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Another Story

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Part 1: Neue Freunde

So, hier nun der erste Teil meiner Story, der direkt an den Prolog anschließt.

Ich hoffe es gefällt euch, Haruka ist in dieser Geschichte nämlich vom Charakter her irgendwie ein bissel anders geraten wie sonst, ich hoffe andere Haruka-Fans verzeihen mir das ^^;;

Es kommen hier auch zum ersten Mal eigene Charaktere vor, bzw. die meisten der Charaktere hab ich wie schon gesagt zusammen mit einer Freundin erfunden.
 

Die Charaktere selbst stelle ich aber am besten erst am Anfang des nächsten Teils vor, will ja nicht gleich alles vorwegnehmen^^

Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass es hier mit der homo- und heterosexuellen Liebe ein bissel durcheinander geht *gg* Aber wen das nicht stört, kann ja ruhig mal anfangen zu lesen^^ Über Kommentare würde ich mich natürlich auch diesmal sehr freuen!

Also dann will ich euch nicht weiter mit meinem Geschwalle aufhalten, noch viel Spaß beim Lesen!
 

"..." wörtliche Rede

,...' Gedanken

,S' Schweißtropfen (eigentlich ist das in der Schriftart Windings, da kommt dann auch so ein richtiger Tropfen, aber hier kann man wohl nur diese Schriftart benutzen ...)
 


 

Part 1: Neue Freunde
 

Am nächsten Tag machte sie sich auf den Weg zu dieser Schule. Es war Spätnachmittag.

'Die Schule dürfte grade aus sein, das ist gut', dachte sie sich. Nachdem sie das Gebäude betreten hatte, suchte sie das Sekretariat. Sie klopfte an.

"Herein", hörte sie eine Stimme von drinnen. Daraufhin öffnete sie die Tür und trat ein.

"Guten Tag, ich möchte mich hier anmelden.", erklärte Haruka.

"Wieso kommen sie mitten im Schuljahr und nicht zu Beginn oder zum Halbjahr?", wollte die Sekretärin wissen.

"Tja, wissen Sie, ich bin erst vor kurzem umgezogen ...", antwortete Haruka verlegen.

"Ach so ...", meinte die andere lächelnd. "Dann zeigen Sie mir mal ihre Papiere ...", fuhr sie fort. Haruka überreichte ihr einen Stapel Papier.

"Hier, bitte sehr." Die Sekretärin sah Haruka verdutzt an. Dann fing sie an zu tippen und gab Haruka ein Formular, das sie ausfüllen musste. Als sie alles abgetippt hatte, wandte sich die Sekretärin noch mal an Haruka:

"Im Geschäft um die Ecke können Sie sich eine Schuluniform kaufen. Der Unterricht beginnt um halb neun, Unterrichtsende ist um halb vier. Sie sind in Klasse 2e, Zimmer 39. Alles weitere wird Ihnen Ihr Klassenlehrer Itoh-san sagen."

"Vielen Dank. Auf Wiedersehen.", verabschiedete sich Haruka.

"Auf Wiedersehen.", antwortete die Sekretärin. Haruka schloss die Tür hinter sich.

"So, das wäre erledigt.", sagte sie sich. Dann ging sie zu dem Laden um die Ecke, um sich eine Schuluniform zu kaufen.

"Guten Tag, ich würde gerne eine Schuluniform kaufen. Ich habe Größe L."

"Kommen Sie, hier hinten haben wir noch welche." Sie steuerte zielstrebig die Ecke mit den Jungenuniformen an. Haruka grinste. "Da wären wir". Sie gab Haruka eine der Uniformen. "Da hinten sind die Umkleidekabinen." Haruka probierte also ihre neue Schuluniform an. Sie war zwar nicht so schön wie die von der Infinity, aber sie gefiel Haruka trotzdem recht gut.

"Perfekt ...", sagte sie, "... die nehm' ich." Sie trat noch kurz aus der

Umkleidekabine hervor. Die Vekäuferin lächelte.

"Steht ihnen wirklich ausgezeichnet."

"Danke sehr.", antwortete Haruka ein wenig verlegen. Die Uniform war marineblau, unter dem Jacket trug sie ein weißes Hemd und dazu eine gestreifte Krawatte. Bei den Schuhen nahm Haruka sich vor, die alten anzuziehen, die sie schon immer sehr bequem fand. Nachdem sie sich wieder umgezogen hatte, ging sie zur Kasse, bezahlte und verabschiedete sich dann. Frohen Mutes und mit ihrer neuen Schuluniform unterm Arm ging sie nach Hause. Auf dem Weg traf sie Michiru.

"Oh, hallo Michiru ...". Haruka war geplättet. Sie hatte mit allem gerechnet, aber dass sie Michiru treffen könnte, daran hatte sie nicht gedacht.

"Oh, hallo Haruka!", antwortete Michiru gutgelaunt.

"W..wo k..kommst d..du denn her?", stotterte Haruka.

"Hab' mich grade an einer Schule angemeldet und mir eine Schuluniform besorgt.", antwortete Michiru lächelnd. "Und du?", fragte sie Haruka.

"So was ...", antwortete diese, "... genau dasselbe habe ich auch gerade gemacht."

"Echt? Ist ja super." Michiru schaute hastig auf die Uhr. "Tut mir echt leid Haruka, aber ich hab' jetzt keine Zeit mit dir zu plaudern, ich muss zum Geigenunterricht. Also dann, ciao." Sie küsste Haruka noch kurz zum Abschied, dann verschwand sie wieder so schnell wie sie gekommen war. Haruka war ganz perplex. Sie stand mit ihrer neuen Uniform unterm Arm mitten auf der Straße, wie bestellt und nicht abgeholt. Nachdem sie sich von der Überraschung erholt hatte, setzte sie ihren Weg fort. Bei ihr zu Hause war es wie immer totenstill.

"Hach, es ist langweilig so allein in so einer großen Wohnung ...", seufzte sie dann. Es war spät geworden, sie aß noch zu Abend (eines ihrer Fertiggerichte natürlich ...) und ging dann ins Bett. Schließlich wollte sie am nächsten Tag ausgeschlafen sein. Sie stellte sich den Wecker.

Er klingelte am nächsten morgen viel zu früh. Sie war noch hundemüde.

'Na, was soll's', dachte sie, stand auf und frühstückte. Aus Gewohnheit viel zu lange. Als sie auf die Uhr sah, war es kurz nach acht.

"Mist. Ich muss mich beeilen, schließlich will ich nicht gleich am ersten Tag zu spät kommen. Was macht denn das für einen Eindruck?!", sagte sie sich. In Windeseile zog sie ihre Uniform an, fuhr sich noch kurz durch die Haare, schnappte ihre am Abend zuvor gepackte Schultasche und düste los.

Nachdem sie das Schultor hinter sich gelassen hatte, knallte sie frontal auf einen der Schüler, der es auch recht eilig zu haben schien. Der Stoß riss ihm seine Schultasche aus der Hand, er selbst konnte sich gerade noch aufrecht halten, aber der Inhalt seiner Schultasche ergoss sich größtenteils auf den Boden. Haruka war das Ganze total peinlich.

"Ähm ... das tut mir wirklich leid ... ich wollte nicht ... aber ich war so in Eile und habe nicht richtig auf den Weg geachtet ... und jetzt kommen wir beide zu spät ... echt sorry ...", stammelte Haruka, während sie ihm half, seine Sachen wieder einzupacken. Als sie eines seiner Bücher und mit diesem noch einen Stapel Papier aufhob und es ihm zurückgab, sah sie ihm für einen kurzen Moment direkt in die Augen. Ihr fiel auf, dass er wunderschöne tiefblaue Augen hatte.

Wie gebannt saß sie da, das Buch und den Stapel Papier in der Hand und schaute ihm unablässig in die Augen. In diesem Moment läutete die Schulglocke. Mit einem Ruck fuhr Haruka hoch und gab ihm schnell seine Sachen zurück, dann steuerten beide zügig den Haupteingang an.

"Weißt du wo das Zimmer 39 ist?", fragte sie ihn während sie die Treppen hochrannten.

"Komm mit, da muss ich auch hin", antwortete er.

"So was blödes ... heute scheint nicht mein Tag zu sein ... gleich am ersten Tag zu spät ...", murmelte sie vor sich hin.

"Bist du neu hier?", fragte er sie.

"Öh, ja, bin ich ...", stammlte Haruka.

"Da hast du aber Glück, der Lehrer ist noch nicht da.", sagte er, während sie die letzten Meter ins Klassenzimmer spurteten.

"Eigentlich wollte ich ja auf den Lehrer warten ...", sagte sie zu ihm, als sie an der Tür angekommen waren.

"Ach was, komm doch gleich mit rein!", ermunterte er sie.

"Aber ...", brachte Haruka noch hervor, aber zu ihrem Glück bog der Lehrer grade um die Ecke. Dieser Typ hatte sie doch tatsächlich am Arm geschnappt und wollte sie der Klasse präsentieren, aber durch das plötzliche Erscheinen des Lehrers hatte er seine Absicht geändert und sich schnell auf seinen Platz gesetzt.

Itoh-san wurde gleich auf Haruka aufmerksam, da er erst eben im Lehrerzimmer erfahren hatte, dass sie Zuwachs bekommen hatten.

"Du bist bestimmt der Neue, Tenoh Haruka, wenn ich mich nicht irre ...", sagte er schnell. Haruka nickte. "Ich bin dein Klassenlehrer Itoh, freut mich dich kennenzulernen." Haruka gab ihm die Hand.

"Ja, ich auch.", sagte sie und grinste verlegen.

'So eine bescheuerte Situation', dachte sie sich. Itoh-san rief die Klasse zur Ruhe und stellte dann Haruka vor.

"Das ist von nun an euer neuer Mitschüler ...".

"Hallo. Tenoh Haruka ist mein Name. Freut mich!", brachte Haruka mit einem

überlegenen Grinsen hervor. Alle starrten sie wie gebannt an. Wo er sich wohl hinsetzte und neben wen, fragten sich die meisten. Die Mädchen fingen schon an zu tuscheln. Lässig lief sie in Richtung des Jungen, den sie gerade kennengelernt hatte und da neben ihm ein Platz frei war, setzte sie sich zu ihm hin. Er hatte sie als einziger eher neugierig als misstrauisch angesehen.

"So, beginnen wir mit dem Unterricht ...", beendete der Lehrer das Getuschel.

Ganz in Gedanken versunken schaute Haruka zu ihrem Nebensitzer hinüber.

'Wie er wohl heißt ... was ist er wohl für ein Mensch? Ich würde ihn gerne kennenlernen ...', dachte sie sich. Inzwischen war noch jemand nicht ganz bei der Sache.

'Komisch. Als er mich vorhin so angesehen hat, habe ich irgendwas gespürt ... es war so anders als sonst ... seine Augen hatten so viel Tiefe. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn es nicht geklingelt hätte ... ach was, schäm dich Saijuro, das kannst du dem armen Jungen doch nicht antun ... der versteht dich doch gar nicht ... argh ... ich hätte ihn wahrscheinlich geküsst ... ,S'... ich hoffe nur, dass es mich nicht schon wieder erwischt hat. Das ist wirklich blöd, ich verliebe mich dauernd in irgendwelche Jungs, ich käme wohl nicht mal auf die Idee ein Mädchen ... mann, der Kerl sieht aber einfach zu süss aus ... Haruka ... wirklich ein schöner Name ... ich sollte mich beherrschen. Am Ende tu' ich noch was unüberlegtes, was ich später bereue ...'.

In der nächsten Pause entschuldigte sich Haruka noch mal bei ihm wegen dem Zusammenstoß.

"Ähm ... das tut mir leid wegen vorhin ... ich meine ...".

"Ach was, schon okay ... hab's dir längst verziehn." Er schaute Haruka grinsend an.

,Wirklich süss ...', schoss es ihr durch den Kopf.

"Sag mal, wie heißt du eigentlich?" fragte sie ihn.

"Sukaru Saijuro.", antwortete er grinsend.

Kurz vor Beginn der zweiten Stunde stürmte ein grünhaariges Mädchen in die Klasse.

"Ist hier die 2e?" fragte sie völlig außer Atem.

"Ja, das ist die 2e.", antwortete Itoh-san gelassen, der gerade zur Tür

hereinkam. "Haben Sie verschlafen, Fräulein Kaioh?" fragte er sie mit gespielt enttäuschter Miene.

"Äh, es tut mir wirklich leid ..." stammelte sie.

"Darf ich euch noch einen Neuling vorstellen?"

"Hallo. Ich bin Michiru Kaioh." Sie grinste verlegen.

"Hey, Sukaru-kun, ist die nicht süss?", fragte Ikeda, der hinter Saijuro saß.

"Also ich weiß nicht ...", antwortete dieser, "... sie ist nicht mein Typ."

"Fragt sich nur, wer dann dein TYP ist ...", erwiderte Ikeda scheinheilig. Dann erblickte Michiru Haruka.

"Haruka ...!", entfuhr es ihr.

"Oh, Michiru, lange nicht gesehn ...", erwiderte diese ironisch. Dann ging Michiru schnurstracks auf Haruka zu und setzte sich neben sie.

"Schön dass du da bist ..." sagte Haruka in einem fast romantischen Tonfall.

,So ein Mist!', dachte sich Saijuro, ,der hat natürlich schon eine Freundin ... so was blödes!' Er war richtig eifersüchtig auf das "grünhaarige Monster" wie er Michiru gerade getauft hatte. Wieder hatte lautstarkes Getuschel begonnen.

"Ruhe!", rief Itoh-san seine Schüler zur Ordnung und begann mit dem Unterricht. Haruka unterhielt sich auffällig viel mit Michiru und Saijuro guckte in die Röhre.

"Das gibt's doch nicht ...", seufzte er vor sich hin. "Da kommt einmal ein wirklich süsser Junge in unsere Klasse, aber der hat natürlich schon eine Freundin ... bääh ... er scheint sich ja prima mit ihr zu verstehen ...", bemerkte er ziemlich ironisch.

Die Zeit verging, doch die Stunde schien kein Ende zu nehmen zu wollen, so kam es zumindest Saijuro vor. Dann klingelte es endlich zur großen Pause. Saijuro schnappte seine Jacke und sein Bento und stürmte nach draußen. Haruka und Michiru ließen sich Zeit, gemächlich gingen sie nach draußen. Als sie draußen waren, erblickte Michiru eine Schar von Mädchen, von denen sie einige kannte, die auf dem Schulhof herumstanden und sich lautstark unterhielten. Michiru stürmte sofort begeistert zu den anderen, Haruka ließ einen Stoßseufzer los, gesellte sich aber nicht zu den Mädchen. In einer Ecke am Rande des Schulhofs unter einem Baum saß Saijuro. Zielstrebig steuerte Haruka seine Richtung an.

"Hallo. Ist es nicht langweilig, ganz allein hier unter dem Baum?" fragte sie ihn.

"Ich bin ja nicht allein.", antwortete er ohne von seinem Buch aufzusehen. "Du bist ja jetzt bei mir."

"Was liest du denn da? Zeig mal her!" Er gab ihr das Buch. "Ah, Literatur." Sie klang nicht besonders begeistert. "Interessant. Oh, das ist wohl auch heute morgen runtergefallen. Es hat einiges abgekriegt." Sie schaute sich das Buch genauer an, drehte und wendete es, um es von allen Seiten zu betrachten.

"Ach was, ist nicht so schlimm. Dafür habe ich ja dich kennengelernt.",

antwortete er in aller Seelenruhe und grinste ziemlich breit. Haruka war total verdattert. Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet. Und dieses süsse Grinsen ... .

Sie setzte sich zu ihm, hielt seinem Blick aber unablässig stand. Sie wünschte sich irgendwie, er würde sie küssen, aber das war unmöglich, schließlich glaubte er ja, sie sei ein Junge. In diesem Moment verwünschte sie es, als Junge hergekommen zu sein. Michiru war ihr im Moment ziemlich egal, sie war ja in bester Gesellschaft. Sie vermisste sie ganz bestimmt nicht.

Doch das Wunder geschah. Seine Hand berührte sanft ihre Wange, kurz entschlossen zog er sie zu sich her und küsste sie. Es war ein langer, sehr zarter Kuss, Haruka wünschte sich, dieser Augenblick würde nie zu Ende gehen.

Dann war es vorbei, Saijuro lies sie los und drehte sich verlegen weg. Haruka war knallrot geworden, er hatte sie total überrumpelt.

"Was war denn das?", fragte sie ihn, war aber immer noch sehr verlegen.

"Es ... es tut mir leid, aber ich konnte nicht anders ..." er sah sie

mitleiderregend an. ,Süss sieht er aus', dachte sie sich, als ihm seine Ponys ins Gesicht fielen.

"Ich muss dir etwas beichten, Haruka-kun.", sagte er in sehr ernstem Tonfall.

"Bitte lach mich nicht aus ... und vor allem ... es soll unter uns bleiben, verstanden?"

"Gut, worum geht es?"

"Naja, weißt du, mir rennen die Mädchen zwar scharenweise nach, aber ich hab trotzdem keine Freundin."

"Warum denn nicht?"

"Keine Ahnung, aber vielleicht liegt es daran, dass mir die Richtige einfach noch nicht begegnet ist." Er seufzte. "Aber wegen grade eben ..." er begann zu flüstern "... das bleibt unter uns klar?"

"Ja, gut, ich hab nicht vor, mich als alles mögliche bezeichnen zu lassen, oder deswegen Ärger mit Michiru zu kriegen."

"Mann bin ich froh. Weißt du, die anderen warten schon fast darauf, dass so was passiert, weil sie dann glauben, ihr Verdacht, dass ich schwul wäre, sich bestätigt hätte."

"Also ein bisschen haben sie vielleicht schon Recht, oder nicht? Ich meine sonst hättest du ja nicht ... du weißt schon ... ".

"Naja, aber du hast doch mitgemacht ... ich glaube sogar, dass du darauf gewartet hast ...!" ,shit ,S', er hat's gemerkt ...', dachte sich Haruka.

"Hm, tja, ich glaube das war eine Reflexreaktion ...".

"Du hast aber komische Reflexe ...", stichelte er.

"Hey, mach' dich hier nicht über mich lustig, sonst fliegt dir gleich dein Buch ins Gesicht!"

"Nein, bloß nicht, der Schinken war nämlich ganz schön teuer, der ist nagelneu, du musst ihn nicht noch mehr zusammenschinden!" Während er das sagte, beugte er sich zu ihr herüber, um ihr das Buch aus der Hand zu nehmen, doch sie zog ihre Hand weg und es begann ein eifriger Kampf um das Buch.

"Hey, Michiru-san, schau mal da drüben! Die beiden scheinen sich ja bestens zu verstehen.", sagte eines der Mädchen und deutete mir dem Finger auf Haruka und Saijuro, die noch um das Buch kämpften.

"Haruka findet immer sehr schnell neue Freunde", gab sie bissig zurück.

"Sag mal Michiru-san, zwischen dir und Haruka-kun, läuft das was?" Alle warteten gespannt auf Michirus Antwort. Michiru kostete diesen Moment bis zum letzten aus.

"Falls ihr es nicht bemerkt habt ..."

"Ja?!"

"... Haruka ... ist mein Freund."

"Waas?!" brüllten alle im Chor, "dein FREUND????"

"Jawohl, MEIN Freund!", gab Michiru gelassen zurück.

"Mann, hast du's gut ...", jammerten die anderen.

"Ach was, wisst ihr, Haruka kann nämlich auch ganz schön nerven ...".

"Echt? Aber er ist doch so ein süsser Kerl ...".

"Ja schon, aber ...". Die anderen ließen sie nicht weiterreden.

"Was aber?"

"Naja, in letzter Zeit klappt's nicht mehr so wie früher, ich weiß auch nicht warum, er ist mit seinen Gedanken meistens ganz woanders, er hört mir überhaupt nicht zu .. er ist so sprunghaft ... heute hier, morgen dort ... so ungefähr."

"Wie lange seid ihr denn schon zusammen?"

"So ungefähr ein Jahr."

"Wow! Wahnsinn! Wart ich auch schon mal miteinander ... ich meine habt ihr schon mal ...?"

"Wieso?"

"Ach, interessiert uns einfach."

"Ja, haben wir."

"Waas? Ihr ... ihr habt wirklich miteinander geschlafen? Wie ist er denn so im Bett?"

"Ach ja, ganz passabel. Aber er ist ein Charmeur ohnegleichen und ein Playboy dazu ... er würde die Frauen reihenweise flachlegen, wenn er's könnte ... das heißt mich nicht am Hals hätte ...", ihre letzten Worte waren voller Bitterkeit.

Zum Glück klingelte es gerade. Die Pause war vorbei. Haruka und Saijuro liefen gut gelaunt und fröhlich miteinander plaudernd nach oben in ihr Klassenzimmer.

Der Unterricht verging wie im Flug, Saijuro war richtig überrascht als es klingelte und die letzte Stunde vorbei war. Er packte seine Sachen zusammen und düste los. Auf dem Weg wurde er jedoch von einem Kumpel aufgehalten, der ihn anscheinend dringend wegen Japanisch was fragen musste, da er es anscheinend absolut nicht kapiert hatte. Er sah Haruka und Michiru an ihm vorbeilaufen, während er dem Jungen etwas erklärte. Haruka hatte den Arm um Michiru gelegt, die lehnte sich leicht an ihn. Saijuro kamen fast die Tränen, als er das sah. Es versetzte ihm einen tiefen Stich ins Herz.

"Sag mal Haruka ...", setzte Michiru vorsichtig an.

"... was war da eigentlich in der Pause? Wieso bist du so schnell verschwunden?"

"Weil mich Frauengespräche nicht interessieren!", gab Haruka mit einem Grinsen zurück, streckte ihr dabei dir Zunge heraus und schnitt eine ziemlich komische Grimasse, Michiru musste lachen, obwohl ihr bei Harukas Worten eigentlich nicht besonders zum Lachen zumute war.

"Wer ist übrigens der Junge, mit dem du dich in der Pause gestritten hast?

Kennst du ihn?" fragte Michiru weiter. "Soviel ich mitbekommen habe ist er auch in unserer Klasse und sitzt neben dir ..." setzte sie noch hinzu.

"Das ist Sukaru-kun. Ich bin ihm heute morgen vor dem Schultor begegnet und hab ihn prompt vor lauter Eile und Hetze fast umgerannt. Naja, und das in der Pause ... wir haben eben ein bisschen rumgeblödelt ... wie das eben so ist ... unter JUNGS ...", sagte sie mit einem scheinheiligen Grinsen. Michiru verzog das Gesicht.

"Meinst du das ernst?" fragte sie zögerlich.

"Ach was, Michiru-chan ...". Haruka legte ihr sanft den Arm um die Schultern.

"... glaubst du etwa jeden Mist, den ich dir erzähle ...? Na so ein Macho bin ich nun auch wieder nicht." Sie grinste fröhlich.

"Du scheinst ja heute besonders gut drauf zu sein!", gab Michiru bissig zurück.

"Tja, weißt du, ich freu mich eben, dass endlich mal wieder was los ist. Gehen wir ein bisschen zu mir?" fragte Haruka mit einem unwiderstehlichen Lächeln.

"Also gut ...", seufzte Michiru, "... du hast es mal wieder geschafft, mich mit deinem überwältigendem Charme zu überreden.", konterte sie fröhlich und kuschelte sich ein bisschen mehr an Haruka. Sie gingen also in Richtung Tenoh-Wohnturm.

"Eine Tasse Tee gefällig?", bot ihr Haruka mit einer einladenden Geste an, kurz nachdem sie Harukas Apartment betreten hatten.

"Ja, gern.", nahm Michiru ihre Einladung an.

Michiru trank gemächlich ihren Tee, während Haruka über den Japanischhausaufgaben brütete. Als sie ihre Tasse leergetrunken hatte, ging sie auf Haruka zu und setzte sich zu ihr.

"Bald fertig?"

"Ja, gleich, einen Moment noch ...". Haruka schrieb den letzten Satz, klappte ihr Heft zu und schob es mitsamt dem Buch und dem Mäppchen in ihre Schultasche.

Dann wendete sie sich wieder Michiru zu. Sie strich ihr mit der Hand über die Wange und streichelte sie ein wenig. Dann zog sie Michiru in die Arme und küsste sie sehr leidenschaftlich. Sie ließ sich rücklings auf den Boden fallen, hielt Michiru aber immer noch fest in den Armen. Die Zeit verging und es wurde spät.

"Willst du hier bleiben ... ich meine, es ist schon so spät ...?" fragte Haruka dann.

"Oh ja, sehr gern ... du hast doch sicher noch ein paar Sachen von mir hier ...?"

"Naja, notfalls ziehst du eben was von mir an, aber ich glaube sowieso kaum, dass du besonders viel zum Anziehen brauchen wirst.", sagte sie mit einem anzüglichen Grinsen.

"Nein, wohl nicht." gab Michiru in sanftem, zärtlichem Tonfall zurück.

"Du kannst dich ja schon mal hinlegen, ich komme gleich.", sagte Haruka mit einem verschmitzen Lächeln auf dem Gesicht.

Kurze Zeit später betrat Haruka das Schlafzimmer in kurzen dunkelblauen Shorts.

"Wo hast du die denn her?", fragte Michiru fassungslos. "Du siehst darin wie ein richtiger Junge aus, ich glaube, du könntest auch problemlos beim Schwimmen mitmachen ..." setzte sie noch fassungsloser hinzu.

"Das habe ich auch vor!" gab Haruka grinsend zurück und legte sich neben Michiru. Dann schaltete sie das Licht aus und zog Michiru erneut in die Arme ....
 

Der Wecker klingelte am nächsten morgen mal wieder viel zu früh. Mit einem lauten Krachen landete Harukas Hand auf ihrem Wecker, der daraufhin auseinander fiel.

"Mist. Ich brauche schon wieder einen neuen Wecker.", fluchte sie, als sie zu dem kaputten Wecker hinübersah. Michiru rappelte sich auf und streckte sich ausgiebig. Haruka schaute ihr amüsiert dabei zu.

"Ich hab doch gewusst, dass du keine Kleider brauchen wirst." Michiru blickte an sich herunter. Sie war splitterfasernackt.

"Oh!" war das einzige, was sie dazu zu sagen hatte. Haruka stand indessen auf und machte das Frühstück. Mit einem großen Tablett auf der Hand kam sie einige Minuten später hereinstolziert.

"Tadaa ... es ist angerichtet." Sie stellte das Tablett auf den Nachttisch, der neben dem Bett stand, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich.

"Können wir nachher noch bei mir vorbeigehen, um meine Schulsachen zu holen?" wollte Michiru wissen.

"Was denn für Schulsachen?" kam die prompte Antwort von Haruka. "Du hast doch noch gar keine. Oder kannst du dein morgendliches Schönheitsprogramm nicht ausfallen lassen, und willst deshalb nochmal heim?" Michiru brachte nur etwas unverständliches heraus.

"Im Bad findest du alles, was du brauchst." Sie grinste wieder scheinheilig. Als Michiru später im Bad stand, war sie ziemlich überrascht. Weit und breit nur Kosmetikartikel für Männer. ,S'. Dann öffnete sie den Spiegelschrank. Dort war wirklich alles, was ein Frauenherz begehrte. Eifrig bediente sich Michiru an den Kosmetikartikeln. Dabei fragte sie sich, wozu Haruka die Sachen überhaupt hatte, wo sie sie doch augenscheinlich sowieso nie brauchte.

"Wie lange brauchst du denn noch, ich will auch noch ins Bad!" tönte es von draußen und unterbrach sie in ihrem Gedankengang, sie nahm sich aber vor, Haruka irgendwann mal danach zu fragen.

"Ich bin gleich soweit." Als Michiru aus dem Bad kam, sah sie wirklich umwerfend aus, das fand zumindest Haruka, die nicht schlecht staunte, als sie Michiru so vor sich sah.

"Wow. Ich muss schon sagen ..." Mit einem bewundernden Grinsen auf dem Gesicht zog sie Michiru in die Arme, küsste sie aber nur kurz auf die Wange, um deren frisch aufgetragene Schminke nicht gleich wieder zu verschmieren. Dann ließ sie sie los und eilte ins Bad. Michiru zog sich indessen an und packte ihre Sachen.

"Bist du soweit?" fragte Michiru nach einer Weile.

"Komme schon!" ertönte es aus dem Schlafzimmer.

Mit absolut perfekt sitzender Schuluniform trat Haruka aus dem Zimmer heraus.

"Wir können!" sagte sie mit einem charmanten Lächeln.

Daraufhin verließen sie Harukas Wohnung und machten sich auf den Weg zur Schule.
 

© by Tami (kimiko02) 2000



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