Belive
Am Anfang war sie gar nicht dazu fähig, dass was sie sah zu beschreiben.
Sprachlos war sie.
Nein, eigentlich war sie ganz viel auf einmal.
Entsetzt.
Das war das Wort, was die Situation am besten beschrieb.
Entsetzt, bestürzt und vollkommen ratlos.
Ein Gefühl der Beklemmung stieg in ihr auf und gab ihr das Gefühl, das sie absolut ... hilflos war.
Sie atmete zitternd ein und aus. Trotzdessen, das sie sich immer wieder umsah, konnte sie das Chaos, das sie erblickte nicht Fassen.
Die junge Frau liebte die Ordnung.
Doch ihre Wohnung, ihr eigenes kleines Reich lag in Scherben. In Trümmern.
Fassungslos drehte sie sich noch ein Mal leicht zur Seite und legte sich betroffen die Finger über ihren Mund. Aufgelöst sah sie überall dort durcheinander und Zerstörung, wo vorher jeder Gegenstand an seinem Platz gestanden hatte.
Zerbrochenes Porzellan zeugte von der Wut und geborstene Holz Regale von dem Zorn des jenigen, der sich hier, wo sie jetzt stand, seinem Hass ganz offensichtlich für einen Moment Luft gemacht hatte.
Erst nach den einigen Minuten, die sie nun schon ihren gemieteten, vier Wänden stand, fragte sie sich, was hier geschehen war, als sie nicht da gewesen war.
Nein. Das war die falsche Frage.
Wer konnte einfach so leicht in ihre Wohnung eindringen?
Oder sollte sie sich nicht eher noch Fragen, wie oft eben jener Eindringling schon hier gewesen war? Ohne das sie es bemerkt hatte?
Vielleicht auch in ihrem Beisein ...?
Angst beschlich sie. Packte sie und ihre Kehle in einem unbarmherzigen Würgegriff.
Sie gab ein gurgelndes Geräusch von sich.
Oh Kami! Welchem Menschen hatte sie so viel Leid zu gefügt, das er so einen Hass auf sie entwickelt hatte und ihr Leben in Angst und Schrecken stürzen wollte?
Nach allem, was sie in letzter Zeit mitgemacht hatte, alles, was sie niemals geplant hatte ... war das der Auslöser?
Vielleicht musste sie nun an dieser Stelle wirklich einsehen, dass sie vor den Trümmern ihres Lebens stand.
Und das es kein anderer Mensch außer sie selbst die Ursache für das Ganze Chaos war.
Alles war nur so weit gekommen, weil sie versucht hatte, etwas zu ändern, das nicht in ihrer Macht gestanden hatte ...
Tränen stiegen ihr in die Augen und der Ausdruck in ihren Augen war nur ein kleines Zeichen dafür wie verzweifelt sie über diese Situation, über diese Zerstörung in ihrem sonst so durchdachten und durchgeplanten Leben war.
Verdammt!
Sie hätte auf Ino hören sollen!
Ino hatte recht gehabt!
Wenn sie nicht ... dann ...!
Sakura schluchzte markerschütternd auf und schüttelte nun zum unzähligsten Male ihren Kopf.
Bevor sie Schritte hinter sich hörte.
Ihre Angst wandelte sich in Panik und sie erstarrte für einen Augenblick.
Was war, wenn es der Einbrecher war ...
Ihr Atem zitterte und sie traute sich erst nicht zu der Gestalt, um zu drehen, die fast geräuschlos hinter sie getreten war ...
