Zum Inhalt der Seite

Natsus Rückkehr

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hier war er wieder, stärker, älter und – wie sein Partner es nannte – reifer. Er hatte ein Jahr Abwesenheit geplant, es wurden drei. Er hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflog, während er immer härter trainierte und doch nie mit dem Ergebnis zufrieden war. Bis er etwas in sichentdeckte, dass ihm genug Power geben sollte, um seine Feinde zu besiegen und seine Freunde zu beschützen.

Nostalgie kam in ihm auf, als er die Straßen der einst vertrauten Stadt entlangging. Sie hatte sich verändert. Irgendwie hatte er erwartet, dass die Menschen ihre zerstörten Häuser genauso wieder aufbauen würden. Enttäuschender Weise hatten viele moderne Bauweisen gewählt. Das neue Stadtbild kam ihm so befremdlich vor. Besonders, da ein bestimmter Anblick fehlte.

Die Gildenhalle, sein einstiges Zuhause, thronte nicht mehr auf dem Hügel am Ende der Stadt. Nichts war dort, nur freier Blick auf den Himmel dahinter. Die Gewissheit traf ihn schwer: Manchmal konnte man Gerüchten doch glauben – Sein Zuhause gab es nicht mehr.

Eine Träne stahl sich seine Wange hinunter. Alles was ihm lieb und vertraut war gab es nicht mehr. Wo waren seine Freunde, seine Familie? Wo war die Frau die er zurückließ? Damals hatte er sich nichts dabei gedacht. Die Erkenntnis wie sehr er sie braucht, kam erst mit der Zeit.

Vielleicht war wenigstens sie noch hier? Wie ein Silberstreif am Horizont tat sich diese Idee auf unf beschleunigte seinen Gang. Sein Partner folgte weiter dem Weg zu ihrem Haus, aber er wich von seinem Kurs ab, zu ihrer Wohnung. Sie hatte vor drei Jahren dort gelebt, sicher lebte sie noch immer in ihrer kleinen Wohnung im ersten Stock!

Das Haus stand noch, ein Lichtblick. Ein paar Risse in der Außenmauer, die gesprungenen Fensterscheiben hatte man ersetzt, aber es war noch da.

Seine Muskeln erinnerten sich an jede Bewegung die er tun musste, um die Mauer emporzuklettern. So oft war er schon diesen ungewöhnlichen Weg gegangen. Er liebte es sie zu überraschen. Sie reagierte dann immer so lustig. Wie sie wohl schaute, wenn sie ihn nun sah? Ungläubig? Freudig? Hatte sie ihn genauso vermisst wie er sie?

Die Antwort traf Natsu wie ein Lanzenstoß mitten ins Herz. Kaum konnte er einen Blick durch eines ihrer Fenster sehen, erblickte ihr blondes Haar, da wollte sein Herz schon zerspringen.

Sie saß auf ihrem Bett – einem neuen, größeren Bett, nicht mehr jenes, das er so geliebt hatte – mit dem Rücken zum Fenster und wurde von einem unbekannten Mann geküsst. Als dieser die junge Frau dann spielerisch aufs Bett drückte, ergriff er schnell die Flucht. Er musste nicht zusehen, wie diejenige, nach der er sich so sehr sehnte, einen anderen Mann liebte.

Seine Füße bewegten sich von alleine, schnell weg von diesem Ort des Verrats. Sie hatte ihn hintergangen, ihn verlassen, sich von ihm ab gewandt. Sie war eine Verräterin!

Doch noch bevor er sich in diesen Gedankengang verrennen konnte, erkannte er seine Schuld in der Angelegenheit. Er hatte ihr nie gedagt, wie wichtig sie ihm war. Wie auch, wenn er es selbst nicht wusste? Aber das war keine Entschuldigung. Sie war eine attraktive junge Frau, schon immer fand sie überall ihre Verehrer. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis einer ihr Herz eroberte. Er hatte sich sehr viel Mühe gegeben, diese Männer von ihr fortzuhalten, ohne dass sie etwas davon merkte. Er hatte sich immer so bedroht gefühlt, wenn ein anderer Mann ihr zu nahe kam. Damals war er zu naiv gewesen. Heute wusste er warum. Zu spät.

Die Änderungen erdrückten ihn. Er mochte sie nicht. Alles sollte gleichbleiben, so wie vor drei Jahren, für immer. Er wollte die Zeit anhalten und zurückdrehen zu dem Punkt, an dem diese bescheuerten Dämonen sein geregeltes Leben zerstörten.

Er wollte nicht mehr hier sein. Nur noch weg. Sehen, wie es in seinem Haus aussah und dann für immer verschwinden. Seinen Feind suchen, vernichten und dann... ja, was dann? Dann hatte er nichts mehr. Dann gab es nur noch ihn und seinen Partner. Diese Stadt war nicht mehr sein Zuhause. Das woh schwer auf seinem Herzen.

Von weitem erkannte er das Schild vor seinem Haus, dass es als seins und das seines Partners auswies. Jemand hatte sich daran zuschaffen gemacht. Irgendjemand hatte den Namen seiner Freundin daruntergemalt. Was für ein makaberer Spaß.

Sein Blick fiel auf seine eigenen vier Wände und überraschte ihn. Nicht nur das Schild hatte jemand verändert, sonders auch sein Haus. Es befand sich in besserem Zustand als vor seiner Reise. Jemand hatte das Dach geflickt und die Wände neu verputzt, inklusive eines neuen Anstrichs. Solangsam ging es ihm zu weit! Schlimm genug, dass seine Stadt nicht mehr die Alte war. Jetzt hatte sich auch noch jemand sein Haus unter den Nagel gerissen! Das brachte ihn in Rage. Der letzte Punkt Beständigkeit in seinem Leben war ausgelöscht. Er verspürte den Drang es einzureißen, kleinzuhauen und dem Hausbesetzer das anzutun, was dieser ihm angetan hatte.

Die Tür ging auf und er schreckte zurück. Ehe er sich versah fand er sich hinter einem Busch wieder, ohne dass er sich diese Reaktion erklären konnte.

Ein Windstoß fing den Geruch der Person in seinem Haus ein und trug diesen zu seiner empfindlichen Nase. Als er ihn erkannte schlug sein Herz schneller. Spielte sein Verstand ihm Streiche? Er hatte sie gesehen, im Bett mit einem anderen Mann. Die Frau die, gefolgt von seinem Partner, aus seiner Eingangstür trat war diejenige, die er vor drei Jahren zurück ließ, nach der er sich die ganzen drei Jahre gesehnt hatte.

Jetzt verstand er, was das Schild bedeutete. Sie wohnte nun hier, bei ihm. Die Frau in ihrer ehemaligen Wohnung war eine andere, eine Fremde, um die er sich keine Gedanken machen musste.

Er verließ sein Versteck, trat auf sie zu und beobachtete, wie sie sich langsam zu ihm umdrehte. Sie war noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte. Ihre Augen ruhten still auf seinem Gesicht, während auch sie einen Schritt auf ihn zutrat. Was sie wohl dachte? Ihr Blick verriet nichts, nicht das kleinste Zucken ihrer Mundwinkel gab Anhaltspunkte. Dabei war sie einst so durchschaubar gewesen. Kein ganzer Meter trennte sie, als sie voreinander stehen blieben und sich gegenseitig in die Augen sahen.

Er hörte es, bevor er es spürte. Ein dumpfer Knall, bevor seine Wange schmerzhaft zu prickeln begann, nachdem sie flink ausgeholt und ihm eine Backpfeife verpasst hatte. Er hätte sie alleine gelassen, beschimpfte sie ihn. Sie hätte sich solche Sorgen gemachte, wäre so unglaublich einsam gewesen. Sie schrie ihn noch weiter an und dabei sammelten sich Tränen in ihren wunderschönen Augen.

Sie verspürte Erleichterung. Das temperamentvolle Mädchen von damals steckte noch immer in ihr. Sie war immernoch seine Partnerin.

Sanft zog er sie in seine Arme, drückte sie fest an sein Herz. Sie wehrte sich nicht. Sie vergrub ihr Gesicht schluchzend in seinem Mantel.

„Ich werde dich nie mehr alleine lassen.“, versprach er ihr und meinte es auch so.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  elysian03
2015-06-10T16:54:46+00:00 10.06.2015 18:54
Das war toll!
Natsus Gefühle konnte ich richtig nachvollziehen.
Wie immer beschreibst du alles ganz wundervoll. ^-^

LG
Cassi-chan

Von:  fahnm
2015-01-25T01:07:12+00:00 25.01.2015 02:07
Coole FF.
Freue mich noch aufs nächste Kapitel
Antwort von:  ZerosWolf
25.01.2015 15:14
Danke, aber es ist nur ein One-Shot, daher gibt es keine weiteren Kapitel.
Von:  cola01
2015-01-24T17:01:46+00:00 24.01.2015 18:01
Hey,
coole FF *-*
ich finde du hast Natsu und seine Gefühle seehr seeehr gut beschrien! Es hat mir Spaß gemacht deine FF zu lesen!

LG Cola01


Zurück