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Spider Lily

von

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I - Das Gerücht
 


 

Es gab ein Gerücht in Namimori.

Eines, das mit unruhigen Atemzügen und zitternden Händen gewispert wurde. Es handelte von einem Tier - einem eher normalen, von schwarzer Farbe mit juwelengleichen Augen und glänzendem Fell - ein Tier, das in allen Hinsichten normal sein sollte.

Aber so war es nicht.

Es wurde gemunkelt, dass das Tier in Wirklichkeit die physikalische Form von einem unruhigen Geist war,  geblieben um zwischen den Lebenden umherzuwandern, wegen Unrecht, das ihm zu Lebzeiten getan wurde. Aber das war nicht alles, was geflüstert wurde, denn einige behaupteten, dass das Tier eine menschliche Form angenommen hatte - die Form des berüchtigten Präfekten, um genau zu sein.

Es gab ein Gerücht in Namimori.

Und das war alles, was es war, nur ein Gerücht...
 


 

II - Momente
 


 

Ein leise gesagtes „Gut gemacht“ wurde mit einem strahlenden Lächeln erwidert, bevor die Tür sich schloss. Seinen Kopf gegen ein nahes Fenster lehnend fragte Hibari Kyoya sich, ob er sich entglitt.  Es war so lange her, seit er eine menschliche Präsenz als angenehm empfunden hatte, und Kusakabe wurde schnell mehr als ein einfacher Mensch, der ihn unterhalten sollte.

Und vielleicht war es das, was Hibari all diese Jahre gesucht hatte - immer seit sie ihn zu diesem verdammten Leben verdammt hatten, diesem halb-leben...

Durchdringende graue Augen linsten zwischen schwarzen Strähnen hindurch, eines von kaltem grau zu smaragdgrün wandelnd, eine ununterbrochene Erinnerung an sein erstes Leben. Aber am Ende, egal wie viele Momente es zwischen ihm und Kusakabe gab, die ihn sich beinahe wieder menschlich fühlen ließen, er würde nie menschlich sein.

Da war nichts Menschliches in ihm übrig - egal was Kusakabe sagte.
 


 

III - Gleich
 


 

Auf den Pflanzenfresser mit dem Namen Sawada Tsunayoshi niederstarrend, nahm Hibari desinteressiert die beiden neuen Pflanzenfresser, die sich um den kleineren drängten. Den unnatürlich freundlichen, der als Yamamoto Takeshi bekannt war, und der nervige laute, Gokudera Hayato standen nun beschützend um den kleinen Pflanzenfresser.

Hibari konnte seine Blutlust wachsen fühlen, während er seine Augen auf der Gruppe hielt. Und für einen Moment hätte der Präfekt auf seine verdammte Seele schwören können, dass sich der Baseball-Pflanzenfresser verändert hatte, dass sein entschlossenes männliches Gesicht in ein schmaleres schmolz mit braunem, buschigem Haar und recht großen Schneidezähnen. Der Baseballschläger war getauscht für ein absurd dickes Buch, während das silberne Haar des Schläger-Pflanzenfressers in feuriges Rot wechselte, Sommersprossen erschienen ungleichmäßig auf leicht dreckigen Wangen.

Den schwarzen Mantel hinter sich flackernd, drehte Hibari sich um und ging zurück in sein Büro, wo der zurückgelassene Papierkram auf ihn wartete. Er sollte ihn beenden und jetzt war so gut wie jeder andere Zeitpunkt - die Pflanzenfresser hatten Glück, dieses eine Mal.

Er rannte nicht weg - er tat es nicht.
 


 

IV - Fleischfresser
 


 

Im Gegensatz zu dem, was jeder Bewohner von Namimori glaubte, hatte Hibari nicht angefangen alle Pflanzenfresser zu nennen, weil ihm danach war.

Der Präfekt stellte nur die bittere Wahrheit dar: Er war der Jäger und sie die Beute.

Es war die simple Wahrheit.

Aber war nicht immer so gewesen, und manchmal, während dieser schlaflosen Nächte...fragte sich Hibari, wie es sich anfühlte ein Pflanzenfresser zu sein. Er war mal einer gewesen, einst, bevor er jagen musste eingehüllt in die Dunkelheit der Nacht und Stille.

Diese Tage waren lange vorbei und mit Blut von seinem Lippen tropfend musste der Präfekt diese Tatsache akzeptieren.

Fleisch schmeckte nie so furchtbar, wie der Zeitpunkt, wenn er es tat.



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