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Über Erzengel

von

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Sein Erster Trick

Gabriel war erst eineinhalb Jahre alt, als Luzifer ihn das erste Mal allein in Michaels Obhut zurückliess. Luzifer hatte einen wichtigen Auftrag in seiner Funktion als Erzengel und musste deshalb seinen geliebten kleinen Bruder bei seinem grossen Bruder zurücklassen. Er wuschelte durch die Haare des kleinen Engels, während er Michael zuflüsterte: „Wenn du ihm nur ein Haar krümmst, werde ich dich persönlich umbringen.“ Mit diesen Worten flog der schwarzgeflügelte Erzengel los zu einem anderen Himmel in einiger Entfernung.

Michael sah auf das kleine Küken in seinen Armen hinab und lächelte. Es gab noch nicht viele Engel im Himmel und Michael wusste, dass der Knirps in seinen Armen der letzte Erzengel sein würde. Gabriel sah ihn mit seinen grossen goldenen Augen verwirrt an und Tränen begannen sich in seinen Augen zu bilden. „Luci?“, wimmerte der Kleine.

Michael wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte nicht, dass Gabriel weinte und wiegte ihn deshalb vorsichtig hin und her. „Hey, nicht weinen, Gabriel, ich bin doch da. Michael, komm, du kennst mich.”

Gabriel nahm eine Handvoll von Michaels langen blonden Haare und zog daran. „Urgh-“, entwich es Michael und Gabriel kicherte.

„Mickey!”, zwitscherte das Küken und begann an dessen Haar zu saugen.

Michael seufzte und lächelte aber doch ein wenig. Der winzige Erzengel war einfach zum niederknien. Naja, jeder Babyengel war niedlich, aber irgendwie kam ihm Gabriel einfach noch süsser vor. Michael setzte sich ins Gras, Gabriel sass in seinem Schoss. „So, was willst du jetzt machen?“, fragte er seinen kleinen Bruder.

Gabriel stand auf und versuchte, etwas herumzulaufen. Seine Flügel waren bereits ziemlich gross, grösser als die Flügel anderer Engel seines Alters. Gabriel stolperte über einen davon und fiel zu Boden. Michael sah sofort besorgt auf, doch Gabriel krabbelte sofort wieder auf seine Füsse und tapste hinter einem Schmetterling her. Der Kleine lachte, als er versuchte das bunte Insekt zu fangen. Michael lächelte bei der Unschuld, die sein kleiner Bruder noch hatte, bis Gabriel erneut über einen seiner goldenen Flügel stolperte und den Hügel hinab fiel.

Michael schoss sofort hoch und flog zu seinem kleinen Bruder hinüber, der am Fuss des Hügels lag und weinte. Eines seiner Knie und seine beiden Hände waren aufgeschürft und Blut floss an seinem kleinen Bein hinab. „Gabriel, bist du ok?“, erkundigte sich Michael panisch.

Gabriel schluchzte bitterlich, bevor er stotterte: „E-Es tut we~eheee, Mikey! Luuuuuci!!!!”

Das Weinen des kleinen Erzengels war herzzerreissend. Michael nahm den Kleinen in seine Arme und versuchte ihn zu beruhigen: „Hey, es wird alles wieder gut, keine Sorge. Lass es mich heilen.” Gabriel streckte seine immer noch schmerzenden Hände aus. Michael nahm sie in seine grösseren und hielte seinen kleinen Bruder in wenigen Sekunden. Aber auch wenn seine Wunden jetzt geheilt waren, wollte der Kleine nicht aufhören zu weinen. „Was ist los, Gabriel? Es tut dir doch nicht noch irgendwas weh?”

Gabriel schniefte und weinte: „Ich vermisse Luci!“

Michael zuckte zusammen. Was konnte er denn jetzt nur tun? Seine Gedanken rasten, bis ihm endlich etwas einfiel, was Raphael ihm vor einer Weile mitgeteilt hatte. „Gabriel, willst du Süssigkeiten?“

Der kleine Erzengel schniefte, blickte Michael aber wieder an, Interesse funkelte zum ersten Mal in seinen Augen. „Was sin Süsseiten?“

Michael lächelte sanft und liess einen Lutscher in seiner Hand erscheinen. „Wieso versuchst du es denn nicht? Es ist süss und du kannst es essen.“ Er überreichte den roten Lollipop seinem kleinen Bruder, der ihn mit seinen kleinen Händen nahm, wobei er immer noch versuchte herauszufinden, was es genau war.

Die Neugierde gewann dann doch und Gabriel leckt vorsichtig daran. Es schmeckte unglaublich süss und völlig anders als seine Ambrosia, die er sonst zu sich nahm und Gabriel liebte es. Er lutschte eifrig daran und summte vergnügt, alle Tränen und Schmerzen waren vergessen. Michael lächelte seinen kleinen Bruder zufrieden an, der wieder fröhlich schien.

Gabriel brauchte nicht mehr als ein paar Minuten um den Lollipop aufzuessen und betrachtete dann traurig das leere Stäbchen. Er runzelte die Stirn missbilligend und blickte zu Michael auf, ehe er fragte: „Mea?“

Der Ältere sah auf ihn hinab. „Ich weiss nicht, ob das wirklich so eine gute I-„

„MEA!“, rief Gabriel gereizt.

Michael sah ihn völlig überrascht an. Er hatte seinen niedlichen kleinen Bruder noch nie so fordernd gesehen. „Nein Gabriel. Es gibt nicht mehr“, stellte Michael klar. Gabriel funkelt ihn schelmisch an. Der junge Erzengel schmollte und Michael versuchte ihn wieder zu besänftigen: „Hey, sei doch nicht böse auf mi- AU!“ Etwas Hartes traf Michael am Kopf. Er drehte sich um, um zu sehen, was es war. Da lag ein Lutscher. Noch einer traf Michaels Kopf und dann noch einer. Er wandte seine Augen zum Himmel und bemerkte, dass es Süssigkeiten regnete.

Er nahm den kichernden, kleinen Erzengel in seine Arme und eilte zum nächstgelegenen Baum um dort Schutz zu suchen. Verblüfft blickte er seinen kleinen Bruder an, der glücklich an einer roten Zuckerstange lutschte. Wie konnte so ein kleiner Engel schon so starke, magische Fähigkeiten haben? Natürlich war er als Erzengel prädestiniert um stärker und schneller als normale Engel zu sein. Aber es war doch faszinierend die Kräfte eines jungen Erzengels aufblühen zu sehen. Er lächelte seinen kleinen Bruder stolz an.

Gabriel schlief in Michaels Armen ein, die Zuckerstange steckte immer noch in seinem Mund. Sein ganzer Körper war mit der klebrigen, roten Flüssigkeit bedeckt und ihre Umgebung war unter Süssigkeiten begraben. Michael sah auf, als er das Rascheln von Flügeln hörte. Luzifer landete neben ihm und betrachtete die Süssigkeiten, in denen er knietief stand. „Was ist pa-“, begann Luzifer, hörte dann aber auf, als er Gabriel sah. „Was hast du ihm getan?!”, fuhr Luzifer seinen Bruder an und entliess Gabriel aus Michaels Armen, wobei er hinab auf das Gesicht seines kleinen Bruder sah.

Michael gluckste amüsiert. “Keine Sorge, es ist kein Blut. Es ist nur Zucker. Ich glaube, ich hab heute einen Fehler gemacht. Ich habe Gabriel heute Süssigkeiten gezeigt und naja“, er deutete auf die Berge von Süssigkeiten um sie herum, „das war seine Reaktion.“

Luzifer atmete erleichtert auf. Er blickte seinen älteren Bruder entschuldigen an. „Tut mir leid, ich war einfach etwas schockiert. Ähm, und entschuldige bitte, was Gabriel hier angerichtet hat. Es ist unglaublich, wie stark er ist. Ich glaube, ich nehme ihn jetzt besser mit nach Hause. Vielen Dank, Michael.”

Michael lächelte: „Keine Sorge, du weisst doch, dass ich Gabriel auch liebe. Ich werde hier das Aufräumen übernehmen, pass du auf ihn auf.“

Und mit diesen Worten flog Luzifer los. Er hielt seinen kleinen Bruder so gut er konnte, während er mit Höchstgeschwindigkeit durch den Himmel schoss. Schon bald kam er in seinem Nest an, wobei es im Moment ihr Nest war, da Gabriel noch zu klein warum ein eigenes zu haben. Verschlafen öffnete Gabriel seine Augen und er lächelte breit, als er Luzifer sah. „Luci“, zwitscherte er glücklich.

Luzifer lächelte zu seinem Schützling hinab. „Hey, Gabe, hattest du einen schönen Tag mit Michael?“

Gabriel nickte eifrig und wollte seinen grossen Bruder knuddeln, als der zurückzog. „Was los?“, fragte er, die Trauer war klar auf seinem Gesicht abzulesen.

Luzifers Herz setzte einen Schlag aus. „Nicht ist los, Kleiner. Aber du bist wirklich klebrig und ich will dich erst sauber machen.“ Er hatte Recht. Nicht nur Gabriels Gesicht, sondern auch die Hälfte seines Körpers und dessen Flügeln waren mit der klebrigen Speichel-Süssigkeiten-Mischung bedeckt.

Gabriel schmollte ein wenig, liess sich aber von Luzifer ohne Gegenwehr waschen. Klebrige Flügel zu haben war wirklich ein widerliches Gefühl, deshalb war Gabriel auch glücklich, als sie wieder ganz sauber waren. Sie glitzerten, als wären sie aus purem Gold gemacht.

Luzifer nahm den kleinen Erzengel wieder in seine Arme hoch und ging mit ihm zusammen ins Bett. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Er legte sich hin und Gabriel kuschelte sich eng an ihn. „Nachti, Luci“, meinte der Kleine gähnend.

“Gute Nacht, Gabe”, antwortete Luzifer und lächelte seinen kleinen Bruder an. Er schlang seine Arme um ihn und legte dann seine Flügel über sie beide, ehe sie einschliefen.



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