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Alles was zu sagen bleibt

von

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"Ich brauche hier ein paar helfende Hände“


 

„Verflucht..“ Nami spannte sich an und versuchte sich zu befreien. Einfacher gesagt als getan, wenn man sich erst einmal in eine missliche Lage manövriert hatte. Dennoch, sie sollte nicht hier bleiben und erst recht sollte sie nicht so in der Luft hängen. Ein Schatz von unermesslichem Wert hatten sie gesagt. Von einem großen Piraten hatten sie gesagt. Ein scheiß! Nami war den Gerüchten gefolgt bis zu dem vermeintlichen Unterschlupf. Sie hatte alles auf links gedreht, hatte zwei Tage damit verbracht Löcher zu buddeln und zu suchen. Nichts. Die ganze Arbeit umsonst! Sie hatte gerade wieder aufbrechen wollen, als der Boden unter ihr nachgegeben hatte und Nami gefallen war.

Jetzt ging sie, verfangen in ein paar Seilen und Kopf über, über dem Boden und konnte sich kaum rühren. Ihr Rucksack stand vermutlich noch oben, ihr Messer lag unter ihr. Unerreichbar aus dieser Position. Nami wand sich, versuchte sich irgendwie zu befreien oder das die Seile sich lockerten. So moderig wie es hier unten roch mussten die Seile einfach morsch sein und irgendwann nachgeben! Die Frage war letztlich nur; wann?

„Wen haben wir denn da?“ Nami hielt inne, drehte den Kopf, doch konnte niemanden erkennen. Sie vernahm eine Bewegung, irgendwo hinter sich, dann Schritte die sich ihr näherten. Die Person hielt neben ihr inne und ging dann in die Hocke, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Nami verzog das Gesicht und wandte den Blick ab.

„Hol mich hier runter“, sagte sie dann nur. Ein wenig genervt drangen die Worte über ihre Lippen, während ihr Gegenüber nur leise gluckste.

„Das sollte ich wohl. Hast du gefunden, was du gesucht hast?“ Auch die andere wandte den Blick ab und sah sich nun um. Viel konnte man nicht erkennen aber auf den ersten Blick sah es lediglich wie ein leerer Raum aus in dem bestenfalls ein paar alte Bücher herumlagen. Wenn hier einmal etwas gewesen war, dann war es schon vor langer Zeit weggeschafft worden. Entsprechend verstimmt brummte Nami nur und folgte der anderen mit dem Blick, als diese sich wieder aufrichtete und sich durch den Raum bewegte. Mit einer Lampe verschaffte sie sich einen besseren Überblick, das Ding hatte vorhin noch oben im Unterschlupf gestanden. Nami konnte sich daran erinnern, dass sie sich gefragt hatte, ob es noch zu etwas taugte.

„Robin.. hol mich jetzt endlich hier herunter!“ Nami war ungeduldig und zog weiter an den Seilen, doch da bewegte sich nichts. Sie hing fest, während Robin offenbar alle Zeit der Welt hatte.

„Franky ist mit dem Schiff fertig und Ruffy will ablegen. Hier gibt es ihm zu wenige Monster“, berichtete sie dann. Vermutlich war das auch der Grund, warum sie sich auf die Suche nach ihr gemacht hatte. Nur das es Nami gerade ziemlich egal war, was die Jungs wollten oder nicht.

„Robin!“ Nami wusste, dass sie das mit Absicht machte. Vermutlich wieder einmal eine Lektion darin, dass ihre Gier sie in Schwierigkeiten bringen könnte und der ganze Mist, den sie schon hunderte Male besprochen hatten. Sie kannte das schon und es war klar, dass man diese Sache hier nun gegen sie verwenden würde. Mist aber auch!

Robin ließ sich von all dem nicht hetzen, inspizierte den Raum in Ruhe und würde dann erst langsam zu ihr zurück kommen und sich wieder vor Nami hocken. Die Lampe stellte sie neben ihnen ab, ehe sie die Hände über ihre Knie legte.


„Ich finde es eigentlich ganz angenehm dich einmal hilflos zu sehen“; kam es neckisch von ihr und Nami verzog das Gesicht.

„Verdammt, hol mich hier runter! Es ist unangenehm!“ Sicher, das Blut war ihr inzwischen ordentlich in den Kopf gestiegen auch, wenn Nami immer wieder versuchte den Kopf zu heben und das alles irgendwie etwas angenehmer zu gestalten. Durch den mangelnden Spielraum war es aber dennoch nicht besonders angenehm.

„Hast du mir nicht vor ein paar Tagen noch gesagt, dass du eine unabhängige Frau bist und niemanden brauchst?“ 
„Scheiße, das war was anderes!“ Robin hatte es nicht gut gefunden, dass Nami diesen Gerüchten nachjagen wollte. Ihr wäre es lieber gewesen, sie würden ein paar gemeinsame, entspannte Tage verbringen. Nami hatte ihr daraufhin nur gesagt sie könne sie begleiten aber das sie niemanden brauchte, der ihr sagte was sie zu tun oder zu lassen hatte. Das war vielleicht nicht ganz richtig gewesen. Und auch nicht fair aber manchmal kochte ihr Gemüt einfach über.

Robin schielte sie ungerührt an und verzog keine Miene. Sie stritten sich durchaus selten und meistens war es wohl eher Nami, die Grund dazu hatte wütend zu sein. Diesmal allerdings war es anders herum und das war durchaus selten.

„Okay.. schon gut, ich hätte das nicht sagen sollen. Du weißt, dass das nichts mit dir oder uns zu tun hatte. Du hättest doch einfach mitkommen können und..“ Sie brach ab, als sie sah, wie Robin die Brauen hoch. Nach einer wirklichen Entschuldigung klang das durchaus nicht, das dürfte selbst Nami klar sein. Robin war diese ruhige Zeit wichtig gewesen und Nami war lieber auf Schatzsuche gegangen. Schlimmer noch, sie stand am Ende mit leeren Händen da und hatte dafür zwei Tage verschwendet.

„Robin bitte.. ich brauche hier ein paar helfende Hände“, versuchte sie es dann aber doch noch einmal und würde die andere flehend ansehen. Robin schwieg weiter, doch Nami würde bald schon ein paar Hände spüren, die von unten gegen sie drückten. Robin selbst richtete sich wieder auf, während sie Nami in eine aufrechte Position brachte und sie dann aus den Seilen befreite, bis sie wieder auf ihren eigenen Füßen stand. Mehr oder weniger zumindest, dann Nami musste sich erst einmal abstützen, damit ihr Kreislauf sich beruhigen konnte.

„Vielleicht solltest du das nächste Mal darüber nachdenken was wirklich mehr wert für dich hat“, hörte sie Robin sagen und schielte die andere an. Ja, sie war wirklich sauer, Nami konnte es deutlich spüren. Das war keine Neckerei, keine kleine Sache, die Nami mit einem gekonnten Augenaufschlag wieder gerade biegen konnte. Entsprechend schürzte sie die Lippen und sah Robin einen Moment hinterher, bevor sie dann doch ihre Sachen einsammelte und sich dann daran machte ihr zu folgen. Oben das gleiche und so würde sie Robin erst draußen einholen und dann einen Moment schweigend neben ihr herlaufen.

„Du weißt was du mir bedeutest“, begann sie dann aber doch irgendwann leise. Nami geizte da sicher nicht mit Worten, es war eher Robin die damit normalerweise sparsam umging.

„Ja. Aber ich wäre dir dankbar, wenn du auch anerkennen könntest, was du mir bedeutest und das ich Angst habe, dass diese Sucht nach Geld dich irgendwann in wirkliche Schwierigkeiten bringt aus denen ich dir nicht heraus helfen kann. Denkst du mir gefällt es mich derart machtlos zu fühlen?“ Nami sah sie an, während Robin den Blick weiter nach vorn gerichtet hatte. Gewiss hasste sie es die Kontrolle über etwas zu verlieren, das wusste Nami. Es war daher kaum fair mit dieser Angst zu spielen und es nicht ernst zu nehmen, obgleich sie dennoch wusste das es nicht so einfach war.

„Ich versuche es, okay?“ Mehr konnte sie ihr in diesem Moment nicht versprechen. Aber sie konnte zumindest zusichern das sie versuchen wollte sich zu bessern.

„Okay. Ich werde dich daran erinnern.“ Davon ging Nami aus und musste nun doch wieder lächeln, als Robin nach ihrer Hand griff. Eine Beziehung war eben durchaus harte Arbeit und das vor allem an sich selbst.


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: robin-chan
2023-01-22T18:52:59+00:00 22.01.2023 19:52
Helfende Hände sind immer gut x)
Ich liebe es immer wieder, wenn sich Nami durch solche Sache in unsinnige Schwierigkeiten bringt und umso mehr wenn Robin die Situation durchaus etwas auskosten kann. Vor allem wenn man mal wieder den Mund zu voll genommen hat, was hierbei ja recht häufiger der Fall ist. Stell dir vor sie wäre nie gefunden worden ... was sich dabei wohl der nächste Schatzräuber gedacht hätte?
Das Entschuldigen muss sie definitiv noch üben, jemand andere hätte das Spielchen länger durchgezogen. Wobei der Schluss süß ist. Robin und ihre Gefühle ... irgendwann hört die Glücksträhne auf und dann ist sie vielleicht wirklich nicht mehr in der Nähe. Da sollte es lieber eine Lektion sein. Manches geht vor, da ist das Geld nicht wichtig.
Am Ende hast du doch noch etwas zu diesem Satz gefunden und ich mag ihn. Bisschen Ernst, bisschen Spaß, die richtige Mischung eben :) Hoffentlich sehe ich bald mehr, denn wenn ich mir die Sätze wieder alle durchlese, kann man sich sehr viel darunter vorstellen :)


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