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New Story

Ein neuer Anfang
von

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Es war schon spät, als Jack den Krankensaal wieder verließ, doch irgendwie schaffte er es unbemerkt zurück in Griffindor Gemeinschaftsraum. Das Feuer war schon so gut wie runtergebrannt und er wollte eigentlich nur noch ins Bett, doch eine Bewegung am Kamin ließ ihn innehalten. Liyu war aufgesprungen und rieb sich hastig den Schlaf aus den Augen. Anscheinend hatte sie auf ihn gewartet und war dabei eingenickt.

„Jack. Hey, wach auf die Faulpelz.“, grummelte sie und trat gegen des Sessel neben sich. Ein überraschtes Japsen war zu hören und Aarons Kopf erschien über der Sessellehne.

„Was ist los?“, rief er verpeilt aus und sah sich schlaftrunken um. Jack seufzte und ging zu ihnen. Sie hatten ja sicher nicht ohne Grund auf ihn gewartet. Er setzte sich und lehnte den Kopf nach hinten.

„Jack ich … also eigentlich wir. Naja, Aaron hat den Vorschlag gemacht aber die meiste Arbeit ist an mir hängen geblieben. Jedenfalls …“ Sie brach ab und sah hilfesuchend zu Aaron, der allerdings keine Anstalten machte ihr zu helfen.

„Liyu bitte. Ich bin müde und möchte ins Bett. Sag doch einfach was los ist.“, meinte Jack und musste mit aller Macht ein Gähnen unterdrücken.

„Also schön. Es geht darum wie du ins Waisenhaus gekommen bist. Auch wenn du es nicht zugibst, bedrückt es dich, dass du nichts über deine Vergangenheit weißt. Also haben wir nachgeforscht, obwohl das alles andere als leicht war. Jack, es war Dumbledore, der dich zu dem Waisenhaus gebracht hat.“ Jack erstarrte und die Gedanken an sein warmes Bett waren auf einmal wie weggeblasen.

Dumbledore hatte ihn an diesen Ort gebracht. Hieß das, dass er etwas über seine Eltern wusste? Wusste er vielleicht sogar wer sie waren? Aber das war doch verrückt. Dumbledore hätte ihm so etwas doch sicher nicht vorenthalten.

„Jack“, sagte Liyu leise. „Es ist möglich, dass hinter der ganzen Sache mehr steckt.“

„Aber, wieso sollte er so etwas tun?“

„Ich weiß es nicht. Aber ich denke, du solltest wirklich versuchen mehr über deine Eltern herausfinden. Irgendetwas geht hier vor.“

Nach allem was im verbotenen Wald vorgefallen war, konnte Jack Astarot nicht mehr hassen. Sicher sie stritten immer noch wenn sie aufeinander trafen aber zwischen ihnen hatte sich etwas verändert. Nachdem was Liyu ihm erzählt hatte, ging Jack das erste mal mit einem unguten Gefühl zum Schulleiter, als der ihn am nächsten Abend zu sich rief. Der alte Zauberer drang immer wieder auf ihn ein wollte wissen was genau im Wald passiert war. Jack konnte sich jedes mal um eine klare Antwort drücken, allerdings fiel es ihm immer schwerer dem Mann die Augen zu sehen.

Als Astarot den Krankenflügel wieder verlassen durfte, wartete Jack nach dem Frühstück auf ihn. Unsicher stand er an eine Wand gelehnt und beobachtete, wie Astarot und Scorpius gemeinsam die große Halle verließen. Astarot schien seinen Blick gespürt zu haben, denn er sah sich um und steuerte auf ihn zu als er Jack entdeckte.

„Gibt’s nen bestimmten Grund warum du mir Löcher in den Rücken brennst oder hast du einfach nur Sehnsucht nach mir?“, grinste er und blieb ein paar Schritte vor Jack stehen.

„Musst du eigentlich jedes mal Mist labern wenn wir uns sehen?“, konterte Jack und verschränkte die Arme. Scorpius verdrehte die Augen und wandte sich ab.

„Auf das Theater hab ich jetzt echt keine Lust. Du kannst ja nach kommen wenn du erwachsen geworden bist Astarot.“ Damit verschwand er in Richtung der Kerker, bevor Astarot eine passende Erwiderung finden konnte.

„Ich hab zwar gesagt, dass ich nicht möchte, dass du Ärger bekommst, trotzdem würde ich gerne … Könntest du … Würdest du mir mehr darüber erzählen?“ Plötzlich verschwand jeglicher Schalk aus Astarots Gesicht. Er packte Jack am Arm und zischte.

„Bist du denn wahnsinnig? Hier können wir doch nicht darüber sprechen.“ Astarot zog ihn hinter sich her, bis sie ein leeres Zimmer erreichten.

„Also, woher dieses plötzliche Interesse?“

„Es ist diese gesamte Situation. Ich habe …“ Jack zögerte, nicht sicher ob er damit zu viel sagen würde, sprach dann aber weiter. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass von allen Seiten an mir gezehrt wird.“ Astarot, der am Anfang noch unwillig gewirkt hatte, wurde aufmerksam und richtete den Blick auf Jack.

„Wie kommst du denn auf so etwas und warum erzählst du das ausgerechnet mir?“

„Ganz ehrlich ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Dumbledore hat mich in das Waisenhaus gebracht aber kein Wort darüber verloren. Und dann die Sache in dem Wald. Langsam weiß ich nicht mehr was ich glauben soll. Außerdem hab ich Angst. Was soll ich denn bitte schön gegen einen Zauberer wie Voldemort ausrichten?“ Es tat gut sich endlich mal alles von der Seele zu reden.

Plötzlich spürte er Arme um seinen Körper und wurde unvermittelt in eine warme Umarmung gezogen.

„Niemand kann von dir verlangen zu kämpfen.“, flüsterte Astarot ihm ins Ohr und Jack war seltsam erleichtert das zu hören. Astarot drückte Jack ein Stück von sich weg und schaute ihm geradeheraus in die Augen.

„Aber wenn du wirklich etwas über schwarze Magie erfahren willst, kann ich dir ein paar Dinge erzählen. Allerdings darf niemand davon erfahren. Hast du mich verstanden?“

„Ja, doch.“, meinte Jack und verdrehte die Augen. „Ich bin ja nicht blöd.“

„Gut, dann können wir ja gleich anfangen. Aber zu nächst mal, vergiss alles was man dir bisher gesagt hat. Sicher, schwarze Magie kann mächtig und gefährlich sein aber das trifft auf die weiße Magie genauso zu.“

Jack traf sich so oft es ging mit Astarot um von ihm unterrichtet zu werden. Er merkte ziemlich schnell, dass ihm die dunklen Zauber leichter von der Hand gingen als das, was er normalerweise im Unterricht durchnahm. Er dachte oft lange über das nach, was Astarot ihm erzählte, doch plötzlich wurde er von Kiran und Neal aus seinen Überlegungen gerissen.

„Heute ist es soweit oder?“, meinte Neal und setzte sich zu Jack an den Griffindortisch. Die Frage musste ihm ins Gesicht geschrieben stehen, denn Kiran setzte hinzu.

„Heute ist eure erste Stunde mit dem neuen Verteidigungslehrer.“ Aaron war kurz einen Blick auf den Stundenplan und nickte dann.

„Stimmt.“, murmelte er und bis in sein Marmeladentoast. Wie immer war er frühs nicht wirklich zu etwas zu gebrauchen.

„Ihr hattet doch schon einmal mit ihm. Wie war er so?“, fragte Liyu an die Zwillinge gewandt.

„Mhh, das ist schwer zu beschreiben.“

„Er hat einen sehr interessanten Unterrichtsstil.“

„Ihr könnt euch auf jeden Fall schon auf was freuen.“, meinten beide und standen wieder von ihren Plätzen auf.

„Wir müssen dann auch mal los.“

„Viel Spaß noch.“

Nicht viel schlauer als vorher machten wir uns auf den Weg zur ersten Stunde mit dem neuen Professor. Jack hatte ihn ja schon getroffen und war gespannt wie er wohl sein würde, jetzt, da er ja offiziell ihr Lehrer war. Wie die meisten anderen Schüler standen sie schon viel zu früh vor dem Klassenzimmer. Alle redete aufgeregt durcheinander und jeder wollte seine Vermutungen mitteilen.

Als die Tür geöffnet wurde trat allerdings Stille ein und die Schüler schoben sich neugierig in den Raum.

„Hallo, ich bin Professor Beelze, euer neuer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich hab mir die Notizen meiner Vorgänger angesehen und muss leider sagen, dass sie alle den, wie ich finde, wichtigsten Teil ausgelassen haben. Sicher, Zaubersprüche und Flüche sind wichtig. Ebenso ist es wichtig zu wissen welche Schwachstellen die Gegner haben und wie man sie erkennt. Allerdings…“, mahnte er und hob seinen Zauberstab. „werde ich euch nicht nur etwas über das bekämpfen von magischen Wesen beibringen. Ihr solltet ihre Gewohnheiten, ihre Bräuche und Riten kennen. Ich erzähle euch von den Hochzeiten der Vampire, den Tänzen der Nymphen und der Kindheit der Elementare. Ich werde euch lehren wie die Elfen leben und wie die Rudel der Werwölfe funktionieren.“ Seine Stimme war tiefer, eindringlich geworden und bei jedem neuen magischen Wesen, ließ er ein kleines Abbild vor sich in der Luft schweben. „Schon allein damit lassen sich oft Kämpfe vermeiden. Es ist wichtig, dass ihr lernt sie zu verstehen und vor allem zu respektieren.“

Die nächste Stunde hingen die Schüler wie gebannt an Professor Beelzes Lippen, während er einen Überblick über das gab, was sie dieses Schuljahr behandeln würden. Alle waren begierig darauf mehr zu erfahren und das Ende der Stunde kam für jeden überraschend.

Ein paar Tage später saßen Jack und Astarot nach dem Training noch zusammen und tranken Kürbissaft, den Astarot aus der Küche besorgt hatte. Die Stimmung war locker und entspannt, sodass Jack sich traute das anzusprechen, dass ihn schon seit ein paar Tagen beschäftigte.

„Weißt du“, begann er und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Liyu und Aaron haben versucht etwas über meine Vergangenheit herauszubekommen - glaubten wohl, dass mir das helfen würde. Jedenfalls haben sie rausgefunden, dass Dumbledore mich damals in das Waisenhaus gebracht hat. Ganz ehrlich ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Warum hat er das vor mir verheimlicht? Woher bin ich gekommen? Es gibt einfach so viele Sachen, die einfach keinen Sinn mehr machen.“

„Heh, das klingt ganz nach ihm.“, brummte Astarot und nahm noch einen Schluck.

„Wie meinst du das?“

„Ist nicht wichtig.“

„Du kannst nicht einfach sowas sagen und dann nicht weiter erzählen.“, protestierte Jack. Astarot seufzte und stellte seine Flasche ab, ehe er anfing zu sprechen.

„Na schön, mittlerweile solltest du doch auch ein bisschen über Harry Potter mitbekommen haben.“

„Ja, er war ein Verräter und ist zu Voldemort übergelaufen. Hagrid hat auch etwas über ihn erzählt zum Beispiel, dass er es war, der ihn nach Hogwarts gebracht hatte.“ Bildete er sich das nur ein oder hatten Astarots Augen kurz wütend aufgeblitzt? Doch schon im nächsten Moment schlug der Slytherin die Beine übereinander.

„Hast du dir schon einmal Gedanken über das wieso gemacht?“, fragte er und hob eine Augenbraue. Jack wollte zu einer Antwort ansetzten, verstummte aber noch bevor ein Laut seine Lippen verlassen hatte. Er hatte sich zwar schon mal gefragt was der Grund gewesen sein könnte. War aber zu keiner Lösung gekommen und schließlich war so viel passiert, dass er es einfach wieder vergessen hatte. Während Jack noch in Gedanken war, sprach Astarot schon weiter.

„Harry Potter ist bei den Verwandten seiner Mutter aufgewachsen, die alles was mit Magie zu tun hatte - also auch ihn - verabscheuten. Als er dann nach Hogwarts kam und endlich nicht mehr wie Dreck behandelt wurde, musste er gegen Trolle und Dreiköpfige Hunde kämpfen und sich auch noch mit Voldemort auseinandersetzten. Mit 12 hat er ganz alleine einem Basilisken gegenübergestanden und vierten Jahr musste er an dem wohl gefährlichsten Spiel das existiert teilnehmen, bei dem normalerweise sogar volljährige Zauberer Schwierigkeiten haben. Ach ja, außerdem stand er schon wieder Voldemort persönlich gegenüber. Ein Jahr später wurde er von allen geschnitten und als Lügner bezeichnet, nicht zu vergessen, dass er wieder gegen Voldemort kämpfte und die für ihn wichtigste Person verlor. Natürlich musste er zwischendurch immer wieder zu Verwandten, die ihn hassten, verachteten und wie einen Hauselfen schuften ließen. Und nicht ein einziger Mensch hat irgendetwas unternommen um ihm das Leben leichter zu machen.“ Nach diesem Vortrag war Jack gelinde gesagt geschockt und sprachlos.

„Mein Gott.“, hauchte er schließlich. „Das habe ich nicht gewusst.“, murmelte Jack und ließ den Kopf hängen. „Was habe ich denn noch alles verpasst.“

Auch am Abend kreisten seine Gedanken weiterhin um die schwarze Magie, hell und dunkel und was Astarot ihm bisher beigebracht hatte. Jetzt wo sie einmal darüber gesprochen hatte, kam es ihm einfältig vor wie er früher gedacht hatte. Manchmal mussten die einfachsten Dinge wohl tatsächlich einmal ausgesprochen werden, damit man sie auch wirklich begreifen konnte.

Wie von selbst glitt sein Blick zu seinem Koffer. Seit er mit Aaron und Liyu in dem Tagebuch gewesen war, hatte er es nicht mehr angerührt. Auch wenn es bloß eine Erinnerung war, hatte Jack das Bedürfnis wenigsten noch einen Versuch eines Gespräches zu starten. Also erhob sich und holte das kleine Lederbüchlein aus den Untiefen seines Koffers hervor.



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