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A ever changing Life

von

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Zwei Sturköpfe

Schwach nimmt sie vor ihrem inneren Auge wieder Farben wahr, wo sich einzelne Wortfetzen untermischen, vermischen, die für sie keinen Sinn ergeben. Sie kann Menschen um sich herum wahrnehmen, jemanden neben ihr, einen anderen an ihrem Bein, schwach spürt sie die Wärme der Anwesenden. Als sie blinzelt ist ihre Sicht noch verschwommen, der blaue Himmel hat ein paar weiße Flecken bekommen. Der Schmerz in ihrer rechten Schläfe fühlt sich tauber an, dennoch spürt sie das eintönige pulsieren überm Auge. Neben dem pulsieren spürt sie einen Druck von etwas an ihrem Kopf, was genau kann sie nicht sehen. Bevor sie ihre anderen Schmerzpunkte analysiert, wagt sie es den Kopf in die Richtung zu drehen, von der sie Scotts Stimme her hören kann.

„D-Dad.“ Langsam klärt sich ihre Sicht, sodass sie ihn erkennen kann, aber er kann sie nicht hören.

„Dad.“ Krächzt sie hervor, mehr ein Flüstern, neben ihr bemerkt ein Sanitäter, dass sie wieder bei Bewusstsein ist, was dieser sagt bekommt sie nicht mit, dafür sieht Scott zu ihr.

Bei ihr streicht er über ihre Wange, die angenehme Wärme seiner Hand beruhigt sie, dass sie die Augen schließt.

„Hey, nicht wieder ohnmächtig werden.“

„Nein. Deine Wärme tut nur so gut.“

Sie kann die Sanitäter reden hören, dass sie sie zum Wagen transportieren wollen. Vorsichtig wird sie auf die Trage gehoben.

„Muss ich ins Krankenhaus?“

„Leider, du hast einiges abgekriegt. Es ist nicht deine Schuld. Ich habe unserem Nachbarn erzählt was passiert ist, was seine Hunde verursacht haben.“

„Was ist denn alles kaputt?“ Noch immer ist ihre Stimme ein Flüstern, auch ohne es zu hören, was bei ihr verletzt ist, sieht sie ihm an, dass er sich Vorwürfe macht.

„Na ja, deinen Kopf hat es wohl am schlimmsten erwischt, du hast eine Gehirnerschütterung, an der rechten Stirnseite eine Platzwunde. Dein Bein hat ein paar Schnittwunden, die sie verbunden haben. Dein Arm ... schwer zu sagen, die wollen dich röntgen, weil die einen Bruch ausschließen wollen. Deine Schulter ist geprellt, ansonsten ist alles ziemlich aufgeschrammt.“

„Also ziemlich kaputt. Mama wird sich freuen.“

„Ich habe Miriam schon angerufen, sie hat mich nicht einmal ausreden lassen.“

„Das ist halt meine Monster-Raben-Mutter.“ Sie werden unterbrochen, als die Sanitäter und der Notarzt die Trage hochheben und sie zum Wagen tragen, um sie ins Krankenhaus zu bringen.

„Auch doof, Jan kommt aus dem Krankenhaus und ich komme hinein.“ Sie grinst Scott an, der sie nur kopfschüttelnd ansieht.

„Wir sehen uns dort.“
 

In der Emergency des Krankenhauses wird sie von einem der Sanitäter auf eine Liege gelegt, da sie die Trage wieder mitnehmen müssen. Lächelnd meint sie nur, dass es nicht das erste Mal ist, dass sie im Krankenhaus eingeliefert wurde.

Die Sanitäter, wie der Notarzt begeben sich dann zu ihrem nächsten Einsatz, während sie auf den Arzt wartet, der kurz schon bei ihr war, als sie zum Röntgen geschickt wurde. Seufzend sieht sie zur Decke, sie ist alleine im Gang, bis sie Schritte hört, als diese verstummen reckt sie ihren Kopf nach hinten und sieht Jan, an der Liege stehen.

„Hey Große was ist denn mit dir passiert?“

„Die Nachbarshunde haben mich in den Pool geschubst.“ Jan kichert und sieht sie fragend an. „Okay und jetzt ernsthaft.“

„Das ist mein Ernst Jan. Im Übrigen wird dich Scott nachher mitnehmen, aber mal sehen was der Arzt sagen wird, vielleicht muss ich hier bleiben.“

„Na ja dein Arm sieht nicht gerade gesund aus.“ Die bläuliche Verfärbung mit einem violetten Touch ist ihr schon aufgefallen, aber da war ihr Arm noch nicht bis zum Ellenbogen in Verbandszeug gewickelt. Der Sanitäter wollte wohl auf Nummer sicher gehen.

„Mein Arm macht mir keine Sorgen, ein Bruch heilt, braucht zwar Zeit, aber es heilt. Eine Gehirnerschütterung kann mehr Schäden verursachen.“

Sie schließt die Augen, hört dafür Schritte im Gang.

„Sophie. Jan. Hier steckt ihr.“ Sophie hört nur Scotts Stimme, während Jan ihn ansieht, scheinbar hat er die Beiden gesucht. Sie dreht den Kopf zu der Stimme, kurz darauf spürt sie seine Hand an der Wange.

„Haben sie dir schon gesagt, was mit deinem Arm ist?“

„Nein, nur geröntgt, aber ich fühle nichts, haben die mir Schmerzmittel gegeben?“

„Die Sanitäter haben dir zwar etwas gegeben, aber ich weiß nicht, was genau. Ach ja, Lea wollte nicht alleine bleiben, sie kommt auch gleich. Sie holt sich einen Lolly.“

„Dieses Kind.“

„Sie ist fünf.“

Ein paar Minuten vergehen bis Lea den Gang mit einem Lolly im Mund entlang kommt, im nächsten Moment zuckt Jan zusammen, weil sich Lea gegen ihren Bruder geworfen hat.

„Jan.“

„Na, wie geht’s?“

„Ganz gut. Bin vorhin in den Pool gefallen.“

„Hä? Ich dachte Sophie wäre.“

„Jan. Ich erkläre es dir.“ Sie erzählt ihm, wie das alles zustande gekommen ist, wieso sie nun auf der Trage liegt.

„Ich weiß eines, wenn eure Mutter erfährt, was euch drei was passiert ist wird an die Decke gehen.“ Da fällt Sophie auf, dass Scott trockne Hosen und Hemd trägt, sie hingegen trägt noch den Badeanzug, jemand hat ihr zwar eine ihrer Shorts angezogen, aber ein Shirt wäre ihr lieber gewesen.

In dem Moment als sie seufzt kommt ein Arzt auf die kleine Familie zu und erklärt dass sie Sophie mitnehmen werden.

„Muss sie hier bleiben?“ Lea hält den Arzt am Kittel fest.

„Das kann ich noch nicht sagen, ich werde ihnen Bescheid geben, sobald wir es wissen.“

„In Ordnung. Lea, die Ärzte werden Sophie untersuchen und uns dann Bescheid geben, ob sie mit nach Hause darf oder nicht.“

„Aber.“ Als Lea sich umdreht wird Sophie in einen Behandlungsraum geschoben.
 

„So dann schauen wir uns doch mal deinen Arm an.“ Sie sieht zu den Röntgenbildern, währenddessen werden die Verbände von Arm und Bein von der Krankenschwester gelöst, doch aus der Entfernung erkennt sie nichts. Entweder hat sie viel Glück gehabt oder sie ist zu weit weg.

„Keine Fraktur. Du hast Glück gehabt.“ Doch dann hört und sieht Sophie, wie der Arzt über das Röntgenbild fährt. Irgendwas stimmt also doch nicht, da er irgendwas zu zählen scheint.

„Keine vollständige Fraktur, aber du hast vier angebrochene Stellen.“

„Na super.“

„Das wird eine Weile dauern, aber das wird wieder. Auch deinem Bein und deinem Schädelknochen geht es gut, keine Frakturen oder Risse.” Dann hört sie wie der Arzt der Schwester Anweisungen gibt.

„Deine Gehirnerschütterung würde ich gerne beobachten, auch wenn es deiner Familie nicht gefallen wird, du wirst wohl hier bleiben müssen.“ Sophie grummelt leise, sie hasst Krankenhäuser, seitdem sie wegen dem Vorfall damals eingeliefert wurde. Im nächsten Moment kommt die Schwester wieder, sie trägt eine Art Päckchen in den Händen. Der Arzt nimmt dann den Inhalt heraus.

„Okay, mit welcher Hand schreibst du?“

„Mit der rechten.“

„Dann wird dein Vater wohl unterschreiben müssen, dass die Schiene dir gehört.“

„Er ist.“ Sie bricht ab. Im Moment ist Scott ihr Vormund, in einer knappen Woche ist er offiziell ihr Stiefvater. Der Arzt ist nach draußen verschwunden, während die Schwester ihre Hand und Arm gerade richtet. Sie kann einen schmerzhaften Schrei nicht unterdrücken, beißt sich dann auf die Unterlippe und blinzelt die Tränen weg. Im nächsten Moment liegt die Schiene fest um ihren Unterarm, stellt ihre Hand und Gelenk ruhig.

Aus dem Nebenzimmer kann sie Scotts Stimme hören, leider sieht sie nicht, wo genau er ist. Dabei kann sie hören, dass er sie nicht hier lassen möchte, sondern mit nach Hause. Langsam setzt sich Sophie auf, während sie versucht das aufkommende Schwindelgefühl in den Griff zu bekommen. Die Schwester ruft infolgedessen nach dem Arzt, der zusammen mit Scott auf sie zugeht. Beim Aufsehen sieht sie in Scotts besorgte Augen. Ihr Schwindelgefühl wird schwächer, als sie seine warme Hand an ihrer kalten Wange bemerkt.

„Ich will nach Hause.“

„In Ordnung.“ Sophie hört, wie der Arzt meint, sie sei nicht stabil genug, dass er das nicht verantworten kann, wenn sie geht. „Sie kann mit dem verletzten Bein nicht laufen.“

„Was meinst du, kannst du laufen?“ Zwar sind die Wunden versorgt, aber ganz sicher ist sie sich mit ihrem Knöchel nicht, der nicht einmal einen Verband trägt.

„Ich kann es nur versuchen.“ Scott bleibt dicht neben ihr, als sie erst das linke und dann das rechte Bein auf den Boden stellt, ihr rechtes trägt nicht, es knickt ein. Da hat Scott sie schon abgefangen und zurück auf die Trage gesetzt. An seinem Blick weiß sie, dass er nicht so leicht aufgeben wird, dafür ist er zu dickköpfig, was normalerweise Sophie sonst ist.

„Dann nehme ich dich halt Huckepack.“

Noch immer ist der Arzt dagegen, dass Scott sie mitnimmt, aber andererseits weiß er auch, dass sie nicht im Krankenhaus bleiben will. Ein paar Handgriffe später, lehnt sie sich an seinen Rücken, den rechten Arm hat sie über seine Schulter liegend, den anderen an seinem Rücken, während er ihre Beine festhält.

„Na dann, wollen wir mal nach Hause fahren.“

An Scotts Rücken gelehnt, bewegt sie ihren Arm, vergisst dabei die Schiene, die eng anliegt. „Der Arzt schaut dich ganz böse an.“

„Ja, lass ihn nur, er schaut so, weil er uns keine Krankenhauskosten aufbrummen kann, die von Jan wird schon hoch ausfallen. Die zwei mögen dich übrigens wirklich. Auch wenn ihr nur Halbgeschwister seid, ihr seid Geschwister.“ Grummelnd dreht sie den Kopf an seinem Rücken, sie will nicht über ihre Halbgeschwister reden. Zu ihrem Bedauern kann sie die Stimmen der Beiden hören.

„Was ist nun, ist dein Arm gebrochen?“

„Nee, angebrochen.“

„Sophie sei netter zu Jan.“

„Lass mich, mir brummt der Schädel. Vielleicht wäre es doch besser hier zu bleiben.“

„Zwei Tage hast du noch zum Ausruhen bis Miriam zurückkommt.“

„Soll die doch wegbleiben.“

„Hey!“

„Sorry. Ich weiß, du liebst sie, aber ich kann sie nicht leiden.“

„Mama ist nicht so schlimm Sophie.“

„Ihr wisst nicht einmal was passiert ist, als ihr noch gar nicht da wart. Also Klappe.“

„Dann sag uns doch was passiert ist.“

„Ich wäre wegen Mama als ich knapp drei Jahre war beinahe gestorben, mein Vater hat mich gerettet.“ Den Weg von der Notaufnahme bis hin zum Parkplatz bekommt sie nichts außer der Wärme von Scott mit. Im Sonnenlicht kneift sie die Augen zusammen, da bemerkt sie wie Scott stehen bleibt.

„Belaste dein rechtes Bein nicht, das wird gleich schmerzhaft.“

„Okay.“ Langsam findet sie Balance auf ihrem linken Bein, als er sie absetzt, beim Einsteigen wird sie in den Sitz gehoben. Entschuldigend sieht er sie an, als sie ihn deswegen an grummelt. Bevor er noch auf die Idee kommt sie anzugurten, tut sie das lieber selbst, da ihre linke Hand unverletzt ist.

„Papa. Du hast Sophie lieb, oder?“

„Natürlich habe ich sie lieb. Ich habe euch alle drei lieb.“

Der Wagen setzt sich in Bewegung, unterdessen fragt Scott die drei, was sie zum Abendessen wollen? Sophie seufzt leise, als sie zuhört was Jan und Lea sich zum Abendessen wünschen, nur sie äußert keinen Wunsch, sie versinkt in ihren Gedanken. Seltsamerweise erinnert sie sich daran, dass sie mal mit ihrem Papa und Scott Pancakes gemacht hat.

„Hey Sophie, träumst du etwa?“ Dann fragt er sie, was sie essen mag. Aus den Gedanken gerissen sieht sie zu ihm.

„Was? Weiß nicht. Pfannkuchen, ihr nennt die Pancakes. Ist mir aber egal.“

„Was sind Pancakes?“ Scott lächelt zu Lea in den Rückspiegel und erklärt ihr was Pancakes sind, nicht nur sie bekommt große Augen, sondern auch Jan.

„Scheint so als sei es entschieden, dass es Pancakes gibt. Nur glaube ich kaum das wir die Zutaten Zuhause haben.“ Sophie hört Scotts Seufzen, sie fragt sich, ob er sich ebenfalls daran erinnert, dass sie mal Pancakes gemacht haben.

„Dann gehen wir halt einkaufen.“

„Mit deinem Bein würde ich dir das nicht antun wollen und ohne Shirt erst recht nicht!“

„Dann gib mir doch dein Hemd.“ Sophie gluckst über den entsetzten Gesichtsausdruck von ihm.

„Einfacher wäre es nach Hause zu fahren, um mir andere Sachen anzuziehen. Jan mag sicher auch was anderes anziehen wollen.“

„Ja, es ist mittlerweile eklig in den Sachen herum zu laufen.“

„In Ordnung, dann fahren wir erst nach Hause, ihr zieht euch um und ich schaue derweil was man für Pancakes braucht.“

„Das ist doch einfach, Milch, Eier, Salz und Mehl sind die Grundbestandteile.“

„Hast du schon mal Pancakes gemacht?“

„Lange her. Zusammen mit Papa haben wir mal welche gemacht.“

An seinem Gesichtsausdruck sieht sie, dass er sich doch daran zu erinnert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fairy92
2015-07-29T21:47:12+00:00 29.07.2015 23:47
Da war sie, die Monster-Raben-Mutter XDaber wo Sophie nun mal recht hat XD

Dein Paolo


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