn, wenn es denn schon sein musste, auf dem schnellsten Wege in die Abtei fuhr. Mit einem Spott erfüllten Lachen nahm dieser endlich hinter dem Steuer seinen Platz ein und fuhr auf den von Kai verhasstesten Ort zu.
 

"Da bist du ja endlich, Boris. Wieso hat das denn so lange gedauert?", etwas gereizt öffnete ein weiterer Mitarbeiter der Abtei die Tore zu eben dieser. Der angesprochene deutete ebenfalls genervt mit dem Daumen hinter sich und gab dem Kollegen zu verstehen, dass es nicht seine Schuld gewesen war. "So, macht der kleine Sprössling unseres Chefs gleich am Anfang schon wieder Ärger? Wie habe ich das doch vermisst", der Mitarbeiter lachte gehässig auf. "Damit wird er aber ganz schnell wieder aufhören! Hier werden ihm schon Manieren beigebracht werden, nicht wahr Boris, damit dürftest du doch keine Schwierigkeiten haben, oder? Ein paar Überstunden und er wird sich der macht Meister Voltaires beugen! Aber er war ja schon immer ein Problemfall!" Er ließ wieder ein tiefes Lachen verlauten. Kai, der sich das ganze nur angehört hatte, stieß genervt mit dem Fuß in die Rücklehne vor ihm. Sofort drehte sich Boris zu ihm um und funkelte ihn an. Er hatte den Tritt schmerzhaft im Rücken zu spüren bekommen.

"Das werde ich Meister Voltaire berichten, darauf kannst du dich verlassen!", stieß er drohend hervor.

"Dann lauf doch zu deinem 'Meister Voltaire'. Mir doch egal. Dann solltest du aber auch endlich fahren!" Kai sah mit einem spöttischen Grinsen in Boris' Gesicht, worauf sich dieser grummelnd umdrehte und etwas von "das wird dir noch leid tun" murmelte, bevor er endlich das Tor passierte und wenig später auf dem Hof hielt.

Der Mann vom Tor war ihnen hinterhergelaufen und wartete nun am Eingang au sie. Kai sprang aus dem Wagen, holte seine Sachen aus dem Kofferraum und ging geradewegs die steinernen Treppen hoch und auf die große massive Holztür zu, die das Innere der Abtei versperrte. Immer noch wütend kam ihm Boris hinterher und als auch er an der Tür angekommen war, öffnete der Mann ihnen mit einem schleimigen Grinsen und einer leichten Verbeugung die Tür und sagte noch bevor sie gänzlich im dahinter liegenden Raum waren:

"Meister Voltaire erwartet Sie schon, lass ihn besser nicht noch länger warten!" Dann verschwand er hinter der wieder geschlossenen Tür. Kai würdigte ihn keines weiteren Blickes, sondern war einfach weiter gegangen. Es war zwar schon eine halbe Ewigkeit gewesen, dass er das Innere der Abtei zu Gesicht bekommen hatte, aber hatte er sie vorher jahrelang bewohnt, ihre Gänge durchschritten, in Räumen trainiert, gewohnt (konnte man aber nicht wirklich 'wohnen' nennen, seine Zeit verbringen schon eher)...vergessen hatte er das Gängelabyrinth aber nicht, wie konnte man den Ort der grausamsten Zeit seines Lebens auch so einfach vergessen?

Verirren würde er sich also mit Sicherheit nicht. Nein, Kai wusste ganz genau wo er hin wollte, hin SOLLTE, hin MUSSTE! Voltaires Büro zu finden war demnach keine Schwierigkeit. Doch Boris schien die selbständige Art und Weise Kais zu missbilligen, denn schon eilte er an diesem vorbei und schritt ihm voran durch die Gänge. Nun lag ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht, anscheinend wollte er Voltaire zeigen, dass er mit dem Russen klar kam und er ihm keine Schwierigkeiten bereitete. Nach einer halben Ewigkeit erreichten sie das Büro des 'Meisters'. Boris blieb stehen und drückte auf einen Knopf in der Wand neben der Tür. Ein Surren ertönte und Kai hob erstaunt den Kopf. Über ihnen bewegte sich eine Kamera, stoppte erst auf Boris und anschließend auf ihm und schien beide Personen zu analysieren. Wie es der Anschein war, waren sie 'willkommen', denn schon nach wenigen Sekunden öffnete sich die schwere Eisentür und schwang geräuschlos nach innen auf. Sofort machte Boris einen Schritt auf Kai zu, so dass er nun hinter diesem stand und gab ihm einen Stoß in Richtung Tür. Kai trottete gelangweilt in den Raum und sah sich nach weiteren Schritten einem riesigen Ebenholzschreibtisch gegenüber, hinter dem ein großer schwarzer Ledersessel stand. Auf diesem saß kein geringerer als Voltaire höchstpersönlich. Mit einem lauten Rums stellte Kai seinen Koffer auf den Boden. Das wurde sofort mit einem weiteren Stoß Boris' missbilligt. Anschließend schob er ihn nach hinten und trat selbst vor Voltaire. Erwartungsvoll blieb er vor dem Schreibtisch stehen und blickte zu Boden. Wie es schien durfte er seine Meister erst ansehen, nachdem dieser als erstes das Wort erhoben hatte, was er auch schon nach kurzer Zeit tat.

"Boris, du hast mich verärgert. Wieso musste ich solange auf deine Rückkehr warten? Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit auf dich zu warten. Ich warte niemals, hast du das vergessen?" Voltaire sprach sehr langsam und mit einer ruhigen tiefen Stimme, so als ob er sich selbst innerlich beruhigen musste oder gleich losschreien würde. Nun hob Boris den Kopf und sah seinen Chef an.

"Es tut mir leid, aber..."

"Ich hasse Ausreden! ... Hast du meinen Befehl ausgeführt?" Mit zusammengefalteten Händen und immer noch bedrohlich ruhiger Stimme sah er seinen Untergebenen an. Dieser nickte nur und ging mit einer angedeuteten Verbeugung einen Schritt zur Seite, damit sein Chef den Jungen hinter ihm sehen konnte. Doch hinter ihm war niemand mehr. Als er Voltaires Blick auf sich spürte sah er verwundert auf und blickte sich dann suchend im Büro um. Seine Augen fanden Kai schließlich in einer hinteren Ecke des Raumes mit verschränkten Armen an der Wand lehnen und die eigenen Augen genervt geschlossen.

"Kai!", zischte Boris aus den Mundwinkel in dessen Richtung, "komm sofort hierher!" Er wies mit dem Finger neben sich. Erst rührte sich Kai kein Stückchen, nach einer kleinen Weile aber öffnete er die Augen, drückte er sich schließlich doch trotzig von der Wand ab und schlurfte den beiden Männern entgegen. Dort angekommen setzte Boris gerade zum Schlag an, doch Voltaire stoppte ihn.

"Halt!", er hob die Hand. Dann stand der langsam auf und ging um seinen Schreibtisch herum. Vor dem Russen blieb er stehen. "Soso, da bist du ja wieder. Ich wusste du würdest irgendwann zurückkehren. Jaja, das eigene Zuhause zieht einen immer wieder magisch an", Voltaire lachte hinterhältig. Langsam wanderte um Kai herum und musterte ihn von allen Seiten. Dieser hatte die Augen starr geradeaus gerichtet und sagte zu alle dem kein Wort. Nach außen gab er den Coolen, den Unerschütterlichen, doch innerlich war er erfüllt von Angst. Immer mehr der alten grausamen Erinnerungen kamen hier, im Inneren der Abtei, in dem Büro seines Großvaters, wieder in ihm hervor. All die Qualen, die Schmerzen... Und dazu kam noch der Vorfall mit Ray. Es war alles zu viel,... zu viel der Schmerzen. Bilder traten vor sein inneres Auge, durchfluteten ihn mit einem ungewollten Gefühl der Angst. Er hörte schon nicht mehr zu, verstand keines der weiteren Wortwechsel der beiden Männer mehr.

"Hey, träumst du!" Unsanft wurde er zum Ausgang geschubst. Gerade noch rechtzeitig konnte sich Kai wieder fangen. Er sagte nichts. Holte seinen Koffer und ging anschließend zu dem auf ihn wartenden Mann, Boris. Dieser verabschiedete sich nun mit einer weiteren Verbeugung bei seinem Vorgesetzten und bevor sich die Tür wieder lautlos schloss, konnte Kai noch einen letzten Blick auf den Gründer Biovolts werfen; ihm sah ein nichts Gutes verheißendes Grinsen entgegen.

Gemeinsam mit Boris schritt er wieder viele endlos erscheinende Gänge entlang. Er achtete nicht auf den Weg, wieder nahmen ihn Bilder in einer anderen Welt gefangen. Er sah nur die Schuhe Boris' vor sich abwechselnd den Boden berühren, er folgte ihnen. Plötzlich stoppte Boris und Kai hätte ihm beinahe in die Hacken getreten, wenn er nicht noch kurzfristig einen Schritt zur Seite gemacht hätte. Kai hörte wie ein Schlüssel ans Licht befördert wurde und ihnen anschließend den Raum hinter der vor ihnen liegenden Tür preisgab. Kai kannte diese Art von Räumen, diese Zellen, um es genauer auszudrücken. Dorthin kamen Neulinge. Es war ein Raum mit nichts weiterem als einer verrotteten Matratze und einer Menge Dreck. Nicht mal ein Fenster erleuchtete diesen finsteren Ort. 'Einladend' streckte Boris seinen Arm in die Zelle und grinste ihn schadenfroh an.

"Tja, hättest du dich anständig benommen, hättest du in dein altes Zimmer gehen können. Ich sagte dir doch, dass Meister Voltaire das überhaupt nicht lustig finden würde!", damit schloss er die Tür hinter Kai und dieser hörte nur noch wie sich der Schlüssel ein weiteres Mal im Schloss drehte und Boris mit einem grässlichen Lachen verschwand.

Kai stellte seinen Koffer ab und blickte sich im Raum um. Es war wirklich eine sehr, sehr lange Zeit her, dass er diesen Raum das letzte Mal von innen betrachten hatte müssen. Der Dreck hier drinnen hatte zugenommen und ließ eindeutig sagen, dass niemand diesen Raum jemals gesäubert hatte. Die Matratze wies weitere tausend Neulinge auf, die hier ihre erste Nacht bis erste ganze Woche hatten verbringen müssen. Die Wand war auch nicht ohne Spuren der Gewalt verblieben, unzählige Ritze der Verzweiflung kleiner Jungen verzierten die Wände. Und an der Tür sah man unter anderem Kerben von Beyblades. Anscheinend hatten viele den sinnlosen Versuch gemacht die Tür mit ihren Blades zu durchbrechen. Kai selbst hatten diesen Versuch als erster getätigt, sogar mit Erfolg, doch schon am darauffolgenden Tag war die damalige Holztür durch eine schwere Eisentür ersetzt worden, welche jeden weiteren Versuch sie zu durchbrechen sinnlos machte.

Kais Mundwinkel verzog sich zu einem leichten Grinsen. Also hatte sich hier in all den Jahren nichts geändert, Biovolt war immer noch die gefürchtetste Abtei in ganz Russland. Jeder Junge strebte hierhin, doch war er hier, wollte er auch sofort wieder weg. Doch am Ende einer erfolgreichen Ausbildung stand man als einer der besten Blader der Welt da, das war sicher. Die Mittel um dahin zu gelangen waren nicht wichtig, Hauptsache man konnte von sich behaupten ein Mitglied der Biovolt Corporation zu sein. Kai suchte sich den saubersten Fleck dieser Zelle und schob seinen Koffer dorthin und stellte sich selbst daneben. Schlafen? Das würde er hundertprozentig nicht hier tun. Trotzig wie ein kleiner Junge verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Koffer. Er wusste diese Zelle wurde mit einer weiteren Kamera überwacht und er wusste man würde jede seiner Bewegungen hier drin beobachten. Dann sollten sie sich jetzt auch mal ansehen, dass Kai nicht alles mit sich machen ließ, dass er immer noch seinen Stolz hatte, dass er sich niemals dazu herablassen würde auf einer verrotteten Matratze zu schlafen, auf der sich zuvor tausende andere gewälzt hatten. Er würde hier stehen bleiben, er würde falls nötig im Stehen schlafen.

*Was wohl Tyson und die anderen gerade machen?* Sehnsüchtig dachte Kai an seine alten Mitglieder des Teams, dem Team der BladeBreakers, seinem Team. *Vermutlich liegen sie schon längst wohlbehütet in ihren Betten. Mit ihrer Familie um sich...und ich? Ich stehe in so einer abgestandenen Zelle!* Kai musste zugeben, dass auch er sich im Moment nichts sehnlicher wünschte als Leute, die ihm Wärme gaben, Trost spendeten, sich um ihn kümmerten, liebevoll! Gerade jetzt, in dieser schweren Zeit. Jetzt merkte Kai wieder, dass er früher eins gelernt hatte in dieser Abtei, etwas was wirklich nicht falsch gewesen war: man musste seine Gefühle, Emotionen verbrennen, verschließen, niemals ans Tageslicht befördern, sie am besten gar nicht erst heranreifen lassen. Mit Emotionen war man nur so viel wert, so stark wie ein Wrack...Kai konzentrierte sich, durfte keine Schwäche zeigen, er wurde beobachtet. Ja, es war das einzig richtige was er hier gelernt hatte: Emotionen gibt es nicht!

*Ich wünsche euch alles Gute, Freunde! Ich wünsche dir alles Gute, Ray!* Damit war es das letzte Mal gewesen, dass er diese Worte benutzen wollte. "Willkommen daheim!", sagte er noch einmal sarkastisch.
 

Mit geschlossenen Augen aber nicht schlafend hörte Kai wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde, wie er sich einmal herumdrehte, ein weiteres mal, dann knarrte die Scharniere dieser schweren Tür und Licht flutete durch einen Spalt in die schwarze Zelle. Kai öffnete seine Augen ebenfalls nur einen Spalt breit. Die Tür jedoch öffnete sich nun ganz und ein Mann stand ihm gegenüber.

"Boris will dich sehen!" Kai hörte deutlich, dass der Mann noch nicht lange hier sein konnte, vielleicht erst zwei Jahre. [ist ja auch gar nicht lange ^^, aber im Vergleich mit der Zeit, die Kai dort verbringen musste, wirklich nur kurz] Seine Stimme hatte noch nicht diesen harten Ton wie bei den Alteingesessenen. Kai griff sich seinen Koffer und trat dann in den Flur. Hier im matten Licht einer flackernden Laterne an der Decke erkannte er, dass es sich sogar erst um einen älteren Jungen handelte, der vielleicht erst einige Jahre älter war als er selbst. *Warum schicken sie denn solch jemanden? Bin ich ihnen denn nicht mehr wert?* Innerlich ärgerte er sich darüber, dass Biovolt dachte, er würde sich von einem Zwanzigjährigen herumscheuchen lassen. Er merkte wie der Junge ihn beobachtete. Er schien etwas sagen zu wollen, doch daran hinderten ihn die Kameras in den Gängen, die jedes Wort mitbekamen.

"Du bist also Kai Hiwatari, der Enkel von Meister Voltaire?", brachte er schließlich flüsternd und kaum merklich über die Lippen. Kai antwortete nicht. War er hier schon so bekannt? Ein zucken fuhr über seine Lippen. Doch bevor der Junge auch nur ein weiteres Wort gesagt hatte, war Kai schon an ihm vorbei den Gang entlang. Man wartete auf ihn sicherlich in der Arenahalle um ihn zu testen. So wurde mit jedem Neuankömmling verhandelt, um zu sehen in welche Stufe er gehen konnte, um zu sehen wie hoffnungslos derjenige war, um zu sehen wie viele Qualen man ihn erleiden lassen musste, um ihm Disziplin beizubringen.

Der Junge rief Kai hinterher, doch Kai achtete nicht darauf. Er ging immer weiter, die Gänge entlang, zum entscheidenden Tableau. Er hörte Schritte hinter sich hallen und wusste, dass sie dem Jungen gehören mussten. Er rief die ganze Zeit aufgeregt hinter ihm her, doch was kümmerte es Kai, dass der Junge eine Menge Schwierigkeiten durch Kais Verhalten bekommen würde. *Hat er sich doch selber zuzuschreiben. Das Rufen macht es ihm doch auch nur noch schwerer.* Mitleid besaß er nicht mehr, nein, jetzt war er wieder der alte Kai, den das Schicksal anderer nicht interessierte.

Schon bog er um eine weitere Ecke und sah sich dem Arenaraum gegenüber. Am Tableau wartete Boris mit einer Gruppe von kleinen Jungs schon auf ihn.

"Das ging aber schnell. Hat sich der kleine Junge endlich beruhigt?!", Boris lachte laut auf. Kai jedoch stellte seinen Koffer neben die Tür und griff in seine Tasche. Mit dem Blade in seiner Hand machte er sich auf den Weg zur anderen Tableauseite.

"Ich soll doch nicht wirklich gegen die Knirpse antreten!" Verächtlich nickte Kai zu der Gruppe Jungen hinter Boris.

"Sehr lustig, die sind nur hier, damit sie sehen wie ein Blader durch den schlechten Einfluss von Amateuren gegen einen unserer Blader verliert", Boris grinste fies. "Bryan!" Hinter der Gruppe Jungen regte sich etwas und der weißhaarige Junge trat ans Tableau heran. Er funkelte Kai grimmig an. Boris zählte an: "3,...2,...1,..." Die beiden Jungen steckten ihre Blades in die Starter und stellten sich in Pose. "...let it rip!" [ich weiß, dass sagen die von Biovolt nie, aber irgendwie sollen sie ja anfangen -.-]

"Du siehst verdammt SCHEIIIIßEEEE AUUUUS!!!", schrie Bryan Kai entgegen, zog mit aller Gewalt an der Reißleine und schoss sein Blade in die Arena. Kai funkelte nur widerwillig zurück und tat es ihm gleich. Er wartete nicht lange, sondern rief sofort sein BitBeast:

"Dranzer! Fire Arrow!"

"Falborg! Weich ihm aus!" Bryan ließ auch sein BitBeast erscheinen und gekonnt wich es dem Angriff Dranzers aus. Er sah über das Tableau hinweg in Kais Gesicht und grinste triumphierend. Kais Miene änderte sich kein Stück und während Bryan ihm immer noch mehr Aufmerksamkeit schenkte als dem Geschehen im Tableau, hatte Kai auch schon die nächste Attacke verkündet:

"Dranzer! Spiral Survivor!" Das war's, bevor Bryan überhaupt begriff was geschehen war, landete sein Blade neben ihm auf dem Boden. Nach einigen weiteren Runden im Tableau schoss auch Dranzer in Kais ausgestreckte Hand. Er verstaute ihn wieder sicher in seine Tasche und sah dann hinüber zu Boris.

"Sonst noch jemand?" Boris funkelte ihm nur finster entgegen und meinte anschließend:

"Hast Glück, musst doch nicht mit den Kleinen trainieren." Er wandte sich um und rief ein paar Leute herbei: "Schafft Bryan weg und gebt Meister Voltaire über das Geschehen Bescheid!" Die Männer nickten stumm und packten den Weißhaarigen, der seine Niederlage immer noch nicht begreifen konnte. Auch der Junge, der Kai herbringen sollte, wurde abgeführt und Kai wusste was ihm nun blühen würde. Doch das kümmerte ihn nicht im geringsten, er hatte seinen Standpunkt in der Abtei wieder gefestigt und das war alles was er wollte. Nun war er wieder die Elite, die Spitze der Blader. Denn nicht ohne Grund hatte er gegen Bryan antreten müssen. Boris wollte sicher gehen, dass Kai verlieren würde, damit er den Triumph über seine Niederlage an ihm auslassen konnte. Doch er hatte sich geirrt.

Kai drehte sich um und verließ die Halle. Mit seinem Koffer in der Hand ging er geradewegs in sein altes Zimmer, denn das hatte er sich verdient.
 

So hier endet mal wieder das nächste Kapitel. Viel Inhalt hatte es nicht, denn es war eigentlich nur als eine Art Übergangskapitel gedacht. Deshalb auch nicht sehr interessant gestaltet. Das nächste beinhaltet wieder etwas mehr Trauer Kais und wird hoffentlich auch beim Schreiben interessanter. *gähn* *fast eingeschlafen ist beim Schreiben*
 

cu KaiLoverinKokoroKisu

Ein Leben allein?

Aaaalsoooo, ich freue mich natürlich über jeden Kommi und über irgendwelche Vorschläge, die in Ausnahmefällen auch verwirklicht werden, aber...kommt, nun wollen wir doch mal auf dem Teppich bleiben, oder? Ray kann doch nicht einfach so wieder auferstehen, aus dem Koma aufwachen geht nu leider auch nicht mehr, wo der Mediziner doch schon seinen Tod festgestellt hat!! Also bitte! Wo sind wir denn?! [wär ja geil, wenn er wiederkommen würde, aber geht doch nich -.-' Wieso musste ich ihn auch sterben lassen?! Selbst schuld! Mist!] Ich wollte die FF eigentlich so realistisch wie möglich halten.

Halt! Bitte nich aufhören zu lesen. Ok, Ray is tot, aaaber...[ja nu kommt das aber]...Ray...is nich für immer von der Bildfläche verschwunden! Wie das geht, wo ich's doch realistisch machen will? Tja, das müsst ihr wohl selber lesen! *g*

Ach ja, noch was: is wohl nich so gut rübergekommen, aber Kai is noch lange nich über Rays Tod hinweg, werdet ihr später vielleicht besser erkennen. Da er ja nu aber wieder in der Abtei is, muss er seine Gefühle zurückstellen und darf keine Schwäche zeigen, deshalb das alles. Er is nich ganz so gefühlskalt, wie er immer tut. *freu* schön zu wissen =)
 

"..." - könnt ihr euch hoffentlich denken

*...* - das wohl auch

[...] - das könnt ihr euch eigentlich auch gleich wieder schenken
 

Ein Leben allein?
 

Die ersten Tage vergingen, wurden zu Wochen und schon bald stellte Kai fest, dass es nun schon einen ganzen Monat her war, dass er hierher gebracht worden war. Draußen warf die Sonne noch ihre letzten Strahlen über Moskau, doch hier drinnen war davon nichts zu spüren, nur erahnen konnte man es. Ein weiterer Tag voll Qualen und Schmerzen neigte sich dem Ende zu, reihte sich an die trostlose Zeit Kais in der Abtei. Und eben dieser war gerade mit einer Gruppe anderer auf dem Weg zu ihren Zimmern. Hier und da verließen manche völlig erschöpft (was sie jedoch bis in ihren zimmern verbargen) den Trupp und verschwanden mit verbissenen Gesichtern hinter den Türen auf dem Gang. Wahrscheinlich, nein, sogar hundertprozentig ließen sich die kraftlosen Körper auf ihre Betten fallen und rührten sich für lange Zeit nicht mehr. Tja, das Leben hinter den Türen der Abtei war kein Zuckerschlecken.

Schließlich waren auch die letzten beiden von einem der Räume verborgen und Kai noch der einzige, der hinter einem der Trainer herlief. Wie konnte es auch anders sein, war dies Boris. Denn der Trainer hatte es sich nicht nehmen lassen an jenem Tag noch zu Voltaire zu laufen um für die Erlaubnis für das Training dessen Enkels zu bitten. Und Voltaire hatte ihm dieses mit frohem Gemüt übertragen. Nun ja, so war es also gekommen, dass Kai jeden Tag den Gott zu seinem leide werden ließ den Tyranneien Boris' ausgeliefert war. Noch härter als früher erschien ihm das Training, das Boris ihm aufhalste. Oder war er es einfach durch die Methoden der ehemaligen BladeBreakers nicht mehr gewohnt? Aber nicht nur das Training war anders; allein in einen riesigen Raum gesperrt mit Unmengen von Trainingsgeräten, die weiß Gott nicht danach aussahen als wenn ein siebzehnjähriger Junge sie benutzen sollte, hatte er tagein, tagaus seine Stunden abzusitzen, abzuschwitzen würde es eher treffen. Ging man nur an der so gut wie nie offen stehenden Tür vorbei, hätte man meinen können der Raum sei unbenutzt. Den schwitzenden Jungen unter den Geräten sah man erst auf dem zweiten Blick. Einzig und allein das Keuchen seinerseits und das Aufeinanderklingen von schwerem Metall ließen darauf schließen, dass der Anschein trog. Kai hätte lügen müssen, wenn er nicht ganz genau wusste, dass dieses Training nicht das gleiche war wie das der anderen Jungen. Gut, die Neulinge wurden anders trainiert, aber er war sicher nicht der einzige in seiner Stufe, oder? Doch meist, wenn er die Trainingshalle am Abend geschunden verließ, herrschte in den anderen Räumen oft schon Grabesstille. Einzige Ausnahme waren einige Nachzügler, die bei den täglichen Übungen unangenehm aufgefallen waren oder mehr Ausdauer und Stärke benötigten, um mit den anderen mithalten zu können, sofern sie nicht sofort die Abtei verlassen wollte, was die Jungs sofort mit einem wimmernden Kopfschütteln verneinten. Daraufhin hatten sie als 'freiwillige' Leistung Überstunden zu absolvieren, die jedoch als negative Bewertung in ihre Akte einflossen.

Auch heute hatte es wieder einige erwischt und so kam Boris mit einem ganzen Trupp von erledigten Jungs in den dritten Wohnblock, zweiter Stock, Korridor 25B links. Nach weiteren Minuten des Durchschreiten des Ganges blieb der Lilahaarige [schreibt man das eigentlich so?] vor einem der hinteren Zimmer stehen, zückte seinen Schlüsselbund erneut und öffnete anschließend die Tür zu Kais Zimmer. Die genaue Beschreibung Kais Zimmer lautete demnach: dritter Wohnblock, zweiter Stock, Korridor 25B links, Zimmer 17.

Dieser (also Kai) würdigte Boris keines weiteren Blickes, sondern ließ die Tür hinter sich lauter als beabsichtigt ins Schloss fallen und hörte nur noch die dumpfe Stimme Boris' durch seine Tür dringen:

"Wenn sie kaputt ist bekommst du keine neue, dann kannst du dir ja was nettes einfallen lassen, wie du die Wintermonate überstehen willst!", er lachte gehässig auf. Doch Boris hätte auch gleich sagen können das ganze Jahr, denn im Sommer war es in diesem Steingebäude nicht wärmer als sonst auch.

"Dann dreh ich eben die Heizung stärker auf!", erwiderte Kai nur knapp, wusste aber mit Sicherheit, dass es eine neue Tür geben würde, da Biovolt Corporation jedes Zimmer abschließen ließ, um die vollste Kontrolle über deren Insassen zu haben. Und ohne Tür ging dies ja wohl schlecht.

Ein durch die Tür nur leises Grummeln signalisierte ihm, dass er Boris ein weiteres mal zum Kochen gebracht hatte, doch eigentlich interessierte ihn das wenig, genauso wenig wie er beabsichtigte die Tür zu zertrümmern.

Er seufzte kurz auf und streckte seinen mit Wunden und blauen Flecken übersäten Körper, woraufhin ihn sofort ein noch heftigerer Schmerz durchfuhr. Doch auch das machte ihm nichts mehr. Die ersten Tage war es schlimmer gewesen, gar unerträglich und selbst das eigentlich relativ bequeme Bett hatte ihm dabei nichts genutzt. Über die Wochen hatte sich allerdings sein Körper an die Qualen gewöhnt und so brachten die Schmerzen nicht mehr die gewünschten Ziele Boris', weshalb er noch schlechter drauf war als sonst und ihn immer härter dran nahm. Irgendwie würde er ihn schon vernichten, gegen jeden Schädling gab es ja bekanntlich ein Mittel.

Da Kai das 'Privileg' eines eigenen Zimmers besaß, was wohl nicht nur daran lag, dass er der Enkel Voltaires war oder nun die Elite der Abtei, sondern auch daran, dass sich keiner der Jungen mit ihm ein Zimmer teilen wollte (Kai drohte ihnen zu Voltaire oder sonstigem zu gehen und zu sagen, sie würden gerne mit Kai in einem Zimmer wohnen), da alle zu viel Angst vor dem Russen hatten und auch Kai sich damit niemals abgefunden hätte, was auch das Beispiel des Jungen, der es dennoch gewagt hatte genau das was Kai ihm gedroht hatte zu tun, getan hatte, am eigenen Leibe zu spüren bekam, denn Kai schlug solange auf den Jungen ein, bis man ihn endlich aus 'seinem' Zimmer entfernte, und so genoss er die uneingeschränkte Weite des Raumes, die herrliche Stille und eigentlich alles weitere auch was man mit einem eigenen Zimmer gegenüber einem geteilten bekam. Er war schon als kleiner Junge ein richtiger Sturkopf gewesen und so ließ man ihm wenigsten diesen Willen durchgehen, wenn er sich allerdings nicht von allen anderen Regeln befreien konnte.

Mit erhobenen Armen ließ er einen Blick durch sein (!) Zimmer schweifen: auf der rechten Seite stand an der hinteren Ecke ein für die Verhältnisse großes Bett, dass bedeutend weicher und einladender als die der anderen Jungen in der Abtei aussah. Die Decke lag noch zerknautscht wie am Morgen da und obwohl es eine der Pflichten war, sein Bett und Zimmer sauber und gepflegt zu halten, tat Kai dies nie. Über die Kante hing eine Hose und auf dem Boden davor lagen das Paar Socken, dass er am letzten Abend aus dem Bett gepfeffert hatte.

An der Wand gegenüber von ihm stand eigentlich nicht so viel besonderes, da dort auch die Heizung an der Wand angebracht war und somit nicht wirklich etwas Platz gefunden hätte, außer einem Haufen Stoff, der sich als ein paar seiner Wäschestücke herausstellte, die schon längst in der Wäscherei hätten landen müssen.

Auf dem Weg zur linken Seite seines Zimmers befand sich jedoch nichts weiter mehr. Und ganz links angekommen beanspruchte schließlich ein großer Tisch mit Sitzgelegenheit den Platz. Über dem Stuhl fand Kai auch sein noch sauberes T-Shirt wieder, dass er an diesem Tag eigentlich hatte anziehen wollte, am Morgen jedoch nicht gefunden hatte, weil er es am vorherigen Abend wütend aus dem Bett geschleudert hatte. (Auch wenn es sich jetzt vielleicht sehr kahl anhört, das Zimmer war wirklich sehr gemütlich, im Gegensatz zu anderen dort...)

Langsam ließ Kai die ausgestreckten Arme wieder sinken und ging auf sein Bett zu und ließ sich darauf nieder. Doch nicht wie die anderen brach er darauf kraftlos zusammen oder schlief sofort ein. Nein, er, Kai, war schon immer ein zäher und kräftiger Junge gewesen und das Training stärkte ihn nur noch mehr, was ja auch das eigentliche Ziel war. Muskelkater und andere Zerrungen wie bei den anderen traten bei ihm nicht mehr auf. Wären da nur nicht diese Wunden...gegen die konnte er sich in keinster Weise schützen. Dagegen half nichts...außer Zähne zusammenbeißen! Aber selbst das brauchte er nicht einmal mehr. Etwas ganz anderes ließ ihn die Schmerzen mit Würde oder Fassung, er wusste es selbst nicht so genau, tragen. Und das war die Nachricht, die er schon nach der ersten Woche von einigen Jungen in der Abtei erfahren hatte...

Mit der Erkenntnis Bryan geschlagen zu haben, kam ihm auch die, dass auch noch die anderen Mitglieder der Demolition Boys hier sein mussten und mit ihnen ein rothaariger Junge, der nur ein Jahr älter als er selbst war. Während des Tages hatte er beiläufig mal nach diesem Ausschau gehalten, ihn aber nirgends entdeckt. Wohl dafür aber Ian und Spencer, die nicht sehr gut auf ihn zu sprechen waren aber nur zähneknirschend mit den Fäusten knacken konnten, da Kai ja rund um die Uhr mit trainieren beschäftigt war und sie so nie an ihn ran kamen. Doch auch diese würdigte Kai mit keinem Blick, überhaupt sah er niemanden an, sondern schritt nur mit geradeaus gerichtetem Kopf durch die Gänge. Der Tag verging ohne Tala auch nur von weitem erspäht zu haben. Doch Kai wusste wie groß die Abtei war und so war es nicht unüblich jemanden mal einen Tag nicht zu sehen.

Am nächsten Tag war immer noch keine Spur von ihm zu sehen und auch am darauffolgenden Tag nicht. Am fünften Tag hielt Kai nun angestrengt Ausschau nach Tala und sah sich immer wieder suchend um. Natürlich verhielt er sich dabei so unauffällig wie möglich und musterte die vorüber eilenden nur aus den Augenwinkeln, doch nie war Tala unter ihnen. So lange konnte man sich doch gar nicht aus dem Weg gehen!

Was war denn los? War Tala krank? Aber sonst wurde doch auch niemand geschont, selbst wenn er sich elend fühlte. So etwas gab es bei Voltaire nicht, wer schlecht spielte war draußen und damit basta!

War er eine Ausnahme, weil er zu den Demolition Boys gehörte? Nein, das konnte Kai einfach nicht glauben. Jetzt erst fiel ihm auch auf, dass es nicht Tala gewesen war, gegen den er hatte antreten müssen, sondern Bryan. War es aber nicht Tala gewesen, der die Gruppe als Stärkster angeführt hatte? So doll konnte er sich doch nicht verschlechtert haben, oder?

Noch einige Tage sah er sich nach ihm um, bis er schließlich nach über einer Woche einen der Jungen, mit denen er am Abend auf die Zimmer gebracht wurde, nach dem Grund Talas Abwesenheit fragte. Daraufhin bekam er erst nur einen überraschten Gesichtsausdruck zu sehen und erst als er genervt ausatmete, sahen ihn der Junge und auch die umstehenden wieder einigermaßen normal an und schließlich meinte der Gefragte nur:

"Der ist schon lange nicht mehr hier!" Nun war es Kai der fragend die Augenbrauen hob, bis der Junge schließlich genauer erklärte:

"Naja, so genau weiß das hier auch keiner. Aber Fakt ist, dass Tala ein paar Wochen nach den World Championships verschwunden ist. Man sagt, er sei einfach gegangen. Wollte sich anscheinend nicht mehr mit solchen Losern wie den Demolition Boys abgeben, wo sie doch verloren haben. Einige behaupten sogar sie hätten gesehen wie er mit seinen Taschen die Abtei verlassen hätte und Meister Voltaire ihm wütend hinterher gelaufen sei und ihm sonst was gedroht hätte", fügte er flüsternd an. Der Junge beugte sich wieder hoch und meinte dann nur noch achselzuckend: "Ob's stimmt weiß ich allerdings nicht. Tja, ich muss nun gehen", damit wandte er sich von Kai ab und verschwand in dem Raum, an dem sie gerade vorbeigingen und ließ Kai völlig perplex stehen.

Und genau die Tatsache, dass Tala nicht mehr hier war, was auch immer der Grund war, ließ Kai alles ertragen. Seit dem Tag lebte er nicht mehr wirklich, sondern vegetierte stattdessen nur noch so vor sich hin.

Resigniert ließ er nun auf seinem Bett den letzten Monat Revue passieren. Ein Gutes hatte das ganze Training allerdings doch wie er feststellte: durch das harte trainieren und den ganzen verplanten Tag in der Abtei hatte er nie Zeit gehabt weiter an Ray zu denken. Dadurch und durch die Erschöpfung durch das schlauchende Training war auch sein Schlafproblem behoben. Dich nun durchfuhr ihn ein altbekannter Schmerz. Grund dafür waren diesmal jedoch nicht die Wunden an seinem Körper, sondern die Wunde tief in seinem Inneren. Dort, wo durch den Tod Rays ein Stück seines Herzens verloren gegangen war. Eine einsame Träne rollte seine Wange hinab und tropfte auf seine Hand. Erschrocken blickte er auf diese hinab und wischte hastig das Feuchte an seiner Hose ab.

"Oh Ray, nie werde ich dich jemals vergessen. Du bist mein einziges Glück gewesen. Das beste was mir je hätte passieren können. Und auch wenn es nur für kurz gewährt hat, selbst dafür bin ich Gott dankbar. Ray...was machst du wohl jetzt?" Kai wandte seinen Blick auf den Boden, denn er spürte wie weitere tränen seine Augen verließen und seine Hände befeuchteten. "Ich will das alles nicht mehr! Wieso nur? Wieso hast du mich verlassen? Niemand ist jetzt mehr da für mich! Niemand! Ich bin allein! Die BladeBreakers haben sich auch ohne dich aufgelöst, in der Abtei hab ich nun sowieso niemanden, nicht einmal Tala! Er ist weg und niemand scheint zu wissen wo er nun lebt. Ob er überhaupt noch lebt. Vielleicht ist er schon bei dir...ja, ich verstehe ihn, er hat das einzig richtige getan und die Abtei verlassen. Vielleicht konnte auch er nicht mehr all das hier ertragen...doch ich habe bis jetzt durchgehalten...wegen dir, nur für dich bin ich stark gewesen. Doch warum eigentlich? Zurückkommen wirst du dadurch auch nicht! Wieso also all das hier, all die Schmerzen und dann auch noch deine?" Immer mehr Tränen tropften nun auch auf seine Hose. Er konnte nicht mehr. All die Tage, Woche hatte er es unterdrückt, es ausgehalten, weil er keine Zeit zum Trauern hatte, doch nun, hier und jetzt...in dieser Stille kam alles wieder auf, machte alles Platz für den unerträglichen Schmerz. Alles kam wieder hoch, durchbrach die Mauern, kam an die Oberfläche, wollte einfach nur raus. Schluchzend vergrub Kai sein Gesicht in seinen Händen und ließ sich auf die Seite aufs Bett fallen. Sein Körper erzitterte unter dem Gefühlsausbruch. Endlich weinte er, ließ alles raus, weinte sich den Kummer von der Seele. Nun war ihm alles egal...egal, dass Kameras all seine Bewegungen verfolgten, egal, dass Voltaire ihn weinen sah, egal, dass alle seine Schwäche zu Gesicht bekam, egal, dass er bestraft werden würde...

Er hielt die Luft an um sich wieder unter Kontrolle zu bringen und sich wieder zu beruhigen.

"Ray! Ich werde zu dir kommen! Ich werde kein bisschen länger hier bleiben! Ich werde es Tala gleichtun, dann sind wir wieder vereint! Ja Ray, was hält mich schon hier? Ich habe dafür gebüßt dich verloren zu haben! Nun reicht es! Ich komme zu dir! Ich werde dir folgen!" Entschlossen sprach er sich Mut zu. Dann stand er auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah sich suchend in seinem Zimmer um. Doch nichts schien brauchbar zu sein. Er ging zu seinem Tisch und trank den Rest aus einem darauf stehenden Glas aus. Mit einem Klonk setzte er es wieder ab. Noch einmal holte er regelmäßig Atem und hob dann seine Hand. Er ballte sie zu einer Faust und ließ sie niederschmettern.

Klirrr!!! Er kniff die Augen zu und drehte sein Gesicht vom Tisch ab. Wie in Zeitlupe hörte er das Glas zerbersten, die einzelnen Scherben aufspringen, niederfallen und klirrend auf dem Tisch und Boden aufkommen. Nach einigen Sekunden der Stille öffnete er seine Augen und sah auf seine Faust, die den Tisch nicht verlassen hatte. Sie lag inmitten eines Scherbenhaufens und etwas rotes breitete sich um sie aus. Langsam hob er sie daraus auf und schüttelte die Scherben davon ab. Sie hinterließen leichte Kratzer aus denen Blut hervor drang. Es kümmerte ihn nicht. Mit der anderen Hand durchwühlte er den Scherbenhaufen und hatte schließlich eine große und scharf aussehende gefunden. Damit setzte er sich wieder aufs Bett und war sich seiner Sache immer noch sicher.

"Ja, so schwer ist es doch gar nicht. Nur ein paar Schnitte und ich bin wieder bei dir mein Engel!" Vorsichtig fuhr er ein paar mal mit der Scherbe über seinen Arm, bevor er schließlich stoppte und zudrückte bis seine Haut nachgab und eine Wunde hinterließ, die er durch stetiges Weiterführen der Scherbe vergrößerte. Kai blickte auf einen langen Schlitz in seinem linken Arm. Schon war dieser mit roten Blutstreifen überzogen, schon tropfte das Blut von seinem Arm auf seine Hose und auf den Boden vor seinem Bett. Doch es reichte noch nicht, wieder setzte er zum Schnitt an, gleich daneben ließ er das scharfe Glas erneut einsinken, die haut und Adern durchdringen. Immer mehr Blut quoll hervor, benetzte seinen gesamten Arm und bildete eine rote Pfütze, während Kai weitere Male vom Handgelenk in Richtung seiner Armbeuge schnitt, waagerecht zu den unter der Haut hervorschimmernden Blut gefüllten Adern. Wie in Trance sah Kai auf seinen Arm, sah wie das Blut unaufhörlich seinen Körper verließ, wie es pulsierend auf den Boden tropfte. Kraft entwich aus seiner rechten Hand und so ließ er die verschmierte Scherbe auf den Boden fallen. Plötzlich wurde auch ihm schwindelig und er fiel vornüber auf den Boden, blieb inmitten des ganzen Blutes liegen.

Da ertönte auf einmal eine Sirene und eine Lautsprecherdurchsage folgte. Doch Kai verstand es nicht mehr, seine Augen schlossen sich und er murmelte noch einmal:

"Ray, ich komme!"
 

Schluss, Aus, Ende!

Aber nur für heute, bis zum nächsten Chapi.

Vielleicht bekomm ich ja sogar hierfür n paar Kommis. Mir is aufgefallen, dass der Anfang neuerdings immer total besch**** ist, es zum Ende hin aber wieder besser wird, oder nicht?

cu KaiLoverinKokoroKisu

Unsäglicher Schmerz...

Tadaa!! Neues Kapi on. Find's selber ganz erträglich und ich hoffe ihr auch.

Den Kram mit sprechen, denken und meinen unwichtigen kommentaren lass ich heute mal weg. *g*

Besser ihr könnt schnell weiter lesen, damit ich schneller Kommis bekomm... *freu*
 

Unsäglicher Schmerz...
 

Piep! Piep! Piep!

*Was ist das? Bin ich schon bei dir?* Langsam öffnete er seine Augen. Weißes Licht blendete ihn und schützend hob er einen Arm vor die Augen. Allmählich gewöhnte er sich an die Helligkeit. *Ich hätte nicht gedacht, dass es hier soo hell ist. Wo bin ich denn nun genau?* Er wollte sich aufrichten, merkte aber dass er schon aufrecht stand. Verwundert sah er auf den Boden unter sich, doch...da war ja gar kein Boden. Er schien zu schweben. *Ray ich bin endlich bei dir! Ich bin ein Engel!*, stellte er aufgrund des Schwebens fest. Der Junge war überglücklich und wollte es sofort austesten. *Und wie geht das jetzt? Was muss ich denn dazu machen?* Hilflos tat er das erste was ihm in den Sinn kam...und mit einem lauten Knall prallte er keinen Moment später gegen irgendetwas hartes. Er wurde zurück geschleudert, stieß aber auch mit seinem Rücken gegen einen kalten Widerstand. Gänsehaut bildete sich auf seiner haut. *Moment mal, wieso spüre ich diese Kälte?* Verwirrt blickte er an sich herunter und errötete auf der Stelle. *Wo ist mein Zeug? Gibt es hier nicht wenigstens etwas womit ich mich bedecken kann? Ich wusste ja nicht, dass Engel...nackt sind!* Hektisch blickte er sich um und ließ schnell seine Arme runterfahren, damit diese erst einmal das wichtigste bedeckten. Vor seiner Nase erschienen Blasen. *Blasen? Was...?* Er stoppte und sah sich seine Umgebung besser an, vielmehr stellte er fest, dass diese nicht wie gewohnt aus Luft bestand, sondern er in... *Wasser? Wieso? Bin ich etwa nicht im Himmel?* Da gewahrte er eine Bewegung in einiger Entfernung. Hastig bewegte er sich darauf zu, stieß aber schon wieder gegen etwas. Mit aufgerissenen Augen versuchte er das was sich dahinter befand genauer zu erkennen und stellte mit Entsetzen fest, dass es sich... *Nein! Das kann doch alles nicht wahr sein! Was soll das? Wo bin ich hier eigentlich genau?* Nun erkannte er, dass sich der hartnäckige Widerstand vor seinen Händen, der ihn zu umgeben schien, als eine kreisrunde Glaswand entpuppte, in der er schwamm. Jetzt dämmerte es ihm...er musste in dieser Station sein, die sie anfingen zu planen als er fortging. Ja, und nun war sie fertig und er in ihr. Verzweifelt ließ sich Kai zusammensacken und gegen eine Wandseite fallen.

"Ah, Meister Voltaire, sie kommen gerade richtig. Versuchsobjekt 204/87 ist soeben erwacht", der Mann im weißen Kittel deutete auf die Glassäule inmitten des Raumes. Voltaire hob dankend die Hand und schritt auf sie zu.

"Soso, Kai! Du bist also wieder wach. Ich hoffe du bist nicht allzu gekränkt, dass du noch lebst", sprach der Gründer Biovolts leise vor der Säule. Eigentlich sprach er eher mit sich selbst, denn niemand außer ihm verstand diese Worte. Die Mitarbeiter an den Geräten waren zu weit entfernt und zu beschäftigt und der Junge in dieser Säule konnte ihn durch das starke Glas nicht verstehen. Voltaire lachte gehässig. "Wie du siehst ist dieser Raum fertig gestellt worden", er wanderte um die Glasscheibe herum um Kai ins Gesicht zu sehen.

Als Kai seinen Großvater erblickte sprang er wütend auf und presste sich mit dem Rücken an die gegenüber liegende Wand. Er sah wie ein spöttisches Grinsen die Lippen seines Großvaters umspielte und dieser anschließend mit den Augen von seinem Gesicht weiter runter fuhr und ihn musterte. Da spürte Kai erneut die kalte Wand in seinem Rücken und dies ließ ihn wieder erinnern, dass er sich ohne jegliche Kleidung in dieser mit Flüssigkeit gefüllten Röhre befand. Röte schoss in sein Gesicht und hastig ließ er sich wieder nach unten fallen und zusammenkauern. Doch durch die Flüssigkeit waren seine Bewegungen um einiges verlangsamt, sodass Voltaire nun einen noch bessern Blick auf Kai werfen konnte und ihn in Aktion mustern konnte. Noch eine ganze Weile schwingen seine Haare nach der Aktion.

Kai schämte sich und umklammerte seine Beine. Wie konnte sein Großvater so was mit ihm machen, seinem eigenen Enkel!!?? Damit der Mann nicht auch noch sein beschämtes Gesicht zu sehen bekam vergrub er es hinter seinen Beinen und stumm rannen ihm die Tränen aus den Augenwinkeln. Doch deshalb brauchte er sich hier keine Sorgen zu machen. *Ach Ray, wieso nur? Wieso? Ich möchte doch nichts anderes als bei dir zu sein. Ich habe es satt länger verletzt zu werden. Du würdest mir niemals etwas antun. Bei dir habe ich mich so geborgen gefühlt. Diesen einen Abend...* Vorsichtig hob er seinen Kopf um zu sehen ob Voltaire immer noch vor ihm stand. Das tat dieser, doch neben ihm stand nun ein zweiter Mann, der einen Stapel Kleider trug.

"Was ist denn? Ist es dir so peinlich nackt vor deinem Verwandten zu stehen? Vor deinem eigenen Großvater?", spöttisch lachte Voltaire auf. "Hier, ich will dich ja nicht quälen, das weißt du doch", wieder lachte er finster auf und nahm dem Mann neben sich die Kleider aus der Hand, worauf dieser mit einer Verbeugung verschwand, und hielt sie vor die Glasröhre. "Ich werde sie auf den Stuhl neben dich legen, vielleicht fühlst du dich ja damit besser. Hahaha!"

Kai konnte hier drinnen allerdings nichts verstehen. Einzig allein ein piepender Ton erfüllte die Flüssigkeit mit Schwingung. Er sah nur wie sein Großvater den Mund bewegte und immer wieder auflachte. Es war so demütigend ihm so ausgeliefert zu sein. Da bewegte sich Voltaire erneut und Kai sah wie er sein Zeug auf einem Stuhl ablegte. Dann verschwand er.

Wut stieg in ihm auf, ein solcher Hass durchflutete seine Adern. Er spürte ein so wahnsinniges Gefühl von Hass in sich, dass er fast platzte. Er schnellte hoch und schrie aus voller Kehle, doch die Flüssigkeit absorbierte das Geschrei und so registrierte niemand den verzweifelten Jungen. Mit beiden Händen schlug er auf die Scheibe ein, ließ seinen ganzen Körper dagegen knallen, doch plötzlich riss es ihn wieder zurück. In all der Aufregung hatte er überhaupt nicht gemerkt, dass unzählige Kabel die Flüssigkeit durchzogen und alle...in ihm endeten.

Als er sich die Wut von der Seele kämpfte hatte er sich total in diesen verfangen und hing nun mitten in dieser Nährstoffbrühe fest. Wieder stiegen ihm die Tränen in die Augen und vermischten sich mit dem Wasser um sich. Eine Weile verharrte er in dieser Schwebeposition, bevor er mit aller Kraft und Wut ein Bündel dieser Kabel und Schläuche packte und aus sich herauszog. Schmerzen durchfluteten ihn an den Stellen an denen die Kabel seine Haut verließen und die Substanz in ihn eindrang. Doch es kümmerte ihn nicht. Alles war besser als sich geschlagen zu geben. Wieder und wieder zog und zerrte er an den Schläuchen bis auch der letzte von ihnen reglos im Wasser schwamm. Außer Atem ließ sich Kai etwas tiefer sinken und drückte sich gegen die Wand um den Kabeln auszuweichen. Plötzlich durchfuhr ein so heftiger Schmerz seinen Körper, dass ihm fast hören und sehen verging. Als er verklungen war öffnete er seine Augen und sah wie sich knisternde Blitze und Funken an den Enden der Schläuche und Kabel bildeten und kurz darauf durchschoss ihn ein weiterer Schlag. Kai krümmte und wandt sich unter den eingehenden Schlägen, es war kaum zu ertragen. Nun schienen auch die Mitarbeiter um ihn herum das Unheil gesehen zu haben, denn panisch wuselten sie um die Geräte herum und tippten wild auf sie ein. Dabei schrieen sie sich gegenseitig an und waren sich eigentlich selber mehr im Weg als dass sie sich nützten.

Dem Junge in der gallertartigen Massen konnte man seine Qualen und Schmerzen ansehen. Er schrie sich die Seele aus dem Leib und man konnte froh sein, es nicht auch noch mitanhören zu müssen, da die Substanz jegliche Geräusche absorbierte. [Und wenn Kai schon mal schreit, dann muss das ja echt heftig sein. Schließlich erträgt er sonst alles ohne auch nur zu Wimmern. Armer Kai-chan =(] Mittlerweile waren die Funken und Blitze auch aufs Äußere übergesprungen und verursachten eine totale Überlastung der Geräte, die daraufhin explodierten und die Mitarbeiter das Weite suchen ließen.

Ein lauter Knall ließ die Abtei erzittern.
 

Kai lag reglos auf dem kalten Steinboden. Um ihn herum lagen unzählige Splitter der explodierten Glasröhre und überall hatte sich die Flüssigkeit hin verteilt.

Tropf! Tropf! Selbst von der Decke tropfte es herunter und landete in einer kleinen Pfütze neben Kai. Dessen Augen zuckten und nachdem er seine Kräfte wieder erlangt hatte öffnete er sie und sah sich einem Chaos gegenüber, das seinesgleichen suchte. Er hustete und etwas der Substanz schwappte aus seinem Körper auf den Boden. Mit aller Kraft stemmte er sich mit den Händen auf dem Untergrund auf und hatte Mühe nicht wieder wegzurutschen. Noch einmal hustete er und öffnete seine Lungen wieder für Sauerstoff. Etwas schnitt ihm in die Hand, doch Kai merkte es nicht einmal. Noch immer war sein Körper geschwächt durch die qualvollen Schmerzen von vorhin. Blut quoll unter seiner Hand hervor. Als er sich die Augen abwischte um klarer sehen zu können, verschmierte es sein ganzes Gesicht. Langsam erhob sich der Blauhaarige vom nassen Boden und blieb tropfend stehen. Immer noch war er nackt und fror hier draußen [also außerhalb der Glasröhre] gewaltig. Nass und mit einer Gänsehaut tapste er durch den Raum, über die Splitter hinweg und suchte etwas brauchbares, womit er sich endlich die gewünschte Sicherheit um sich herum erfüllen konnte. Da fiel ihm das Bündel seines Großvaters wieder ein, dass dieser auf einem Stuhl abgelegt hatte. Schwankend und die Arme um den Körper geschlungen stellte er einen vor den anderen Fuß und suchte verzweifelt den Boden nach seiner Kleidung ab. Mit seinen Füßen stieß er zertrümmertes Material weg. Plötzlich stockte er als er etwas weiches unter seinem Fuß spürte. *Na endlich!* er bückte sich zitternd um nach seinem Zeug zu greifen. Anscheinend klemmt es irgendwo fest, denn nur schwer bekam er es unter einem Stapel Metall hervor. Als er es jedoch schon halb hervor gezogen hatte, starrte er es mit weit aufgerissenen Augen an. Was er da sah, sah ganz und gar nicht aus wie etwas seiner Kleidung. Vielmehr hielt er einen blutverschmierten Körper am Arm fest.

Plötzlich löste sich der Arm vom Rest des Körpers und dieser fiel nun mit einem Platsch zurück auf den nassen Boden, wo er mit dem Gesicht des entstellten Menschen auf Kai gerichtet liegen blieb. Einen Moment war Kai starr vor Schreck, dann überkam ihn jedoch die Angst und Übelkeit. Sofort ließ er den Arm aus seiner Hand auf den Boden fallen und stolperte rückwärts durch die Trümmer. Er hielt sich eine Hand vor den Mund und wimmerte während er immer noch Grauen erfüllt auf den leblosen Körper starrte. Er hatte die wand erreicht und drückte sich schluchzend dagegen.

Kai war immer stark gewesen, nichts konnte ihm Angst einjagen, er hatte jedes Hindernis in seinem Leben gemeistert, das sich ihm in den Weg gestellt hatte, doch nun...so etwas hatte er noch nie erlebt. Er war kalt genug um sich nicht um das Schicksal anderer zu kümmern, wenn jemand starb dann sollte er es doch tun, was scherte es ihn? Auch jetzt kümmerte es ihn nicht, dass dieser Mann bei der gewaltige Explosion nicht rechtzeitig weg- und somit umkam. Aber als er den leblosen Arm in der Hand gehalten hatte, war das etwas anderes. Ihm war schlecht. Er ließ sich an der Wand runtersinken, umschloss seine Beine und schloss seine Augen. Das entstellte Gesicht des toten Mannes erschien vor ihm und haltlos schrie Kai los. Das ganze erinnerte ihn an den Tod Rays und schon verwandelte sich das Gesicht des Toten in das von Ray. Diese entsetzliche Fratze sprach zu ihm und er hörte Rays Stimme:

"Es ist alles deine Schuld! Wieso hast du mich getötet? Getötet? GETÖTET?"

"Neeeeeiiiiiiinnn!!!!!!", Kai wollte es nicht hören. Sein ganzer Körper bebte und die Tränen wollten nicht mehr versiegen, tropften rot auf die Steine unter ihm.

Wie lange er so dasaß wusste er nicht, doch plötzlich vernahm er Stimmen von irgendwoher. Panisch öffnete er die Augen. Sie würden ihn nicht wieder einsperren! Sie durften ihn einfach nicht wieder bekommen und für ihre Zwecke missbrauchen! Kai verdrängte all die schlimmen Bilder und rappelte sich auf. Hastig blickte er sich in dem verwüsteten Raum um und machte nicht weit von ihm etwas blaues aus. Schnell stolperte er darauf zu, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und erreichte schließlich das blaue. Er griff danach und hatte diesmal Glück, denn das blaue Stück Stoff entfaltete sich zu seiner blauen Hose und gleich darunter lag auch seine Boxershorts, sein Shirt und sein Schal. Fürs Anziehen blieb ihm jedoch keine Zeit und so schnappte er sich einfach alles und versteckte sich hinter der einzigen Tür, die aus diesem Raum hinaus führte. Keine Minute später hörte er wie Voltaire, Boris und einige Gefolgsleute den Raum betraten und sah dann wie sie mitten im Raum stehen blieben. Diesen Moment nutzte Kai um durch die Tür zu entwischen. Nun war es von Vorteil keine Schuhe anzuhaben, denn so konnte er fast lautlos durch die tunnelartigen Gänge der Abtei laufen, lediglich das Aufklatschen der nackten Füße war zu hören und hallte an den Wänden mit leisem Echo wider. Doch er war nicht mal am Ende des Ganges angekommen, da hörte er das wütende Geschrei Voltaires, der richtig feststellte, dass Kai entwischt war. Schon ertönten feste Schritte hinter Kai und waren ihm auf den Versen. Nun, da sie sowieso wussten, dass er hier war, brauchte er nicht mehr auf das Geräusch seiner Schritte achten, sondern beschleunigte seinen Schritt und flog durch die Gänge.

Doch wo sollte er jetzt hin?
 

Wieder mal ein stopp. geht aber nächste Woche weiter, sofern ihr's denn auch wollt.

cu KaiLoverinKokoroKisu

...hält am Leben

Jeglicher störender Kram fällt heute an dieser Stelle aus, weil ich nicht groß Zeit hab dafür (welch ein Glück für euch...)
 

...hält am Leben
 

Wie immer in solchen turbulenten und gefährlichen Situationen behielt auch Kai diesmal einen überraschend klaren Kopf. Seine Gedanken waren nicht verschleiert und von Kurzschlussreaktionen geprägt. Während er bis vor kurzem noch ziellos durch die Gänge lief, hatte sich nun ein Gedanke in seinem Kopf eingeprägt. Er wusste wo er hin konnte, doch dazu musste er erst einmal in Voltaires Büro kommen. Schon bald hatte er es erreicht. Als er in dem Gang vor der Tür war merkte er, dass er seine Verfolger vorerst abgehängt hatte. Doch wie lange würde er ohne sie Zeit haben? Ohne zu stoppen lief er auf die Tür zum Büro zu und da kam ihm endlich der Gedanke, dass er niemals da hinein kommen würde, wenn Voltaire ihn nicht selbst einließ. Darauf hätte er auch früher kommen müssen. Nun saß er in der Falle. Und wie das Schicksal es so wollte erfüllte das Dröhnen der Schritte der Männer wieder die Gänge hinter ihm. Sich nach einer Fluchtmöglichkeit umsehend, die es hier nicht gab, drückte er sich immer weiter an die Tür. Wo er jetzt die kalte Tür wieder in seinem Rücken spürte, fiel ihm wieder ein, dass er seine Kleidung immer noch nass in seinen Händen hielt und gleich völlig entblößt vor den Männern stehen würde. Hastig hielt er sich den Wäschehaufen vor sich, sodass das wichtigste bedeckt war. In dem Moment erschienen die ersten Voltaires Untergebenen und sahen ihn mit nichts gutes verheißenden Gesichtern an. Da sie wussten, dass Kai nirgendwo hin konnte, blieben sie erst einmal stehen und schnappten nach Luft während sie sich die schmerzenden Seiten hielten. Kai beobachtete jede ihrer Bewegungen, immer auf einen Angriff vorbereitet, während es von seinen Haaren immer noch auf den Boden und in sein Gesicht tropfte.

"Wir haben ihn!", rief schließlich einer von ihnen schwer atmend. Sogleich erschien auch der Rest der Gruppe und mit ihnen Voltaire. Seine Miene sah aus, als wäre mit ihm zur Zeit nicht gut Kirschen essen. Die Männer teilten sich und ließen ihrem Meister den vortritt. Schnaufend kam er auf Kai zu.

"Kai, du hast mich wirklich schwer enttäuscht! Wieso läufst du weg? Du kommst hier doch nicht raus." Er war schon bedrohlich nah an seinen Enkel vorgedrungen. "Du enttäuscht mich immer mehr, Kai! Ich hatte wenigstens gedacht, dass du ein wenig mehr Verstand hast, als genau hierher zu laufen!" Der alte Mann schüttelte mit der Zunge schnalzend seinen Kopf. Kai funkelte ihn an und drückte sich immer weiter an die Tür, während er immer noch sein Zeug schützend vor sich hielt. Plötzlich erleuchtete ein kurzes Aufblitzen die Augen seines Großvaters. Kai folgte dem Blick dessen und drehte seinen Kopf nach hinten. Sein Blick blieb auf der Tür hängen. Er ließ seine Augen darüber gleiten und erkannte einen kleinen Lichtschimmer, der von ihr ausging. Konnte es wirklich sein? Ohne zu überlegen stemmte Kai seinen Körper dagegen. Es passierte nichts. Doch dann rutschte Kai ein Stückchen nach hinten. Sofort richtete er sich wieder auf und drückte erneut. Nun öffnete sich die schwere Tür noch ein Stückchen und der entstandene Spalt war nun groß genug, dass Kai hindurch schlüpfen konnte.

"Nein!" Voltaire sowie die anderen Männer, die nur reglos und entsetzt die Szene vor sich beobachtet hatten, kamen wieder in Bewegung und schon sprang Voltaire vor um die Tür zu erreichen bevor...ja, eigentlich bevor Kai sie zudrücken konnte. Doch das war gerade geschehen.

Erschöpft lehnte sich Kai einen Moment lang gegen die kalte Eisentür. Eigentlich öffnete und schloss sich diese ja über ein Schaltsystem und war dementsprechend nicht für den Handgebrauch geeignet. Doch Kai hatte jetzt keine Zeit um zu verschnaufen, es würde nicht lange dauern und Voltaire hätte wieder Zugang zu seinem Büro bekommen. Hastig lief er zum Schreibtisch und der daneben stehenden Schubladenkonstruktion.

*Hier müsste er sie aufbewahren!* Er wollte eine der Schubladen aufziehen, bewegte sie jedoch nicht mal ein bisschen.

*Shit! Abgeschlossen! Die Schlüssel müssen doch irgendwo hier sein!* Er drehte sich um und machte sich am Schreibtisch zu schaffen. In einer der Schubladen darunter fand er schließlich ein Bund solcher. Doch welcher war es denn nun? Da half nichts außer ausprobieren. In Windeseile steckte er sie der Reihe nach in die Schlösser. Bei einem machte es dann das ersehnte Klickgeräusch und schnell zog er die Schublade auf.

*Das ist die falsche!* Auch in der nächsten befand sich nicht das gewünschte. Endlich zog er jedoch die richtige auf und begann sogleich darin zu wühlen. *A...B...nein...H...I...ja...mh...Im...Ir...Is...It...Iu...Iv...ja...Iva...ah, hier Ivanov!* Er hatte es gefunden. Hastig zog er die Akte raus und legte sie auf den Schreibtisch hinter sich. Mit zitternden Händen blätterte er die einzelnen Seiten durch. Bilder von einem Rothaarigen tauchte auf, Tabellen und Zahlen, Zahlen, Zahlen folgten.

*Man, irgendwo muss es doch hier sein!* Er hatte schon fast die ganze Akte durchgesehen, da endlich fand er erst einen Zettel, der ihm die Informationen lieferte, die er benötigte.

*Sankt Petersburg!* Er riss das Stückchen aus der Akte. Mit dieser Information lief er durch den Raum zu seinen Sachen, die er vorhin einfach auf den Boden geworfen hatte. Er wollte sich gerade wenigstens untenrum etwas anziehen als er hörte wie etwas an der Tür piepte. Sie waren also gleich hier. Das Anziehen musste warten. Kai ließ seinen Kopf durch das Büro schwenken und erkannte einen Knopf in der Wand hinter dem Schreibtisch. Er wusste nicht wofür dieser war, doch irgendetwas war immer noch besser als nichts. So hob er das nasse Bündel vom Boden auf und betätigte den Knopf. Zuerst passierte nichts, doch dann hörte er ein Surren. Um sich guckend versuchte er die Ursache dessen auszumachen. Plötzlich gewahrte er eine Bewegung hinter sich und wirbelte herum. Ein Teil der Wand fuhr heraus und bewegte sich anschließend zur Seite und gab damit einen Weg hinter sich preis. Ohne weiter zu überlegen wohin dieser Tunnel führte lief Kai hinein.

Seine nackten Füße klatschten auch hier auf kalten, feuchten Steinboden. Ohne sich noch einmal umzudrehen lief er immer weiter. Schon bald machte der Tunnel einen Bogen und die Öffnung in Voltaires Büro war nicht mehr zu sehen. Nur noch einzelne Fackeln an den Wänden erleuchteten die Schwärze um ihn.
 

Genau vor seiner Nase fiel die schwere Tür ins Schloss und ließ sich nicht mehr öffnen.

"Verdammt!", grummelte Voltaire und unterzog sich dem Erkennungscheck, den er durchführen lassen musste, um eingelassen zu werden. Dies hatte jedoch einen Nachteil, denn es dauerte um einiges länger als wenn andere zu ihm wollten, da dann er per Monitor entschied ob die Person erwünscht war oder nicht. Nun aber war außer seinem Enkel niemand im Raum und dieser war auch nicht registriert worden. So musste das maschinelle System ihn als 'erkannt' bezeichnen, damit sich die schwere Tür wieder öffnete.

"Nun mach schon!", drängelt Voltaire, doch das half natürlich wenig. Nach unendlich erscheinenden Minuten, in denen sein Enkel schon sonst was gemacht haben konnte, öffnete sich schließlich die Tür und gab das Büro für die Männer frei. Doch ein Blick genügte um zu erkennen, dass Kai nicht mehr hier war. Sofort erkannte Voltaire den Durchgang in der Wand, der sich mit einem Zischen, wie wenn Luft aus etwas entweicht, wieder schloss. Jetzt noch selbst den Knopf zu betätigen wäre sinnlos gewesen, der Vorsprung, den Kai erlangt hatte, war schon viel zu groß als dass sie ihn so noch einholen würden. "Los, schnappt euch die wagen und fahrt ihn suchen! Er kann noch nicht allzu weit von der Abtei entfernt sein. Wir kriegen dich Kai!", der letzte Satz war eher an sich selbst gerichtet, als an die übrigen Männer, die schon wieder aus dem Zimmer hetzten und durch die Gänge zurückliefen, raus aus der Abtei, zu den Wagen auf dem Hinterhof.
 

Ein scharfer Windzug strömte in den Tunnel als er die Tür am Ende dessen mühsam aufzog. Sein Körper zuckte vor Kälte zusammen. Überhaupt zitterte er am ganzen Leibe, was ja auch kein Wunder war, da er nun schon seit über einer halben Stunde nackt durch die Gegend gelaufen war. Und dass diese aus kalten Steinen bestand und er schon nass in sie gekommen war, war auch nicht sehr förderlich. Seine Füße waren vor Kälte schon taub und der restliche Körper vollständig mit Gänsehaut überzogen. Selbst wenn es in der Abtei so wie er war nicht gerade warm war, das was ihn hinter der Tür vor der er stand erwartete, war um einiges schlimmer. Dagegen war die Temperatur in der Abtei nichts, dann könnte man schon eher sagen, sie wäre warm. Nein, so konnte er auf gar keinen Fall nach draußen gehen. Mit roten und steifen Fingern entknotete er das Bündel in seinen Händen und zog sich so schnell es ging die Boxershorts und die Hose an. Beim schwarzen Shirt war das schon schwerer, da es, so nass wie es war, kaum über den Körper zu ziehen war. Immer wieder lauschte er angestrengt, ob die Mitarbeiter Biovolts schon wieder hinter ihm waren, doch nichts regte sich, nur der kalte Wind fegte unaufhörlich in den Gang und striff an den Wänden entlang, bis das Pfeifen irgendwann verstummte.

Mit den Kleidern am Körper fühlte sich Kai schon um einiges wohler. Zwar wärmten sie ihn nicht wirklich, da sie immer noch sehr feucht waren, doch wenigstens hatte er jetzt etwas an und musste nicht völlig entblößt unter die Menschen in der Stadt gehen. Auch die Schuhe hatte er bald angezogen. Nun verlor der Russe keine Zeit mehr, sondern lief los in den tosenden Sturm, der draußen herrschte. Er schlang die Arme um sich während er sich umblickend über den Vorhof der so harmlos erscheinenden Abtei durch den Sturm kämpfte. Seine Zähne schlugen heftig aufeinander, doch er biss sie fest aufeinander und lief stetig weiter. Er hatte mittlerweile das Tor passiert ohne das weitere Verfolger aufgetaucht waren. Langsam kam es Kai komisch vor, so einfach würde Voltaire ihn doch niemals gehen lassen! Doch was gingen ihn nun noch dessen kranke Gedanken an? Sollte er doch machen was er wollte, aber ohne ihn!

Die Kälte stieg in ihm immer weiter auf, was durch die nassen Klamotten nur noch beschleunigt wurde, doch Kai spürte es schon nicht mehr. Er lief einfach immer weiter, weiter und weiter. Sein Ziel hatte er im Kopf, doch erstmal hieß es weit weg von dem Ort des Grauens, der nun auch schon einige Meter hinter ihm lag. Plötzlich hörte er angehende Motorengeräusche. Also war Voltaire doch noch hinter ihm her. Die Kräfte des Graublauhaarigen waren eigentlich schon sehr weit über dem Normallevel ausgenutzt, doch er zwang sich zu einem immer schnelleren Tempo. Der Schmerz und all die vergangenen Wochen ließen ihn auch noch diese unsägliche Kälte aushalten und weitertragen. Sie würden ihn nie wieder bekommen! Doch dazu musste er schnellstens von dieser Straße abkommen. Nach einem Endspurt hatte er eine schmale Seitengasse erreicht, in der er sogleich verschwand und sich weit von der Straße entfernt eng an die eine Hauswand drückte. Zwei Sekunden später hörte er, wie mehrere Wagen der Abtei die Straße entlang rasten und mit quietschenden Reifen hinter der nächsten Ecke verschwanden.

Nun war er erst einmal für kurze Zeit sicherer. Ohne es zu bemerken hatte er vor Anspannung die Luft angehalten, welche er heftig ausstieß und nach Atem rang. Die kalte Luft war wie ein Stich in seinen Lungen und ließ auch das bisschen innere Wärme, das er noch besaß, verlöschen. In dieser schmalen Gasse, in der er sich gerettet hatte, pfiff der Wind noch stärker und sauste ihm um die Ohren. Bleiben konnte er hier auf alle Fälle nicht. So nahm er alle Kräfte zusammen und humpelte durch die Gasse.

Nach einer halben Ewigkeit und vielen Hinterhöfen, durch die er sich geschlichen hatte, um nicht doch einem der Männer in die Arme zu laufen, kam er in einer dieser Einkaufsstraßen an. Hier konnte er halbwegs gefahrlos durchgehen, hier waren eine Menge Leute, die ersten überhaupt, die er auf seiner Flucht an diesem kalten Tag antraf, hier konnten Boris und die anderen mit ihren Wagen nicht durchfahren und hier hatte er eine Menge Möglichkeiten sollte er doch entdeckt worden sein, um wieder abzutauchen und sich zu verstecken.

Er verlor schon fast den Verstand so weit war sein Körper ausgekühlt. Seine Beine fühlten sich an wie Pudding und er hatte Mühe sich durch die geschäftigen Menschen voranzubewegen. Immer wieder wurde er mit zurückgezogen, da er nicht mehr die Kraft hatte etwas dagegen zu setzen. Er spürte nur noch wie ihn die Menschen komisch von der Seite ansahen, bevor er kraftlos und völlig erschöpft mitten zwischen den Leuten auf der Straße zusammenbrach.
 

Fortsetzung folgt, jedoch vorraussichtlich erst Ende November.

Kommis immer mit Freude erwünscht und erhofft.

cu KaiLoverinKokoroKisu

Das unbeschreibliche Gefühl Liebe

Yeah, ich hab's tatsächlich geschafft mich hier ranzusetzen, um euch das nächste Kapitel unterschieben zu können. *stolz auf mich sei*

Wen's interessiert: hab Philo, Kunst, Deutsch, Erde, Englisch und WiPo hinter mir. Also "Halbzeit".

Eigentlich sollte ich ja für Mathe lernen, aba...dazu hab ich überhaupt keine Lust, kann ich doch sowieso alles...

Jaja, was man nich für seine Fans alles macht ^^
 

"..." - sprechen

*...* - jemand denkt

[...] - ich, auch wenn's nich so wichtig is
 

Das unbeschreibliche Gefühl Liebe
 

Wärme umgab den Russen. Schnell kamen ihm die letzten Ereignisse wieder in den Sinn. Doch demnach konnte sein momentanes Gefühl ganz und gar nicht stimmen. Alles woran er sich erinnern konnte war, dass er vor Voltaires Schergen geflüchtet war und dann...ja, dann war er zwischen all den Leuten zusammengebrochen...und keiner war ihm zur Hilfe geeilt. Es war kalt, überall...um ihn herum...in ihm...einfach überall...

Aber...dann blieb nur ein Schluss offen. Dann musste er ja... *Nein, wieso nur? Ich wollte doch noch nicht sterben! GOTT, WIESO VERSTEHST DU MICH NICHT?! ICH WOLLTE DOCH LEBEN! Ich wollte wirklich noch leben...zumindest solange bis ich noch einmal bei ihm war um mich zu verabschieden, um ihn ein letztes Mal zu sehen...* Tränen kämpften sich unter seinen zusammengekniffenen Augen hervor. Er konnte nicht verhindern, dass sie einen glitzernden Schimmer auf seinen Wangen hinterließen. Aber wenn er nun tot war, wo war dann er? *Ray? Wo bist du? Ich bin zu dir gekommen. Siehst du mich denn nicht? Wo bist du?* Hastig blickte er sich um, doch nichts als weiß umgab ihn.
 

Die Frau und die zwei Männer, die beide ebenfalls in weiß gekleidet waren, drehten sich um, als sie eine Bewegung in ihrem Rücken spürten. Der Junge warf unruhig seinen Kopf hin und her und sofort eilte die Frau auf ihn zu, Tränen in den Augen. Die beiden Männer lächelten zufrieden und verließen mit leisen Schritten den Raum.

Mit zittrigen Händen strich die Frau dem Jungen über die Haare, kaum dass sie ihn wirklich berührte. Als sie die Tränen in dessen Gesicht gewahrte fing sie noch mehr an zu schluchzen. Sie schaffte es fast nicht ihre Handtasche zu öffnen und nach einem Taschentuch zu greifen, so bebte ihr Körper unter den Schluchzern. Als sie es schließlich doch geschafft hatte, wischte sie vorsichtig über die Wangen des Graublauhaarigen und schnaubte anschließend selbst kräftig hinein. [wie lecker...zum Glück macht sie das ja hinterher und nicht bevor sie Kai damit im Gesicht rumwischt! *uärks* Glück für sie, sonst wär sie jetzt sicherlich tot, weil ich dann gekommen wär und...! Egal, geht hier ja nich um mich, bin ja nur die bescheidene Autorin, also nich beachten...] Das reichte um Kai in die Realität zu holen und die Augen aufschlagen zu lassen.

Das grelle Licht stach in seinen Augen und erst sah er genau das gleiche Bild, das er schon eben vor Augen hatte...eine unendliche Weite nur aus weiß bestehend. Doch langsam schärfte sich sein Blick und er machte eine dunkle Gestalt neben ihm aus. Er schloss seine Augen um es anschließend noch einmal zu versuchen, diesmal jedoch mit nur halb geöffneten Augen. Er erkannte allerdings wieder nur weiß, doch das lag nicht an seinen Augen, sondern vielmehr daran, dass wirklich alles weiß um ihn herum war. Plötzlich vernahm er ein monotones Piepen von der Seite her und mit jedem weiteren Piepen öffneten sich die braunen Augen zu einem großen entsetzen Aufschrei. Hatte er es doch nicht geschafft? War er Voltaire wieder in die Arme gefallen? Nein, das konnte doch nicht sein! Das durfte einfach nicht wahr sein! Wozu hatte er so viel auf sich genommen, um am Ende wieder am Anfang angelangen zu sein? Hastig stieß er sich vom Untergrund ab, der diesmal um einiges weicher und wärmer war. Als er aus dem Bett, als welches er es identifiziert hatte, gesprungen war, sah er wieder diese dunkle Gestalt. Sofort drückte er sich gegen die Wand, die zu seiner Verwunderung weder kalt war noch aus Steinen bestand. Wo hatte ihn Voltaire hingebracht?

Zu allem Überfluss kam die Gestalt immer näher und hatte ihn schon fast erreicht. Hastig sah sich Kai um, doch die einzige Fluchtmöglichkeit aus diesem Raum war eine Tür hinter dieser Person. Sein Blick blieb wieder auf der Person hängen. Plötzlich stutzte er. War das eine Frau? Woher kam eine Frau in dieser Abtei? Was wollte Voltaire mit einer Frau? War das etwa nur ein neuer Trick ihn reinzulegen? Nun erst hörte er, dass die Frau die ganze Zeit über etwas gesagt und beruhigend die Hände gehoben hatte.

"Junge, es ist alles in Ordnung! Beruhige dich, es ist alles gut!" Alles gut? Nichts war gut, wenn er wieder bei seinem Großvater war! Nun hatte die Frau ihn erreicht und fasste ihn an den Schultern. Vollkommen in Panik versetzt schlug Kai die Hände der Frau beiseite und stieß sie gegen die Wand. Dann rannte er zur Tür und lief auf den Gang hinaus. Gerade wollte er um die Ecke laufen als er mit voller Wucht gegen etwas lief und benommen nach hinten fiel. Schmerzend hielt er sich den Kopf und blickte mit funkelnden Augen zu der Person empor, von der er sich schon denken konnte, wer sie war. Doch ein erstaunter Gesichtsausdruck machte sich bei ihm breit als er einen Mann in einem weißen Kittel gewahrte. Als er hinter diesen blickte erkannte er noch einen. Plötzlich sah er wie der Vordere eine Hand ausstreckte und ihn freundlich anlächelte.

"Nana, ein paar Tage wirst du schon noch liegen bleiben müssen!" Hier bleiben? Nie im Leben! Aber wo war er eigentlich? Das alles passte nicht in seine Vorstellungen der Abtei. Gab es einen Teil, den er noch nie zu Gesicht bekommen hatte? Und warum lächelten die Männer ihn freundlich an und hielten ihm ihre Hand hin? Und warum überhaupt war hier bloß alles so stechend weiß? Die Abtei...sein Großvater und weiß? Das passte nun eindeutig nicht!

Vollkommen verwirrt ließ er sich von dem Mann auf die Beine ziehen und stand dann noch etwas benommen im Flur.

"Ja, das kommt davon, wenn man einfach so davon läuft, wo man doch noch nicht mal richtig gesund ist", der andere Mann lächelte freundlich und zusammen setzten sie sich in Bewegung in Richtung des Zimmers, aus dem er gerade eben noch geflohen war. Vollkommen widerstandslos ließ sich Kai hineinschieben und auf das Bett plazieren. Die Gedanken kreisten in seinem Kopf, ergaben aber alle keinen Sinn.

Nun vernahm er ein Schluchzen hinter ihm. Verwirrt über das fast unbekannte weil verbotene Geräusch drehte er sich auf dem Bett um und erkannte die Frau schluchzend an die Wand gedrückt. Mit ungläubiger Miene über das Bild wandte er sich wieder den beiden Männern zu, die ihn nur kopfschüttelnd ansahen, und schließlich ging einer auf die Frau zu, nahm sie in den Arm und murmelte ihr irgendetwas zu, woraufhin sie ruhiger wurde und das Schluchzen bald verstummte.

Immer noch kopfschüttelnd meinte der andere Mann zu Kai:

"Das ist der Dank dafür, dass sie dich hierher gebracht hat? Für die gesamte Zeit, die sie an deinem Bett verbracht hat? Für all die Sorgen, die du ihr bereitet hast? Also wirklich, etwas dankbar dürftest du schon sein!" Trotz der harten Worten lächelte der Mann den Russen an. So, als würde er ihm nicht wirklich Vorwürfe für sein Verhalten machen. So, als würde er es sogar verstehen. Das alles war zuviel für Kais Verstand. All diese Unsinnigkeiten in seinem Kopf, nichts passte zusammen. Und nun auch noch diese ihm vollkommen unbekannte Frau, der er angeblich dankbar sein sollte? Nein, sein Verstand klinkte sich aus und ihm wurde wieder schwarz vor Augen und er kippte vornüber. Doch bevor er auf den Boden aufschlagen konnte, fingen ihn die zwei kräftigen Arme des Mannes auf und hievten ihn zurück ins Bett.
 

Er schlief unruhig, immer wieder tauchte das Gesicht einer Frau vor seinen Augen auf und Tränen überall um ihn herum. Die Frau redete, sah ihn an, doch er verstand überhaupt nichts. Sein Kopf tat weh, doch von allen Seiten flogen Worte auf ihn zu. Direkt in ihn hinein. Er laß sie, doch ihre Bedeutung verstand er nicht. Er wollte nicht mehr, schlug um sich, damit es still wurde, damit all das aufhörte...
 

Er riss seine Augen auf und richtete sich abrupt auf. Der Russe sah in ein verängstigtes Gesicht. Es war dasselbe, das er eben vor sich gesehen hatte.

"Bitte, bitte lauf nicht wieder weg. Ich tue dir nichts. Bitte", flehte sie ihn an. Doch Kai hatte nicht vor wegzulaufen.

"Wer bist du? Wo bin ich? Und was ist hier eigentlich los?" Mit fragendem Blick sah er sie einfach nur an. Der ängstliche Gesichtsausdruck war verschwunden und sie lächelte.

Er erfuhr, dass diese Frau ihn in der Passage gefunden hatte, in Moskau, wo er zusammengebrochen war. Sie hatte sofort den Notarzt verständigt. Er hatte wirklich Glück gehabt von jemandem mitgenommen worden zu sein, ansonsten, naja, ansonsten wäre er nun wohl sehr weit weg. Sehr weit weg. Nun jedoch lag er in einer Klinik Russlands.

Als einzigsten Anhaltspunkt seiner Identität hatte man ein Stückchen eines Zettels in seiner Hosentasche gefunden, auf dem die Worte 'Sankt Petersburg' gestanden hatten.

"Wie heißt du? Und wieso warst du in pitschnasser Kleidung bei solchen Wetter unterwegs?" Die Frau hatte in ihrer Erzählung gestoppt und blickte ihn erwartungsvoll an.

"Das würden wir alle gerne wissen!" Die Ärzte waren wieder gekommen und standen nun hinter der Frau und sahen ihn mit ernster Miene an. "Man sollte meinen ein großer Junge wie du sollte wissen, dass man sich wärmer anzieht, wenn man nach draußen geht!" Kai antwortete nicht. Er sah erst auf die Decke, dann aus dem Fenster. Plötzlich wurde sein Blick wieder groß und mit keuchender Stimme fragte er:

"Wo bin ich?"

"Ich hab dir doch gesagt, dass du in einem Krankenhaus liegst", antwortete die Frau verständnislos.

"Wo!", wiederholte Kai seine Frage.

"In Sankt Petersburg, wo denn sonst." Die Frau begriff nicht, was diese merkwürdige Frage bedeutete, doch sie ahnte ja nicht, dass Kai nicht von hier kam. Kais Blick wurde noch ein Stück größer bevor er wieder normal aus dem Fenster blickte und sich nach einer Weile entspannt in die Kissen zurücksinken ließ. Zufrieden schloss er die Augen. *Ich habe es tatsächlich geschafft! Ich bin in Sankt Petersburg!*

"Geht es ihm nicht gut", besorgt wandte sich die Russin an die Ärzte, die schüttelten jedoch nur den Kopf und meinten es sei alles in Ordnung, Kai bräuchte einfach nur Ruhe und müsse sich erholen, dann würde er schon bald wieder aufstehen können.

Doch bevor sie das Zimmer erneut verließen wandten sie sich noch einmal an den jungen Russen im Bett.

"Wir müssen aber trotzdem noch erfahren wer du bist."

"Ich? ... Kai Hiwatari, ja das bin ich", seufzte er.

"Und wo wohnst du?"

"...nirgends..."

"Du musst doch irgendwo wohnen."

"..."

"Hast du keine Familie und Verwandten?"

"...nein!"

"So wie ich den Jungen gefunden habe, ist das doch wohl nicht verwunderlich", mischte sich die Frau in das Gespräch der Männer ein.

"Gut, wir werden dann mal wieder gehen. Wir sehen später noch mal rein." Damit verschwanden die beiden Ärzte und Ruhe kehrte in den sterilen Raum.

"Werden Sie hier sein, wenn ich wieder aufwache?", fragte Kai mit geschlossenen Augen.

"Natürlich werde ich hier sein", erwiderte sie sanft. "Ich werde immer hier sein. Solange du willst. Mach dir darüber keine Gedanken. Ruh dich aus, dann wird alles gut." Kai wusste selbst nicht so genau, warum er das gefragt hatte. Aber irgendwie beruhigte ihn die Antwort und der Druck auf seinen Körper verschwand. Erfüllt von Wärme rutschte er tiefer ins Bett. Er spürte wie die Frau neben ihm die Decke höher zog und sanft über ihn legte. Anschließend hörte er wie sie sich wieder auf dem Stuhl neben dem Bett niederließ und er spürte wie ihr Blick auf ihm ruhte. Es ging soviel Liebe von ihr aus, erfüllte diesen Raum, dass er überwältigt davon einschlief.

Das erste Mal seit langem spürte er wieder das behagliche Gefühl, dass er das letzte Mal in Gegenwart Rays wahrgenommen hatte. Niemals in der Art und Weise wie bei dem Chinesen, nein, es war anders.

Doch dieses intensive Gefühl überkam ihn auch jetzt wieder, mit den Augen geschlossen, so als wäre Ray genau neben ihm,... so als würde er sich zusammen mit ihm dieses Bett teilen. Es war...als wäre Ray immer noch bei ihm...
 

Tja, das war's aber auch schon wieder. Leider nich so lang geworden aber soo viel Zeit hab ich ja nun auch nich, sollte mir Mathe ja wenigstens doch noch mal ansehen...

Das nächste Kapi wird's aber definitiv erst Anfang Dezember geben, da nun meine "Lernfächer" anstehen, d.h. dass ich für die nächsten Klausuren wirklich lernen muss (Chemie, Physik,...), da man die nicht so einfach ohne irgendwas schreiben kann.

Aber das interessiert euch ja sowieso so viel, wie nen Lateinlehrer die Matheformeln...
 

cu KaiLoverinKokoroKisu
 

PS: Nachtrag:

Hab nu fast alles hinter mir, nur noch Chemie und Physik die beiden Klausuren nächste Woche, dann bin ich für den Rest des Halbjahres fertig *freu*

Eines Nachts träumte er wieder

Ein Happy Hallo an alle, die es bis hierher geschafft haben...*g*

Extra für euch natürlich präsentiere ich nun das mitlerweile 13. Kapitel *stolz bin*

Hoffe ich werde euren Erwartungen gerecht...

Aber lest selbst:
 

"..." - laber

*...* - jemand denkt

[...] . bin nur ich gewesen...
 

Eines Nachts träumte er wieder
 

>Kai...Kai...warum kommst du nicht? Warum lässt du mich fallen? Kai...wieso hast du mich in den Abgrund stürzen lassen? Kai...! Es ist deine Schuld, Kai! Nur deine! Deinetwegen bin ich tot! Ich hasse dich, Kai! Ich hasse dich...ich hasse dich...<
 

"NEEIIIIN!!!!!!!" Schweißgebadet wachte Kai auf. Immer noch hallten die leiser werdenden Rufe Rays in seinen Ohren. "Nein...ich war es nicht...ich war es nicht..." Kai fing an zu schluchzen. Unaufhaltsam bahnten sich die Tränen ihren Weg aus seinen Augen. Schon hörte er wie die Tür aufgerissen wurde und jemand hastig ins Zimmer kam. Es war die Frau, die er im Krankenhaus kennengelernt hatte und die ihn mitgenommen hatte. Nun wohnte er vorerst bei ihr.

Das war nun schon alles zwei Wochen her, doch immer noch wachte Kai jede Nacht auf, schweißgebadet und mit Rays grausamen Worten im Nacken. Er spürte wie die Frau ihn in den Arm nahm. Er musste nicht mehr aufhören zu weinen, das hatte er gelernt. Er brauchte sich vor ihr nicht rechtfertigen oder den starken Mann spielen. Vor ihr brauchte er sich nicht zu verstellen.

"Ist schon gut...ist gut...es war nur ein Traum...beruhige dich...schhh!" Sanft wiegte sie ihn vor und zurück, bis er sich beruhigt hatte und nach einer Weile wieder eingeschlafen war. "Kai, was musstest du bloß erleiden?" Noch eine Weile blieb sie mit dem Jungen im Arm so sitzen. Dann stand sie auf und verließ den Raum wieder. Noch immer wusste niemand was ihm passiert war, sie hatten abgemacht, dass niemand Fragen stellen würde...es hätte ihm sowieso niemand mehr helfen können...
 

So wusste sie auch nicht, weshalb Kai jeden morgen so sorgfältig die Zeitung studierte, nach einem Hinweis suchte, jeden Tag nach dem Frühstück das Haus verließ und erst am Abend wiederkam, nur zum Mittag kurz da war. Sie wusste nicht was er draußen tat, warum es ihn nach draußen zog? Doch sie hatte versprochen ihn nicht zu fragen, jedoch sollte er sofort zu ihr kommen, wenn es etwas gab, dass ihn bedrückte. Die Antwort war ganz einfach: Tag für Tag suchte Kai ihn...schließlich hatte er den weiten Weg nur auf sich genommen wegen ihm. Doch bisher hatte seine Suche nie Erfolg gebracht. Jeden Abend ging er ins Bett mit der Hoffnung am nächsten Tag eine Spur zu finden...

Auch an diesem Tag kam er still zurück, hängte seine Jacke auf und ging in die Küche, wo Mrs. MacAteer mit dem Abendessen auf ihn wartete. Sie lebte allein, ihr Mann und ihr Sohn waren vor vielen Jahren verschwunden, die Regierung hatte anscheinend Interesse an ihnen gefunden und so waren sie eines Morgens nicht mehr da gewesen. Sie hatte die Hoffnung niemals aufgegeben, auch wenn sie nicht mehr nach ihnen suchte. In ihrem Herzen lebten sie fort.

Seitdem Kai bei ihr "eingezogen" war, war sie regelrecht aufgeblüht. Sie betätschelte ihn wo sie nur konnte. Kai genoss diese Behandlung, die er nie erfahren hatte. Auch wenn es ihm manchmal zu viel wurde, so schwieg er doch. Auch er konnte Mrs. MacAteer verstehen. Er war ihr dankbar.

Nach dem Essen wünschte sie ihm noch eine Gute Nacht, bevor er nach oben ging und sich hinlegte...
 

>Plötzlich stand er da. Mitten vor ihm auf dem Weg.

Kai war gelaufen, den ganzen Weg. Er wollte weg, alles hinter sich lassen. Er wollte nichts mehr hören, nichts mehr von alledem sehen. Er konnte den Wald sehen, schon die ganze Zeit, doch nie schien er ihm näher zu kommen, obwohl er doch direkt auf ihn zu lief. Nach jeder Ecke sah er sich einer neuen Straße gegenüber und es schien immer die selbe zu sein. Wo war er?

Dann stand er vor ihm. Ganz plötzlich, wie aus dem Nichts. Verdutzt blieb Kai stehen und starrte vor sich.

"R-Ray?" Die Gestalt vor ihm lächelte nur. Ja, es war Ray. Es konnte nur Ray sein! Kai konnte es nicht fassen. Schon wollte er auf den Chinesen zulaufen, den er doch so sehr vermisst hatte, den er jede Nacht sah, der ihn jede Nacht ... nein, das wollte der Russe jetzt nicht mehr wissen. Doch da hob Ray seine Arme und ein gleißendes Licht um ihn ließ Kai stoppen. Geblendet hielt sich Kai einen Arm vors Gesicht. Nachdem sich seine Augen etwas an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah Kai wieder auf. Was er erblickte ließ seinen Atem stocken: riesige weiße Schwingen waren hinter Ray erschienen. Flügel! Flügel? Ja, Kai musste blinzeln, doch noch immer rahmten sie Ray und verbreiteten ein strahlendes weiß um ihn. Er war ein Engel! Ray, sein Ray, war nun ein Engel!

Bevor Kai etwas sagen konnte, hatte Ray seinen Mund geöffnet und der Grauhaarige konnte ihn sprechen hören. Er erkannte sie sofort wieder, seine Stimme, sie war so sanft, so wunderschön...

"Kai...Kai...geh in die Desire's Lane Nr. 19!"

"W-was? Ray, was passiert hier?" Panisch sah sich Kai um. Doch er konnte nichts sehen. Aber dennoch wurde Ray schwächer, als würde starker Nebel sie trennen wollen. "Ray! Ray wo bist du?...komm zu mir...!"

"Die Desire's Lane Nr. 19...Kai...geh...Nr. 19...", hörte er Ray nur noch leise von weiter Ferne sagen. Seine Gestalt verblasste immer mehr, bis sie schließlich ganz verschwunden war.

"NEEEIIIIN!!! Verlass mich nicht...verlass mich nicht! Rayyyyy..."<
 

"Ray!" Mit einem Satz saß der Grau-Blauhaarige aufrecht in seinem Bett. Es war eine sternenklare Nacht draußen und der Mond schien durch sein Fenster herein und durchflutete mit seinem Licht den gesamten Raum. Mit weit aufgerissenen Augen blickte Kai in den Himmel. Plötzlich tauchte wieder Rays Kopf vor ihm auf.

"Desire's Lane Nr. 19..."

"Ray!" Der Russe streckte seine Hände nach ihm aus, doch so schnell und unerwartet Ray aufgetaucht war, so schnell war er auch schon wieder verschwunden.

Schon war Kai aufgesprungen und aus dem Zimmer gelaufen. Ohne dass Mrs. MacAteer aufgewacht war, verließ er das Haus.
 

Seine nackten Füßen verursachten ein Klatschen auf dem kalten Asphalt. Doch Kai hatte nur eins im Sinn "Desire's Lane Nr. 29", wie Ray es ihm gesagt hatte. Er war sich sicher ihn dort zu finden. Doch hatte er noch nie von einer solchen Straße gehört. Wie auch, lebte er ja erst seit kurzem hier. Zu seinem Glück hatte er aber in der Innenstadt vor einigen Tagen bei seiner Suche eine Karte entdeckt, auf der diese Straße mit Sicherheit eingezeichnet war.

Nach einer weiteren halben Stunde stand er endlich nach Luft schnappend an ihrem Ende - Desire's Lane erstreckte sich in ihrer vollen Pracht vor ihm. Mit wackligen Beinen betrat er sie. Die weit aufgerissen Augen musterten die vielen Häusern an denen er vorbeikam. Dann blieb er stehen. Hier war es: Haus Nr. 19. Hierhin hatte ihn Ray geschickt.

Immer noch unsicher auf den Beinen öffnete er die Pforte vor dem Haus. Mit klopfendem Herzen hatte er schließlich die Haustür erreicht. Gleich würde er vor ihm stehen. Gleich würde er ihn wiedersehen. Er konnte es kaum noch erwarten. Schon hatte er einen Finger ausgestreckt und die Klingel betätigt.

Wie eine Sirene, die man Meilenweit hörte, zerriss sie die gespenstische Stille der Straße. Kai blieb regungslos. Erst als er nach einer endlos erscheinenden Weile hörte wie sich etwas um die Türklinke legte, durchzuckte es seinen gesamten Körper. Eine Person nicht viel größer als er selbst erschien im Türrahmen.

"K-Kai? Was machst du denn hier?" Mit vor überraschen aufgerissenen Augen starrte er einem verdutzt dreinblickenden Russen ins Gesicht.

"Tala...", es war kaum mehr als ein Hauchen, das über seine Lippen kam. Doch dann fiel er dem Jungen überglücklich in die Arme. Dieser wusste nicht recht was er davon halten sollte, legte dann aber auch stumm seine Arme um den völlig verkühlten Körper des anderen. Plötzlich spürte er wie seine Schulter feuchter wurde. Wenig später hörte er auch das erleichterte Schluchzen seines Ex-Teammitgliedes. Auch er hatte nun damit zu kämpfen die Tränen zurückzuhalten. So drückte er ihn einfach fester an sich.

Bald aber stellte er fest, dass es wohl bei diesen Temperaturen angemessener wäre ins Haus zu gehen und so löste er sich von Kai und ließ ihn eintreten.

Bevor Kai etwas sagen musste bzw. konnte, hatte ihm Tala schon mit einer Armbewegung angedeutet in einer weiter hinten liegendes Zimmer zu gehen und war selbst irgendwo im Rest des Hauses verschwunden.

Zitternd stand der Grau-Blauhaarige im Wohnzimmer wie es schien, als der Rotschopf mit einer dicken Decke und einer dampfenden Tasse in der anderen Hand wiederkam. Sofort legte er diese behutsam um den nur mit einem Pyjama bekleideten Gekommenen und drückte ihn mit sanfter Gewalt anschließend in einen der breiten Sessel, bevor er ihm auch die Tasse mit Tee reichte. Auch er selbst machte es sich in dem zweiten Sessel gemütlich, nachdem er in dem Kamin vor ihnen Feuer gemacht hatte, dass nun die Stille im Zimmer durch sein Knistern durchbrach. Erst jetzt sah Tala wieder auf und blickte den zusammengekauerten Jungen an. Er brauchte nichts zu sagen, denn Kai fing nach kurzer Zeit selbst an zu berichten.

Er erzählte alles was in der letzten Zeit geschehen war. Nach kurzem Zögern berichtete er ihm auch von seinem Traum, der ihn hergeführt hatte.

"Du glaubst mir nicht, oder?" Kai blickte nicht auf als er das sagte, was ihm schon die ganze Zeit auf der Seele gelegen hatte - die Tatsache, dass ihm niemand zu glauben schien. Er nahm einen weiteren Schluck des Tees.

"Ich glaube dir, Kai! Wenn du es sagst, dann vertraue ich dir!"

"Danke!", kam es leise von dem Russen. Das hatte er sich schon so lange gewünscht. Eine Träne rann seine Wangen hinab, doch bevor sie auf die Decke tropfen konnte, wurde sie von der Hand seines Gegenübers, der nun neben ihm stand, weggewischt. Langsam hob er Kais Gesicht an, so dass er ihm in die Augen blicken musste. Dessen Augen weiteten sich, als sich Tala ihm immer mehr näherte. Er würde ihn doch nicht...
 

Freu mich über jeeeden Kommi...und ne Fortsetzung ist auch erst nach einer bestimmten Zahl von euch geplant...*fg* also ran an die Tasten und mir schnell eure Meinung geschickt...*ganz lieb guck* Büdde!!

Abschied

Huhu, hoffe ihr kennts mich noch...^^ Hat ja wirklich tierisch lange gedauert bis ihr wieder was von menem Fraß vorgeworfen bekommt...Aber natürlich hatte ich Gründe: Skispringen ^^ war doch echt subbi...oki, ich hör ja scho auf, ihr wollts lesen hoff ich ma.. -.-
 

"..." - blubbblubb

*...* - denken tun auch wieder welche

[...] - meine Kommis, gibbes glaub ich ned...oh doch...aber ned viel ^^
 

Abschied
 

Blut schoss in seinen Kopf und ließ ihn wie eine Tomate aufglühen. Er wollte sich aus dem Griff Talas befreien, doch er konnte sich keinen Zentimeter rühren. So kniff er die Augen fest zusammen. Doch zu seiner Verwunderung spürte er nicht dieses Gefühl von Lippen auf seinen eigenen [tolle Beschreibung -.-'], sondern wie das andere Gesicht an seinem vorbei strich und dann hörte er die leise Stimme seines Freundes.

"Aber nur, wenn du mir versprichst nicht mehr zu weinen. Das kann ich gar nicht leiden." Kai spürte wie sich der Mund an seiner Wange in die Länge zog und der Rothaarige sich das Grinsen nicht verkneifen konnte. Doch er war ihm nur noch dankbar. Mit beiden Armen riss er den Jungen vollends an sich und drückte ihn so fest er konnte. Dabei liefen die Tränen nur noch stärker und Tala ermahnte ihn an das was er ihm eben noch gesagt hatte. Aber schließlich legte auch er seine Arme um den Jüngeren und versuchte ihm Trost zu spenden, für all die schlimme Zeit, die er ertragen hatte. Auch wenn er sie niemals ungeschehen oder auch nur vergessen machen konnte.

Nachdem sich Kai wieder beruhigt hatte, wollten beide so schnell wie möglich die Erinnerung für diese Nacht vergessen machen und so fing Tala an von seiner Zeit nach der "Kündigung" Biovolts zu berichten. Mit großem Interesse hörte ihm der Grauhaarige zu, doch irgendwann konnte er es Tala nicht mehr verheimlichen wie sehr ihn die letzte Zeit gestresst hatte und wie müde er nun doch war. Ein herzhaftes Gähnen unterbrach Talas Erzählungen und grinsend sah dieser seinen Freund an.

"Ist es wirklich so langweilig?"

"Nein, natürlich nicht, aber..."

"Hey, war doch nur 'n Scherz! Na komm, es wird langsam wirklich Zeit ins Bett zu gehen, wenn wir noch etwas Schlaf finden wollen vor dem Morgengrauen." Tala erhob sich und wollte schon gehen als er bemerkte, dass sich Kai nicht erhoben hatte. "Was ist?"

"Ich möchte gerne hier bleiben. Ich kann auch hier schlafen...wenn ich darf..." Er hatte sich wieder zusammengekauert und blickte mit merkwürdigem Gesichtsausdruck in die Flammen des langsam ausgehenden Feuers im Kamin.

"Schon ok, wenn es dir so lieber ist... ich wünsch dir eine Gute Nacht!" Dann wandte sich Tala ab und verließ das Wohnzimmer. Um Kai herum wurde es wieder still, nur das leise Knistern erfüllte den Raum. Wie beim ersten Mal. Ganz allmählich vielen Kai die Augen zu und diese Nacht, träumte er nichts...
 

"WAS? Sie können ihn doch nicht so einfach wieder mitnehmen! Sie können bloß froh sein, wenn es nicht zur Anzeige kommt! Was glauben Sie eigentlich wer Sie sind? Wissen Sie was der Junge alles durchgemacht hat?!"

"Der Junge ist MEIN Enkel und ich kann mit ihm tun was ICH will! Haben Sie das verstanden?!" Mr. Hiwatari baute sich nun in voller Größe [was ja aber nicht soo viel ist] vor der Mrs. MacAteer auf und sah mit einem selbstsicheren Grinsen auf sie hinab.

"Lassen Sie es gut sein, Mrs. MacAteer", versuchte sie ein rothaariger Junge neben ihr zu beruhigen, was jedoch nicht viel Wirkung zeigte.

"Bitte, Sie sehen doch was dieser Mann für jemand ist! Da ist ein so zartes Kind wie der kleine Junge nicht gut aufgehoben. Sie hätten bloß mal seinen Zustand sehen sollen, als ich ihn gefunden habe, das ist doch nicht..."

"Kai ist ganz gewiss kein so zartes Kind wie diese Frau hier behauptet. Er ist ein zäher Bursche, der kann das alles wegstecken!" Voltaire unterbrach die völlig außer sich zu scheinende Frau und blickte sie zornig an. Schon setzte diese zur Gegenwehr an, als ein ohrenbetäubendes Hämmern alle zum Schweigen brachte und nach vorne blicken ließ.

"Meine Damen und Herren, zügeln Sie ihre Lautstärke! Ich bin weder taub noch ohne dulde ich es, dass sich Leute hier so verhalten! Schließlich befinden wir uns hier nicht im Kindergarten, sondern in einem Gerichtssaal und da löst man solche Angelegenheiten wie zivilisierte Menschen in dem man diskutiert!" Der Richter sah mit strengen Augen auf die beiden vor ihm sitzenden. "So, zunächst erteile ich Ihnen jetzt das Wort. Stellen Sie mit Hilfe Ihres Anwalts bitte den Sachverhalt aus Ihrer Sicht dar und SIE", er deutete mit dem Hammer in der Hand auf Voltaire, der schon wieder angefangen hatte sich zu beschweren, "Sie werden jetzt mal Ihren Mund halten, bis ich es Ihnen gestatte zu reden! Ansonsten sehe ich mich gezwungen Sie des Saales zu verweisen und durch Ihren Anwalt vertreten zu lassen. Also bitte..."

Um die Lage mal kurz zu erklären: Am darauffolgenden Tag, nachdem Kai bei Tala aufgetaucht war, hatte dieser sich bei Mrs. MacAteer gemeldet (die Nummer hatte ihm natürlich Kai vorher gesagt) und die schon innerlich halb aufgelöste Frau beruhigt, dass es Kai gut ginge und er ihn selbst kannte. Sie hatten entschieden, dass Kai nun bei ihm wohnen werde, Sie solle es ihm nicht übel nehmen, aber sie kannten sich halt besser und Mrs. MacAteer schien zu verstehen, nachdem sich auch herausstellte, dass Tala es gewesen war, weshalb er jeden Tag bis spät in den Abend gesucht hatte. Natürlich hatte sie es nur mit einem Wermutstropfen in den Augen getan und Kai hatte ihr versprechen müssen, immer mal wieder bei ihr vorbei zu gucken. Und er solle keine Scheu haben sie ebenfalls bei Problemen jeder Art aufzusuchen.

Nun, ein solches Problem tauchte kaum zwei Tage später mit der Post auf. Es war ein Brief der Post, es sei ein Brief an einen gewissen Tala Ivanov hinterlegt worden. Warum er nicht gleich per Post kam, stellte sich heraus als ihn Tala geöffnet hatte: es war ein Brief Voltaires. Und der hatte nur den Anhaltspunkt St. Petersburg von Talas neuer Verbleibe gehabt und sein Haus wohl glücklicherweise noch nicht ausfindig machen können. Da Tala beim Oberhaupt der Stadt Anweisung gegeben hatte, niemandem ohne sein vorheriges Einverständnis seine Adresse zu geben, hatte er sie wohl auch immer noch nicht. Das war dann auch der Grund gewesen, weshalb Kai nirgends eine Spur des Jungen gefunden hatte, denn Tala lebte wie ein anonymer Bürger der Stadt allein in seinem großen Haus.

Wie dem auch sei, das Schreiben beinhaltete den Befehl Kai auf der Stelle zurück nach Moskau zu schicken, da er zu seinem einzigen Verwandten musste, da dieser nun sein Vormund war und über ihn zu entscheiden hatte. Mit genau diesem Problem war der Russe zu Mrs. MacAteer gekommen, mit der Bitte einen Prozess dagegen auf die Beine zu stellen, da er selbst als noch Minderjähriger zu diesem nicht befugt war. Kai gegenüber hatte er davon jedoch kein Wort erwähnt, da er schon genug zu leiden gehabt hatte und er ihm diese Aufregung ersparen wollte.

So saßen sie, Mrs. MacAteer begleitet von dem Rothaarigen, nun in eben jenem Prozess und versuchten alles um den Richter von der unfähigen und unrechtmäßigen Methode des "Großvaters" seinen so "geliebten" und "einzigen" Enkel zu erziehen zu überzeugen.

"Ich weiß schließlich am besten was dem Jungen gut tut und was er braucht!", gab der alte Mann als Grund für die Zustimmung seiner Forderung an. "Außerdem bin ich schließlich sein einzigster noch lebender Verwandte!"

"Ist das alles gewesen, was Sie sagen wollten? Gut, dann ziehe ich mich jetzt für eine Entscheidung zurück." Der Richter stand auf und verließ den Raum. Zurück ließ er dabei einen selbstsicher wirkenden Voltaire und eine vollkommen aufgekratzte und einem Zusammenbruch nahe Mrs. MacAteer, die von Tala mit beruhigenden Worten bearbeitet wurde.

Die Minuten zogen sich unendlich hin, doch schließlich betrat der Richter erneut den Saal und ließ das "Urteil" verkünden: Kai Hiwatari würde von nun an von der Vormundschaft seines Großvaters befreit sein, diese würde an Mrs. MacAteer übergehen bis der ältere Tala sie dann nach seiner Volljährigkeit innerhalb des nächsten Monats übernehmen würde. Das Gericht hätte sich aufgrund vorliegender Beweise nicht dazu durchringen können einen Jungen, und sei er noch so zäh, dort wieder hin zu schicken.

Eine gewaltige Erleichterung ging durch Mrs. MacAteer und durch die Entlastung des Drucks liefen ihr die Tränen übers Gesicht (die in letzter Zeit wirklich viel zu oft vorkamen, viel zu viel OOC Charas -.-') und sie bedankte sich immer und immer wieder bei dem Richter und konnte die gewonnene "Schlacht" selbst bei sich zu Hause noch nicht fassen.

Doch Tala konnte nicht lange bei ihr bleiben, da Kai sonst doch noch irgendetwas vermuten würde und so verabschiedete er sich mit den Worten, sie solle sich bloß beruhigen und so tun als sei nichts gewesen, wenn Kai wiederkäme, um bei ihr die nächsten Wochen noch zu leben, bis Tala ihn endlich vollends bei sich aufnehmen konnte.
 

"Kai? Ich bin wieder da!" Mit guter Laune (wie immer *g*) beförderte Tala seine Jacke auf den Ständer und ging durch den Eingangsflur ins Wohnzimmer. Wie jeden Tag fand er ihn dort an, wo er einfach nur da saß und vor sich hin starrte. Es war für den Russen kaum noch mit anzusehen wie sein Freund dort so saß und immer noch nachträglich zu leiden schien, doch mehr als ihm seine Hilfe anzubieten konnte er auch nicht. Doch bisher hatte Kai jedes Mal abgeblockt und sich nur noch weiter zurückgezogen. So hatte es der Rothaarige dabei belassen, er wollte ihn zu nichts zwingen, wünschte sich einfach nur den Jungen zurück, der er früher einmal war...doch das war lange her und eine andere Geschichte, auch wenn damit alles angefangen hatte....vor vielen Jahren...

Tala schüttelte den Kopf als er sich erneut dabei ertappte, wie er an früher dachte...noch vor Biovolt und Beyblade...schon spürte er ein Kribbeln in der Nase und kehrte sich rasch von dem Anblick des Jüngeren, nicht zu früh, denn schon lief füllten sich seine Augen mit Tränen.

"Ich mach was zu essen!" Damit verschwand er in der Küche und machte sich daran, die eben noch vor seinen Augen erschienen Bilder zu verdrängen. Kai hob nur kurz seinen Kopf und sah auf, doch Tala war schon hinter der Tür verschwunden.
 

"Kai, ich muss mit dir reden!" Tala sah den Jungen gegenüber an. Auch dieser legte nun sein Besteck neben seinem Teller ab, schluckte und sah dann auf. Tala jedoch konnte seinem Blick nicht standhalten und sah zur Seite. Auch wenn er wusste das es nur für kurz war, so tat es ihm dennoch weh, seinen Freund wieder wegzuschicken. Er räusperte sich.

"Ähm...du musst...*räusper*...du weißt ja...ich bin noch nicht volljährig und so...*schluck*...nun ja, du musst..." Ein Kloß steckte in seinem Hals, doch er brauchte nicht weiterzureden.

Kai nickte nur, stand auf und ging mit seinem Teller in die Küche. *Er hat doch noch gar nicht aufgegessen. Oh Kai, es tut mir so leid, aber es ist doch nur für kurz...bald sind wir für immer zusammen, bald wird uns niemand mehr trennen können...* da es wenig Sinn machte noch weiter allein am Tisch zu sitzen und zu essen, stand auch er auf und brachte den Rest vom Tisch in die Küche. Kai war schon nicht mehr dort und er hörte nur noch wie weiter oben eine Tür geschlossen wird. Seufzend stützte sich Tala auf den Tresen und atmete tief durch. Er kommt bald wieder, sagte er immer wieder zu sich. *Was bin ich bloß geworden?! Was hat dieser Junge bloß aus mir gemacht? Wieso fällt mir selbst eine kurze Trennung so schwer? Ich hab ihn verdammt lieb gewonnen. Selbst allein die Vorstellung jemand könnte ihn mir noch einmal wegnehmen, bringt mich fast um. Vielleicht liegt es daran...* Mit dieser Erkenntnis um einiges besser drauf machte er sich daran das Geschirr abzuwaschen, als er auch schon kurz darauf spürte wie jemand die Küche hinter ihm betreten hatte. Langsam wandte er sich um und sah Kai vor sich stehen. [wen auch sonst?! -.-]

"Ich wollte mich noch einmal bei dir verabschieden. Danke für alles!" Schon wollte er sich umdrehen und das Haus verlassen, doch Tala war schneller und packte ihn am Arm.

"Verabschieden sich so wahre Freunde?!" Ohne eine Antwort von dem verdutzten Kai zu erwarten, packte er ihn und drückte ihn an sich. Dann ließ er ihn los und führte ihn zur Tür. "Und überhaupt, wer redet denn hier von Abschied? Du musst doch nur wieder bei Mrs. MacAteer leben oder wolltest du mich nie wieder besuchen kommen?" Kai erwiderte nichts, doch Tala war sich sicher den Anflug eines dankbaren Lächelns auf seinen Lippen gesehen zu haben. *Er hat doch tatsächlich geglaubt, ich würde ihn für immer wegschicken. Wenn du wüsstest...*
 

Ich hoffe ich bekomm gaaanz viele Kommis *nich süchtig bin* *g* Aber ich würd mich ganz dolle freuen...dann kommt der nächste Teil auch scho nächste Woche, versprochen...^^..büdde...*kommisüchtig bin*...

[gibt's hier eigentlich doch jemanden, der die finnischen Skispringer toll findet?]

Kai Hiwatari und Tala Ivanov

Servus!

Wie versprochen das nächste Kapi...hab euch diesmal ja ned mehr warten lassen können...*g* Nya, lest selbst und wär nett, wenn ihr mir eure Meinung mitteilen könntet...
 

"..." - *sag*

*...* - *denk*

[..] - *mich meld*
 

Kai Hiwatari und Tala Ivanov
 

Die Wochen vergingen und täglich war Kai bei Tala. Die Zeit mit seinem alten Freund schien ihn langsam verkraften zu lassen, was er durchgemacht hatte...durchmachen musste. Verkraften...nicht jedoch vergessen...das würde er wohl niemals können. Dafür waren die Wunden einfach zu tief. Ein Bein, das einem genommen wurde, wird man niemals durch ein gleiches ersetzen können. Ersetzen ja, aber es wird niemals wieder wie vorher werden. Und dadurch wird man niemals vergessen können, was war.

Wieder hatten die beiden Jungen einen Tag verbracht. Als Tala Kai zur Tür brachte und sich verabschiedete, merkte er wieder einmal wie sehr sich Kai ihm doch nun schon geöffnet hatte. Er war viel gesprächiger als am ersten Abend, als die ersten Wochen. Mit einem Lächeln schloss er die Tür. Auch er hatte sich verändert, seit Kai bei ihm war, das musste er zugeben. *Nur noch zwei Tage, dann ist all das vorbei. Dann wird er meiner sein und niemand wird je etwas daran ändern können.*
 

Auch am nächsten und letzten Tag, den die beiden noch "trennen" [is ja ned wirklich so, da sie doch den ganzen Tag zusammen hocken...^^, aba ihr wisst ja was ich mein...] konnte, hatte Kai noch keine Ahnung. Einzig allein Talas immer merkwürdiger werdendes Verhalten machte Kai darauf aufmerksam. Schließlich war es soweit gekommen, dass Tala am Abend fast ausschließlich da saß und Kai anstarrte als sei er geisteskrank geworden.

"Hab ich irgendwo Scheiße im Gesicht kleben?!", fragte er mittlerweile sichtlich sauer, da er sich durch das Anstarren Talas an die Zeit in der Glassäule erinnert fühlte und all die Pein, die er damit ertragen hatte. Erneut feuerte er seinen Blade ab und ließ ihn die aufgestellten Dosen wegschleudern. Auch wenn Biovolt und Voltaire ihn gequält hatten mit dem Sport, auch wenn er all die Erniedrigungen erdulden musste, die Liebe zu diesem Sport konnte ihm keiner nehmen. Die Liebe zu seinem Dranzer und zu seinem Vater, der ihm all das zum ersten Mal gezeigt hatte.

"Juppsa, hast du!", damit stand Tala von seinem Liegestuhl auf der Terrasse auf. Während Kai sich niemals zu schonen schien und auch, obwohl er keinerlei Verpflichtungen mehr hinsichtlich des Bladens hatte, ununterbrochen an seiner Technik feilte, ließ es sich Tala mit einer guten Lektüre über die News in der Blader-Welt auf einem Liegestuhl in der Frühlingssonne gut gehen.

Nun jedoch legte er die Zeitschrift weg und ging auf den Blauhaarigen zu. Er durfte nicht zugeben, dass er es kaum noch erwarten konnte morgen volljährig zu werden, also tat er fürsorglich so, als hätte Kai wirklich etwas im Gesicht kleben. Zu seinem Glück befand sich sogar etwas Dreck aufgewirbelt von Dranzers Power in dessen Gesicht. Mit dem Daumen wischte er es vorsichtig weg und blickte ihm dann ins Gesicht. *Wie schön er doch ist.*

"Nach Scheiße sieht das aber nicht aus", versuchte Kai die Situation etwas zu lockern. Er fühlte sich merkwürdig verkrampft. Der Letzte, der ihm jemals so nahe war, war Ray gewesen. "Sonst noch was?", verunsichert sah er in das lächelnde Gesicht seines Gegenüber.

"Nein, es war wirklich keine...es war nur ein wenig Dreck...nicht schlimm..."

"Sag mal, geht's dir nicht gut? Du bist schon den ganzen Tag so komisch." Sofort drehte sich Tala um und ging rasch auf seinen Liegestuhl zu. Er durfte nicht riskieren, dass Kai etwas bemerkte. Diesmal meinte er jedoch nicht, dass er morgen volljährig war oder dass Kai dann ganz allein ihm gehören würde. Obwohl, doch genau das war es: das Kai dann ihm gehören würde, ihm allein. Er war froh, wenn er den Jungen sah, er hatte ihn mehr als nur gern. Er hatte sich verliebt. Doch das durfte er auf keinem Fall dem anderen preisgeben, wollte er sich nicht all das verbauen und zerstören, was er bisher bei Kai erreicht bzw. erlangt hatte an Vertrauen und Freundschaft.

Noch kurz saß er da und versuchte sich auf den Artikel über den >Fortschritt im technischen Umgang mit Blades< zu konzentrieren, verwarf es aber schon bald, da er immer wieder über den Rand der Zeitschrift zu Kai rüberschielte. Er stand auf und betrat das Haus. *Morgen ist all das vorbei, dann gehört er mir.* Damit verschwand er in Hausarbeit und hörte nur wie sich eine Stunde später Kai verabschiedete und zurück zu Mrs. MacAteer ging. Erschöpft sank er auf dem Sessel zusammen, den Staublappen in der Hand [*lol* was für ne Vorstellung: Tala mit nem Staublappen...was mach ich bloß mit euch armen Jungs...für sowas seids ihr doch viel zu Schade ^^]

Die N8 verbrachte der Rotschopf ziemlich schlecht. Nachdem er sich eigentlich nur von einer auf die andere Seite gewälzt hatte, stand er schließlich Stunden früher auf als sonst und wuselte durchs Haus. Eigentlich hatte er überhaupt nichts zu tun, aber dennoch ging die Zeit schneller rum als er erhofft hatte. Schon hörte er wie jemand unten die Klingel betätigte, und dieser jemand war niemand geringeres als Kai. Aufgeregt und aufgedreht wie ein verrücktes Huhn hetzte Tala die Treppe runter und riss förmlich die Tür vor Kais Nase auf.

"Moi!", Tala stand vor ihm als sei nichts los. Innerlich hatte er sich beruhigt, schließlich wusste er, dass er sich von nun an zusammen nehmen musste. *So kann es nicht weitergehen. Was ist schon dabei? Ich lebe mit Kai zusammen und das genügt mir. Mehr kann ich doch nicht erwarten, nach all dem was Kai durchmachen musste.*

"Moi! Was ist denn hier an der Wand passiert?", Kai deutete auf ein Tuch, dass an der Hauswand neben der Tür hing und irgendetwas zu verdecken schien.

"Erzähl ich dir später", meinte Tala nur und bat ihn dann herein. Und Kai betrat ohne Verdacht zu schöpfen, was für ein Tag ihn heute erwarten würde, das Haus.

Tala verschwand im Wohnzimmer und nachdem Kai seine Jacke aufgehängt hatte, folgte er ihm. Was er dort sah, ließ ihn stutzen. "W...was ist denn hier los? Hab ich was verpasst?" Er näherte sich dem Tisch auf dem eine große Torte und diverser anderer Kram stand. "21? ...oh nein...hab ich doch glatt vergessen...du hast Geburtstag oder?" Er blickte zu Tala auf, der nur leicht nickte. "Ich hab jetzt gar nichts mit...", etwas verlegen schaute er wieder auf die Torte. Das schien Talas Stichwort gewesen zu sein, denn er umrundete den Tisch und stand nun neben Kai.

"Ich hätte da eine gute Lösung. Doch dazu muss ich noch eine Kleinigkeit erledigen...", er beugte sich über den Tisch und brachte ein kleines Päckchen zum Vorschein. "Hier", er überreichte es dem Russen. Verdutzt nahm dieser es entgegen.

"Aber ich hab doch gar nicht Geburtstag!"

"Is doch egal, mach's einfach auf!" Mit einem auffordernden Blick bewegte er seinen Freund schließlich dazu das Geschenk zu öffnen.

Kai hob einen Keyholder samt Schlüssel aus dem Papier. Kaum hatte er Tala einen fragenden Blick zurückgeworfen, da schob dieser ihn schon vor sich her zur Tür.

"Nun zu deiner Frage vorhin", damit lüftete er das Geheimnis um das Tuch an der Wand. Kais Augen wurden immer größer als er das Türschild dahinter erblickte:

Hier wohnen

Kai Hiwatari und

Tala Ivanov

"Was soll das denn? Erstens wohne ich nicht hier und zweitens dachte ich, dass du nie ein Türschild anbringen wolltest, damit niemand deinen Wohnsitz weiß. Somit würdest du Voltaire und Biovolt doch direkt in die Hände spielen!"

"Ich wollt dem Postboten ma nen Gefallen tun. *g* Und dich kann mir jetzt auch niemand mehr wegnehmen."

"Häh?"

"Schon gut, komm mal mit", damit zog er den Blauhaarigen wieder ins Haus und überreichte ihm drinnen einen weißen Briefumschlag. "Hier, mein zweites Geschenk für dich." Widerwillig aber dennoch neugierig nahm Kai den Umschlag entgegen. Tala sah ihn ruhig an, doch innerlich war er schon mehr als gespannt auf die Reaktion seines Freundes. Erst tat sich bei dem nichts, doch nach einer Weile fing das Blatt heftig an zu zittern. Grund dafür waren Kais Hände. Unkontrolliert zitterten sie und Kai schien Mühe zu haben das Blatt festzuhalten. Plötzlich tropfte etwas auf das Papier und als Tala in das Gesicht des Jüngeren blickte war er überrascht Tränen an dessen Wangen runterlaufen zu sehen. Er hatte nicht erwartet DIESE Reaktion durch den Brief hervorzurufen.

"Du musst nicht...du kannst auch weiter bei Mrs. MacAteer bleiben, wenn es dir dort besser gefällt..." Tala sagte das mit so ruhiger Stimme als sei es ihm wirklich ernst.

"Baka...", kam es leise von Kai, doch er konnte sich das Lächeln genauso wenig verkneifen wie nun auch Tala, obwohl bei ihm immer noch Tränen die Wangen runterliefen. Dann ging er auf Tala zu und drückte ihn ganz fest an sich. Der Brief, die Bescheinigung für das Sorgerecht [dass Kai sowas noch brauch...tse, der is doch alt genug...], wurde dabei ziemlich zerknüllt als er seine Hände zusammen ballte.

"Also bist du einverstanden?" Kai sagte nichts, sondern drückte seinen Freund nur noch doller an sich. "Danke, das ist wirklich das größte Geschenk, dass du mir machen kannst...obwohl du es noch steigern könntest...indem du aufhörst zu weinen...das kann ich doch nicht leiden, schon vergessen?"

"Danke!" Kai ließ Tala los und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Wer bin ich denn, dass ich weine? Ist ja peinlich!"

"Hey, ist schon ok. Du bist jetzt frei und kannst machen was du willst."

"Ich will aber nicht weinen!" Kai hatte sich wieder gefasst und faltete den Brief wieder zusammen.

"Na dann komm. Ich wüsste was, was dagegen hilft: indem du mir hier hilfst aufzuessen." Damit war die Sache geregelt.
 

Hier muss ich dann ma aufhören, weil das was jetz noch kommt, des passt halt jetz ned so wirklich hier gleich dran...is dann aba auch scho der letzte Teil *snüff* Nya, hoff euch hat's so halbwegs alles gefallen bisher...mit einem Teil werde ich euch dann aba noch nerven... *fg*

Bis dann jedenfalls...cya...KaiLoverinKokoroKisu

Nur zur Info: bei mir darf man in Russland nicht mit 21 erst Alkohol trinken, sondern ist ab dann volljährig. Ich wollt ihn ned erst 18 werden lassen. Des is er ja scho.

Eigentlich wollte ich Tala auch wie ein kleines aufgeregtes Kind darstellen an seinem B-Day, aber dann hab ich mich doch besonnen. Schließlich wollte ich ihm wenigstens noch ein Stückchen Würde überlassen. ^.^' *Tala schon wieder Hand-in-Hand mit Kai die Straße entlanggehen seh* Sind doch auch n süßes Pärchen, oda? Aber halt in dieser FF ned...
 

>Wie Worte, die gesprochen wurden. Man kann sie versuchen zu vertuschen, zu überreden und davon abzulenken, doch sie werden immer da sein. Sie wurden gehört und egal was man tut, sie werden immer zwischen einem liegen.<

Marvel

Moi evrybody!!!

Dies ist nun das Letzte was ich euch hiervon anbieten kann. Bevor ihr jedoch anfangen dürft zu lesen, wollte und muss ich mich nochmal bei allen gaaaaaaaaanz lieben und treuen und was-weiß-ich-für-welchen Kommischreibern bedanken, die mich durch diese Ff begleitet und mich nie im Stich gelassen haben!! Vielen herzlichen Dank!!!!!!!!! *knuddel-knutsch*
 

Marvel
 

>Diesen Ort kannte er doch. Ja, er befand sich an der Stelle, an der Ray verschwunden war. Was machte er hier? Plötzlich spürte er etwas hinter sich und drehte sich auf der Stelle um. Vor ihm stand...

"Ray!" Der Chinese lächelte nur. Kai wusste nichts zu sagen. Er stand wie angewurzelt da und schon spürte er wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Wie konnte ihm bloß so etwas passieren? Wieso war er so schwach geworden, ließ seine Emotionen an die Oberfläche treten, sein Handeln übernehmen? Um sich anderen mitzuteilen. Er wollte nicht mehr allein sein, versteckt hinter einer Fassade aus klaren aber dennoch undurchdringlichen Eis.

Da fiel Kai der letzte Traum ein, indem ihm sein Engel erschienen war. Und seine Worte...durch ihn hatte er zu seinem Freund zurückgefunden.

"Danke, Ray", flüsterte Kai ihm zu, denn mehr brachte er auch nicht zustande. Doch wieder lächelte Ray nur, dieses wunderschöne Lächeln, das nur er hatte, mit dem nur er seinen Kai so verzaubert hatte. Plötzlich setzte er sich in Bewegung und kam Kai immer dichter. Dieser stand wie in Trance da und blickte ihn einfach nur an. Auf einmal war er ihm so dicht gekommen, dass sich ihre Lippen berührten. Kai zuckte zusammen unter dem Gefühl, das seinen Körper durchströmte. Kai wünschte, dieser Augenblick würde niemals vergehen. Wie sehr hatte er sich dieses immer wieder gewünscht gehabt. Nun war er sich endgültig sicher.

"Ich liebe dich auch, Ray!", brachte er mit erstickter Stimme heraus, nachdem sich ihre Lippen wieder voneinander getrennt hatten. Ray lächelte [wie oft will er das denn noch machen?!] und es schien als würde er erneut von einer unsichtbaren Macht weggezogen werden. Doch diesmal machte es Kai nichts aus. Er hatte es Ray endlich gesagt.

Ray war kaum noch zu erkennen, doch Kai sah immer noch sein wunderbares lächelndes Gesicht. Auch seine Tränen waren verschwunden und einem überglücklichen Lächeln gewichen. Bevor Ray ganz verschwunden war, hörte er ihn noch rufen.

"Ich werde auf dich warten...mein Engel...ich werde warten..." Die letzten Worte waren schon so weit entfernt und so leise, dass Kai sie fast nicht mehr hören konnte. Ray hob seine Hand und hauchte ihm einen letzten Kuss zu. Dann war er verschwunden. *Ich werde mich nie wieder verlieben können. Nie würde ich jemals einen so lieben können wie dich, Ray.* Doch er war glücklich, dies war sein glücklichster Moment gewesen.<
 

~~ Flashback ~~

*Wo ist Kai denn abgeblieben?* Verwundert sah sich der Rothaarige im Wohnzimmer um. Er hatte sich gerade im Bad fertig gemacht und wollte seinem Freund noch einmal Gute Nacht sagen, doch dieser befand sich weder auf dem Sofa, auf dem er früher immer geschlafen hatte, noch auf einem der Sessel. Kopfschüttelnd ging Tala aus dem Wohnzimmer und stieg schließlich die Treppe zu den oberen Zimmern hoch, nachdem er schon im Rest der Wohnung nach dem Russen gesucht hatte.

"Kai?", vorsichtig öffnete er die eigene Schlafzimmertür. Doch auch dort befand der Jüngere sich nicht. *Vielleicht ist er doch unten und ich hab ihn nur übersehen*, überlegte Tala und ging dennoch noch zur letzten Tür, um diese zu öffnen. Dahinter befand sich ein Gästezimmer, dass er jedoch nie als solches verwendet hatte, da er ja nie Besuch bekam, der zudem noch übernachten würde.

Als er heute jedoch ins Zimmer blickte, entdeckte er einen Jungen, zusammengekauert in dem Bett liegen.

~~ Flashback end ~~
 

Vorsichtig und leise kam Tala auf das Bett zu, in dem der Junge friedlich schlief. Er stand über ihn gebeugt und betrachtete ihn. Kai lächelte im Schlaf. Es war das erste Mal, dass er ihn so glücklich und zufrieden sah. Leise schlich er zur Tür zurück. Noch einmal blieb er stehen und warf einen letzten Blick auf Kai, bevor er die Tür endgültig schloss. Kai lächelte noch immer.
 

Ray war zurück gekommen, nachdem er Kai einen Monat in Frieden gelassen hatte. Er wollte sehen, dass es Kai auch gut gehen würde, bevor er die Welt für immer verlassen würde. Er hatte alles unerledigtes geregelt und nun wurde es Zeit.

Nun, da er sich sicher war, dass es Kai gut ging, konnte er getrost davonschweben. Leise auf den riesigen weißen Schwingen davon durch die Lüfte gleiten.

Ray breitete seine Schwingen aus und diese hoben ihn empor, trugen ihn und so flog er. Der untergehenden Sonne zu, geradewegs hinein in den golden schimmernden Himmel.

"Ja, wir sehen uns im Himmel, geliebter Engel!"
 

~°~°~ OWARI ~°~°~
 


 

*snüff* das war's dann mit dieser FF. Also ich muss leider zugeben, dass das Ende ned so gut geworden is, wie ich es wollte. In meiner Vorstellung sieht das richtig gut aus und so traurig auch ein wenig aber dennoch gut, da ja nun alles geklärt ist und so, aber nya, ich konnt das halt irgendwie ned so schreiben...weiß auch ned...vllt, weil es zu früh am Morgen is...^^ Hoffe aba, ihr wisst, dass es besser aussehen soll, als ich es beschrieben habs...



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Kommentare zu dieser Fanfic (93)
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Von: abgemeldet
2004-11-14T18:35:56+00:00 14.11.2004 19:35
*heul*
*schluchz*
*snief*
Oh mein gott is ja ur traurig.
So lieb von Ray *heul* dass er auf Kai acht gegeben hat.
*snief* Und dass Raywarten wird auf seinen Engel *schluchz*.
*kurz vorm Krepieren* Diese .. story *snief* ... ist so ...
traurig ... lieb .... und herzzerreißend zugleich.

Ciao Fantasy
Von: abgemeldet
2004-04-06T16:18:44+00:00 06.04.2004 18:18
Nihao!!!*wink*
Ich habe deine FF noch nicht gelesen(werds aba bald tun) weil ich durch das Kai Bild abgelenkt wurde! (saudummer Grund) Naja, jedenfalls hab ich den PC angesabbert und wollte dich fragen auf welcher Page du das Bild gefunden hast.^.^ Oder ob du andere Bilder auch noch hast. *bettel*
Auf jeden Fall wäre es voooooooooolllllllllllll liiiiieeeeeeeebbbbb wenn du mir sagen könntest woher du das Bild hast. Danke!!!
tschutschu
*wink*
Von:  Hayan
2004-04-04T15:17:54+00:00 04.04.2004 17:17
schöööööööööööööööööööööööööööööööööööön! *soifz*
und leider zuende...;___; aba war ein schönes ende...^^
*knuffel*
bye Thinka
Von: abgemeldet
2004-04-04T14:25:08+00:00 04.04.2004 16:25
uiiiii ^^ wie süsssssssssssssssssssssssssssssss ^-^ die FF war einfach genial ich finds zwar schade das sie schon zuende ist aba da kann man ja leider nüx machen.... oder? +lübguck+
Cya Saharu +knuff+
Von: abgemeldet
2004-03-27T15:49:27+00:00 27.03.2004 16:49
Weiter !!!!!!!!!!!!!
Cya Saharu ^^
Von:  Hayan
2004-03-26T15:16:17+00:00 26.03.2004 16:16
sweet! X3
was kommt als nächstes?
*sehnsüchtigaufnächstetskappiewart*
schreib büdde ganz schnell weiter!
*knuffel*
bye Thinka
Von: abgemeldet
2004-03-23T06:31:13+00:00 23.03.2004 07:31
Totaaaaaaaaal sweeeeeeeeeeeeeeeeet!
*schmacht*
mach büdde schnell weiter!
Von: abgemeldet
2004-03-21T22:08:30+00:00 21.03.2004 23:08
erste bin +durch gegend hüpf+ ^o^'
joar das kapitel war echt wieder supi klasse hat aba auch lange auf sich warten lassen >.< naja dafür kommt schon nächste woche das neue +freu+ ^.^
ich freu mich schon bis zum nächsten kapitel
Cya Saharu
Von:  AngelNights
2004-01-18T17:44:01+00:00 18.01.2004 18:44
*lol* Mach bitte ganz schnell weiter, ja? *anfleh* *aufKnierumrutsch*. Aber der arme Ray, och nee *heul flenn*
Ja ich will auch ein Wunder!
Supi Story gefällt mir gut und hoffe du hast bald die Kommis zusammen ahst die du zum weiterschreiben brauchst.
Von: abgemeldet
2004-01-14T14:26:35+00:00 14.01.2004 15:26
*auf Tala einklopp* FINGER WEG!!! (Kai: Ja, links, rechts; dann ein Kinnhaken! Mein Gott, bist du gur XD~/Claudi: Hatte viel Zeit zum Üben *sfg*/Tala: x_x Why me?/Kai: Schnauze! *Tala Klebeband auf den Mund kleb* Fein ^_^/Claudi: Komm, geh'n wir was trinken!/Kai: OK ^_^)
Die FF is hammer, obwohl das letzte Chap ja auch noch letztes Jahr war XD Aber genial wie eh und je!
Mach weiter so, kay?
Mata ne,
Claudi


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